Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche Eine E&W ...
Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche Eine E&W ...
Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche Eine E&W ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
E&W 3/09 TELEKOMMUNIKATION 43<br />
GRUNDSATZDISKUSSION STEHT AN<br />
FH an der<br />
Wegscheide<br />
Der Kostendruck wird höher – nicht nur <strong>für</strong> den Fachhandel,<br />
sondern auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Industrie. Weswegen man<br />
auch von Seiten der Provider <strong>die</strong> derzeitige Form der<br />
Partnerschaft mit dem Fachhandel hinterfragt.<br />
3-VL Rudolf Schrefl will deswegen einen Diskussionsprozess<br />
in der Branche über <strong>die</strong> Zukunft des<br />
Telekom-FH in Gang setzen.<br />
ES GEHT UM DIE KOSTEN, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />
alle Betreiber immer schwerer zu<br />
tragen sind. Doch, wenn man <strong>die</strong><br />
Überlegungen fortführt, dann<br />
kommt man schnell ins Grundsätzliche:<br />
Worin besteht <strong>die</strong> Partnerschaft<br />
zwischen Fachhandel<br />
und Industrie?<br />
„Es ist eine provokante Frage,<br />
aber was ist <strong>die</strong> Funktion des<br />
Partners im Fachhandel heute?<br />
Besteht seine Aufgabe in der<br />
Quadratmetervermietung, wie<br />
manche zu glauben scheinen?<br />
Darüber muss man diskutieren“,<br />
erklärt 3-VL Rudolf Schrefl.<br />
„Wir sehen weiterhin ein großes<br />
Potenzial <strong>für</strong> den Telekom-Fachhandel<br />
und wir setzen auch auf<br />
ihn. Aber langsam kriegen wir<br />
das Gefühl, dass <strong>die</strong> Partnerschaft<br />
immer öfter einseitig wird.“<br />
Schrefl ist der Ansicht, dass viele<br />
der Partner im EFH <strong>die</strong> kaufmännische<br />
Verantwortung auf <strong>die</strong><br />
Provider abschieben. So werden<br />
<strong>für</strong> Erfolg oder Misserfolg das<br />
Angebot des Providers verantwortlich<br />
gemacht, anstatt das eigene<br />
Handeln, oder schwierige<br />
Entscheidungen auf <strong>die</strong> lange<br />
Bank geschoben. Und während<br />
<strong>die</strong> Netzbetreiber durch den<br />
ewigen Wettbewerb ihre Kosten<br />
bis ins kleinste Detail kennen, ist<br />
sich nach der Erfahrung von<br />
Schrefl nicht jeder der Handels-<br />
partner über seine Kostenstruktur<br />
im Klaren.<br />
Konzentration kommt<br />
Doch jetzt wächst der Druck auf<br />
<strong>die</strong> Betreiber. Sie müssen sparen<br />
und werden sich daher mittelfristig<br />
auf <strong>die</strong>jenigen Partner zu fokussieren,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> sie am lukrativsten<br />
sind.<br />
Damit geht es aber <strong>für</strong> viele<br />
Händler ans Eingemachte. Es<br />
stellt sich <strong>die</strong> Frage nach der Zukunft<br />
des Telekom-Fachhandels.<br />
„Wird der klassische Telekom-<br />
Fachhandel in <strong>die</strong>ser Situation<br />
überleben? Wir glauben, dass der<br />
FH seine Berechtigung hat.<br />
Doch der Punkt ist, wie kann er<br />
seine Kosten decken und wie<br />
kann er sich gegenüber dem<br />
Mitbewerb differenzieren. Hier<br />
sind langfristige Strategien not-<br />
Wie kann der Telekom-Fachhandel überleben? In Zeiten steigenden Kostendruckes<br />
wird auch <strong>die</strong> Stellung des Fachhandels als Vertriebskanal<br />
hinterfragt. Ein Diskussionsprozess zwischen Industrie und Fachhandelsvertretern<br />
soll Klärung bringen.<br />
wendig. Wir<br />
wollen den Fachhandel dabei<br />
nicht alleine lassen. Aber wir<br />
glauben, dass sich <strong>die</strong> Fachhandelspartner<br />
spezialisieren müssen.<br />
Nur geht da nichts weiter“, erklärt<br />
Schrefl dazu.<br />
ROBERT RIBIC<br />
3-VL Rudolf<br />
Schrefl geht es um<br />
Grundsätzliches:<br />
„Es ist eine provokante<br />
Frage. Aber<br />
was ist <strong>die</strong> Funktion<br />
des Telekom-<br />
FH heute?“<br />
Diskussion notwendig<br />
Dass <strong>die</strong> Antworten auf viele <strong>die</strong>ser<br />
Fragen nicht einfach zu finden<br />
sind, ist <strong>für</strong> Schrefl klar. Er<br />
strebt daher eine Diskussionsrunde<br />
zwischen Vertretern des Telekom-Fachhandels<br />
und der Netzbetreiber<br />
an, um einen konstruktiven<br />
Gesprächsprozess in Gang<br />
zu setzen.<br />
E&W greift <strong>die</strong>sen Ball auf. Gemeinsam<br />
mit der WKO rufen<br />
wir eine Runde ins Leben, in der<br />
Vertreter aus der Industrie und<br />
prominente Angehörige des Telekom-Fachhandels<br />
zu dem Thema<br />
diskutieren können. Mehr dazu<br />
in der kommenden E&W. ■<br />
INFO: www.elektro.at<br />
Der steirische Händler Robert Ribic steht einer<br />
Diskussionsrunde zwischen Handel und Netzbetreibern<br />
offen gegenüber. In dem sich verändernden<br />
Umfeld sieht er einen großen Anpassungsbedarf<br />
beim Fachhandel: „Der FH ist sicher<br />
angezählt und läuft der Entwicklung hinter<br />
her. Wir sollten besser sein als <strong>die</strong> Netzbetreibershops.<br />
Dazu müssen wir <strong>die</strong> vielen kleinen Fehler der Vergangenheit<br />
ausmerzen und gleichziehen bei der Professionalität der Betreibershops.“<br />
Konstruktive Gespräche mit den Betreibern könnten nach Ansicht von Ribic<br />
hier <strong>die</strong> Ausgangsbasis des Handels verbessern, wenn <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
auch umgesetzt werden.