Neue Philharmonie Müchen Fall/Herbst 2018
Programmheft Herbstprojekt 2018
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WERKEINFÜHRUNG<br />
Johannes Brahms (1833 –1897)<br />
Konzert für Violine, Violoncello und Orchester in a-moll,<br />
op. 102<br />
I. Allegro<br />
II. Andante<br />
III. Vivace non troppo<br />
„Aimez-vous Brahms“ war 1959 der Titel eines Roman-Bestsellers<br />
der französischen Autorin Françoise Sagan (1935 – 2004), der auch in<br />
Deutschland unter dem Titel „Lieben Sie Brahms?“ zu einer Redewendung<br />
wurde, zugleich aber auch die Schwierigkeiten des Bildungsbürgertums<br />
mit der Musik des Komponisten zum Ausdruck brachte.<br />
Schon zu Lebzeiten galt die Musik des im ärmlichen Gängeviertel von<br />
Hamburg als Sohn eines Kontrabassisten geborenen Johannes Brahms<br />
als nicht leicht rezipierbar. Seinem Klavier- und Kompositionslehrer in<br />
Hamburg Eduard Marxsen (1806 – 1887), bei dem der Zehnjährige Unterricht<br />
erhalten hatte, blieb Brahms sein Leben lang freundschaftlich<br />
verbunden und fragte ihn noch als etablierten Komponisten immer<br />
wieder um Rat, wenn ihn Selbstzweifel plagten. Seine Zeitgenossen<br />
taten sich mit seiner Musiksprache schwer, wie wir den Ausführungen<br />
von Hermann Kretzschmar (1848 – 1924) in seinem Führer durch den<br />
Concertsaal aus dem Jahre 1887 entnehmen können: „Brahms ist unter<br />
allen Sinfonikern unsers Jahrhunderts der Einzige, welcher Beethoven in<br />
der Logik und Oekonomie des Satzbaues, in der ununterbrochenen Gediegenheit<br />
des Materials und der Arbeit, in dem vornehmen Verzicht auf das<br />
Conventionelle erreicht. Seine Werke, naturgemäß die Sinfonien voran, sind<br />
deshalb auch nicht durchweg leicht zu geniessen.“<br />
In Wien ansässig eilte Brahms der Ruf voraus, er selbst und seine Musik<br />
seien ausgesprochen melancholisch. Auf Joseph Hellmesberger<br />
(1828 – 1893), dem Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, geht<br />
das Bonmot zurück: „Wenn der Brahms einmal recht gut gelaunt ist, singt<br />
er ‚Das Grab ist meine Freude’.”<br />
Eine besondere musikalische Gattung stellen Werke für zwei oder mehrere<br />
Soloinstrumente und Orchester dar, die sich im ausgehenden 18.<br />
und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter der Bezeichnung<br />
Sinfonia concertante großer Beliebtheit erfreuten. Stets waren für eine<br />
Aufführung hervorragende Solisten ihres jeweiligen Instrumentes erforderlich.<br />
In dem Maße wie das Interesse an Aufführungen diesen<br />
Johannes Brahms um<br />
1853.