2018_03_pistenclub_gesamt03
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KÜS<br />
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KÜS-Kompetenz in der<br />
Rallye-Weltmeisterschaft<br />
Sport ist Wettkampf. Es geht um die beste Platzierung. Damit diese fair und für alle mit den gleichen Voraussetzungen<br />
angestrebt werden kann, gibt es immer ein Reglement. Auch im Motorsport ist dies so. An erster Stelle steht hier in der<br />
Regel die auf einer klar definierten Strecke erreichte Zeit. Doch der Motorsport bietet zusätzlich eine Besonderheit.<br />
Er wird mit technischem oder besser gesagt hochtechnischem Gerät ausgetragen. Die Kontrolle des Sportgeräts ist<br />
somit von hoher Wichtigkeit und muss technisch abgenommen werden.<br />
Text und Fotos: KÜS<br />
Mitarbeiter der KÜS gehörten zum<br />
Team der Technischen Abnahme<br />
bei der Rallye Deutschland.<br />
Bei der Rallye Deutschland, dem nationalen<br />
Lauf zur Weltmeisterschaft, gehörten<br />
auch Prüfingenieure der KÜS<br />
zum Team der Technischen Abnahme.<br />
Vor, während und nach der Rallye waren<br />
Stefan Ehl, Johannes Kautenburger und<br />
Florian Tennert präsent, um die Einhaltung<br />
des Technischen Reglements zu<br />
überwachen.<br />
Die „Bibel“ für die Technische Abnahme<br />
ist das FIA-Handbuch. Hier sind alle zu<br />
kontrollierenden Anforderungen aufgeführt.<br />
Sie müssen Punkt für Punkt abgearbeitet<br />
werden. Die einzelnen Gruppen<br />
sind von der FIA (Internationale Motorsportbehörde)<br />
homologiert, das heißt<br />
geprüft und zugelassen. Die Homologation<br />
ist für einen bestimmten Zeitpunkt<br />
gültig. Hier erlauben sich die Ingenieure<br />
einen ersten Blick, ob das jeweilige Teil<br />
noch eine gültige Homologation hat.<br />
Zu ersehen ist das alles auf der Technischen<br />
Liste. Ihre aktuelle Variante ist<br />
auf der Homepage der FIA zu finden, für<br />
Interessierte unter www.fia.com/safety-news.<br />
Neben der Kontrolle der Fahrerausrüstung<br />
wie der feuerfesten Kleidung oder<br />
der Helme steht vor allem das Fahrzeug<br />
im Fokus der Ingenieure. Genau<br />
hingeschaut wird beim Überrollkäfig im<br />
Fahrzeug. Dass die Schweißnähte rund<br />
um das Rohr des Käfigs gehen, ist ein<br />
Kriterium. Geachtet wird aber auch darauf,<br />
dass zwischen der Seitenwand<br />
der Karosserie und der Sicherheitszelle<br />
beispielsweise keine elektrischen oder<br />
flüssigkeitsführenden Leitungen verlegt<br />
sind.<br />
Sitze und Sicherheitsgurte unterliegen<br />
ebenfalls strengen Maßgaben. Nur homologierte<br />
Sitze und Gurte dürfen Verwendung<br />
finden. Auch die Befestigung<br />
der Sitze und Gurte sowie die Führung<br />
des Gurtes werden auf Rechtmäßigkeit<br />
kontrolliert. Im FIA-Handbuch sind die<br />
jeweiligen Labels hinterlegt, die die Konformität<br />
bestätigen und an den Teilen<br />
angebracht sind. Bei der Technischen<br />
Abnahme wird kontrolliert, ob die im<br />
Fahrzeug vorhandenen Labels entsprechend<br />
sind. Nicht selten begegnen den<br />
Ingenieuren gefälschten Labels und sogar<br />
gefälschte Gurte. Selbst gefälschte<br />
Feuerlöschanlagen sind auf dem Markt.<br />
Die Ingenieure der KÜS sind jedoch hellwach<br />
bei ihrem Job und achten peinlich<br />
genau auf die Korrektheit der Labels und<br />
der angebrachten Teile. Schließlich geht<br />
es um nicht mehr und nicht weniger als<br />
die Sicherheit von Fahrer und Copilot im<br />
Rallyeauto.<br />
Natürlich geht es bei der Technischen<br />
Abnahme auch darum, im Bereich der<br />
Motorleistung eine höchstmögliche<br />
Gleichheit in den einzelnen Klassen zu<br />
gewährleisten. So messen die Ingenieure<br />
der KÜS mit einer Lehre den Luftdurchlass<br />
des Turboladers. Entspricht<br />
er den Vorgaben, dann wird der Lader<br />
verplombt, um Manipulationen auszuschließen.<br />
Auch das sogenannte Popoff-Ventil<br />
wird mit einer Plombe versehen.<br />
Es regelt den Turbodruck, einfach<br />
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