RAL1015 taxi news Heft 07-2018

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information AvD bezieht deutlich Stellung gegen Fahrverbote in Frankfurt Die Stadt Frankfurt am Main muss 2019 im Stadtgebiet Kraftfahrzeuge mit Benzinmotor der Schadstoffnormen Euro 1 und Euro 2, sowie Euro 4- und Euro-5-Diesel, durch ein Fahrverbot ausschließen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) spricht sich gegen solche Verbote aus und fordert, dass auf die Belange von Pendlern und dem Wirtschaftsverkehr Rücksicht genommen wird. Verwaltungsgericht Wiesbaden verpflichtet Land Hessen zu Maßnahmen Die Fahrverbote sollen in einer Zone gelten, welche nahezu das gesamte Stadtgebiet umfasst. Das Verbot bezieht sich ab 1. Februar 2019 auf die genannten Fahrzeuge bis Euro 4, sowie ab 1. September 2019 auch auf Euro-5-Diesel. Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hatte die Stadt Frankfurt in seiner Entscheidung zu einer Klage der Deutschen Umwelthilfe den derzeit gültigen Luftreinhalteplan des Landes Hessen betreffend entsprechend zu dieser Maßnahme verpflichtet. Das Gericht hat dem Land weiter aufgegeben, für eine Nachrüstung der öffentlichen Busflotten mit SCRT-Filtern zu sorgen. Die Richter haben die Behörden auch dazu in die Pflicht genommen Ausnahmegenehmigungen zeitlich zu begrenzen und „durch eine entsprechende Höhe der Gebühren deutliche Anreize zur Um- oder Nachrüstung zu setzen“. Der AvD sieht in den Einfahrverboten, wie die in Frankfurt geplanten, einen eklatanten Verstoß gegen die Verhältnismäßigkeit, deren Beachtung das Bundesverwaltungsgericht in einem Grundsatzurteil vom Frühjahr zur Auflage für Fahrverbote gemacht hatte. Auch aus diesem Grund spricht sich der AvD ausdrücklich gegen Fahrverbote für jedwede Kraftfahrzeuge aus, deren Abgasreinigungsanlage nicht der Norm Euro 6 entsprechen. Allein in Frankfurt sind nach Schätzungen der Stadtverwaltung 85.000 Fahrzeuge betroffen, dazu kommen die Fahrzeuge mehrerer zehntausend Pendler – laut IHK Frankfurt am Main ist Frankfurt die „Pendlerhauptstadt Deutschlands“. AvD will Bedürfnisse von Pendlern und Wirtschaftsverkehr berücksichtigt sehen Die Fahrverbote laufen letztlich auf einen erheblichen Vermögensverlust für die betroffenen Fahrzeughalter hinaus, die ihre Fahrzeuge zum Teil erst vor wenigen Jahren gekauft und ordnungsgemäß zugelassen haben. Die wirtschaftlichen Lasten haben damit allein die Autofahrer zu tragen, während zugleich die Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs und der Pendler in Frankfurt ignoriert werden. Der AvD kann diesen Aktionismus nicht nachvollziehen, zumal der Luftreinhalteplan, auf dessen Grundlage jetzt das Urteil gefällt wurde, seit den 90er Jahren kontinuierlich sinkende Schadstoffwerte ausweist. Diese Entwicklung ist auch bundesweit feststellbar: Die Belastungen durch Stickoxide wie auch durch Feinstaub hat kontinuierlich abgenommen. Laut Zahlen des Umweltbundesamts sank der Ausstoß von Stickoxiden seit 1990 von 2.900 Kilotonnen auf 1.190 Kilotonnen 2015 und wurde damit um knapp zwei Drittel vermindert. Daraus lässt sich eher folgern, dass dieser Trend sinkender Werte sich auch über 2018 hinaus fortsetzen wird. Das Datenmaterial rechtfertigt daher auf keinen Fall derart rigide, in das private Eigentum tausender Menschen einschneidende Maßnahmen. Den geplanten Ausschluss von Dieselfahrzeugen zur Verbesserung der Luftqualität aus Innenstädten hält der AvD für unausgegoren, denn sowohl Fahrverbote als auch die Einführung der blauen Plakette ignorieren die Tatsache, dass der PKW-Verkehr nur einen kleinen Teil der Emissionen in den Städten verursacht. Der Großteil der Emissionen wird von Lkw-Verkehr, Flussschiffahrt, Wärmeerzeugung für Privathaushalte, sowie die Industrie verursacht, ohne hier einen zumindest gleichgewichtigen Beitrag zur Schadstoffsenkung abzuverlangen. AvD fordert vom Land Hessen Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen Der AvD fordert daher die Landesregierung auf, gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wiesbaden in Berufung zu gehen. Die Mitglieder der Bundesregierung mahnt der AvD sich ihres Amtseides zu erinnern, in dem Sie geschworen haben dem deutschen Volk zu dienen, sowie Schaden von diesem abzuwenden und nicht allein von der Automobilindustrie. JETZT RECHTZEITIG WINTERREIFEN ORDERN! IHR TAXIPLUS Taxi-Sofortservice Reifeneinlagerung Achsvermessung mit Einstellung Reifenreparatur/Vulkanisation bis “V“ Preisgarantie für u.g. Marken Festpreise ÖFFNUNGSZEITEN Immer persönlich von Montag bis Freitag 8.00 - 18.00 Uhr und Samstag 9.00 - 13.00 Uhr für Sie da ADRESSE Körnerstr. 