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Vivit Herbst 2018

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Gesundheit<br />

Bis heute ist die medizinische Pflanzenkunde noch<br />

ein in weiten Teilen unerforschtes Gebiet. Botaniker<br />

schätzen, dass von mindestens 250 000 verschiedenen<br />

Pflanzenarten bis jetzt weniger als fünf Prozent auf<br />

ihr medizinisches Potenzial hin untersucht wurden.<br />

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ZGH 0150/02 ·07/18 ·Foto: peterheck.de<br />

Die Apotheke<br />

der Natur<br />

Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde gehört<br />

zu denältestenmedizinischenTherapien.<br />

Sie wird seit Jahrtausenden inallen Kulturen<br />

zur Behandlung von Krankheiten, zur Heilung und<br />

zur Erhaltung der Gesundheiteingesetzt.<br />

Über 70Prozent der Deutschen nehmen<br />

heute Arzneien mit Pflanzenwirkstoffen,<br />

vor allem bei Befindlichkeitsstörungen und<br />

leichteren Erkrankungen. Auch viele Ärzte verschreiben<br />

laut einer Untersuchung desKomitees Forschung<br />

Naturmedizin, Phytopharmaka, also Medikamente<br />

mit pflanzlichen Wirkstoffen.<br />

Bevor indenLabors der Pharmaindustrie chemische<br />

Wirkstoffe für Medikamente entwickelt wurden,<br />

waren etwa 80 Prozent aller inArzneimitteln genutzten<br />

Substanzen pflanzlicher Natur. Auch viele der<br />

heute verwendeten chemisch-synthetischen Arzneistoffe<br />

haben ihren Ursprung in Pflanzenwirkstoffen.<br />

DurchIsolierung undWeiterentwicklung dernatürlichen<br />

Wirksubstanzen sind vielfältige Arzneimittel<br />

entstanden. Ein Beispiel dafür ist die Acetylsalicylsäure,<br />

dieaus dem Salicinder Weidenrinde entwickelt<br />

wurde, undgegen Schmerzenund beispielsweise auch<br />

zur Vorsorge gegen Herzinfarkt bzw. Wiederholungsinfarkte<br />

eingesetzt wird.<br />

Die Anwendung von pharmazeutisch gewonnenen,<br />

standardisierten Pflanzenextrakten hat gegenüber<br />

derAnwendung vonpflanzlichen (wie z. B. in Kräutertees)<br />

eine Reihe von Vorteilen. Bei Verwendung nicht<br />

standardisierter Pflanzenauszüge ist eine genaue Dosierung<br />

der Inhaltsstoffe nicht möglich. Die Auswahl<br />

unterschiedlicher Pflanzenteile bei der Herstellung<br />

von Wirkstoffauszügen kann die Wirksamkeit ebenso<br />

beeinflussen, wie die Art des bei der Extrahierung<br />

verwendeten Lösungsmittels (z. B. Wasser, Ethanol,<br />

Methanol).<br />

Hinzu kommt: Die Pflanze kann neben dem erwünschten<br />

Hauptwirkstoff auch eine große Zahl an<br />

möglicherweise gesundheitlich belastenden Begleitstoffen<br />

enthalten. Manche Anhänger der traditionellenPflanzenheilkunde<br />

sehenabergeradeinder Komplexität<br />

und Wirkstoffvielfalt einen therapeutischen<br />

Vorteil.<br />

Häufigste Einsatzgebiete für die Phytotherapie sind<br />

heuteErkrankungen desNervensystems undder Psyche<br />

(z. B. Johanniskrautpräparate) sowie Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen (z.B.Weißdorn), Erkrankungen<br />

der Atemwege(z. B. Eibisch), Magenund Darmerkrankungen<br />

(z.B.Wermut), Befindlichkeitsstörungen<br />

in der Menopause (z.B.Imicifugen), urologische Beschwerden<br />

sowie eine Reihe von Hauterkrankungen<br />

(z.B.Nachtkerze).<br />

(v-m/ur/obx-medizindirekt)<br />

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