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VNW-Magazin - Ausgabe 3/2018

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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25<br />

Denkbar einfaches Prinzip<br />

Das Prinzip des Eisspeichers ist denkbar einfach. Man füllt einen<br />

großen Tank – das kann ein schlichter Betonbehälter von beispielsweise<br />

1500 Kubikmetern Größe sein – mit Leitungswasser,<br />

das auf 20 Grad Celsius erwärmt wird. Den Wassertank durchziehen<br />

wartungsfreie Kunststoffleitungen, durch die mit Hilfe einer<br />

Wärmepumpe ein Gemisch aus Wasser und Glykol gepumpt wird.<br />

Da dieses Gemisch kälter als das Wasser in dem Betonbecken ist,<br />

kann es dem Wasser die Wärme entziehen.<br />

Erreicht diese erwärmte Flüssigkeit die außerhalb der Zisterne<br />

installierte Wärmepumpe, wird die aufgenommene thermische<br />

Energie an ein Kältemittel übertragen. Dieses Mittel wiederum<br />

verdampft und strömt durch einen sogenannten Verdichter. Der<br />

wird mit (im besten Fall regenerativ hergestelltem) Strom betrieben<br />

und erhöht den Druck auf den Kältemitteldampf. Dadurch<br />

steigt die Temperatur und leitet den Dampf zu einem sogenannten<br />

Wärmeübertrager weiter. Die Wärme wird nun in das Heizungssystem<br />

übertragen und der Dampf erkaltet. Am Ende liegt<br />

das Kältemittel wieder in flüssigem Zustand vor und kann erneut<br />

eingesetzt werden.<br />

Für den Inhalt der Betonzisterne bedeutet das: Bei jedem<br />

Durchlauf des Wasser-Glykol-Gemischs wird dem Wasser Wärmeenergie<br />

entzogen – und seine Temperatur sinkt. Ab einem<br />

bestimmen Punkt beginnt es zu vereisen – daher der Name „Eisspeicher“.<br />

Der Augenblick, in dem Wasser gefriert, ist zudem<br />

ein besonderer Moment, denn jetzt wird die sogenannte latente<br />

Wärme freigesetzt. Und diese hat es in sich. Mit der frei werdenden<br />

Energiemenge lässt sich Wasser von 0 auf 80 Grad Celsius<br />

erwärmen.<br />

Zum Auftauen oder Erwärmen des Wassers werden Heizstäbe<br />

eingesetzt, die an überdimensionale Tauchsieder erinnern. Die<br />

Energie, die dafür benötigt ist, wird möglichst durch Solarzellen<br />

oder auf den Dächern installierte Solarluft-Kollektoren bereitgestellt.<br />

Zudem kann man die Umgebungsenergie nutzen, weil es<br />

im Sommer einfach wärmer ist.<br />

Im Falle der EBV-Anlage reicht die dadurch zur Verfügung stehende<br />

Energiemenge allerdings nicht aus. Daher muss auch auf<br />

das normale Stromnetz zurückgriffen werden. Dabei macht sich<br />

die Genossenschaft aber zunutze, dass der Strompreis erheblich<br />

schwankt. Immer dann, wenn dieser unter einen bestimmten<br />

Wert sinkt – das ist beispielsweise dann der Fall, wenn zu viel an<br />

Ökostrom produziert wird – schalten sich die „Tauchsieder“ an<br />

und tun ihre Arbeit. g

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