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Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner Arbeit ausruhen können, so wie Gott am<br />
siebten Schöpfungstag von seinen Werken ruhte. Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner<br />
Arbeit ausruhen können, so wie Gott am siebten<br />
Schöpfungstag von seinen Werken ruhte.<br />
<strong>September</strong> 2018
EDITORIAL<br />
In den letzten Jahren meines Berufslebens war ich Unternehmensberater in einer<br />
Sozietät. Meine Klienten waren produzierende Unternehmen aus dem<br />
Mittelstand. Häufig war die Aufgabenstellung eine nachhaltige Optimierung der<br />
Unternehmensprozesse mit dem Ziel, zusätzliche qualitative und quantitative<br />
Potentiale zu heben.<br />
Die Mitarbeiter der Unternehmen spielten hierbei eine herausragende Rolle, denn<br />
sie mussten letztendlich für die Umsetzung sorgen. Zu diesem Zweck gab es ein<br />
sogenanntes „Start-up“, bei dem die Mitarbeiter in die Prozessoptimierung<br />
eingebunden wurden. Ich erinnere ein solches Treffen, bei dem es zwischen dem<br />
Einkaufsleiter und dem dem Produktionsleiter heftig „knallte“. Ursache dieses<br />
lautstarken Streits waren gegenseitige Vorwürfe dilettantischer Arbeit. Keine gute<br />
Produktionsplanung vs. nicht rechtzeitiger Bereitstellung der Halbzeuge für die<br />
Produktion.<br />
Dieser Konflikt schwelte schon über Jahre und zerüttete das Vertrauensverhältnis<br />
der beiden Manager zueinander. Auch das Unternehmen litt darunter. Man kann<br />
so einen Konflikt lösen, indem man eine Person vor die Türe setzt oder man geht<br />
den schwierigeren Weg, das Problem der Akteure zu lösen. Ich habe mich, mit<br />
Rückendeckung des Unternehmers, für den zweiten, schwierigen Weg<br />
entschieden. Das hat sich gelohnt. Nach ca. einem halben Jahr waren die Beiden<br />
ein Muster an professioneller Zusammenarbeit. In einem Nachgespräch sagte mir<br />
einer der Beiden, dass er wieder Vertrauen in den Kollegen setzen kann.<br />
Kann es sein, dass auch in Gemeinden mangelndes Vertrauen durch<br />
Entäuschungen, Unverständnis, Eifersucht oder Geltungsbewusstsein enstehen?<br />
Die Paulusbriefe sind voll von solchen Problemen, aber auch ermahnenden<br />
Worten des Apostels. Vertrauen ist der Nährboden der Liebe! Manchmal geht es<br />
soweit, dass selbst unser Vertrauen in Gott Risse bekommt. Gottes Wort sagt<br />
uns, dass wir unser Vertrauen nicht wegwerfen sollen.<br />
In dieser InKontakt Ausgabe werden wir das Thema Vertrauen behandeln und<br />
wünschen viel Segen beim Lesen.<br />
Einen gesegneten <strong>September</strong>, Gottes Nähe und seinen reichen Segen<br />
.<br />
GOTTES WEG IST<br />
VOLLKOMMEN, / DAS WORT DES<br />
HERRN IST DURCHLÄUTERT.<br />
ER IST EIN SCHILD ALLEN, DIE<br />
IHM VERTRAUEN.<br />
PSALM 18,31<br />
ES IST GUT, AUF DEN<br />
HERRN VERTRAUEN UND<br />
NICHT SICH VERLASSEN AUF<br />
MENSCHEN.<br />
PS 118,8<br />
DENNOCH BLIEBEN SIE EINE<br />
LANGE ZEIT DORT UND LEHRTEN<br />
FREI UND OFFEN<br />
IM VERTRAUEN AUF DEN<br />
HERRN, DER DAS WORT SEINER<br />
GNADE BEZEUGTE UND LIEß<br />
ZEICHEN UND WUNDER<br />
GESCHEHEN DURCH IHRE<br />
HÄNDE.<br />
APG 14,3<br />
SOLCHES VERTRAUEN ABER<br />
HABEN WIR DURCH CHRISTUS<br />
ZU GOTT.<br />
2KOR 3,4<br />
DARUM WERFT<br />
EUER VERTRAUEN<br />
NICHT WEG, WELCHES<br />
EINE GROßE<br />
BELOHNUNG HAT.<br />
HEBR 10,35<br />
2
IMPRESSUM<br />
EFGG Erkelenz,<br />
Am Schneller 8-10,<br />
41812 Erkelenz<br />
EFGG Erkelenz ist vereinsrechtlich<br />
organisiert im<br />
GiFBGG<br />
(Gemeinden im Freikirchlichen Bund der<br />
Gemeinde Gottes e.V.).<br />
Der GiFGG gehört zum FBGG<br />
(Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes<br />
e.V.) als Dachverband.<br />
Beide Vereine sind als gemeinnützig<br />
anerkannt –<br />
Redaktion und Layout:<br />
Heinz Hepp<br />
inkontakt(@)efgg-erkelenz.de<br />
Bildnachweis: freie Bilder Pixabay<br />
Alle Artikel von externen Quellen sind<br />
entsprechend. gekennzeichnet<br />
Anschrift:<br />
Am Schneller 8-10,<br />
41812 Erkelenz<br />
Internet:<br />
www.efgg-erkelenz.de<br />
Gemeindepastor:<br />
Rüdiger Puchta,<br />
Am Schneller 10<br />
Telefon: 02431 / 5310<br />
Email: Pastor(@)efgg-erkelenz.de<br />
INHALT<br />
Autor<br />
Seite<br />
EDITORIAL Heinz Hepp 2<br />
INHALT / IMPRESSUM 3<br />
GEISTLICHE PERSPEKTIVEN FÜR DAS Rüdiger Puchta 4<br />
70JÄHRIGE GEMEINDEJUBILÄUM<br />
MISSTRAUEN - VERTRAUEN Aus: Die letzte Stunde 6<br />
VERTRAUEN HAT FOLGEN Aus: Der Weg 8<br />
WERFT EUER VERTRAUEN NICHT Heinz Hepp 9<br />
WEG…!<br />
PFLEGETIPPS FÜR DAS VERTRAUEN Thomas Pichel 13<br />
GOTT VERTRAUEN – WAS HEISST<br />
DAS?<br />
„MEINE MOTIVATION IST DAS<br />
VERTRAUEN DER MENSCHEN“<br />
RECHNE MIT GOTT,<br />
DANN SPARST DU DIR SORGEN!<br />
Andreas Hunziker,<br />
15<br />
Simon Peng-Keller<br />
Markus Frädrich 19<br />
Bernd Bierbaum 21<br />
VERTRAUEN MOTIVIERT Ulrike Jooss 22<br />
WORAN DIE KIRCHE KRANKT<br />
Quelle: Aufatmen in<br />
23<br />
Gottes Gegenwart<br />
DIE 4 GEHEIMNISSE DES<br />
Quelle: Aufatmen in<br />
24<br />
GEMEINDEWACHSTUMS<br />
Gottes Gegenwart<br />
GOTT VERTRAUEN UND LOSLASSEN Claudius Zuber 26<br />
WORTE, DIE VERTRAUEN SCHAFFEN Die Bibel 28<br />
GLAUBE UND VERTRAUEN Pascal Görtz 29<br />
DAS EMPFEHLENSWERTE BUCH “Markus” 30<br />
WARUM VERTRAUEN WICHTIG IST Stephan Wiessler 31<br />
HUDSON TAYLOR 33<br />
GEMEINDE INTERN 35<br />
KALENDER 36<br />
Seelsorger / Ältester: Heinz Hepp BCE<br />
Telefon: 02433 / 3079264<br />
Email: seelsorger(@)efgg-erkelenz.de<br />
Bankverbindung:<br />
Gemeinden im Freikirchlichen Bund der<br />
Gemeinde Gottes e.V. Hamburger<br />
Volksbank<br />
IBAN: DE30 2019 0003 0000 1910 35 BIC:<br />
GENODEF1HH2<br />
3
Jesus Christus, gestern, heute und derselbe<br />
auch in Ewigkeit.<br />
Hebräer 13,8<br />
Geistliche Perspektiven<br />
für das 70jährige<br />
Gemeindejubiläum der<br />
EFGG Erkelenz - und<br />
darüber hinaus:<br />
Wir haben etwas<br />
Großartiges zu feiern:<br />
70 Jahre Evangelisch<br />
freikirchliche Gemeinde Gottes Erkelenz!<br />
Das bedeutet, seit 25.550 Tagen unterwegs<br />
zu sein mit dem dreieinigen Gott und Tag und<br />
Nacht aus seiner Gnade zu leben und zu<br />
erfahren, was das heißt: Gott steht zu seinem<br />
Wort. Wenn auf EINEN in der Gemeinde<br />
Verlass ist, dann auf IHN: Er nimmt sich<br />
unser von Herzen an. Er vergibt Schuld und<br />
befreit von schlimmsten Ängsten. Er zeigt in<br />
schweren Lagen Wege auf. Er segnet uns<br />
und ist in allem treu. Deshalb kann es auch<br />
gar nicht anders sein, als IHN, den treuen,<br />
souveränen und ewigen Herrn an unserem<br />
Jubiläum ins Zentrum zu nehmen und<br />
anbetend und dankbar, aber auch „neu<br />
hörend“ zu feiern. Unser Leitwort aus<br />
Hebräer 13,8 will uns in all unseren<br />
Planungen und Perspektiven für das<br />
70jährige Jubiläum - und die weitere Zukunft<br />
der Gemeinde - stets daran erinnern: „Jesus<br />
Christus, gestern, heute und derselbe auch in<br />
Ewigkeit.“<br />
Beim Vorbereiten auf das Jubiläum sind<br />
mir einige Bibelpassagen zur „Zahl 70“<br />
aufgefallen und für unsere<br />
Gemeindesituation wichtig geworden. Ich<br />
habe sogar tief in mir empfunden, dass Gott<br />
dadurch unserer Gemeinde - gerade im<br />
Jubiläumsjahr - manchen Impuls geben will,<br />
damit wir uns „neu hörend“ in seine<br />
Gegenwart begeben.<br />
Einige Textbeispiele zur „Zahl 70“:<br />
Nach der Sintflut wurde die Erde durch 70<br />
Nachkommen Noahs auf Gottes Anordnung<br />
wieder bevölkert (1. Mo 10).<br />
Mose wurden von Gott 70 Älteste als Hilfe<br />
und Unterstützung in der Leitung des Volkes<br />
Israel während der Wüstenwanderung zur<br />
Seite gestellt (4. Mo 11,16).<br />
70 Jahre währte das Exil und die<br />
Gefangenschaft der Juden in Babylon als<br />
Gottes erzieherische Maßnahme (Jer.<br />
29,10).<br />
Jesus sandte 70 Jünger mit großer Vollmacht<br />
aus (Lk. 10,1).<br />
Und Jesus gebietet 7 x 70 x zu vergeben (Mt.<br />
18,22).<br />
Zusammenfassend gibt es zwei<br />
grundsätzliche Deutungen zur „Zahl 70“ in<br />
der Bibel:<br />
(1) Die Zahl 70 wird mehrfach als „Zahl der<br />
Souveränität und Weltregentschaft Gottes“<br />
gedeutet. (Das große Bibellexikon;<br />
Brockhaus Verlag)<br />
(2) Als das „zehnfache der Zahl 7“ (7 = Zahl<br />
der Fülle und Vollkommenheit) steht die 70<br />
als „das umfassende Ganze“, meint „Fülle<br />
des alles Umfassenden und<br />
Umspannenden“. (Calwer Bibellexikon)<br />
Die „70“ erinnert uns daran, Leben,<br />
Glauben, Nachfolge und Gemeindebau<br />
geschehen unter der souveränen<br />
Herrschaft Gottes - und deshalb können<br />
wir mit seinem wahrhaft umfassenden<br />
Wirken rechnen!<br />
Das unterscheidet vor allen Dingen die<br />
christliche Gemeinde von anderen Vereinen,<br />
Angeboten oder regelmäßigen<br />
Verpflichtungen in unserem Leben. Wenn<br />
Jesus Christus in der Mitte steht, wenn das<br />
wirklich von uns gesucht und mit Leben<br />
gefüllt wird, dann hat das maßgebliche<br />
Auswirkungen und sorgt für einen<br />
herausfordernden Perspektivwechsel:<br />
1) Wir vertrauen und folgen dem<br />
souveränen Herrn der Welt, der auch<br />
heute noch MAJESTÄTISCH SPRICHT<br />
UND WIRKT.<br />
Es ist die Frage für alle Zeiten und<br />
Generationen in seiner Gemeinde: Geben wir<br />
ihm genügend Raum, um wirklich auf ihn zu<br />
hören und das Gehörte anzunehmen? Und<br />
wenn wir ihm Raum geben und er zu uns<br />
redet, was machen wir daraus? Überhören?<br />
Augenblickliche, kurze Betroffenheit?<br />
Darüber diskutieren? Oder nehmen wir es an,<br />
in unserem Herzen und unserer Seele? Und<br />
erleben dann: Wer auf IHN hört, kommt am<br />
Ende nicht zu kurz! In unseren Liedern - ob<br />
im Liederbuch (GK 274 Nimm mein Leben<br />
Jesu dir…) - oder durch unser Musikteam<br />
(z.B. Sei du der Mittelpunkt in meinem Leben)<br />
- singen wir gerne Lieder über Gottes<br />
4
souveränen Einfluss in unserem Leben. Ich<br />
wünsche unserer Gemeinde von Herzen,<br />
dass es nicht nur beim Singen bleibt, sondern<br />
zum ehrlichen Ausleben im Alltag kommt.<br />
2) Wir vertrauen und folgen dem<br />
souveränen Herrn der Welt, der auch<br />
heute noch UMFASSENDE VERGEBUNG<br />
im Leben von einzelnen Menschen und in<br />
seiner Gemeinde bewirken will.<br />
Es bleibt die immer geltende<br />
Herausforderung für das Miteinander in<br />
seiner Gemeinde: Es geht IHM nicht nur um<br />
ein wenig Kurskorrektur oder geistliche<br />
Kosmetik, sondern um eine wirklich alles<br />
umfassende Veränderung und Vergebung -<br />
gewirkt durch unsere tiefe Beziehung zu IHM,<br />
dem Herrn der Welt und dem großen<br />
Versöhner.<br />
Merkt unser Umfeld eigentlich an unseren<br />
Äußerungen und in unseren Handlungen,<br />
dass hier ein Mensch vor ihnen steht, der<br />
weiß, dass Gott ihn über alle Massen liebt<br />
und wirklich umfassend alle Sünde vergeben<br />
hat? Wie sehr begeistert es uns noch, dass<br />
erst seine Vergebung unserem Leben Profil<br />
und Halt gegeben hat? Das gilt es in der<br />
Gemeinde immer wieder zu bestaunen und<br />
anzubeten (in Abendmahl, Lobgesang,<br />
Anbetung).<br />
Doch wie sieht es mit unserem persönlichen<br />
Vergebungsprofil aus? Färbt da etwas ab von<br />
Gottes vergebender Art? Ich wünsche der<br />
Gemeinde von Herzen mehr vom<br />
Vergebungsprofil unseres Herrn. Dass wir<br />
wirklich durch ihn in der Lage sind, schwerste<br />
Sünde zu vergeben, und dass<br />
Missverständnisse, unbedachte Worte oder<br />
andere menschliche Missgeschicke<br />
innerhalb des Gemeindelebens nicht zum<br />
großen Drama werden und das Miteinander<br />
unnötig erschweren.<br />
3) Wir vertrauen und folgen dem<br />
souveränen Herrn der Welt, der auch<br />
heute noch MENSCHEN BERUFT,<br />
EINSETZT UND ZUM SEGEN in der<br />
Gemeinde und deren Umfeld gebrauchen<br />
will.<br />
Die 70 Jahre sind für uns ein Grund, wirklich<br />
dankbar zu sein. Denn Gottes Treue und das<br />
von ihm gewirkte Engagement mehrerer<br />
Generationen haben Gemeinde gebaut. Er<br />
beruft, begabt und wirkt durch seine<br />
Mitarbeiter zu allen Zeiten. Ohne IHN können<br />
wir nichts tun! Und ER tut nichts ohne uns!<br />
Wie in Moses oder zu Jesu Zeiten sind wir<br />
heute gefragt, uns diesem Ruf und dieser<br />
Verantwortung zu stellen.<br />
In der kommenden Zeit steht eine neue<br />
Bestätigungswahl für die Gemeindeleitung<br />
an. Auch andere Aufgaben und<br />
Verantwortlichkeiten müssen immer wieder<br />
neu überdacht und abgedeckt werden. Stehst<br />
DU zur Verfügung, wenn es darum geht<br />
SEINEM Ruf zu folgen und Verantwortung zu<br />
übernehmen? Ich wünsche unserer<br />
Gemeinde von Herzen Frauen und Männer,<br />
die sich SEINEM Ruf stellen und Gott in der<br />
Gemeinde dienen.<br />
4) Wir vertrauen und folgen dem<br />
souveränen Herrn der Welt, der auch<br />
heute noch in seinem GEBIETERISCHEN<br />
HANDELN MENSCHEN ZUR SEITE NIMMT<br />
und an ihnen und mit ihnen in<br />
erzieherischer väterlicher Liebe wirkt.<br />
Die 70 Jahre im babylonischen Exil waren für<br />
die Juden eine harte Zeit. Dahinter stand die<br />
strenge und dennoch liebevolle,<br />
erzieherische Hand Gottes. Ich weiß: Das ist<br />
ein schwerer und heikler Punkt! Lassen wir<br />
noch zu, „persönliche oder gemeindliche<br />
Krisenzeiten“ als Gottes erzieherische<br />
Maßnahme anzunehmen und als Chance zu<br />
sehen, um gestärkt und mit neuer Reife<br />
unsere Nachfolge zu meistern? In Hebräer<br />
12,7ff lesen wir: Wenn ihr also leiden müsst,<br />
dann will Gott euch erziehen. Er behandelt<br />
euch als seine Kinder. Welcher Sohn wird<br />
von seinem Vater nicht erzogen und dabei<br />
auch einmal streng bestraft? Ich wünsche der<br />
ganzen Gemeinde von Herzen in solchen<br />
Zeiten den vertrauenden Blick auf unseren<br />
Vater und den Mut, sich der Glaubens- und<br />
Nachfolgebewährung zu stellen!<br />
Danken, Staunen, Freuen und<br />
Weitergehen!<br />
Unser Jubiläumsfest wird nun kommen. An<br />
dieser Stelle möchten wir allen danken, die<br />
sich in den vergangenen Wochen in der<br />
Planung und Vorbereitung eingesetzt haben,<br />
insbesondere Evelin Fechner, unsere<br />
umsichtige Jubiläums-Projektleiterin.<br />
Bei allem, was kommt, gilt mit Sicherheit: Der<br />
souveräne, ewige und treue Herr geht mit<br />
uns. Auf ihn ausgerichtet soll das<br />
Jubiläumswochenende gestaltet und gefeiert<br />
werden. Und mit IHM an der Seite gehen wir<br />
in die kommende Zeit.<br />
5
Die Geschichte des Volkes Gottes bietet uns<br />
seit 2000 Jahren ein unglaublich vielseitiges<br />
Bild dazu: Bewegung und Aufbruch,<br />
Verfolgung und Freiheit, Verkrustung und<br />
Erweckung, Spaltung und Versöhnung. Es ist<br />
kaum zu glauben, dass sich in all dem das<br />
Wort Jesu erfüllt: „Ich will bauen meine<br />
Gemeinde!“ Das gilt für den Blick in die<br />
Kirchengeschichte in den großen<br />
Zusammenhängen, wie auch im kleinen<br />
Rahmen einer Ortsgemeinde.<br />
In manchen Gesprächen in den vergangenen<br />
Wochen habe ich festgestellt: Eine<br />
Bewertung unserer Gemeindegeschichte fällt<br />
sehr unterschiedlich aus, Zukunftswünsche<br />
variieren ebenfalls. Aber in einem sind wir<br />
uns alle einig: „Jesus alleine soll unser Herr<br />
sein!“ Tradition, Erfahrung und jegliche<br />
Bewertung muss dem untergeordnet werden.<br />
Wenn Jesus die Mitte ist und wenn wir<br />
konsequent und liebevoll seinem Wort<br />
gehorchen, finden wir zueinander und<br />
profitieren voneinander, in der Gewissheit:<br />
Seine Größe und Unveränderlichkeit waren,<br />
sind und bleiben unser fester Anker! Genau<br />
diese Erfahrung wünsche und erbitte ich für<br />
unser Gemeindejubiläum und für die weitere<br />
Zukunft unserer Gemeinde.<br />
Herzliche Grüße, Rüdiger Puchta<br />
Gemeindepastor<br />
MISSTRAUEN<br />
- VERTRAUEN<br />
Bibelstellen: Philipper 1,6<br />
Wir leben in einer Welt und in einer Zeit, die<br />
durch Misstrauen charakterisiert ist. Mehr und<br />
mehr müssen wir feststellen, dass auf allen<br />
Gebieten das gegenseitige Vertrauen verloren<br />
gegangen ist: sowohl bei den Völkern als auch<br />
bei den einzelnen Menschen. In der<br />
Gesellschaft, im Umgang mit Freunden und<br />
Glaubensgeschwistern, ja selbst in familiären<br />
Beziehungen findet sich Misstrauen, das jede<br />
Beziehung untergräbt. So sollte es aber nicht<br />
sein, vor allem nicht bei Kindern Gottes. Der<br />
Apostel Paulus ist, was Liebe und Vertrauen<br />
betrifft, ein nachahmenswertes Beispiel. Durch<br />
den Heiligen Geist geleitet, redete er von<br />
Vertrauen, doch er redete nicht nur davon – er<br />
zeigte Vertrauen im Umgang mit seinen<br />
Mitgläubigen. Sein Vertrauen wurde allerdings,<br />