48b · 12157 Berlin-Steglitz Tel. (030) 792 80 88 Fax (030) 791 31 96 info@auto-reifen-leidig.de www.auto-reifen-leidig.de AvD 16 RAL 1015 taxinews · 7/2018
information Flexibles Carsharing reduziert Verkehr und Luftverschmutzung in Berlin massiv Carsharing-Studie des Karlsruher Instituts für Technologie Foto: Daimler Eine aktuelle Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) belegt eindrucksvoll die positiven Auswirkungen des Carsharings auf den Stadtverkehr: Allein die regelmäßigen car2go Nutzer in Berlin verkauften nach eigenen Angaben aufgrund des Carsharing-Angebots in der Stadt insgesamt 4.616 Fahrzeuge – vor allem kleine, ältere Pkw. Das entspricht 4,4 Autos pro eingesetztem Carsharing-Fahrzeug von car2go. Rund 75 Prozent der Berliner Nutzer, die ihr Auto verkauften, haben damit ihr einziges Fahrzeug abgeschafft und besitzen in Folge dessen kein privates Fahrzeug mehr. car2go hatte in Berlin zum Zeitpunkt der Befragung 223.000 Kunden – heute sind es bereits knapp 270.000. Jedes Carsharing-Fahrzeug von car2go ersetzt bis zu 15,8 Privatfahrzeuge Zur Zahl der abgeschafften Pkw kommen 11.834 Fahrzeuge, die wegen des Carsharing-Angebots gar nicht erst angeschafft wurden. Damit entlastet jedes Fahrzeug von car2go auf den Straßen Berlins den Verkehr um bis zu 15,8 Autos. Und das nicht nur im fließenden Verkehr, sondern auch in Hinblick auf Parkplätze. Weniger Fahrzeugkilometer – Reduktion des Verkehrs Durch den Verkauf des eigenen Pkw reduzieren sich auch die zurückgelegten Kilometer der Fahrzeuge in Berlin massiv, zeigt die Studie. Mit den aufgrund von car2go abgeschafften Autos sind die Nutzer nach eigenen Angaben durchschnittlich 13.700 Kilometer im Jahr gefahren. Mit einem Auto von car2go fahren car2go Kunden durchschnittlich unter 400 Kilometer pro Jahr. Einsparung von ca. 18.000 Tonnen CO 2 pro Jahr Dieser Effekt überwiegt bei weitem Substitutionseffekte in einzelnen Fällen, wenn sich Nutzer für ein Carsharing-Auto anstelle der U-Bahn entscheiden. Die KIT-Studie weist selbst im pessimistischen Szenario eine Reduktion der gefahrenen Kilometer in Berlin von 95 Millionen Pkw-Kilometern auf – eine starke Entlastung des Straßenverkehrs. Damit wurden fast 18.000 Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart. Deutliche Botschaft an die Verkehrspolitik „Sehr oft hören wir Geschichten unserer Nutzer, die ihr Fahrzeug verkauft haben und stattdessen auf car2go und andere Verkehrsmittel setzen“, sagt Olivier Reppert, CEO der car2go Group. „Diese Studie untermauert diesen Eindruck nun wissenschaftlich. Ich hoffe sehr, dass die Politik in Deutschland und vor allem in den deutschen Städten die Botschaft dieser Ergebnisse versteht und ihr Taten folgen lässt: Carsharing ist ein wichtiger Teil der Lösung der Verkehrsprobleme von großen Städten.“ Hintergründe zur Studie Hauptgründe für den Verkauf eines Fahrzeugs waren den Studienergebnissen zufolge vor allem die hohen Kosten für das Auto und die Verfügbarkeit des Carsharing-Angebots in Kombination mit einem gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr. Die Ergebnisse sind Teil einer umfassenden Untersuchung in mehreren Hauptstädten Europas, die im ersten Quartal des Jahres 2019 veröffentlicht werden soll. Die Umfrage fand in Berlin von März bis April 2018 statt. Befragt wurden Personen, die in den letzten 91 Tagen drei oder mehr Fahrten in einem car2go absolviert hatten. Die Berliner Stichprobe umfasste 1.280 Personen. Daimler 7/2018 · RAL 1015 taxinews 17
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