aMun Magazin Nr. 56
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Holographische Rekonstruktion<br />
des Inneren einer ägyptischen Mumie<br />
Mumien sind wertvolle historische<br />
Quellen, in denen vielfältige Informationen<br />
über das Leben der Verstorbenen und<br />
ihre Herkunftsepoche verborgen sind. Eine<br />
zentrale Rolle bei ihrer Erforschung spielt<br />
die Computertomographie, die es erlaubt,<br />
die inneren Körperstrukturen schichtweise<br />
sichtbar zu machen, ohne die Mumien zu<br />
beschädigen. Die reinen CT-Daten sind<br />
nicht leicht zu interpretieren. Aus diesen<br />
Daten ermittelte digitale Rekonstruktionen<br />
bieten hingegen einen plastischen, lebensnahen<br />
und zugleich optisch ansprechenden<br />
Eindruck von den anatomischen Strukturen<br />
und werden daher in Ausstellungen verwendet,<br />
um Besuchern einen Einblick in das<br />
Innere des menschlichen Körpers zu geben.<br />
Oliver Gauert<br />
Im Rahmen des Hildesheimer Mumienforschungsprojektes<br />
hat das Roemer- und<br />
Pelizaeus-Museum Hildesheim am 2. Februar<br />
2018 gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern<br />
– den Universitäten Aberdeen<br />
und Göttingen sowie dem St. Bernward<br />
Krankenhaus Hildesheim, dem Heidelberger<br />
Radiologen PD Dr. Roman Sokiranski und<br />
dem Ulmer Prof. Dr. Wolfgang Pirsig – eine<br />
Untersuchung der Mumie der Ta-cheru aus<br />
dem 4. Jhdt. v. Chr. mit einem besonders<br />
hoch auflösenden Computertomographen<br />
vorgenommen. Bei Ta-cheru handelte es sich<br />
um eine vornehme Ägypterin, die im vierten<br />
vorchristlichen Jahrhundert in der Region<br />
von Theben (heute Luxor) in Oberägypten<br />
verstarb. Sie war älter als 60 Jahre und führte<br />
Abb. 1: Mumie der Ta-cheru (University Museums, Aberdeen). Gesamtansicht in bandagiertem Zustand<br />
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