wie wir sehen werden, wiederholt auf die Probe<br />
gestellt.<br />
Paulus schreibt an die Philipper: „Ich bin darin<br />
guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in<br />
euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf<br />
den Tag Jesu Christi“ (Phil 1,6). Damit drückte er<br />
sein Vertrauen, das er im Blick auf die Philipper<br />
hatte, Gott gegenüber aus. Widrige Umstände,<br />
wie Gefangenschaft und Leiden – selbst, wenn<br />
sie ihm von solchen bereitet wurden, die als<br />
Gläubige galten, die aber seinen „Fesseln<br />
Trübsal zu erwecken gedachten“ (Phil 1,17) –,<br />
konnten sein Vertrauen zum Herrn und zu den<br />
Brüdern nicht erschüttern. Für ihn war der<br />
Unfehlbare, sein Herr und Heiland Jesus<br />
Christus, über alle Umstände weit erhaben.<br />
Paulus wusste: Was bei den Brüdern auch an<br />
Fehlern offenbar wurde – Christus war allem<br />
gewachsen und Er würde das angefangene gute<br />
Werk trotz aller Angriffe des Feindes vollenden<br />
und am Tag seiner Herrlichkeit im Triumph<br />
offenbaren. Hierin lag das Geheimnis des<br />
Vertrauens des Apostels Paulus. Er betete<br />
allezeit mit Freude und Danksagung für die<br />
Gläubigen.<br />
Gewiss wurde der Apostel in seinem Vertrauen<br />
auf Gott von einer Stelle aus dem Alten<br />
Testament beflügelt: „In der Furcht des<br />
HERRN ist ein starkes Vertrauen, und seine<br />
Kinder haben eine Zuflucht“ (Spr 14,26). Die<br />
Furcht des HERRN oder das innige Verhältnis<br />
zu Gott ist die wahre Grundlage eines starken<br />
Vertrauens. Sie ist für uns Christen nicht eine<br />
knechtische Furcht vor Gott, sondern das<br />
Ergebnis eines gereinigten Gewissens. „Die<br />
Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang“ (Ps<br />
111,10). Sie lehrt uns, vom Bösen zu weichen<br />
(Spr 3,7) und uns nicht auf Menschen zu<br />
verlassen (Phil 3,4; Ps 118,8.9). Der Glaube<br />
vertraut unerschütterlich auf den Herrn, weil er<br />
Ihn als Erretter kennt, der ihm den Sieg über die<br />
Welt gegeben hat. Das Wort Gottes ist ihm eine<br />
Leuchte auf seinem Weg (Ps 119,105). Er<br />
fürchtet sich davor, sich in etwas einzulassen,<br />
was den Herrn betrüben und verunehren könnte.<br />
Er dient den Gläubigen, die vom Herrn geliebt<br />
6
und teuer erkauft sind, mit Geduld und Hingabe,<br />
denn sie sind seine Brüder und Schwestern. In<br />
allen Lebenslagen sucht und findet der Glaube<br />
die Zuflucht in dem Herrn. Er zeigt sein starkes<br />
Vertrauen, indem er nicht das anschaut, was<br />
man sieht, sondern das, was man nicht sieht<br />
Beachten wir, unter welch entmutigenden<br />
Umständen der Apostel den Gläubigen in<br />
Korinth diente. Er verzehrte sich im Dienst für<br />
den Herrn und die Gläubigen: „Ich will aber sehr<br />
gern alles verwenden und völlig verwendet<br />
werden für eure Seelen, wenn ich auch, je<br />
überreichlicher ich euch liebe, umso weniger<br />
geliebt werde“ (2. Kor 12,15). Welch eine<br />
Hingabe!<br />
Hatten die Korinther dem Apostel nicht unrecht<br />
getan? Hatten sie nicht seine Apostelschaft<br />
bezweifelt? Hatten sie ihn nicht so sehr gereizt,<br />
dass er genötigt war, von sich selbst zu reden?<br />
Ja, sie misstrauten sogar seiner aufrichtigen<br />
Absicht, sie zu besuchen. Dennoch änderte der<br />
treue Apostel seine Einstellung ihnen gegenüber<br />
nicht im Geringsten. Im Gegenteil, er spricht<br />
sogar von seinem Vertrauen zu ihnen und zeigt<br />
es ihnen auch. Er nahm den Bericht des Titus mit<br />
Freude auf und fand darin Trost und Erquickung<br />
für sein Herz, das um die Korinther besorgt war<br />
(2. Kor 7,13). Wie war er mit Freuden bereit, das<br />
Werk der wiederherstellenden Gnade Gottes in<br />
ihnen anzuerkennen!<br />
Der Apostel ermahnte nicht nur, sondern er lebte<br />
selbst ein derart „christliches Leben“, dass er ein<br />
anspornendes Vorbild war. „Die Liebe rechnet<br />
das Böse nicht zu“ oder „denkt nichts Böses“,<br />
„sie freut sich mit der Wahrheit“ (1. Kor 13,4–7).<br />
Der Apostel übte diese Liebe aus; sie leitete ihn,<br />
sein Vertrauen den Gläubigen gegenüber<br />
auszudrücken: „Und ebendies habe ich euch<br />
geschrieben ...; indem ich euch allen vertraue,<br />
dass meine Freude die von euch allen ist“ (2. Kor<br />
2,3). So sah Paulus die Korinther, trotz ihres<br />
traurigen Verhaltens ihm gegenüber, „in<br />
Christus“. Nur die göttliche Natur erfreut sich in<br />
Gott und in allem, was von Ihm gewirkt ist. In<br />
diesem unerschütterlichen Vertrauen konnte<br />
Paulus ihnen „durch die Sanftmut und Milde des<br />
Christus“ dienen (2. Kor 10,1).<br />
Wie konnten die Gläubigen in Korinth solchen<br />
Ermahnungen gegenüber gleichgültig bleiben?<br />
Paulus stellte ihnen den Herrn in seiner Sanftmut<br />
und Milde vor; dies sollte für sie eine Triebfeder<br />
sein, gute Früchte zu hervorzubringen. Es ist<br />
immer schwieriger, geistlich kranken Kindern<br />
Gottes zu dienen als geistlich gesunden. Es ist<br />
mehr Weisheit und Liebe nötig, um sie in<br />
unmittelbare Verbindung mit dem großen Arzt zu<br />
bringen, der allein<br />
helfen und heilen<br />
kann.<br />
Auch der Apostel<br />
Johannes wollte<br />
gerne, dass er<br />
Anteil haben konnte<br />
an der Freude des<br />
Herrn über die<br />
Gläubigen. Die<br />
„Freude des Herrn“<br />
ist: die Kinder<br />
Gottes „in der<br />
Wahrheit wandeln“<br />
zu sehen (3. Joh 4).<br />
Wo man in der<br />
Wahrheit wandelt,<br />
genießt man die<br />
Gemeinschaft mit<br />
dem Vater und mit<br />
seinem Sohn Jesus<br />
Christus sowie mit allen Gläubigen.<br />
Eine Gefahr, das gegenseitige Vertrauen unter<br />
Kindern Gottes zu erschüttern, liegt darin, sich<br />
mit den Fehlern und Sünden anderer zu<br />
beschäftigen. Es fehlt an Selbstgericht, das für<br />
das gegenseitige Vertrauen unentbehrlich ist.<br />
Der Feind vollbringt sein verheerendes Werk<br />
dadurch, dass er die Schwachheiten und Fehler<br />
anderer durch Vergrößerungsgläser betrachten<br />
7
lässt. Es scheint dann hoffnungslos, dass das<br />
Vertrauen und die Gemeinschaft<br />
wiederhergestellt werden. Die Gebete werden<br />
dadurch verhindert; die Fürbitte erlahmt; Hass,<br />
Neid und Bosheit beginnen, die Herzen zu<br />
beherrschen und die Motive zu bestimmen.<br />
Richtgeist ist Überheblichkeit, verderblicher<br />
Hochmut. Der Hochmut schaut mit Misstrauen<br />
auf andere herab, verurteilt leichtfertig den<br />
Bruder als untreu und ist schnell bereit, ihn in<br />
allem zu richten, weil man glaubt, überall Böses<br />
zu entdecken. Das ist nicht Liebe. Die Liebe<br />
achtet den anderen höher als sich selbst (Phil<br />
2,3).<br />
Was für ein Vorbild von Liebe und Vertrauen ist<br />
doch der Apostel Paulus! Sein Beispiel bewirkte<br />
in den anderen Gläubigen das gleiche<br />
Vertrauen: „Wir haben aber unseren Bruder mit<br />
ihnen gesandt, den wir oft in vielen Stücken<br />
erprobt haben als einen, der eifrig ist, nun aber<br />
noch viel eifriger durch das große Vertrauen zu<br />
euch“ (2. Kor 8,22).<br />
Welche Wirkung hatte sein erster Brief an die<br />
Korinther unter der gnädigen Wirksamkeit des<br />
Heiligen Geistes? Welche Früchte waren unter<br />
den Gläubigen zu erkennen? Buße, Fleiß, Eifer,<br />
Hingabe usw. – alles Dinge, die den Apostel in<br />
seinem Vertrauen und in seiner Zuversicht<br />
ermunterten: „Ich freue mich, dass ich in Bezug<br />
auf euch in allem zuversichtlich bin“ (2. Kor<br />
7,16). Er war durch den guten Bericht des Titus<br />
über die Korinther sehr erfreut und sein<br />
Vertrauen war nicht beschämt worden.<br />
Bereitwillig erkannte er das Werk der Gnade<br />
Gottes in ihnen an. Misstrauen,<br />
Selbstgerechtigkeit und Hochmut können<br />
dagegen bei den anderen nur Unaufrichtigkeit<br />
und Böses voraussetzen.<br />
In seinem Brief an die Galater musste der<br />
Apostel mit Ernst Dinge tadeln und doch brachte<br />
er sein Vertrauen zu den Briefempfängern zum<br />
Ausdruck: „Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn,<br />
dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet; wer<br />
euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er<br />
auch sei“ (Gal 5,10). Die Hindernisse, die Satan<br />
dem Vertrauen entgegenstellte, waren groß;<br />
dennoch konnte er die Gemeinschaft unter den<br />
Gläubigen nicht stören, denn das Vertrauen des<br />
Apostels zum Herrn und zu den Gläubigen blieb<br />
bestehen. Dies half sicher den Gläubigen, den<br />
Weg wiederzufinden, den viele verlassen hatten.<br />
Auch wir haben das Vorrecht, in allen<br />
Lebensumständen aus der Fülle des Herrn zu<br />
nehmen: Gnade um Gnade. Diese Gnade<br />
bewirkt Unterordnung unter sein Wort und<br />
Gehorsam. Wollen wir nicht auch all die<br />
gemeinsamen Fehler des Volkes Gottes am<br />
Thron der Gnade bekennen und im Gebet für alle<br />
Heiligen ausharren?<br />
An die Thessalonicher schreibt der Apostel: „Wir<br />
haben aber im Herrn das Vertrauen zu euch,<br />
dass ihr, was wir gebieten, sowohl tut als auch<br />
tun werdet“ (2. Thes 3,4). Der Herr bleibt treu! Er<br />
wird alle, die auf ihn achten, vor allem Bösen<br />
bewahren und in Liebe und Vertrauen<br />
befestigen. Darauf konnte Paulus immer wieder<br />
hinweisen. Es war der Weg, um die Gläubigen<br />
zu freudigem Gehorsam anzuspornen und sie<br />
willig zu machen, Liebe und Vertrauen zu<br />
erweisen. Möchten auch wir, so viel an uns ist,<br />
Liebe und Vertrauen zeigen (Eph 4,1–4; 1. Kor<br />
1,10)!<br />
Möge das Wort des treuen Apostels auch uns<br />
gelten können: „Da ich deinem Gehorsam<br />
vertraue, so habe ich dir geschrieben, und ich<br />
weiß, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage“<br />
(Phlm 21).<br />
Aus: Die letzte Stunde, 6. Jahrgang, 1942, hrsg.<br />
von R. Müller-Kersting, Zürich-Höngg; S. 73–<br />
77, stark überbearbeitet<br />
VERTRAUEN<br />
HAT FOLGEN<br />
Wem kann man heute noch wirklich vertrauen?<br />
Wessen Worten kann man wirklich Glauben<br />
schenken? Wahrscheinlich fällt es uns leichter,<br />
diejenigen aufzuzählen, denen wir nicht<br />
vertrauen. Viele Menschen haben uns<br />
schon enttäuscht [1].<br />
Menschen enttäuschen uns jeden Tag, aber es<br />
gibt jemanden, dem wir uns bedingungslos<br />
anvertrauen können und der sein Wort hält: Gott!<br />
An seinen Versprechen in der Bibel dürfen wir<br />
festhalten, und seine Liebe zu uns wird uns<br />
nie enttäuschen [2].<br />
GOTTES WILLEN VERSTEHEN<br />
8
Aber wenn wir unser Leben wirklich Gott<br />
anvertrauen, dann hat das Folgen. Dann will ich<br />
auch tun, was Gott mir sagt. Nicht, weil Gott mich<br />
sonst vielleicht nicht mehr mag. Ich will ihm<br />
gehorchen, weil ich ihn liebe.<br />
Damit ich Gottes Willen tun kann, muss ich<br />
natürlich zuerst wissen, was er mir sagt. Hier hilft<br />
mir die Bibel, die ja Gottes Wort ist (2. Tim. 3,16).<br />
Sie sagt mir, was richtig und was falsch ist. Hier<br />
lese ich von der Geschichte Gottes mit den<br />
Menschen. Neben der Bibel ist auch das Gebet<br />
sehr wichtig. Wir dürfen Gott fragen, was wir tun<br />
sollen, und er wird uns gerne helfen (Jakobus<br />
1,5). Aber auch der Rat anderer Christen kann<br />
uns weiterhelfen.<br />
EIN SCHÜLER VON JESUS<br />
Als Jesus auf der Erde war, hat er Menschen<br />
gebeten, mit ihm zu gehen. Sie sollten sehen,<br />
was er sagt und tut. Sie sollten bei ihm lernen.<br />
Sie waren seine Lehrlinge und Schüler.<br />
Jeder Christ, der Gott ganz vertraut und durch<br />
Jesus Christus neues Leben geschenkt<br />
bekommen hat, ist auch ein Schüler. Wie in der<br />
Schule, beginnt er in der ersten Klasse. Er muss<br />
Gott besser kennen lernen und was es heißt, als<br />
Christ zu leben. Aber man muss keine Angst<br />
davor haben, denn der Erstklässler macht sich ja<br />
auch noch keine Gedanken über sein Abitur. Er<br />
hat noch viel Zeit zum Lernen!<br />
Unser Lehrbuch ist die Bibel. Durch sie spricht<br />
Gott zu uns. Er selber hilft uns beim Lernen.<br />
Auch andere Christen in der Kirche oder<br />
Gemeinde können uns helfen und uns Vorbilder<br />
sein. Aber es ist wichtig, dass wir lernen und<br />
nicht immer in der ersten Klasse bleiben! So wie<br />
auch ein Baby wächst und zu einem<br />
erwachsenen Menschen heranreift, sollen wir<br />
erfahrene und reife [3] Christen werden (1.<br />
Petrus 2,2).<br />
Christ zu sein ist nicht einfach. Die Bibel<br />
beschreibt es z.B. als einen Kampf. Aber Gott<br />
gibt uns auch die richtigen Waffen, um den<br />
Kampf bestehen zu können (Epheser 6, 10-17).<br />
Und er gibt uns das Geschenk seines Heiligen<br />
Geistes (Johannes 14,26). Dadurch werden wir<br />
verändert (vgl. Galater 5,22). Und natürlich<br />
dürfen wir das, was wir mit Gott erlebt haben,<br />
nicht für uns alleine behalten. Wenn Gott unser<br />
Leben verändert hat, dann kann er das auch bei<br />
anderen tun. Wenn er der Herr und die einzige<br />
Hoffnung für diese Welt ist, dann müssen es alle<br />
wissen!<br />
[1] enttäuschen: eigtl.= aus einer Täuschung<br />
herausreißen; jmds. Hoffnungen, Erwartungen<br />
nicht erfüllen, sodass er unzufrieden,<br />
niedergeschlagen, verstimmt ist<br />
[2] Das ist natürlich besonders wichtig, wenn es<br />
um die Befreiung von unserer Sünde und das<br />
Geschenk des ewigen Lebens geht. Wenn ich<br />
Gott hier nicht vertrauen kann, dass er mich<br />
durch den Tod von Jesus am Kreuz von meiner<br />
Schuld befreit und mir ein neues Leben schenkt,<br />
dann bin ich arm dran. Aber nicht nur das, dann<br />
bin ich „verloren“ und ohne Hoffnung. Also muss<br />
ich schon wissen, ob ich Gott wirklich vertraue.<br />
Davon hängt mein Leben ab!<br />
[3] reif: (hier) so vernünftig, wie man es von<br />
einem Erwachsenen erwartet<br />
WERFT EUER<br />
VERTRAUEN<br />
NICHT WEG…!<br />
Von Heinz Hepp, BCE<br />
Bei unseren „Aufwind“ Abenden haben wir die<br />
Sehnsucht unseren Herrn und Heiland im<br />
Lobpreis und Anbetung zu begegnen. Eine<br />
Kurzpredigt begleitet uns dabei. Bei der<br />
Vorbereitung des Juli-Aufwind hatte ich den<br />
Eindruck, dass Jesus mir immer wieder die<br />
Frage stellte: „vertraust du mir?“ Diese Frage<br />
war so bohrend, dass ich mich intensiver mit der<br />
Bedeutung von VERTRAUEN<br />
auseinandergesetzt habe. Wir lesen in Hebräer<br />
10,35-39:<br />
9
„35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg,<br />
welches eine große Belohnung hat.<br />
36 Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den<br />
Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.<br />
37 Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird<br />
kommen, der da kommen soll, und wird nicht<br />
lange ausbleiben.<br />
38 Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben.<br />
Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele<br />
kein Gefallen an ihm« (Habakuk 2,3-4).<br />
39 Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen<br />
und verdammt werden, sondern solche, die<br />
glauben und die Seele erretten.“<br />
Dieser Text wirft Fragen auf:<br />
• Glaubst du wirklich, dass Gott tun wird, was<br />
er versprochen hat?<br />
• Glaubst du wirklich, dass Gott treu ist?<br />
• Vertraust auch dann noch Gott, wenn du<br />
seine Nähe nicht spürst?<br />
• Verleiten mich die Schwierigkeiten und<br />
Prüfungen des Lebens, Krankheiten,<br />
Schmerzen usw., dass ich mein Vertrauen<br />
aufgebe?<br />
• Was kann der Feind in mein Leben bringen,<br />
dass mein Vertrauen in Gottes Kraft zerstört<br />
wird?<br />
• Vertraue ich ihm, dass er mich heilen kann?<br />
... mir ewiges Leben gibt? ... meine Familie<br />
von zerstörenden Dingen bewahren oder<br />
heilen kann?<br />
Zu viele Menschen werfen ihr ewiges Erbe weg,<br />
weil der Feind Zweifel in Bezug auf Gottes<br />
Fähigkeit, seine Verheißungen zu erfüllen, in die<br />
Herzen der Menschen streut.<br />
Die Belohnung, Gott zu vertrauen, überwiegt bei<br />
weitem die Alternative, die der Feind anbietet.<br />
Doch viele Menschen entscheiden, dass die<br />
Belohnung des Teufels größer ist - weil es<br />
leichter ist aufzugeben, als weiter zu vertrauen<br />
und durchzuhalten.<br />
Wir brauchen Geduld! Was fördert diese<br />
Geduld? Was baut meinen Glauben auf? Wie<br />
wird mein Vertrauen in Gott größer gemacht?<br />
VERTRAUEN WÄCHST DURCH<br />
DAS FEUER DER HARTEN<br />
ZEITEN.<br />
In diesen harten Zeiten stellst du Fragen. „Habe<br />
ich dir nicht treu gedient Herr? Warum muss das<br />
passieren? Warum muss das mir passieren?<br />
Warum lässt du da zu? ...Krankheit…finanzielle<br />
Schwierigkeit...Familienkrise...psychische<br />
Probleme? WARUM?“<br />
Manchmal ernten wir diese Probleme, weil wir<br />
den Samen selbst gesät haben. Durch unseren<br />
Lebenswandel, durch die Inkonsequenz unseres<br />
