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Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner Arbeit ausruhen können, so wie Gott am<br />

siebten Schöpfungstag von seinen Werken ruhte. Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner<br />

Arbeit ausruhen können, so wie Gott am siebten<br />

Schöpfungstag von seinen Werken ruhte.<br />

<strong>September</strong> 2018


EDITORIAL<br />

In den letzten Jahren meines Berufslebens war ich Unternehmensberater in einer<br />

Sozietät. Meine Klienten waren produzierende Unternehmen aus dem<br />

Mittelstand. Häufig war die Aufgabenstellung eine nachhaltige Optimierung der<br />

Unternehmensprozesse mit dem Ziel, zusätzliche qualitative und quantitative<br />

Potentiale zu heben.<br />

Die Mitarbeiter der Unternehmen spielten hierbei eine herausragende Rolle, denn<br />

sie mussten letztendlich für die Umsetzung sorgen. Zu diesem Zweck gab es ein<br />

sogenanntes „Start-up“, bei dem die Mitarbeiter in die Prozessoptimierung<br />

eingebunden wurden. Ich erinnere ein solches Treffen, bei dem es zwischen dem<br />

Einkaufsleiter und dem dem Produktionsleiter heftig „knallte“. Ursache dieses<br />

lautstarken Streits waren gegenseitige Vorwürfe dilettantischer Arbeit. Keine gute<br />

Produktionsplanung vs. nicht rechtzeitiger Bereitstellung der Halbzeuge für die<br />

Produktion.<br />

Dieser Konflikt schwelte schon über Jahre und zerüttete das Vertrauensverhältnis<br />

der beiden Manager zueinander. Auch das Unternehmen litt darunter. Man kann<br />

so einen Konflikt lösen, indem man eine Person vor die Türe setzt oder man geht<br />

den schwierigeren Weg, das Problem der Akteure zu lösen. Ich habe mich, mit<br />

Rückendeckung des Unternehmers, für den zweiten, schwierigen Weg<br />

entschieden. Das hat sich gelohnt. Nach ca. einem halben Jahr waren die Beiden<br />

ein Muster an professioneller Zusammenarbeit. In einem Nachgespräch sagte mir<br />

einer der Beiden, dass er wieder Vertrauen in den Kollegen setzen kann.<br />

Kann es sein, dass auch in Gemeinden mangelndes Vertrauen durch<br />

Entäuschungen, Unverständnis, Eifersucht oder Geltungsbewusstsein enstehen?<br />

Die Paulusbriefe sind voll von solchen Problemen, aber auch ermahnenden<br />

Worten des Apostels. Vertrauen ist der Nährboden der Liebe! Manchmal geht es<br />

soweit, dass selbst unser Vertrauen in Gott Risse bekommt. Gottes Wort sagt<br />

uns, dass wir unser Vertrauen nicht wegwerfen sollen.<br />

In dieser InKontakt Ausgabe werden wir das Thema Vertrauen behandeln und<br />

wünschen viel Segen beim Lesen.<br />

Einen gesegneten <strong>September</strong>, Gottes Nähe und seinen reichen Segen<br />

