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<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR KEMPTEN UND DEN ALTLANDKREIS<br />
EINE FESTLICHE HERBSTTAFEL Mit einem Rezept vom Fachmann<br />
GESUND DURCH DIE KALTE JAHRESZEIT Mit echten Geheimtipps<br />
NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN Halloween-Basteltipps und blutige Snacks<br />
Titelfoto: Panthermedia/belchonock
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Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Griaß</strong> di’ – das Magazin<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die heißen Freibadtage sind vorbei und langsam ist es an<br />
der Zeit, die warmen Pullover wieder hevorzukramen und<br />
ein Feuerchen im Kamin zu machen. Ich weiß, die Tatsache,<br />
dass der Sommer Abschied genommen hat, stimmt<br />
viele von Ihnen etwas traurig – doch dazu gibt es wirklich<br />
keinen Grund. Der <strong>Herbst</strong> ist bunt und golden und wunderschön<br />
– und er hat mehr zu bieten, als Sie denken. Was Sie an einem sonnigen<br />
<strong>Herbst</strong>tag am besten anstellen, erfahren Sie in unserem Heft auf Seite 4<br />
und auch für Schmuddelwettertage haben wir für Sie und Ihre Liebsten jede<br />
Menge Tipps gegen Langeweile gesammelt.<br />
Dass Stricken zu Unrecht als simples Seniorenhobby abgetan wird, beweisen<br />
wir Ihnen auf Seite 9 und wenn Sie trotz Pullover und Feuer noch immer<br />
frieren, stecken Sie ihre Nase am besten direkt in die Seiten 10 bis 12, denn<br />
unser Saunaaufguss-Selbstversuch bringt selbst die größten Frostbeulen<br />
zum Schwitzen.<br />
So viel basteln, spazieren und saunieren macht ganz schön hungrig, finden Sie nicht auch, liebe Leser<br />
und Leserinnen? Im Innenteil halten wir deshalb ein herbstliches Wildrezept für Sie zum Nachkochen bereit,<br />
empfohlen wurde es uns von einem echten Kenner. Eine raffinierte Schalbindetechnik für Sie und Ihn<br />
findet sich auf Seite 16 und wie Sie dem Igel in ihrem Garten eine schöne Zeit bereiten, verraten wir auf<br />
Seite 24. Auch Halloween ist im Oktober ein großes Thema, wenn auch nicht jeder ein Fan davon ist, im<br />
Gruselkostüm von Haus zu Haus zu ziehen, so hoffe ich sehr, dass wir Sie mit unseren furchterregenden<br />
Snacks und Basteltipps vielleicht doch ein klein wenig erschrecken können. Apropos erschrecken: Auf<br />
Seite 26 lesen Sie, wie wir bei einem Crash-Kurs für Selbstverteidigung gelernt haben, uns gegen Angriffe<br />
auf der Straße zu wehren.<br />
Zu guter Letzt nehmen wir Sie mit auf eine kleine Wanderung zu einem wunderschönen Wasserfall –<br />
lassen Sie sich überraschen. Nun bleibt mir nur noch, Ihnen viel Freude beim Lesen und einen wundervollen,<br />
sonnigen <strong>Herbst</strong> in Kempten und Umgebung zu wünschen.<br />
Goldener <strong>Herbst</strong> ...................... 4<br />
Ein gemütlicher <strong>Herbst</strong>tag ....... 6<br />
Die neueste Masche ................ 9<br />
Unter Dampf ........................... 10<br />
Eine festliche <strong>Herbst</strong>tafel ........ 12<br />
Hübsch für den <strong>Herbst</strong> ........... 16<br />
Gesund durch die kalte<br />
Jahreszeit ................................ 18<br />
Nichts für schwache Nerven ...20<br />
Der richtige Umgang mit<br />
stupfeligen <strong>Herbst</strong>gästen ........24<br />
Schurken aufgepasst! .............26<br />
Afterworkwanderung ..............28<br />
Veranstaltungen ......................30<br />
Auf bald, Ihre Julia Dopfer und das <strong>Griaß</strong>-di’-Team in Kempten<br />
Bilder: Christoph Kölle<br />
Ihr Mediaberater-Team in Kempten (links hinten – links vorne): Manfred<br />
Köberle, Christian Schmölz, Heiko Hössl, Stephanie Pfau, Patrick Nieberle,<br />
Harald Taufratshofer, Gudrun Geisler, Martina Aicher, Lisa Dietrich,<br />
Carmelinda Campagna<br />
Ihr <strong>Griaß</strong>-di’-Team in Kempten:<br />
Maricci King und Julia Dopfer<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH<br />
Heisinger Straße 14, 87437 Kempten<br />
Geschäftsführer: Markus Brehm<br />
Stellv. Verlagsleiter: Reiner Elsinger<br />
Titelfoto:<br />
Panthermedia/belchonock<br />
Redaktion und Koordination:<br />
Julia Dopfer (verantwortlich)<br />
Tel. 08 31.2 06-53 25, dopferju@azv.de<br />
Anzeigen:<br />
Katja Hackel (verantwortlich)<br />
Telefon 08 31.2 06-2 21, hackel@azv.de<br />
Anzeigengrafik:<br />
AZ Marketing & Service GmbH<br />
Gestaltung / Satzarbeit:<br />
Composizione Katrin Rampp<br />
Gerberstraße 18a, 87435 Kempten<br />
info@composizione.de<br />
www.composizione.de<br />
Druck:<br />
AZ Druck und Datentechnik<br />
87437 Kempten<br />
Auflage:<br />
21 500 Stück<br />
Verteilung:<br />
Verlags-Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung,<br />
Ausgabe Kempten, vom 16. Oktober <strong>2018</strong><br />
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Jeder Home Instead Betrieb ist unabhängig und selbstständig. © <strong>2018</strong> Home Instead GmbH & Co. KG<br />
Was für eine wunderschöne Jahreszeit der<br />
Goldene <strong>Herbst</strong> im Allgäu sein kann … Eine frische<br />
Brise, knisternde Lagerfeuer und raschelnde<br />
Blätter, die langsam auf den Boden fallen, begeistern<br />
viele Menschen. Auch wenn die Tage kürzer<br />
werden, kann man die letzten warmen Sonnenstrahlen<br />
noch ausgezeichnet nutzen und mit<br />
seinen Liebsten einen schönen <strong>Herbst</strong>tag genießen.<br />
Die Natur bietet im <strong>Herbst</strong> so viel und es gibt<br />
einiges zu entdecken. Wie wäre es, mit einem<br />
Waldspaziergang und einem anschließendem<br />
Picknick? Um das Picknick auch genießen zu können,<br />
ist es wichtig, sich warm anzuziehen und eine<br />
große Decke zum Daraufsitzen einzupacken. Besonders<br />
gemütlich wird es, wenn man zu kleinen Knabbereien<br />
einen warmen Tee einpackt, den man nach dem<br />
Spaziergang zum Aufwärmen trinken kann. Während<br />
dem Spaziergang kann man – zur Freude der Kleinsten<br />
– nicht nur die Farbenpracht der Natur bewundern,<br />
sondern mit etwas Glück auch Waldtiere, wie<br />
Eichhörnchen und Igel, bei ihren Vorbereitungen für
Goldener <strong>Herbst</strong> 5<br />
den Winterschlaf beobachten.<br />
Der Wald bietet eine abwechslungsreiche<br />
Umgebung, in der<br />
es viel zu entdecken gibt. Damit<br />
der Spaziergang für Kinder nicht<br />
langweilig wird, können auf dem<br />
Weg Nüsse, Kastanien, Eicheln<br />
sowie bunte Blätter aufgesammelt<br />
werden, die zuhause bestens<br />
zum Basteln oder als herbstliche<br />
Dekoration verwendet werden<br />
können. Auch eine kleine<br />
Laubschlacht bringt Spaß in den<br />
goldenen <strong>Herbst</strong>tag. Ein weiteres<br />
herbstliches Highlight ist das<br />
Drachensteigen. Dazu braucht<br />
es, neben dem Drachen, nur eine<br />
große freie Fläche und etwas<br />
Wind und schon kann er bei seinem Tanz im Wind beobachtet werden. Ein besonderes<br />
