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Okt. / Nov. 2018

Erscheint seit über 20 Jahren alle 2 Monate in einer Auflage von über 35‘000. Schwerpunkt unserer Berichte sind kulturelle Veranstaltungen (mit einem umfassenden Veranstaltungskalender) und Themen um Gesundheit und Freizeit. Zudem stellen wir mit unseren viel beachteten PR-Berichten (die von den Kunden bezahlt werden) Unternehmungen und Ihre Dienstleistungen vor. Im Mittelpunkt stehen bei uns immer die Menschen – in Bild und Text. Das kommt bei den rund 60'000 Leserinnen und Lesern (bei einer offiziellen Auflage von 35'500) hervorragend an. Ein weiterer Pluspunkt ist neben der einladenden Grafik die Papierqualität, welche TATSCH von allen anderen Mitbewerbern deutlich abheben lässt. Daher liegt das Heft in Praxen, Restaurants, Sportcentern sehr lange auf und hat enorm viele Leserkontakte.

Erscheint seit über 20 Jahren alle 2 Monate in einer Auflage von über 35‘000. Schwerpunkt unserer Berichte sind kulturelle Veranstaltungen (mit einem umfassenden Veranstaltungskalender) und Themen um Gesundheit und Freizeit. Zudem stellen wir mit unseren viel beachteten PR-Berichten (die von den Kunden bezahlt werden) Unternehmungen und Ihre Dienstleistungen vor. Im Mittelpunkt stehen bei uns immer die Menschen – in Bild und Text. Das kommt bei den rund 60'000 Leserinnen und Lesern (bei einer offiziellen Auflage von 35'500) hervorragend an. Ein weiterer Pluspunkt ist neben der einladenden Grafik die Papierqualität, welche TATSCH von allen anderen Mitbewerbern deutlich abheben lässt. Daher liegt das Heft in Praxen, Restaurants, Sportcentern sehr lange auf und hat enorm viele Leserkontakte.