Glaubens, durch unser Ego, unsere eigene<br />
Sünde.<br />
Jetzt kommt der schwierigere Teil der<br />
Betrachtung: manchmal kommen die Probleme<br />
einfach deshalb, weil es Zeit für eine Prüfung<br />
unseres Glaubens ist.<br />
Du kannst nicht verhindern, dass diese Dinge<br />
kommen - sie kommen! Es kommt nicht darauf<br />
an, was passiert, sondern wie du darauf<br />
reagierst.<br />
WIRST DU DURCH HARTE<br />
ZEITEN GLAUBENSSTÄRKER<br />
ODER MÖCHTEST DU LIEBER<br />
DEIN VERTRAUEN<br />
WEGWERFEN?<br />
Ja; Gott ist darauf gefasst, dass du Fragen nach<br />
dem WARUM stellst - aber sei auch bereit, seine<br />
Antwort zu akzeptieren. Wenn du im Tal bist<br />
magst du vielleicht nicht immer die Antwort, die<br />
Gott dir gibt. Aber denk daran, er ist souverän<br />
und er weiß, was am besten für uns ist, auch<br />
wenn wir überzeugt sind, dass wir es besser<br />
wissen.<br />
Erinnere dich daran, dass die Belohnung, die<br />
Erfüllung der Verheißung Gottes, warten wird,<br />
nachdem die Prüfung vorbei ist, aber um die<br />
Belohnung zu erhalten, müssen wir bis zum<br />
Ende treu bleiben.<br />
Manchmal scheint es, dass die Schwierigkeiten<br />
größer sind, als wir ertragen können. Manchmal<br />
veranlassen sie uns sogar, mit Gott zu hadern.<br />
Manchmal werden sie uns in unserem<br />
Glaubensleben bis an den Rand des<br />
Unglaubens bringen, weil sie uns dazu bringen,<br />
uns zu fragen, ob es so etwas wie einen wahren<br />
Gott gibt, in einem wirklichen Himmel, in<br />
Herrlichkeit und Macht. Interessiert er sich<br />
wirklich für das, was ich durchmache und was in<br />
meiner Familie hier und jetzt passiert?<br />
10
Ist das ein Gott, der auf seinem Thron sitzt, der<br />
sich aber nicht um die kleinen Details kümmert,<br />
etwa ob meine Rechnungen bezahlt sind, mein<br />
Kind geheilt ist, meine Bedürfnisse erfüllt sind?<br />
Ist er zu groß, um sich um die kleinen Dinge zu<br />
kümmern? Ist dies ein Gott, der nur<br />
Regierungen und Nationen kontrolliert,<br />
während er den kleineren Dingen keine<br />
Aufmerksamkeit schenkt?<br />
Wer von uns hat von Zeit zu Zeit nicht<br />
dieselben Gedanken gehabt?<br />
Oh ja, wir beginnen den Kampf mit viel<br />
Glauben und Vertrauen. Wir sind wie Petrus,<br />
der Jesus beim Letzten Abendmahl<br />
entgegentrat und bei seinem Leben versprach,<br />
dass er Christus niemals leugnen würde und<br />
doch innerhalb weniger Stunden genau hat.<br />
Warum sollte Petrus Jesus leugnen? Was ist war<br />
mit seinem großen Glauben und seiner großen<br />
Stärke geschehen? Nach und nach kommen<br />
Zweifel auf. Nach und nach werden die<br />
Prüfungen schlimmer, bis der Punkt kommt, an<br />
dem wir entscheiden müssen, ob wir Gott<br />
wirklich vertrauen wollen oder uns umdrehen<br />
und wegrennen sollten.<br />
Petrus verleugnete Jesus, weil die Schlacht für<br />
ihn zu heiß wurde. Sein Glaube schwankte!<br />
War das wirklich der Sohn Gottes, der es seinen<br />
Peinigern erlaubte, ihn so schlecht zu<br />
behandeln?<br />
War das wirklich der Messias, der Befreier, der<br />
sich dem Tod hingab?<br />
Kann ich wirklich einem Gott vertrauen, der<br />
seinen einzigen Sohn nicht einmal vor den<br />
Mächten der Hölle beschützt? Wenn Jesus sich<br />
nicht selbst befreit, und der Vater wird nicht<br />
einmal seinen eigenen Sohn rettet, warum sollte<br />
er überhaupt an jemanden wie mich denken?<br />
Gott hat verheißen, dass er uns niemals<br />
verlassen und uns nicht versäumen wird (Josua<br />
1:5). Warum fühlen wir oft, dass Gott eine Million<br />
Kilometer von mir entfernt ist und nicht in<br />
meinem Herzen? Warum können wir den<br />
Himmel scheinbar mit unserem Rufen und<br />
Gebeten nicht erreichen? Unser Schreien und<br />
Rufen fällt uns sozusagen von Zimmerdecke auf<br />
die Füße.<br />
Wir dürfen wissen, dass Gott sogar die Worte<br />
hört, die auf den Boden fielen! Er hört die Worte,<br />
die so kraftlos scheinen, dass sie kaum über<br />
unsere Lippen kommen. Gott kennt deine<br />
Gedanken und deine Gefühle. Er lässt dein<br />
Problem nur solange weiterlaufen, bis er sieht,<br />
ob du ihm vertraust und weitermachst oder ob du<br />
das Handtuch wirfst. Gott hat deinem Problem<br />
bereits eine Grenze gesetzt, bevor es begann.<br />
Genauso wie er es mit Hiob getan hat, lässt Gott<br />
zu, dass der Prozess so weit geht und nicht<br />
einen Millimeter weiter.<br />
1. Korinther 10,13: "Bisher hat euch nur<br />
menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist<br />
treu, der euch nicht versuchen lässt über eure<br />
Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so<br />
ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.“<br />
Es ist die gleiche Art und Weise, wie wir Eltern<br />
auf unsere Kinder achten und sehen müssen,<br />
wie sie durch harte Zeiten gehen. Wir halten uns<br />
zurück, sehen zu und wollen helfen, aber wir<br />
wissen, dass sie niemals lernen werden, wenn<br />
sie sich diesen Zeiten nicht stellen und sie<br />
überwinden. Nur wenn wir sehen, dass sie<br />
verlieren, sehen, wie sie aufgeben, wie sie zum<br />
dritten Mal untergehen, springen wir auf und<br />
rennen um sie zu retten.<br />
So ist Gott für seine Kinder. An dem Punkt, an<br />
dem Gott sieht, dass wir unsere Grenze<br />
erreichen, erhebt er sich kommt zu unserer<br />
Rettung. Er wird nicht zulassen, dass Satan uns<br />
zerstört. Er wird uns nicht erlauben zu fallen! Er<br />
kümmert sich nicht nur um uns, sondern er hat<br />
die Macht, alles zu überwinden, was uns<br />
entgegensteht, egal wie hoffnungslos es uns<br />
erscheinen mag.<br />
Glaubst du nicht, es tut Gott weh, wenn er seine<br />
Kinder leiden sieht? Bedeutet seine scheinbare<br />
Untätigkeit, dass er uns nicht liebt und er sich<br />
nicht für uns interessiert? NEIN!<br />
Wenn du dein Kind zum Arzt bringst und er<br />
deinem Kind eine Spritze verabreichen muss, tut<br />
es uns weh. Wenn unsere Kinder krank sind,<br />
11
wünschten wir, dass wir ihnen den Schmerz<br />
abnehmen könnten!<br />
Was lässt uns dann denken, dass Gott, wenn<br />
uns etwas uns leiden lässt, nicht mitleidet.<br />
Es ist einfacher, die Krankheit selbst zu tragen,<br />
als zuzusehen, wie dein Kind krank ist. Es wäre<br />
viel weniger schmerzhaft dich, die Spritze für<br />
dein Kind zu bekommen, als es zu halten,<br />
während es schreit, weil es Angst vor der Spritze<br />
und dem Schmerz hat.<br />
Vor einigen Wochen entdeckte ich an meinem<br />
rechten Bein einen schwarzen Fleck. Conny<br />
erschrak, als sie ihn sah und griff dann zum<br />
Telefon, um mir einen Arzttermin zu besorgen.<br />
Mein Arzt, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis<br />
habe, untersuchte die Hautstelle sehr genau und<br />
sah mich dann mit ernstem Blick an. Dann<br />
sprach er von seiner Vermutung. Mir wurde<br />
mitgeteilt, dass diese Stelle alle Merkmale einer<br />
sehr ernsthaften Erkrankung hat und er<br />
beschrieb mir Therapiemöglichkeiten, wie<br />
Chemo etc. Für die Woche danach vereinbarte<br />
er mit mir einen Termin, bei dem er diese<br />
Hautstelle großzügig entfernen wollte um sie<br />
histologisch untersuchen zu lassen. Natürlich<br />
war ich innerlich sehr aufgewühlt und hatte auch<br />
schlaflose Nächte aber auch großes Vertrauen<br />
in meinen HERRN. Am folgenden Montag war<br />
Aufwind. Wir spürten die Gegenwart Gottes sehr<br />
intensiv. Während ich mit anderen betete merkte<br />
ich, dass etwas Außergewöhnliches mit mir<br />
geschah. Ich spürte die Gegenwart des Herrn<br />
sehr intensiv. Als ich so gegen 22:00 Uhr<br />
zuhause war, zog ich mein Hosenbein hoch.<br />
Conny und ich schauten beide nach, aber<br />
fanden die schwarze Hautstelle nicht mehr. Am<br />
Morgen noch da, jetzt nichts mehr zu sehen. Am<br />
nächsten Tag rief ich in der Arztpraxis an und<br />
sagte den Termin für die „OP“ ab. Gegen Mittag<br />
rief mich dann der Arzt an und ich erzählte ihm,<br />
dass man nichts wegschneiden kann wo nichts<br />
ist. Das glaubte er mir nicht und bestellte mich<br />
für den Nachmittag in die Praxis. Er untersuchte<br />
mein Bein sehr gründlich und fragte mich dann,<br />
ob ich gebetet hätte. Wir haben uns dann eine<br />
längere Zeit über die Kraft Gottes unterhalten.<br />
Damit wir Gottes große Liebe nicht vergessen,<br />
erinnere dich einfach daran - Gott fühlt für dich<br />
nicht weniger, als für seinen eigenen Sohn und<br />
er liebt uns auch nicht weniger. Gott gab unter<br />
Schmerzen, seinen einzigen Sohn, nur damit wir<br />
Erlösung und Gnade erfahren konnten. Was für<br />
ein liebevoller, barmherziger Gott ist unser Vater<br />
im Himmel!<br />
Warum kommt manchmal Krankheit? Warum<br />
kommen Probleme und Schwierigkeiten?<br />
„Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben";<br />
und: "Wenn er sich zurückzieht, wird meine<br />
Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.". (Hbr.<br />
10,38)<br />
Wir werden die Kraft Gottes nur dann erfahren,<br />
wenn wir an Gottes Macht glauben. Gott kann<br />
sich dafür entscheiden, die begrenzten<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten der Chirurgen,<br />
Kinderärzte oder Krankenschwestern zu nutzen<br />
dieses begrenzte Wissen zu segnen. Oder, Gott<br />
entscheidet sich, seine übernatürliche Kraft zu<br />
zeigen. Oder, Gott entscheidet, dass du es<br />
besser bei ihm in der Herrlichkeit hast. Die Wahl<br />
ist seine und wir können seine Wahl nicht in<br />
Frage stellen, weil er Gründe hat, die weit über<br />
unserem Verständnis liegen. Aber es hat alles<br />
einen ultimativen Zweck für unser eigenes<br />
Gutes!<br />
Also, werden wir ihm vertrauen, dass er uns zum<br />
Sieg führt - oder werden wir die Dinge selbst in<br />
die Hand nehmen, weil wir ihm nicht vertrauen?<br />
Werden wir in Treue festhalten oder uns<br />
abwenden und Gott dafür verantwortlich<br />
machen, dass er uns vergessen hat?<br />
Glauben wir, dass Gott seine Verheißungen<br />
erfüllt und das Wachstum unseres Glaubens,<br />
unserer Geduld und unseres Vertrauens in ihn<br />
und seine Stärke uns zur Reife bringt? Oder<br />
werden wir Gottes Absichten mit uns nicht<br />
bestehen und sitzenbleiben, wie in der Schule<br />
und die Klasse noch einmal wiederholen?<br />
Niemand kann bei diesen Prüfungen<br />
schummeln. Niemand kann Gottes lebenslange<br />
Unterrichtspläne mit dir und mir verkürzen.<br />
12
Niemand kann die gleiche Prüfung neu<br />
schreiben, weil es in der Wiederholung leichter<br />
ist.<br />
Wenn wir in den dunklen Tälern unseres Lebens<br />
stehen, erwartet Gott unsere Entscheidung. Was<br />
ist der richtige Weg raus aus meinen Sorgen und<br />
Problemen?<br />
Ich habe zu Gott gerufen und geschrien,- er<br />
antwortet nicht, ich spüre und fühle nichts.<br />
Das Gute ist, dass Gottes Wort, die Bibel, auf all<br />
unser Fragen Antworten hat. Das Schlimme ist,<br />
dass die meisten Menschen das Wort Gottes<br />
nicht nach den Antworten durchsuchen. Sie<br />
schummeln lieber und gehen zu einem Pastor,<br />
einem Seelsorger, einem Nachbarn, einem<br />
Freund oder einem Bruder oder einer Schwester<br />
aus der Gemeinde. Bitte nicht missverstehen,<br />
Aussprachen und „sprechen über“ sind<br />
notwendig und können Türen der Seele öffnen.<br />
Aber bei allem Suchen nach Antworten muss<br />
eins klar sein, nicht ich oder sonst wer hat die<br />
Antwort, sondern nur das Wort Gottes, die Bibel.<br />
Wen du auch fragst, achte darauf, dass seine<br />
Antworten sich mit den Aussagen der Bibel<br />
decken. Aus Matthäus 25,15 lernen wir, dass<br />
Jesus den Seinen geistliche Gaben überträgt,<br />
die zu ihren persönlichen Fähigkeiten passen:<br />
„Und einem gab er fünf Talente, einem anderen<br />
zwei, einem anderen eins, jedem nach seiner<br />
eigenen Fähigkeit.“ Gott übergeht nicht unsere<br />
persönlichen Fähigkeiten, wenn es um die<br />
geistlichen Aufgaben geht. Deshalb ein guter<br />
Rat: such dir deine „Antwortgeber“ sorgfältig aus<br />
und prüfe genau, ob sie von Gott befähigt sind.<br />
Die Bibel enthält die Antworten. Lies sie. Bitte<br />
Gott, dass er dir sein Wort aufschließt. Du wirst<br />
erstaunt sein, was Gott dir in seinem lebendigen<br />
Wort zeigen kann.<br />
Wir lesen in 2. Kor. 3: 4-6<br />
Solches Vertrauen aber haben wir durch<br />
Christus zu Gott: Nicht, dass wir von uns aus<br />
tüchtig wären, etwas zu erdenken als aus uns<br />
selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott,<br />
der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des<br />
neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern<br />
des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der<br />
Geist aber macht lebendig.<br />
Dieses Vertrauen will Gott von uns. Treu in<br />
jedem Tal. Vertrauen bei jeder Prüfung.<br />
Gehorsam in jeder Situation. Wir wollen Gottes<br />
Segen nicht wegwerfen! Wir wollen unseren<br />
Glauben und unser Vertrauen in Gott nicht<br />
aufgeben. Wir wollen keins von unseren Tälern<br />
versäumen. Wir müssen also in vollem Glauben<br />
weiterleben, denn wir wissen, dass Gott, egal<br />
wie es jetzt aussieht, alles unter Kontrolle hat<br />
und wir am anderen Ende dieser Prüfung mit<br />
einem großen Sieg herauskommen werden. Wir<br />
werden klüger, geduldiger und stärker in<br />
unserem Glauben sein, wenn wir gerade jetzt<br />
treu bleiben.<br />
Darum geht es im "Leben im Glauben". Wirf es<br />
nicht weg! Halte einfach inne und beobachte, wie<br />
Gott sich bewegt. Die harten Zeiten gehen vorbei<br />
und du wirst froh sein, dass du dein Vertrauen<br />
nicht weggeworfen hast.<br />
PFLEGETIPPS<br />
FÜR DAS<br />
VERTRAUEN<br />
November 2015 - Thomas Pichel, Nürnberg<br />
Vertrauen in Gott – was ist das?<br />
Es ist zunächst dasselbe wie das Vertrauen in<br />
einen Menschen. Es ist ein Vorschuss, den ich<br />
dem anderen einräume. Ich unterstelle ihm<br />
Gutes. Ich gehe davon aus: Er meint es nicht<br />
böse mit mir. Er ist aufrichtig und verlässlich.<br />
Mein Vertrauen wächst, wenn der andere sich<br />
als vertrauenswürdig erweist. Wann tut er das?<br />
Wenn er folgende vier Kriterien lebt. Wenn er 1.)<br />
sein Wort hält und keine leeren Versprechungen<br />
macht. Wenn er<br />
2.) die Wahrheit sagt. Ich muss die Erfahrung<br />
machen: Ich werde nicht angelogen. Wenn er<br />
3.) offen und echt ist, wenn er sich an<br />
bestimmten Stellen in die Karten schauen lässt.<br />
Und wenn er<br />
4.) großzügig ist, nicht nur an seinen Vorteil<br />
denkt, sondern mir etwas schenkt, ohne dass er<br />
das pausenlos an Bedingungen knüpft. Einer<br />
solchen Person kann ich vertrauen.<br />
13
Wenn ich diese vier Kriterien auf Gott anwende,<br />
erscheint mir der Dreieinige Gott, der sich in<br />
Jesus uns vorgestellt hat, als das<br />
vertrauenswürdigste Wesen, mit dem ich es je<br />
zu tun bekommen habe.<br />
Es ist erfreulich, gut und<br />
tröstlich, mit Gott leben<br />
zu dürfen.<br />
mir leicht und auf welchen Lebensgebieten ich<br />
mir schwertue, Gott zu vertrauen.<br />
Wir dürfen nie eine künstliche, erdachte oder<br />
erwünschte Person in die Begegnung mit Gott<br />
schicken, sondern wir müssen und dürfen (!)<br />
Es geht zunächst also<br />
um Gott. Ich muss mir im<br />
Klaren darüber sein, wer<br />
er ist. C.S. Lewis sagt:<br />
„Wir vertrauen, nicht weil<br />
es einen Gott gibt,<br />
sondern weil es diesen<br />
Gott gibt“. Dieser<br />
Erkenntnis folgt dann<br />
unser Versuch, Gott im<br />
Vertrauen treu zu sein.<br />
Noch einmal C.S. Lewis:<br />
„Glaube ist die Fähigkeit,<br />
an Überzeugungen<br />
festzuhalten, die man als<br />
richtig erkannt hat, allen<br />
Emotionen zum Trotz“.<br />
Sieben persönliche Pflegetipps<br />
Meine Pflegetipps kommen aus dem<br />
überreichen Erfahrungsschatz der 2000 Jahre<br />
alten Kirche. Sie kreisen um die Schwerpunkte<br />
Gebet, Bibellesen, Gemeinschaft mit anderen<br />
Christen und Bekenntnis zu Gott gegenüber<br />
Nichtchristen. Meine Tipps sind eine Art ‚Alle-<br />
Tage-Pflege-Set‘ für mein Vertrauen zu Gott. Sie<br />
helfen mir. Das heißt aber nicht, dass ich den<br />
Glauben im Griff hätte oder darin ein Meister<br />
wäre.<br />
Das Vertrauen ist ein Geschenk Gottes an mein<br />
Leben. Deshalb bitte ich um den Geist des<br />
Glaubens (siehe Luk 11,13). Die Bitte um den<br />
Heiligen Geist und sein Wirken in meinem Leben<br />
ist deshalb ein Evergreen auf meiner<br />
Gebetsliste.<br />
Ich erfahre nur, ob Gott vertrauenswürdig ist,<br />
wenn ich es riskiere, ihm auch tatsächlich zu<br />
vertrauen. Ich darf das Vertrauen nicht im<br />
Schrank der Theorie verstauben lassen. -<br />
Deshalb frage ich mich (auch in Gesprächen mit<br />
meinem Seelsorger), bei welchem Themen ich<br />
Gott gegenüber uns offenlegen. Ich habe einmal<br />
