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Fluoreszeineinfärbungen nach dem Tragen weicher Kontaktlinsen

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3.2.1.3. Applikation von Fluoreszein<br />

Wird Fluoreszein mit einem Papierstreifen<br />

auf das Auge aufgebracht, so kommt es am<br />

Ort der Applikation zu einer starken Fluoreszenz.<br />

Diese resultiert zum einem aus der lokal<br />

hohen Konzentration des Fluoreszeins<br />

zum anderen kann sie auch durch einen zu<br />

festen Kontakt beim Aufbringen oder durch<br />

nicht ausreichend aufgelöste Kristalle verursacht<br />

werden. Die dadurch entstandenen<br />

Stippungen sind daher nicht auf einen<br />

schlechten <strong>Kontaktlinsen</strong>sitz zurückzuführen.<br />

3.2.1.4. Handhabungsfehler<br />

Übt der Linsenträger beim Herausnehmen<br />

der Weichlinse einen zu großen Druck auf<br />

den Bulbus aus oder faltet er die Linse beim<br />

Wegziehen sehr stark, so kann es zu Stippungen<br />

der bulbären Bindehaut kommen.<br />

Diese Veränderungen lassen sich durch ein<br />

erneutes Ein- und Aussetztraining vermeiden<br />

oder zumindest reduzieren.<br />

3.2.2. <strong>Kontaktlinsen</strong>induzierte Papilläre<br />

Conjunctivitis (CLPC)<br />

Die <strong>Kontaktlinsen</strong>induzierte papilläre conjunctivitis,<br />

die auch als gigantopapilläre<br />

Conjunctivitis (GPC) bezeichnet wird, ist eine<br />

Entzündung der tarsalen Bindehaut die<br />

mit einer polygonalen (pflastersteinartigen)<br />

Vergrößerung der Papillen einhergeht. Diese<br />

Veränderung findet meist am Oberlid statt<br />

und wird erst im ektropionierten Zustand<br />

sichtbar. Das Einfärben mit Fluoreszein ist<br />

nicht unbedingt erforderlich, verstärkt jedoch<br />

die Umrisse und Form der Vorwölbungen.<br />

Die CLPC stellt eine Kombination aus<br />

einem mechanischen Trauma und einer allergischen<br />

Reaktion dar. Als Allergen kommen<br />

denaturierte Proteine auf der Kontaktlinseoberfläche<br />

sowie Inhaltsstoffe von Pflegemitteln<br />

in Frage. Die mechanische Reizung<br />

kann durch den Rand einer Kontaktlinse<br />

oder durch Unregelmäßigkeiten in der <strong>Kontaktlinsen</strong>oberfläche<br />

hervorgerufen werden.<br />

Eine Dysfunktion der Meibomschen Drüsen<br />

wird als weitere begünstigende Ursache diskutiert.<br />

Die typischen subjektiven Symptome<br />

einer CLPC sind eine <strong>Kontaktlinsen</strong>unverträglichkeit<br />

einhergehend mit einem Fremdkörpergefühl,<br />

einem Juckreiz und einer<br />

Schleimbildung. Wird die Kontaktlinse vom<br />

Auge genommen können sich die Symptome<br />

verschlimmern, was zur falschen Annahme<br />

führen könnte, dass die Kontaktlinse<br />

nicht die Ursache war. Behandelt wird eine<br />

CLPC durch eine Änderung der <strong>Kontaktlinsen</strong>anpassung<br />

(Material, Geometrie, Tragemodus,<br />

Austauschintervall) und/oder des<br />

Pflegesystems. Eine gesteigerte Lidhygiene<br />

kann ebenfalls unterstützend wirken. In<br />

schweren Fällen ist gegebenenfalls eine me-<br />

Bild 12: Ringförmiger Abdruck einer Silikon-<br />

Hydrogelen-Kontaktlinse<br />

Bild 14: Fluoreszenz <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Aufbringen des<br />

Fluostreifens<br />

dikamentöse Behandlung erforderlich. Zu<br />

differenzieren sind papilläre Veränderungen<br />

von Follikeln. Diese zeichnen sich durch eine<br />

eher länglich ovale Form aus. Sie besitzen<br />

im Gegensatz zu den Papillen kein zentrales<br />

Blutgefäß und befinden sich vor allem<br />

in der unteren tarsalen Bindehaut. Follikel<br />

werden durch Viren, Chlamydien oder toxische<br />

Substanzen verursacht.<br />

Die Zahlen für das Auftreten der CLPU bei<br />

Hydrogelen schwanken zwischen 1,8% und<br />

15% beim Tagestragen 22, 24 und 18% beim<br />

verlängerten <strong>Tragen</strong> 23 . Für Silikon-Hydrogele<br />

gibt es Werte zwischen 6,8% (CCLRU database)<br />

und 33% beim verlängerten <strong>Tragen</strong><br />

25 .<br />

4. Häufigkeit von Veränder-<br />

ungen in Abhängigkeit vom<br />

Linsentyp<br />

Die klassischen hydrogelen <strong>Kontaktlinsen</strong> mit<br />

ihren relativ geringen Dk-Werten ermöglichen<br />

teilweise keine optimale Sauerstoffversorgung<br />

des Auges. Die daraus resultierende<br />

Hypoxie manifestiert sich am Auge in<br />

Form von Neovaskularisationen, limbaler<br />

und bulbärer Hyperämie, Hornhautö<strong>dem</strong>en,<br />

Refraktionsänderungen sowie Mikrozysten<br />

Bild 13: Diffuse Bindehautstippen<br />

Bild 15: Fingerabdrücke durch das Herausnehmen<br />

einer Weichlinse<br />

Bild 16: <strong>Kontaktlinsen</strong>induzierte Papilläre Conjunctivitis<br />

(CLPC)<br />

und Vakuolen. Zu den einfärbbaren Anzeichen<br />

zählen neben den durch Hypoxie verursachten<br />

Stippungen vor allem Veränderungen,<br />

die ihre Ursache im Vergleich zu den<br />

Silikon-Hydrogelen höheren Wassergehalt<br />

haben. Dazu zählen die Probleme einer stärkeren<br />

Proteinanhaftung und einer höheren<br />

Dehydratationsneigung. Mit <strong>dem</strong> Aufkommen<br />

der Silikon-Hydrogelen wurden diese<br />

Probleme weitgehend eliminiert bzw. reduziert.<br />

Doch auch mit Silikon-Hydrogelen<br />

kommt es durchaus zu unerwünschten Reaktionen<br />

am Auge. Diese haben jedoch häufi-<br />

die Kontaktlinse 6/2005 9

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