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Fluoreszeineinfärbungen nach dem Tragen weicher Kontaktlinsen

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Bild 3: Einfärbung der nasalen, bulbären Conjunctiva. Links mit Fluosoft und rechts mit Fluoreszein<br />

eingefärbt.<br />

Fluoreszein Fluorexon Bengalrosa Lissamingrün<br />

Färbt beschädigte<br />

Zellen und Hohl-<br />

räume ein<br />

Geeignet zum Ein-<br />

färben der Cornea<br />

und Conjunctiva<br />

Färbt beschädigte<br />

Zellen und Hohl-<br />

räume ein<br />

Geeignet zum Ein-<br />

färben der Cornea<br />

und Conjunctiva<br />

<strong>dem</strong> erneuten Einsetzen einer Weichlinse<br />

sollte daher entweder ausreichend lang gewartet<br />

oder das Auge gründlich mit Kochsalzlösung<br />

ausgespült werden. Als Alternative<br />

zu Fluoreszein kann Fluorexon (Fluosoft)<br />

eingesetzt werden, da dieser Farbstoff auf<br />

Grund seiner hohen Molekülgröße nicht in<br />

die KL diffundieren kann.<br />

Vergleicht man die Leuchtintensität von Fluoreszein<br />

und Fluosoft, so fällt auf, dass der<br />

Unterschied bei Einfärbungen der Hornhaut<br />

und Bindehaut minimal ist und es vor allem<br />

zu einer geringeren Leuchtintensität des eingefärbten<br />

Tränenfilms kommt. (Bild 3) Von<br />

daher eignet sich Fluosoft, trotz einiger Vorurteile,<br />

ebenfalls gut um Veränderungen am<br />

vorderen Auge sichtbar zu machen. Die<br />

Weichlinsen können im Anschluss daran direkt<br />

wieder aufgesetzt werden<br />

3. Einfärbbare Veränderungen<br />

Während das <strong>Tragen</strong> von formstabilen <strong>Kontaktlinsen</strong><br />

häufiger zu Veränderungen führt,<br />

die in der Festigkeit des Materials begründet<br />

Färbt abgestorbene,<br />

degenerierte Zellen<br />

und Schleim ein<br />

(kann auch gesunde<br />

Zellen einfärben)<br />

Geeignet zum Einfärben<br />

der Conjunctiva,<br />

weniger geeignet für<br />

die Cornea<br />

Färbt abgestorbene<br />

und degenerierte<br />

Zellen ein<br />

Geeignet zum Einfärben<br />

der Conjunctiva,<br />

weniger geeignet für<br />

die Cornea<br />

Gut verträglich Gut verträglich Schlecht verträglich Gut verträglich<br />

Färbt Weichlinsen<br />

ein<br />

Färbt Weichlinsen<br />

nicht ein<br />

Tabelle 1: Unterschiede zwischen den Vitalfarbstoffen<br />

Färbt Weichlinsen<br />

ein<br />

Färbt Weichlinsen<br />

ein<br />

liegen, ist es bei den klassischen hydrogelen<br />

<strong>Kontaktlinsen</strong> vor allem die nicht ausreichende<br />

Sauerstoffdurchlässigkeit des Materials<br />

die Komplikationen verursachen kann. Vaskularisationen,<br />

Mikrozysten, Vakuolen,<br />

Striae und Descemet´sche Falten sind Beispiele<br />

für solche durch Hypoxie verursachte<br />

Veränderungen. Mit <strong>dem</strong> Aufkommen der Silikon-Hydrogelen-<strong>Kontaktlinsen</strong><br />

verlieren die<br />

durch Hyopxie verursachten Veränderungen<br />

jedoch zunehmend an Bedeutung. Neue<br />

Befunde, die ihre Ursache in der gegenüber<br />

der Hydrogelen-Kontaktlinse höheren Materialsteifheit<br />

(Modulus) haben, geraten mehr<br />

und mehr in den Blickpunkt des Anpassers.<br />

Im Folgenden werden nur jene Veränderungen<br />

angesprochen, die typisch für das <strong>Tragen</strong><br />

<strong>weicher</strong> <strong>Kontaktlinsen</strong> sind und die sich<br />

zu<strong>dem</strong> mit einem Vitalfarbstoff einfärben lassen.<br />

3.1. Einfärbbare Veränderungen der<br />

Hornhaut<br />

3.1.1. Corneale Stippungen<br />

Die häufigsten durch die Kontaktlinse ver-<br />

ursachten Hornhautdefekte sind Stippen die<br />

sich mit Fluoreszein einfärben lassen. Die<br />

Ätiologie dieser Veränderung lässt sich in<br />

sechs Kategorien einteilen: mechanisch, toxisch,<br />

allergisch, stoffwechselbedingt, infektiös<br />

und trockenheitsbedingt. Ein Drittel aller<br />

Weichlinsenträger zeigten in einer Studie<br />

von Begley et al. 4 corneale Stippungen ohne<br />

über subjektive Symptome zu klagen.<br />

Das Fehlen von Symptomen sollte den <strong>Kontaktlinsen</strong>anpasser<br />

jedoch in keinem Fall zu<br />

der Annahme verleiten, ein Handeln sei<br />

nicht erforderlich. Während cornealen Stippungen<br />

bei Trägern von formstabilen Linsen<br />

häufiger nasal und temporal lokalisiert werden,<br />

befinden sich diese bei Weichlinsenträgern<br />

typischerweise superior und inferior<br />

5,7 . In einer Studie von Nichols et al. 7<br />

hatte die Hälfte aller Weichlinsenträger<br />

Hornhautstippungen. Die Stippungen traten<br />

vor allem bei Non-Compliance mit <strong>dem</strong> Pflegesystem,<br />

konventionellem Austausch und<br />

hohen Stärken auf. Stern et al. 8 lies Silikon-<br />

Hydrogele-<strong>Kontaktlinsen</strong> 6– oder 30-Tage<br />

extended wear tragen und fand dabei keinen<br />

klinisch relevanten Unterschied der Stippungen.<br />

Doch auch Nicht-Linsenträger zeigen<br />

Stippen. Dundas et al. 6 fand bei 79%<br />

seiner Studienteilnehmer Hornhautstippungen<br />

obwohl diese keine Linsenträger waren.<br />

Diese Stippungen bei Nicht-Linsenträgern<br />

traten in einer weiteren Studie von Schwallie<br />

et al. 13 zu 50% in der oberen Hornhautregion<br />

auf. Es ist daher sinnvoll, auch vor der<br />

Anpassung von Weichlinsen das Auge einzufärben,<br />

da eventuell auftretende Veränderungen<br />

nur so eindeutig <strong>dem</strong> <strong>Tragen</strong> der<br />

Weichlinse zugeordnet werden können.<br />

3.1.1.1. Diffuse Stippen (SPK)<br />

Diffuse Stippen werden häufig auch als Superficial<br />

Punctate Keratitis (SPK) bezeichnet.<br />

Das Wasserbindungsvermögen einer weichen<br />

Kontaktlinse führt dazu, dass sich neben<br />

<strong>dem</strong> Wasser auch Bestandteil des <strong>Kontaktlinsen</strong>pflegemittels<br />

in und an der Kontakt-<br />

Bild 4: Diffuse Stippen auf Grund einer Pflegemittelunverträglichkeit<br />

die Kontaktlinse 6/2005 5

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