in einem Traum eine Stimme gehört, die mich<br />
fragte: Warum sagst du nicht, dass dein<br />
Vertrauen todkrank ist? Seitdem habe ich den<br />
Mut, Gott anzuvertrauen, wie es wirklich um<br />
meine Liebe und mein Vertrauen zu ihm steht.<br />
Ich versuche, Dinge in Ordnung zu bringen. D.h.<br />
andere um Entschuldigung bitten. Das heißt vor<br />
einem anderen Christen zu beichten, wo ich Gott<br />
gegenüber ungehorsam und untreu war, wo ich<br />
Menschen verletzt habe. Das verhindert, dass<br />
aus kleinen Rissen in den Beziehungen Gräben<br />
und Mauern werden.<br />
Mein anfälliges Vertrauen muss immer wieder<br />
vom Vertrauen der anderen geweckt, ernährt,<br />
gestärkt und gereinigt werden. Wir brauchen<br />
einander. Wir müssen zusammenkommen, um<br />
vertrauen zu können. Allein kann man kein<br />
Vertrauender sein.<br />
Es ist die uralte und immer neue Erfahrung der<br />
Christenheit, dass uns das Vertrauen leichter<br />
fällt, wenn man versucht, andere zum Glauben<br />
an Gott einzuladen und sich aus Liebe zu Gott<br />
für andere Menschen (Christen wie<br />
Nichtchristen) zu engagieren.<br />
14
Ich lese die Bibel in der Logik von Röm. 15,13.<br />
Dort heißt es: „..., dass wir reich werden an<br />
Hoffnung“. Zugegeben: Ich bin als Christ ärmer<br />
an Illusionen geworden. Man kann vertrauen und<br />
Gott hilft nicht. Und dennoch: Die biblischen<br />
Texte sind für mich Optionsscheine der<br />
Hoffnung. Ich habe das Vertrauen zu Gott, dass<br />
er hier und dort genauso in meinem kleinen<br />
Leben handelt, wie es die Bibel sagt.<br />
Die Worte Gottes sind die beste Nahrung für<br />
mein Vertrauen. Ich vertraue darauf, dass ich<br />
Erfahrungen mache, aber auch darauf, dass ich<br />
die Kraft bekomme, es auszuhalten, wenn<br />
Erfahrungen ausbleiben.<br />
TRAU DICH,<br />
GOTT<br />
ZU<br />
VERTRAUEN<br />
Andreas Hunziker, Simon Peng-Keller<br />
GOTT<br />
VERTRAUEN –<br />
WAS HEISST<br />
DAS?<br />
Vertrauen ist ein «grosses Wort», schreibt<br />
Franz Rosenzweig am Ende seines Hauptwerks<br />
Stern der Erlösung. Es sei der «Same, daraus<br />
Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen, und die<br />
Frucht, die aus ihnen reift». So gross ist dieses<br />
Wort, dass es die reformatorische Theologie<br />
ganz in ihr Zentrum gestellt hat. Vor allem bei<br />
Luther und in der an ihn anschliessenden<br />
Tradition sind Glaube (fides) und Vertrauen<br />
(fiducia) bis zur Ununterscheidbarkeit ineinander<br />
verwoben: «Fides est fiducia praesentis<br />
promissionis» – «Glaube ist das Vertrauen auf<br />
die gegenwärtige Verheissung». Umso<br />
auffälliger ist aber, wie zurückhaltend die<br />
evangelische Theologie in der Explikation dieses<br />
Grundwortes geblieben ist. Ist es die Scheu vor<br />
der Grösse dieses Wortes? Oder fürchtet man<br />
umgekehrt, mit diesem Wort das<br />
Gottesverhältnis allzu stark dem Bereich<br />
zwischenmenschlicher<br />
Beziehungen<br />
anzugleichen? Weil wir aus unserer alltäglichen<br />
Erfahrung wissen, dass das<br />
zwischenmenschliche Vertrauen nicht immer<br />
eine Tugend und das Misstrauen nicht in jedem<br />
Fall ein Laster ist? Aber auch im Blick auf<br />
Lebenssituationen, in denen uns das Vertrauen<br />
als etwas ungebrochen Positives erscheint,<br />
muss gefragt werden: Soll das Gottvertrauen<br />
tatsächlich als ein spezieller Fall solchen<br />
alltäglichen Vertrauens verstanden werden?<br />
Wagnis des Sich-Verlassens Vertrauen ist ein<br />
Grundphänomen menschlichen Lebens. Ohne<br />
Vertrauen ist menschliches Leben in seinen<br />
individuellen und institutionalisierten Formen<br />
nicht möglich. Nicht nur in persönlichen<br />
Belangen, sondern auch beispielsweise in<br />
Kreditbeziehungen oder politischen<br />
Zusammenhängen bauen wir auf eigenes oder<br />
fremdes Vertrauen – meistens ohne es zu<br />
15
merken. Zugleich sind aber viele Bereiche des<br />
privaten und öffentlichen Lebens von<br />
Vertrauenskrisen bedroht. Vertrauen ist<br />
unselbstverständlich. Es kann verloren gehen<br />
oder sich unzureichend ausbilden. Und mancher<br />
Versuch, den Vertrauensverlust zu stoppen oder<br />
wiederherzustellen, hat sich als kontraproduktiv<br />
265 Vertrauen erwiesen: Je mehr kontrolliert,<br />
versichert und evaluiert wird, desto mehr scheint<br />
das Vertrauen zu schwinden. Die Rückseite<br />
solcher Vertrauenskrisen ist die Suche nach<br />
vertrauenswürdiger Orientierung und<br />
verschütteten Ressourcen des Vertrauens. Ist<br />
nicht der religiöse Glaube ei 266 Vertrauen<br />
trauen zu finden. Nicht immer stehen allerdings<br />
Vertrauen und Vertrautheit in einem förderlichen<br />
Verhältnis zueinander. Es gibt Formen religiöser<br />
Vertrautheit, die den Zugang zum Wagnis des<br />
Vertrauens versperren. Religiöse Rituale,<br />
vertraute Texte, kirchliche Milieus und gewohnte<br />
Formen von Spiritualität können Räume der<br />
Geborgenheit schaffen, in denen sich<br />
Gottvertrauen heranbilden kann. Sie können<br />
Überzeugungsmustern, Frömmigkeits- und<br />
Lebensstilen dient. Der Theologe Reiner Strunk<br />
hat dies nachdrücklich herausgestellt: Fremdheit<br />
sowie Meinungs- und Verhaltensabweichung<br />
werden dann als störende Irritation im Kontext<br />
des Vertrauten angesehen und ausgeklammert.<br />
Und Vertrautheit, die ihre Bestände bedroht<br />
sieht, behauptet sich dann gern<br />
selbstverteidigend gegen die Zumutungen eines<br />
Vertrauens, das den Weg auch zur Begegnung<br />
mit Fremdem und Unvertrautem einschlägt. Nur<br />
gilt umgekehrt eben auch, dass solche Offenheit<br />
für die Welt und die verheissene Zukunft Gottes<br />
(Vertrauen) ihre Pointe gerade darin hat, dass<br />
man zugleich um die eigene Herkunft weiss und<br />
diese auch pflegt (Vertrautheit). Vertrauen als<br />
affektive Einstellung Die Herausforderung einer<br />
solchen dialektischen Bestimmung von<br />
Vertrauen und Vertrautheit wiederholt sich im<br />
Blick auf die gegenwärtige philosophische<br />
Debatte um den Vertrauensbegriff. Und<br />
interessanterweise taucht dabei auch die alte,<br />
zwischen Katholiken und Protestanten geführte<br />
aber auch dazu verführen, die religiöse<br />
Vertrautheit zum Surrogat des existentiell<br />
kostspieligeren Gottvertrauens zu machen.<br />
Ausdrücken kann sich ein solches<br />
Überhandnehmen der Vertrautheit auf<br />
gemeinschaftlicher Ebene beispielsweise darin,<br />
dass die Kommunikation in einer Kirche einseitig<br />
der gegenseitigen Vergewisserung in vertrauten<br />
Diskussion wieder auf, ob der Glaube an Gott<br />
eine Art Tugend (Habitus) sei oder ob er, so<br />
verstanden, unter der Hand wieder zum Werk<br />
des Menschen gemacht werde. In der aktuellen<br />
philosophischen Diskussion wird das Vertrauen<br />
in der Regel als eine affektive Einstellung<br />
beschrieben. Auch wenn es sich in<br />
risikofreudigen bzw. hoffnungsvollen einzelnen<br />
16
Handlungen ausdrücken kann («Peter leiht Erika<br />
Geld»), ist das Vertrauen primär eine<br />
andauernde Einstellung, die ich gegenüber dem<br />
anderen habe («Peter vertraut Erika»), genauer,<br />
eine «optimistische Einstellung», welche auf<br />
«das Wohlwollen und die Kompetenz des<br />
anderen» zählt (Karen Jones): «Peter 267<br />
Vertrauen vertraut Erika, dass wenn er ihr Geld<br />
ausleiht, sie ihm dieses zurückgeben will und<br />
kann». Ob eine solche Einstellung oder Haltung<br />
gegenüber anderen in uns heranwächst, ist<br />
unserer Verfügungsmacht weitgehend<br />
entzogen. So wenig ich mich entscheiden kann,<br />
jemanden zu lieben oder zu hassen, so wenig<br />
kann ich mein spontanes Vertrauen oder<br />
Misstrauen gegenüber einer bestimmten Person<br />
direkt beeinflussen. Vertrauen wächst auf dem<br />
Boden bestimmter Lebenserfahrungen. Von<br />
ihnen hängt ab, ob ich zu jemandem eine mehr<br />
oder weniger dauerhafte Einstellung gewinne,<br />
die unter bestimmten Umständen zur Grundlage<br />
vertrauensvollen Handelns wird. Bemerkenswert<br />
ist, dass auch vorbehaltloses Vertrauen in die<br />
Integrität und das Wohlwollen eines Menschen<br />
uns nicht hindert, ihm in bestimmten Situationen<br />
kein Vertrauen zu schenken. Dann nämlich,<br />
wenn wir ihn im jeweiligen Zusammenhang als<br />
nicht kompetent betrachten. So vertraue ich<br />
jemandem vielleicht vorbehaltlos in zentralen<br />
Belangen des Zusammenlebens, misstraue ihm<br />
aber im Wissen um seine mangelnde<br />
ökonomische Kompetenz, wenn er mir zum Kauf<br />
eines bestimmten Aktienpaketes rät. So<br />
wiederholt sich im Blick auf die gegenwärtige<br />
Vertrauensdebatte die Frage, die wir bereits im<br />
vorangegangenen Abschnitt gestellt haben:<br />
Inwiefern kann auch das Vertrauen in Gott als<br />
eine Art Einstellung, als Vertrautheit im Umgang<br />
mit Gott verstanden werden? Verträgt, ja,<br />
braucht der Glaube solche Vertrautheit? Oder<br />
bleibt ein Mensch in solcher Vertrautheit gerade<br />
bei sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten<br />
stehen, statt sich im glaubenden Vertrauen ganz<br />
auf Gott hin zu verlassen und so bei ihm zu sich<br />
selbst zu kommen? Biblisch spricht jedoch<br />
einiges dafür, Gottvertrauen und Vertrautheit mit<br />
Gott nicht voneinander zu isolieren: Wer Gott als<br />
guten Hirten, sichere Burg, bergende Flügel oder<br />
Abba anspricht, nimmt Vertrautheit mit Gott in<br />
Anspruch und artikuliert seine Hoffnung<br />
aufbleibende oder neue Geborgenheit in Gott.<br />
Was in solchen biblischen Bildern<br />
unverbrüchlicher Geborgenheit zum Ausdruck<br />
kommt, ist theologisch ernst zu nehmen. Wie<br />
aber soll dies geschehen, ohne das Vertrauen<br />
einseitig in Vertrautheit aufgehen zu lassen?<br />
Vielleicht wird das Verhältnis von Vertrauen und<br />
Vertrautheit im Blick auf Gottes<br />
lebensgeschichtlich nachvollziehbare Treue<br />
verständlich: Vertrautheit entstünde demnach<br />
unterwegs im Gehen auf den Wegen des<br />
Glaubens, in denen sich – mehr als die eigene<br />
Vertrauensfähigkeit – Gottes Treue und<br />
Vertrauenswürdigkeit bewährt. Und 268<br />
Vertrauen religiöse Vertrautheit in Gebet,<br />
Liturgie, kirchliche Weggemeinschaften usw.<br />
würden insofern dem Wachstum des<br />
Gottvertrauens dienen, als solche vertrauten<br />
Praktiken Räume öffnen und offenhalten, in<br />
denen es geschehen kann, dass jemand sich<br />
selbst ganz auf Gott hin zu verlassen wagt. Es<br />
wäre also die im Wagnis des Vertrauens je neu<br />
erhoffte und manchmal auch erfahrene Treue<br />
Gottes, die Spuren von Vertrautheit im<br />
individuellen und gemeinschaftlich-kirchlichem<br />
Leben hinterliesse. Spuren der Tradition und der<br />
eigenen Erfahrung, an denen sich ein Mensch<br />
orientieren kann – und zwar so, dass er sich<br />
damit von Gott die Unsicherheit zumuten lässt,<br />
wiederum eigene und neue Glaubens- und<br />
Vertrauensspuren in der Welt zu hinterlassen.<br />
Gottvertrauen als Grundvertrauen? Mit dieser<br />
komplementären Beschreibung des<br />
Verhältnisses von Vertrauen und Vertrautheit<br />
eng verbunden ist die Frage, ob Gottesvertrauen<br />
als eine spezifische Form des Grundvertrauens<br />
zu verstehen ist, des basalen Vertrauens also,<br />
das nach Ansicht vieler Psychologen die<br />
frühkindlich zu erwerbende Urform aller späteren<br />
Formen des Vertrauens darstellt. Nach Erik H.<br />
Erikson ermöglicht es das Grundvertrauen, die<br />
Herausforderungen und Konflikte der<br />
Identitätsbildung zu bestehen. Psychologisch<br />
umstritten ist, ob sich solches Grundvertrauen<br />
vor allem der affektiven Vertrautheit mit der<br />
mütterlichen Lebenswelt verdankt oder aber<br />
eher der Erfahrung unbedingter Anerkennung.<br />
Bemerkenswert ist, dass Eriksons Konzept auch<br />
dem Misstrauen eine orientierende Funktion<br />
zuschreibt. Auch die Ausbildung eines situativ<br />
angemessenen Misstrauens gehört zu den<br />
Kompetenzen, ohne die ein Mensch unter den<br />
Bedingungen dieser Welt nicht auskommt. Was<br />
das Grundvertrauen theologisch so attraktiv<br />
macht, ist nicht nur seine vermeintliche<br />
Ähnlichkeit mit dem Gottvertrauen, sondern<br />
auch die unterstellte anthropologische<br />
Universalität. Wenn das Gottvertrauen, wie viele<br />
17
Theologinnen und Theologen meinen, auf dem<br />
Grundvertrauen aufbaut und es zur Reife führt,<br />
dann kann die christliche Verkündigung an ein<br />
Phänomen anknüpfen, das allen Menschen in<br />
mehr oder wenig ausgeprägtem Masse vertraut<br />
ist und als wünschenswert geschätzt wird. Doch<br />
ist es wirklich angemessen, das Gottvertrauen<br />
als Transformationsgestalt eines<br />
anthropologisch vorgegebenen «Urvertrauens»<br />
zu beschreiben, das von seiner frühkindlichen<br />
Herkunft entwöhnt wurde und zu einem<br />
unbedingt verlässlichen Bezugspunkt gefunden<br />
hat?<br />
So vielversprechend die theologische Anleihe an<br />
der Theorie des Grundvertrauens ist, sie ist<br />
problemreicher, als es auf den ersten Blick<br />
scheint. Wer hier nach Antworten sucht, muss<br />
zuerst einmal unterscheiden, nämlich zwischen<br />
der empirischpsychologischen Frage, inwiefern<br />
religiöses Vertrauen vorreligiöse Formen des<br />
Vertrauens voraussetzt, und der theologischen<br />
Frage nach der Struktur und dem Gehalt des<br />
christlichen Gottvertrauens. Im Blick auf die<br />
theologische Frage könnte dann in einem<br />
zweiten Schritt untersucht werden, ob es<br />
möglich ist, das Grundvertrauen (und andere<br />
Formen des Vertrauens) in Anlehnung an<br />
Rosenzweig als «Same» von Glaube, Hoffnung<br />
und Liebe zu betrachten, ohne die<br />
weitergehende These Hans Küngs oder Wolfhart<br />
Pannenbergs zu teilen, wonach das<br />
Gottvertrauen «bloss» der religiöse Spezialfall<br />
des Grundvertrauens überhaupt ist. Gott<br />
vertrauen – nur Gott vertrauen? Zum<br />
Gottvertrauen gehört jedenfalls, dass beides<br />
untrennbar miteinander verbunden ist: der<br />
Vollzug des Vertrauens und das, worauf sich<br />
dieses Vertrauen bezieht. Solches Vertrauen<br />
erschöpft sich zum einen nicht in blossem<br />
(intellektuellem) Fürwahrhalten bestimmter<br />
Lehren, sondern ist ein existenzielles Sich-<br />
Verlassen auf Gott. Auf der anderen Seite kann<br />
nur dort von Gottesvertrauen gesprochen<br />
werden, wo das Woraufhin des existenziellen<br />
Sich-Verlassens ausreichend bestimmt ist. Zu<br />
sagen, wichtig sei nicht so sehr, was wir glauben,<br />
sondern dass wir glauben, verfehlt nicht nur den<br />
Gehalt christlichen Gottesvertrauens, sondern<br />
auch dessen götzen- und vertrauenskritisches<br />
Moment. Es wäre dies eine traurige Beliebigkeit,<br />
die mit dem Wagnis des Vertrauens in die<br />
unbedingte Treue und Güte Gottes wenig zu tun<br />
hätte. Ist aber – und mit dieser Frage kommen<br />
unsere Überlegungen zu ihrem vorläufigen Ende<br />
– das richtig verstandene Vertrauen in Gott<br />
exklusiv zu verstehen? Schliesst das unbedingte<br />
Vertrauen in Gott aus, dass auch das Vertrauen<br />
in andere Menschen (bzw. Institutionen) oder<br />
gar das Vertrauen in uns selbst seine eigene<br />
Berechtigung hat? Es ist auffällig, dass in der<br />
biblischen Verwendung des Vertrauensbegriffs<br />
die Tendenz vorherrscht, das Gottesvertrauen<br />
und das Vertrauen in Menschen kontrastiv zu<br />
gebrauchen. So heisst es beispielsweise in<br />
Psalm 118,8: «Es ist gut, auf den Herrn<br />
vertrauen und nicht sich verlassen auf<br />
Menschen.» Be- 271 Vertrauen sonders stark<br />
zeigt sich dieser Zug in der Weisheitsliteratur<br />
(Prov 14,15; 26,25; Hi 4,18; 15,15). Die<br />
Einwände gegen dieses exklusive Verständnis<br />
des Gottesvertrauens liegen nahe: Verwirklicht<br />
sich christliche Glaubenspraxis nicht gerade in<br />
lebendigen Vertrauensbeziehungen? Ist<br />
Verkündigung nicht auf ein gehöriges Mass an<br />
Vorschussvertrauen angewiesen, ohne das<br />
niemand bereit ist, sich auf etwas einzulassen,<br />
wovon er nicht schon überzeugt ist? Auf keinen<br />
Fall darf das zwischenmenschliche und<br />
institutionelle Vertrauen, das zu den<br />
unverzichtbaren Grundphänomenen unseres<br />
Lebens gehört, generell diskreditiert werden.<br />
Und doch hat der Hinweis darauf, dass<br />
unbedingtes Vertrauen auf Gott allein gerichtet<br />
sein soll, seine bleibend kritische Pointe.<br />
Gegenüber einer Verklärung menschlicher<br />
Vertrauensverhältnisse ist festzuhalten, dass<br />
Vertrauen nicht von vornherein Frucht des<br />
Glaubens ist. Nicht jede Form von Vertrauen ist<br />
lebensförderlich, so wie nicht jede Form von<br />
Misstrauen schädlich ist. Der theologische<br />
Beitrag zu den gegenwärtigen<br />
Vertrauensdiskussionen besteht also darin,<br />
