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RAL1015 taxi news Heft 07-2018

Die freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe

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information<br />

WLTP: Kfz-Steuer wird teurer<br />

Ab 1.9.<strong>2018</strong> werden neue Pkw<br />

nur noch zugelassen, wenn<br />

Emissionen und Verbrauch<br />

nach dem WLTP-Messverfahren<br />

ermittelt wurden. Weil<br />

diese gegenüber der alten NEFZ-Prüfung<br />

höher sind, wird die Kfz-Steuer teurer.<br />

Lieferschwierigkeiten, der Wegfall<br />

beliebter Modelle und jetzt das: Weil die<br />

Autohersteller nur noch Modelle verkaufen<br />

können, die mit dem WLTP-Messverfahren<br />

(nach-)zertifiziert sind, kann es passieren,<br />

dass die Kfz-Steuer für ein und dasselbe<br />

neue Auto um über 70 Prozent steigt.<br />

• Für den Verbrauch neuer Autos gilt<br />

künftig das realitätsnahe WLTP-<br />

Messverfahren<br />

• Der Verbrauch vieler Pkw fällt<br />

auf dem Papier höher aus, die Kfz-<br />

Steuer steigt bis zu 70 %<br />

• Für bereits zugelassene Fahrzeuge<br />

ändert sich an der Kfz-Steuer<br />

nichts<br />

Wie kann das sein? Wir berichten<br />

über die Hintergründe – und haben bei<br />

einigen Modellen von BMW bis VW<br />

nachgerechnet.<br />

Was hat sich durch das<br />

WLTP-Verfahren geändert?<br />

Um realitätsnähere Verbrauchsangaben<br />

zu erhalten, hat die Europäische Union<br />

zur Ermittlung der Schadstoff- und<br />

CO 2 -Emissionen sowie des Kraftstoffbzw.<br />

Stromverbrauchs das neue Messverfahren<br />

WLTP (Worldwide harmonized<br />

Light-Duty Test Procedure) entwickelt.<br />

Es löste bereits vor einem Jahr den<br />

NEFZ-Zyklus (Neuer Europäischer Fahrzyklus)<br />

als Grundlage der offiziellen<br />

Typgenehmigung neuer Pkw-Modelle<br />

durch den Hersteller ab. Doch jetzt wird<br />

es auch für alle Autokäufer ernst: Ab<br />

1. September <strong>2018</strong> ist der WLTP für jede<br />

Erstzulassung eines Neuwagens auf den<br />

Käufer verbindlich festgeschrieben.<br />

Was bringt der neue<br />

WLTP-Zyklus?<br />

Prinzipiell ist die Umstellung gut, denn für<br />

die Autofahrer sind die Verbrauchsangaben<br />

in Zukunft genauer und realistischer.<br />

Im Vergleich zum bisher gültigen NEFZfährt<br />

der neue WLTP-Zyklus längere<br />

Strecken, und definiert die Geschwindigkeits-<br />

sowie Lastverhältnisse anspruchsvoller.<br />

Außerdem werden nicht mehr nur<br />

eine Standardversion eines Fahrzeugtyps,<br />

sondern alle erhältlichen Motor-Getriebe-<br />

Kombinationen getestet. Sonderausstattungen,<br />

die als Optionen für den Kunden<br />

zur Auswahl stehen, sind ebenfalls<br />

berücksichtigt.<br />

Darüber hinaus steigen die Anforderungen<br />

an die Abgasreinigungssysteme der Fahrzeuge,<br />

weil zusätzlich RDE-Tests (Real<br />

Drive Emissions) auf der Straße Pflicht<br />

sind – Schummeln wird damit fast unmöglich.<br />

Die bereits für die Typgenehmigung<br />

nach NEFZ geltenden Euro 6-Grenzwerte<br />

bleiben bestehen.<br />

Der Nachteil für den Verbraucher: Weil<br />

die offiziellen Verbrauchsangaben jetzt<br />

realistischer ausfallen, sind die Werte<br />

höher. Und weil der Verbrauch bzw. der<br />

CO 2 -Ausstoß Teil der Bemessungsgrundlage<br />

für die Kfz-Steuer ist, erhöht sich für<br />

neuzugelassene Modelle auch die.<br />

Die Situation ist kurios: Obwohl die Modelle<br />

technisch absolut identisch sind und nur<br />

12 RAL 1015 <strong>taxi</strong><strong>news</strong> · 7/<strong>2018</strong>

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