TwinCruiser 2 - G.U.B.-Fondsguide

G.U.B. ANALYSE
DEUTSCHLANDS ÄLTESTE RATING-AGENTUR FÜR GESCHLOSSENE FONDS – GEGRÜNDET 1973
DAS ANGEBOT
Anleger können sich ab 20.000 Euro plus fünf
Prozent Agio – zahlbar zu 50 Prozent bei
Beitritt und zu 50 Prozent am 30. September
2007 – direkt als Kommanditisten oder über
einen Treuhänder zu gleichen Teilen an zwei
rechtlich selbständigen Schiffsgesellschaften
beteiligen. Die Gesellschaften werden auf unbestimmte
Zeit geschlossen und können – jeweils
einzeln – erstmals zum 31. Dezember
2017 gekündigt werden.
Die beiden Schiffsgesellschaften sollen je ein
Flusskreuzfahrtschiff (TC „Avalon Tranquility“
und TC „Avalon Imagery“) betreiben. Die beiden
Fondsschiffe sind Nachbauten einer Neuentwicklung,
deren Besonderheit in der Trennung
des Schiffes in eine Antriebs- und eine
Fahrgasteinheit liegt (TwinCruiser). Sie werden
auf der Neptun Werft GmbH, Rostock, gebaut.
Der Baupreis beträgt 13,682 Millionen Euro pro
Schiff. Eines der beiden Schiffe ist bereits abgeliefert,
das zweite soll im Februar 2007 abgeliefert
werden. Für beide TwinCruiser bestehen
feste vierjährige Beschäftigungen – jeweils
für 210 Tage in der Hauptsaison – bei dem
Reiseveranstalter Tourama Ltd. Bahamas, einer
Konzerngesellschaft der Globus Cosmos Gruppe,
Grancia/Schweiz. Globus Cosmos kann die
Beschäftigungsverträge zweimal um zwei Jahre
verlängern. Die Fondsschiffe sollen, gemeinsam
mit zwölf weiteren Flusskreuzfahrtschiffen,
in einem Einnahmepool fahren. Die vertraglich
vereinbarte durchschnittliche Jahreseinnahme
beträgt in den Jahren 2007 bis 2010
netto 3,691 Millionen Euro pro Schiff.
Das Volumen des Fonds (ohne Agio) beträgt
insgesamt etwa 31,6 Millionen Euro, wovon etwa
15,7 Millionen Euro auf das Kommanditkapital
und 15,9 Millionen Euro auf das Fremdkapital
entfallen. Geplant sind jährliche Ausschüttungen
beginnend mit neun Prozent der
Einlage (für 2006), sukzessive ansteigend auf 19
Prozent der Einlage (für 2022).
Initiator ist die Premicon AG, München. Als
Treuhänder und Mittelverwendungskontrolleur
fungiert die JB Treuhand-Steuerberatungsgesellschaft
mbH, München. Den nautischen
Schiffsbetrieb übernimmt die Köln-Düsseldorfer
Deutsche Rheinschifffahrt AG, Niederlassung
Limassol/Zypern, die mehrheitlich zur
Premicon-Gruppe gehört. Für den Hotel- und
Gastronomieservice ist die G&P Cruise Hotel
Management GmbH, Luzern/Schweiz, verantwortlich.
ANBIETER
Premicon AG
Einsteinstraße 3
81675 München
Telefon: 0 89 / 45 74 70 - 0
Telefax: 0 89 / 45 74 70 - 10
www.premicon.de
TwinCruiser 2
Erfahrener und erfolgreicher Initiator
Die 1998 gegründete Premicon AG hat nach
eigenen Angaben bislang 14 Fonds initiiert, ganz
überwiegend Schiffsbeteiligungen mit Flusskreuzfahrtschiffen,
und verfügt somit über umfangreiche
Erfahrungen in diesem speziellen
Segment. Die Leistungsbilanz per Ende 2005 ist
laut Analyse der Deutsches Finanzdienstleistungs-Informationszentrum
GmbH (wie die
G.U.B. ein Unternehmen der cash.medien AG,
Hamburg) insgesamt als gut einzustufen. Die
große Mehrzahl der Fonds entwickelte sich wie
geplant oder besser. Die für den nautischen
Schiffsbetrieb zuständige Köln-Düsseldorfer
Deutsche Rheinschiffahrt AG ist Deutschlands
älteste Flussreederei, betreibt selbst 14 eigene
Flussschiffe und ist mehrheitlich ein Unternehmen
der Premicon-Gruppe. Das auch bei Vorgängerfonds
mit dem nautischen Schiffsbetrieb
betraute Unternehmen ist nach den vorliegenden
Informationen als kompetenter Partner des
Fonds anzusehen.