unsere menschlichen Vertrauensverhältnisse im<br />
Lichte jenes unbedingten Vertrauens in Gottes<br />
ewig treue Güte kritisch zu beschreiben: Als<br />
Frucht des Glaubens wird unser menschliches<br />
Vertrauen dort erkennbar, wo es selber zum<br />
Samen wird, daraus Glaube, Hoffnung und Liebe<br />
wachsen.<br />
18
„MEINE<br />
MOTIVATION IST<br />
DAS VERTRAUEN<br />
DER MENSCHEN“<br />
Täglich bittet die Steyler Missionsschwester<br />
Yvonne in Togo zur Sprechstunde. Ihr Einsatz in<br />
der Krankenstation von Helota ist kräftezehrend<br />
– und erfüllt sie zugleich<br />
Sie warten schon. Frauen mit bunt gemusterten<br />
Röcken und müden Augen, ihre Babys stoisch<br />
wiegend. Manche Kinder schlafen, andere<br />
Kinder weinen, beinahe alle haben ein dickes<br />
Pflaster auf dem Kopf, das ihre große Fontanelle<br />
schützt – jene Stelle am Kopf, an der die<br />
Schädelknochen noch nicht<br />
zusammengewachsen sind. „Viele Eltern setzen<br />
alles daran, diese sensible Stelle am Kopf ihrer<br />
Kinder besonders zu beschützen“, erklärt<br />
Schwester Yvonne, während sie die „Salle de<br />
Soins“ aufschließt, das Behandlungszimmer.<br />
„Viele machen das, weil sie fürchten, das Gehirn<br />
ihrer Babys könne sich erkälten. Andere haben<br />
Angst, dass der Geist ihrer Kinder durch dieses<br />
‚Loch im Kopf‘ flüchten könnte.“<br />
Sprechstunde in der Klinik von Helota: Das<br />
Fieberthermometer piepst, Krankenpfleger Luc<br />
zeichnet Temperaturkurven und übersetzt den<br />
Müttern, welchen Rat Schwester Yvonne ihnen<br />
mit auf den Weg gibt. Die kleine Patima hat eine<br />
Magen-Darm-Infektion, Bachio leidet unter<br />
Blutarmut, und die vierjährige Kassiwa aus dem<br />
Nachbarkindergarten kämpft seit Tagen mit<br />
hohem Fieber: Für jeden der jungen Patienten<br />
stehen Medikamente bereit. Schwester Yvonne<br />
erklärt, tröstet und schwitzt, seit zehn Jahren,<br />
jeden Morgen ab sieben.<br />
Yvonne heißt eigentlich Iwona und kommt aus<br />
Przemy´sl, einer Stadt im äußersten Südosten<br />
Polens. Schon dort hat die heute 42-Jährige als<br />
Krankenschwester gearbeitet, bevor ihr eines<br />
Tages eine Missionszeitschrift in die Hände fiel,<br />
die ihre Mutter abonniert hatte. Sie las einen<br />
Artikel über das Engagement der Steyler<br />
Missionsschwestern in Angola und<br />
interpretierte ihn als Wink von oben.<br />
Kurze Zeit später trat sie selbst in den<br />
Orden ein – und erhielt nach ihren<br />
Ewigen Gelübden die<br />
Missionsbestimmung für Togo.<br />
„Hier musste ich erst mal eine ganze<br />
Menge lernen“, erinnert sich Yvonne, die<br />
inzwischen im Injektionsraum des<br />
„Centre Medico-Social“ sitzt. Ihr<br />
gegenüber hat Guianabé Platz<br />
genommen, eine 75-jährige Dame mit<br />
tiefen Sorgenfalten im Gesicht. Vor<br />
einigen Tagen hat sie den 20 Kilometer<br />
langen Fußmarsch von ihrem Dorf auf<br />
sich genommen, weil sie das Fieber, die<br />
Kopf- und die Bauchschmerzen kaum noch<br />
aushielt. „Typhus“, kommentiert Schwester<br />
Yvonne, während sie Guianabé ein Antibiotikum<br />
spritzt. „Sie hätte keinen Tag später kommen<br />
dürfen.“<br />
Typhus und Tuberkulose, Cholera und<br />
Gelbfieber: Gängige Infektions- und<br />
Tropenkrankheiten erkennt und behandelt<br />
Schwester Yvonne inzwischen im Schlaf. Auch<br />
an die wesentlich höhere Verantwortung, die<br />
Krankenschwestern in Togo tragen, hat sie sich<br />
längst gewöhnt. „Einen Arzt gibt es bei uns in<br />
Helota nicht“, sagt die Steyler Schwester.<br />
„Deshalb übernehmen wir hier viele Aufgaben,<br />
die in Europa Medizinern vorbehalten sind.“<br />
Wie zum Beweis wird es plötzlich sehr hektisch:<br />
laute Rufe aus der Empfangshalle,<br />
herbeieilendes Pflegepersonal. Schwester<br />
Yvonne ist sofort mittendrin: Aserike, ein kleines<br />
Mädchen, hat beim Spielen einen Stein an die<br />
19
Schläfe bekommen. Die Wunde blutet stark, sie<br />
muss sofort gereinigt und genäht werden.<br />
Schwester Yvonne weist den Vater an, den Kopf<br />
seiner schreienden Tochter festzuhalten, die<br />
Mutter sitzt teilnahmslos in der Ecke. „Wie alt ist<br />
die Kleine?“, ruft Schwester Yvonne. Mutter und<br />
Vater tauschen unsichere Blicke aus. „Etwa<br />
drei“, antwortet der Vater schnell. Schwester<br />
Yvonne tut alles, um Aserike zu beruhigen, und<br />
beeilt sich mit dem Nähen der Naht. Minuten<br />
später verlässt die Kleine das<br />
Behandlungszimmer auf dem Arm ihres Vaters –<br />
mit einem großen, weißen Kopfverband.<br />
„Viele Leute hier wissen nicht, wie alt sie oder<br />
ihre Kinder sind“, sagt Schwester Yvonne,<br />
während sie die Verbandschere wegräumt. „Ich<br />
hatte kürzlich eine ältere Patientin, die mir auf die<br />
Frage nach ihrem Alter geantwortet hat, sie fühle<br />
sich wie mindestens 150. Man sorgt sich hier um<br />
andere Dinge als um sein Geburtsdatum.“<br />
Helota, die kleine 100-Einwohner-Stadt im<br />
Norden Togos, liegt mitten im Nirgendwo. In den<br />
Dörfern der Umgebung gibt es weder fließendes<br />
Wasser noch Elektrizität, die Straßen sind<br />
schlecht, der Boden ist trocken. Die Menschen<br />
versuchen, Mais, Bohnen und Baumwolle<br />
anzubauen, doch ihr Lebensstandard ist niedrig,<br />
die Armut groß.<br />
Vor 27 Jahren haben die Steyler<br />
Missionsschwestern hier ihre Klinik eröffnet.<br />
„Das nächste Krankenhaus liegt etwa 35<br />
Kilometer entfernt in Kandé“, sagt Schwester<br />
Yvonne. „In der Regenzeit ist Helota praktisch<br />
von der Außenwelt abgeschnitten. Deshalb<br />
wollten wir hier, direkt bei den Menschen, eine<br />
Krankenstation aufbauen als Anlaufstelle für<br />
medizinische Notfälle.“ Die Anfänge der<br />
Ambulanz waren bescheiden, erst lange nach<br />
ihrer Eröffnung wurden die ersten Krankenbetten<br />
geliefert. Weil die damaligen Patienten nicht<br />
wussten, was Betten sind, legten sie sich<br />
zunächst regelmäßig darunter statt darauf.<br />
Inzwischen hat sich das „Centre Medico-Social“<br />
fest in der Region etabliert, der<br />
Patientenandrang ist groß. „In der Regenzeit<br />
sind in diesem Zimmer zum Beispiel alle 20<br />
Betten belegt“, sagt Schwester Yvonne und<br />
deutet in einen großen Saal neben der<br />
Eingangshalle der Klinik. „Denn Regenzeit<br />
bedeutet Moskitozeit – und für uns Hochsaison<br />
in Sachen Malaria.“ Willkommen sind bei den<br />
Schwestern ausdrücklich Patienten aller<br />
Religionen und Konfessionen. „Wir behandeln<br />
alle gleich“, sagt Schwester Yvonne. „Natürlich<br />
ist uns unser christlicher Glaube wichtig, aber wir<br />
laufen nicht mit der Bibel im Schwesternkittel<br />
herum. Wir versuchen, durch unseren Dienst am<br />
Nächsten Zeugnis für Christus abzulegen.“<br />
Vorbei an Plakaten im Wartebereich, die über<br />
Meningitis und Medinawurm aufklären, tritt<br />
Schwester Yvonne ins Freie – und das Chlor-<br />
Aroma der Klinikflure weicht dem Duft von<br />
Holzkohle. Einige Patienten bereiten bereits ihr<br />
Mittagessen zu, während sich andere unter<br />
einem der vielen Mangobäume ausruhen. In den<br />
angrenzenden Gebäuden sind ein Kindergarten<br />
und ein Mädchenwohnheim untergebracht.<br />
Einrichtungen, die von Yvonnes Mitschwestern<br />
betreut werden.<br />
„Die größte Motivation für unsere Arbeit hier in<br />
Helota ist das Vertrauen, das die Menschen uns<br />
schenken“, sagt Schwester Yvonne, die auf<br />
einer schattigen Bank Platz genommen hat.<br />
„Wenn ich die Hoffnung in den Blicken von Eltern<br />
sehe, die mir ihr krankes Kind bringen, dann ist<br />
das oft überwältigend.“ Der tägliche, oft<br />
pausenlose Einsatz in der Krankenstation zehrt<br />
an ihr: Schwester Yvonnes hagere Erscheinung,<br />
ihre hängenden Augenlider künden davon.<br />
„Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass ich hier<br />
mehr zurückbekomme, als ich gebe. Zum<br />
Beispiel die Erkenntnis, wie glücklich man mit<br />
wenigem sein kann. In Europa wollen wir immer<br />
nur dieses, das und jenes. Hier leben die<br />
Menschen in sehr bescheidenen Verhältnissen –<br />
und sind trotzdem zufrieden. Das finde ich sehr<br />
inspirierend.“<br />
Die nächsten Patienten warten schon, aber<br />
zuvor schaut Schwester Yvonne noch kurz in der<br />
Geburtenstation vorbei. Anukelem, eine junge<br />
Frau aus der Ethnie der Lama, hat gestern im<br />
siebten Monat Zwillings-Frühchen zur Welt<br />
gebracht. „Ihren Papa lernen die beiden erst<br />
noch kennen, das gehört zur Tradition“, erklärt<br />
die Steyler Schwester, während sie die beiden<br />
Säuglinge im Arm hält. „Ihre Namen wird<br />
Anukelems Schwiegermutter bestimmen.“ Ein<br />
Lächeln huscht über das Gesicht der Steyler<br />
Ordensschwester, dann bettet sie die Kinder<br />
wieder neben ihre Mutter. Die Arbeit ruft.<br />
Mittagsvisite.<br />
Markus Frädrich<br />
20
VERTRAUEN<br />
RECHNE MIT<br />
GOTT, DANN<br />
SPARST DU DIR<br />
SORGEN!<br />
Wem kann man schon glauben? In dieser<br />
verlogenen Zeit. 200 Lügen pro Person pro<br />
Tag. Das ist normal, sagt die Untersuchung<br />
einer Londoner Universität. Wem aber kann<br />
man sich dann noch anvertrauen?<br />
Den Lügnern? Unmöglich! Lieber alleine<br />
kämpfen, sich durchschlagen, sich sorgen.<br />
Selbst wenn die Sorgen einen in der Nacht<br />
wecken, riesig werden und nicht wieder<br />
einschlafen lassen.<br />
Zum Glück gibt es einen Weg, sich nicht zu<br />
sorgen. Die Bibel hilft uns. Rechne mit Gott, sagt<br />
sie uns. Und meint damit sicher nicht, Gott zu<br />
berechnen. Denn in welchen Computer passt er<br />
schon? Rechnen – das heisst, sich Gott<br />
anvertrauen. Das geht!<br />
Er ist wahr, er lügt nicht. Dabei ist Wahrheit ist<br />
nicht ein philosophischer Begriff oder ein Prinzip.<br />
Wahrheit, so meint es die Bibel, das ist, als ob<br />
eine Mutter ihr Kind stillt. So eng, so unlösbar, so<br />
intim. Alle Mütter, die einmal gestillt haben,<br />
wissen, wie das ist. Sie kennen diese Einheit.<br />
Und diese Einheit ist wahr. Da tun sich<br />
Dimensionen auf: So ist Gott zu uns? So sollen,<br />
so dürfen wir mit ihm verbunden sein? Das bietet<br />
er uns an? Unglaublich! Doch, doch! So ist Gott.<br />
So unglaublich liebevoll, so verständnisvoll, so<br />
besorgt. Er sorgt sich um uns. Verstehen kann<br />
ich das trotzdem nicht. Wieso sorgt er sich um<br />
uns? Warum habe ich das Vertrauen nicht?<br />
Die Wurzel aller Sünde ist das Misstrauen.<br />
„Sollte Gott gesagt haben …?“ – das war die<br />
Aussage der Schlange im Paradies. Das hat sich<br />
in ein jegliches menschliches Herz eingepflanzt.<br />
Seitdem reagieren die Menschen so<br />
misstrauisch. Durch die ganze Bibel zieht<br />
sich immer wieder dieses Sollte-Gott-gesagt-<br />
Haben. Ja, er hat gesagt. Und was er sagt –<br />
siehe oben – ist wahr!<br />
Wie aber setzt sich die Wahrheit gegen das<br />
Misstrauen durch? Alle unsere<br />
Lebenserfahrungen belegen doch nur eins:<br />
„Sei misstrauisch!“ Und dann folgt daraus all<br />
das, was wir so gut kennen: Ichsucht und<br />
Hass, Streit und Krieg, und, und, und. Und<br />
Sorgen.<br />
Wenn wir das loswerden wollen, müssen wir<br />
den Weg gehen, den uns die Bibel<br />
vorschlägt: Wir müssen Jesus Christus in<br />
unser Herz lassen. Jesus ist Gottes Sohn.<br />
Den hat er uns hinterher geschickt, weil wir<br />
alleine nicht klar kommen. Er ist am Kreuz<br />
gestorben und hat alle Sünde der Welt aller<br />
Generationen übernommen. Auch das<br />
Misstrauen. Er ist auferstanden und hat uns den<br />
Himmel aufgeschlossen.<br />
So also geht das: Wir schliessen unser Herz für<br />
Jesus auf, er kommt hinein und übernimmt die<br />
Regie. Er beherrscht auch unsere Sünde, unser<br />
Misstrauen, unser Sich-Sorgen. Was wir nicht<br />
hinkriegen, schafft er. Jetzt können wir mit Gott<br />
rechnen. Jetzt sparen wir uns Sorgen. Jetzt<br />
werden wir fest. Das ist der eigentliche Sinn des<br />
Wortes Vertrauen. Also: Rechne mit Gott, dann<br />
sparst du dir Sorgen!<br />
Autor: Bernd Bierbaum, ist Pastor der ev.-luth.<br />
Epiphaniasgemeinde in Bremen und<br />
Vorsitzender der dortigen Evangelischen<br />
Allianz.<br />
21
ARBEITSALLTAG<br />
UNTERSUCHT<br />
VERTRAUEN<br />
MOTIVIERT<br />
Was bedeutet für Sie Vertrauen? Welche<br />
Erfahrungen haben Sie gemacht, wenn Sie<br />
anderen vertraut haben? Schätzen Sie es,<br />
wenn man Ihnen vertraut?<br />
Armin Falk, Wirtschaftswissenschaftler an der<br />
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat in<br />
einem Experiment mit 144 Schweizer Studenten<br />
die Auswirkungen von Vertrauen oder<br />
Misstrauen auf die Motivation im Arbeitsalltag<br />
untersucht.<br />
Das Ergebnis ist klar, aber nicht wirklich<br />
überraschend: Wird einem Mitarbeiter von<br />
seinem Vorgesetzten Vertrauen<br />
entgegengebracht und Entscheidungsfreiheit<br />
eingeräumt, investiert der Mitarbeiter mehr und<br />
ist stärker motiviert. Bei Kontrolle und<br />
Misstrauen fährt der Mitarbeiter seinen<br />
Arbeitseinsatz bis auf das vorgeschriebene Maß<br />
herunter – ein ganz menschliches Verhalten.<br />
Vertrauen motiviert uns, auf unsere eigenen<br />
Möglichkeiten zu sehen und das Bestmögliche<br />
aus einer Situation herauszuholen. Kontrolle<br />
dagegen lässt uns auf die Grenzen starren, die<br />
der andere gesetzt hat und wir erfüllen diese<br />
zwangsweise.<br />
Vertrauen ist ein urmenschliches<br />
Fundament, das unser Wachstum fördert von<br />
Kindesbeinen an. Gott ist der erste, der uns<br />
Menschen Vertrauen entgegengebracht hat,<br />
indem er uns seine schön geschaffene Erde<br />
anvertraut hat. Er erwartet, dass wir das<br />
Bestmögliche<br />
daraus machen. Wie<br />
gehen wir also mit<br />
unseren Kollegen<br />
um? Vertrauen wir<br />
darauf, dass sie das<br />
Bestmögliche<br />
erreichen? Schaffen<br />
wir durch dieses<br />
Vertrauen überhaupt<br />
erst<br />
die<br />
Voraussetzung,<br />
dass sie sich auf ihr<br />
Allerbestes<br />
konzentrieren<br />
können und dies mit<br />
voller Motivation<br />
umsetzen?<br />
Unsere Welt wird<br />
ohne Vertrauen<br />
ärmer, kleiner und<br />
dunkler – doch jeder<br />
von uns kann täglich<br />
zu Helligkeit und mutiger Freiheit beitragen.<br />
Autor: Ulrike Jooss<br />
Quelle: Neues Leben<br />
22
EFGG -<br />
UMFRAGE<br />
Liebe Gemeindeglieder<br />
In dieser <strong>September</strong>-<strong>Inkontakt</strong>-Ausgabe<br />
findet ihr als Beilage einen Fragebogen zu<br />
unserem Gemeindeleben. Dieser<br />
Fragebogen wurde von Prof. Willi Muschinski<br />
(danke Willi) entwickelt und im Hauskreis<br />
50Plus besprochen. Wir bitten euch um eure<br />
Mithilfe durch die Beantwortung der Fragen.<br />
Werden wir als Leiterschaft, Mitarbeiter und<br />
Gemeinde den biblischen Anforderungen<br />
eines lebendigen Organismus gerecht? Was<br />
treibt uns als Gemeinde? Sehen wir Jesus als<br />
Schrittmacher unseres Gemeindelebens?<br />
Überschriften, die es sich lohnt zu<br />
beantworten. Unser Gemeindejubiläum ist<br />
nicht nur ein dankbarer Blick in die<br />
Vergangenheit, sondern erst recht eine<br />
ernste Herausforderung für die Zukunft. Wir<br />
wollen gemeinsam Gottes Weg für unsere<br />
Gemeinde erkennen, Kräfte mobilisieren, und<br />
als Gemeinde ein Leuchturm Jesu Liebe und<br />
Gnade sein.<br />
Danke für eure Mitarbeit<br />
Rüdiger & Heinz<br />
Meine Kirche ist krank. Es nimmt mich mit, wie<br />
sie langsam ausblutet. Allein in den 10 ersten<br />
Jahren des neuen Jahrtausends hat sie fast 9 %<br />
ihrer Mitglieder und 13 % ihrer Gemeinden<br />
verloren. Vor allem die Jugend wendet sich in<br />
rasantem Tempo ab. Das tut weh. Ich wünsche<br />
mir so sehr eine wachsende, lebendige Kirche,<br />
die vielen Menschen das Evangelium bringt und<br />
Salz und Licht unserer Gesellschaft ist. Was also<br />
tun? Viele sagen: Wir müssen dringend<br />
wieder ins Gespräch mit den Menschen<br />
kommen!<br />
Ja, das stimmt! Das Problem ist nur: Im<br />
Vergleich zur hippen Mediengesellschaft<br />
präsentiert sich meine Kirche in etwa so sexy wie<br />
eine schrullige Kirchenmaus. Mittelalterliche<br />
Formen, vorhersehbare Abläufe, langweiligen<br />
Ansprachen, und das alles versteckt hinter<br />
hohen Kirchenmauern… So kommt man mit<br />
niemand ins Gespräch. Was also tun? Viele<br />
sagen: Wir brauchen dringend frische,<br />
zeitgemäße Formen, neue<br />
Gottesdienstformate, angesagte Musik,<br />
milieusensible Kommunikation und<br />
innovative Gemeindeformen, in denen die<br />
Kirche sich aufmacht und hingeht zu den<br />
Menschen!<br />
Ja, das stimmt! Das Problem ist nur: Ohne<br />
Inhalte sind die besten Formen ermüdender<br />
Aktionismus und ein Bluff, den die Menschen<br />
schnell durchschauen. Wenn niemand weiß,<br />