Ende für einen <strong>Herbst</strong>tag, das vor allem die Kleinen erfreut, findet sich am<br />
Lagerfeuer. Wenn man sich um Feuerschalen oder eine Feuerstelle im Garten setzen<br />
kann und auf einem Stock Marshmallows grillt, zaubert dies auch Erwachsenen<br />
ein Leuchten in die Augen. Um den Abend abzurunden, hält man, am besten<br />
in Decken gekuschelt, nach Sternschnuppen Ausschau und wünscht sich etwas.<br />
Im <strong>Herbst</strong>, wenn die Sonne ihre Kraft verliert, ist es auch Zeit, den Garten auf die<br />
kommenden kalten Monate vorzubereiten. Schließlich soll dieser nächstes Jahr<br />
wieder schön blühen. Welche Pflanzen wie behandelt werden müssen, kann man<br />
in Gärtnereien nachfragen oder im Internet lesen.<br />
Text: Maricci King, Bilder: Panthermedia/evgenyataman, Panthermedia/Kzenon<br />
Nach der starken Hitze in den letzten Monaten, ist<br />
es eine Erleichterung, wenn es wieder etwas kühler<br />
wird – besonders für diejenigen, die am liebsten draußen<br />
Sport machen. Man kann im <strong>Herbst</strong> wunderbar<br />
die kühlen Abendstunden für eine Fahrradtour nutzen<br />
oder endlich wieder die Lieblingsstrecke im Wald<br />
joggen, ohne dass man nach zwei Metern zu schwitzen<br />
anfängt. Gerade für diejenigen, die sich endlich<br />
aufraffen wollen und mit dem Laufen beginnen möchten,<br />
ist im <strong>Herbst</strong> der ideale Zeitpunkt dafür. Ein allmähliches<br />
Steigern der Trainingsdauer – und Intensität<br />
ist bei herbstlichen Temperaturen schonender für<br />
den Kreislauf. Zwei bis drei Sporteinheiten pro Woche<br />
reichen schon aus, um den Körper mit frischer Luft<br />
zu versorgen und das Immunsystem zu stärken. Beim<br />
Sporteln im <strong>Herbst</strong> sollte man unbedingt helle Kleidung<br />
und eventuell sogar Reflektoren tragen, damit<br />
man sich auch bei Nebel und früher Dunkelheit sicher<br />
fühlt und gesehen wird.<br />
Wie man dem <strong>Herbst</strong>-Blues an schlechten Tagen am<br />
besten entflieht, zeigen wir auf den nächsten Seiten.<br />
#BeatYesterday<br />
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Denn nicht immer sind <strong>Herbst</strong>tage sonnig und gold. Manchmal kämpfen wir tagelang<br />
mit Dauerregen, Nebel, Kälte und schlechter Laune, weil alles trist und grau wirkt.<br />
Doch auch an Tagen mit Schmuddelwetter kann man jede Menge unternehmen –<br />
vielleicht sogar Dinge, die man den ganzen Sommer über eher aufgeschoben hat.<br />
Der Vertrag im Fitnessstudio läuft munter weiter, doch wann wurde die<br />
Sporttasche das letzte Mal gepackt? Tagsüber war man auf der Arbeit<br />
und am Abend war es immer noch zu warm dafür? Der Grillabend bei<br />
Freunden oder der See haben dem Sport den Rang abgelaufen? Dann wird es<br />
Zeit, sich wieder einmal aufzuraffen und den Kreislauf ein bisschen in Schwung<br />
zu bringen – das gelingt sowohl im Fitnessstudio, als auch mit einfachen<br />
Übungen zuhause oder mit einem kleinen <strong>Herbst</strong>spaziergang. Ja, auch<br />
bei Regen können wir uns vor die Tür wagen – wir sind schließlich,<br />
wie man so schön sagt, nicht aus Zucker... Hat man sich erstmal<br />
überwunden und ein bisschen frische Luft geschnappt,<br />
ist die schlechte Laune schnell vergessen.<br />
Aber auch kuschelige Tage zuhause haben ihren<br />
Charme. Gemütlich vor dem Kaminfeuer sitzen,<br />
einen warmen Tee trinken, ein gutes Buch lesen<br />
oder einfach auf der Couch fläzen und den Lieblingsfilm<br />
zum zehnten Mal anschauen. Manchmal<br />
tut es gut, einfach nur die Seele baumeln zu lassen<br />
und sich über nichts Gedanken zu machen.<br />
Doch wer im <strong>Herbst</strong> gerne auch mal im gemütlichen<br />
Wohnzimmer bleibt, muss natürlich nicht zwingend<br />
faulenzen. Denn wie gerade viele Eltern, Tanten,<br />
Onkels, Omas und Opas wissen, stößt Tee trinken und<br />
ruhiges Sitzen bei den wenigsten Kindern auf Begeiste-
Ein gemütlicher <strong>Herbst</strong>tag 7<br />
rung und so muss auch an grauen Tagen kurzerhand ein Bespaßungsprogramm<br />
her. Sind nach dem Pfützenspringen erstmal alle Rotznasen und Klamotten wieder<br />
getrocknet, wird es Zeit, lustige Figuren und Tierchen zu basteln. Im Optimalfall<br />
hat man schon bei trockenem <strong>Herbst</strong>wetter einen großen Sack voll mit Kastanien<br />
und Eicheln gesammelt. Da das Basteln mit Kastanien relativ einfach ist,<br />
können auch die jüngsten in der Familie mit Streichhölzern, Zahnstochern und<br />
weiteren Naturmaterialien kreative Figuren bauen. Neben einfachen Kastanien-<br />
Männchen lassen sich auch Fantasietiere, Vögel, Insekten oder Tiere<br />
vom Bauernhof basteln.<br />
Hierfür braucht man pro Schaf eine Kastanie, eine Eichel im Fruchtbecher<br />
mit Stiel, einen Zahnstocher, vier Streichhölzer, Alleskleber,<br />
einen Handbohrer, ein Schaschlikspieß oder einen Nagel, eine Schere<br />
und nach Belieben Wackelaugen. Und schon kann’s losgehen.<br />
Zu Anfang werden in die Unterseite der Kastanie vier Löcher so gebohrt, dass die<br />
Beine am Ende etwas schräg zur Seite stehen. Sind die Löcher gebohrt, kann in<br />
jedes Loch ein halbes Streichholz gesteckt werden. Hierfür müssen die Streichhölzer<br />
vorher in der Mitte geteilt werden. Das gelingt mit einer Schere oder durch<br />
einfaches Auseinanderreißen. In die Mitte der Oberseite der Kastanie wird<br />
ein etwas dünneres Loch für den Kopf gebohrt, da hier ein halber Zahnstocher<br />
reingesteckt wird und dieser dünner ist als ein Streichholz.<br />
Anschließend wird in die Eichel ein ebenso kleines Loch gebohrt. Diese<br />
wird dann mit dem Loch nach hinten auf den Zahnstocher im körper“ gesteckt. Anschließend wird der Stiel der Eichel abgebrochen und in der<br />
Mitte geteilt – das werden später einmal die Ohren der Schafe. In der „Schale“<br />
„Kastanien-<br />
der Eichel werden Klebepunkte angebracht, an denen dann auch die Fruchtstiele<br />
und die Eichel selbst befestigt werden. Ganz zum Schluss wird die Eichel mit den<br />
Ohren auf dem Kopf des Schafes befestigt. Wer möchte, kann auch gerne noch<br />
ein paar Wackelaugen im Gesicht der Tiere anbringen.<br />
Wer nur Zeit für eine kurze Bastelstunde hat, kann auch im Handumdrehen einfachere<br />
Dinge aus den Kastanien basteln – wie zum Beispiel eine Raupe, eine<br />
Spinne oder eine Schnecke. Auch ein süßer Kastanienigel ist schnell gemacht.<br />
Hierfür mit dem Handbohrer zwei Löcher für die Augen und eines für das Igelschnäuzchen<br />
in die Kastanie bohren. In das Loch für die Nase wird ein abgebrochenes<br />
Stück Zahnstocher gesteckt. Für die Stacheln werden viele weitere<br />
Löcher in die Kastanie gebohrt und anschließend halbierte Zahnstocher mit der<br />
Spitze nach oben hineingesteckt. Voilà – fertig sind die Kastanientiere.<br />
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Ein gemütlicher <strong>Herbst</strong>tag<br />