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TATSCH<br />

ist wie ein gigantischer Berg»<br />

Michael Ehnert, geboren am 21. Dezember<br />

1967, ist Kabarettist, Autor, Schauspieler und<br />

Regisseur. Er lebt mit seiner Frau in Hamburg.<br />

Ehnert erhielt für seine Arbeiten zahlreiche<br />

Auszeichnungen, darunter den Deutschen<br />

Kabarettpreis.<br />

Er ist auch als TV-Darsteller bekannt. So war<br />

er unter anderem in Fernsehserien wie «Ein<br />

Fall für zwei» oder «Tatort» zu sehen.<br />

www.michael-ehnert.com<br />

Ja, das ist schon erstaunlich, man findet wirklich<br />

überall in seinem Werk Passagen, die doch<br />

irgendwie im deutschsprachigen Unterbewusstsein<br />

abgespeichert sind.<br />

Wie lange haben Sie am Stück gearbeitet?<br />

Über ein Jahr, so lange wie an keinem meiner<br />

Stücke zuvor, was natürlich am umfangreichen<br />

Ausgangsmaterial lag. Das Stück war dann aber<br />

zum Probenbeginn längst nicht fertig.<br />

Bezogen Sie Ihre beiden Bühnenkollegen<br />

Kristian Bader und Jan-Christof Scheibe<br />

(oder andere Personen) beim Konstruieren<br />

der Dialoge mit ein?<br />

Kristian, Jan-Christof, unser Regisseur Martin<br />

Blau und ich haben ja eine zum Teil schon jahrzehntelange<br />

gemeinsame Bühnengeschichte.<br />

Es ist eigentlich nie so, dass das Stück von mir<br />

fertig geschrieben wird und erst danach beginnen<br />

die Proben. Stattdessen gehen wir mit einem guten<br />

von mir geschriebenen Text-Fundament in die<br />

Forschung und entwickeln dann die Spielfassung<br />

gemeinsam. Die anderen haben dafür mindestens<br />

genauso intensiv gelesen wie ich: Stücke,<br />

Gedichte, Prosa, Biographien… Hinzu kommt mit<br />

den tollen Kompositionen von Jan-Christof eine<br />

ganz wichtige musikalische Komponente. Ich bin<br />

zwar der Autor, aber das Stück hat ganz sicher<br />

vier Väter, mit Goethe sogar fünf.<br />

Waren Sie beim Schreiben des Stücks darauf<br />

aus, Unterhaltendes, Witziges, Komisches<br />

– vielleicht aus oft weniger bekannten Abschnitten<br />

– zusammenzufügen oder lehnten<br />

sie sich vor allem an bekannte Stellen an, um<br />

beim Publikum möglichst viele «Aha»-Momente<br />

zu provozieren?<br />

Nein, so funktionieren unsere Klassiker-Bearbeitungen<br />

nicht. Es geht nicht darum, die komischen<br />

Rosinen rauszupicken, sondern wirklich tiefgehende<br />

Erkenntnisse zu Goethe und seinem Werk<br />

zu finden, allerdings humorvoll. Es wird den Werken<br />

nicht gerecht, wenn man sie versucht, in<br />

Klamauk zu verwandeln – es geht darum, die Tiefe<br />

zu erkennen und wertzuschätzen, aber die Art<br />

und Weise, wie man dann darüber spricht, kann<br />

ja humorvoll sein.<br />

Gibt es für Michael Ehnert ein Lieblingsstück<br />

von Goethe?<br />

Nun, ich habe zumindest festgestellt, dass mir<br />

die schnell geschriebenen Werke, so etwas wie<br />

«Clavigo» oder «Werther», besser gefallen als<br />

die Werke, an denen Goethe Jahre oder sogar<br />

Jahrzehnte gearbeitet hat.<br />

Was waren die wichtigsten Unterschiede für<br />

Sie beim Erarbeiten des Schiller-Stücks und<br />

jetzt beim Goethe-Stück? – Machte es Ihnen<br />

einer der beiden Klassiker leichter als der andere?<br />

Schiller ist definitiv der bessere Theaterautor. Darum<br />

konnten wir in «Schillers sämtliche Werke…<br />

leicht gekürzt» auch deutlich mehr Stückszenen<br />

übernehmen als jetzt im Goethe. Goethe<br />

kann man nicht mit zu starkem Fokus auf seine<br />

Dramen gerecht werden. Dafür hat er noch zu<br />

viel anderes zu bieten.<br />

Gab es auch Kritik an Ihre Adresse, Sie würden<br />

die Klassiker verunstalten?<br />

Nein, tatsächlich nicht. Im Gegenteil. Offenbar<br />

ist uns eine gute Mischung gelungen: Der Goethe-Kenner<br />

liebt unsere kenntnisreichen Details<br />

und der Goethe-Laie freut sich über den unterhaltsamen<br />

Zugang zu einem «Angst-Thema».<br />

Ein Deutschlehrer aus der gymnasialen Oberstufe<br />

war einmal mit seinem Kurs in unserer Vorstellung<br />

und sagte hinterher: «Was Ihr in zwei Stunden<br />

schafft, schaffe ich nicht in zwei Jahren!»<br />

Kennen Sie Ihren Auftrittsort Olten in der<br />

Schweiz?<br />

Natürlich, das Theater in Olten ist eine sehr lieb<br />

gewonnene Adresse. Ursprünglich hätten wir<br />

mehrere Vorstellungen in der Schweiz haben sollen,<br />

aber dann kam es doch nur zu dieser einen.<br />

Eigentlich ein Wahnsinn, für eine Einzelvorstellung<br />

aus Hamburg in die Schweiz zu fahren,<br />

aber das Theater Olten ist es uns wert. Denn<br />

die Vorstellungen sind immer klasse und die<br />

Künstlerbetreuung ist wirklich ungewöhnlich zuvorkommend.<br />

Schiller bescherte uns ja den Nationalhelden<br />

Wilhelm Tell. Gibt es in Ihrem neuen Stück einen<br />

Bezug Goethe/Schweiz?<br />

Lassen Sie sich überraschen!<br />

Interview: Markus Emch<br />

Fr, 16. <strong>Nov</strong>ember <strong>2018</strong><br />

Stadttheater Olten<br />

«Goethes sämtliche Werke ... leicht gekürzt»<br />

www.stadttheater-olten.ch<br />

Ist Goethe für Sie heute einfach ein herausragender<br />

Zeuge seiner damaligen Zeit – oder<br />

hat er uns heute noch was zu sagen?<br />

Wenn man bereit ist, auf seine nicht immer einfachen<br />

Gedankengänge einzusteigen – auf jeden<br />

Fall. Wobei ich finde, dass keines seiner einzelnen<br />

Werke stärker ist als er selbst. Seine Lebensgeschichte<br />

und seine Forderungen an sich selbst<br />

sind der Wahnsinn.<br />

«Goethes sämtliche<br />

Werke ... leicht<br />

gekürzt» – auf die<br />

Bühne gebracht<br />

von Jan-Christof<br />

Scheibe, Michael<br />

Ehnert, Kristian<br />

Bader (von links).<br />

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