BREMER SPORT Magazin | Oktober 2018
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Integration durch Sport<br />
Fotos Landessportbund Bremen e.V.<br />
Charity Game in Bremerhaven:<br />
Basketball als Basis<br />
der Begegnung<br />
Ein Basketballspiel der ungewöhnlichen<br />
Art ermöglichte das<br />
Freundschaftsspiel des syrischen Exil-Teams<br />
"Souriana" mit der Nachwuchs-Basketball-<br />
Bundesliga (NBBL)-Mannschaft der<br />
Eisbären Bremerhaven.<br />
><br />
Ohne Hintergrundwissen mutete es an, wie<br />
die spontane Zusammenkunft eines All-<br />
Star Teams mit nahöstlichen Wurzeln: 15<br />
geflüchtete syrische Basketballtalente aus<br />
ganz Europa besuchten Bremerhaven, um<br />
in der Halle des Nordseestadions ihre<br />
Künste am Ball mit den jungen Profi-<br />
Aspiranten der Eisbären zu messen.<br />
Bei den "All-Stars" handelt es sich um das<br />
Team Souriana - eine Mannschaft aus syrischen<br />
Basketballern, die vor ihrer Flucht in<br />
den höchsten Ligen ihres Landes und vielfach<br />
in der syrischen Nationalauswahl<br />
spielten.<br />
Seit 2016 treffen sie sich durch die Initiative<br />
ihres Trainers Mahmoud Al-Abed zwei bis<br />
dreimal im Jahr, um gemeinsam gegen<br />
andere Mannschaften anzutreten,<br />
Erlebnisse zu sammeln sowie festzuhalten<br />
und mit deutscher Sport- sowie<br />
Vereinskultur und vor allem Menschen in<br />
Kontakt zu kommen.<br />
Viele der Syrer haben bereits Verbindungen<br />
zu ansässigen Vereinen geknüpft, spielen<br />
und trainieren in Deutschland, aber freuten<br />
sich dennoch über die Möglichkeit, gegen<br />
die Eisbären antreten zu können und<br />
Bremerhaven und Bremen sowie die<br />
Menschen dort kennen zu lernen.<br />
Auch für die rund 200 Zuschauer, die teils<br />
mit dem Shuttlebus aus Bremen angereist<br />
waren, bildete das Spiel der sehr unterschiedlichen<br />
Mannschaften hörbar etwas<br />
Besonderes.<br />
Speziell die gemeinsame Shuttle-Rückfahrt<br />
mit den Basketball-Hochkarätern war nach<br />
diversen Selfies für viele unter anderem<br />
syrische Fans noch einmal ein nachgeschobenes<br />
Highlight "zum Anfassen".<br />
Auch wenn vielen syrischen Spielern durch<br />
Berufsausbildungen, Sprachkurse und die<br />
neue Lebenssituation nicht mehr viel Zeit<br />
fürs Training bleibt, gewann beim Spiel die<br />
Erfahrung von "Souriana", in dieser, auch<br />
für die Bremerhavener nicht alltäglichen<br />
Spielkonstellation, gegen die U19-Talente<br />
mit 90:78. "Wichtiger ist jedoch der Spaß<br />
am Sport und das gemeinsame Erlebnis",<br />
betonte Coach Al-Abed, der in Düsseldorf<br />
selbst bereits einen der jetzigen<br />
Leistungsträger der Eisbären trainiert<br />
hatte. Er fühle sich bei seinem zweiten<br />
Besuch in Bremen durch die herzliche<br />
Mentalität fast "wie in einer Familie“.<br />
Möglich gemacht wurde das Event organisatorisch<br />
durch eine Kooperation des<br />
Programms "Integration durch Sport" im<br />
Landessportbundes Bremen (LSB), dem<br />
Bremer Rat für Integration (BRI) sowie den<br />
Eisbären Bremerhaven. Außerdem beteiligte<br />
sich Jasmina Heritani als Vertreterin des<br />
Syrischen Exil Kulturvereins (SEKu), der die<br />
Mannschaften nachträglich zum Kennenlernen,<br />
Essen und Rahmenprogramm in der<br />
Bremer Innenstadt einlud. Auch Sozialsenatorin<br />
Anja Stahmann nahm sich bis<br />
zum Abend Zeit, um die zahlreichen Gäste<br />
willkommen zu heißen und kennen zu lernen.<br />
Bremen Sport <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> 18 |<br />
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