aMun Magazin Nr. 56
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Dumreicher erworben. Beide anthropomorphen<br />
Särge sind farbig gefasst und prächtig<br />
ausgestaltet. Die Inschriften sollen die<br />
Verstorbene im Jenseits schützen und ihre<br />
Versorgung sicherstellen.<br />
Die Stele des Ramose (Inv. <strong>Nr</strong>. 1716,<br />
Abb. 8) besteht aus Kalkstein und ist im<br />
versenkten Relief gearbeitet. Spuren der<br />
ursprünglichen Bemalung haben sich noch<br />
erhalten. Als eine Besonderheit weist die<br />
kleine Stele eine Einlegearbeit aus blauer<br />
Fayence in der Form einer Kuh in einem<br />
Schrein auf, die die ursprünglich reliefierte<br />
Hathordarstellung ersetzte. Der Denkstein<br />
ist der Göttin Hathor, der Herrin des<br />
Westens und aller Götter, geweiht und nennt<br />
den bekannten Schreiber Ramose (i) aus Deir<br />
el-Medineh zusammen mit seinem Diener<br />
Ptahsanch (i), die beide unter Ramses II.<br />
lebten und Zeitgenossen von Chaui (ii)<br />
gewesen sind.<br />
Neben den erwähnten Stücken sei noch<br />
auf den Torso von Echnaton (Inv. <strong>Nr</strong>. 1685,<br />
Abb. 9), einem Bruchstück einer überlebensgroßen<br />
Statue, die wahrscheinlich im<br />
Atontempel stand, sowie auf den Würfelhocker<br />
des Mentuhotep (Inv. <strong>Nr</strong>. 1734 +<br />
ML 14607, MMA New York, Abb. 10),<br />
dem Obersten der königlichen Schreiber,<br />
verwiesen.<br />
Abb. 8: „Stele des Ramose“<br />
© Ägyptische Sammlung der<br />
Universität Tübingen, Museum<br />
Schloss Hohentübingen<br />
Foto: F. Albrecht<br />
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