Nicht nur aus Kastanien lassen sich<br />
tolle Motive basteln. Auch mit bunten<br />
<strong>Herbst</strong>blättern kann man die<br />
verschiedensten Bilder, von der Ballerina<br />
bis zum Vogel, kleben. Hierfür<br />
verwendet man bereits getrocknete<br />
und gepressten Blätter in<br />
verschiedenen Formen, Farben<br />
und Größen und klebt<br />
diese nach Belieben auf buntes<br />
oder weißes Papier.<br />
Natürlich kann man<br />
auch auf gedruckte<br />
Schablonen kleben<br />
oder sich im Voraus<br />
mit Stiften, Wachs- oder<br />
Wasserfarben Motive (wie beispielsweise Gesichter) zeichnen und entsprechend<br />
bekleben. Für einen kleinen „Blätter-Löwen“ wird beispielsweise<br />
zu Anfang das Gesicht des Tieres auf ein Papier gemalt und ausgeschnitten,<br />
anschließend wird die Mähne aus getrockneten Blättern gezaubert.<br />
Natürlich können auch Blumen, Blüten und andere Gegenstände von Wald<br />
und Wiese in den bunten Blätterbildern verarbeitet werden. Der Fantasie sind<br />
hier keine Grenzen gesetzt.<br />
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Ist der Basteltag beendet, die Rasselbande im Bett und der Babysitter bereit,<br />
ist es Zeit für ein bisschen Zweisamkeit. Sind wir doch ehrlich – Sommertage<br />
sind wunderbar. Wir können baden, wandern und abends lange draußen sitzen<br />
– und zugegeben, die Temperaturen in den letzten<br />
Wochen waren auch ziemlich „kuschelig“ – aber<br />
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14.00 – 18.15 Uhr Sa.: 08.30 – 13:00 Uhr<br />
Dinge wie beispielsweise die Therme besuchen oder<br />
ein romantisches Dinner sind irgendwie gemütlicher,<br />
wenn es draußen kalt und grau ist und man sich an<br />
den Partner kuscheln kann, ohne wegen der Hitze an<br />
ihm festzukleben.<br />
Auch Kinobesuche bleiben an heißen Tagen auf der<br />
Strecke. Wir wollen den neuen Film aus der Vorschau<br />
unbedingt sehen, entscheiden uns aber bei 30<br />
Grad doch eher für einen Grillabend mit<br />
Freunden und ehe wir uns umse-<br />
hen, ist der Streifen schon<br />
wieder von den Leinwänden.<br />
Wie wäre es da also<br />
mit einem gemütlichen<br />
Filmeabend? Natürlich mit<br />
jeder Menge Popcorn!<br />
Text: Julia Dopfer, Bilder: Julia Dopfer, Panthermedia/stevemc, Panthermedia/Yaruta
„Do-it-yourself“ ist schon lange in. Und auch Stricken ist<br />
nicht mehr nur eine Freizeitbeschäftigung für Omas. Immer<br />
öfter sieht man wieder junge Stricker an Bushaltestellen,<br />
Cafés – selbst in überfüllten U-Bahnen klappern die Nadeln.<br />
Text und Bild: Maricci King<br />
Auch ich wollte meine verstaubten Strickkenntnisse wieder<br />
auffrischen und habe mich deshalb zum Handarbeitstreff<br />
der IG OMa in Oberdorf begeben. Dort trifft sich jeden<br />
Mittwoch die Handarbeitsgruppe zum gemeinsamen Nähen,<br />
Häkeln oder – wie in meinem Fall – Stricken. Mit Hilfe von Barbara<br />
Gläser beginne ich, die Maschen für meine Socken zu stricken.<br />
Schnell verfalle ich in den Rhythmus „linke Masche, rechte<br />
Masche“ und bin vertieft in meine Arbeit. Während einer kurzen<br />
Pause beobachte ich das bunte Treiben und bemerke ein flinkes<br />
Nadelklappern neben mir. Munter im Gespräch vertieft, strickt Marianne Hartmann<br />
an einer Socke. Während mein Werk um gerade mal drei Reihen gewachsen<br />
ist, hängt von ihren Stricknadeln eine halbe Socke herunter. Ich betrachte<br />
meine Nadeln und denke mir, welch Glück, dass meine Socken erst zu Weihnachten<br />
fertig sein müssen …<br />
...wir brauchen Verstärkung!<br />
• Heilerziehungspfleger/-in<br />
• Heilerziehungspflegehelfer/-in<br />
• Sozialbetreuer/-in<br />
• Arbeitserzieher/-in<br />
• Produktions- und Gruppenhelfer/-in<br />
• Gruppenleiter/-in<br />
• Mitarbeiter/-in im Bundesfreiwilligendienst<br />
Nähere Infos zu den Stellen unter: www.aw-ke.de/stellenangebote<br />
Unsere Betriebs- und Arbeitszeiten sind Montag -Donnerstag<br />
von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr und Freitag bis 12:00 Uhr<br />
Na, ist etwas für Sie dabei? Dann zögern Sie nicht<br />
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Bewerbungsunterlagen an:<br />
Allgäuer Werkstätten GmbH<br />
Frau Sonja Binser<br />
Zeppelinstraße 5<br />
87437 Kempten (Allgäu)<br />
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Gerade jetzt im <strong>Herbst</strong> ist es wichtig, die Abwehrkräfte zu stärken. Dabei<br />
hilft regelmäßiges Saunieren. Für die Saunagänger ist dabei der Aufguss<br />
das Highlight des Besuches. Wie anstrengend der Aufguss für den Saunameister<br />
ist, durfte ich am eigenen Leib erfahren.<br />
Der Saunameister nimmt für den Aufguss verschiedene Hilfsmittel, wie<br />
einen Aufgusskübel mit Kelle zur Hand und bringt mit geübten Handgriffen<br />
die Besucher zum Schwitzen. Doch wie anstrengend ist es eigentlich,<br />
den Aufguss selbst durchzuführen? Saunameister Michael Gaugel und seine Kollegin<br />
Leonie Dold zeigen mir vor dem offiziellen Betrieb im Cambomare erst einmal<br />
einen kurzen Show-Aufguss, der mit Musik, verschiedenem Equipment und<br />
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In dem Allgäuer Erlebnisbad in Kempten<br />
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Unter Dampf 11<br />
Text: Maricci King, Bilder: Maricci King, © roesli48/pixelio.de<br />
Lichtershow durchgeführt wird. Allein beim Zuschauen komme<br />
ich in der 80 °C warmen Sauna ins Schwitzen. Doch ein entspannendes<br />
Schwitzen wird es für mich heute nicht. Michael<br />
gibt mir direkt ein Handtuch in die Hand und zeigt mir – zum<br />
Glück im Vorraum der Sauna – die Basis-Praktiken für den Aufguss.<br />
Beim ersten Handgriff, der Propeller, wedle ich das Handtuch<br />
wie ein Lasso über dem Kopf. Der zweite Griff, Abschlagen<br />
genannt, ist schon etwas schwieriger. Dabei muss das Handtuch<br />
geschlossen über den Kopf geschwungen und beim Absinken<br />
geöffnet werden. Klingt kompliziert? – War es bei den ersten<br />
Versuchen auch. Doch schnell habe ich den Dreh raus und<br />
Michael zeigt mir noch die „8“. Hierbei muss das Handtuch, wie<br />
der Name schon sagt, wie eine 8 um den Körper gewedelt werden.<br />
Jetzt, wo ich die drei Grundtechniken mehr oder weniger<br />
beherrsche, geht es zurück in den Schwitzkasten. Ich bekomme<br />
noch eine Kelle sowie einen Kübel mit Wasser und ätherischen<br />
Ölen und beginne meinen ersten richtigen Aufguss. Zuerst schöpfe ich das Wasser<br />
auf die heißen Steine, wobei mir schon ordentlich warm wird. Dann packe<br />
ich mein Handtuch und wende die gelernten Wedeltechniken an. Nach kürzester<br />
Zeit rinnt mir der Schweiß über das Gesicht. Ich laufe durch die Sauna und<br />
schwinge mein Handtuch in Richtung der imaginären Saunagäste. „Je voller die<br />
Sauna, desto anstrengender ist der Aufguss“, erklärt mir Michael. „Denn jeder<br />