Schiffskaufpreise entsprechen Handelswert
Für beide Fondsschiffe wurde jeweils ein Wertgutachten
durch einen öffentlich bestellten und
vereidigten Sachverständigen für Binnenschiffe
erstellt. Hiernach wurde der Handelswert der
Schiffe (Wert, den das Schiff derzeit auf dem
Markt erzielen kann) am 15. November 2006 auf
13,9 Millionen Euro geschätzt. Damit wurden
die Baupreise als marktgerecht bestätigt. Da das
TC „Avalon Tranquility“ bereits abgeliefert ist,
sind Bau- und Ablieferungsrisiken auf das TC
„Avalon Imagery“ begrenzt. Die für dieses
Schiff bereits geleisteten Baupreiszahlungen
sind durch Bankbürgschaften und eine Eigenkapital-Interessenversicherung
gesichert.
Risikostreuung durch Einnahmepoolung
Da sich Anleger gleichzeitig an zwei Schiffen beteiligen
und die Einnahmen der Fondsschiffe
– gemeinsam mit denen zwölf weiterer Flusskreuzfahrtschiffe
– gepoolt werden, ergibt sich
eine entsprechende Risikostreuung. Die Einnahmenpoolung
soll Einnahmeschwankungen
ausgleichen und bietet Chancen auf zusätzliche
Einnahmen. Im Gegenzug besteht aber das Risiko,
Ausgleichszahlungen an andere Poolmitglieder
leisten zu müssen. Somit ist die wirtschaftliche
Entwicklung des Fonds auch von der
Beschäftigung der übrigen Poolschiffe abhängig.
Sämtliche Poolschiffe verfügen laut Prospekt
über feste Beschäftigungen, die, inklusive Optionen,
zwischen 2008 und 2016 enden. Der
Poolvertrag ist nicht im Prospekt enthalten und
wurde der G.U.B. – unter Hinweis auf die Vertraulichkeit
– auch nicht zur Verfügung gestellt.
Die Kosten für den Hotel- und Gastronomieservice
sowie die laufenden Betriebskosten für
DIE G.U.B.-ANALYSE
Analyse-Nummer
13/2007
16. Februar 2007
Einzelpreis EUR 27,–
inklusive MWSt.
die Schiffe werden vom Fonds übernommen, der
somit auch das damit verbundene Kostenrisiko
trägt, aber im Gegenzug an Minderkosten partizipiert.
Wachstumsmarkt
Den Angaben des Deutsche Reisebüro und
Reiseveranstalterverbandes e.V. (DRV), Berlin,
zufolge, ist der Markt für Flusskreuzfahrten seit
1995 nahezu durchgängig von Passagier- und
Umsatzwachstum geprägt. In 2005 habe sich der
Hochsee- und Flusskreuzfahrtenmarkt als das
stabilste Marktsegment in der Tourismusbranche
erwiesen, was sich nach Einschätzung des
DRV absehbar auch nicht ändern werde.
Rechtliche Besonderheiten
Positiv ist die vorgesehene Einrichtung eines
Beirates (Verwaltungsrat), zu dessen Gunsten
Zustimmungsvorbehalte bei einer Reihe von
wesentlichen Entscheidungen der Fondsgeschäftsführung
bestehen. Der Beirat kann zudem
außerordentliche Gesellschafterversammlungen
verlangen. Gesellschafterbeschlüsse können
im Übrigen nur im schriftlichen Umlaufverfahren
gefasst werden, wenn der Beirat diesem
Verfahren zustimmt.
DAS FAZIT
Die Premicon AG ist ein erfahrener und erfolgreicher
Initiator geschlossener Flussschifffahrts-
Fonds. Wertgutachten bestätigen marktgerechte
Baupreise der TwinCruiser. Das Angebot
überzeugt durch die Einbindung kompetenter
Partner, die vorgesehene Risikostreuung im
Rahmen des Einnahmepools und die Investition
in einen Wachstumsmarkt.
