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Notizen aus Nehmten - <strong>45</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - April 2018<br />
waren gezwungen neue Kredite aufzunehmen. Ab 1925 wurden wieder internationale<br />
Handelsverträge abgeschlossen, ausländische landwirtschaftliche<br />
Importe kamen auf den deutsche Markt, steigende Steuern und<br />
Abgaben belasteten die Bauern zusätzlich, viele landwirtschaftliche Betriebe<br />
gerieten in Existenznot. Ab 1929 verschärfte die Agar- und Weltwirtschaftskrise<br />
die Situation.<br />
1935 zog Großvater Brüne von Gera nach Pehmen um. In dem Jahr brannte<br />
das Wohnhaus ab, wurde aber im selben Sommer wieder aufgebaut – so wie<br />
wir es heute<br />
kennen. Ernst<br />
erinnert sich, dass<br />
sein Großvater<br />
technisch sehr<br />
versiert und ein<br />
Organisationstalent<br />
war. Schon Anfang<br />
1939 baute er Mais<br />
an. Sogar ein<br />
selbstfahrender<br />
Mähdrescher aus<br />
den USA wurde<br />
importiert. Das<br />
feuchte Schleswig-Holsteiner Klima und die nicht vorhandenen Mittel zur<br />
Ungeziefer- und Unkrautbekämpfung machten den effektiven Einsatz<br />
jedoch unmöglich. Durch den Bau einer Beregnungsanlage konnten neben<br />
Kartoffeln alle andern Gemüsesorten auf dem sandigen Boden nachhaltig<br />
angebaut werden. Vermarktet wurde das Gemüse in den umliegenden Gaststätten,<br />
Krankenhäusern und beim Militär bis in die 1950-iger Jahre.<br />
Ernst‘s Vater war im 2. Weltkrieg als Kapitänleutnant zur See gefahren.<br />
19<strong>45</strong> kehrte er heil nach Hause zurück und blieb als Reservist der Marine in<br />
mehreren Funktionen treu. Hinzu kamen die Aufgaben des Bürgermeisters<br />
der Gemeinde Nehmten und des Amtsvorstehers.<br />
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