Besucher möchte die warmen Windstöße abbekommen, weshalb man bei viel<br />
Betrieb das Handtuch öfter schwingen muss.“ Nach knapp vier Minuten<br />
abwechselndem Wedeln und Wasser nachgießen gebe ich auf. Durchgeschwitzt<br />
lege ich meine Hilfsmittel ab und beschließe, den Aufguss<br />
doch lieber wieder auf der Bank zu genießen.<br />
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Der Wochenmarkt ist ein Erlebnis für alle Sinne – schmecken, riechen,<br />
fühlen. Wir haben Wild- und Fischhändler Jens Schmidt getroffen und<br />
erfahren, wie das Leben als Markthändler ist.<br />
Für drei Generationen – Sohn, Mutter, Vater und Oma – beginnt Montag<br />
Morgen um vier Uhr die Woche. Der Verkaufswagen muss eingeräumt und<br />
einer der acht Märkte angefahren werden. Anders als im Laden haben<br />
die Kunden auf dem Wochenmarkt mehr Zeit und freuen sich auf ein Pläuschchen<br />
mit den Verkäufern. Da ein Großteil der Kunden Stammkundschaft ist,<br />
SCHMIDT<br />
Fischspezialitäten aus aller Welt<br />
Wild aus heimischer Jagd<br />
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auf den Wochenmärkten in:<br />
Kempten<br />
Memmingen<br />
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Eine festliche <strong>Herbst</strong>tafel 13<br />
baut man eine Beziehung<br />
zu ihnen auf und man sieht<br />
die Kunden von klein auf mit<br />
aufwachsen – bis die Kinder<br />
selber als Erwachsene<br />
bei Jens Schmidt einkaufen.<br />
Dank dem intensiven Kundenkontakt<br />
bekommen die<br />
Käufer eine ausgezeichnete<br />
und individuelle Beratung<br />
für die Zubereitung einzelner<br />
Gerichte: Welches Gemüse<br />
passt zu welchem Fleisch?<br />
Und wie wird das Fleisch zubereitet? Da der neue Verkaufswagen<br />
sowohl Klimaanlage als auch eine Heizung<br />
besitzt, ist das Verkaufen im Sommer wie im<br />
Winter eine Freude für die Schmidts. Wenn man Jens<br />
Schmidt über das Marktleben berichten hört, merkt<br />
man, dass er für seine Produkte lebt. „Unser Anspruch<br />
ist es, unsere Kunden mit bester Ware und bestem<br />
Service zu bedienen.“ Diese Begeisterung spiegelt<br />
auch sein Sohn Sven wieder, der später einmal das<br />
Geschäft übernehmen wird. Für Wild-Einsteiger empfehlen<br />
Vater und Sohn, mit Reh anzufangen, da dieses<br />
das zarteste und feinste Fleisch ist. Und damit<br />
auch Ihre <strong>Herbst</strong>tafel so fein duftet, hat uns Familie<br />
Schmidt ein feines Rezept verraten.<br />
Mein Garten –<br />
ein Ort, der Körper<br />
und Seele belebt.<br />
Lust auf Garten<br />
Schellheimer<br />
in Wildpoldsried b. Kempten<br />
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14<br />
Eine festliche <strong>Herbst</strong>tafel<br />
Zur Maronensuppe<br />
Appassimento – Collefrisio<br />
Re be 60 % M o nt e p ulc i a no,<br />
20 % Merlot,<br />
20 % Sangiovese<br />
Region Abruzzen<br />
Geschmack fruchtig, halbtrocken<br />
Zum Rotwildragout<br />
Confronto Rosso – Collefrisio<br />
Re be 60 % Mo nt e p u lc i an o,<br />
20 % Merlot,<br />
20 % Sangiovese<br />
Region Abruzzen<br />
Geschmack kraftvoll und trocken<br />
Zum Pflaumendessert<br />
Sotto Sopra – Collefrisio<br />
Reb e Mo nte pul cia n o<br />
mit Amarena-Kirsche<br />
Region Abruzzen<br />
Geschmack süß<br />
Zutaten Ragout<br />
1 kg Rehragout aus der Keule<br />
150 g Zwiebel geschält und gewürfelt<br />
je 150 g Karotten und Sellerie gewürfelt<br />
3 El Rapsöl<br />
2 El Tomatenmark<br />
250 ml Rotwein<br />
100 ml Cognac<br />
2 Lorbeerblätter<br />
5 Wacholderbeeren<br />
1 l Wildfond<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
100 g Zartbitterkuvertüre<br />
2 El Preiselbeermarmelade<br />
1 Tl geriebenen Ingwer (frisch)<br />
Zutaten Brezenknödel<br />
500 g Brezen vom Vortag<br />
500 ml Milch<br />
5 Eier<br />
3 Schalotten fein gewürfelt<br />
2 El gehackte Petersilie<br />
Salz, Pfeffer, Muskat<br />
1 El Butter<br />
Zubereitung Ragout<br />
Das Fleisch in Würfel schneiden und in einem Topf mit heißem Öl scharf anbraten.<br />
Tomatenmark einrühren, kurz braten lassen und mit Rotwein und Cognac<br />
ablöschen. Das ganze etwa 30 Minuten köcheln lassen. Die Zwiebeln, Sellerie<br />
und Karotten würfeln und mit Tomatenmark scharf anbraten. Danach die Kräuter<br />
zum Fleisch geben und das Fond dazu gießen. Mit Salz und Pfeffer würzen<br />
und zugedeckt erneut 30 Minuten köcheln lassen.<br />
Zum Schluss die Kuvertüre in die Soße einrühren und<br />
nochmal ein paar Minuten ziehen lassen.<br />
Zubereitung Brezenknödel<br />
Die Brezen in Scheiben schneiden und warme Milch<br />
über die Scheiben geben. Das ganze etwa 20 Minuten<br />
einweichen lassen. Die Petersilie waschen, trocken<br />
schütteln und klein hacken. Zwiebeln schälen<br />
und in heißem Öl hellbraun anbraten, auf die Brezenstücke<br />
geben und locker mischen. Mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Eier und Petersilie beifügen und alles verkneten.<br />
Dann Salzwasser in einem weiten Topf zum<br />
Kochen bringen. Mit feuchten Händen aus der Brezenmasse<br />
Knödel formen und ins Wasser gleiten lassen.<br />
Die Hitze etwas zurückstellen und 15 Minuten siedend<br />
ziehen lassen. Die Knödel mit einer Lochkelle herausnehmen<br />
und sofort heiß dampfend servieren.<br />
Um das Gericht abzurunden, empfehlen wir eine<br />
Maronensuppe zur Vorspeise und ein Pflaumencrumble<br />
als Nachspeise. Rezepte für diese finden sich auf<br />
zahlreichen Seiten im Internet und sind leicht zuzubereiten.<br />
Text: Maricci King, Bilder: Panthermedia/Sandralise, Jens Schmidt
ARTUS!<br />
8. Juni – 18. August 2019<br />
Freilichtbühne Altusried<br />
…Artus! Das ist der Name des sagenumwobenen Königs von England und des neuen Altusrieder Titelhelden.<br />
Bis heute weiß niemand genau, ob dieser König Artus jemals gelebt hat. Unzählige Sagen und Mythen ranken<br />
sich um ihn, seine Ritter der Tafelrunde, seinen Gefährten Merlin und seine schöne Frau Guinivere.<br />
Der Sage nach zog Artus das Schwert Excalibur aus einem Stein und erwies sich damit als rechtmäßiger<br />
Herrscher von Britannien. Von da an war sein Leben ein großes Abenteuer, das von irdischen Angelegenheiten<br />
wie Liebe, Eifersucht und Krieg bis zu mystischen Erfahrungen mit Merlin und der Insel Avalon reicht.<br />
2019 erwecken wir auf der Allgäuer Freilichtbühne König Artus zu neuem Leben. Wie immer beim großen<br />
traditionellen Freilichtspiel können Sie sich auf ein großes Spektakel mit hunderten Altusrieder Schauspielern,<br />
vielen Pferden, Schlachten und großen Gefühlen freuen. Eine atemberaubende Naturkulisse, eine<br />
Tribüne, die unsere Zuschauer vor Wind und Wetter schützt, eine mitreißende Inszenierung mit ganz viel<br />
Leidenschaft und Herzblut …<br />
Infos: www.allgäuer-freilichtbühne.de | kb@altusried.de | Telefon 08373/92200
Grüne Blätter weichen bunten Blätter, einige Sonnenstrahlen werden<br />