.<br />

GOTTES WEG IST<br />

VOLLKOMMEN, / DAS WORT DES<br />

HERRN IST DURCHLÄUTERT.<br />

ER IST EIN SCHILD ALLEN, DIE<br />

IHM VERTRAUEN.<br />

PSALM 18,31<br />

ES IST GUT, AUF DEN<br />

HERRN VERTRAUEN UND<br />

NICHT SICH VERLASSEN AUF<br />

MENSCHEN.<br />

PS 118,8<br />

DENNOCH BLIEBEN SIE EINE<br />

LANGE ZEIT DORT UND LEHRTEN<br />

FREI UND OFFEN<br />

IM VERTRAUEN AUF DEN<br />

HERRN, DER DAS WORT SEINER<br />

GNADE BEZEUGTE UND LIEß<br />

ZEICHEN UND WUNDER<br />

GESCHEHEN DURCH IHRE<br />

HÄNDE.<br />

APG 14,3<br />

SOLCHES VERTRAUEN ABER<br />

HABEN WIR DURCH CHRISTUS<br />

ZU GOTT.<br />

2KOR 3,4<br />

DARUM WERFT<br />

EUER VERTRAUEN<br />

NICHT WEG, WELCHES<br />

EINE GROßE<br />

BELOHNUNG HAT.<br />

HEBR 10,35<br />

2


IMPRESSUM<br />

EFGG Erkelenz,<br />

Am Schneller 8-10,<br />

41812 Erkelenz<br />

EFGG Erkelenz ist vereinsrechtlich<br />

organisiert im<br />

GiFBGG<br />

(Gemeinden im Freikirchlichen Bund der<br />

Gemeinde Gottes e.V.).<br />

Der GiFGG gehört zum FBGG<br />

(Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes<br />

e.V.) als Dachverband.<br />

Beide Vereine sind als gemeinnützig<br />

anerkannt –<br />

Redaktion und Layout:<br />

Heinz Hepp<br />

inkontakt(@)efgg-erkelenz.de<br />

Bildnachweis: freie Bilder Pixabay<br />

Alle Artikel von externen Quellen sind<br />

entsprechend. gekennzeichnet<br />

Anschrift:<br />

Am Schneller 8-10,<br />

41812 Erkelenz<br />

Internet:<br />

www.efgg-erkelenz.de<br />

Gemeindepastor:<br />

Rüdiger Puchta,<br />

Am Schneller 10<br />

Telefon: 02431 / 5310<br />

Email: Pastor(@)efgg-erkelenz.de<br />

INHALT<br />

Autor<br />

Seite<br />

EDITORIAL Heinz Hepp 2<br />

INHALT / IMPRESSUM 3<br />

GEISTLICHE PERSPEKTIVEN FÜR DAS Rüdiger Puchta 4<br />

70JÄHRIGE GEMEINDEJUBILÄUM<br />

MISSTRAUEN - VERTRAUEN Aus: Die letzte Stunde 6<br />

VERTRAUEN HAT FOLGEN Aus: Der Weg 8<br />

WERFT EUER VERTRAUEN NICHT Heinz Hepp 9<br />

WEG…!<br />

PFLEGETIPPS FÜR DAS VERTRAUEN Thomas Pichel 13<br />

GOTT VERTRAUEN – WAS HEISST<br />

DAS?<br />

„MEINE MOTIVATION IST DAS<br />

VERTRAUEN DER MENSCHEN“<br />

RECHNE MIT GOTT,<br />

DANN SPARST DU DIR SORGEN!<br />

Andreas Hunziker,<br />

15<br />

Simon Peng-Keller<br />

Markus Frädrich 19<br />

Bernd Bierbaum 21<br />

VERTRAUEN MOTIVIERT Ulrike Jooss 22<br />

WORAN DIE KIRCHE KRANKT<br />

Quelle: Aufatmen in<br />

23<br />

Gottes Gegenwart<br />

DIE 4 GEHEIMNISSE DES<br />

Quelle: Aufatmen in<br />

24<br />

GEMEINDEWACHSTUMS<br />

Gottes Gegenwart<br />

GOTT VERTRAUEN UND LOSLASSEN Claudius Zuber 26<br />

WORTE, DIE VERTRAUEN SCHAFFEN Die Bibel 28<br />

GLAUBE UND VERTRAUEN Pascal Görtz 29<br />

DAS EMPFEHLENSWERTE BUCH “Markus” 30<br />

WARUM VERTRAUEN WICHTIG IST Stephan Wiessler 31<br />

HUDSON TAYLOR 33<br />

GEMEINDE INTERN 35<br />

KALENDER 36<br />

Seelsorger / Ältester: Heinz Hepp BCE<br />

Telefon: 02433 / 3079264<br />

Email: seelsorger(@)efgg-erkelenz.de<br />

Bankverbindung:<br />

Gemeinden im Freikirchlichen Bund der<br />

Gemeinde Gottes e.V. Hamburger<br />

Volksbank<br />

IBAN: DE30 2019 0003 0000 1910 35 BIC:<br />

GENODEF1HH2<br />

3


Jesus Christus, gestern, heute und derselbe<br />

auch in Ewigkeit.<br />

Hebräer 13,8<br />

Geistliche Perspektiven<br />

für das 70jährige<br />

Gemeindejubiläum der<br />

EFGG Erkelenz - und<br />

darüber hinaus:<br />

Wir haben etwas<br />

Großartiges zu feiern:<br />

70 Jahre Evangelisch<br />

freikirchliche Gemeinde Gottes Erkelenz!<br />

Das bedeutet, seit 25.550 Tagen unterwegs<br />

zu sein mit dem dreieinigen Gott und Tag und<br />

Nacht aus seiner Gnade zu leben und zu<br />

erfahren, was das heißt: Gott steht zu seinem<br />

Wort. Wenn auf EINEN in der Gemeinde<br />

Verlass ist, dann auf IHN: Er nimmt sich<br />

unser von Herzen an. Er vergibt Schuld und<br />

befreit von schlimmsten Ängsten. Er zeigt in<br />

schweren Lagen Wege auf. Er segnet uns<br />

und ist in allem treu. Deshalb kann es auch<br />

gar nicht anders sein, als IHN, den treuen,<br />

souveränen und ewigen Herrn an unserem<br />

Jubiläum ins Zentrum zu nehmen und<br />

anbetend und dankbar, aber auch „neu<br />

hörend“ zu feiern. Unser Leitwort aus<br />

Hebräer 13,8 will uns in all unseren<br />

Planungen und Perspektiven für das<br />

70jährige Jubiläum - und die weitere Zukunft<br />

der Gemeinde - stets daran erinnern: „Jesus<br />

Christus, gestern, heute und derselbe auch in<br />

Ewigkeit.“<br />

Beim Vorbereiten auf das Jubiläum sind<br />

mir einige Bibelpassagen zur „Zahl 70“<br />

aufgefallen und für unsere<br />

Gemeindesituation wichtig geworden. Ich<br />

habe sogar tief in mir empfunden, dass Gott<br />

dadurch unserer Gemeinde - gerade im<br />

Jubiläumsjahr - manchen Impuls geben will,<br />

damit wir uns „neu hörend“ in seine<br />

Gegenwart begeben.<br />

Einige Textbeispiele zur „Zahl 70“:<br />

Nach der Sintflut wurde die Erde durch 70<br />

Nachkommen Noahs auf Gottes Anordnung<br />

wieder bevölkert (1. Mo 10).<br />

Mose wurden von Gott 70 Älteste als Hilfe<br />

und Unterstützung in der Leitung des Volkes<br />

Israel während der Wüstenwanderung zur<br />

Seite gestellt (4. Mo 11,16).<br />

70 Jahre währte das Exil und die<br />

Gefangenschaft der Juden in Babylon als<br />

Gottes erzieherische Maßnahme (Jer.<br />

29,10).<br />

Jesus sandte 70 Jünger mit großer Vollmacht<br />

aus (Lk. 10,1).<br />

Und Jesus gebietet 7 x 70 x zu vergeben (Mt.<br />

18,22).<br />

Zusammenfassend gibt es zwei<br />

grundsätzliche Deutungen zur „Zahl 70“ in<br />

der Bibel:<br />

(1) Die Zahl 70 wird mehrfach als „Zahl der<br />

Souveränität und Weltregentschaft Gottes“<br />

gedeutet. (Das große Bibellexikon;<br />

Brockhaus Verlag)<br />

(2) Als das „zehnfache der Zahl 7“ (7 = Zahl<br />

der Fülle und Vollkommenheit) steht die 70<br />

als „das umfassende Ganze“, meint „Fülle<br />

des alles Umfassenden und<br />

Umspannenden“. (Calwer Bibellexikon)<br />

Die „70“ erinnert uns daran, Leben,<br />

Glauben, Nachfolge und Gemeindebau<br />

geschehen unter der souveränen<br />

Herrschaft Gottes - und deshalb können<br />

wir mit seinem wahrhaft umfassenden<br />

Wirken rechnen!<br />

Das unterscheidet vor allen Dingen die<br />

christliche Gemeinde von anderen Vereinen,<br />

Angeboten oder regelmäßigen<br />

Verpflichtungen in unserem Leben. Wenn<br />

Jesus Christus in der Mitte steht, wenn das<br />

wirklich von uns gesucht und mit Leben<br />

gefüllt wird, dann hat das maßgebliche<br />

Auswirkungen und sorgt für einen<br />

herausfordernden Perspektivwechsel:<br />

1) Wir vertrauen und folgen dem<br />

souveränen Herrn der Welt, der auch<br />

heute noch MAJESTÄTISCH SPRICHT<br />

UND WIRKT.<br />

Es ist die Frage für alle Zeiten und<br />

Generationen in seiner Gemeinde: Geben wir<br />

ihm genügend Raum, um wirklich auf ihn zu<br />

hören und das Gehörte anzunehmen? Und<br />

wenn wir ihm Raum geben und er zu uns<br />

redet, was machen wir daraus? Überhören?<br />

Augenblickliche, kurze Betroffenheit?<br />

Darüber diskutieren? Oder nehmen wir es an,<br />

in unserem Herzen und unserer Seele? Und<br />

erleben dann: Wer auf IHN hört, kommt am<br />

Ende nicht zu kurz! In unseren Liedern - ob<br />

im Liederbuch (GK 274 Nimm mein Leben<br />

Jesu dir…) - oder durch unser Musikteam<br />

(z.B. Sei du der Mittelpunkt in meinem Leben)<br />

- singen wir gerne Lieder über Gottes<br />

4


souveränen Einfluss in unserem Leben. Ich<br />

wünsche unserer Gemeinde von Herzen,<br />

dass es nicht nur beim Singen bleibt, sondern<br />

zum ehrlichen Ausleben im Alltag kommt.<br />

2) Wir vertrauen und folgen dem<br />

souveränen Herrn der Welt, der auch<br />

heute noch UMFASSENDE VERGEBUNG<br />

im Leben von einzelnen Menschen und in<br />

seiner Gemeinde bewirken will.<br />

Es bleibt die immer geltende<br />

Herausforderung für das Miteinander in<br />

seiner Gemeinde: Es geht IHM nicht nur um<br />

ein wenig Kurskorrektur oder geistliche<br />

Kosmetik, sondern um eine wirklich alles<br />

umfassende Veränderung und Vergebung -<br />

gewirkt durch unsere tiefe Beziehung zu IHM,<br />

dem Herrn der Welt und dem großen<br />

Versöhner.<br />

Merkt unser Umfeld eigentlich an unseren<br />

Äußerungen und in unseren Handlungen,<br />

dass hier ein Mensch vor ihnen steht, der<br />

weiß, dass Gott ihn über alle Massen liebt<br />

und wirklich umfassend alle Sünde vergeben<br />

hat? Wie sehr begeistert es uns noch, dass<br />

erst seine Vergebung unserem Leben Profil<br />

und Halt gegeben hat? Das gilt es in der<br />

Gemeinde immer wieder zu bestaunen und<br />

anzubeten (in Abendmahl, Lobgesang,<br />

Anbetung).<br />

Doch wie sieht es mit unserem persönlichen<br />

Vergebungsprofil aus? Färbt da etwas ab von<br />

Gottes vergebender Art? Ich wünsche der<br />

Gemeinde von Herzen mehr vom<br />

Vergebungsprofil unseres Herrn. Dass wir<br />

wirklich durch ihn in der Lage sind, schwerste<br />

Sünde zu vergeben, und dass<br />

Missverständnisse, unbedachte Worte oder<br />

andere menschliche Missgeschicke<br />

innerhalb des Gemeindelebens nicht zum<br />

großen Drama werden und das Miteinander<br />

unnötig erschweren.<br />

3) Wir vertrauen und folgen dem<br />

souveränen Herrn der Welt, der auch<br />

heute noch MENSCHEN BERUFT,<br />

EINSETZT UND ZUM SEGEN in der<br />

Gemeinde und deren Umfeld gebrauchen<br />

will.<br />

Die 70 Jahre sind für uns ein Grund, wirklich<br />

dankbar zu sein. Denn Gottes Treue und das<br />

von ihm gewirkte Engagement mehrerer<br />

Generationen haben Gemeinde gebaut. Er<br />

beruft, begabt und wirkt durch seine<br />

Mitarbeiter zu allen Zeiten. Ohne IHN können<br />

wir nichts tun! Und ER tut nichts ohne uns!<br />

Wie in Moses oder zu Jesu Zeiten sind wir<br />

heute gefragt, uns diesem Ruf und dieser<br />

Verantwortung zu stellen.<br />

In der kommenden Zeit steht eine neue<br />

Bestätigungswahl für die Gemeindeleitung<br />

an. Auch andere Aufgaben und<br />

Verantwortlichkeiten müssen immer wieder<br />

neu überdacht und abgedeckt werden. Stehst<br />

DU zur Verfügung, wenn es darum geht<br />

SEINEM Ruf zu folgen und Verantwortung zu<br />

übernehmen? Ich wünsche unserer<br />

Gemeinde von Herzen Frauen und Männer,<br />

die sich SEINEM Ruf stellen und Gott in der<br />

Gemeinde dienen.<br />

4) Wir vertrauen und folgen dem<br />

souveränen Herrn der Welt, der auch<br />

heute noch in seinem GEBIETERISCHEN<br />

HANDELN MENSCHEN ZUR SEITE NIMMT<br />

und an ihnen und mit ihnen in<br />

erzieherischer väterlicher Liebe wirkt.<br />

Die 70 Jahre im babylonischen Exil waren für<br />

die Juden eine harte Zeit. Dahinter stand die<br />

strenge und dennoch liebevolle,<br />

erzieherische Hand Gottes. Ich weiß: Das ist<br />

ein schwerer und heikler Punkt! Lassen wir<br />

noch zu, „persönliche oder gemeindliche<br />

Krisenzeiten“ als Gottes erzieherische<br />

Maßnahme anzunehmen und als Chance zu<br />

sehen, um gestärkt und mit neuer Reife<br />

unsere Nachfolge zu meistern? In Hebräer<br />

12,7ff lesen wir: Wenn ihr also leiden müsst,<br />

dann will Gott euch erziehen. Er behandelt<br />

euch als seine Kinder. Welcher Sohn wird<br />

von seinem Vater nicht erzogen und dabei<br />

auch einmal streng bestraft? Ich wünsche der<br />

ganzen Gemeinde von Herzen in solchen<br />

Zeiten den vertrauenden Blick auf unseren<br />

Vater und den Mut, sich der Glaubens- und<br />

Nachfolgebewährung zu stellen!<br />

Danken, Staunen, Freuen und<br />

Weitergehen!<br />

Unser Jubiläumsfest wird nun kommen. An<br />

dieser Stelle möchten wir allen danken, die<br />

sich in den vergangenen Wochen in der<br />

Planung und Vorbereitung eingesetzt haben,<br />

insbesondere Evelin Fechner, unsere<br />

umsichtige Jubiläums-Projektleiterin.<br />

Bei allem, was kommt, gilt mit Sicherheit: Der<br />

souveräne, ewige und treue Herr geht mit<br />

uns. Auf ihn ausgerichtet soll das<br />

Jubiläumswochenende gestaltet und gefeiert<br />

werden. Und mit IHM an der Seite gehen wir<br />

in die kommende Zeit.<br />

5


Die Geschichte des Volkes Gottes bietet uns<br />

seit 2000 Jahren ein unglaublich vielseitiges<br />

Bild dazu: Bewegung und Aufbruch,<br />

Verfolgung und Freiheit, Verkrustung und<br />

Erweckung, Spaltung und Versöhnung. Es ist<br />

kaum zu glauben, dass sich in all dem das<br />

Wort Jesu erfüllt: „Ich will bauen meine<br />

Gemeinde!“ Das gilt für den Blick in die<br />

Kirchengeschichte in den großen<br />

Zusammenhängen, wie auch im kleinen<br />

Rahmen einer Ortsgemeinde.<br />

In manchen Gesprächen in den vergangenen<br />

Wochen habe ich festgestellt: Eine<br />

Bewertung unserer Gemeindegeschichte fällt<br />

sehr unterschiedlich aus, Zukunftswünsche<br />

variieren ebenfalls. Aber in einem sind wir<br />

uns alle einig: „Jesus alleine soll unser Herr<br />

sein!“ Tradition, Erfahrung und jegliche<br />

Bewertung muss dem untergeordnet werden.<br />

Wenn Jesus die Mitte ist und wenn wir<br />

konsequent und liebevoll seinem Wort<br />

gehorchen, finden wir zueinander und<br />

profitieren voneinander, in der Gewissheit:<br />

Seine Größe und Unveränderlichkeit waren,<br />

sind und bleiben unser fester Anker! Genau<br />

diese Erfahrung wünsche und erbitte ich für<br />

unser Gemeindejubiläum und für die weitere<br />

Zukunft unserer Gemeinde.<br />

Herzliche Grüße, Rüdiger Puchta<br />

Gemeindepastor<br />

MISSTRAUEN<br />

- VERTRAUEN<br />

Bibelstellen: Philipper 1,6<br />

Wir leben in einer Welt und in einer Zeit, die<br />

durch Misstrauen charakterisiert ist. Mehr und<br />

mehr müssen wir feststellen, dass auf allen<br />

Gebieten das gegenseitige Vertrauen verloren<br />

gegangen ist: sowohl bei den Völkern als auch<br />

bei den einzelnen Menschen. In der<br />

Gesellschaft, im Umgang mit Freunden und<br />

Glaubensgeschwistern, ja selbst in familiären<br />

Beziehungen findet sich Misstrauen, das jede<br />

Beziehung untergräbt. So sollte es aber nicht<br />

sein, vor allem nicht bei Kindern Gottes. Der<br />

Apostel Paulus ist, was Liebe und Vertrauen<br />

betrifft, ein nachahmenswertes Beispiel. Durch<br />

den Heiligen Geist geleitet, redete er von<br />

Vertrauen, doch er redete nicht nur davon – er<br />

zeigte Vertrauen im Umgang mit seinen<br />

Mitgläubigen. Sein Vertrauen wurde allerdings,<br />

wie wir sehen werden, wiederholt auf die Probe<br />

gestellt.<br />

Paulus schreibt an die Philipper: „Ich bin darin<br />

guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in<br />

euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf<br />

den Tag Jesu Christi“ (Phil 1,6). Damit drückte er<br />

sein Vertrauen, das er im Blick auf die Philipper<br />

hatte, Gott gegenüber aus. Widrige Umstände,<br />

wie Gefangenschaft und Leiden – selbst, wenn<br />

sie ihm von solchen bereitet wurden, die als<br />

Gläubige galten, die aber seinen „Fesseln<br />

Trübsal zu erwecken gedachten“ (Phil 1,17) –,<br />

konnten sein Vertrauen zum Herrn und zu den<br />

Brüdern nicht erschüttern. Für ihn war der<br />

Unfehlbare, sein Herr und Heiland Jesus<br />

Christus, über alle Umstände weit erhaben.<br />

Paulus wusste: Was bei den Brüdern auch an<br />

Fehlern offenbar wurde – Christus war allem<br />

gewachsen und Er würde das angefangene gute<br />

Werk trotz aller Angriffe des Feindes vollenden<br />

und am Tag seiner Herrlichkeit im Triumph<br />

offenbaren. Hierin lag das Geheimnis des<br />

Vertrauens des Apostels Paulus. Er betete<br />

allezeit mit Freude und Danksagung für die<br />

Gläubigen.<br />

Gewiss wurde der Apostel in seinem Vertrauen<br />

auf Gott von einer Stelle aus dem Alten<br />

Testament beflügelt: „In der Furcht des<br />

HERRN ist ein starkes Vertrauen, und seine<br />

Kinder haben eine Zuflucht“ (Spr 14,26). Die<br />

Furcht des HERRN oder das innige Verhältnis<br />

zu Gott ist die wahre Grundlage eines starken<br />

Vertrauens. Sie ist für uns Christen nicht eine<br />

knechtische Furcht vor Gott, sondern das<br />

Ergebnis eines gereinigten Gewissens. „Die<br />

Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang“ (Ps<br />

111,10). Sie lehrt uns, vom Bösen zu weichen<br />

(Spr 3,7) und uns nicht auf Menschen zu<br />

verlassen (Phil 3,4; Ps 118,8.9). Der Glaube<br />

vertraut unerschütterlich auf den Herrn, weil er<br />

Ihn als Erretter kennt, der ihm den Sieg über die<br />

Welt gegeben hat. Das Wort Gottes ist ihm eine<br />

Leuchte auf seinem Weg (Ps 119,105). Er<br />

fürchtet sich davor, sich in etwas einzulassen,<br />

was den Herrn betrüben und verunehren könnte.<br />

Er dient den Gläubigen, die vom Herrn geliebt<br />

6


und teuer erkauft sind, mit Geduld und Hingabe,<br />

denn sie sind seine Brüder und Schwestern. In<br />

allen Lebenslagen sucht und findet der Glaube<br />

die Zuflucht in dem Herrn. Er zeigt sein starkes<br />

Vertrauen, indem er nicht das anschaut, was<br />

man sieht, sondern das, was man nicht sieht<br />

Beachten wir, unter welch entmutigenden<br />

Umständen der Apostel den Gläubigen in<br />

Korinth diente. Er verzehrte sich im Dienst für<br />

den Herrn und die Gläubigen: „Ich will aber sehr<br />

gern alles verwenden und völlig verwendet<br />

werden für eure Seelen, wenn ich auch, je<br />

überreichlicher ich euch liebe, umso weniger<br />

geliebt werde“ (2. Kor 12,15). Welch eine<br />

Hingabe!<br />

Hatten die Korinther dem Apostel nicht unrecht<br />

getan? Hatten sie nicht seine Apostelschaft<br />

bezweifelt? Hatten sie ihn nicht so sehr gereizt,<br />

dass er genötigt war, von sich selbst zu reden?<br />

Ja, sie misstrauten sogar seiner aufrichtigen<br />

Absicht, sie zu besuchen. Dennoch änderte der<br />

treue Apostel seine Einstellung ihnen gegenüber<br />

nicht im Geringsten. Im Gegenteil, er spricht<br />

sogar von seinem Vertrauen zu ihnen und zeigt<br />

es ihnen auch. Er nahm den Bericht des Titus mit<br />

Freude auf und fand darin Trost und Erquickung<br />

für sein Herz, das um die Korinther besorgt war<br />

(2. Kor 7,13). Wie war er mit Freuden bereit, das<br />

Werk der wiederherstellenden Gnade Gottes in<br />

ihnen anzuerkennen!<br />

Der Apostel ermahnte nicht nur, sondern er lebte<br />

selbst ein derart „christliches Leben“, dass er ein<br />

anspornendes Vorbild war. „Die Liebe rechnet<br />

das Böse nicht zu“ oder „denkt nichts Böses“,<br />

„sie freut sich mit der Wahrheit“ (1. Kor 13,4–7).<br />

Der Apostel übte diese Liebe aus; sie leitete ihn,<br />

sein Vertrauen den Gläubigen gegenüber<br />

auszudrücken: „Und ebendies habe ich euch<br />

geschrieben ...; indem ich euch allen vertraue,<br />

dass meine Freude die von euch allen ist“ (2. Kor<br />

2,3). So sah Paulus die Korinther, trotz ihres<br />

traurigen Verhaltens ihm gegenüber, „in<br />

Christus“. Nur die göttliche Natur erfreut sich in<br />

Gott und in allem, was von Ihm gewirkt ist. In<br />

diesem unerschütterlichen Vertrauen konnte<br />

Paulus ihnen „durch die Sanftmut und Milde des<br />

Christus“ dienen (2. Kor 10,1).<br />

Wie konnten die Gläubigen in Korinth solchen<br />

Ermahnungen gegenüber gleichgültig bleiben?<br />

Paulus stellte ihnen den Herrn in seiner Sanftmut<br />

und Milde vor; dies sollte für sie eine Triebfeder<br />

sein, gute Früchte zu hervorzubringen. Es ist<br />

immer schwieriger, geistlich kranken Kindern<br />

Gottes zu dienen als geistlich gesunden. Es ist<br />

mehr Weisheit und Liebe nötig, um sie in<br />

unmittelbare Verbindung mit dem großen Arzt zu<br />

bringen, der allein<br />

helfen und heilen<br />

kann.<br />

Auch der Apostel<br />

Johannes wollte<br />

gerne, dass er<br />

Anteil haben konnte<br />

an der Freude des<br />

Herrn über die<br />

Gläubigen. Die<br />

„Freude des Herrn“<br />

ist: die Kinder<br />

Gottes „in der<br />

Wahrheit wandeln“<br />

zu sehen (3. Joh 4).<br />

Wo man in der<br />

Wahrheit wandelt,<br />

genießt man die<br />

Gemeinschaft mit<br />

dem Vater und mit<br />

seinem Sohn Jesus<br />

Christus sowie mit allen Gläubigen.<br />

Eine Gefahr, das gegenseitige Vertrauen unter<br />

Kindern Gottes zu erschüttern, liegt darin, sich<br />

mit den Fehlern und Sünden anderer zu<br />

beschäftigen. Es fehlt an Selbstgericht, das für<br />

das gegenseitige Vertrauen unentbehrlich ist.<br />