G.U.B.-Urteil:
sehr
gut
+++

■ 13/2007 TwinCruiser 2
KENNZAHLEN 1
Eigenkapital inkl. Agio 2 : 50,9 %
Objektkosten + Liquiditätsreserve 2 : 85,8 %
Zwischenfinanzierung 2 : 0,8 %
Fondsbedingte Kosten inkl. Agio 2 : 13,4 %
Kaufpreisfaktor 3 : 4,9
1 Bezogen auf die kumulierten Angaben der beiden Schiffsgesell-
2 schaften.
2 Verhältnis zum Gesamtaufwand (Investitionsvolumen plus Agio).
3 Kaufpreis inklusive Schiffseinrichtung/-ausrüstung in Euro zu voller
geplanter Jahrescharter 2008 abzüglich Schiffsbetriebskosten
und Bereederung.
Initiator und
Management
Investition und
Finanzierung
Wirtschaftliches
und steuerliches
Konzept
Rechtliches
Konzept
Interessenkonstellation
Prospekt und
Dokumentation
Kriterium
Fondskonzept
plausibel
Gesamtfinanzierung/
Mindestvolumen
abgesichert
Anlegerrechte
gewahrt
Ordnungsgemäße
Mittelverwendung
abgesichert
Kein gravierendes
Potenzial für Interessenkonflikte
EXISTENZKRITERIEN
Ja grundsätzlich
STÄRKEN-SCHWÄCHEN-ANALYSE
Stärken/Vorteile
Sehr erfahrener Initiator im speziellen Segment der
Flusskreuzfahrt. Insgesamt gute Leistungsbilanz per
Ende 2005 belegt erfolgreiche Arbeit des Initiators.
Nautischer Schiffsbetrieb durch erfahrene Flussreederei.
Gesamtfinanzierung durch Fremdkapitalzusage und
Platzierungsgarantie abgesichert. Schiffsbaupreise
sind laut Gutachten marktgerecht. Ein Schiff bereits
abgeliefert. Keine Wechselkursrisiken in der Investitionsphase.
Fonds- und weitere Nebenkosten bezogen
auf das Eigenkapital im unteren Bereich des üblichen
Rahmens. Zinskonditionen für 93 Prozent des Fremdkapitals
bis März 2015 festgeschrieben.
Feste Beschäftigungen der Schiffe für vier Hauptsaisons.
Chancen auf zusätzliche Einnahmen in der Nebensaison.
Risikostreuung durch Einnahmepool. Flusskreuzfahrtmarkt
bislang von Wachstum geprägt.
Gesellschafts- und Treuhandvertrag im Wesentlichen
mit üblichen Regelungen. Testierter Jahresabschluss
zwingend. Wahl des Abschlussprüfers durch Gesellschafterversammlungen.
Gewählter Beirat vorgesehen.
Wesentliche Entscheidungen bedürfen Zustimmung
des Beirates. Beirat kann außerordentliche Gesellschafterversammlung
verlangen. Verzicht auf Präsenz-Gesellschafterversammlung
nur mit Zustimmung
des Beirates möglich.
Treuhänder / Mittelverwendungskontrolleur vom Initiator
unabhängig.
Leistungsbilanzzahlen per Ende 2005 prospektiert.
Schiffsgutachten.
X
X
X
X
X
Schwächen/Nachteile
In wenigen Fällen geringe Abweichungen von den
Planergebnissen.
Bau- und Ablieferungsrisiken hinsichtlich eines Schiffes.
Kreis möglicher Anschlusscharterer vergleichsweise
klein. Laufende Kosten (Schiff, Hotel- und Gastronomieservice)
trägt der Fonds. Einnahmen stark von Beschäftigungssituation
der übrigen Poolschiffe abhängig.
Einkünfte aus Gewerbebetrieb.
Geschäftsführung (wie üblich) vom Selbstkontrahierungsverbot
gemäß Paragraf 181 BGB befreit. Poolvertrag
nicht abschließend zu beurteilen, da er nicht
vorlag.
Keine Anreize für das Fondsmanagement durch erfolgsabhängige
Ergebnisbeteiligung. Keine nennenswerte
Einlage des Initiators. Dienstleister (nautischer
Schiffsbetrieb) mit Initiator verflochten.
Poolvertrag nicht im Prospekt enthalten und der
G.U.B. nicht vorgelegt. Leistungsbilanz per Ende 2005
nicht testiert. Kein Prospektgutachten zum Platzierungsbeginn.
