RAL1015 taxi news Heft 07-2018

erliner taxivereinigung e.V.
Drei Minuten
Berliner Taxivereinigung e.V.
Grunewaldstraße 70
10823 Berlin
Tel. 030 / 21 45 888-1
Fax 030 / 21 45 888-2
Vorstand:
Richard Leipold (1. Vorsitzender)
Jamal Derzi
(stellvertretender Vorsitzender)
Tichomir Rangelov
(stellvertretender Vorsitzender)
Jürgen Kaiser (Schatzmeister)
Ulrich Skerhut (Schriftführer)
Andreas Deisberg (1. Kassenprüfer)
Goran Djukic (2. Kassenprüfer)
Kontakt:
info@berliner-taxi-vereinigung.de
Informationen, Satzung und
Aufnahmeantrag finden Sie unter:
www.berliner-taxi-vereinigung.de
Verbandsbeiträge:
Beitrag pro Taxe und Jahr: € 12,00
Aufnahmegebühr: € 25,00
Beratung:
Richard Leipold 030/8518734
(telefonische Terminvereinbarung, bitte
Terminwunsch auf Anrufbeantworter)
Mo, Di, Do, Fr:
10:00-12:00 Uhr und 16:00-18:00 Uhr
Versicherungsberatung:
Matthias Albinger, FinanceCollect
Mittwoch: 14:00-16:00 Uhr
Agentur Petra von Chamier
Dienstag: 14:00-18:00 Uhr
Presserechtlich verantwortlich:
Richard Leipold
Amtsgericht Charlottenburg (Berlin)
Vereinsregister Nr.: VR 22433 B
Berlin Finanzamt für Körperschaften I
Steuernummer: 27/620/56674
Diese Überschrift könnte der
Titel eines Krimis sein. Aber
keine Sorge, das ist sie nicht.
Trotzdem hoffe ich, dass Ihr
diesen Artikel spannend findet.
Ich werde nicht über geheime Verbrechen
und ihre Aufdeckung, sondern über die
Werbeversprechen von Auftragsmaklern
im Taxigewerbe sprechen. Die Auftragsvermittlungsfirmen
Taxifunk Berlin und myTaxi
betrachten sich selbst zwar als höchst
unterschiedlich. In einem aber stimmen sie
überein. Beide behaupten, dass im Citybereich
unserer schönen Stadt Berlin ihre
jeweiligen Kunden in der Regel nicht länger
als drei Minuten auf eine bestellte Taxe
warten müssen.
Die Frage
Ob diese Behauptung wirklich stimmt, können
nicht nur die Kunden beurteilen. Auch
die Auftragsvermittler wissen ganz genau,
wann die Aufträge eingehen, wann sie
vermittelt werden und wann die Kunden in
die Taxen steigen. Nur die Taxifahrer selbst
müssen den Vermittlern einfach glauben.
Ich habe darüber nachgedacht, unter
welchen Bedingungen dieses Versprechen
überhaupt einhaltbar ist, und was seine
Einlösung kostet. Wir alle wissen, dass es
schlicht nicht möglich ist jedem Kunden
in den Außenbezirken der Stadt Berlin zu
garantieren, dass er drei Minuten nach Bestellung
eine Taxe vor seiner Tür vorfindet.
Taxen können in den Außenbezirken zwar
in der Regel schneller vorankommen, die
Anfahrtswege von den Taxihalteplätzen zu
den Kundenadressen aber sind einfach zu
lang. Im Citybereich dagegen finden wir ein
engmaschiges Netz von Halteplätzen. Dafür
müssen Taxifahrer und Kunden mit zähflüssigem
Verkehr, mit Umleitungen, Baustellen
und Staus rechnen.
Die Prüfung
Tagsüber ist das Umlauftempo der Taxen
in Berlin auf knapp über 20 km/h gefallen.
Diese Behauptung ist leicht nachzuprüfen,
weil alle Taxen in Berlin einen sogenannten
„Fiskaltaxameter“ haben (müssten). Unseren
Kontrollbehörden ist seitdem eine Ausrede
versperrt. Ein „Nichts genaues weiß man
(oder frau) nicht“, gilt nun nicht mehr. Da
Zeitdauer und Strecke einer jeden Fahrt
fälschungssicher aufgezeichnet werden
können, sind wir alle in der Lage das Tempo
jeder einzelnen Fahrt zu berechnen. Bei 20
km/h kann ein Fahrzeug pro Minute 333 Meter
zurücklegen. Um das drei „Minutenversprechen“
einzuhalten darf also der Abstand
der jeweiligen Taxe zum bestellenden Kunden
im Durchschnitt nicht mehr als 1.000
Meter betragen. In diesem Abstand muss
praktisch immer eine freie Taxe verfügbar
sein. Wie können wir das schaffen?
Die Redundanz
Wenn wir wollen, dass für jeden Bestellwunsch
eines Kunden eine Taxe in diesem
Abstand bereitsteht, dann müssen sich
genügend Taxifahrer für diese (mögliche
Fahrt) bereithalten. Kunden hören gerne,
dass es möglich sei die Preise für die
Dienstleistung Taxi zu senken. Die Zauberformel
dafür lautet „Optimierung der
Standzeiten durch Digitalisierung“. Besonders
lautstarke Vertreter aus der Politik
und der neuen „Vermittlungsindustrie“
scheinen die Formel des Zaubertranks aus
den berühmten Geschichten von Asterix
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Juli 2018
22 RAL 1015 taxinews · 7/2018