Der Feind vollbringt sein verheerendes Werk<br />

dadurch, dass er die Schwachheiten und Fehler<br />

anderer durch Vergrößerungsgläser betrachten<br />

7


lässt. Es scheint dann hoffnungslos, dass das<br />

Vertrauen und die Gemeinschaft<br />

wiederhergestellt werden. Die Gebete werden<br />

dadurch verhindert; die Fürbitte erlahmt; Hass,<br />

Neid und Bosheit beginnen, die Herzen zu<br />

beherrschen und die Motive zu bestimmen.<br />

Richtgeist ist Überheblichkeit, verderblicher<br />

Hochmut. Der Hochmut schaut mit Misstrauen<br />

auf andere herab, verurteilt leichtfertig den<br />

Bruder als untreu und ist schnell bereit, ihn in<br />

allem zu richten, weil man glaubt, überall Böses<br />

zu entdecken. Das ist nicht Liebe. Die Liebe<br />

achtet den anderen höher als sich selbst (Phil<br />

2,3).<br />

Was für ein Vorbild von Liebe und Vertrauen ist<br />

doch der Apostel Paulus! Sein Beispiel bewirkte<br />

in den anderen Gläubigen das gleiche<br />

Vertrauen: „Wir haben aber unseren Bruder mit<br />

ihnen gesandt, den wir oft in vielen Stücken<br />

erprobt haben als einen, der eifrig ist, nun aber<br />

noch viel eifriger durch das große Vertrauen zu<br />

euch“ (2. Kor 8,22).<br />

Welche Wirkung hatte sein erster Brief an die<br />

Korinther unter der gnädigen Wirksamkeit des<br />

Heiligen Geistes? Welche Früchte waren unter<br />

den Gläubigen zu erkennen? Buße, Fleiß, Eifer,<br />

Hingabe usw. – alles Dinge, die den Apostel in<br />

seinem Vertrauen und in seiner Zuversicht<br />

ermunterten: „Ich freue mich, dass ich in Bezug<br />

auf euch in allem zuversichtlich bin“ (2. Kor<br />

7,16). Er war durch den guten Bericht des Titus<br />

über die Korinther sehr erfreut und sein<br />

Vertrauen war nicht beschämt worden.<br />

Bereitwillig erkannte er das Werk der Gnade<br />

Gottes in ihnen an. Misstrauen,<br />

Selbstgerechtigkeit und Hochmut können<br />

dagegen bei den anderen nur Unaufrichtigkeit<br />

und Böses voraussetzen.<br />

In seinem Brief an die Galater musste der<br />

Apostel mit Ernst Dinge tadeln und doch brachte<br />

er sein Vertrauen zu den Briefempfängern zum<br />

Ausdruck: „Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn,<br />

dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet; wer<br />

euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er<br />

auch sei“ (Gal 5,10). Die Hindernisse, die Satan<br />

dem Vertrauen entgegenstellte, waren groß;<br />

dennoch konnte er die Gemeinschaft unter den<br />

Gläubigen nicht stören, denn das Vertrauen des<br />

Apostels zum Herrn und zu den Gläubigen blieb<br />

bestehen. Dies half sicher den Gläubigen, den<br />

Weg wiederzufinden, den viele verlassen hatten.<br />

Auch wir haben das Vorrecht, in allen<br />

Lebensumständen aus der Fülle des Herrn zu<br />

nehmen: Gnade um Gnade. Diese Gnade<br />

bewirkt Unterordnung unter sein Wort und<br />

Gehorsam. Wollen wir nicht auch all die<br />

gemeinsamen Fehler des Volkes Gottes am<br />

Thron der Gnade bekennen und im Gebet für alle<br />

Heiligen ausharren?<br />

An die Thessalonicher schreibt der Apostel: „Wir<br />

haben aber im Herrn das Vertrauen zu euch,<br />

dass ihr, was wir gebieten, sowohl tut als auch<br />

tun werdet“ (2. Thes 3,4). Der Herr bleibt treu! Er<br />

wird alle, die auf ihn achten, vor allem Bösen<br />

bewahren und in Liebe und Vertrauen<br />

befestigen. Darauf konnte Paulus immer wieder<br />

hinweisen. Es war der Weg, um die Gläubigen<br />

zu freudigem Gehorsam anzuspornen und sie<br />

willig zu machen, Liebe und Vertrauen zu<br />

erweisen. Möchten auch wir, so viel an uns ist,<br />

Liebe und Vertrauen zeigen (Eph 4,1–4; 1. Kor<br />

1,10)!<br />

Möge das Wort des treuen Apostels auch uns<br />

gelten können: „Da ich deinem Gehorsam<br />

vertraue, so habe ich dir geschrieben, und ich<br />

weiß, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage“<br />

(Phlm 21).<br />

Aus: Die letzte Stunde, 6. Jahrgang, 1942, hrsg.<br />

von R. Müller-Kersting, Zürich-Höngg; S. 73–<br />

77, stark überbearbeitet<br />

VERTRAUEN<br />

HAT FOLGEN<br />

Wem kann man heute noch wirklich vertrauen?<br />

Wessen Worten kann man wirklich Glauben<br />

schenken? Wahrscheinlich fällt es uns leichter,<br />

diejenigen aufzuzählen, denen wir nicht<br />

vertrauen. Viele Menschen haben uns<br />

schon enttäuscht [1].<br />

Menschen enttäuschen uns jeden Tag, aber es<br />

gibt jemanden, dem wir uns bedingungslos<br />

anvertrauen können und der sein Wort hält: Gott!<br />

An seinen Versprechen in der Bibel dürfen wir<br />

festhalten, und seine Liebe zu uns wird uns<br />

nie enttäuschen [2].<br />

GOTTES WILLEN VERSTEHEN<br />

8


Aber wenn wir unser Leben wirklich Gott<br />

anvertrauen, dann hat das Folgen. Dann will ich<br />

auch tun, was Gott mir sagt. Nicht, weil Gott mich<br />

sonst vielleicht nicht mehr mag. Ich will ihm<br />

gehorchen, weil ich ihn liebe.<br />

Damit ich Gottes Willen tun kann, muss ich<br />

natürlich zuerst wissen, was er mir sagt. Hier hilft<br />

mir die Bibel, die ja Gottes Wort ist (2. Tim. 3,16).<br />

Sie sagt mir, was richtig und was falsch ist. Hier<br />

lese ich von der Geschichte Gottes mit den<br />

Menschen. Neben der Bibel ist auch das Gebet<br />

sehr wichtig. Wir dürfen Gott fragen, was wir tun<br />

sollen, und er wird uns gerne helfen (Jakobus<br />

1,5). Aber auch der Rat anderer Christen kann<br />

uns weiterhelfen.<br />

EIN SCHÜLER VON JESUS<br />

Als Jesus auf der Erde war, hat er Menschen<br />

gebeten, mit ihm zu gehen. Sie sollten sehen,<br />

was er sagt und tut. Sie sollten bei ihm lernen.<br />

Sie waren seine Lehrlinge und Schüler.<br />

Jeder Christ, der Gott ganz vertraut und durch<br />

Jesus Christus neues Leben geschenkt<br />

bekommen hat, ist auch ein Schüler. Wie in der<br />

Schule, beginnt er in der ersten Klasse. Er muss<br />

Gott besser kennen lernen und was es heißt, als<br />

Christ zu leben. Aber man muss keine Angst<br />

davor haben, denn der Erstklässler macht sich ja<br />

auch noch keine Gedanken über sein Abitur. Er<br />

hat noch viel Zeit zum Lernen!<br />

Unser Lehrbuch ist die Bibel. Durch sie spricht<br />

Gott zu uns. Er selber hilft uns beim Lernen.<br />

Auch andere Christen in der Kirche oder<br />

Gemeinde können uns helfen und uns Vorbilder<br />

sein. Aber es ist wichtig, dass wir lernen und<br />

nicht immer in der ersten Klasse bleiben! So wie<br />

auch ein Baby wächst und zu einem<br />

erwachsenen Menschen heranreift, sollen wir<br />

erfahrene und reife [3] Christen werden (1.<br />

Petrus 2,2).<br />

Christ zu sein ist nicht einfach. Die Bibel<br />

beschreibt es z.B. als einen Kampf. Aber Gott<br />

gibt uns auch die richtigen Waffen, um den<br />

Kampf bestehen zu können (Epheser 6, 10-17).<br />

Und er gibt uns das Geschenk seines Heiligen<br />

Geistes (Johannes 14,26). Dadurch werden wir<br />

verändert (vgl. Galater 5,22). Und natürlich<br />

dürfen wir das, was wir mit Gott erlebt haben,<br />

nicht für uns alleine behalten. Wenn Gott unser<br />

Leben verändert hat, dann kann er das auch bei<br />

anderen tun. Wenn er der Herr und die einzige<br />

Hoffnung für diese Welt ist, dann müssen es alle<br />

wissen!<br />

[1] enttäuschen: eigtl.= aus einer Täuschung<br />

herausreißen; jmds. Hoffnungen, Erwartungen<br />

nicht erfüllen, sodass er unzufrieden,<br />

niedergeschlagen, verstimmt ist<br />

[2] Das ist natürlich besonders wichtig, wenn es<br />

um die Befreiung von unserer Sünde und das<br />

Geschenk des ewigen Lebens geht. Wenn ich<br />

Gott hier nicht vertrauen kann, dass er mich<br />

durch den Tod von Jesus am Kreuz von meiner<br />

Schuld befreit und mir ein neues Leben schenkt,<br />

dann bin ich arm dran. Aber nicht nur das, dann<br />

bin ich „verloren“ und ohne Hoffnung. Also muss<br />

ich schon wissen, ob ich Gott wirklich vertraue.<br />

Davon hängt mein Leben ab!<br />

[3] reif: (hier) so vernünftig, wie man es von<br />

einem Erwachsenen erwartet<br />

WERFT EUER<br />

VERTRAUEN<br />

NICHT WEG…!<br />

Von Heinz Hepp, BCE<br />

Bei unseren „Aufwind“ Abenden haben wir die<br />

Sehnsucht unseren Herrn und Heiland im<br />

Lobpreis und Anbetung zu begegnen. Eine<br />

Kurzpredigt begleitet uns dabei. Bei der<br />

Vorbereitung des Juli-Aufwind hatte ich den<br />

Eindruck, dass Jesus mir immer wieder die<br />

Frage stellte: „vertraust du mir?“ Diese Frage<br />

war so bohrend, dass ich mich intensiver mit der<br />

Bedeutung von VERTRAUEN<br />

auseinandergesetzt habe. Wir lesen in Hebräer<br />

10,35-39:<br />

9


„35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg,<br />

welches eine große Belohnung hat.<br />

36 Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den<br />

Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.<br />

37 Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird<br />

kommen, der da kommen soll, und wird nicht<br />

lange ausbleiben.<br />

38 Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben.<br />

Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele<br />

kein Gefallen an ihm« (Habakuk 2,3-4).<br />

39 Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen<br />

und verdammt werden, sondern solche, die<br />

glauben und die Seele erretten.“<br />

Dieser Text wirft Fragen auf:<br />

• Glaubst du wirklich, dass Gott tun wird, was<br />

er versprochen hat?<br />

• Glaubst du wirklich, dass Gott treu ist?<br />

• Vertraust auch dann noch Gott, wenn du<br />

seine Nähe nicht spürst?<br />

• Verleiten mich die Schwierigkeiten und<br />

Prüfungen des Lebens, Krankheiten,<br />

Schmerzen usw., dass ich mein Vertrauen<br />

aufgebe?<br />

• Was kann der Feind in mein Leben bringen,<br />

dass mein Vertrauen in Gottes Kraft zerstört<br />

wird?<br />

• Vertraue ich ihm, dass er mich heilen kann?<br />

... mir ewiges Leben gibt? ... meine Familie<br />

von zerstörenden Dingen bewahren oder<br />

heilen kann?<br />

Zu viele Menschen werfen ihr ewiges Erbe weg,<br />

weil der Feind Zweifel in Bezug auf Gottes<br />

Fähigkeit, seine Verheißungen zu erfüllen, in die<br />

Herzen der Menschen streut.<br />

Die Belohnung, Gott zu vertrauen, überwiegt bei<br />

weitem die Alternative, die der Feind anbietet.<br />

Doch viele Menschen entscheiden, dass die<br />

Belohnung des Teufels größer ist - weil es<br />

leichter ist aufzugeben, als weiter zu vertrauen<br />

und durchzuhalten.<br />

Wir brauchen Geduld! Was fördert diese<br />

Geduld? Was baut meinen Glauben auf? Wie<br />

wird mein Vertrauen in Gott größer gemacht?<br />

VERTRAUEN WÄCHST DURCH<br />

DAS FEUER DER HARTEN<br />

ZEITEN.<br />

In diesen harten Zeiten stellst du Fragen. „Habe<br />

ich dir nicht treu gedient Herr? Warum muss das<br />

passieren? Warum muss das mir passieren?<br />

Warum lässt du da zu? ...Krankheit…finanzielle<br />

Schwierigkeit...Familienkrise...psychische<br />

Probleme? WARUM?“<br />

Manchmal ernten wir diese Probleme, weil wir<br />

den Samen selbst gesät haben. Durch unseren<br />

Lebenswandel, durch die Inkonsequenz unseres<br />

Glaubens, durch unser Ego, unsere eigene<br />

Sünde.<br />

Jetzt kommt der schwierigere Teil der<br />

Betrachtung: manchmal kommen die Probleme<br />

einfach deshalb, weil es Zeit für eine Prüfung<br />

unseres Glaubens ist.<br />

Du kannst nicht verhindern, dass diese Dinge<br />

kommen - sie kommen! Es kommt nicht darauf<br />

an, was passiert, sondern wie du darauf<br />

reagierst.<br />

WIRST DU DURCH HARTE<br />

ZEITEN GLAUBENSSTÄRKER<br />

ODER MÖCHTEST DU LIEBER<br />

DEIN VERTRAUEN<br />

WEGWERFEN?<br />

Ja; Gott ist darauf gefasst, dass du Fragen nach<br />

dem WARUM stellst - aber sei auch bereit, seine<br />

Antwort zu akzeptieren. Wenn du im Tal bist<br />

magst du vielleicht nicht immer die Antwort, die<br />

Gott dir gibt. Aber denk daran, er ist souverän<br />

und er weiß, was am besten für uns ist, auch<br />

wenn wir überzeugt sind, dass wir es besser<br />

wissen.<br />

Erinnere dich daran, dass die Belohnung, die<br />

Erfüllung der Verheißung Gottes, warten wird,<br />

nachdem die Prüfung vorbei ist, aber um die<br />

Belohnung zu erhalten, müssen wir bis zum<br />

Ende treu bleiben.<br />

Manchmal scheint es, dass die Schwierigkeiten<br />

größer sind, als wir ertragen können. Manchmal<br />

veranlassen sie uns sogar, mit Gott zu hadern.<br />

Manchmal werden sie uns in unserem<br />

Glaubensleben bis an den Rand des<br />

Unglaubens bringen, weil sie uns dazu bringen,<br />

uns zu fragen, ob es so etwas wie einen wahren<br />

Gott gibt, in einem wirklichen Himmel, in<br />

Herrlichkeit und Macht. Interessiert er sich<br />

wirklich für das, was ich durchmache und was in<br />

meiner Familie hier und jetzt passiert?<br />

10


Ist das ein Gott, der auf seinem Thron sitzt, der<br />

sich aber nicht um die kleinen Details kümmert,<br />

etwa ob meine Rechnungen bezahlt sind, mein<br />

Kind geheilt ist, meine Bedürfnisse erfüllt sind?<br />

Ist er zu groß, um sich um die kleinen Dinge zu<br />

kümmern? Ist dies ein Gott, der nur<br />

Regierungen und Nationen kontrolliert,<br />

während er den kleineren Dingen keine<br />

Aufmerksamkeit schenkt?<br />

Wer von uns hat von Zeit zu Zeit nicht<br />

dieselben Gedanken gehabt?<br />

Oh ja, wir beginnen den Kampf mit viel<br />

Glauben und Vertrauen. Wir sind wie Petrus,<br />

der Jesus beim Letzten Abendmahl<br />

entgegentrat und bei seinem Leben versprach,<br />

dass er Christus niemals leugnen würde und<br />

doch innerhalb weniger Stunden genau hat.<br />

Warum sollte Petrus Jesus leugnen? Was ist war<br />

mit seinem großen Glauben und seiner großen<br />

Stärke geschehen? Nach und nach kommen<br />

Zweifel auf. Nach und nach werden die<br />

Prüfungen schlimmer, bis der Punkt kommt, an<br />

dem wir entscheiden müssen, ob wir Gott<br />

wirklich vertrauen wollen oder uns umdrehen<br />

und wegrennen sollten.<br />

Petrus verleugnete Jesus, weil die Schlacht für<br />

ihn zu heiß wurde. Sein Glaube schwankte!<br />

War das wirklich der Sohn Gottes, der es seinen<br />

Peinigern erlaubte, ihn so schlecht zu<br />

behandeln?<br />

War das wirklich der Messias, der Befreier, der<br />

sich dem Tod hingab?<br />

Kann ich wirklich einem Gott vertrauen, der<br />

seinen einzigen Sohn nicht einmal vor den<br />

Mächten der Hölle beschützt? Wenn Jesus sich<br />

nicht selbst befreit, und der Vater wird nicht<br />

einmal seinen eigenen Sohn rettet, warum sollte<br />

er überhaupt an jemanden wie mich denken?<br />

Gott hat verheißen, dass er uns niemals<br />

verlassen und uns nicht versäumen wird (Josua<br />

1:5). Warum fühlen wir oft, dass Gott eine Million<br />

Kilometer von mir entfernt ist und nicht in<br />

meinem Herzen? Warum können wir den<br />

Himmel scheinbar mit unserem Rufen und<br />

Gebeten nicht erreichen? Unser Schreien und<br />

Rufen fällt uns sozusagen von Zimmerdecke auf<br />

die Füße.<br />

Wir dürfen wissen, dass Gott sogar die Worte<br />

hört, die auf den Boden fielen! Er hört die Worte,<br />

die so kraftlos scheinen, dass sie kaum über<br />

unsere Lippen kommen. Gott kennt deine<br />

Gedanken und deine Gefühle. Er lässt dein<br />

Problem nur solange weiterlaufen, bis er sieht,<br />

ob du ihm vertraust und weitermachst oder ob du<br />

das Handtuch wirfst. Gott hat deinem Problem<br />

bereits eine Grenze gesetzt, bevor es begann.<br />

Genauso wie er es mit Hiob getan hat, lässt Gott<br />

zu, dass der Prozess so weit geht und nicht<br />

einen Millimeter weiter.<br />

1. Korinther 10,13: "Bisher hat euch nur<br />

menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist<br />

treu, der euch nicht versuchen lässt über eure<br />

Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so<br />

ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.“<br />

Es ist die gleiche Art und Weise, wie wir Eltern<br />

auf unsere Kinder achten und sehen müssen,<br />

wie sie durch harte Zeiten gehen. Wir halten uns<br />

zurück, sehen zu und wollen helfen, aber wir<br />

wissen, dass sie niemals lernen werden, wenn<br />

sie sich diesen Zeiten nicht stellen und sie<br />

überwinden. Nur wenn wir sehen, dass sie<br />

verlieren, sehen, wie sie aufgeben, wie sie zum<br />

dritten Mal untergehen, springen wir auf und<br />

rennen um sie zu retten.<br />

So ist Gott für seine Kinder. An dem Punkt, an<br />

dem Gott sieht, dass wir unsere Grenze<br />

erreichen, erhebt er sich kommt zu unserer<br />

Rettung. Er wird nicht zulassen, dass Satan uns<br />

zerstört. Er wird uns nicht erlauben zu fallen! Er<br />

kümmert sich nicht nur um uns, sondern er hat<br />

die Macht, alles zu überwinden, was uns<br />

entgegensteht, egal wie hoffnungslos es uns<br />

erscheinen mag.<br />

Glaubst du nicht, es tut Gott weh, wenn er seine<br />

Kinder leiden sieht? Bedeutet seine scheinbare<br />

Untätigkeit, dass er uns nicht liebt und er sich<br />

nicht für uns interessiert? NEIN!<br />

Wenn du dein Kind zum Arzt bringst und er<br />

deinem Kind eine Spritze verabreichen muss, tut<br />

es uns weh. Wenn unsere Kinder krank sind,<br />

11


wünschten wir, dass wir ihnen den Schmerz<br />

abnehmen könnten!<br />

Was lässt uns dann denken, dass Gott, wenn<br />

uns etwas uns leiden lässt, nicht mitleidet.<br />

Es ist einfacher, die Krankheit selbst zu tragen,<br />

als zuzusehen, wie dein Kind krank ist. Es wäre<br />

viel weniger schmerzhaft dich, die Spritze für<br />

dein Kind zu bekommen, als es zu halten,<br />

während es schreit, weil es Angst vor der Spritze<br />

und dem Schmerz hat.<br />

Vor einigen Wochen entdeckte ich an meinem<br />

rechten Bein einen schwarzen Fleck. Conny<br />

erschrak, als sie ihn sah und griff dann zum<br />

Telefon, um mir einen Arzttermin zu besorgen.<br />

Mein Arzt, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis<br />

habe, untersuchte die Hautstelle sehr genau und<br />

sah mich dann mit ernstem Blick an. Dann<br />

sprach er von seiner Vermutung. Mir wurde<br />

mitgeteilt, dass diese Stelle alle Merkmale einer<br />

sehr ernsthaften Erkrankung hat und er<br />

beschrieb mir Therapiemöglichkeiten, wie<br />

Chemo etc. Für die Woche danach vereinbarte<br />

er mit mir einen Termin, bei dem er diese<br />

Hautstelle großzügig entfernen wollte um sie<br />

histologisch untersuchen zu lassen. Natürlich<br />

war ich innerlich sehr aufgewühlt und hatte auch<br />

schlaflose Nächte aber auch großes Vertrauen<br />

in meinen HERRN. Am folgenden Montag war<br />

Aufwind. Wir spürten die Gegenwart Gottes sehr<br />

intensiv. Während ich mit anderen betete merkte<br />

ich, dass etwas Außergewöhnliches mit mir<br />

geschah. Ich spürte die Gegenwart des Herrn<br />

sehr intensiv. Als ich so gegen 22:00 Uhr<br />

zuhause war, zog ich mein Hosenbein hoch.<br />

Conny und ich schauten beide nach, aber<br />

fanden die schwarze Hautstelle nicht mehr. Am<br />

Morgen noch da, jetzt nichts mehr zu sehen. Am<br />

nächsten Tag rief ich in der Arztpraxis an und<br />

sagte den Termin für die „OP“ ab. Gegen Mittag<br />

rief mich dann der Arzt an und ich erzählte ihm,<br />

dass man nichts wegschneiden kann wo nichts<br />

ist. Das glaubte er mir nicht und bestellte mich<br />

für den Nachmittag in die Praxis. Er untersuchte<br />

mein Bein sehr gründlich und fragte mich dann,<br />

ob ich gebetet hätte. Wir haben uns dann eine<br />

längere Zeit über die Kraft Gottes unterhalten.<br />

Damit wir Gottes große Liebe nicht vergessen,<br />

erinnere dich einfach daran - Gott fühlt für dich<br />

nicht weniger, als für seinen eigenen Sohn und<br />

er liebt uns auch nicht weniger. Gott gab unter<br />

Schmerzen, seinen einzigen Sohn, nur damit wir<br />

Erlösung und Gnade erfahren konnten. Was für<br />

ein liebevoller, barmherziger Gott ist unser Vater<br />

im Himmel!<br />

Warum kommt manchmal Krankheit? Warum<br />

kommen Probleme und Schwierigkeiten?<br />

„Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben";<br />

und: "Wenn er sich zurückzieht, wird meine<br />

Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.". (Hbr.<br />

10,38)<br />

Wir werden die Kraft Gottes nur dann erfahren,<br />

wenn wir an Gottes Macht glauben. Gott kann<br />

sich dafür entscheiden, die begrenzten<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten der Chirurgen,<br />