durch Wolken ersetzt und auch Sonnenhüte und Bikinis werden in<br />
den kalten Monaten durch Mützen, Stirnbänder und warme Pullis getauscht.<br />
Doch wie werden die wärmenden Accessoires richtig getragen?<br />
Text: Julia Dopfer und Maricci King, Bilder: Michaela Sauer<br />
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sonnige Tage mit kühlen Winden. Richtig gebunden machen sie Winter-<br />
Outfits im Handumdrehen zu einem echten Hingucker – egal, ob knallig<br />
oder dezent, ob lang oder kurz, ob dick oder dünn. Sie können sie über die Schulter<br />
drapieren, um den Hals winden oder sie lang baumeln lassen – Möglichkeiten<br />
gibt es genügend. Hier stellen wir Ihnen eine schnelle und doch raffinierte<br />
Variante vor. Unser Kollege Philipp Münnich hat den Knoten direkt auf Alltagstauglichkeit<br />
getestet.<br />
1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt<br />
1. Wickel den Schal so um deinen Hals, dass vorne eine Schlaufe entsteht und<br />
die zwei Enden locker vorne nach unten hängen.<br />
2. Überkreuze die Schlaufe nun einmal, sodass diese wie eine acht aussieht.<br />
3. Stecke das eine Ende des Schals von oben durch die Schlaufe.<br />
4. Das andere Ende wird von hinten durch die Schlaufe gezogen. Der Knoten<br />
kann eng am Hals oder etwas lockerer getragen werden.<br />
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Es ist <strong>Herbst</strong>zeit und dem <strong>Herbst</strong> folgt bekanntlich der Winter. Wie wir<br />
alle wissen, liebe <strong>Griaß</strong>-di’-Leserinnen und -Leser, haben Erkältung und<br />
Grippe in diesen Monaten Hochsaison. Wir halten uns vermehrt in<br />
geschlossenen Räumen mit vielen Menschen, also vielen potentiellen<br />
Ansteckungsgefahren, auf und auch die trockene Heizungsluft schwächt<br />
den intakten Schutzwall unserer Schleimhäute gegenüber Krankheitserregern.<br />
Jutta Prinz, Kräuterheilkundlerin<br />
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Gerade dann, wenn die Ansteckungsgefahr erhöht ist, ist es unsere Aufgabe,<br />
das Immunsystem bei der Abwehr verschiedener Erreger zu unterstützen.<br />
Drei Experten verraten ihre Geheimtipps. Die Devise von Jutta<br />
Prinz (53) lautet: „Nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Die Kräuterheilkundige<br />
aus Altusried hat schon in ihrer Kindheit von Oma und Mama<br />
gelernt, wie Heilung auf natürliche Art und Weise funktionieren kann. Seit einigen<br />
Jahren gibt sie themenbezogene Kräuter seminare für Interessierte und auch<br />
das Kochen mit Wildkräutern zählt zu ihren Hobbies. Bei der Bekämpfung von<br />
Erkältung und Grippe gilt für sie: „Vorbeugen ist besser als Heilen“. Zur Prävention<br />
trocknet und pulverisiert sie gesammelte Wildfrüchte wie Sanddorn und<br />
Hagebutten und gibt diese als Nahrungsergänzung in<br />
Müsli oder Saft. Auch fein geriebener Meerrettich aus<br />
dem Garten bietet in Verbindung mit einem Esslöffel<br />
Honig eine gute Abwehr – Honig gilt als natürliches<br />
Antibiotikum. War eine Grippe/Erkältung nicht mehr<br />
zu vermeiden, empfiehlt Jutta Prinz ansteigende Fußbäder,<br />
um ein künstliches Fieber zu erzeugen. „Fieber<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo–Fr: 8–18 Uhr<br />
Samstag: 9–12 Uhr<br />
bedeutet nicht immer etwas Negatives. Wenn der Körper<br />
fiebert, bekämpft er Krankheitserreger“, erklärt mir<br />
die Altusriederin. Hierzu steigert man die Temperatur<br />
des zehnminütigen Fußbads nach und nach von 30<br />
auf bis zu 41 Grad – je nach Person und Empfindlichkeit.<br />
Auch Linden- und Holunderblütentees animieren<br />
die Poren zum Schwitzen, wenn man den Tee schnell<br />
und mit recht hoher Temperatur trinkt. Für Jutta Prinz<br />
gilt: „Für alles ist ein Kraut gewachsen, man muss es<br />
nur finden.“<br />
Auch die 93-jährige Barbara Krumm aus Wald hat ihre<br />
eigenen kleinen Helfer für kalte Tage mit Schniefnasen<br />
und Husten. Mit ihren Hausmitteln hat sie bei ihren<br />
sechs Kindern, zwölf Enkelkindern und vier Ur enkeln<br />
schon so manche Erkältung abgeschwächt. Ein wohltuendes<br />
Heublumen-Fußbad steigert beispielsweise<br />
Text: Julia Dopfer, Bilder: Katharina Krumm, Jutta Prinz, Bahnhofs-Apotheke, Panthermedia/rikohlan
Gesund durch die kalte Jahreszeit 19<br />
die Durchblutung und wirkt beruhigend. Hierfür Heublumen mit kochendem<br />
Wasser aufbrühen und bei einer Temperatur von circa 30 Grad ein 15-minütiges<br />
Fußbad nehmen. Bei Halsschmerzen setzt sie auf Salbeitee, bei Husten auf Spitzwegerich.<br />
„Erkältungen bekommt man eher im Winter,<br />
deshalb lohnt es sich, schon im Sommer einige Blätter für<br />
diese Zeit zu trocknen“, rät die 93-Jährige. Auch warme<br />
Kartoffelwickel auf Brust oder Hals wirken lindernd bei<br />
Schmerzen und Verschleimung. Vorsicht, dass er nicht<br />
zu heiß wird. Zur Vorbeugung setzt Barbara Krumm auf<br />
selbstgemachten schwarzen Holundersaft. „Der Saft ist<br />
eine echte Vitaminbombe für kalte und auch für heiße<br />
Barbara Krumm, Lebenserfahrene<br />
Tage“, schmunzelt sie.<br />
Auch Dietmar Wolz, seit 33 Jahren Inhaber der Bahnhof-Apotheke in Kempten,<br />
verrät seine persönliche Meinung zu einem vernünftigen Lebensstil. Dazu zählen<br />
für ihn genügend Schlaf, ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung.<br />
Letzteres beinhaltet für ihn frisch zubereitete Gerichte aus saisonalen Produkten<br />
sowie den Verzicht auf Industriezucker und Fertiggerichte. Weiter ist Dietmar<br />
Wolz ein großer Fan der Homöopathie. Denn bevor er mit starken Medikamenten<br />
entgegenwirkt, steht für ihn zunächst an erster Stelle, die Ursachen und<br />
Mängel zu bekämpfen. Deshalb lässt er einmal jährlich eine Elektrolytanalyse<br />
vornehmen, um eventuelle Mängel wie Zink wieder aufzufüllen – hierbei setzt<br />
er auf eine Elektrolytmischung, da diese an Ballaststoffe gebunden ist und der<br />
Darm länger Zeit hat, diese aufzunehmen. Merkt man aber, dass sich eine Erkältung<br />
anbahnt, rät Wolz zügig mit der Einnahme von Aconitum Globuli zu beginnen.<br />
Alles in Allem gilt für ihn: „Wer krank ist, sollte sich trotz Alltagsstress die<br />
Zeit geben, um alles auszuheilen.“<br />
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Am 31. Oktober ist Hochsaison für Hexen, Zauberer,<br />
Geister, Gespenster und für alle, die sich<br />
gerne gruseln oder anderen Angst einjagen möchten. Wer gerne Halloween<br />
feiert, aber nicht um die Häuser ziehen will, sondern lieber mit der Familie<br />
oder Freunden zuhause bleibt, kann sich mit selbstgemachter Dekoration<br />
und blutigen Snacks und Getränken im Handumdrehen seine eigene<br />
Home-Halloween-Party mit düsterer Atmosphäre zaubern.<br />
Gruselige Gesichter in Kürbisse geschnitzt sind der Klassiker an Halloween<br />
und ein echter Hingucker in jeder Halloweennacht. Zugegeben,<br />
was wäre Halloween ohne Kürbisschnitzerei? Und mittlerweile eignet<br />