was denn die besondere Botschaft der Kirche ist<br />
und warum wir sie brauchen hilft die schönste<br />
Verpackung nichts. Was also tun? Viele<br />
sagen: Wir brauchen dringend ein klares<br />
Profil und Predigten mit einer starken,<br />
bewegenden Botschaft!<br />
Ja, das stimmt! Das Problem ist nur: Wir haben<br />
die Botschaft verloren! Die ersten Christen<br />
hatten noch ihr Leben dafür gegeben, dass jeder<br />
vom Sühnetod Jesu und von seiner<br />
Auferstehung erfährt. Aber die Theologen<br />
unserer Tage sind sich nicht einmal mehr über<br />
diese allerzentralsten Glaubensaussagen einig.<br />
Kein Wunder, dass man statt eines klaren<br />
Evangeliums allzu oft nur noch verschwurbelte<br />
Gutmenschensätze hört. Ohne die Bibel als<br />
Maßstab zerfasert die Kirche und ihre Botschaft<br />
wird kraftlos wie ein stumpfes Schwert. Was also<br />
tun? Viele sagen: Wir brauchen dringend<br />
wieder eine Theologie, die sich klar an der<br />
Bibel als Gottes Wort orientiert!<br />
Ja, das stimmt! Das Problem ist nur:<br />
Theologisches Verstandeswissen ohne einen<br />
von Gottes Geist und Gnade geprägten<br />
Charakter macht arrogant und hartherzig,<br />
verursacht Spaltung und verjagt die Menschen<br />
statt sie zu gewinnen (1.Kor.8,1). Nichts ist<br />
schlimmer als eine gesetzliche, herz- und<br />
geistlose Treue zur Bibel, die Menschen mit<br />
Bibelworten bedrängt, ohne sie mit der Liebe<br />
Gottes in Berührung zu bringen.<br />
Deshalb bleiben alle diese wichtigen und<br />
notwendigen Anstrengungen zur Heilung der<br />
Kirche am Ende wertlos, solange wir<br />
das wichtigste aller Gebote verpassen: „Du<br />
23
sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem<br />
Herzen, von ganzer Seele, mit all deinen<br />
Gedanken und all deiner Kraft. Das zweite ist<br />
ebenso wichtig: Liebe deinen Nächsten wie dich<br />
selbst.“ Das heißt also: Ohne die gelebte,<br />
authentische Liebe zu Jesus und unseren<br />
Mitmenschen bleibt jede andere Medizin für die<br />
Kirche am langen Ende wirkungslos!<br />
Mein Aufruf lautet deshalb: Ihr lieben Kämpfer<br />
für Gemeindewachstum, frische Formen,<br />
bessere Predigten, mehr kirchliches Profil,<br />
biblische Theologie und gute, an Gottes Wort<br />
orientierte Lehre: Wie gut, dass es euch gibt! Ich<br />
bin auf Eurer Seite! Ich arbeite leidenschaftlich<br />
mit für alle diese wichtigen Ziele! Aber wenn wir<br />
nicht tiefer schürfen, wenn wir nicht das Ziel<br />
vor Augen haben, dass Menschen eine tiefe<br />
Liebe zu Jesus entwickeln, dann springen wir<br />
zu kurz! Dann bauen wir auf Sand und die<br />
Kirche wird nicht gesund. Denn Jesus hat kein<br />
Interesse an einem Religionsverein. Er will eine<br />
Braut!<br />
Paulus hat einst das Ziel all seines Wirkens so<br />
beschrieben: „Das Ziel meiner Unterweisung ist,<br />
dass alle Christen von der Liebe erfüllt sind.“ Er<br />
wusste: Wer Jesus wirklich liebt, der orientiert<br />
sich auch liebend gerne an Gottes Wort, gewinnt<br />
daraus ein klares Profil und bringt aus Liebe zu<br />
seinen Mitmenschen (so wie Paulus) ständig<br />
frische Formen hervor, um mit den Menschen ins<br />
Gespräch zu kommen und sie für Christus zu<br />
gewinnen. So gewinnt die Kirche Ausstrahlung<br />
und wächst wie von selbst.<br />
Also machen wir es doch wie Paulus. Einen<br />
kürzeren Weg zur Heilung der Kirche gibt es<br />
nicht.<br />
Quelle: Aufatmen in Gottes Gegenwart<br />
Meine Kirche leidet unter einem dramatischen<br />
Mitgliederverlust: 2014 hat sie 1,8 % (=<br />
416.000!) ihrer Mitglieder verloren. Das ist ein<br />
Anstieg um über 50 % im Vergleich zu 2012.<br />
Rein rechnerisch hieße das: In 55 Jahren ist’s<br />
vorbei mit der EKD. Die Frage ist: Wird die<br />
evangelische Kirche diesen Trend in absehbarer<br />
Zeit wieder umkehren können?<br />
Ich glaube nicht. Die Postmoderne macht ja nur<br />
sichtbar, was lange verdrängt wurde: Kirche im<br />
Sinne der Nachfolger Jesu war noch nie<br />
Volkskirche, sondern schon immer eine<br />
Minderheit. Ich sehe weit und breit kein Rezept,<br />
wie man Kirchenmitglieder, die mit<br />
Jesusnachfolge nichts am Hut haben, auf Dauer<br />
in der Kirche halten könnte.<br />
Wir müssen die Frage deshalb anders stellen:<br />
Wie kann die Schar der Jesusnachfolger<br />
wachsen, auch wenn die Mitgliederdatenbanken<br />
kleiner werden? Die Urgemeinde hatte da<br />
offenbar den Bogen raus! Sie hatte kein Geld,<br />
keine Gebäude, keine Hauptamtlichen, keine<br />
Gemeindewachstumskonzepte und sie litt unter<br />
massiver Verfolgung. Und trotzdem ist sie<br />
extrem gewachsen! Wie hat sie das nur<br />
hingekriegt? Die Antwort liegt auf der Hand:<br />
1 GOTTES WORT<br />
Für die ersten<br />
Gemeindeleiter hatte die<br />
Verkündigung von Gottes<br />
Wort oberste Priorität. Als<br />
die Orga-Aufgaben immer<br />
größer wurden setzten sie<br />
schnell Diakone ein, damit<br />
ihnen weiter genügend Zeit<br />
fürs Predigen bleibt. Auch heute gilt: Ohne klare<br />
Verdündigung von Gottes Wort kann Kirche nicht<br />
wachsen.<br />
Die Kirche kann allerdings nur dann Gottes Wort<br />
verkünden, wenn sie überzeugt ist, dass die<br />
Bibel Gottes Wort ist. Denn sie hat ja sonst keine<br />
Informationsquelle über Gott und seine<br />
Worte! Wer die Bibel ganz oder teilweise zum<br />
Menschenwort erklärt entzieht der Kirche ihr<br />
einziges Fundament.<br />
Immer wieder höre ich: Ich glaube an Jesus,<br />
nicht an die Bibel. Was für ein schräger<br />
Gegensatz! Denn Jesus IST das<br />
fleischgewordene Wort Gottes. Außer den<br />
Berichten der Bibel wissen wir nichts über ihn.<br />
Wer die Bibel verwässert, verwässert auch<br />
Jesus und produziert eine dünne, belanglose<br />
Kirchenbrühe, für die sich kein Mensch<br />
interessiert. Überwinden wir doch endlich diesen<br />
seltsamen Fundamentalismusreflex, der das<br />
24
Ernstnehmen der Bibel mit Gesetzlichkeit<br />
verwechselt. Alle Anstrengungen zur Rettung<br />
der Kirche in Ehren. Aber ohne eine<br />
Verkündigung, die auf einer Ehrfurcht und Liebe<br />
für Gottes Wort basiert, wird das auf Dauer leider<br />
nix.<br />
2 GEBET<br />
Für die ersten<br />
Gemeindeleiter besaß auch<br />
Gebet höchste Priorität.<br />
Sie schoben alles beiseite,<br />
um dafür genügend Zeit zu<br />
haben. Und bis heute gilt:<br />
Solange Gebetsabende die<br />
am schlechtesten besuchten<br />
Gemeindeveranstaltungen sind bleibt jeder<br />
Aufbruch ein Sturm im Wasserglas. Die<br />
entscheidenden Schlachten werden am Ende<br />
eben doch im Gebet geschlagen. All die<br />
Anstrengungen zur Rettung der Kirche in Ehren.<br />
Aber ohne eine leidenschaftliche Kultur des<br />
Gebets und der Anbetung wird das auf Dauer<br />
leider nix.<br />
3 GEMEINSCHAFT<br />
Die Christen der Urgemeinde<br />
trafen sich täglich, um<br />
gemeinsam zu essen und<br />
anzubeten. Ihre Liebe<br />
zueinander war ihr<br />
Markenzeichen, das ihnen so<br />
viel Gunst und Zulauf brachte. Jesus hat dieses<br />
Prinzip bestätigt: Die Welt erkennt Gott an der<br />
Liebe der Christen zueinander! Solange Christen<br />
sich ignorieren oder streiten bleiben unsere<br />
evangelistischen Bemühungen Rohrkrepierer.<br />
All die Anstrengungen zur Rettung der Kirche in<br />
Ehren. Aber ohne eine von gelebten<br />
Herzensbeziehungen getragene Einheit wird das<br />
auf Dauer leider nix.<br />
4 HEILIGER GEIST<br />
Die ersten Christen waren<br />
geprägt vom Erlebnis, dass der<br />
Heilige Geist alles ändert.<br />
Gemeinschaft und Gebet hatten<br />
sie ja schon länger. Aber erst<br />
Pfingsten löste diese<br />
unvergleichliche Wachstumsdynamik aus. Auch<br />
heute ist Gemeindewachstum niemals nur mit<br />
Managementmethoden und klugen Predigten zu<br />
schaffen. All die Anstrengungen zur Rettung der<br />
Kirche in Ehren. Aber solange der Heilige Geist<br />
nur eine theoretisch/theologische Größe ist wird<br />
das auf Dauer leider nix.<br />
Ich liebe ja gute Gemeindewachstumskonzepte<br />
wie z.B. Promiseland von Willow-Creek, das wir<br />
in unserer Gemeinde sehr erfolgreich in der<br />
Kinderarbeit anwenden. Ich engagiere mich<br />
auch gerne für eine gute Gottesdienstgestaltung,<br />
gute Gebäude, effiziente Mitarbeitergewinnung,<br />
gute Technik usw. Aber ich habe eben auch<br />
erlebt: Alle diese Dinge sind Add-Ons! Sie<br />
fruchten nur, wenn die 4 G’s des<br />
Gemeindewachstums gelebt werden.<br />
In christlichen Gremien habe ich beobachtet,<br />
dass über die 4 G‘s schon immer mal wieder<br />
gesprochen wird, vorzugsweise in Andachten<br />
zum Sitzungsbeginn. Dann nicken alle still – um<br />
sich danach den wirklich harten Themen<br />
zuzuwenden: Veranstaltungen organisieren,<br />
Mitarbeitersituation, Zustand der Gebäude,<br />
Finanzen usw. All die viele wichtige Arbeit, die in<br />
diesen Gremien geleistet wird, in höchsten<br />
Ehren. Ich wünsche mir, dass diese Arbeit<br />
fruchtet. Aber dafür brauchen wir einen<br />
Mentalitätswechsel. Wir brauchen eine Sicht<br />
dafür, dass die wirklich harten,<br />
entscheidenden Themen, um die wir uns in<br />
erster Linie kümmern müssen, diese 4 G-<br />
heimnisse des Gemeindewachstums<br />
sind. Unsere Tagesordnungen und<br />
Leitungsstrukturen sollten dominiert sein von<br />
diesen Fragen: Wie bringen wir Gottes Wort zu<br />
den Menschen? Wie entwickeln wir eine<br />
leidenschaftliche Gebetskultur? Wie wachsen<br />
lebendige Herzensbeziehungen?<br />
Die Austrittswelle rollt. Menschen gehen<br />
verloren. Wir brauchen Umkehr. Jetzt. Also<br />
ehren und verkündigen wir Gottes Wort. Beten<br />
wir. Kämpfen wir um Herzenseinheit unter allen,<br />
die Jesus lieben. Und rechnen wir in allem mit<br />
der Kraft des Heiligen Geistes. DAS muss<br />
unsere Hauptagenda sein.<br />
Quelle: Aufatmen in Gottes Gegenwart<br />
25
GOTT VERTRAUEN<br />
UND LOSLASSEN<br />
Loslassen hat meist zwei Seiten - eine<br />
schöne und eine schwere. Einerseits kann es<br />
befreiend sein, eine grosse Verantwortung<br />
abzugeben, etwas Neues zu beginnen;<br />
andererseits ist da Ungewissheit oder der<br />
Schmerz des Abschieds. Wenn man einen<br />
Nutzen sieht, ist man eher bereit, ein Opfer zu<br />
bringen.<br />
Erstaunlich ist, dass Gott Abraham nicht einmal<br />
genau sagt, wohin er ziehen soll. (1. Mose<br />
Kapitel 12, Vers 1). Die Bibel sagt auch nicht,<br />
was sich in diesem Moment in Abraham abspielt.<br />
Die Entscheidung, seine Heimat zu verlassen,<br />
bedingt jedenfalls die Bereitschaft zu verzichten.<br />
Abraham braucht viel Mut, mit Menschen<br />
umzugehen, die ihn nicht verstehen und allein<br />
auf Gott zu setzen. Denn das einzige worauf er<br />
sich stützen kann, ist die Tatsache, dass Gott zu<br />
ihm<br />
sprach.<br />
Heimatlos und einsam<br />
Doch Gott erwartet von Abraham nicht einfach<br />
einen Schritt in die Ungewissheit; er gibt ihm eine<br />
Verheissung mit auf den Weg. (1. Mose, 12, 2-<br />
3). Was ihm Gott schenken will, wiegt den<br />
Verlust bei weitem auf. So macht sich Abraham<br />
als 75-Jähriger auf den Weg. Sein Vertrauen auf<br />
Gottes Zusage gibt ihm die Kraft, momentane<br />
Nachteile auf sich zu nehmen und dem, was er<br />
zurückgelassen hat, nicht nachzutrauern<br />
(Hebräer 11, 8-10). In Ur hatte er ein Haus - nun<br />
lebt er in einem Zelt. Auch hat er sein ganzes<br />
Beziehungsnetz verloren und ist dadurch<br />
wesentlich einsamer; hat er doch bloss seine<br />
nächsten Angehörigen dabei. Abraham kann nur<br />
loslassen, weil er weiss, dass Gott am Ende<br />
seine Verheissung erfüllen und ihn reich<br />
belohnen wird.<br />
Zwischen Belastung und Erleichterung<br />
Die Bibel führt noch weitere, vergleichbare<br />
Beispiele an: Die Zeit als Prophet ist für Elia um.<br />
Sein Auftrag ist abgeschlossen. Gott erwartet<br />
nun von ihm, dass er einen Nachfolger beruft (1.<br />
Könige 19,16). Was geht in Elia vor, als er ins<br />
Dorf Abel-Mehola geht und Elisa in seinem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb aufsucht? Man kann<br />
es sich vorstellen: Seine Gefühle sind gespalten.<br />
Wenn er an die unzähligen gewaltigen Wunder<br />
denkt, die er mit Gott erlebt hat, muss es ihm<br />
schwerfallen, seine Aufgabe als Prophet<br />
loszulassen. Er hat sich total dem Dienst für Gott<br />
verschrieben! Doch nach der Verfolgungsjagd<br />
durch die Königin Isebel und dem<br />
darauffolgenden Zusammenbruch ist es für ihn<br />
auch erleichternd, dass er seinen Dienst einem<br />
Jüngeren übergeben kann. Erst glaubte er noch,<br />
es sei allein und hatte Angst, dass mit ihm das<br />
Reich Gottes aussterbe. Nun zeigt Gott Elia,<br />
dass er wunderbar vorgesorgt hat. Die Arbeit soll<br />
weitergehen, eine neue Generation wird den<br />
Auftrag weiterführen.<br />
Loslassen hat meist zwei Seiten - eine schöne<br />
und eine schwere. Ist es nicht befreiend, wenn<br />
man die Last der Verantwortung loslassen kann;<br />
vor allem, wenn man weiss, dass jemand die<br />
Aufgabe kompetent weiterführt? Befreiend ist<br />
auch der Gedanke, selber einen ganz neuen<br />
Abschnitt anfangen zu können. Wo Gott die<br />
Veränderung veranlasst, kann man gelassen<br />
loslassen. Man kann gelöst weitergehen.<br />
Elia sucht Elisa unverzüglich auf, sobald er<br />
wieder in Israel zurück ist. Elisa ist gerade dabei<br />
ein Feld zu pflügen. Vor ihm gehen zwölf<br />
Knechte mit je einem Ochsengespann, er selbst<br />
führt das zwölfte und letzte Gespann (1. Könige<br />
19,19). Es muss Elisa augenblicklich klar sein,<br />
was Elia will, als er ihm seinen Mantel über die<br />
Schultern wirft und weiter geht. Elisa lässt<br />
nämlich sofort seine Rinder stehen, rennt Elia<br />
nach und bittet: "Darf ich mich noch von meinen<br />
Eltern verabschieden?". Es ist beeindruckend,<br />
was Elisa jetzt tut: Er eilt nach Hause und<br />
bereitet für seine ganze Familie ein<br />
Abschiedsessen zu - eine Mischung zwischen<br />
Leidmahl und Festessen. Dazu schlachtet er die<br />
beiden Rinder, mit denen er eben gepflügt hat,<br />
macht mit dem Holz ihres Jochs ein Feuer und<br />
bereitet das Fleisch daran. Weil Elisa bereit ist,<br />
aus der Berufung die Konsequenzen zu ziehen,<br />
hat er die Hände frei für eine neue Aufgabe.<br />
Mitbetroffen<br />
Es ist alles andere als selbstverständlich, wie<br />
Elia und Elisa "auf Abruf" bereit sind loszulassen.<br />
Elisa ist ein reicher Grossgrundbesitzer mit<br />
etlichen Angestellten. Gott beruft ihn mitten aus<br />
der Arbeit. Der Dienst als Prophet bedeutet für<br />
ihn, dass er Elternhaus, Besitz und Beruf<br />
loslassen muss. Mit dem Abschiedsessen macht<br />
er einen klaren Schnitt. Er dokumentiert, dass er<br />
mit seinem bisherigen Berufsleben<br />
abgeschlossen hat und in einen neuen<br />
Lebensabschnitt, in eine neue Aufgabe einsteigt.<br />
Er schneidet den Rückweg in den Beruf ab, gibt<br />
26
sein familiäres Erbe auf! Damit verlässt er seine<br />
bisherige Sicherheitszone. Dies kann er nur, weil<br />
er weiss, dass Gott seine Hand auf ihn gelegt<br />
hat.<br />
Und wie ist es für Elisas Eltern? Auch sie<br />
müssen loslassen - plötzlich, radikal,<br />
gezwungener-massen! Ob sie Elisas<br />
Entscheidung verstehen und nachvollziehen<br />
können? dies muss ihnen noch viel schwerer<br />
fallen, wenn sie den Gott nicht persönlich<br />
kennen, der Elisa von ihnen weg beruft und<br />
dadurch auch ihre Zukunftspläne massiv<br />
durchkreuzt.<br />
Berufung und Trennung<br />
Es hilft Elisa bestimmt, dass es noch einige Zeit<br />
an der Seite Elias arbeiten kann. Doch jetzt muss<br />
er auch seinen Vorgänger loslassen. Das fällt<br />
ihm nicht leicht. Obwohl Elia ihn dreimal bittet,<br />
zurückzubleiben, klebt Elisa an ihm fest und<br />
lässt ihn bis zum allerletzten Augenblick nicht<br />
los. Nun macht Gott selbst den Schnitt: Er<br />
schickt einen Wagen aus Feuer und trennt die<br />
beiden Männer voneinander (2. Könige 2, 11).<br />
Auch wenn Elisa vorbereitet ist: Der abrupte<br />
Abschied fällt ihm diesmal schwer und er<br />
zerreisst aus Trauer sein Gewand (Vers 12).<br />
Schmerzvoll<br />
Der Abschied von Menschen, die sich von Gott<br />
rufen lassen, steht ihm Licht wunderbarer<br />
Verheissungen für beide Seiten: für jene, die<br />
gehen und jene, die bleiben. Unendlich<br />
schmerzvoller fällt der Abschied, wenn man<br />
einen Menschen loslassen muss, der einen<br />
verhängnisvollen Weg gewählt hat. Man denke<br />
an die Geschichte jenes Sohnes, der seinen<br />
Vater bittet, ihm vorzeitig seinen Anteil am Erbe<br />
auszuzahlen. Er will unabhängig sein und das<br />
Leben in vollen Zügen geniessen. Wenige Tage<br />
später packt er alles zusammen, verlässt seinen<br />
Vater und reist ins Ausland (Lukas 15, 12-13).<br />
Der Vater lässt ihn zwar ziehen, aber in seinem<br />