Kinderärzte oder Krankenschwestern zu nutzen<br />

dieses begrenzte Wissen zu segnen. Oder, Gott<br />

entscheidet sich, seine übernatürliche Kraft zu<br />

zeigen. Oder, Gott entscheidet, dass du es<br />

besser bei ihm in der Herrlichkeit hast. Die Wahl<br />

ist seine und wir können seine Wahl nicht in<br />

Frage stellen, weil er Gründe hat, die weit über<br />

unserem Verständnis liegen. Aber es hat alles<br />

einen ultimativen Zweck für unser eigenes<br />

Gutes!<br />

Also, werden wir ihm vertrauen, dass er uns zum<br />

Sieg führt - oder werden wir die Dinge selbst in<br />

die Hand nehmen, weil wir ihm nicht vertrauen?<br />

Werden wir in Treue festhalten oder uns<br />

abwenden und Gott dafür verantwortlich<br />

machen, dass er uns vergessen hat?<br />

Glauben wir, dass Gott seine Verheißungen<br />

erfüllt und das Wachstum unseres Glaubens,<br />

unserer Geduld und unseres Vertrauens in ihn<br />

und seine Stärke uns zur Reife bringt? Oder<br />

werden wir Gottes Absichten mit uns nicht<br />

bestehen und sitzenbleiben, wie in der Schule<br />

und die Klasse noch einmal wiederholen?<br />

Niemand kann bei diesen Prüfungen<br />

schummeln. Niemand kann Gottes lebenslange<br />

Unterrichtspläne mit dir und mir verkürzen.<br />

12


Niemand kann die gleiche Prüfung neu<br />

schreiben, weil es in der Wiederholung leichter<br />

ist.<br />

Wenn wir in den dunklen Tälern unseres Lebens<br />

stehen, erwartet Gott unsere Entscheidung. Was<br />

ist der richtige Weg raus aus meinen Sorgen und<br />

Problemen?<br />

Ich habe zu Gott gerufen und geschrien,- er<br />

antwortet nicht, ich spüre und fühle nichts.<br />

Das Gute ist, dass Gottes Wort, die Bibel, auf all<br />

unser Fragen Antworten hat. Das Schlimme ist,<br />

dass die meisten Menschen das Wort Gottes<br />

nicht nach den Antworten durchsuchen. Sie<br />

schummeln lieber und gehen zu einem Pastor,<br />

einem Seelsorger, einem Nachbarn, einem<br />

Freund oder einem Bruder oder einer Schwester<br />

aus der Gemeinde. Bitte nicht missverstehen,<br />

Aussprachen und „sprechen über“ sind<br />

notwendig und können Türen der Seele öffnen.<br />

Aber bei allem Suchen nach Antworten muss<br />

eins klar sein, nicht ich oder sonst wer hat die<br />

Antwort, sondern nur das Wort Gottes, die Bibel.<br />

Wen du auch fragst, achte darauf, dass seine<br />

Antworten sich mit den Aussagen der Bibel<br />

decken. Aus Matthäus 25,15 lernen wir, dass<br />

Jesus den Seinen geistliche Gaben überträgt,<br />

die zu ihren persönlichen Fähigkeiten passen:<br />

„Und einem gab er fünf Talente, einem anderen<br />

zwei, einem anderen eins, jedem nach seiner<br />

eigenen Fähigkeit.“ Gott übergeht nicht unsere<br />

persönlichen Fähigkeiten, wenn es um die<br />

geistlichen Aufgaben geht. Deshalb ein guter<br />

Rat: such dir deine „Antwortgeber“ sorgfältig aus<br />

und prüfe genau, ob sie von Gott befähigt sind.<br />

Die Bibel enthält die Antworten. Lies sie. Bitte<br />

Gott, dass er dir sein Wort aufschließt. Du wirst<br />

erstaunt sein, was Gott dir in seinem lebendigen<br />

Wort zeigen kann.<br />

Wir lesen in 2. Kor. 3: 4-6<br />

Solches Vertrauen aber haben wir durch<br />

Christus zu Gott: Nicht, dass wir von uns aus<br />

tüchtig wären, etwas zu erdenken als aus uns<br />

selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott,<br />

der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des<br />

neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern<br />

des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der<br />

Geist aber macht lebendig.<br />

Dieses Vertrauen will Gott von uns. Treu in<br />

jedem Tal. Vertrauen bei jeder Prüfung.<br />

Gehorsam in jeder Situation. Wir wollen Gottes<br />

Segen nicht wegwerfen! Wir wollen unseren<br />

Glauben und unser Vertrauen in Gott nicht<br />

aufgeben. Wir wollen keins von unseren Tälern<br />

versäumen. Wir müssen also in vollem Glauben<br />

weiterleben, denn wir wissen, dass Gott, egal<br />

wie es jetzt aussieht, alles unter Kontrolle hat<br />

und wir am anderen Ende dieser Prüfung mit<br />

einem großen Sieg herauskommen werden. Wir<br />

werden klüger, geduldiger und stärker in<br />

unserem Glauben sein, wenn wir gerade jetzt<br />

treu bleiben.<br />

Darum geht es im "Leben im Glauben". Wirf es<br />

nicht weg! Halte einfach inne und beobachte, wie<br />

Gott sich bewegt. Die harten Zeiten gehen vorbei<br />

und du wirst froh sein, dass du dein Vertrauen<br />

nicht weggeworfen hast.<br />

PFLEGETIPPS<br />

FÜR DAS<br />

VERTRAUEN<br />

November 2015 - Thomas Pichel, Nürnberg<br />

Vertrauen in Gott – was ist das?<br />

Es ist zunächst dasselbe wie das Vertrauen in<br />

einen Menschen. Es ist ein Vorschuss, den ich<br />

dem anderen einräume. Ich unterstelle ihm<br />

Gutes. Ich gehe davon aus: Er meint es nicht<br />

böse mit mir. Er ist aufrichtig und verlässlich.<br />

Mein Vertrauen wächst, wenn der andere sich<br />

als vertrauenswürdig erweist. Wann tut er das?<br />

Wenn er folgende vier Kriterien lebt. Wenn er 1.)<br />

sein Wort hält und keine leeren Versprechungen<br />

macht. Wenn er<br />

2.) die Wahrheit sagt. Ich muss die Erfahrung<br />

machen: Ich werde nicht angelogen. Wenn er<br />

3.) offen und echt ist, wenn er sich an<br />

bestimmten Stellen in die Karten schauen lässt.<br />

Und wenn er<br />

4.) großzügig ist, nicht nur an seinen Vorteil<br />

denkt, sondern mir etwas schenkt, ohne dass er<br />

das pausenlos an Bedingungen knüpft. Einer<br />

solchen Person kann ich vertrauen.<br />

13


Wenn ich diese vier Kriterien auf Gott anwende,<br />

erscheint mir der Dreieinige Gott, der sich in<br />

Jesus uns vorgestellt hat, als das<br />

vertrauenswürdigste Wesen, mit dem ich es je<br />

zu tun bekommen habe.<br />

Es ist erfreulich, gut und<br />

tröstlich, mit Gott leben<br />

zu dürfen.<br />

mir leicht und auf welchen Lebensgebieten ich<br />

mir schwertue, Gott zu vertrauen.<br />

Wir dürfen nie eine künstliche, erdachte oder<br />

erwünschte Person in die Begegnung mit Gott<br />

schicken, sondern wir müssen und dürfen (!)<br />

Es geht zunächst also<br />

um Gott. Ich muss mir im<br />

Klaren darüber sein, wer<br />

er ist. C.S. Lewis sagt:<br />

„Wir vertrauen, nicht weil<br />

es einen Gott gibt,<br />

sondern weil es diesen<br />

Gott gibt“. Dieser<br />

Erkenntnis folgt dann<br />

unser Versuch, Gott im<br />

Vertrauen treu zu sein.<br />

Noch einmal C.S. Lewis:<br />

„Glaube ist die Fähigkeit,<br />

an Überzeugungen<br />

festzuhalten, die man als<br />

richtig erkannt hat, allen<br />

Emotionen zum Trotz“.<br />

Sieben persönliche Pflegetipps<br />

Meine Pflegetipps kommen aus dem<br />

überreichen Erfahrungsschatz der 2000 Jahre<br />

alten Kirche. Sie kreisen um die Schwerpunkte<br />

Gebet, Bibellesen, Gemeinschaft mit anderen<br />

Christen und Bekenntnis zu Gott gegenüber<br />

Nichtchristen. Meine Tipps sind eine Art ‚Alle-<br />

Tage-Pflege-Set‘ für mein Vertrauen zu Gott. Sie<br />

helfen mir. Das heißt aber nicht, dass ich den<br />

Glauben im Griff hätte oder darin ein Meister<br />

wäre.<br />

Das Vertrauen ist ein Geschenk Gottes an mein<br />

Leben. Deshalb bitte ich um den Geist des<br />

Glaubens (siehe Luk 11,13). Die Bitte um den<br />

Heiligen Geist und sein Wirken in meinem Leben<br />

ist deshalb ein Evergreen auf meiner<br />

Gebetsliste.<br />

Ich erfahre nur, ob Gott vertrauenswürdig ist,<br />

wenn ich es riskiere, ihm auch tatsächlich zu<br />

vertrauen. Ich darf das Vertrauen nicht im<br />

Schrank der Theorie verstauben lassen. -<br />

Deshalb frage ich mich (auch in Gesprächen mit<br />

meinem Seelsorger), bei welchem Themen ich<br />

Gott gegenüber uns offenlegen. Ich habe einmal<br />

in einem Traum eine Stimme gehört, die mich<br />

fragte: Warum sagst du nicht, dass dein<br />

Vertrauen todkrank ist? Seitdem habe ich den<br />

Mut, Gott anzuvertrauen, wie es wirklich um<br />

meine Liebe und mein Vertrauen zu ihm steht.<br />

Ich versuche, Dinge in Ordnung zu bringen. D.h.<br />

andere um Entschuldigung bitten. Das heißt vor<br />

einem anderen Christen zu beichten, wo ich Gott<br />

gegenüber ungehorsam und untreu war, wo ich<br />

Menschen verletzt habe. Das verhindert, dass<br />

aus kleinen Rissen in den Beziehungen Gräben<br />

und Mauern werden.<br />

Mein anfälliges Vertrauen muss immer wieder<br />

vom Vertrauen der anderen geweckt, ernährt,<br />

gestärkt und gereinigt werden. Wir brauchen<br />

einander. Wir müssen zusammenkommen, um<br />

vertrauen zu können. Allein kann man kein<br />

Vertrauender sein.<br />

Es ist die uralte und immer neue Erfahrung der<br />

Christenheit, dass uns das Vertrauen leichter<br />

fällt, wenn man versucht, andere zum Glauben<br />

an Gott einzuladen und sich aus Liebe zu Gott<br />

für andere Menschen (Christen wie<br />

Nichtchristen) zu engagieren.<br />

14


Ich lese die Bibel in der Logik von Röm. 15,13.<br />

Dort heißt es: „..., dass wir reich werden an<br />

Hoffnung“. Zugegeben: Ich bin als Christ ärmer<br />

an Illusionen geworden. Man kann vertrauen und<br />

Gott hilft nicht. Und dennoch: Die biblischen<br />

Texte sind für mich Optionsscheine der<br />

Hoffnung. Ich habe das Vertrauen zu Gott, dass<br />

er hier und dort genauso in meinem kleinen<br />

Leben handelt, wie es die Bibel sagt.<br />

Die Worte Gottes sind die beste Nahrung für<br />

mein Vertrauen. Ich vertraue darauf, dass ich<br />

Erfahrungen mache, aber auch darauf, dass ich<br />

die Kraft bekomme, es auszuhalten, wenn<br />

Erfahrungen ausbleiben.<br />

TRAU DICH,<br />

GOTT<br />

ZU<br />

VERTRAUEN<br />

Andreas Hunziker, Simon Peng-Keller<br />

GOTT<br />

VERTRAUEN –<br />

WAS HEISST<br />

DAS?<br />

Vertrauen ist ein «grosses Wort», schreibt<br />

Franz Rosenzweig am Ende seines Hauptwerks<br />

Stern der Erlösung. Es sei der «Same, daraus<br />

Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen, und die<br />

Frucht, die aus ihnen reift». So gross ist dieses<br />

Wort, dass es die reformatorische Theologie<br />

ganz in ihr Zentrum gestellt hat. Vor allem bei<br />

Luther und in der an ihn anschliessenden<br />

Tradition sind Glaube (fides) und Vertrauen<br />

(fiducia) bis zur Ununterscheidbarkeit ineinander<br />

verwoben: «Fides est fiducia praesentis<br />

promissionis» – «Glaube ist das Vertrauen auf<br />

die gegenwärtige Verheissung». Umso<br />

auffälliger ist aber, wie zurückhaltend die<br />

evangelische Theologie in der Explikation dieses<br />

Grundwortes geblieben ist. Ist es die Scheu vor<br />

der Grösse dieses Wortes? Oder fürchtet man<br />

umgekehrt, mit diesem Wort das<br />

Gottesverhältnis allzu stark dem Bereich<br />

zwischenmenschlicher<br />

Beziehungen<br />

anzugleichen? Weil wir aus unserer alltäglichen<br />

Erfahrung wissen, dass das<br />

zwischenmenschliche Vertrauen nicht immer<br />

eine Tugend und das Misstrauen nicht in jedem<br />

Fall ein Laster ist? Aber auch im Blick auf<br />

Lebenssituationen, in denen uns das Vertrauen<br />

als etwas ungebrochen Positives erscheint,<br />

muss gefragt werden: Soll das Gottvertrauen<br />

tatsächlich als ein spezieller Fall solchen<br />

alltäglichen Vertrauens verstanden werden?<br />

Wagnis des Sich-Verlassens Vertrauen ist ein<br />

Grundphänomen menschlichen Lebens. Ohne<br />

Vertrauen ist menschliches Leben in seinen<br />

individuellen und institutionalisierten Formen<br />

nicht möglich. Nicht nur in persönlichen<br />

Belangen, sondern auch beispielsweise in<br />

Kreditbeziehungen oder politischen<br />

Zusammenhängen bauen wir auf eigenes oder<br />

fremdes Vertrauen – meistens ohne es zu<br />

15


merken. Zugleich sind aber viele Bereiche des<br />

privaten und öffentlichen Lebens von<br />

Vertrauenskrisen bedroht. Vertrauen ist<br />

unselbstverständlich. Es kann verloren gehen<br />

oder sich unzureichend ausbilden. Und mancher<br />

Versuch, den Vertrauensverlust zu stoppen oder<br />

wiederherzustellen, hat sich als kontraproduktiv<br />

265 Vertrauen erwiesen: Je mehr kontrolliert,<br />

versichert und evaluiert wird, desto mehr scheint<br />

das Vertrauen zu schwinden. Die Rückseite<br />

solcher Vertrauenskrisen ist die Suche nach<br />

vertrauenswürdiger Orientierung und<br />

verschütteten Ressourcen des Vertrauens. Ist<br />

nicht der religiöse Glaube ei 266 Vertrauen<br />

trauen zu finden. Nicht immer stehen allerdings<br />

Vertrauen und Vertrautheit in einem förderlichen<br />

Verhältnis zueinander. Es gibt Formen religiöser<br />

Vertrautheit, die den Zugang zum Wagnis des<br />

Vertrauens versperren. Religiöse Rituale,<br />

vertraute Texte, kirchliche Milieus und gewohnte<br />

Formen von Spiritualität können Räume der<br />

Geborgenheit schaffen, in denen sich<br />

Gottvertrauen heranbilden kann. Sie können<br />

Überzeugungsmustern, Frömmigkeits- und<br />

Lebensstilen dient. Der Theologe Reiner Strunk<br />

hat dies nachdrücklich herausgestellt: Fremdheit<br />

sowie Meinungs- und Verhaltensabweichung<br />

werden dann als störende Irritation im Kontext<br />

des Vertrauten angesehen und ausgeklammert.<br />

Und Vertrautheit, die ihre Bestände bedroht<br />

sieht, behauptet sich dann gern<br />

selbstverteidigend gegen die Zumutungen eines<br />

Vertrauens, das den Weg auch zur Begegnung<br />

mit Fremdem und Unvertrautem einschlägt. Nur<br />

gilt umgekehrt eben auch, dass solche Offenheit<br />

für die Welt und die verheissene Zukunft Gottes<br />

(Vertrauen) ihre Pointe gerade darin hat, dass<br />

man zugleich um die eigene Herkunft weiss und<br />

diese auch pflegt (Vertrautheit). Vertrauen als<br />

affektive Einstellung Die Herausforderung einer<br />

solchen dialektischen Bestimmung von<br />

Vertrauen und Vertrautheit wiederholt sich im<br />

Blick auf die gegenwärtige philosophische<br />

Debatte um den Vertrauensbegriff. Und<br />

interessanterweise taucht dabei auch die alte,<br />

zwischen Katholiken und Protestanten geführte<br />

aber auch dazu verführen, die religiöse<br />

Vertrautheit zum Surrogat des existentiell<br />

kostspieligeren Gottvertrauens zu machen.<br />

Ausdrücken kann sich ein solches<br />

Überhandnehmen der Vertrautheit auf<br />

gemeinschaftlicher Ebene beispielsweise darin,<br />

dass die Kommunikation in einer Kirche einseitig<br />

der gegenseitigen Vergewisserung in vertrauten<br />

Diskussion wieder auf, ob der Glaube an Gott<br />

eine Art Tugend (Habitus) sei oder ob er, so<br />

verstanden, unter der Hand wieder zum Werk<br />

des Menschen gemacht werde. In der aktuellen<br />

philosophischen Diskussion wird das Vertrauen<br />

in der Regel als eine affektive Einstellung<br />

beschrieben. Auch wenn es sich in<br />

risikofreudigen bzw. hoffnungsvollen einzelnen<br />

16


Handlungen ausdrücken kann («Peter leiht Erika<br />

Geld»), ist das Vertrauen primär eine<br />

andauernde Einstellung, die ich gegenüber dem<br />

anderen habe («Peter vertraut Erika»), genauer,<br />

eine «optimistische Einstellung», welche auf<br />

«das Wohlwollen und die Kompetenz des<br />

anderen» zählt (Karen Jones): «Peter 267<br />

Vertrauen vertraut Erika, dass wenn er ihr Geld<br />

ausleiht, sie ihm dieses zurückgeben will und<br />

kann». Ob eine solche Einstellung oder Haltung<br />

gegenüber anderen in uns heranwächst, ist<br />

unserer Verfügungsmacht weitgehend<br />

entzogen. So wenig ich mich entscheiden kann,<br />

jemanden zu lieben oder zu hassen, so wenig<br />

kann ich mein spontanes Vertrauen oder<br />

Misstrauen gegenüber einer bestimmten Person<br />

direkt beeinflussen. Vertrauen wächst auf dem<br />

Boden bestimmter Lebenserfahrungen. Von<br />

ihnen hängt ab, ob ich zu jemandem eine mehr<br />

oder weniger dauerhafte Einstellung gewinne,<br />

die unter bestimmten Umständen zur Grundlage<br />

vertrauensvollen Handelns wird. Bemerkenswert<br />

ist, dass auch vorbehaltloses Vertrauen in die<br />

Integrität und das Wohlwollen eines Menschen<br />

uns nicht hindert, ihm in bestimmten Situationen<br />

kein Vertrauen zu schenken. Dann nämlich,<br />

wenn wir ihn im jeweiligen Zusammenhang als<br />

nicht kompetent betrachten. So vertraue ich<br />

jemandem vielleicht vorbehaltlos in zentralen<br />

Belangen des Zusammenlebens, misstraue ihm<br />

aber im Wissen um seine mangelnde<br />

ökonomische Kompetenz, wenn er mir zum Kauf<br />

eines bestimmten Aktienpaketes rät. So<br />

wiederholt sich im Blick auf die gegenwärtige<br />

Vertrauensdebatte die Frage, die wir bereits im<br />

vorangegangenen Abschnitt gestellt haben:<br />

Inwiefern kann auch das Vertrauen in Gott als<br />

eine Art Einstellung, als Vertrautheit im Umgang<br />

mit Gott verstanden werden? Verträgt, ja,<br />

braucht der Glaube solche Vertrautheit? Oder<br />

bleibt ein Mensch in solcher Vertrautheit gerade<br />

bei sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten<br />

stehen, statt sich im glaubenden Vertrauen ganz<br />

auf Gott hin zu verlassen und so bei ihm zu sich<br />

selbst zu kommen? Biblisch spricht jedoch<br />

einiges dafür, Gottvertrauen und Vertrautheit mit<br />

Gott nicht voneinander zu isolieren: Wer Gott als<br />

guten Hirten, sichere Burg, bergende Flügel oder<br />

Abba anspricht, nimmt Vertrautheit mit Gott in<br />

Anspruch und artikuliert seine Hoffnung<br />

aufbleibende oder neue Geborgenheit in Gott.<br />

Was in solchen biblischen Bildern<br />

unverbrüchlicher Geborgenheit zum Ausdruck<br />

kommt, ist theologisch ernst zu nehmen. Wie<br />

aber soll dies geschehen, ohne das Vertrauen<br />

einseitig in Vertrautheit aufgehen zu lassen?<br />

Vielleicht wird das Verhältnis von Vertrauen und<br />

Vertrautheit im Blick auf Gottes<br />

lebensgeschichtlich nachvollziehbare Treue<br />

verständlich: Vertrautheit entstünde demnach<br />

unterwegs im Gehen auf den Wegen des<br />

Glaubens, in denen sich – mehr als die eigene<br />

Vertrauensfähigkeit – Gottes Treue und<br />

Vertrauenswürdigkeit bewährt. Und 268<br />