sich nahezu jeder Kürbis zum Schnitzen verschiedener Fratzen. Zu Beginn den<br />
Deckel schräg mit einem scharfen, längeren Messer vom übrigen Kürbis trennen,<br />
damit er später nicht ins Innere fällt. Anschließend das Fruchtfleisch aushöhlen,<br />
bis am Ende etwa zwei Zentimeter Wand verbleiben, um den Durchscheineffekt<br />
des Teelichts zu erzielen. Ist der Kürbis erstmal ausgehöhlt, können Groß<br />
und Klein nach Belieben Gesichter oder auch andere Halloween-Muster in das<br />
Gemüse schnitzen.<br />
Wer neben den Klassikern lieber noch etwas Neues ausprobieren möchte, kann<br />
auch in viele andere Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Melonen, Paprikas und<br />
sogar in Avocados gruselige Dinge schnitzen. Wer sich für die „böse Ananas“ entscheidet,<br />
landet sicher einen Volltreffer bei allen Gästen. Hierfür wie bei einem<br />
Kürbis den Deckel etwas schräg von der Frucht trennen. Die Ananas aushöh-
Nichts für schwache Nerven<br />
21<br />
len, ein Muster oder ein Gesicht hineinschnitzen und am Ende ein Teelicht hineinstellen.<br />
Auch die Getränke für die Gäste lassen sich im Nu zum Geistertrank verwandeln.<br />
Wer sich schon die Mühe macht, eine kleine Halloweenparty für seine Lieben<br />
zu organisieren, sollte nicht auf normale Strohhalme aus dem Supermarkt<br />
zurückgreifen, denn diese sind höchstens furchterregend langweilig. Mit einfachem<br />
Tonpapier und ein paar Handgriffen kann man aus gewöhnlichen Trinkhalmen<br />
echte Hingucker zaubern.<br />
Bastelbedarf: Farbigen Karton oder Papier in DIN A4, Schneidewerkzeug. Am<br />
besten ein Bastelskalpell, Strohhalme, bei Bedarf durchsichtiges Klebeband und<br />
gegebenenfalls Blaupapier.<br />
Zahlreiche Vorlagen für schaurige Köpfe findest Du im Internet zum Download.<br />
Wer zeichnerisch begabt ist, kann natürlich auch selbst Hand anlegen. Mittels<br />
Blaupapier kannst Du die gewünschte Vorlage auf einen farbigen Karton<br />
übertragen oder gleich direkt auf das Tonpapier drucken/zeichnen. Anschließend<br />
schneidest Du die Figur aus. Für die auszuschneidenden Innenflächen wie<br />
Mund und Augen empfiehlt es sich, mit einem kleinen Cutter oder Bastelskalpell<br />
zu arbeiten. Stecke nun die ausgeschnittene Figur (durch die Mundöffnung) auf<br />
den Strohhalm. Sollte es vorkommen, dass das Gesicht nicht richtig hält, weil der<br />
Mund zu groß geworden oder das Papier zu labberig ist, kannst Du das Monstergesicht<br />
zum Ende unauffällig mit einem durchsichtigen Klebeband fixieren.<br />
Beklemmung macht sich bei den Gästen breit, wenn sie überall im Haus diffus<br />
leuchtende Gläser entdecken, in denen in einer geheimnisvollen Flüssigkeit seltsame<br />
Objekte schwimmen. Welche Geschichte Du ihnen dazu erzählst, bleibt Dir<br />
überlassen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die Gläser lassen sich<br />
überall wunderbar drapieren.<br />
Bastelbedarf: Einweck-Gläser in verschiedene Formen<br />
und Größen, Lebensmittelfarben (Ostereierfärben),<br />
verschiedene Obst- und Gemüsesorten z. B.:<br />
Blumenkohl, Brokkoli, Sellerie und mehr, außerdem<br />
noch Etiketten.<br />
Schneide als erstes das Gemüse auf die entsprechende<br />
Glasgröße zurecht. Achte einfach darauf, dass<br />
eine schöne, gruselige, unbeschnittene Seite erhalten<br />
bleibt, welche Du später in Richtung des Betrachters<br />
drehst. Du kannst auch die Gemüseobjekte mit<br />
Fruchtgummi-Spaghetti oder ähnlichem kombinieren.<br />
Wenn diese ein paar Stunden im Wasser gelegen<br />
haben, quellen sie bis auf die dreifache Größe auf und<br />
sehen dann schön eklig aus. Wenn Du die Objekte in<br />
die Gläser gefüllt hast, färbe in einem extra Behälter<br />
das Wasser ein. Anschließend beschriftest Du die Etiketten<br />
noch. Die Gäste wollen schließlich wissen, wer<br />
oder was sich in den Gläsern befindet. Deine Objekte<br />
kommen vor allem dann richtig zur Geltung, wenn<br />
Du sie von hinten anstrahlst, sodass das Licht das<br />
farbige Wasser beleuchtet und die Silhouetten der<br />
Objekte erkennen lässt. Pssst, ein kleiner Tipp: Mehrere<br />
Gläser nebeneinander kreieren eine schaurige<br />
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22<br />
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Zu einer richtigen Halloween-Party gehören natürlich auch blutige Drinks und<br />
gruselige Snacks, denn Monster und Hexen ernähren sich schließlich nicht von<br />
gewöhnlichen Kartoffelchips, deswegen stellen wir euch hier ein paar GEISTreiche<br />
Ideen vor:<br />
Der blutige Hackfuß<br />
Zutaten für 9 Portionen: 1 kg Schweinemett, 1 Zwiebel, 100 g<br />
Tomaten-Ketchup, Salz und Pfeffer. So geht’s: Das Schweinemett<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken und daraus einen Fuß<br />
formen. Die Zwiebel schälen, die äußeren Ringe ablösen und daraus<br />
die Zehennägel schneiden. Die kleine restliche Zwiebel als<br />
Knochen oben in das Bein stecken und mit Ketchup garnieren.<br />
Tipp: Je nach Geschmack kann dieses Gericht auch mit Rinderhack<br />
angerichtet und mit gehackten Zwiebeln, Kräutern oder<br />
etwas Senf abgeschmeckt werden.<br />
Gruselige Geisterbowlen<br />
Zutaten für ca. 30 Gläser (je nach Größe): 1 l Wasser, 1 l roter<br />
Traubensaft, 1 l Cranberriesaft, 3 l Kirschsaft, 0,5 l Grapefruitsaft,<br />
einen Einweg-Handschuh. So geht’s ohne Alkohol: Den<br />
Handschuh mit Wasser über Nacht einfrieren. Alle weiteren<br />
Zutaten für die Bowle mischen. Anschließend die „Geisterhand“<br />
in das Gefäß mit der fertigen Bowle geben und servieren.<br />
Zutaten für 10 Gläser alkoholische Bowle: 300 g Himbeeren,<br />
300 g Heidelbeeren, 200 ml Himbeersirup, 50 ml Himbeergeist,<br />
750 ml Sekt, 750 ml Weißwein halbtrocken. So geht’s: Himbeeren<br />
und Heidelbeeren in ein Bowlegefäß geben und mit dem Himbeersirup<br />
und Himbeergeist vermischen. Circa. 2 Stunden im<br />
Kühlschrank ziehen lassen. Mit Sekt und Wein aufgießen und<br />
in Gläser füllen.<br />
Natürlich könnt Ihr die Eis-Hand in jede beliebige Bowle legen<br />
– ein Hingucker ist sie in jedem Fall und eure Getränke bleiben<br />
schön kühl.<br />
Knusprige Hexenfinger<br />
Zutaten für ca. 40 Hexenfinger: 120 g Butter weich, 120 g<br />
Zucker, 1 mittelgroßes Ei, 250 g Mehl, 40 Stück Mandeln (am<br />
besten ohne Haut), rote Lebensmittelfarbe. So geht’s: Die weiche<br />
Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, dann das Ei<br />
unterrühren und zuletzt das Mehl. Hinweis: Für dieses Rezept<br />
macht man am besten einen gerührten Mürbteig, da der beim<br />
Backen nicht so stark verläuft wie Mürbteig mit kalter Butter.<br />
Den Teig abgedeckt ca. 30 Minuten kühl stellen. Backofen auf<br />
180 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen. Teig in kleinen Mengen<br />
aus dem Kühlschrank holen. Ein Blech mit Backpapier belegen.<br />