Herzen lässt er ihn nicht los. Er hält die Haustüre<br />
offen, damit der Sohn jederzeit zurückkehren<br />
kann.<br />
Loslassen, heisst zulassen<br />
Wie muss es für Gott gewesen sein, als sein<br />
Sohn Jesus vom Thron aufstand, sein<br />
königliches Gewand und das Zepter ablegte und<br />
den Thronsaal verliess, um seinen Auftrag auf<br />
der Erde wahrzunehmen? Wie war es für Gott<br />
Vater, als er seinen einzigen und geliebten Sohn<br />
hingab? Es muss ihm fast sein Herz zerrissen<br />
haben, als er zusah, wie die Menschen mit<br />
seinem Sohn umgingen. Schliesslich nagelten<br />
sie ihn als noch jungen, rund 33-jährigen Mann<br />
wie einen Schwerverbrecher an ein Kreuz! Gott<br />
griff nicht ein. Er liess es zu, weil er einen<br />
einmaligen Plan hatte, den er konsequent<br />
umsetzte - nämlich die Erlösung der Menschheit!<br />
Philipper 2 schildert die unwahrscheinlichen<br />
Erniedrigungen, die Jesus auf sich nahm. Nicht<br />
nur sein Vater, auch er selber war bereit<br />
loszulassen - sogar sein Leben und seinen<br />
Vater! Er bestand nicht auf seine Vorrechte, die<br />
er im Himmel hatte. Er verzichtete darauf und<br />
wurde rechtlos wie ein Sklave (Philipper 2, 6-7).<br />
Jesus Christus liess zu, dass er verachtet und<br />
wie ein Verbrecher bestraft wurde. Er unterstellte<br />
sich ganz dem Willen des Vaters. Am Kreuz war<br />
Jesus nicht nur losgelassen, sondern völlig<br />
verlassen (Matthäus 27,46). Die Beziehung zum<br />
Vater war total unterbrochen.<br />
Wer loslässt, wird beschenkt<br />
Weil Jesus bereit war, losgelassen zu werden<br />
und selber loszulassen, konnte der Vater ihn in<br />
einer einmaligen Art erhöhen. Philipper 2, 9<br />
beginnt mit: "Darum hat Gott ihn erhoben und<br />
ihm den Namen verliehen, der über jedem<br />
Namen ist .". Seine Erniedrigung wurde zum<br />
Schlüssel für seine Erhöhung. Das Opfer zahlte<br />
sich in einem um so grösseren Geschenk aus.<br />
Redigiert: Livenet, Antoinette Lüchinger<br />
Autor: Claudius Zuber, Vorsitzender des Bundes<br />
FEG<br />
27
AUS DEM BUCH DER BÜCHER<br />
WORTE, DIE<br />
VERTRAUEN<br />
SCHAFFEN<br />
Gott hat uns sein Wort als lebendiges Wort<br />
und Lebenswasser gegeben, um uns in allen<br />
Situationen und Nöten des Alltags zu geben,<br />
was wir brauchen. Dazu müssen wir ihn<br />
durch sein Wort, die Bibel, zu uns sprechen<br />
lassen und es mit in den Alltag nehmen. Sein<br />
Wort bedeutet Leben; neues, befreites,<br />
verändertes Leben.<br />
Auch wenn wir verschieden sind, alles<br />
verschieden erleben, verschieden angehen,<br />
verschieden verarbeiten und auch jeder seine<br />
eigene Art und sein eigenes Mass des Glaubens<br />
und Vertrauens hat, liegt es daran, wie wir auf<br />
sein Wort bauen. Seine Kraft ist für alle gleich.<br />
Du wirst begleitet<br />
«Gott sagt: Ich will dich nicht verlassen, bis ich<br />
alles tue, was ich dir zugesagt habe.» 1. Mose,<br />
Kapitel 28, Vers 15<br />
Du wirst beschützt<br />
«Gottes Wege sind vollkommen, die Worte des<br />
Herrn sind unzweifelhaft wahr. Er ist ein<br />
Schutzschild allen, die ihm vertrauen.» Psalm<br />
18, Vers 31<br />
Du bist nie allein<br />
«Jesus Christus spricht: Ich bin bei euch – alle<br />
Tage – bis ans Ende der Welt.» Matthäus,<br />
Kapitel 28, Vers 20<br />
Du wirst gestärkt<br />
«Gott neigt sich zu dir herab und macht dich<br />
gross. Er schafft deinen Schritten weiten Raum,<br />
dass deine Knöchel nicht wanken.» Psalm 18,<br />
Verse 36-37<br />
Du findest Ruhe<br />
«Jesus Christus spricht: Kommt her zu mir alle,<br />
die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet!<br />
Ich werde euch Ruhe geben.» Matthäus, Kapitel<br />
11, Vers 28<br />
Du findest alles Lebensnotwendige<br />
«Aus seinem Reichtum wird euch Gott durch<br />
Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben<br />
braucht.» Philipper, Kapitel 4, Vers 19<br />
Du findest übergeordneten Sinn<br />
«Auch wenn ihr jetzt noch für eine kurze Zeit auf<br />
manche Proben gestellt werdet und viel erleiden<br />
müsst, so wird sich euer Glaube bewähren und<br />
sich wertvoller und beständiger erweisen als<br />
pures Gold, das im Feuer vollkommen gereinigt<br />
wurde. Lob, Preis und Ehre werdet ihr dann an<br />
dem Tag empfangen, an dem Jesus Christus für<br />
alle sichtbar wiederkommt.» Auszug 1. Petrus,<br />
Kapitel 1, Verse 6-7<br />
Du findest Freude und tiefen Frieden<br />
«Freut euch Tag für Tag, dass ihr zu dem Herrn<br />
Jesus Christus gehört. Alle Menschen sollen<br />
eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Macht<br />
euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten.<br />
Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Und<br />
Gottes Friede, der all unser Verstehen<br />
übersteigt, wird eure Herzen und Gedanken im<br />
Glauben an Jesus Christus bewahren.» Auszug<br />
Philipper, Kapitel 4, Verse 4-7<br />
Du findest Hoffnung<br />
«Geduld vertieft und festigt unseren Glauben,<br />
und das wiederum gibt uns Hoffnung. Diese<br />
Hoffnung geht nicht ins Leere, denn die Liebe<br />
Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch<br />
den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.»<br />
Auszug Römer, Kapitel 5, Verse 4-5<br />
Du musst nicht stark sein<br />
«Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn<br />
gerade, wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft<br />
ganz besonders an dir.» 2. Korinther, Kapitel 12,<br />
Vers 9<br />
Du kannst Stärke finden<br />
«Ob ich nun wenig oder viel habe, so kann ich<br />
mit beidem fertig werden: Ich kann satt sein und<br />
hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss<br />
haben. Alles kann ich durch Jesus Christus, der<br />
mir Kraft und Stärke gibt.» Auszug Philipper,<br />
Kapitel 4, Verse 12-13<br />
28
WAS BRINGT'S?<br />
GLAUBE UND<br />
VERTRAUEN<br />
Es gibt Verse in der Bibel, die erstaunen<br />
einen auch noch nach dem 50. Mal lesen.<br />
Weil sie einem ermöglichen, Mäuschen zu<br />
spielen, wie die Jünger zweifelnd und<br />
stolpernd wichtige Fortschritte im Glauben<br />
machen. Da ist zum Beispiel die Episode, in<br />
der ein reicher, in vielerlei Hinsicht<br />
vorbildlicher Jüngling zu Jesus kommt und<br />
dieser ihm barsch die Grenzen seines<br />
Gottvertrauens aufzeigt.<br />
Die Szene muss ordentlich Eindruck bei den<br />
Aposteln hinterlassen haben. Es scheint, als<br />
seien sie mit dem armen Jung gleich mit<br />
abgebügelt worden. Von jetzt auf gleich wissen<br />
auch sie nicht mehr so genau, was sie von der<br />
Zukunft erwarten dürfen. Wenn der es nicht ins<br />
Reich Gottes packt, wer denn dann? Am Ende<br />
des kurzen Dialogs muss Petrus doch mal allen<br />
Mut zusammennehmen und so ganz offen<br />
fragen: «Wir haben alles aufgegeben, um dir<br />
nachzufolgen. Was werden wir dafür<br />
bekommen?»<br />
Petrus‘ Frage könnte auch unsere sein: Was<br />
werden wir dafür bekommen, dass wir unsere<br />
Wochenenden zwischen 16 und 30 in muffigen<br />
Gemeinderäumen statt in der weiten Welt<br />
zugebracht haben, um Lobpreisbands<br />
auszuleuchten? Dass wir unsere Karrieren<br />
aufgegeben haben, ehe sie richtig ins Laufen<br />
kamen, weil wir dem missionarischen Herz nach<br />
Nepal gefolgt sind? Hat sich das gelohnt, alles<br />
auf eine Karte zu setzen?<br />
Glaube – Vertrauen, das Werke fordert<br />
In Momenten wie diesem merkt auch der Letzte,<br />
dass der Glaube mehr ist als das blosse<br />
Fürwahrhalten philosophischer Optionen. Er<br />
braucht den Vertrauensschritt, die Tat, fordert<br />
den Glaubenden mit Haut und Haaren heraus.<br />
Der Glaube betrifft das grosse Bild, nicht nur den<br />
philosophischen Zweikanalton.<br />
Drastisch fasst das der Verfasser des<br />
Jakobusbriefes in Worte, wenn er schreibt:<br />
«Ohne Taten ist der Glaube tot.» (Jakobus,<br />
Kapitel 2, Vers 26). Was für eine radikale<br />
Zuspitzung! Kaum haben sich die ersten<br />
Christen von der Werkgerechtigkeit<br />
verabschiedet, da werden sie auch schon wieder<br />
von der Bedeutung der Tat eingeholt. Weil sich<br />
gelebter Glaube konsequenterweise in Taten<br />
äussert.<br />
Sie sind einerseits Resultat des Glaubens, aber<br />
auch sein Katalysator: Menschen, die gelernt<br />
haben, aus dem Boot auszusteigen und im<br />
übertragenden Sinne «auf dem Wasser zu<br />
gehen», erleben Gottes Gegenwart als<br />
belastbares Fundament ihres Glaubens. Wer<br />
Gotteserfahrungen machen will, muss sich auf<br />
Wagnisse einlassen. Insofern fordern wir<br />
unseren Glauben durch unser Handeln<br />
tagtäglich heraus, indem wir Gott unser<br />
Vertrauen vorschiessen. Mal bedeutet es, eine<br />
Sache anzupacken, wann anders, auf Gottes<br />
Moment zu warten oder uns auf neue Wege<br />
einzulassen.<br />
Der Glaube ist nichts, was wir besitzen könnten.<br />
Er will in jedem Augenblick durch Vertrauen<br />
erworben werden. Denn unser Glaube ist nie<br />
letzte Gewissheit, sondern<br />
«Glaubensgewissheit». Dazwischen passt eine<br />
gute Portion Vertrauen, ohne die es nicht geht.<br />
Es lohnt sich<br />
Zurück zum Anfang: Lohnt sich das Ganze? Wir<br />
haben alles aufgegeben. Was werden wir dafür<br />
bekommen? «Ich versichere euch: Jeder, der<br />
um meines Namens willen sein Haus, seine<br />
Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder<br />
seinen Besitz aufgegeben hat, wird hundertmal<br />
so viel wiederbekommen und das ewige Leben<br />
erlangen. Doch viele, die heute wichtig<br />
erscheinen, werden dann die Geringsten sein,<br />
und die, die hier ganz unbedeutend sind, werden<br />
29
dort die Grössten sein.» (Matthäusevangelium,<br />
Kapitel 19, Vers 29)<br />
Der Rest ist Vertrauen.<br />
Autor: Pascal Görtz<br />
DIE BUCH-<br />
BESPRECHUNG<br />
Von „Markus“<br />
WARUM GEBET UND GENUSS<br />
ZUSAMMENGEHÖRT…<br />
…und warum “In meinem Herzen Feuer” viel<br />
mehr ist als einfach nur ein weiteres Buch<br />
zum Thema Gebet<br />
Ich habe schon einige Bücher über Gebet<br />
gelesen. Sie waren alle sehr überzeugend und<br />
hinterließen in mir das (leider wenig nachhaltige)<br />
Gefühl: JA, DU SOLLTEST mehr<br />
beten! Das neue Buch von Dr.<br />
Johannes Hartl hat in mir hingegen<br />
eher das Gefühl hinterlassen: JA,<br />
DU DARFST mehr beten! Du darfst<br />
Dich auf die Abenteuerreise des<br />
Gebets begeben! Du darfst die<br />
Gottesbegegnung noch viel mehr<br />
genießen lernen!<br />
Wenn Johannes Hartl über Gebet<br />
spricht tut er das oft in etwa so, wie<br />
wenn ein 5-Sterne-Koch in<br />
poetischer Sprache von<br />
auserlesenen Köstlichkeiten<br />
schwärmt. Viele der im Buch<br />
beschriebenen<br />
Speisen<br />
erschienen mir zwar vertraut,<br />
einige waren für mich allerdings<br />
auch eine gewisse Zumutung: Die<br />
Einübung des Schweigens, kontemplatives<br />
Gebet, Gebet im Kloster – da schluckt ein<br />
protestantischer Pietist wie ich es bin. Aber<br />
zugleich fällt auf: Johannes Hartl spricht mit<br />
einer solchen Liebe von Jesus und vom Wort<br />
Gottes wie gerade wir Pietisten es doch<br />
eigentlich immer betont haben und doch leider<br />
immer weniger tun, seit auch immer mehr<br />
Evangelikale meinen, dass Bibeltreue für Enge,<br />
Gesetzlichkeit, Lieblosigkeit und Denkfaulheit<br />
steht. Johannes Hartl widerlegt alle diese<br />
Klischees eindrücklich: Seine abenteuerlichen<br />
Reiseberichte, seine ungeheure Belesenheit,<br />
seine Offenheit für andere Menschen und<br />
Kulturen und seine intellektuelle Wachheit<br />
zeugen von einer ungezähmten Neugier, die<br />
ansteckend wirkt. Für ihn ist es gerade die Liebe<br />
und Hingabe an Jesus und an sein Wort, die von<br />
Enge und Oberflächlichkeit befreit und in die<br />
Weite und in die Freiheit führt. Und ins Gebet,<br />
das für Johannes Hartl nicht nur geistliche<br />
Disziplin, sondern gelebte Liebe, Genuss,<br />
Reichtum und Verschwendung bedeutet. Ein<br />
Schlüsselsatz des Buches ist für mich:<br />
“Seine Gegenwart wahrnehmen zu lernen, ist<br />
der Schlüssel zu einem Gebet, das nicht mehr<br />
Leistung oder Anstrengung ist, als es Leistung<br />
oder Anstrengung ist, etwas Schönes zu sehen<br />
und es schön zu nennen.”<br />
Ja, das scheint mir wirklich ein zentraler<br />
Schlüssel für Gebet zu sein und zugleich eine<br />
Antwort auf meine drängende Frage, warum wir<br />
angesichts der destruktiven Megatrends unserer<br />
Zeit nicht schon längst gemeinsam solange<br />
beten, bis er gemäß seinem<br />
Versprechen unser Land heilt.<br />
Wir wissen vielleicht viel über<br />
Gott. Aber das heißt eben noch<br />
lange nicht, ihn zu kennen! Hartls<br />
Therapievorschlag für die<br />
Christenheit lautet deshalb:<br />
“Das Staunen neu zu lernen,<br />
Jesus wirklich kennenzulernen<br />
und sich von ihm faszinieren zu<br />
lassen, das wäre tatsächlich<br />
unsere Rettung und unsere<br />
Verwandlung.”<br />
Damit drückt Johannes Hartl<br />
haargenau das aus, was mich<br />
beim Projekt “AUFATMEN in<br />
Gottes Gegenwart”seit langem<br />
bewegt. Die Faszination der<br />
Gottesbegegnung ist Johannes<br />
Hartl sogar noch wichtiger als die<br />
dramatischen Gebetserhörungen und<br />
Kraftwirkungen, die er als Folge des Gebets<br />
erlebt hat. Hartls Berichte, was Gebet alles<br />
bewegen kann, sind dennoch ein wichtiger Teil<br />
30
dieses Buchs. Sie lassen mich neu träumen<br />
davon, was wohl geschehen würde, wenn wir<br />
uns nicht nur in Augsburg, sondern in allen<br />
Regionen Deutschlands über die<br />
Konfessionsgrenzen hinweg zusammentäten,<br />
um gemeinsam zu beten!<br />
Ehrlich gesagt: Bis vor kurzem hätte ich mir<br />
kaum vorstellen können, ein Buch eines<br />
katholischen Theologen weiter zu empfehlen.<br />
Das Revolutionäre an diesem Buch liegt auch<br />
darin, dass es eine Entwicklung befeuert, die<br />
man ohne Übertreibung als kirchenhistorisch<br />
bezeichnen darf. Nachdem jüngst die seit 1909<br />
andauernde Spaltung zwischen Evangelikalen<br />
und Pfingstlern überwunden und mit der<br />
Versöhnungsarbeit zwischen den einst blutig<br />
verfolgten Täufern und den Landeskirchen<br />
begonnen wurde deutet sich jetzt an, dass<br />
es pünktlich zum 500 jährigen Jubiläum der<br />
Reformation möglich werden könnte, dass einer<br />
der tiefsten Risse in der Einheit der weltweiten<br />
Christenheit zu heilen beginnt und Protestanten<br />
und Katholiken langsam zueinander finden.<br />
Welch ein gewaltiges Hoffnungszeichen! Einheit<br />
als Folge von Gebet ist deshalb für mich eines<br />
der heimlichen Hauptthemen dieses Buches.<br />
Auch deshalb empfehle ich von Herzen:<br />
Unbedingt lesen!!<br />
WARUM<br />
VERTRAUEN<br />
WICHTIG IST<br />
Vertrauen ist die Basis. Ohne Vertrauen wäre<br />
das Leben nicht möglich. Denn in irgendwas<br />
vertrauen wir immer.<br />
Jedes Mal, wenn Du in ein Auto steigst, ein Haus<br />
betrittst oder im Supermarkt etwas in Deinen<br />
Einkaufswagen legst, vertraust Du. Du vertraust<br />
darauf, dass das Auto so fährt, wie Du es kennst<br />
und nicht einfach in Flammen aufgeht. Du<br />
vertraust darauf, dass das Haus stehen bleibt,<br />
wenn Du die Haustür zu machst und nicht<br />
einfach über Dir zusammenbricht. Du vertraust<br />
darauf, dass die Ware im Supermarkt genauso<br />
schmeckt, wie das letzte Mal, als Du sie gekauft<br />
hast.<br />
Was bedeutet Vertrauen also?<br />
Vertrauen ist, wenn Du davon ausgehst, dass<br />
alles so klappt, wie Du es erwartest.<br />
Und das passiert tausende Mal am Tag. Ganz<br />
unbewusst. Genau so wie gerade beschrieben.<br />
Das ist also das Vertrauen in die Dinge. Aber<br />
eigentlich ist es ein Vertrauen in die Menschen.<br />
In die Menschen, die das Auto gebaut und<br />
überprüft haben. In die Menschen, die das Haus<br />
gebaut haben. Und in die Menschen, die die<br />
Ware in den Supermarkt gebracht haben.<br />
Ich nenne es jetzt einfach mal unpersönliches,<br />
alltägliches Vertrauen, da man doch meistens<br />
die Menschen gar nicht kennt, denen man da<br />
vertraut.<br />
Dann gibt es da eben noch das Selbstvertrauen.<br />
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.<br />
Das Grundprinzip ist dasselbe: Du vertraust Dir,<br />
wenn Du davon ausgehst, dass Du alles so<br />
schaffen kannst, wie Du willst.<br />
Und dann gibt’s da noch das persönliche<br />
Vertrauen. Also das Vertrauen in andere<br />
Menschen, die Du persönlich kennst. Und wie<br />
Du genau dieses Vertrauen aufbauen kannst,<br />
erläutere ich in den folgenden Zeilen.<br />
Was Vertrauen bedeutet<br />
Vertrauen lernen wir, indem die Dinge passieren,<br />
wie wir sie erwarten. Jemand sagt<br />
beispielsweise, er sei immer für einen da. Und er<br />
ist immer für einen da.<br />
Wir bestellen etwas im Internet, bezahlen es und<br />