Vertrauen religiöse Vertrautheit in Gebet,<br />

Liturgie, kirchliche Weggemeinschaften usw.<br />

würden insofern dem Wachstum des<br />

Gottvertrauens dienen, als solche vertrauten<br />

Praktiken Räume öffnen und offenhalten, in<br />

denen es geschehen kann, dass jemand sich<br />

selbst ganz auf Gott hin zu verlassen wagt. Es<br />

wäre also die im Wagnis des Vertrauens je neu<br />

erhoffte und manchmal auch erfahrene Treue<br />

Gottes, die Spuren von Vertrautheit im<br />

individuellen und gemeinschaftlich-kirchlichem<br />

Leben hinterliesse. Spuren der Tradition und der<br />

eigenen Erfahrung, an denen sich ein Mensch<br />

orientieren kann – und zwar so, dass er sich<br />

damit von Gott die Unsicherheit zumuten lässt,<br />

wiederum eigene und neue Glaubens- und<br />

Vertrauensspuren in der Welt zu hinterlassen.<br />

Gottvertrauen als Grundvertrauen? Mit dieser<br />

komplementären Beschreibung des<br />

Verhältnisses von Vertrauen und Vertrautheit<br />

eng verbunden ist die Frage, ob Gottesvertrauen<br />

als eine spezifische Form des Grundvertrauens<br />

zu verstehen ist, des basalen Vertrauens also,<br />

das nach Ansicht vieler Psychologen die<br />

frühkindlich zu erwerbende Urform aller späteren<br />

Formen des Vertrauens darstellt. Nach Erik H.<br />

Erikson ermöglicht es das Grundvertrauen, die<br />

Herausforderungen und Konflikte der<br />

Identitätsbildung zu bestehen. Psychologisch<br />

umstritten ist, ob sich solches Grundvertrauen<br />

vor allem der affektiven Vertrautheit mit der<br />

mütterlichen Lebenswelt verdankt oder aber<br />

eher der Erfahrung unbedingter Anerkennung.<br />

Bemerkenswert ist, dass Eriksons Konzept auch<br />

dem Misstrauen eine orientierende Funktion<br />

zuschreibt. Auch die Ausbildung eines situativ<br />

angemessenen Misstrauens gehört zu den<br />

Kompetenzen, ohne die ein Mensch unter den<br />

Bedingungen dieser Welt nicht auskommt. Was<br />

das Grundvertrauen theologisch so attraktiv<br />

macht, ist nicht nur seine vermeintliche<br />

Ähnlichkeit mit dem Gottvertrauen, sondern<br />

auch die unterstellte anthropologische<br />

Universalität. Wenn das Gottvertrauen, wie viele<br />

17


Theologinnen und Theologen meinen, auf dem<br />

Grundvertrauen aufbaut und es zur Reife führt,<br />

dann kann die christliche Verkündigung an ein<br />

Phänomen anknüpfen, das allen Menschen in<br />

mehr oder wenig ausgeprägtem Masse vertraut<br />

ist und als wünschenswert geschätzt wird. Doch<br />

ist es wirklich angemessen, das Gottvertrauen<br />

als Transformationsgestalt eines<br />

anthropologisch vorgegebenen «Urvertrauens»<br />

zu beschreiben, das von seiner frühkindlichen<br />

Herkunft entwöhnt wurde und zu einem<br />

unbedingt verlässlichen Bezugspunkt gefunden<br />

hat?<br />

So vielversprechend die theologische Anleihe an<br />

der Theorie des Grundvertrauens ist, sie ist<br />

problemreicher, als es auf den ersten Blick<br />

scheint. Wer hier nach Antworten sucht, muss<br />

zuerst einmal unterscheiden, nämlich zwischen<br />

der empirischpsychologischen Frage, inwiefern<br />

religiöses Vertrauen vorreligiöse Formen des<br />

Vertrauens voraussetzt, und der theologischen<br />

Frage nach der Struktur und dem Gehalt des<br />

christlichen Gottvertrauens. Im Blick auf die<br />

theologische Frage könnte dann in einem<br />

zweiten Schritt untersucht werden, ob es<br />

möglich ist, das Grundvertrauen (und andere<br />

Formen des Vertrauens) in Anlehnung an<br />

Rosenzweig als «Same» von Glaube, Hoffnung<br />

und Liebe zu betrachten, ohne die<br />

weitergehende These Hans Küngs oder Wolfhart<br />

Pannenbergs zu teilen, wonach das<br />

Gottvertrauen «bloss» der religiöse Spezialfall<br />

des Grundvertrauens überhaupt ist. Gott<br />

vertrauen – nur Gott vertrauen? Zum<br />

Gottvertrauen gehört jedenfalls, dass beides<br />

untrennbar miteinander verbunden ist: der<br />

Vollzug des Vertrauens und das, worauf sich<br />

dieses Vertrauen bezieht. Solches Vertrauen<br />

erschöpft sich zum einen nicht in blossem<br />

(intellektuellem) Fürwahrhalten bestimmter<br />

Lehren, sondern ist ein existenzielles Sich-<br />

Verlassen auf Gott. Auf der anderen Seite kann<br />

nur dort von Gottesvertrauen gesprochen<br />

werden, wo das Woraufhin des existenziellen<br />

Sich-Verlassens ausreichend bestimmt ist. Zu<br />

sagen, wichtig sei nicht so sehr, was wir glauben,<br />

sondern dass wir glauben, verfehlt nicht nur den<br />

Gehalt christlichen Gottesvertrauens, sondern<br />

auch dessen götzen- und vertrauenskritisches<br />

Moment. Es wäre dies eine traurige Beliebigkeit,<br />

die mit dem Wagnis des Vertrauens in die<br />

unbedingte Treue und Güte Gottes wenig zu tun<br />

hätte. Ist aber – und mit dieser Frage kommen<br />

unsere Überlegungen zu ihrem vorläufigen Ende<br />

– das richtig verstandene Vertrauen in Gott<br />

exklusiv zu verstehen? Schliesst das unbedingte<br />

Vertrauen in Gott aus, dass auch das Vertrauen<br />

in andere Menschen (bzw. Institutionen) oder<br />

gar das Vertrauen in uns selbst seine eigene<br />

Berechtigung hat? Es ist auffällig, dass in der<br />

biblischen Verwendung des Vertrauensbegriffs<br />

die Tendenz vorherrscht, das Gottesvertrauen<br />

und das Vertrauen in Menschen kontrastiv zu<br />

gebrauchen. So heisst es beispielsweise in<br />

Psalm 118,8: «Es ist gut, auf den Herrn<br />

vertrauen und nicht sich verlassen auf<br />

Menschen.» Be- 271 Vertrauen sonders stark<br />

zeigt sich dieser Zug in der Weisheitsliteratur<br />

(Prov 14,15; 26,25; Hi 4,18; 15,15). Die<br />

Einwände gegen dieses exklusive Verständnis<br />

des Gottesvertrauens liegen nahe: Verwirklicht<br />

sich christliche Glaubenspraxis nicht gerade in<br />

lebendigen Vertrauensbeziehungen? Ist<br />

Verkündigung nicht auf ein gehöriges Mass an<br />

Vorschussvertrauen angewiesen, ohne das<br />

niemand bereit ist, sich auf etwas einzulassen,<br />

wovon er nicht schon überzeugt ist? Auf keinen<br />

Fall darf das zwischenmenschliche und<br />

institutionelle Vertrauen, das zu den<br />

unverzichtbaren Grundphänomenen unseres<br />

Lebens gehört, generell diskreditiert werden.<br />

Und doch hat der Hinweis darauf, dass<br />

unbedingtes Vertrauen auf Gott allein gerichtet<br />

sein soll, seine bleibend kritische Pointe.<br />

Gegenüber einer Verklärung menschlicher<br />

Vertrauensverhältnisse ist festzuhalten, dass<br />

Vertrauen nicht von vornherein Frucht des<br />

Glaubens ist. Nicht jede Form von Vertrauen ist<br />

lebensförderlich, so wie nicht jede Form von<br />

Misstrauen schädlich ist. Der theologische<br />

Beitrag zu den gegenwärtigen<br />

Vertrauensdiskussionen besteht also darin,<br />

unsere menschlichen Vertrauensverhältnisse im<br />

Lichte jenes unbedingten Vertrauens in Gottes<br />

ewig treue Güte kritisch zu beschreiben: Als<br />

Frucht des Glaubens wird unser menschliches<br />

Vertrauen dort erkennbar, wo es selber zum<br />

Samen wird, daraus Glaube, Hoffnung und Liebe<br />

wachsen.<br />

18


„MEINE<br />

MOTIVATION IST<br />

DAS VERTRAUEN<br />

DER MENSCHEN“<br />

Täglich bittet die Steyler Missionsschwester<br />

Yvonne in Togo zur Sprechstunde. Ihr Einsatz in<br />

der Krankenstation von Helota ist kräftezehrend<br />

– und erfüllt sie zugleich<br />

Sie warten schon. Frauen mit bunt gemusterten<br />

Röcken und müden Augen, ihre Babys stoisch<br />

wiegend. Manche Kinder schlafen, andere<br />

Kinder weinen, beinahe alle haben ein dickes<br />

Pflaster auf dem Kopf, das ihre große Fontanelle<br />

schützt – jene Stelle am Kopf, an der die<br />

Schädelknochen noch nicht<br />

zusammengewachsen sind. „Viele Eltern setzen<br />

alles daran, diese sensible Stelle am Kopf ihrer<br />

Kinder besonders zu beschützen“, erklärt<br />

Schwester Yvonne, während sie die „Salle de<br />

Soins“ aufschließt, das Behandlungszimmer.<br />

„Viele machen das, weil sie fürchten, das Gehirn<br />

ihrer Babys könne sich erkälten. Andere haben<br />

Angst, dass der Geist ihrer Kinder durch dieses<br />

‚Loch im Kopf‘ flüchten könnte.“<br />

Sprechstunde in der Klinik von Helota: Das<br />

Fieberthermometer piepst, Krankenpfleger Luc<br />

zeichnet Temperaturkurven und übersetzt den<br />

Müttern, welchen Rat Schwester Yvonne ihnen<br />

mit auf den Weg gibt. Die kleine Patima hat eine<br />

Magen-Darm-Infektion, Bachio leidet unter<br />

Blutarmut, und die vierjährige Kassiwa aus dem<br />

Nachbarkindergarten kämpft seit Tagen mit<br />

hohem Fieber: Für jeden der jungen Patienten<br />

stehen Medikamente bereit. Schwester Yvonne<br />

erklärt, tröstet und schwitzt, seit zehn Jahren,<br />

jeden Morgen ab sieben.<br />

Yvonne heißt eigentlich Iwona und kommt aus<br />

Przemy´sl, einer Stadt im äußersten Südosten<br />

Polens. Schon dort hat die heute 42-Jährige als<br />

Krankenschwester gearbeitet, bevor ihr eines<br />

Tages eine Missionszeitschrift in die Hände fiel,<br />

die ihre Mutter abonniert hatte. Sie las einen<br />

Artikel über das Engagement der Steyler<br />

Missionsschwestern in Angola und<br />

interpretierte ihn als Wink von oben.<br />

Kurze Zeit später trat sie selbst in den<br />

Orden ein – und erhielt nach ihren<br />

Ewigen Gelübden die<br />

Missionsbestimmung für Togo.<br />

„Hier musste ich erst mal eine ganze<br />

Menge lernen“, erinnert sich Yvonne, die<br />

inzwischen im Injektionsraum des<br />

„Centre Medico-Social“ sitzt. Ihr<br />

gegenüber hat Guianabé Platz<br />

genommen, eine 75-jährige Dame mit<br />

tiefen Sorgenfalten im Gesicht. Vor<br />

einigen Tagen hat sie den 20 Kilometer<br />

langen Fußmarsch von ihrem Dorf auf<br />

sich genommen, weil sie das Fieber, die<br />

Kopf- und die Bauchschmerzen kaum noch<br />

aushielt. „Typhus“, kommentiert Schwester<br />

Yvonne, während sie Guianabé ein Antibiotikum<br />

spritzt. „Sie hätte keinen Tag später kommen<br />

dürfen.“<br />

Typhus und Tuberkulose, Cholera und<br />

Gelbfieber: Gängige Infektions- und<br />

Tropenkrankheiten erkennt und behandelt<br />

Schwester Yvonne inzwischen im Schlaf. Auch<br />

an die wesentlich höhere Verantwortung, die<br />

Krankenschwestern in Togo tragen, hat sie sich<br />

längst gewöhnt. „Einen Arzt gibt es bei uns in<br />

Helota nicht“, sagt die Steyler Schwester.<br />

„Deshalb übernehmen wir hier viele Aufgaben,<br />

die in Europa Medizinern vorbehalten sind.“<br />

Wie zum Beweis wird es plötzlich sehr hektisch:<br />

laute Rufe aus der Empfangshalle,<br />

herbeieilendes Pflegepersonal. Schwester<br />

Yvonne ist sofort mittendrin: Aserike, ein kleines<br />

Mädchen, hat beim Spielen einen Stein an die<br />

19


Schläfe bekommen. Die Wunde blutet stark, sie<br />

muss sofort gereinigt und genäht werden.<br />

Schwester Yvonne weist den Vater an, den Kopf<br />

seiner schreienden Tochter festzuhalten, die<br />

Mutter sitzt teilnahmslos in der Ecke. „Wie alt ist<br />

die Kleine?“, ruft Schwester Yvonne. Mutter und<br />

Vater tauschen unsichere Blicke aus. „Etwa<br />

drei“, antwortet der Vater schnell. Schwester<br />

Yvonne tut alles, um Aserike zu beruhigen, und<br />

beeilt sich mit dem Nähen der Naht. Minuten<br />

später verlässt die Kleine das<br />

Behandlungszimmer auf dem Arm ihres Vaters –<br />

mit einem großen, weißen Kopfverband.<br />

„Viele Leute hier wissen nicht, wie alt sie oder<br />

ihre Kinder sind“, sagt Schwester Yvonne,<br />

während sie die Verbandschere wegräumt. „Ich<br />

hatte kürzlich eine ältere Patientin, die mir auf die<br />

Frage nach ihrem Alter geantwortet hat, sie fühle<br />

sich wie mindestens 150. Man sorgt sich hier um<br />

andere Dinge als um sein Geburtsdatum.“<br />

Helota, die kleine 100-Einwohner-Stadt im<br />

Norden Togos, liegt mitten im Nirgendwo. In den<br />

Dörfern der Umgebung gibt es weder fließendes<br />

Wasser noch Elektrizität, die Straßen sind<br />

schlecht, der Boden ist trocken. Die Menschen<br />

versuchen, Mais, Bohnen und Baumwolle<br />

anzubauen, doch ihr Lebensstandard ist niedrig,<br />

die Armut groß.<br />

Vor 27 Jahren haben die Steyler<br />

Missionsschwestern hier ihre Klinik eröffnet.<br />

„Das nächste Krankenhaus liegt etwa 35<br />

Kilometer entfernt in Kandé“, sagt Schwester<br />

Yvonne. „In der Regenzeit ist Helota praktisch<br />

von der Außenwelt abgeschnitten. Deshalb<br />

wollten wir hier, direkt bei den Menschen, eine<br />

Krankenstation aufbauen als Anlaufstelle für<br />

medizinische Notfälle.“ Die Anfänge der<br />

Ambulanz waren bescheiden, erst lange nach<br />

ihrer Eröffnung wurden die ersten Krankenbetten<br />

geliefert. Weil die damaligen Patienten nicht<br />

wussten, was Betten sind, legten sie sich<br />

zunächst regelmäßig darunter statt darauf.<br />

Inzwischen hat sich das „Centre Medico-Social“<br />

fest in der Region etabliert, der<br />

Patientenandrang ist groß. „In der Regenzeit<br />

sind in diesem Zimmer zum Beispiel alle 20<br />

Betten belegt“, sagt Schwester Yvonne und<br />

deutet in einen großen Saal neben der<br />

Eingangshalle der Klinik. „Denn Regenzeit<br />

bedeutet Moskitozeit – und für uns Hochsaison<br />

in Sachen Malaria.“ Willkommen sind bei den<br />

Schwestern ausdrücklich Patienten aller<br />

Religionen und Konfessionen. „Wir behandeln<br />

alle gleich“, sagt Schwester Yvonne. „Natürlich<br />

ist uns unser christlicher Glaube wichtig, aber wir<br />

laufen nicht mit der Bibel im Schwesternkittel<br />

herum. Wir versuchen, durch unseren Dienst am<br />

Nächsten Zeugnis für Christus abzulegen.“<br />

Vorbei an Plakaten im Wartebereich, die über<br />

Meningitis und Medinawurm aufklären, tritt<br />

Schwester Yvonne ins Freie – und das Chlor-<br />

Aroma der Klinikflure weicht dem Duft von<br />

Holzkohle. Einige Patienten bereiten bereits ihr<br />

Mittagessen zu, während sich andere unter<br />

einem der vielen Mangobäume ausruhen. In den<br />

angrenzenden Gebäuden sind ein Kindergarten<br />

und ein Mädchenwohnheim untergebracht.<br />

Einrichtungen, die von Yvonnes Mitschwestern<br />

betreut werden.<br />

„Die größte Motivation für unsere Arbeit hier in<br />

Helota ist das Vertrauen, das die Menschen uns<br />

schenken“, sagt Schwester Yvonne, die auf<br />

einer schattigen Bank Platz genommen hat.<br />

„Wenn ich die Hoffnung in den Blicken von Eltern<br />

sehe, die mir ihr krankes Kind bringen, dann ist<br />

das oft überwältigend.“ Der tägliche, oft<br />

pausenlose Einsatz in der Krankenstation zehrt<br />

an ihr: Schwester Yvonnes hagere Erscheinung,<br />

ihre hängenden Augenlider künden davon.<br />

„Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass ich hier<br />

mehr zurückbekomme, als ich gebe. Zum<br />

Beispiel die Erkenntnis, wie glücklich man mit<br />

wenigem sein kann. In Europa wollen wir immer<br />

nur dieses, das und jenes. Hier leben die<br />

Menschen in sehr bescheidenen Verhältnissen –<br />

und sind trotzdem zufrieden. Das finde ich sehr<br />

inspirierend.“<br />

Die nächsten Patienten warten schon, aber<br />

zuvor schaut Schwester Yvonne noch kurz in der<br />

Geburtenstation vorbei. Anukelem, eine junge<br />

Frau aus der Ethnie der Lama, hat gestern im<br />

siebten Monat Zwillings-Frühchen zur Welt<br />

gebracht. „Ihren Papa lernen die beiden erst<br />

noch kennen, das gehört zur Tradition“, erklärt<br />

die Steyler Schwester, während sie die beiden<br />

Säuglinge im Arm hält. „Ihre Namen wird<br />

Anukelems Schwiegermutter bestimmen.“ Ein<br />

Lächeln huscht über das Gesicht der Steyler<br />

Ordensschwester, dann bettet sie die Kinder<br />

wieder neben ihre Mutter. Die Arbeit ruft.<br />

Mittags­visite.<br />

Markus Frädrich<br />

20


VERTRAUEN<br />

RECHNE MIT<br />

GOTT, DANN<br />

SPARST DU DIR<br />

SORGEN!<br />

Wem kann man schon glauben? In dieser<br />

verlogenen Zeit. 200 Lügen pro Person pro<br />

Tag. Das ist normal, sagt die Untersuchung<br />

einer Londoner Universität. Wem aber kann<br />

man sich dann noch anvertrauen?<br />

Den Lügnern? Unmöglich! Lieber alleine<br />

kämpfen, sich durchschlagen, sich sorgen.<br />

Selbst wenn die Sorgen einen in der Nacht<br />

wecken, riesig werden und nicht wieder<br />

einschlafen lassen.<br />

Zum Glück gibt es einen Weg, sich nicht zu<br />

sorgen. Die Bibel hilft uns. Rechne mit Gott, sagt<br />

sie uns. Und meint damit sicher nicht, Gott zu<br />

berechnen. Denn in welchen Computer passt er<br />

schon? Rechnen – das heisst, sich Gott<br />

anvertrauen. Das geht!<br />

Er ist wahr, er lügt nicht. Dabei ist Wahrheit ist<br />

nicht ein philosophischer Begriff oder ein Prinzip.<br />

Wahrheit, so meint es die Bibel, das ist, als ob<br />

eine Mutter ihr Kind stillt. So eng, so unlösbar, so<br />

intim. Alle Mütter, die einmal gestillt haben,<br />

wissen, wie das ist. Sie kennen diese Einheit.<br />

Und diese Einheit ist wahr. Da tun sich<br />

Dimensionen auf: So ist Gott zu uns? So sollen,<br />

so dürfen wir mit ihm verbunden sein? Das bietet<br />

er uns an? Unglaublich! Doch, doch! So ist Gott.<br />

So unglaublich liebevoll, so verständnisvoll, so<br />

besorgt. Er sorgt sich um uns. Verstehen kann<br />

ich das trotzdem nicht. Wieso sorgt er sich um<br />

uns? Warum habe ich das Vertrauen nicht?<br />

Die Wurzel aller Sünde ist das Misstrauen.<br />

„Sollte Gott gesagt haben …?“ – das war die<br />

Aussage der Schlange im Paradies. Das hat sich<br />

in ein jegliches menschliches Herz eingepflanzt.<br />

Seitdem reagieren die Menschen so<br />

misstrauisch. Durch die ganze Bibel zieht<br />

sich immer wieder dieses Sollte-Gott-gesagt-<br />

Haben. Ja, er hat gesagt. Und was er sagt –<br />

siehe oben – ist wahr!<br />

Wie aber setzt sich die Wahrheit gegen das<br />

Misstrauen durch? Alle unsere<br />

Lebenserfahrungen belegen doch nur eins:<br />

„Sei misstrauisch!“ Und dann folgt daraus all<br />

das, was wir so gut kennen: Ichsucht und<br />

Hass, Streit und Krieg, und, und, und. Und<br />