Kleine Teigstückchen zu recht dünnen Rollen bzw. Fingern<br />
mit dickeren Knöcheln formen und aufs (kalte!) Backblech legen. Den Teig<br />
mit einem scharfen Messer an den „Fingergelenken“ einschneiden. Jeweils eine<br />
Mandel als Fingernagel aufsetzen. Die Finger je nach Größe ca. 15–20 Minuten<br />
backen. Die Fingernägel und die Anfänge der Finger nach Belieben mit der roten<br />
Lebensmittelfarbe bestreichen.<br />
Text: Julia Dopfer , Bilder: Julia Dopfer, Panthermedia/adrenalina, Panthermedia/Eireanna
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Gerade als er über die Ampel am Königsplatz<br />
gehen wollte, sah sie ihn. Einen kleinen Igel. Im<br />
Torkelgang und völlig geschwächt schleppte er<br />
sich schweren Schrittes voran, als Judith Aicher<br />
auf den kleinen Kerl aufmerksam wurde.<br />
Igel gehören zum <strong>Herbst</strong> wie der Topf zum Deckel<br />
und der Tee zum Engländer – das ist keine Frage.<br />
Doch genau wie andere Wildtiere dehnen auch<br />
sie ihren Lebensbereich zunehmend<br />
auf städtische Regionen<br />
aus und in der menschlichen<br />
Zivilisation drohen ihnen zahlreiche<br />
Gefahren. Der Straßenverkehr<br />
stellt die größte Bedrohung<br />
für die Tiere dar, aber auch mangelnde<br />
Unterschlupfmöglichkeiten<br />
machen den Winterschläfern<br />
das Leben schwer. Und so fasste<br />
sich auch Judith Aicher ein Herz<br />
und nahm das geschwächte Tierchen<br />
mit nach Hause. „Oft werden<br />
Igelkinder von ihren Müttern<br />
für einige Zeit alleine gelassen,<br />
normalerweise ist es das Beste abzuwarten, ob<br />
sie zurückkehren, aber mir war klar, dass dieser Igel<br />
ohne fremde Hilfe nicht mehr lange leben würde“, so<br />
Judith Aicher im Igelinterview.<br />
Nur 80 Gramm wog das Igelchen an diesem Tag und<br />
auch ein erheblicher Flüssigkeitenmangel machte sich<br />
bemerkbar. Nachdem Judith und ihre Tochter Elina<br />
das Tier zunächst mit einer Wärmflasche wieder warm<br />
bekommen hatten, mussten sie ihm ganze 45 Zecken<br />
entfernen. „Von kleinen bis zu riesengroßen Zecken<br />
war hier alles dabei und da der Igel so geschwächt<br />
war, war es enorm wichtig, diese sofort loszuwerden“,<br />
so die beiden. Doch Zecken waren nicht das einzige,<br />
was den Igel plagten – auch eine Horde Flöhe hatte<br />
es sich in seinen Stacheln gemütlich gemacht und<br />
musste zunächst entfernt werden. „Beim Entflohen<br />
von Igeln ist es wichtig, kein Anti-Floh-Mittel von Katzen<br />
oder Hunden zu verwenden, daran könnte der Igel<br />
Text: Julia Dopfer Bilder: Judith Aicher
Der richtige Umgang mit stupfeligen <strong>Herbst</strong>gästen 25<br />
im schlimmsten Fall sterben“, erklärt Judith Aicher, die in einer Tierarztpraxis<br />
arbeitet. Um sich an den Stacheln nicht zu verletzen, hat sie<br />
jeden einzelnen Floh mit einem Wattestäbchen zerdrückt. „Hier kann<br />
man einen ganz winzigen Tropfen Anti-Floh darauf geben, damit die<br />
Flöhe nicht mehr ganz so wild von links nach rechts hüpfen und man sie<br />
besser erwischt“, rät die Tierarzthelferin. Als der Igel frei von ungewollten<br />
„Mitbewohnern“ war, durfte er in seine erste eigene Wohnung einziehen<br />
– einen gemütlich eingerichteten Karton mit jeder Menge Verpflegung,<br />
der im Haus der Aichers platziert wurde.<br />
Doch gerade bei Nahrungsmitteln für den Igel gilt es, ein paar Dinge<br />
zu beachten. Ungeeignet sind beispielsweise Speisereste, Obst und<br />
Gemüse. Da Igel durchaus Fleischfresser sind, eignet sich auch Katzenfutter<br />
bestens als Nahrung für den Igel. Die Tiere dürfen außerdem<br />
keine Kuhmilch bekommen, da sie den Milchzucker nicht vertragen und<br />
davon Durchfall kriegen. Judith Aicher und Tochter Elina päppeln ihren<br />
Igel daher mit lauwarmer Hundewelpenmilch vom Tierarzt, Mehlwürmern<br />
sowie gekochten Eier auf. „Die Mehlwürmer kaufen wir gefroren<br />
in der Tierhandlung, das ist keineswegs ekelig und<br />
dem Igel schmeckt das“, so Aicher. Igel freuen sich<br />
auch über ein Stück Avocado. Das ist zwar unnatürlich,<br />
aber um fett zu werden und Winterspeck anzusetzen,<br />
ist es genau das Richtige – jedoch mögen<br />
nicht alle Igel Avocados.<br />
Schon nach den ersten Tagen ging es dem Tier besser und mittlerweile<br />
flitzt er tagsüber munter durch den Garten der Aichers<br />
und fängt Schnaken und jede Menge andere Leckereien. „Um<br />
den Igel pünktlich im November für<br />
den Winterschlaf fit zu machen,<br />
muss er jedoch noch einiges zunehmen,<br />
momentan stehen wir bei<br />
110 Gramm. 600 Gramm sollten es<br />
am Ende sein“, erzählen die Aichers. Überwintern wird<br />
der Igel in einem eigens für ihn gebauten Quartier in<br />
einem Gehege. „Wer weiß – vielleicht will er ja nach seinem<br />
Winterschlaf in unserem großen Garten wohnen<br />
bleiben. – Unsere „Türen“ stehen jederzeit für unseren<br />
stupfeligen Freund offen, er darf aber auch jederzeit<br />
wieder gehen.“<br />
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Der Sommer neigt sich dem Ende zu und am Abend wird es immer früher<br />
dunkel. Oftmals beschleicht gerade Frauen dann ein ungutes Gefühl, wenn<br />
wir im Dunkeln alleine durch Gassen oder Parks laufen. Und eigentlich<br />
achtet der Großteil auch darauf, genau das nicht zu tun, aber wie wir es alle<br />
aus Erfahrungen kennen, lässt sich das manchmal nicht vermeiden. Oft<br />
hören wir auch „ach, was soll denn da in einem Städtchen wie Kempten<br />
passieren“, aber das ist heutzutage einfach blauäugig gedacht und ohne Sie,<br />
liebe <strong>Griaß</strong>-di’-Leserinnen und -Leser, verunsichern zu wollen, irgendeinen<br />
Bösewicht gibt es überall. Damit auch ich mich sicherer fühle, wenn ich<br />
nachts und natürlich auch tagsüber alleine unterwegs bin, habe ich mich<br />
kurzerhand für einen WingTsun-Crashkurs bei Christoph Bürk (43) und<br />
Dajana Wolf (50) in der WingTsun-Schule in Kempten angemeldet.<br />
„Wenn man aufhört zu lernen,<br />
kann man auch nicht mehr lehren“<br />
Dajana Wolf, WingTsun- und ChiKung-Lehrerin<br />
Für viele von Ihnen mag WingTsun zunächst nach asiatischem Essen oder<br />
einem Sushi-Kurs klingen – ist es aber nicht. WingTsun ist reine Selbstverteidigung<br />
ohne jegliche Art von Gewalt. „Bei WingTsun geht es darum, die<br />
Kraft seines Gegners gegen ihn selbst einzusetzen“, das erklärt mir Dajana, als ich<br />
sie an einem Mittwochmorgen in der WingTsun-Schule treffe. Ich erfahre, dass es<br />
hierbei nicht auf Muskelkraft und Kondition ankommt, sondern auf die Bereitschaft,<br />
seine Stärken und Schwächen kennenzulernen und<br />
diese im Sinne der Selbstverteidigung zu nutzen.<br />
Dajanas Beweggründe, mit WingTsun zu beginnen, waren<br />
damals zum einen ihre Bewunderung für Bruce Lee, zum<br />
anderen aber leider auch Mobbing-Attacken gegen ihre<br />
eigene Tochter. Nachdem diese dann in der ersten Klasse mit der Selbstverteidigung<br />
