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2008 - Lunge Lauf

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Richtig sind Belastungen mit etwa<br />

75% der maximale Herzfrequenz,<br />

bei einem Laktatspiegel von unter<br />

2 mmol/l im rein aeroben Bereich.<br />

Das Regenerationsoptimum<br />

beträgt nach einem wettkampfmäßigen<br />

Tempolauf (6-<br />

15 km) 3 bis 4 Tage, nach<br />

einem entsprechenden Ausdauerlauf<br />

(25-35km) ca. 4<br />

Tage, nach intensiven Intervallläufen<br />

(6-mal 800-3000 m)<br />

ca. fünf Tage.<br />

Prinzipien einer effektiven Regeneration<br />

nach einem Wettkampf betreffen<br />

fünf Aspekte:<br />

1. allgemeine Entspannung<br />

2. Ökonomisierung biologischer<br />

Funktionen<br />

3. Entspannung besonders<br />

beanspruchter Muskelgruppen<br />

4. Aktivierung nicht beanspruchter<br />

Muskelgruppen<br />

5. Entlastung/Hyperämisierung<br />

beanspruchter Gelenke<br />

1.<br />

Die allgemeine Entspannung<br />

hat zum Ziel eine Deaktivierung<br />

des Arbeitsnervs (Sympathikus)<br />

sowie eine Aktivierung des Entspannungsnervs(Parasympathikus),<br />

der beiden Zügel des<br />

vegetativen Nervensystems. Dies<br />

wird erreicht beispielsweise durch<br />

leichte, freudebetonte Belastungen,<br />

warmes Wasser, Sauna, Massage,<br />

autogenes Training, Musik, Liegen<br />

oder auch Schlafen.<br />

Belastung = Heterostase<br />

überwiegend kataboler Prozess – Ermüdung<br />

Regeneration – Wiederauffüllen der<br />

Funktionsreserven (anabole Situation)<br />

kurzfristige Überschreitung des Ausgangszustandes<br />

(Steigerung der Leistungsfähigkeit)<br />

2.<br />

Die Ökonomisierung<br />

biologischer Funktionen bezieht<br />

sich auf die Wiederherstellung<br />

der Muskelhomöostase, erreichbar<br />

durch den Abbau der Sauerstoffschuld,<br />

die Auffüllung der Phosphatspeicher,<br />

die Auffüllung der<br />

Myoglobin-Sauerstoffvorräte, den<br />

Abbau der Milchsäure, die Auffüllung<br />

der Gly kogenspeicher und den<br />

Wiederaufbau des Struktureiweißes.<br />

Adäquate Maßnahmen stellen<br />

leichte, vielfältige körperliche Beanspruchungen<br />

dar wie Gymnastik,<br />

Kraftübungen und Aus dauer aktivi-<br />

täten, jeweils mit unterschiedlicher<br />

motorischer Beanspruchung, sowie<br />

eine möglichst vollwertige, kohlenhydratbetonte,<br />

vitamin- und mineralstoffreiche<br />

Ernährung.<br />

3.<br />

SUPERKOMPENSATION<br />

Bedeutung der richtigen Reize<br />

zum richtigen Zeitpunkt!<br />

Die Entspannung beanspruchter<br />

Muskeln wird erreicht<br />

durch Lockerungsgym- nastik,<br />

Dehnungsübungen, Massagen,<br />

Warmwasseranwendungen und<br />

Packungen. Betroffen sind bei Läufern<br />

vor allem der gerade Oberschenkelmuskel,<br />

der Hüftlendenmuskel,<br />

der dreiköpfige Wadenmuskel<br />

und die hintere Oberschen-<br />

kelmuskulatur. Insgesamt gilt für<br />

eine schnelle Laktatelimination<br />

sowie einen rapiden Glykogeneinbau,<br />

dass zyklische Dauerbeanspruchungen<br />

in geringer Intensität<br />

diesbezüglich die größte Wirkung<br />

aufweisen.<br />

4.<br />

Die Aktivierung nicht<br />

beanspruchter Muskeln wird<br />

erreicht durch Kompensationssport<br />

(mit anderer muskulärer Beanspruchung),<br />

durch krankengymnastische<br />

Übungen, insbesondere im<br />

Ökonomisierung biologischer Funktionen:<br />

Abbau der O2-Schuld (1-1,5 Stunden)<br />

Auffüllen der Phosphatspeicher (2-3 Minuten)<br />

Auffüllung von Myoglobin-Sauerstoffvorräten (1-2 Minuten)<br />

Abbau der Milchsäure (30 Minuten bis 2 Stunden)<br />

Auffüllung der Glykogenspeicher (bis 48 Stunden)<br />

Wiederaufbau von Struktureiweiß (Tage bis Wochen)<br />

Bereich von Bauch, Rücken,<br />

Gesäß, Schultern und Armen, sowie<br />

durch eine angepasste Ausgleichsgymnastik.<br />

5.<br />

Eine Entlastung/Hyperämisierung(Durchblutungsförderung)<br />

beanspruchter Gelenke<br />

ist möglich durch adäquate<br />

Gymnastik, PackungenWarmwasseranwendungen,<br />

Schwimmen in<br />

warmem Wasser, Aquagymnastik,<br />

Aquajogging und evtl. Kältetherapie.<br />

Univ.-Prof. Dr. Klaus Jung<br />

15<br />

Wiederherstellen der Muskel-Homöostase

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