Sorgen.<br />

Wenn wir das loswerden wollen, müssen wir<br />

den Weg gehen, den uns die Bibel<br />

vorschlägt: Wir müssen Jesus Christus in<br />

unser Herz lassen. Jesus ist Gottes Sohn.<br />

Den hat er uns hinterher geschickt, weil wir<br />

alleine nicht klar kommen. Er ist am Kreuz<br />

gestorben und hat alle Sünde der Welt aller<br />

Generationen übernommen. Auch das<br />

Misstrauen. Er ist auferstanden und hat uns den<br />

Himmel aufgeschlossen.<br />

So also geht das: Wir schliessen unser Herz für<br />

Jesus auf, er kommt hinein und übernimmt die<br />

Regie. Er beherrscht auch unsere Sünde, unser<br />

Misstrauen, unser Sich-Sorgen. Was wir nicht<br />

hinkriegen, schafft er. Jetzt können wir mit Gott<br />

rechnen. Jetzt sparen wir uns Sorgen. Jetzt<br />

werden wir fest. Das ist der eigentliche Sinn des<br />

Wortes Vertrauen. Also: Rechne mit Gott, dann<br />

sparst du dir Sorgen!<br />

Autor: Bernd Bierbaum, ist Pastor der ev.-luth.<br />

Epiphaniasgemeinde in Bremen und<br />

Vorsitzender der dortigen Evangelischen<br />

Allianz.<br />

21


ARBEITSALLTAG<br />

UNTERSUCHT<br />

VERTRAUEN<br />

MOTIVIERT<br />

Was bedeutet für Sie Vertrauen? Welche<br />

Erfahrungen haben Sie gemacht, wenn Sie<br />

anderen vertraut haben? Schätzen Sie es,<br />

wenn man Ihnen vertraut?<br />

Armin Falk, Wirtschaftswissenschaftler an der<br />

Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat in<br />

einem Experiment mit 144 Schweizer Studenten<br />

die Auswirkungen von Vertrauen oder<br />

Misstrauen auf die Motivation im Arbeitsalltag<br />

untersucht.<br />

Das Ergebnis ist klar, aber nicht wirklich<br />

überraschend: Wird einem Mitarbeiter von<br />

seinem Vorgesetzten Vertrauen<br />

entgegengebracht und Entscheidungsfreiheit<br />

eingeräumt, investiert der Mitarbeiter mehr und<br />

ist stärker motiviert. Bei Kontrolle und<br />

Misstrauen fährt der Mitarbeiter seinen<br />

Arbeitseinsatz bis auf das vorgeschriebene Maß<br />

herunter – ein ganz menschliches Verhalten.<br />

Vertrauen motiviert uns, auf unsere eigenen<br />

Möglichkeiten zu sehen und das Bestmögliche<br />

aus einer Situation herauszuholen. Kontrolle<br />

dagegen lässt uns auf die Grenzen starren, die<br />

der andere gesetzt hat und wir erfüllen diese<br />

zwangsweise.<br />

Vertrauen ist ein urmenschliches<br />

Fundament, das unser Wachstum fördert von<br />

Kindesbeinen an. Gott ist der erste, der uns<br />

Menschen Vertrauen entgegengebracht hat,<br />

indem er uns seine schön geschaffene Erde<br />

anvertraut hat. Er erwartet, dass wir das<br />

Bestmögliche<br />

daraus machen. Wie<br />

gehen wir also mit<br />

unseren Kollegen<br />

um? Vertrauen wir<br />

darauf, dass sie das<br />

Bestmögliche<br />

erreichen? Schaffen<br />

wir durch dieses<br />

Vertrauen überhaupt<br />

erst<br />

die<br />

Voraussetzung,<br />

dass sie sich auf ihr<br />

Allerbestes<br />

konzentrieren<br />

können und dies mit<br />

voller Motivation<br />

umsetzen?<br />

Unsere Welt wird<br />

ohne Vertrauen<br />

ärmer, kleiner und<br />

dunkler – doch jeder<br />

von uns kann täglich<br />

zu Helligkeit und mutiger Freiheit beitragen.<br />

Autor: Ulrike Jooss<br />

Quelle: Neues Leben<br />

22


EFGG -<br />

UMFRAGE<br />

Liebe Gemeindeglieder<br />

In dieser <strong>September</strong>-<strong>Inkontakt</strong>-Ausgabe<br />

findet ihr als Beilage einen Fragebogen zu<br />

unserem Gemeindeleben. Dieser<br />

Fragebogen wurde von Prof. Willi Muschinski<br />

(danke Willi) entwickelt und im Hauskreis<br />

50Plus besprochen. Wir bitten euch um eure<br />

Mithilfe durch die Beantwortung der Fragen.<br />

Werden wir als Leiterschaft, Mitarbeiter und<br />

Gemeinde den biblischen Anforderungen<br />

eines lebendigen Organismus gerecht? Was<br />

treibt uns als Gemeinde? Sehen wir Jesus als<br />

Schrittmacher unseres Gemeindelebens?<br />

Überschriften, die es sich lohnt zu<br />

beantworten. Unser Gemeindejubiläum ist<br />

nicht nur ein dankbarer Blick in die<br />

Vergangenheit, sondern erst recht eine<br />

ernste Herausforderung für die Zukunft. Wir<br />

wollen gemeinsam Gottes Weg für unsere<br />

Gemeinde erkennen, Kräfte mobilisieren, und<br />

als Gemeinde ein Leuchturm Jesu Liebe und<br />

Gnade sein.<br />

Danke für eure Mitarbeit<br />

Rüdiger & Heinz<br />

Meine Kirche ist krank. Es nimmt mich mit, wie<br />

sie langsam ausblutet. Allein in den 10 ersten<br />

Jahren des neuen Jahrtausends hat sie fast 9 %<br />

ihrer Mitglieder und 13 % ihrer Gemeinden<br />

verloren. Vor allem die Jugend wendet sich in<br />

rasantem Tempo ab. Das tut weh. Ich wünsche<br />

mir so sehr eine wachsende, lebendige Kirche,<br />

die vielen Menschen das Evangelium bringt und<br />

Salz und Licht unserer Gesellschaft ist. Was also<br />

tun? Viele sagen: Wir müssen dringend<br />

wieder ins Gespräch mit den Menschen<br />

kommen!<br />

Ja, das stimmt! Das Problem ist nur: Im<br />

Vergleich zur hippen Mediengesellschaft<br />

präsentiert sich meine Kirche in etwa so sexy wie<br />

eine schrullige Kirchenmaus. Mittelalterliche<br />

Formen, vorhersehbare Abläufe, langweiligen<br />

Ansprachen, und das alles versteckt hinter<br />

hohen Kirchenmauern… So kommt man mit<br />

niemand ins Gespräch. Was also tun? Viele<br />

sagen: Wir brauchen dringend frische,<br />

zeitgemäße Formen, neue<br />

Gottesdienstformate, angesagte Musik,<br />

milieusensible Kommunikation und<br />

innovative Gemeindeformen, in denen die<br />

Kirche sich aufmacht und hingeht zu den<br />

Menschen!<br />

Ja, das stimmt! Das Problem ist nur: Ohne<br />

Inhalte sind die besten Formen ermüdender<br />

Aktionismus und ein Bluff, den die Menschen<br />

schnell durchschauen. Wenn niemand weiß,<br />

was denn die besondere Botschaft der Kirche ist<br />

und warum wir sie brauchen hilft die schönste<br />

Verpackung nichts. Was also tun? Viele<br />

sagen: Wir brauchen dringend ein klares<br />

Profil und Predigten mit einer starken,<br />

bewegenden Botschaft!<br />

Ja, das stimmt! Das Problem ist nur: Wir haben<br />

die Botschaft verloren! Die ersten Christen<br />

hatten noch ihr Leben dafür gegeben, dass jeder<br />

vom Sühnetod Jesu und von seiner<br />

Auferstehung erfährt. Aber die Theologen<br />

unserer Tage sind sich nicht einmal mehr über<br />

diese allerzentralsten Glaubensaussagen einig.<br />

Kein Wunder, dass man statt eines klaren<br />

Evangeliums allzu oft nur noch verschwurbelte<br />

Gutmenschensätze hört. Ohne die Bibel als<br />

Maßstab zerfasert die Kirche und ihre Botschaft<br />

wird kraftlos wie ein stumpfes Schwert. Was also<br />

tun? Viele sagen: Wir brauchen dringend<br />

wieder eine Theologie, die sich klar an der<br />

Bibel als Gottes Wort orientiert!<br />

Ja, das stimmt! Das Problem ist nur:<br />

Theologisches Verstandeswissen ohne einen<br />

von Gottes Geist und Gnade geprägten<br />

Charakter macht arrogant und hartherzig,<br />

verursacht Spaltung und verjagt die Menschen<br />

statt sie zu gewinnen (1.Kor.8,1). Nichts ist<br />

schlimmer als eine gesetzliche, herz- und<br />

geistlose Treue zur Bibel, die Menschen mit<br />

Bibelworten bedrängt, ohne sie mit der Liebe<br />

Gottes in Berührung zu bringen.<br />

Deshalb bleiben alle diese wichtigen und<br />

notwendigen Anstrengungen zur Heilung der<br />

Kirche am Ende wertlos, solange wir<br />

das wichtigste aller Gebote verpassen: „Du<br />

23


sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem<br />

Herzen, von ganzer Seele, mit all deinen<br />

Gedanken und all deiner Kraft. Das zweite ist<br />

ebenso wichtig: Liebe deinen Nächsten wie dich<br />

selbst.“ Das heißt also: Ohne die gelebte,<br />

authentische Liebe zu Jesus und unseren<br />

Mitmenschen bleibt jede andere Medizin für die<br />

Kirche am langen Ende wirkungslos!<br />

Mein Aufruf lautet deshalb: Ihr lieben Kämpfer<br />

für Gemeindewachstum, frische Formen,<br />

bessere Predigten, mehr kirchliches Profil,<br />

biblische Theologie und gute, an Gottes Wort<br />

orientierte Lehre: Wie gut, dass es euch gibt! Ich<br />

bin auf Eurer Seite! Ich arbeite leidenschaftlich<br />

mit für alle diese wichtigen Ziele! Aber wenn wir<br />

nicht tiefer schürfen, wenn wir nicht das Ziel<br />

vor Augen haben, dass Menschen eine tiefe<br />

Liebe zu Jesus entwickeln, dann springen wir<br />

zu kurz! Dann bauen wir auf Sand und die<br />

Kirche wird nicht gesund. Denn Jesus hat kein<br />

Interesse an einem Religionsverein. Er will eine<br />

Braut!<br />

Paulus hat einst das Ziel all seines Wirkens so<br />

beschrieben: „Das Ziel meiner Unterweisung ist,<br />

dass alle Christen von der Liebe erfüllt sind.“ Er<br />

wusste: Wer Jesus wirklich liebt, der orientiert<br />

sich auch liebend gerne an Gottes Wort, gewinnt<br />

daraus ein klares Profil und bringt aus Liebe zu<br />

seinen Mitmenschen (so wie Paulus) ständig<br />

frische Formen hervor, um mit den Menschen ins<br />

Gespräch zu kommen und sie für Christus zu<br />

gewinnen. So gewinnt die Kirche Ausstrahlung<br />

und wächst wie von selbst.<br />

Also machen wir es doch wie Paulus. Einen<br />

kürzeren Weg zur Heilung der Kirche gibt es<br />

nicht.<br />

Quelle: Aufatmen in Gottes Gegenwart<br />

Meine Kirche leidet unter einem dramatischen<br />

Mitgliederverlust: 2014 hat sie 1,8 % (=<br />

416.000!) ihrer Mitglieder verloren. Das ist ein<br />

Anstieg um über 50 % im Vergleich zu 2012.<br />

Rein rechnerisch hieße das: In 55 Jahren ist’s<br />

vorbei mit der EKD. Die Frage ist: Wird die<br />

evangelische Kirche diesen Trend in absehbarer<br />

Zeit wieder umkehren können?<br />

Ich glaube nicht. Die Postmoderne macht ja nur<br />

sichtbar, was lange verdrängt wurde: Kirche im<br />

Sinne der Nachfolger Jesu war noch nie<br />

Volkskirche, sondern schon immer eine<br />

Minderheit. Ich sehe weit und breit kein Rezept,<br />

wie man Kirchenmitglieder, die mit<br />

Jesusnachfolge nichts am Hut haben, auf Dauer<br />

in der Kirche halten könnte.<br />

Wir müssen die Frage deshalb anders stellen:<br />

Wie kann die Schar der Jesusnachfolger<br />

wachsen, auch wenn die Mitgliederdatenbanken<br />

kleiner werden? Die Urgemeinde hatte da<br />

offenbar den Bogen raus! Sie hatte kein Geld,<br />

keine Gebäude, keine Hauptamtlichen, keine<br />

Gemeindewachstumskonzepte und sie litt unter<br />

massiver Verfolgung. Und trotzdem ist sie<br />

extrem gewachsen! Wie hat sie das nur<br />

hingekriegt? Die Antwort liegt auf der Hand:<br />

1 GOTTES WORT<br />

Für die ersten<br />

Gemeindeleiter hatte die<br />

Verkündigung von Gottes<br />

Wort oberste Priorität. Als<br />

die Orga-Aufgaben immer<br />

größer wurden setzten sie<br />

schnell Diakone ein, damit<br />

ihnen weiter genügend Zeit<br />

fürs Predigen bleibt. Auch heute gilt: Ohne klare<br />

Verdündigung von Gottes Wort kann Kirche nicht<br />

wachsen.<br />

Die Kirche kann allerdings nur dann Gottes Wort<br />

verkünden, wenn sie überzeugt ist, dass die<br />

Bibel Gottes Wort ist. Denn sie hat ja sonst keine<br />

Informationsquelle über Gott und seine<br />

Worte! Wer die Bibel ganz oder teilweise zum<br />

Menschenwort erklärt entzieht der Kirche ihr<br />

einziges Fundament.<br />

Immer wieder höre ich: Ich glaube an Jesus,<br />

nicht an die Bibel. Was für ein schräger<br />

Gegensatz! Denn Jesus IST das<br />

fleischgewordene Wort Gottes. Außer den<br />

Berichten der Bibel wissen wir nichts über ihn.<br />

Wer die Bibel verwässert, verwässert auch<br />

Jesus und produziert eine dünne, belanglose<br />

Kirchenbrühe, für die sich kein Mensch<br />

interessiert. Überwinden wir doch endlich diesen<br />

seltsamen Fundamentalismusreflex, der das<br />

24


Ernstnehmen der Bibel mit Gesetzlichkeit<br />

verwechselt. Alle Anstrengungen zur Rettung<br />

der Kirche in Ehren. Aber ohne eine<br />

Verkündigung, die auf einer Ehrfurcht und Liebe<br />

für Gottes Wort basiert, wird das auf Dauer leider<br />

nix.<br />

2 GEBET<br />

Für die ersten<br />

Gemeindeleiter besaß auch<br />

Gebet höchste Priorität.<br />

Sie schoben alles beiseite,<br />

um dafür genügend Zeit zu<br />

haben. Und bis heute gilt:<br />

Solange Gebetsabende die<br />

am schlechtesten besuchten<br />

Gemeindeveranstaltungen sind bleibt jeder<br />

Aufbruch ein Sturm im Wasserglas. Die<br />

entscheidenden Schlachten werden am Ende<br />

eben doch im Gebet geschlagen. All die<br />

Anstrengungen zur Rettung der Kirche in Ehren.<br />

Aber ohne eine leidenschaftliche Kultur des<br />

Gebets und der Anbetung wird das auf Dauer<br />

leider nix.<br />

3 GEMEINSCHAFT<br />

Die Christen der Urgemeinde<br />

trafen sich täglich, um<br />

gemeinsam zu essen und<br />

anzubeten. Ihre Liebe<br />

zueinander war ihr<br />

Markenzeichen, das ihnen so<br />

viel Gunst und Zulauf brachte. Jesus hat dieses<br />

Prinzip bestätigt: Die Welt erkennt Gott an der<br />

Liebe der Christen zueinander! Solange Christen<br />

sich ignorieren oder streiten bleiben unsere<br />

evangelistischen Bemühungen Rohrkrepierer.<br />

All die Anstrengungen zur Rettung der Kirche in<br />

Ehren. Aber ohne eine von gelebten<br />

Herzensbeziehungen getragene Einheit wird das<br />

auf Dauer leider nix.<br />

4 HEILIGER GEIST<br />

Die ersten Christen waren<br />

geprägt vom Erlebnis, dass der<br />

Heilige Geist alles ändert.<br />

Gemeinschaft und Gebet hatten<br />

sie ja schon länger. Aber erst<br />

Pfingsten löste diese<br />

unvergleichliche Wachstumsdynamik aus. Auch<br />

heute ist Gemeindewachstum niemals nur mit<br />

Managementmethoden und klugen Predigten zu<br />

schaffen. All die Anstrengungen zur Rettung der<br />

Kirche in Ehren. Aber solange der Heilige Geist<br />

nur eine theoretisch/theologische Größe ist wird<br />

das auf Dauer leider nix.<br />

Ich liebe ja gute Gemeindewachstumskonzepte<br />

wie z.B. Promiseland von Willow-Creek, das wir<br />

in unserer Gemeinde sehr erfolgreich in der<br />

Kinderarbeit anwenden. Ich engagiere mich<br />

auch gerne für eine gute Gottesdienstgestaltung,<br />

gute Gebäude, effiziente Mitarbeitergewinnung,<br />

gute Technik usw. Aber ich habe eben auch<br />

erlebt: Alle diese Dinge sind Add-Ons! Sie<br />

fruchten nur, wenn die 4 G’s des<br />

Gemeindewachstums gelebt werden.<br />

In christlichen Gremien habe ich beobachtet,<br />

dass über die 4 G‘s schon immer mal wieder<br />

gesprochen wird, vorzugsweise in Andachten<br />

zum Sitzungsbeginn. Dann nicken alle still – um<br />

sich danach den wirklich harten Themen<br />

zuzuwenden: Veranstaltungen organisieren,<br />

Mitarbeitersituation, Zustand der Gebäude,<br />

Finanzen usw. All die viele wichtige Arbeit, die in<br />

diesen Gremien geleistet wird, in höchsten<br />

Ehren. Ich wünsche mir, dass diese Arbeit<br />

fruchtet. Aber dafür brauchen wir einen<br />

Mentalitätswechsel. Wir brauchen eine Sicht<br />

dafür, dass die wirklich harten,<br />

entscheidenden Themen, um die wir uns in<br />

erster Linie kümmern müssen, diese 4 G-<br />

heimnisse des Gemeindewachstums<br />

sind. Unsere Tagesordnungen und<br />

Leitungsstrukturen sollten dominiert sein von<br />

diesen Fragen: Wie bringen wir Gottes Wort zu<br />

den Menschen? Wie entwickeln wir eine<br />

leidenschaftliche Gebetskultur? Wie wachsen<br />

lebendige Herzensbeziehungen?<br />

Die Austrittswelle rollt. Menschen gehen<br />

verloren. Wir brauchen Umkehr. Jetzt. Also<br />

ehren und verkündigen wir Gottes Wort. Beten<br />

wir. Kämpfen wir um Herzenseinheit unter allen,<br />

die Jesus lieben. Und rechnen wir in allem mit<br />

der Kraft des Heiligen Geistes. DAS muss<br />

unsere Hauptagenda sein.<br />

Quelle: Aufatmen in Gottes Gegenwart<br />

25


GOTT VERTRAUEN<br />

UND LOSLASSEN<br />

Loslassen hat meist zwei Seiten - eine<br />

schöne und eine schwere. Einerseits kann es<br />

befreiend sein, eine grosse Verantwortung<br />

abzugeben, etwas Neues zu beginnen;<br />

andererseits ist da Ungewissheit oder der<br />

Schmerz des Abschieds. Wenn man einen<br />

Nutzen sieht, ist man eher bereit, ein Opfer zu<br />

bringen.<br />

Erstaunlich ist, dass Gott Abraham nicht einmal<br />

genau sagt, wohin er ziehen soll. (1. Mose<br />

Kapitel 12, Vers 1). Die Bibel sagt auch nicht,<br />

was sich in diesem Moment in Abraham abspielt.<br />

Die Entscheidung, seine Heimat zu verlassen,<br />

bedingt jedenfalls die Bereitschaft zu verzichten.<br />

Abraham braucht viel Mut, mit Menschen<br />

umzugehen, die ihn nicht verstehen und allein<br />

auf Gott zu setzen. Denn das einzige worauf er<br />

sich stützen kann, ist die Tatsache, dass Gott zu<br />

ihm<br />

sprach.<br />

Heimatlos und einsam<br />

Doch Gott erwartet von Abraham nicht einfach<br />

einen Schritt in die Ungewissheit; er gibt ihm eine<br />

Verheissung mit auf den Weg. (1. Mose, 12, 2-<br />

3). Was ihm Gott schenken will, wiegt den<br />

Verlust bei weitem auf. So macht sich Abraham<br />

als 75-Jähriger auf den Weg. Sein Vertrauen auf<br />

Gottes Zusage gibt ihm die Kraft, momentane<br />

Nachteile auf sich zu nehmen und dem, was er<br />

zurückgelassen hat, nicht nachzutrauern<br />

(Hebräer 11, 8-10). In Ur hatte er ein Haus - nun<br />

lebt er in einem Zelt. Auch hat er sein ganzes<br />

Beziehungsnetz verloren und ist dadurch<br />

wesentlich einsamer; hat er doch bloss seine<br />

nächsten Angehörigen dabei. Abraham kann nur<br />

loslassen, weil er weiss, dass Gott am Ende<br />

seine Verheissung erfüllen und ihn reich<br />

belohnen wird.<br />

Zwischen Belastung und Erleichterung<br />

Die Bibel führt noch weitere, vergleichbare<br />

Beispiele an: Die Zeit als Prophet ist für Elia um.<br />

Sein Auftrag ist abgeschlossen. Gott erwartet<br />

nun von ihm, dass er einen Nachfolger beruft (1.<br />

Könige 19,16). Was geht in Elia vor, als er ins<br />

Dorf Abel-Mehola geht und Elisa in seinem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb aufsucht? Man kann<br />

