13.09.2018 Aufrufe

Neue Philharmonie Müchen Fall/Herbst 2018

Programmheft Herbstprojekt 2018

Programmheft Herbstprojekt 2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WERKEINFÜHRUNG<br />

Franz Joseph Strauss (1822 – 1905)<br />

Konzert für Horn und Orchester in C-dur, op. 8<br />

Allegro moderato<br />

Andante<br />

Tempo primo<br />

Franz Joseph Strauss wurde am 26. Februar 1822 als Sohn des Gendarmen<br />

Johann Urban Strauss (1800 – 1859) und Maria Anna Kunigunde<br />

Walter (1800 – 1870) in Parkstein geboren. Seine Mutter war die Tochter<br />

des Parksteiner Türmers Michael Walter Senior und beherrschte wie<br />

ihre drei jüngeren Brüder viele Musikinstrumente, die ebenfalls den<br />

Beruf des Türmers bzw. Stadtmusikers ergriffen und deren Nachkommen<br />

später zu den besten Instrumentalisten der Münchner Hofkapelle<br />

gehörten. Im Textteil zur Bildmonographie von Richard Strauss hat der<br />

Musikwissenschaftler Richard Petzoldt (1907 – 1974) einen Vergleich zur<br />

Bach-Familie hergestellt: „Die Familie Walter, der seine Mutter entstammte,<br />

hatte, in gewisser Weise der Familie Bach ähnlich, nur Türmer, Geiger,<br />

Oboisten und Opernsängerinnen zu Mitgliedern, und in der Türmerstube<br />

des oberpfälzischen Städtchens Parkstein war auch Franz Joseph Strauss im<br />

Jahre 1822 geboren worden. Auf allerlei Instrumenten heimisch, hatte sich<br />

der Jüngling sein Brot als Tanzmusiker und zeitweise als Nabburger Türmergehilfe<br />

[bei seinem Onkel Michael Walter Junior (1802 – 1877)] verdient, bis<br />

er durch Empfehlung eines Verwandten in die Kapelle des Herzogs Max in<br />

München aufgenommen wurde.“ (Richard Petzoldt: Richard Strauss.- Leipzig<br />

1962, S. 7f.)<br />

Heute können wir uns den Werdegang vom sozial wenig angesehenen<br />

Türmergesellen zum Solohornisten der Münchner Hofkapelle<br />

und Professor an der Akademie der Tonkunst nicht mehr vorstellen.<br />

Anderenorts wurden die Türmer zumeist Stadtpfeifer genannt: „Der<br />

Bildungsgang eines Stadtpfeifers war so beschwerlich, wie sein Dienst auf<br />

dem Turm im Winter kalt und bei Gewitter gefährlich war. Der Unterricht<br />

hingegen war meist dürftig, der Meister roh, das Lernen auf vielen Instrumenten<br />

konnte nicht anders als oberflächlich sein. (...) Noch am Ende des<br />

18. Jahrhunderts mußten die Stadtpfeifer auf vielen Instrumenten geübt<br />

sein. Ein Leipziger Stadtpfeiferaspirant war 1796 gehalten, die Violinstimme<br />

eines Trios, ein Waldhornkonzert, die konzertierende Choralstimme auf der<br />

Zugtrompete und dem Kontrabaß und einen ‚simplen’ Choral auf allen vier<br />

Sorten Posaunen vorzuspielen.“ (Hans Engel: Musik und Gesellschaft. Bausteine<br />

zu einer Musiksoziologie.- Berlin 1960, S. 215)<br />

Franz Joseph Strauss.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!