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Fluoreszeineinfärbungen nach dem Tragen weicher Kontaktlinsen

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Mucin Balls Dimple Veiling Mikrozysten Vakuolen<br />

Gräulich Transparent Gräulich/<br />

Transparent<br />

Brechungsindex<br />

höher als der des<br />

Umfeld<br />

Umgekehrte Licht-/<br />

Schattenverteilung<br />

Mit Fluoreszein<br />

einfärbbar<br />

Brechungsindex<br />

geringer als der<br />

des Umfeld<br />

Gleichgerichtete<br />

Licht-/Schatten-<br />

verteilung<br />

Mit Fluoreszein<br />

einfärbbar<br />

taktlinsen für ein verlängertes <strong>Tragen</strong> eingesetzt,<br />

so kann der Einsatz von Nachbenetzungslösungen<br />

<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Aufwachen und<br />

vor <strong>dem</strong> Schlafengehen zu einer Verbesserung<br />

des Befundes führen. Gegebenenfalls<br />

ist auf extended wear zu verzichten.<br />

3.1.3. Infiltrate<br />

Die Bandbreite von Infiltraten reicht von<br />

asymptomatischen Infiltraten (AI), bei denen<br />

keine Behandlung erforderlich ist, bis zur mikrobiellen<br />

Keratitis (MK), die sofortiger medikamentöser<br />

Behandlung bedarf. Bei einer<br />

MK handelt es sich um die schlimmste anzunehmende<br />

<strong>Kontaktlinsen</strong>komplikation. Ursache<br />

für diese Veränderung kann auch das<br />

<strong>Tragen</strong> von Weichlinsen sein. Je <strong>nach</strong><br />

Schweregrad und Beteiligung des Hornhautepithels<br />

sind diese Komplikationen dann einfärbbar<br />

und werden daher hier mitaufgeführt.<br />

Brechungsindex<br />

höher als der des<br />

Umfeld<br />

Umgekehrte Licht-/<br />

Schattenverteilung<br />

Mit Fluoreszein<br />

nicht einfärbbar<br />

Transparent<br />

Brechungsindex<br />

geringer als der<br />

des Umfeld<br />

Gleichgerichtete<br />

Licht-/Schatten-<br />

verteilung<br />

Mit Fluoreszein<br />

nicht einfärbbar<br />

10–200 µm 10–200 µm 5 –30 µm 5 –30 µm<br />

Bei Silikon-<br />

Hydrogelen<br />

Vor allem bei<br />

formstabilen KL<br />

Tabelle 2: Differenzierung von Mucin Balls<br />

Linsentyp und Tragemodus Fälle von Mikrobieller<br />

Keratitis<br />

Hydrogele DW (Tagestragen) 1 von 2500 bis 4000<br />

(0,025–0,04%)<br />

Hydrogele EW<br />

(Verlängertes <strong>Tragen</strong>)<br />

Bei Hypoxie Bei Hypoxie<br />

Studie<br />

Poggio et al.(1989)<br />

1 von 500 (0,2%) Cheng et. al (1999)<br />

Silikon-Hydrogle DW 1 von 13000 (0,008%) CCLRU data on file.<br />

Silikon-Hydrogle EW 1 von 4000 (0,025%) CCLRU data on file<br />

Tabelle 3: Inzidenz von Mikrobieller Keratitis in Abhängigkeit von Linsentyp und Tragemodus<br />

3.1.3.1. Mikrobielle Keratitis<br />

Die mikrobielle Keratitis wird verursacht<br />

durch eine Invasion und Infektion mit Bakterien,<br />

Pilzen, Viren oder Amöben. Die Infiltrationen<br />

treten hierbei häufig zentral oder parazentral<br />

auf und sind von ihrem Erscheinungsbild<br />

unregelmäßig und diffus. Es kann<br />

zu einem Verlust der kompletten Epithelschichtdicke,<br />

zur Infiltration bis in den hinteren<br />

Stromabereich sowie zu einer Nekrose<br />

des Gewebes kommen. Erste Symptome<br />

sind ein Fremdkörpergefühl, ein Diskomfort<br />

der <strong>Kontaktlinsen</strong> sowie geschwollene Lider.<br />

Weitere Symptome sind starke Rötungen,<br />

mäßige bis starke Schmerzen, schleimig eitrige<br />

Absonderungen, Visusverlust, Tränenfluss<br />

sowie Photophobie. Wird eine MK<br />

nicht sofort behandelt, kommt es zu einer<br />

Verschlechterung. Das <strong>Kontaktlinsen</strong>tragen<br />

sollte von daher sofort abgebrochen werden<br />

und der Linsenträger an einen Arzt überwie-<br />

sen werden. Um weitere Infektionen in den<br />

Anpassräumlichkeiten zu vermeiden, sollten<br />

sämtliche verwendeten Instrumente und Gegenstände<br />

desinfiziert werden. Zu den Risikofaktoren<br />

die eine mikrobielle Keratitis in<br />

Zusammenhang mit <strong>dem</strong> <strong>Kontaktlinsen</strong>tragen<br />

begünstigen, zählen die Anhaftungsfähigkeit<br />

von Mikroorganismen an der <strong>Kontaktlinsen</strong>oberfläche,<br />

die Non-Compliance<br />

des Trägers, eine ungenügende Leistung des<br />

Desinfektionsmittels, Proteinablagerungen<br />

an der KL-Oberfläche, ein verunreinigter Linsenbehälter,<br />

eine mangelnde Hygiene, das<br />

Über<strong>nach</strong>tragen der <strong>Kontaktlinsen</strong>, Schwimmen,<br />

Hypoxie sowie mechanische Irritationen<br />

durch eine schlechte Anpassung. Tabelle<br />

3 zeigt die Inzidenz einer mikrobiellen Keratitis<br />

in Abhängigkeit vom Linsentyp und<br />

Tragemodus.<br />

3.1.3.2. Sterile Keratitis<br />

Im Gegensatz zur mikrobiellen Keratitis<br />

kommt es bei der sterilen Keratitis zu keiner<br />

direkten Infektion durch Mikroorganismen.<br />

Dies bedeutet das im Falle der sterilen Keratitis<br />

die Bakterien nicht in die Hornhaut eindringen.<br />

Die unter der Kontaktlinse eingeschlossenen<br />

Bakterien geben Toxine ab.<br />

Diese Toxine können in die Hornhaut eindringen<br />

und dort einen entzündlichen Prozess<br />

mit der Entstehung von Infiltraten auslösen.<br />

Die sterile Keratitis lässt sich je <strong>nach</strong><br />

klinischer Signifikanz und Symptomatik wie<br />

folgt weiter einteilen:<br />

Bild 9: Mikrobielle Keratitis (MK) Quelle: CCLRU<br />

Bild 10: KL induzierter peripherer Ulcus (CLPU)<br />

Quelle: CCLRU<br />

die Kontaktlinse 6/2005 7

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