begann, hat auch Dajana sich dafür entschieden und WingTsun begleitet<br />
sie bis heute. Vor bereits elf Jahren gründete sie mit Christoph die WingTsun-<br />
Schule in der Wiesstraße, denn auch er ist schon seit seiner Kindheit bekennender<br />
Kampfsportfan. Warum die beiden sich für WingTsung und nicht für
Schurken aufgepasst! 27<br />
beispielsweise Karate entschieden haben, konnten<br />
sie mir einstimmig beantworten. „WingTsun ist keine<br />
Kampfsportart in dem Sinne, es gibt keine Wettkämpfe<br />
mit gleichgewichtigen Gegnern, wir proben<br />
für den Ernstfall auf der Straße und eben auch dafür,<br />
wie sich beispielsweise eine Frau mit 50 Kilo gegen<br />
einen „Koloss“ mit 1,90 Meter behaupten kann.“ Das<br />
ist für mich auch zunächst schwer vorstellbar – aber<br />
ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.<br />
Zu Anfang meines „Crashkurses“ erklärte mir Dajana,<br />
dass WingTsun nicht nur Selbstverteidigung, sondern<br />
vor allem auch Selbstbeherrschung bedeutet. Hier gilt<br />
es, fünf entscheidende Punkte zu beachten: Mimik,<br />
Gestik, Stimme, Optik und Haltung. Mit Optik ist bei-<br />
spielsweise nicht gemeint, wie jemand aussieht, sondern viel eher, mit welcher<br />
Haltung jemand durch die Straßen geht. Laufe ich mit gesenktem Kopf, weil ich in<br />
Gedanken bin oder schlichtweg an meinem Handy herumtippe, bin ich für jeden<br />
Bösewicht ein „gefundenes Fressen“. Wenn ich dann noch mit schriller Stimme nach<br />
Hilfe rufe, sollte er mich angreifen, schlüpfe ich sofort in die, für den Täter, perfekte<br />
Opferrolle. Kurzum, wie ich mich nach außen gebe, ist ein entscheidender Faktor.<br />
Der Kurs soll mich nicht auf stundenlange Kämpfe vorbereiten, sondern mir eine<br />
Möglichkeit aufzeigen, wie ich mich mit Selbstsicherheit und Körperverständnis<br />
schnell aus einer brenzligen Situation befreien kann. „Hier sprechen wir von maximal<br />
vier bis fünf Minuten“, so Dajana.<br />
Text: Julia Dopfer, Bilder: Maricci King<br />
Mit einfachen Übungen hilft Dajana mir, mich anfangs besser einschätzen zu können.<br />
So lerne ich beispielsweise, dass ich mit der flachen Hand viel mehr Kraft<br />
habe, als mit der Faust. Als sie mir die Frage stellt,<br />
war ich mir sicher, dass es genau umgekehrt ist. An<br />
Manuel und Alex, die an diesem Morgen ebenso in der<br />
WingTsun-Schule waren, darf ich meine ersten Selbstverteidigungstechniken<br />
ausprobieren. Wie verhalte ich<br />
mich bei einem Angriff von hinten und von der Seite?<br />
Was mache ich, wenn jemand versucht, mich zu würgen<br />
und vieles mehr. Ich bin hellauf begeistert und freue<br />
mich, dass mir nach so kurzer Zeit schon ein paar Handgriffe<br />
gelingen. Natürlich braucht es weitaus mehr Training,<br />
bis ich mich erfolgreich selbstverteidigen könnte,<br />
aber „ein Crashkurs ist besser als nichts“, bestätigen<br />
mir Christoph und Dajana. Auch sie bilden sich ständig<br />
weiter, um ihren Schützlingen immer wieder Neues<br />
beibringen zu können. Und WingTsun bedeutet keineswegs<br />
nur Ernsthaftigkeit. Hat man erstmal Erfolg,<br />
macht es richtig Spaß, so ist es auch nicht verwunderlich,<br />
dass das älteste Mitglied 73 Jahre alt ist und Schüler<br />
teilweise mit sieben Jahren beginnen und mit 18 Jahren<br />
noch immer regelmäßig zum Training kommen. „Egal<br />
ob man nur ein oder zwei Stunden trainieren oder sich<br />
fest anmelden möchte, wir sind eine große Familie und<br />
bei uns sind alle Interessierten jederzeit willkommen“,<br />
so Christoph und Dajana.
Wer kennt es nicht? Nach langen Arbeitstagen im stickigen Büro fühlen<br />
wir uns am Abend oft träge und lustlos. Von Motivation für Sport und<br />
Outdooraktivitäten fehlt jede Spur – obwohl wir uns doch am Vortag fest<br />
vorgenommen hatten, mal wieder etwas für unseren Körper zu tun. So<br />
geht es auch uns ab und zu. Doch an einem Dienstagabend sind wir<br />
fest entschlossen.<br />
Die Computer sind heruntergefahren und die Bürokleidung wurde<br />
durch bequeme Sportsachen getauscht. Anschließend schnappen<br />
wir uns noch zwei „halbmotivierte“ Kollegen und schon<br />
kann’s losgehen. Trotz erster Regentropfen und ein paar Wolken am Himmel<br />
machen wir uns von Kempten aus auf den Weg nach Niedersonthofen<br />
– hier zeigt der Wetterbericht ja schließlich keinen Regen an. Dort<br />
möchten wir zum zehn Meter hohen Wasserfall wandern.<br />
Nach 20 Minuten Fahrzeit parken wir unser Auto am Gäste- und Bürgerbüro<br />
in Niedersonthofen in der Sonnenstraße 9 und machen uns von da<br />
aus auf den Weg zum Wasserfall. Schon beim Beginn unserer Tour sehen<br />
wir einen Wegweiser. Circa einen Kilometer folgen wir einer Teerstraße,<br />
bis wir links eine Abzweigung zu einem Waldweg, dem Falltobelweg, nehmen.<br />
Allein auf dieser kurzen Strecke finden wir sieben Wegweiser in Rich-<br />
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tung Wasserfall – verirren konnten wir uns also keineswegs und auch die weitere<br />
Strecke war an jeder Gabelung ausgezeichnet beschildert.<br />
Text: Julia Dopfer, Bilder: Julia Dopfer, Lisa Dietrich<br />
Während des Anstiegs sind wir in der Tat ein wenig außer Puste, doch als wir erstmal<br />
unser Tempo gefunden haben, arbeiten wir uns Schritt für Schritt nach oben<br />
und haben dabei sogar noch Luft, um zu Plaudern. Die Strecke eignet sich auch<br />
wunderbar für Familien mit Kindern und erfordert keine super teure Wanderausrüstung<br />
– festes Schuhwerk ist gerade wegen einzelner rutschiger Passagen jedoch<br />
unerlässlich. Bei Dämmerung sollte unbedingt eine Stirnlampe getragen werden.<br />
Der schmaler werdende Fußweg zieht uns sofort in seinen Bann und ist ein Auf<br />
und Ab an erdigen, von Holzbalken gestützten Stufen, Wurzeln und gekiesten Passagen<br />
in wunderschöner Natur. Nach circa 40 Minuten hören wir schon das Plätschern<br />
des Wasserfalls und nach weiteren 15 Minuten bestaunen wir ihn mit eigenen<br />
Augen. Am Ziel unserer Wanderung stürzt der Schrattenbach den 10 Meter<br />
hohen Wasserfall hinunter und bietet uns eine tolle Kulisse. Vergessen ist der Alltagsstress<br />
und der innere Schweinehund endgültig besiegt. Für den Rückweg wählen<br />
wir dieselbe Strecke. Es gibt aber auch diverse andere Wege zurück – Informationen<br />
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romantischste oder die tragischste Szene? Überzeugt die<br />
geträllerte Arie oder der geschmetterte Schlagersong die<br />
Zuschauer? Das Publikum entscheidet, welche Mannschaft<br />
am Ende dieses Abends als Sieger nach Hause geht.<br />
Wie beim Improvisationstheater üblich, werden alle Szenen<br />
von den Akteuren aus dem Stegreif entwickelt. Als<br />
Inspiration dafür dienen die spontan geäußerten Wünsche<br />
und Vorgaben der Zuschauer.<br />
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