es sich vorstellen: Seine Gefühle sind gespalten.<br />

Wenn er an die unzähligen gewaltigen Wunder<br />

denkt, die er mit Gott erlebt hat, muss es ihm<br />

schwerfallen, seine Aufgabe als Prophet<br />

loszulassen. Er hat sich total dem Dienst für Gott<br />

verschrieben! Doch nach der Verfolgungsjagd<br />

durch die Königin Isebel und dem<br />

darauffolgenden Zusammenbruch ist es für ihn<br />

auch erleichternd, dass er seinen Dienst einem<br />

Jüngeren übergeben kann. Erst glaubte er noch,<br />

es sei allein und hatte Angst, dass mit ihm das<br />

Reich Gottes aussterbe. Nun zeigt Gott Elia,<br />

dass er wunderbar vorgesorgt hat. Die Arbeit soll<br />

weitergehen, eine neue Generation wird den<br />

Auftrag weiterführen.<br />

Loslassen hat meist zwei Seiten - eine schöne<br />

und eine schwere. Ist es nicht befreiend, wenn<br />

man die Last der Verantwortung loslassen kann;<br />

vor allem, wenn man weiss, dass jemand die<br />

Aufgabe kompetent weiterführt? Befreiend ist<br />

auch der Gedanke, selber einen ganz neuen<br />

Abschnitt anfangen zu können. Wo Gott die<br />

Veränderung veranlasst, kann man gelassen<br />

loslassen. Man kann gelöst weitergehen.<br />

Elia sucht Elisa unverzüglich auf, sobald er<br />

wieder in Israel zurück ist. Elisa ist gerade dabei<br />

ein Feld zu pflügen. Vor ihm gehen zwölf<br />

Knechte mit je einem Ochsengespann, er selbst<br />

führt das zwölfte und letzte Gespann (1. Könige<br />

19,19). Es muss Elisa augenblicklich klar sein,<br />

was Elia will, als er ihm seinen Mantel über die<br />

Schultern wirft und weiter geht. Elisa lässt<br />

nämlich sofort seine Rinder stehen, rennt Elia<br />

nach und bittet: "Darf ich mich noch von meinen<br />

Eltern verabschieden?". Es ist beeindruckend,<br />

was Elisa jetzt tut: Er eilt nach Hause und<br />

bereitet für seine ganze Familie ein<br />

Abschiedsessen zu - eine Mischung zwischen<br />

Leidmahl und Festessen. Dazu schlachtet er die<br />

beiden Rinder, mit denen er eben gepflügt hat,<br />

macht mit dem Holz ihres Jochs ein Feuer und<br />

bereitet das Fleisch daran. Weil Elisa bereit ist,<br />

aus der Berufung die Konsequenzen zu ziehen,<br />

hat er die Hände frei für eine neue Aufgabe.<br />

Mitbetroffen<br />

Es ist alles andere als selbstverständlich, wie<br />

Elia und Elisa "auf Abruf" bereit sind loszulassen.<br />

Elisa ist ein reicher Grossgrundbesitzer mit<br />

etlichen Angestellten. Gott beruft ihn mitten aus<br />

der Arbeit. Der Dienst als Prophet bedeutet für<br />

ihn, dass er Elternhaus, Besitz und Beruf<br />

loslassen muss. Mit dem Abschiedsessen macht<br />

er einen klaren Schnitt. Er dokumentiert, dass er<br />

mit seinem bisherigen Berufsleben<br />

abgeschlossen hat und in einen neuen<br />

Lebensabschnitt, in eine neue Aufgabe einsteigt.<br />

Er schneidet den Rückweg in den Beruf ab, gibt<br />

26


sein familiäres Erbe auf! Damit verlässt er seine<br />

bisherige Sicherheitszone. Dies kann er nur, weil<br />

er weiss, dass Gott seine Hand auf ihn gelegt<br />

hat.<br />

Und wie ist es für Elisas Eltern? Auch sie<br />

müssen loslassen - plötzlich, radikal,<br />

gezwungener-massen! Ob sie Elisas<br />

Entscheidung verstehen und nachvollziehen<br />

können? dies muss ihnen noch viel schwerer<br />

fallen, wenn sie den Gott nicht persönlich<br />

kennen, der Elisa von ihnen weg beruft und<br />

dadurch auch ihre Zukunftspläne massiv<br />

durchkreuzt.<br />

Berufung und Trennung<br />

Es hilft Elisa bestimmt, dass es noch einige Zeit<br />

an der Seite Elias arbeiten kann. Doch jetzt muss<br />

er auch seinen Vorgänger loslassen. Das fällt<br />

ihm nicht leicht. Obwohl Elia ihn dreimal bittet,<br />

zurückzubleiben, klebt Elisa an ihm fest und<br />

lässt ihn bis zum allerletzten Augenblick nicht<br />

los. Nun macht Gott selbst den Schnitt: Er<br />

schickt einen Wagen aus Feuer und trennt die<br />

beiden Männer voneinander (2. Könige 2, 11).<br />

Auch wenn Elisa vorbereitet ist: Der abrupte<br />

Abschied fällt ihm diesmal schwer und er<br />

zerreisst aus Trauer sein Gewand (Vers 12).<br />

Schmerzvoll<br />

Der Abschied von Menschen, die sich von Gott<br />

rufen lassen, steht ihm Licht wunderbarer<br />

Verheissungen für beide Seiten: für jene, die<br />

gehen und jene, die bleiben. Unendlich<br />

schmerzvoller fällt der Abschied, wenn man<br />

einen Menschen loslassen muss, der einen<br />

verhängnisvollen Weg gewählt hat. Man denke<br />

an die Geschichte jenes Sohnes, der seinen<br />

Vater bittet, ihm vorzeitig seinen Anteil am Erbe<br />

auszuzahlen. Er will unabhängig sein und das<br />

Leben in vollen Zügen geniessen. Wenige Tage<br />

später packt er alles zusammen, verlässt seinen<br />

Vater und reist ins Ausland (Lukas 15, 12-13).<br />

Der Vater lässt ihn zwar ziehen, aber in seinem<br />

Herzen lässt er ihn nicht los. Er hält die Haustüre<br />

offen, damit der Sohn jederzeit zurückkehren<br />

kann.<br />

Loslassen, heisst zulassen<br />

Wie muss es für Gott gewesen sein, als sein<br />

Sohn Jesus vom Thron aufstand, sein<br />

königliches Gewand und das Zepter ablegte und<br />

den Thronsaal verliess, um seinen Auftrag auf<br />

der Erde wahrzunehmen? Wie war es für Gott<br />

Vater, als er seinen einzigen und geliebten Sohn<br />

hingab? Es muss ihm fast sein Herz zerrissen<br />

haben, als er zusah, wie die Menschen mit<br />

seinem Sohn umgingen. Schliesslich nagelten<br />

sie ihn als noch jungen, rund 33-jährigen Mann<br />

wie einen Schwerverbrecher an ein Kreuz! Gott<br />

griff nicht ein. Er liess es zu, weil er einen<br />

einmaligen Plan hatte, den er konsequent<br />

umsetzte - nämlich die Erlösung der Menschheit!<br />

Philipper 2 schildert die unwahrscheinlichen<br />

Erniedrigungen, die Jesus auf sich nahm. Nicht<br />

nur sein Vater, auch er selber war bereit<br />

loszulassen - sogar sein Leben und seinen<br />

Vater! Er bestand nicht auf seine Vorrechte, die<br />

er im Himmel hatte. Er verzichtete darauf und<br />

wurde rechtlos wie ein Sklave (Philipper 2, 6-7).<br />

Jesus Christus liess zu, dass er verachtet und<br />

wie ein Verbrecher bestraft wurde. Er unterstellte<br />

sich ganz dem Willen des Vaters. Am Kreuz war<br />

Jesus nicht nur losgelassen, sondern völlig<br />

verlassen (Matthäus 27,46). Die Beziehung zum<br />

Vater war total unterbrochen.<br />

Wer loslässt, wird beschenkt<br />

Weil Jesus bereit war, losgelassen zu werden<br />

und selber loszulassen, konnte der Vater ihn in<br />

einer einmaligen Art erhöhen. Philipper 2, 9<br />

beginnt mit: "Darum hat Gott ihn erhoben und<br />

ihm den Namen verliehen, der über jedem<br />

Namen ist .". Seine Erniedrigung wurde zum<br />

Schlüssel für seine Erhöhung. Das Opfer zahlte<br />

sich in einem um so grösseren Geschenk aus.<br />

Redigiert: Livenet, Antoinette Lüchinger<br />

Autor: Claudius Zuber, Vorsitzender des Bundes<br />

FEG<br />

27


AUS DEM BUCH DER BÜCHER<br />

WORTE, DIE<br />

VERTRAUEN<br />

SCHAFFEN<br />

Gott hat uns sein Wort als lebendiges Wort<br />

und Lebenswasser gegeben, um uns in allen<br />

Situationen und Nöten des Alltags zu geben,<br />

was wir brauchen. Dazu müssen wir ihn<br />

durch sein Wort, die Bibel, zu uns sprechen<br />

lassen und es mit in den Alltag nehmen. Sein<br />

Wort bedeutet Leben; neues, befreites,<br />

verändertes Leben.<br />

Auch wenn wir verschieden sind, alles<br />

verschieden erleben, verschieden angehen,<br />

verschieden verarbeiten und auch jeder seine<br />

eigene Art und sein eigenes Mass des Glaubens<br />

und Vertrauens hat, liegt es daran, wie wir auf<br />

sein Wort bauen. Seine Kraft ist für alle gleich.<br />

Du wirst begleitet<br />

«Gott sagt: Ich will dich nicht verlassen, bis ich<br />

alles tue, was ich dir zugesagt habe.» 1. Mose,<br />

Kapitel 28, Vers 15<br />

Du wirst beschützt<br />

«Gottes Wege sind vollkommen, die Worte des<br />

Herrn sind unzweifelhaft wahr. Er ist ein<br />

Schutzschild allen, die ihm vertrauen.» Psalm<br />

18, Vers 31<br />

Du bist nie allein<br />

«Jesus Christus spricht: Ich bin bei euch – alle<br />

Tage – bis ans Ende der Welt.» Matthäus,<br />

Kapitel 28, Vers 20<br />

Du wirst gestärkt<br />

«Gott neigt sich zu dir herab und macht dich<br />

gross. Er schafft deinen Schritten weiten Raum,<br />

dass deine Knöchel nicht wanken.» Psalm 18,<br />

Verse 36-37<br />

Du findest Ruhe<br />

«Jesus Christus spricht: Kommt her zu mir alle,<br />

die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet!<br />

Ich werde euch Ruhe geben.» Matthäus, Kapitel<br />

11, Vers 28<br />

Du findest alles Lebensnotwendige<br />

«Aus seinem Reichtum wird euch Gott durch<br />

Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben<br />

braucht.» Philipper, Kapitel 4, Vers 19<br />

Du findest übergeordneten Sinn<br />

«Auch wenn ihr jetzt noch für eine kurze Zeit auf<br />

manche Proben gestellt werdet und viel erleiden<br />

müsst, so wird sich euer Glaube bewähren und<br />

sich wertvoller und beständiger erweisen als<br />

pures Gold, das im Feuer vollkommen gereinigt<br />

wurde. Lob, Preis und Ehre werdet ihr dann an<br />

dem Tag empfangen, an dem Jesus Christus für<br />

alle sichtbar wiederkommt.» Auszug 1. Petrus,<br />

Kapitel 1, Verse 6-7<br />

Du findest Freude und tiefen Frieden<br />

«Freut euch Tag für Tag, dass ihr zu dem Herrn<br />

Jesus Christus gehört. Alle Menschen sollen<br />

eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Macht<br />

euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten.<br />

Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Und<br />

Gottes Friede, der all unser Verstehen<br />

übersteigt, wird eure Herzen und Gedanken im<br />

Glauben an Jesus Christus bewahren.» Auszug<br />

Philipper, Kapitel 4, Verse 4-7<br />

Du findest Hoffnung<br />

«Geduld vertieft und festigt unseren Glauben,<br />

und das wiederum gibt uns Hoffnung. Diese<br />

Hoffnung geht nicht ins Leere, denn die Liebe<br />

Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch<br />

den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.»<br />

Auszug Römer, Kapitel 5, Verse 4-5<br />

Du musst nicht stark sein<br />

«Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn<br />

gerade, wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft<br />

ganz besonders an dir.» 2. Korinther, Kapitel 12,<br />

Vers 9<br />

Du kannst Stärke finden<br />

«Ob ich nun wenig oder viel habe, so kann ich<br />

mit beidem fertig werden: Ich kann satt sein und<br />

hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss<br />

haben. Alles kann ich durch Jesus Christus, der<br />

mir Kraft und Stärke gibt.» Auszug Philipper,<br />

Kapitel 4, Verse 12-13<br />

28


WAS BRINGT'S?<br />

GLAUBE UND<br />

VERTRAUEN<br />

Es gibt Verse in der Bibel, die erstaunen<br />

einen auch noch nach dem 50. Mal lesen.<br />

Weil sie einem ermöglichen, Mäuschen zu<br />

spielen, wie die Jünger zweifelnd und<br />

stolpernd wichtige Fortschritte im Glauben<br />

machen. Da ist zum Beispiel die Episode, in<br />

der ein reicher, in vielerlei Hinsicht<br />

vorbildlicher Jüngling zu Jesus kommt und<br />

dieser ihm barsch die Grenzen seines<br />

Gottvertrauens aufzeigt.<br />

Die Szene muss ordentlich Eindruck bei den<br />

Aposteln hinterlassen haben. Es scheint, als<br />

seien sie mit dem armen Jung gleich mit<br />

abgebügelt worden. Von jetzt auf gleich wissen<br />

auch sie nicht mehr so genau, was sie von der<br />

Zukunft erwarten dürfen. Wenn der es nicht ins<br />

Reich Gottes packt, wer denn dann? Am Ende<br />

des kurzen Dialogs muss Petrus doch mal allen<br />

Mut zusammennehmen und so ganz offen<br />

fragen: «Wir haben alles aufgegeben, um dir<br />

nachzufolgen. Was werden wir dafür<br />

bekommen?»<br />

Petrus‘ Frage könnte auch unsere sein: Was<br />

werden wir dafür bekommen, dass wir unsere<br />

Wochenenden zwischen 16 und 30 in muffigen<br />

Gemeinderäumen statt in der weiten Welt<br />

zugebracht haben, um Lobpreisbands<br />

auszuleuchten? Dass wir unsere Karrieren<br />

aufgegeben haben, ehe sie richtig ins Laufen<br />

kamen, weil wir dem missionarischen Herz nach<br />

Nepal gefolgt sind? Hat sich das gelohnt, alles<br />

auf eine Karte zu setzen?<br />

Glaube – Vertrauen, das Werke fordert<br />

In Momenten wie diesem merkt auch der Letzte,<br />

dass der Glaube mehr ist als das blosse<br />

Fürwahrhalten philosophischer Optionen. Er<br />

braucht den Vertrauensschritt, die Tat, fordert<br />

den Glaubenden mit Haut und Haaren heraus.<br />

Der Glaube betrifft das grosse Bild, nicht nur den<br />

philosophischen Zweikanalton.<br />

Drastisch fasst das der Verfasser des<br />

Jakobusbriefes in Worte, wenn er schreibt:<br />

«Ohne Taten ist der Glaube tot.» (Jakobus,<br />

Kapitel 2, Vers 26). Was für eine radikale<br />

Zuspitzung! Kaum haben sich die ersten<br />

Christen von der Werkgerechtigkeit<br />

verabschiedet, da werden sie auch schon wieder<br />

von der Bedeutung der Tat eingeholt. Weil sich<br />

gelebter Glaube konsequenterweise in Taten<br />

äussert.<br />

Sie sind einerseits Resultat des Glaubens, aber<br />

auch sein Katalysator: Menschen, die gelernt<br />

haben, aus dem Boot auszusteigen und im<br />

übertragenden Sinne «auf dem Wasser zu<br />

gehen», erleben Gottes Gegenwart als<br />

belastbares Fundament ihres Glaubens. Wer<br />

Gotteserfahrungen machen will, muss sich auf<br />

Wagnisse einlassen. Insofern fordern wir<br />

unseren Glauben durch unser Handeln<br />

tagtäglich heraus, indem wir Gott unser<br />

Vertrauen vorschiessen. Mal bedeutet es, eine<br />

Sache anzupacken, wann anders, auf Gottes<br />

Moment zu warten oder uns auf neue Wege<br />

einzulassen.<br />

Der Glaube ist nichts, was wir besitzen könnten.<br />

Er will in jedem Augenblick durch Vertrauen<br />

erworben werden. Denn unser Glaube ist nie<br />

letzte Gewissheit, sondern<br />

«Glaubensgewissheit». Dazwischen passt eine<br />

gute Portion Vertrauen, ohne die es nicht geht.<br />

Es lohnt sich<br />

Zurück zum Anfang: Lohnt sich das Ganze? Wir<br />

haben alles aufgegeben. Was werden wir dafür<br />

bekommen? «Ich versichere euch: Jeder, der<br />

um meines Namens willen sein Haus, seine<br />

Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder<br />

seinen Besitz aufgegeben hat, wird hundertmal<br />

so viel wiederbekommen und das ewige Leben<br />

erlangen. Doch viele, die heute wichtig<br />

erscheinen, werden dann die Geringsten sein,<br />

und die, die hier ganz unbedeutend sind, werden<br />

29


dort die Grössten sein.» (Matthäusevangelium,<br />

Kapitel 19, Vers 29)<br />

Der Rest ist Vertrauen.<br />

Autor: Pascal Görtz<br />

DIE BUCH-<br />

BESPRECHUNG<br />

Von „Markus“<br />

WARUM GEBET UND GENUSS<br />

ZUSAMMENGEHÖRT…<br />

…und warum “In meinem Herzen Feuer” viel<br />

mehr ist als einfach nur ein weiteres Buch<br />

zum Thema Gebet<br />

Ich habe schon einige Bücher über Gebet<br />

gelesen. Sie waren alle sehr überzeugend und<br />

hinterließen in mir das (leider wenig nachhaltige)<br />

Gefühl: JA, DU SOLLTEST mehr<br />

beten! Das neue Buch von Dr.<br />

Johannes Hartl hat in mir hingegen<br />

eher das Gefühl hinterlassen: JA,<br />

DU DARFST mehr beten! Du darfst<br />

Dich auf die Abenteuerreise des<br />

Gebets begeben! Du darfst die<br />

Gottesbegegnung noch viel mehr<br />

genießen lernen!<br />

Wenn Johannes Hartl über Gebet<br />

spricht tut er das oft in etwa so, wie<br />

wenn ein 5-Sterne-Koch in<br />

poetischer Sprache von<br />

auserlesenen Köstlichkeiten<br />

schwärmt. Viele der im Buch<br />

beschriebenen<br />

Speisen<br />

erschienen mir zwar vertraut,<br />

einige waren für mich allerdings<br />

auch eine gewisse Zumutung: Die<br />

Einübung des Schweigens, kontemplatives<br />

Gebet, Gebet im Kloster – da schluckt ein<br />

protestantischer Pietist wie ich es bin. Aber<br />

zugleich fällt auf: Johannes Hartl spricht mit<br />

einer solchen Liebe von Jesus und vom Wort<br />

Gottes wie gerade wir Pietisten es doch<br />

eigentlich immer betont haben und doch leider<br />

immer weniger tun, seit auch immer mehr<br />

Evangelikale meinen, dass Bibeltreue für Enge,<br />

Gesetzlichkeit, Lieblosigkeit und Denkfaulheit<br />

steht. Johannes Hartl widerlegt alle diese<br />

Klischees eindrücklich: Seine abenteuerlichen<br />

Reiseberichte, seine ungeheure Belesenheit,<br />

seine Offenheit für andere Menschen und<br />

Kulturen und seine intellektuelle Wachheit<br />

zeugen von einer ungezähmten Neugier, die<br />

ansteckend wirkt. Für ihn ist es gerade die Liebe<br />

und Hingabe an Jesus und an sein Wort, die von<br />

Enge und Oberflächlichkeit befreit und in die<br />

Weite und in die Freiheit führt. Und ins Gebet,<br />

das für Johannes Hartl nicht nur geistliche<br />

Disziplin, sondern gelebte Liebe, Genuss,<br />

Reichtum und Verschwendung bedeutet. Ein<br />

Schlüsselsatz des Buches ist für mich:<br />

“Seine Gegenwart wahrnehmen zu lernen, ist<br />

der Schlüssel zu einem Gebet, das nicht mehr<br />

Leistung oder Anstrengung ist, als es Leistung<br />

oder Anstrengung ist, etwas Schönes zu sehen<br />

und es schön zu nennen.”<br />

Ja, das scheint mir wirklich ein zentraler<br />

Schlüssel für Gebet zu sein und zugleich eine<br />

Antwort auf meine drängende Frage, warum wir<br />

angesichts der destruktiven Megatrends unserer<br />

Zeit nicht schon längst gemeinsam solange<br />

beten, bis er gemäß seinem<br />

Versprechen unser Land heilt.<br />

Wir wissen vielleicht viel über<br />

Gott. Aber das heißt eben noch<br />

lange nicht, ihn zu kennen! Hartls<br />

Therapievorschlag für die<br />

Christenheit lautet deshalb:<br />

“Das Staunen neu zu lernen,<br />

Jesus wirklich kennenzulernen<br />

und sich von ihm faszinieren zu<br />

lassen, das wäre tatsächlich<br />

unsere Rettung und unsere<br />

Verwandlung.”<br />

Damit drückt Johannes Hartl<br />

haargenau das aus, was mich<br />

beim Projekt “AUFATMEN in<br />

Gottes Gegenwart”seit langem<br />

bewegt. Die Faszination der<br />

Gottesbegegnung ist Johannes<br />

Hartl sogar noch wichtiger als die<br />

dramatischen Gebetserhörungen und<br />

Kraftwirkungen, die er als Folge des Gebets<br />

erlebt hat. Hartls Berichte, was Gebet alles<br />

bewegen kann, sind dennoch ein wichtiger Teil<br />

30


dieses Buchs. Sie lassen mich neu träumen<br />

davon, was wohl geschehen würde, wenn wir<br />

uns nicht nur in Augsburg, sondern in allen<br />

Regionen Deutschlands über die<br />

Konfessionsgrenzen hinweg zusammentäten,<br />

um gemeinsam zu beten!<br />

Ehrlich gesagt: Bis vor kurzem hätte ich mir<br />

kaum vorstellen können, ein Buch eines<br />

katholischen Theologen weiter zu empfehlen.<br />

Das Revolutionäre an diesem Buch liegt auch<br />

darin, dass es eine Entwicklung befeuert, die<br />

man ohne Übertreibung als kirchenhistorisch<br />

bezeichnen darf. Nachdem jüngst die seit 1909<br />

andauernde Spaltung zwischen Evangelikalen<br />

und Pfingstlern überwunden und mit der<br />

Versöhnungsarbeit zwischen den einst blutig<br />

verfolgten Täufern und den Landeskirchen<br />

begonnen wurde deutet sich jetzt an, dass<br />

es pünktlich zum 500 jährigen Jubiläum der<br />

Reformation möglich werden könnte, dass einer<br />

der tiefsten Risse in der Einheit der weltweiten<br />

Christenheit zu heilen beginnt und Protestanten<br />