WICHTIGE HINWEISE ZUR G.U.B.-ANALYSE
G.U.B. ANALYSE
Nein Anmerkungen
Punkte
Urteil
9,0 +++
9,0 +++
8,5
+++
9,0 +++
8,0 ++
8,0 ++
Diese G.U.B.-Analyse basiert auf folgenden Unterlagen: Emissionsprospekt (30. November 2006), Leistungsbilanz per Ende 2005, Schiffsgutachten (15. November
2006) sowie Antworten auf Fragen der G.U.B.
● Die G.U.B. analysiert und beurteilt seit 1973 geschlossene Fonds
und weitere Angebote des privaten Kapitalmarktes. Die Analyse erfolgt
nach der von der G.U.B. entwickelten, eigenen Analysesystematik.
Die G.U.B.-Analyse stellt keine Anlageempfehlung dar,
sondern ist eine Einschätzung und Meinung insbesondere zu
Chancen und Risiken des Beteiligungsangebotes.
● Die vorliegende Analyse basiert ausschließlich auf den in der Analyse
jeweils im Einzelnen aufgeführten Informationsquellen sowie
auf den der G.U.B. zum Analysezeitpunkt vorliegenden allgemeinen
Marktinformationen. Soweit nicht ausdrücklich anderweitig vermerkt,
erfolgt eine Einsichtnahme in Originalunterlagen oder öffentliche
Register sowie eine Vor-Ort-Besichtigung von Anlage-Objekten
nicht. Nach dem Zeitpunkt der Analyse eintretende bzw. sich
auswirkende Änderungen der Verhältnisse und neuere Erkenntnisse
sind nicht berücksichtigt.
● Eine Überprüfung der in Unterlagen von Anbietern enthaltenen
Angaben auf Richtigkeit und Vollständigkeit erfolgt nicht. Zu diesem
Zweck werden von vielen Anbietern bei Wirtschaftsprüfern Prospektgutachten
nach dem einheitlichen Standard IDW S 4 in Auftrag
gegeben. Diese Gutachten dürfen in der Regel aus rechtlichen Gründen
in der Analyse nicht erwähnt werden. Interessierte Anleger sollten
daher vor einer Beteiligung selbst beim Anbieter erfragen, ob ein
solches Gutachten vorliegt.
● Die Beurteilung durch die G.U.B. erfolgt ohne Haftungsobligo und
entbindet den Anleger nicht von einer eigenen Beurteilung der
Chancen und Risiken des Beteiligungsangebotes, auch vor dem Hintergrund
seiner individuellen Gegebenheiten und Kenntnisse. Es ist
deshalb zweckmäßig, vor einer Anlageentscheidung die individuelle
Beratung eines Fachmanns in Anspruch zu nehmen.
● Jede Beteiligung enthält auch ein Verlustrisiko. Die Beurteilung durch
die G.U.B. bietet keine Garantie vor Verlusten und keine Gewähr für
den Eintritt der prognostizierten steuerlichen und wirtschaftlichen Ergebnisse.
Grundlage für die Beteiligung an dem Angebot ist allein der
vollständige Emissionsprospekt inklusive der darin enthaltenen Risikohinweise,
deren Beachtung ausdrücklich empfohlen wird.
● Die Bewertung in der Stärken-Schwächen-Analyse erfolgt in
Schritten von 0,5 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10 Punkten.
Die Vergabe des Teilurteils erfolgt nach folgenden Bewertungsstufen:
0 bis 3,5 Punkte: „-“, 4,0 bis 5,5 Punkte: „+“, 6,0 bis
8,0 Punkte: „++“, 8,5 bis 10 Punkte: „+++“.
Das Gesamturteil stellt keinen arithmetischen oder sonstigen
Mittelwert der Teilnoten dar, sondern wird von der G.U.B. im
Rahmen einer Gesamtwürdigung vergeben. Insbesondere werden
die Teilbereiche der Stärken-Schwächen-Analyse an sich,
aber auch deren Inhalte dabei - je nach Bedeutung für das konkrete
Anlageangebot - möglicherweise von Analyse zu Analyse
unterschiedlich gewichtet.
Die Bewertungsstufen
für das Gesamturteil:
+++
+
= sehr gut = positiv
= gut
= nicht platzierungsreif
Verantwortlich für den Inhalt: G.U.B. Gesellschaft für Unternehmensanalyse und Beteiligungsmanagement mbH, Brabandstraße 1, 22297 Hamburg,
Telefon: (0 40) 5 14 44-06, Telefax: (0 40) 5 14 44-180, www.gub-fondsguide.de © G.U.B. Nachdruck und Reproduktion (auch auszugsweise) nicht gestattet.
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