erhalten das Paket.<br />
Wir kaufen etwas in einem Laden und die Ware<br />
im Karton ist auch genau das, was wir haben<br />
wollten.<br />
Das ist Vertrauen.<br />
Und dieses Vertrauen wird gebrochen, wenn<br />
diese Erwartung nicht erfüllt wird. Wenn jemand<br />
sagt, er sei immer für einen da und dann weg<br />
geht.<br />
Wenn wir etwas im Internet bestellen, bezahlen<br />
und das Paket nicht kommt.<br />
Wenn wir etwas im Laden kaufen und im Karton<br />
ist etwas ganz Anderes oder Kaputtes drin.<br />
Dann entsteht Misstrauen.<br />
Warum Du mit Vertrauen durch die Welt<br />
gehen solltest<br />
Wir alle wurden irgendwie schon mal enttäuscht<br />
im Leben. Wir alle sind verletzt worden oder<br />
wurden ausgenutzt. Unser aller Vertrauen wurde<br />
schon mal gebrochen.<br />
31
Gar nicht mehr zu vertrauen und mit großem<br />
Misstrauen durchs Leben zu gehen, bringt Dir<br />
selbst allerdings am wenigsten.<br />
Eine Studie hat gezeigt: Menschen mit einem<br />
starken Vertrauen verdienen im Schnitt 20 %<br />
mehr, als Menschen mit einem starken<br />
Misstrauen. Aber Menschen mit einem zu<br />
starken Vertrauen verdienen dann auch wieder<br />
etwas weniger als diejenigen mit dem starken<br />
Vertrauen.<br />
Das bedeutet: Vertrauen ist gut. Und trotzdem ist<br />
es sinnvoll, wachsam zu bleiben!<br />
Wer mit Vertrauen durch die Welt geht, hat es<br />
leichter, Kontakte zu knüpfen, glücklich zu sein<br />
und sich frei zu fühlen. Denn Misstrauen kostet<br />
Energie.<br />
Wenn Dein Vertrauen gebrochen wurde<br />
Was macht man mit Menschen, die das eigene<br />
Vertrauen missbraucht haben?<br />
Wenn beispielsweise ein Partner<br />
fremdgegangen ist?<br />
Wie geht man damit um?<br />
Wichtig ist hier: Jeder muss für sich selbst<br />
entscheiden, ob er/sie verzeihen möchte oder<br />
nicht.<br />
Sollte man Verzeihen wollen, ist dabei ganz<br />
entscheidend, dass das Vertrauen wieder<br />
aufgebaut wird. Und das geht nur, wenn<br />
man miteinander kommuniziert.<br />
Der Betrüger muss dabei die Ursache erkennen<br />
und benennen. Sonst ist das Problem nicht<br />
gelöst. Und der Betrogene muss das Gefühl<br />
bekommen, wirklich darüber gesprochen zu<br />
haben. Also die Beweggründe genau zu<br />
erfahren und Klarheit zu bekommen.<br />
Er muss das Gefühl bekommen, der Betrüger<br />
meine es ernst und hat für sich selbst wirklich<br />
verstanden, warum er das getan hat und dass er<br />
es nicht wieder tun wird.<br />
Dasselbe Schema lässt sich auch auf andere<br />
Vertrauensbrüche übertragen. Wenn ein Freund<br />
oder eine Freundin das Vertrauen missbraucht<br />
hat und sich beispielsweise nicht an eine<br />
Abmachung gehalten hat, dann muss jeder<br />
zuerst für sich überlegen, ob er bereit ist, das<br />
Vertrauen wieder aufzubauen.<br />
Sollte er sich dazu entscheiden, dann ist wieder<br />
eine ehrliche und tiefgreifende Kommunikation<br />
gefragt. Nur durch wahre Reue lässt sich so ein<br />
Vertrauen wieder herstellen.<br />
Genauso muss der Verratene aber auch<br />
verzeihen. Erst dann ist die Basis für neues<br />
Vertrauen gelegt.<br />
Wie Du Vertrauen aufbauen kannst<br />
Wenn Du also möchtest, dass andere Menschen<br />
Dir Vertrauen, dann solltest Du Dich an die<br />
folgenden Punkte halten:<br />
1. Vertraue Dir selbst<br />
Wem vertraust Du mehr?<br />
Dem schüchternen Typen mit der Nickelbrille,<br />
der nie ein Wort rausbringt, hektisch durch die<br />
Gegend rennt und irgendwie immer alleine ist?<br />
Oder dem Typen, der alle unterhält, ständig mit<br />
andern im Gespräch ist, seine Meinung klar<br />
äußert und durchsetzt und klar auftritt?<br />
Bestimmt letzterem.<br />
Das ist ja auch klar: Wir vertrauen den Menschen<br />
mehr, die sich selbst vertrauen.<br />
Wenn Du also insgesamt vertrautere Bindungen<br />
zu Menschen herstellen möchtest, dann lerne<br />
zuerst Dir selbst zu vertrauen.<br />
2. Stehe zu Deinem Wort<br />
Wenn jemand sagt: „Kannst Du mir 2 € leihen.<br />
Ich gebe sie Dir morgen zurück“, und sie am<br />
nächsten Tag nicht zurückbringt, dann ist diese<br />
Person nicht sehr vertrauenswürdig.<br />
Auch wenn 2 € nicht viel sind, ist das Vertrauen<br />
gebrochen. Denn es geht hier darum, dass diese<br />
Person nicht zu ihrem Wort steht.<br />
Und wie soll man so jemandem erst vertrauen,<br />
wenn es um wirklich wichtige Dinge geht?<br />
Wenn Du also willst, dass Menschen Dir<br />
vertrauen (egal in welcher Beziehung), dann<br />
stehe 100% zu dem, was Du sagst.<br />
3. Rede nicht hinter dem Rücken anderer<br />
Vorne rum nett sein und in der Pause hinter dem<br />
Rücken über die Kollegin lästern? Keine gute<br />
Idee.<br />
Selbst wenn diese es niemals mitbekommt. Die<br />
anderen bekommen es mit. Und die wissen<br />
nicht, ob Du mit ihnen genauso umgehst.<br />
Wenn Du willst, dass andere Dir vertrauen, dann<br />
sag ihnen klar und deutlich ins Gesicht, was Du<br />
denkst. Oder lasse es bleiben. Dann darfst Du<br />
es aber auch nicht hinter dem Rücken tun.<br />
4. Hüte Geheimnisse<br />
Wenn Dir jemand ein Geheimnis anvertraut,<br />
dann sollte es Dein Geheimnis bleiben.<br />
Denn selbst wenn Du es „nur“ Deinem besten<br />
Freund erzählst, geschieht dasselbe wie oben<br />
beschrieben. Er weiß dann, dass Du<br />
Geheimnisse weiter erzählst.<br />
5. Vertraue erst<br />
Laufe grundlegend mit Vertrauen durch die Welt.<br />
Wie in der obigen Studie beschrieben, ist es<br />
zwar sinnvoll, manchmal auch etwas<br />
misstrauisch zu sein, aber wer nur skeptisch ist,<br />
32
wird sich sehr schwer damit tun, neue Menschen<br />
kennen zu lernen und neue Dinge zu erleben.<br />
Das macht das Leben eintönig und kostet<br />
Energie.<br />
Wenn Du fremde Menschen kennen lernst oder<br />
etwas Neues machst, dann vertraue erst.<br />
Dadurch gibst Du dem Ganzen eine Chance und<br />
hast viel mehr Möglichkeiten (außerdem fühlst<br />
Du Dich viel besser).<br />
6. Sei authentisch<br />
Wenn Du Vertrauen aufbauen willst, dann sei<br />
authentisch. Das hat auch viel mit dem ersten<br />
Punkt zu tun (Vertraue Dir selbst).<br />
Sei wie Du bist. Stehe zu und lerne aus Deinen<br />
Fehlern.<br />
Spiele anderen Menschen nichts vor, sondern<br />
zeige Deine Gefühle und wer Du bist.<br />
Das ist ehrlich. Das ist echt. Das schafft<br />
Vertrauen.<br />
Stephan Wiessler<br />
Hudson Taylor<br />
Mitternacht. Drainside Str. 5, im Armenviertel<br />
von Hüll (Eine Stadt in Irland). Dort wohnt<br />
Hudson Taylor, und dort stinkt es fürchterlich.<br />
Sein kleines Zimmer befindet sich nämlich in<br />
einem alten Haus direkt an dem Kanal, der durch<br />
Hüll fließt. Und in diesen Kanal werten die Leute<br />
ihren ganzen Müll und Abfall.<br />
Plötzlich hämmert jemand gegen seine<br />
Zimmertür. "Bitte, kommen Sie, schnell! Meine<br />
Frau liegt im Sterben. Beten Sie mit uns für<br />
meine Frau."<br />
Hudson Taylor schnappt sich Mantel und Hut.<br />
Dann macht er sich mit dem Fremden auf den<br />
Weg. Die Gassen werden immer schmaler,<br />
immer dunkler. Finster dreinblickende Gestalten<br />
kreuzen ihren Weg. Hudson Taylor blickt den<br />
Fremden prüfend von der Seite an. "Ob das wohl<br />
stimmt, was er mir erzählt hat?", überlegt er und<br />
umklammert in seiner Hosentasche sein<br />
einziges, wirklich letztes Geldstück. "Warum sind<br />
Sie nicht zu einem Priester gegangen?", fragt er<br />
den Mann. "Der hat Geld gewollt. Wir haben<br />
keins. Seit Tagen haben wir nichts zu essen.<br />
Und einen Arzt können wir uns auch nicht<br />
leisten", antwortet sein Begleiter. "Hätte ich<br />
wenigstens zwei Münzen, könnte ich eine<br />
abgeben", denkt Hudson verzweifelt, "doch<br />
wenn ich meine einzige Münze abgebe, mein<br />
ganzes Geld, dann muss ich morgen selbst<br />
hungern. Das kann doch keiner von mir<br />
verlangen." - "Gott, was soll ich tun? Gott, du bist<br />
ein Erhörer des Gebets. Bitte hilf mir", betet er in<br />
seinem Herzen. Da erreichen sie auch schon ihr<br />
Ziel.<br />
Damit hat Hudson Taylor nicht gerechnet: Ein<br />
fast möbelloser Raum, Fenster ohne Gardinen,<br />
leere Kisten in einer Ecke und in der anderen<br />
liegt eine magere, blasse Frau auf einem<br />
Strohsack und neben ihr ein neugeborenes<br />
Baby. Auf dem Boden steht eine kleine Kerze,<br />
die etwas Licht gibt. In einer Nische sitzen ältere<br />
Kinder, die den Besucher mit großen, hungrigen<br />
Augen anstarren.<br />
Hudson muss wieder an sein Geldstück denken,<br />
dreht es mehrmals in seiner Hosentasche<br />
herum. "Hätte ich bloß zwei Münzen ... Schluss<br />
jetzt!", ermahnt er sich. "Meine Aufgabe ist,<br />
diesen Menschen das Evangelium zu<br />
verkündigen." Dann beginnt er langsam: "Sie<br />
brauchen nicht zu verzweifeln. Wir haben einen<br />
Gott im Himmel, der uns liebt und für uns sorgt,<br />
wenn wir an ihn glauben und ihm vertrauen ..."<br />
Diese letzten Worte bringt er kaum über seine<br />
Lippen. "Du redest von Vertrauen an Gott und<br />
klammerst dein ganzes Vertrauen an ein<br />
Geldstück", durchschießt es ihn. Da erinnert er<br />
sich an ein Wort des Herrn Jesus: "Gib dem, der<br />
dich bittet." - Gib! Langsam zieht Hudson Taylor<br />
seine Hand aus der Hosentasche und überreicht<br />
der Familie das Geldstück, seinen ganzen<br />
Besitz. Dann ist er innerlich frei, der sterbenden<br />
trostlosen Frau die beste aller Botschaften zu<br />
sagen: "Jesus liebt Sie. Darum ist er am Kreuz<br />
gestorben. Glauben Sie an ihn, und sagen Sie<br />
ihm Ihre Sünden. Dann vergibt er Ihnen alle<br />
Schuld. Sie sind ewig bei ihm geborgen."<br />
Stunden später kommt Hudson Taylor wieder zu<br />
Hause an. Jetzt besitzt er nichts mehr: Kein Geld<br />
33
und nur noch Nahrungsmittel für eine Mahlzeit.<br />
In seiner Bibel liest er: "Wer des Armen sich<br />
erbarmt, leiht dem HERRN; und er wird ihm<br />
seine Wohltat vergelten."(Sprüche 19,17.) Jetzt<br />
versteht Hudson Taylor: Das Geld, das er<br />
gestern dieser armen Familie geschenkt hat, hat<br />
er in Wirklichkeit Gott geliehen. Dann wird es ihm<br />
auch irgendwie zurückgezahlt werden.<br />
Am nächsten Morgen setzt er sich an den Tisch<br />
und isst sein letztes Schälchen Porridge. Was<br />
Hudson morgen essen soll - er weiß es nicht. Da<br />
klopft die Vermieterin an seine Wohnungstür.<br />
"Dieses Päckchen ist vorhin vom Postboten für<br />
Sie abgegeben worden."<br />
"Wer schickt mir ein Päckchen?", wundert er<br />
sich. Als Hudson es öffnet, findet er ein paar<br />
Handschuhe in Seidenpapier eingewickelt.<br />
"Merkwürdig", murmelt er und untersucht<br />
sorgfältig dieses interessante Geschenk.<br />
Plötzlich fällt etwas auf den Fußboden. Hudson<br />
hebt es auf - eine Goldmünze! Ein Brief liegt<br />
nicht bei, und auch der Absender fehlt. Hudson<br />
Taylor wird nie erfahren, wer ihm diesen<br />
Geldbetrag geschenkt hat. Dafür lernt er etwas<br />
viel Größeres kennen: Das Prinzip von Gottes<br />
"Bank". Eine Silbermünze hat er Gott geliehen -<br />
Gott hat ihm dafür eine Goldmünze geschenkt.<br />
Als Missionar in China benötigt Hudson Taylor<br />
eine medizinische Ausbildung. Die bekommt er<br />
in London. Er hat nur wenig Geld sparen können.<br />
So ist seine tägliche Verpflegung kärglich:<br />
Schwarzbrot, Äpfel und klares Wasser.<br />
Das dringend benötigte Notizbuch bastelt sich<br />
der Medizinstudent aus Papierbögen, die er<br />
zurechtschneidet und zusammennäht. Einmal<br />
fährt ihm die Nadel beim Nähen in die rechte<br />
Hand.<br />
Am nächsten Tag nimmt Hudson an der<br />
Sezierung (Medizinische Untersuchung eines<br />
Verstorbenen) eines Mannes teil, der an einem<br />
gefährlichen Fieber gestorben ist. Alle arbeiten<br />
mit größter Vorsicht. Trotzdem fühlt er sich ein<br />
paar Stunden später sterbenselend. Sein rechter<br />
Arm ist geschwollen, und vor Schmerzen kann<br />
er ihn nicht mehr bewegen. Sollte er sich etwa<br />
angesteckt haben? Aber wie?<br />
Sofort sucht Hudson den Chirurgen der<br />
Sezierstation auf. Die Diagnose ist entsetzlich:<br />
Infiziert! Er hat sich angesteckt mit diesem<br />
tödlichen Fieber über jene klitzekleine Wunde<br />
vom Nähen am Finger der rechten Hand.<br />
"Fahren Sie schnell nach Hause, um alles zu<br />
ordnen. Sie haben nicht mehr lange zu leben.<br />
Beeilen Sie sich!", ist der einzige Ratschlag des<br />
Arztes.<br />
"Ich werde wieder gesund werden", antwortet<br />
Hudson dem Arzt, "Gott hat mir eine Aufgabe als<br />
Missionar in China gegeben, und die muss ich<br />
erst noch erfüllen. Und mit Gott habe ich schon<br />
längst alles geordnet, mein ganzes Leben." Als<br />
er zu Hause ankommt, fällt er bewusstlos zu<br />
Boden.<br />
Halbtot wird Hudson Taylor in seinem Zimmer<br />
gefunden. Sein Onkel, der in der Nähe wohnt,<br />
kümmert sich um ihn und lässt seinen Hausarzt<br />
rufen. Doch die Diagnose ist wieder<br />
niederschmetternd: Eine Krankheit, die zum Tod<br />
führt. Hier kann nur ein Wunder helfen. Tagelang<br />
fiebert Hudson in seinem Krankenbett. Dann<br />
geschieht das Wunder. Das Fieber geht zurück,<br />
und ein paar Wochen später kann er sogar für<br />
ein paar Stunden aufstehen. Zu dieser Zeit<br />
erfährt er, dass zwei andere Medizinstudenten<br />
sich ebenfalls angesteckt haben - aber sie sind<br />
gestorben. "Warum habe ich überlebt?", überlegt<br />
Hudson. Erneut wird ihm klar: "In China wartet<br />
eine große Aufgabe als Missionar auf mich." Als<br />
der Arzt das fröhliche Gesicht Hudson Taylors<br />
sieht, sagt er tief angerührt: "Ich würde alles in<br />
der Welt dafür geben, wenn ich einen solchen<br />
Glauben hätte wie Sie, Ein solches Vertrauen<br />
auf einen Gott, den man weder sehen noch<br />
hören kann, habe ich noch nie erlebt."<br />
James Hudson Taylor (* 21. Mai 1832 in Barnsley,<br />
Yorkshire, England; † 3. Juni 1905 in Changsha,<br />
Kaiserreich China) war einer der ersten christlichen<br />
Missionare, die ins Innere Chinas vorgestoßen<br />
waren. Er wurde auch Pionier im verbotenen Land<br />
genannt und gründete die China-Inland-Mission. Er<br />
stammte aus einer gläubigen Apotheker-Familie, sein<br />
geistlicher Hintergrund war der erweckte<br />
Methodismus.<br />
34
Termine und Veranstaltungen <strong>September</strong> 2018<br />
Datum * Uhrzeit Gottesdienst * Veranstaltung Anlass * Thema Prediger<br />
02.09 10:00 Familiengottesdienst<br />
und Kirchencafé<br />
Mutmachgottesdienst<br />
zum Schulbeginn<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
03.09. 20:00 Aufwind Anbetungsund<br />
Gebetsabend<br />
04.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
08.09. 19:30 Global - Voices „Konzertabend“<br />
Ort: Protestantse Kerk,<br />
Tempsplein 14, 6411 Heerlen (NL)<br />
Rhythmen, Tänze und Gesang<br />
mit Künstlern<br />
aus Uganda und Brasilien<br />
www.global-care.de<br />
09.09. 10:00 Gottesdienst, Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
Geistliche Einstimmung<br />
70jähriges Gemeindejubiläum<br />
10.09. 19:30 Arbeitstreffen der Gemeindeleitung<br />
11.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
12.09. 19:00 Bibelgespräch Römerbrief: Glauben mit Kopf<br />
und Herz<br />
14.09. 17:30 Chorprobe von rejoi sing<br />
Vorbereitung:<br />
in unserem Gemeindehaus<br />
70jähriges Gemeindejubiläum<br />
16.09. 10:00 Gottesdienst, Kindergottesdienst und<br />
Geistliche Einstimmung<br />
Kirchencafé<br />
70jähriges Gemeindejubiläum<br />
18.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
19.09. 19:00 Jüngerschaftskurs (5) Sein Wort in uns<br />
21. bis<br />
23.09.<br />
70jähriges Jubiläum der CBF<br />
Gottesdienste, Seminare &<br />
Gemeinschaftsabende in Fritzlar<br />
23.09. 10:00 Gottesdienst, Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
25.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
26.09. 19:00 Bibelgespräch Römerbrief: Glauben mit Kopf und<br />
Herz<br />
27.09. 15:30 Hauskreis 60plus<br />
28.09. 19:30 Interkulturelle Woche 2018<br />
Gottesdienst in Farsi und Deutsch:<br />
Lobt den Herrn, alle Völker; preist ihn, alle<br />
Nationen! Psalm 117<br />
Gottesdienst * Begegnung & Gemeinschaft<br />
29.09. „Ermutigungstag“ mit<br />
Steve Rennick, Colorado (USA)<br />
Vorträge * Grillen * Jugendabend<br />
Gemeinde Gottes Brunssum<br />
Maanstraat 13, Brunssum / NL<br />
Wir planen mit dem Teenkreis daran<br />
teilzunehmen * Info: R. Puchta<br />
30.09. 10:00 Abendmahl - Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und Kirchencafé<br />
ER ist der ERLÖSER<br />
Weitere Hauskreisangebote finden nach Verabredung mit den Hauskreisteilnehmern statt!<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
Heinz Hepp<br />
Leitung: R.<br />
Puchta<br />
Andacht:<br />
H. Hepp<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
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