und Katholiken langsam zueinander finden.<br />

Welch ein gewaltiges Hoffnungszeichen! Einheit<br />

als Folge von Gebet ist deshalb für mich eines<br />

der heimlichen Hauptthemen dieses Buches.<br />

Auch deshalb empfehle ich von Herzen:<br />

Unbedingt lesen!!<br />

WARUM<br />

VERTRAUEN<br />

WICHTIG IST<br />

Vertrauen ist die Basis. Ohne Vertrauen wäre<br />

das Leben nicht möglich. Denn in irgendwas<br />

vertrauen wir immer.<br />

Jedes Mal, wenn Du in ein Auto steigst, ein Haus<br />

betrittst oder im Supermarkt etwas in Deinen<br />

Einkaufswagen legst, vertraust Du. Du vertraust<br />

darauf, dass das Auto so fährt, wie Du es kennst<br />

und nicht einfach in Flammen aufgeht. Du<br />

vertraust darauf, dass das Haus stehen bleibt,<br />

wenn Du die Haustür zu machst und nicht<br />

einfach über Dir zusammenbricht. Du vertraust<br />

darauf, dass die Ware im Supermarkt genauso<br />

schmeckt, wie das letzte Mal, als Du sie gekauft<br />

hast.<br />

Was bedeutet Vertrauen also?<br />

Vertrauen ist, wenn Du davon ausgehst, dass<br />

alles so klappt, wie Du es erwartest.<br />

Und das passiert tausende Mal am Tag. Ganz<br />

unbewusst. Genau so wie gerade beschrieben.<br />

Das ist also das Vertrauen in die Dinge. Aber<br />

eigentlich ist es ein Vertrauen in die Menschen.<br />

In die Menschen, die das Auto gebaut und<br />

überprüft haben. In die Menschen, die das Haus<br />

gebaut haben. Und in die Menschen, die die<br />

Ware in den Supermarkt gebracht haben.<br />

Ich nenne es jetzt einfach mal unpersönliches,<br />

alltägliches Vertrauen, da man doch meistens<br />

die Menschen gar nicht kennt, denen man da<br />

vertraut.<br />

Dann gibt es da eben noch das Selbstvertrauen.<br />

Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.<br />

Das Grundprinzip ist dasselbe: Du vertraust Dir,<br />

wenn Du davon ausgehst, dass Du alles so<br />

schaffen kannst, wie Du willst.<br />

Und dann gibt’s da noch das persönliche<br />

Vertrauen. Also das Vertrauen in andere<br />

Menschen, die Du persönlich kennst. Und wie<br />

Du genau dieses Vertrauen aufbauen kannst,<br />

erläutere ich in den folgenden Zeilen.<br />

Was Vertrauen bedeutet<br />

Vertrauen lernen wir, indem die Dinge passieren,<br />

wie wir sie erwarten. Jemand sagt<br />

beispielsweise, er sei immer für einen da. Und er<br />

ist immer für einen da.<br />

Wir bestellen etwas im Internet, bezahlen es und<br />

erhalten das Paket.<br />

Wir kaufen etwas in einem Laden und die Ware<br />

im Karton ist auch genau das, was wir haben<br />

wollten.<br />

Das ist Vertrauen.<br />

Und dieses Vertrauen wird gebrochen, wenn<br />

diese Erwartung nicht erfüllt wird. Wenn jemand<br />

sagt, er sei immer für einen da und dann weg<br />

geht.<br />

Wenn wir etwas im Internet bestellen, bezahlen<br />

und das Paket nicht kommt.<br />

Wenn wir etwas im Laden kaufen und im Karton<br />

ist etwas ganz Anderes oder Kaputtes drin.<br />

Dann entsteht Misstrauen.<br />

Warum Du mit Vertrauen durch die Welt<br />

gehen solltest<br />

Wir alle wurden irgendwie schon mal enttäuscht<br />

im Leben. Wir alle sind verletzt worden oder<br />

wurden ausgenutzt. Unser aller Vertrauen wurde<br />

schon mal gebrochen.<br />

31


Gar nicht mehr zu vertrauen und mit großem<br />

Misstrauen durchs Leben zu gehen, bringt Dir<br />

selbst allerdings am wenigsten.<br />

Eine Studie hat gezeigt: Menschen mit einem<br />

starken Vertrauen verdienen im Schnitt 20 %<br />

mehr, als Menschen mit einem starken<br />

Misstrauen. Aber Menschen mit einem zu<br />

starken Vertrauen verdienen dann auch wieder<br />

etwas weniger als diejenigen mit dem starken<br />

Vertrauen.<br />

Das bedeutet: Vertrauen ist gut. Und trotzdem ist<br />

es sinnvoll, wachsam zu bleiben!<br />

Wer mit Vertrauen durch die Welt geht, hat es<br />

leichter, Kontakte zu knüpfen, glücklich zu sein<br />

und sich frei zu fühlen. Denn Misstrauen kostet<br />

Energie.<br />

Wenn Dein Vertrauen gebrochen wurde<br />

Was macht man mit Menschen, die das eigene<br />

Vertrauen missbraucht haben?<br />

Wenn beispielsweise ein Partner<br />

fremdgegangen ist?<br />

Wie geht man damit um?<br />

Wichtig ist hier: Jeder muss für sich selbst<br />

entscheiden, ob er/sie verzeihen möchte oder<br />

nicht.<br />

Sollte man Verzeihen wollen, ist dabei ganz<br />

entscheidend, dass das Vertrauen wieder<br />

aufgebaut wird. Und das geht nur, wenn<br />

man miteinander kommuniziert.<br />

Der Betrüger muss dabei die Ursache erkennen<br />

und benennen. Sonst ist das Problem nicht<br />

gelöst. Und der Betrogene muss das Gefühl<br />

bekommen, wirklich darüber gesprochen zu<br />

haben. Also die Beweggründe genau zu<br />

erfahren und Klarheit zu bekommen.<br />

Er muss das Gefühl bekommen, der Betrüger<br />

meine es ernst und hat für sich selbst wirklich<br />

verstanden, warum er das getan hat und dass er<br />

es nicht wieder tun wird.<br />

Dasselbe Schema lässt sich auch auf andere<br />

Vertrauensbrüche übertragen. Wenn ein Freund<br />

oder eine Freundin das Vertrauen missbraucht<br />

hat und sich beispielsweise nicht an eine<br />

Abmachung gehalten hat, dann muss jeder<br />

zuerst für sich überlegen, ob er bereit ist, das<br />

Vertrauen wieder aufzubauen.<br />

Sollte er sich dazu entscheiden, dann ist wieder<br />

eine ehrliche und tiefgreifende Kommunikation<br />

gefragt. Nur durch wahre Reue lässt sich so ein<br />

Vertrauen wieder herstellen.<br />

Genauso muss der Verratene aber auch<br />

verzeihen. Erst dann ist die Basis für neues<br />

Vertrauen gelegt.<br />

Wie Du Vertrauen aufbauen kannst<br />

Wenn Du also möchtest, dass andere Menschen<br />

Dir Vertrauen, dann solltest Du Dich an die<br />

folgenden Punkte halten:<br />

1. Vertraue Dir selbst<br />

Wem vertraust Du mehr?<br />

Dem schüchternen Typen mit der Nickelbrille,<br />

der nie ein Wort rausbringt, hektisch durch die<br />

Gegend rennt und irgendwie immer alleine ist?<br />

Oder dem Typen, der alle unterhält, ständig mit<br />

andern im Gespräch ist, seine Meinung klar<br />

äußert und durchsetzt und klar auftritt?<br />

Bestimmt letzterem.<br />

Das ist ja auch klar: Wir vertrauen den Menschen<br />

mehr, die sich selbst vertrauen.<br />

Wenn Du also insgesamt vertrautere Bindungen<br />

zu Menschen herstellen möchtest, dann lerne<br />

zuerst Dir selbst zu vertrauen.<br />

2. Stehe zu Deinem Wort<br />

Wenn jemand sagt: „Kannst Du mir 2 € leihen.<br />

Ich gebe sie Dir morgen zurück“, und sie am<br />

nächsten Tag nicht zurückbringt, dann ist diese<br />

Person nicht sehr vertrauenswürdig.<br />

Auch wenn 2 € nicht viel sind, ist das Vertrauen<br />

gebrochen. Denn es geht hier darum, dass diese<br />

Person nicht zu ihrem Wort steht.<br />

Und wie soll man so jemandem erst vertrauen,<br />

wenn es um wirklich wichtige Dinge geht?<br />

Wenn Du also willst, dass Menschen Dir<br />

vertrauen (egal in welcher Beziehung), dann<br />

stehe 100% zu dem, was Du sagst.<br />

3. Rede nicht hinter dem Rücken anderer<br />

Vorne rum nett sein und in der Pause hinter dem<br />

Rücken über die Kollegin lästern? Keine gute<br />

Idee.<br />

Selbst wenn diese es niemals mitbekommt. Die<br />

anderen bekommen es mit. Und die wissen<br />

nicht, ob Du mit ihnen genauso umgehst.<br />

Wenn Du willst, dass andere Dir vertrauen, dann<br />

sag ihnen klar und deutlich ins Gesicht, was Du<br />

denkst. Oder lasse es bleiben. Dann darfst Du<br />

es aber auch nicht hinter dem Rücken tun.<br />

4. Hüte Geheimnisse<br />

Wenn Dir jemand ein Geheimnis anvertraut,<br />

dann sollte es Dein Geheimnis bleiben.<br />

Denn selbst wenn Du es „nur“ Deinem besten<br />

Freund erzählst, geschieht dasselbe wie oben<br />

beschrieben. Er weiß dann, dass Du<br />

Geheimnisse weiter erzählst.<br />

5. Vertraue erst<br />

Laufe grundlegend mit Vertrauen durch die Welt.<br />

Wie in der obigen Studie beschrieben, ist es<br />

zwar sinnvoll, manchmal auch etwas<br />

misstrauisch zu sein, aber wer nur skeptisch ist,<br />

32


wird sich sehr schwer damit tun, neue Menschen<br />

kennen zu lernen und neue Dinge zu erleben.<br />

Das macht das Leben eintönig und kostet<br />

Energie.<br />

Wenn Du fremde Menschen kennen lernst oder<br />

etwas Neues machst, dann vertraue erst.<br />

Dadurch gibst Du dem Ganzen eine Chance und<br />

hast viel mehr Möglichkeiten (außerdem fühlst<br />

Du Dich viel besser).<br />

6. Sei authentisch<br />

Wenn Du Vertrauen aufbauen willst, dann sei<br />

authentisch. Das hat auch viel mit dem ersten<br />

Punkt zu tun (Vertraue Dir selbst).<br />

Sei wie Du bist. Stehe zu und lerne aus Deinen<br />

Fehlern.<br />

Spiele anderen Menschen nichts vor, sondern<br />

zeige Deine Gefühle und wer Du bist.<br />

Das ist ehrlich. Das ist echt. Das schafft<br />

Vertrauen.<br />

Stephan Wiessler<br />

Hudson Taylor<br />

Mitternacht. Drainside Str. 5, im Armenviertel<br />

von Hüll (Eine Stadt in Irland). Dort wohnt<br />

Hudson Taylor, und dort stinkt es fürchterlich.<br />

Sein kleines Zimmer befindet sich nämlich in<br />

einem alten Haus direkt an dem Kanal, der durch<br />

Hüll fließt. Und in diesen Kanal werten die Leute<br />

ihren ganzen Müll und Abfall.<br />

Plötzlich hämmert jemand gegen seine<br />

Zimmertür. "Bitte, kommen Sie, schnell! Meine<br />

Frau liegt im Sterben. Beten Sie mit uns für<br />

meine Frau."<br />

Hudson Taylor schnappt sich Mantel und Hut.<br />

Dann macht er sich mit dem Fremden auf den<br />

Weg. Die Gassen werden immer schmaler,<br />

immer dunkler. Finster dreinblickende Gestalten<br />

kreuzen ihren Weg. Hudson Taylor blickt den<br />

Fremden prüfend von der Seite an. "Ob das wohl<br />

stimmt, was er mir erzählt hat?", überlegt er und<br />

umklammert in seiner Hosentasche sein<br />

einziges, wirklich letztes Geldstück. "Warum sind<br />

Sie nicht zu einem Priester gegangen?", fragt er<br />

den Mann. "Der hat Geld gewollt. Wir haben<br />

keins. Seit Tagen haben wir nichts zu essen.<br />

Und einen Arzt können wir uns auch nicht<br />

leisten", antwortet sein Begleiter. "Hätte ich<br />

wenigstens zwei Münzen, könnte ich eine<br />

abgeben", denkt Hudson verzweifelt, "doch<br />

wenn ich meine einzige Münze abgebe, mein<br />

ganzes Geld, dann muss ich morgen selbst<br />

hungern. Das kann doch keiner von mir<br />

verlangen." - "Gott, was soll ich tun? Gott, du bist<br />

ein Erhörer des Gebets. Bitte hilf mir", betet er in<br />

seinem Herzen. Da erreichen sie auch schon ihr<br />

Ziel.<br />

Damit hat Hudson Taylor nicht gerechnet: Ein<br />

fast möbelloser Raum, Fenster ohne Gardinen,<br />

leere Kisten in einer Ecke und in der anderen<br />

liegt eine magere, blasse Frau auf einem<br />

Strohsack und neben ihr ein neugeborenes<br />

Baby. Auf dem Boden steht eine kleine Kerze,<br />

die etwas Licht gibt. In einer Nische sitzen ältere<br />

Kinder, die den Besucher mit großen, hungrigen<br />

Augen anstarren.<br />

Hudson muss wieder an sein Geldstück denken,<br />

dreht es mehrmals in seiner Hosentasche<br />

herum. "Hätte ich bloß zwei Münzen ... Schluss<br />

jetzt!", ermahnt er sich. "Meine Aufgabe ist,<br />

diesen Menschen das Evangelium zu<br />

verkündigen." Dann beginnt er langsam: "Sie<br />

brauchen nicht zu verzweifeln. Wir haben einen<br />

Gott im Himmel, der uns liebt und für uns sorgt,<br />

wenn wir an ihn glauben und ihm vertrauen ..."<br />

Diese letzten Worte bringt er kaum über seine<br />

Lippen. "Du redest von Vertrauen an Gott und<br />

klammerst dein ganzes Vertrauen an ein<br />

Geldstück", durchschießt es ihn. Da erinnert er<br />

sich an ein Wort des Herrn Jesus: "Gib dem, der<br />

dich bittet." - Gib! Langsam zieht Hudson Taylor<br />

seine Hand aus der Hosentasche und überreicht<br />

der Familie das Geldstück, seinen ganzen<br />

Besitz. Dann ist er innerlich frei, der sterbenden<br />

trostlosen Frau die beste aller Botschaften zu<br />

sagen: "Jesus liebt Sie. Darum ist er am Kreuz<br />

gestorben. Glauben Sie an ihn, und sagen Sie<br />

ihm Ihre Sünden. Dann vergibt er Ihnen alle<br />

Schuld. Sie sind ewig bei ihm geborgen."<br />

Stunden später kommt Hudson Taylor wieder zu<br />

Hause an. Jetzt besitzt er nichts mehr: Kein Geld<br />

33


und nur noch Nahrungsmittel für eine Mahlzeit.<br />

In seiner Bibel liest er: "Wer des Armen sich<br />

erbarmt, leiht dem HERRN; und er wird ihm<br />

seine Wohltat vergelten."(Sprüche 19,17.) Jetzt<br />

versteht Hudson Taylor: Das Geld, das er<br />

gestern dieser armen Familie geschenkt hat, hat<br />

er in Wirklichkeit Gott geliehen. Dann wird es ihm<br />

auch irgendwie zurückgezahlt werden.<br />

Am nächsten Morgen setzt er sich an den Tisch<br />

und isst sein letztes Schälchen Porridge. Was<br />

Hudson morgen essen soll - er weiß es nicht. Da<br />

klopft die Vermieterin an seine Wohnungstür.<br />

"Dieses Päckchen ist vorhin vom Postboten für<br />

Sie abgegeben worden."<br />

"Wer schickt mir ein Päckchen?", wundert er<br />

sich. Als Hudson es öffnet, findet er ein paar<br />

Handschuhe in Seidenpapier eingewickelt.<br />

"Merkwürdig", murmelt er und untersucht<br />

sorgfältig dieses interessante Geschenk.<br />

Plötzlich fällt etwas auf den Fußboden. Hudson<br />

hebt es auf - eine Goldmünze! Ein Brief liegt<br />

nicht bei, und auch der Absender fehlt. Hudson<br />

Taylor wird nie erfahren, wer ihm diesen<br />

Geldbetrag geschenkt hat. Dafür lernt er etwas<br />

viel Größeres kennen: Das Prinzip von Gottes<br />

"Bank". Eine Silbermünze hat er Gott geliehen -<br />

Gott hat ihm dafür eine Goldmünze geschenkt.<br />

Als Missionar in China benötigt Hudson Taylor<br />

eine medizinische Ausbildung. Die bekommt er<br />

in London. Er hat nur wenig Geld sparen können.<br />

So ist seine tägliche Verpflegung kärglich:<br />

Schwarzbrot, Äpfel und klares Wasser.<br />

Das dringend benötigte Notizbuch bastelt sich<br />

der Medizinstudent aus Papierbögen, die er<br />

zurechtschneidet und zusammennäht. Einmal<br />

fährt ihm die Nadel beim Nähen in die rechte<br />

Hand.<br />

Am nächsten Tag nimmt Hudson an der<br />

Sezierung (Medizinische Untersuchung eines<br />

Verstorbenen) eines Mannes teil, der an einem<br />

gefährlichen Fieber gestorben ist. Alle arbeiten<br />

mit größter Vorsicht. Trotzdem fühlt er sich ein<br />

paar Stunden später sterbenselend. Sein rechter<br />

Arm ist geschwollen, und vor Schmerzen kann<br />

er ihn nicht mehr bewegen. Sollte er sich etwa<br />

angesteckt haben? Aber wie?<br />

Sofort sucht Hudson den Chirurgen der<br />

Sezierstation auf. Die Diagnose ist entsetzlich:<br />

Infiziert! Er hat sich angesteckt mit diesem<br />

tödlichen Fieber über jene klitzekleine Wunde<br />

vom Nähen am Finger der rechten Hand.<br />

"Fahren Sie schnell nach Hause, um alles zu<br />

ordnen. Sie haben nicht mehr lange zu leben.<br />

Beeilen Sie sich!", ist der einzige Ratschlag des<br />

Arztes.<br />

"Ich werde wieder gesund werden", antwortet<br />

Hudson dem Arzt, "Gott hat mir eine Aufgabe als<br />

Missionar in China gegeben, und die muss ich<br />

erst noch erfüllen. Und mit Gott habe ich schon<br />

längst alles geordnet, mein ganzes Leben." Als<br />

er zu Hause ankommt, fällt er bewusstlos zu<br />

Boden.<br />

Halbtot wird Hudson Taylor in seinem Zimmer<br />

gefunden. Sein Onkel, der in der Nähe wohnt,<br />

kümmert sich um ihn und lässt seinen Hausarzt<br />

rufen. Doch die Diagnose ist wieder<br />

niederschmetternd: Eine Krankheit, die zum Tod<br />

führt. Hier kann nur ein Wunder helfen. Tagelang<br />

fiebert Hudson in seinem Krankenbett. Dann<br />

geschieht das Wunder. Das Fieber geht zurück,<br />

und ein paar Wochen später kann er sogar für<br />

ein paar Stunden aufstehen. Zu dieser Zeit<br />

erfährt er, dass zwei andere Medizinstudenten<br />

sich ebenfalls angesteckt haben - aber sie sind<br />

gestorben. "Warum habe ich überlebt?", überlegt<br />

Hudson. Erneut wird ihm klar: "In China wartet<br />

eine große Aufgabe als Missionar auf mich." Als<br />

der Arzt das fröhliche Gesicht Hudson Taylors<br />

sieht, sagt er tief angerührt: "Ich würde alles in<br />

der Welt dafür geben, wenn ich einen solchen<br />

Glauben hätte wie Sie, Ein solches Vertrauen<br />

auf einen Gott, den man weder sehen noch<br />

hören kann, habe ich noch nie erlebt."<br />

James Hudson Taylor (* 21. Mai 1832 in Barnsley,<br />

Yorkshire, England; † 3. Juni 1905 in Changsha,<br />

Kaiserreich China) war einer der ersten christlichen<br />

Missionare, die ins Innere Chinas vorgestoßen<br />

waren. Er wurde auch Pionier im verbotenen Land<br />

genannt und gründete die China-Inland-Mission. Er<br />

stammte aus einer gläubigen Apotheker-Familie, sein<br />

geistlicher Hintergrund war der erweckte<br />

Methodismus.<br />

34


Termine und Veranstaltungen <strong>September</strong> 2018<br />

Datum * Uhrzeit Gottesdienst * Veranstaltung Anlass * Thema Prediger<br />

02.09 10:00 Familiengottesdienst<br />

und Kirchencafé<br />

Mutmachgottesdienst<br />

zum Schulbeginn<br />

Rüdiger<br />

Puchta<br />

03.09. 20:00 Aufwind Anbetungsund<br />

Gebetsabend<br />

04.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />

08.09. 19:30 Global - Voices „Konzertabend“<br />

Ort: Protestantse Kerk,<br />

Tempsplein 14, 6411 Heerlen (NL)<br />

Rhythmen, Tänze und Gesang<br />

mit Künstlern<br />

aus Uganda und Brasilien<br />

www.global-care.de<br />

09.09. 10:00 Gottesdienst, Kindergottesdienst und<br />

Kirchencafé<br />

Geistliche Einstimmung<br />

70jähriges Gemeindejubiläum<br />

10.09. 19:30 Arbeitstreffen der Gemeindeleitung<br />

11.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />

12.09. 19:00 Bibelgespräch Römerbrief: Glauben mit Kopf<br />

und Herz<br />

14.09. 17:30 Chorprobe von rejoi sing<br />

Vorbereitung:<br />

in unserem Gemeindehaus<br />

70jähriges Gemeindejubiläum<br />

16.09. 10:00 Gottesdienst, Kindergottesdienst und<br />

Geistliche Einstimmung<br />

Kirchencafé<br />

70jähriges Gemeindejubiläum<br />

18.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />

19.09. 19:00 Jüngerschaftskurs (5) Sein Wort in uns<br />

21. bis<br />

23.09.<br />

70jähriges Jubiläum der CBF<br />

Gottesdienste, Seminare &<br />

Gemeinschaftsabende in Fritzlar<br />

23.09. 10:00 Gottesdienst, Kindergottesdienst und<br />

Kirchencafé<br />

25.09. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />

26.09. 19:00 Bibelgespräch Römerbrief: Glauben mit Kopf und<br />

Herz<br />

27.09. 15:30 Hauskreis 60plus<br />

28.09. 19:30 Interkulturelle Woche 2018<br />

Gottesdienst in Farsi und Deutsch:<br />

Lobt den Herrn, alle Völker; preist ihn, alle<br />

Nationen! Psalm 117<br />

Gottesdienst * Begegnung & Gemeinschaft<br />

29.09. „Ermutigungstag“ mit<br />

Steve Rennick, Colorado (USA)<br />

Vorträge * Grillen * Jugendabend<br />

Gemeinde Gottes Brunssum<br />

Maanstraat 13, Brunssum / NL<br />

Wir planen mit dem Teenkreis daran<br />

teilzunehmen * Info: R. Puchta<br />

30.09. 10:00 Abendmahl - Gottesdienst,<br />

Kindergottesdienst und Kirchencafé<br />

ER ist der ERLÖSER<br />

Weitere Hauskreisangebote finden nach Verabredung mit den Hauskreisteilnehmern statt!<br />

Rüdiger<br />

Puchta<br />

Rüdiger<br />

Puchta<br />

Heinz Hepp<br />

Leitung: R.<br />

Puchta<br />

Andacht:<br />

H. Hepp<br />

Rüdiger<br />

Puchta<br />

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