Anzeiger Ausgabe 4318
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ANZEIGER • Seite 12 Samstag, 27. Oktober 2018<br />
METALLBAU & SCHLOSSEREI - KREATIVITÄT KENNT KEINE GRENZEN<br />
Ausbildung zum Metallbauer<br />
Schonmal darüber nachgedacht, woher<br />
Treppengeländer, Zäune, Belüftungsrohre<br />
oder Türklinken stammen? Oder wer die<br />
Karosserie eines Wagens baut? All diese<br />
Dinge, und noch viel mehr, werden von<br />
ausgebildeten Metallbauern hergestellt.<br />
Anhand der Beispiele sieht man ja schon,<br />
dass es sich um einen recht vielseitigen<br />
Beruf handelt. Man braucht eine genaue<br />
Auffassungsgabe und vor allem eine ruhige<br />
und konzentrierte Arbeitsweise.<br />
Denn mit der Ausbildung zum Metallbauer<br />
erhält man Einblick in einen Beruf, in dem<br />
vor jedem Muskel vor allem das Köpfchen<br />
beansprucht werden muss, solang die<br />
Konstruktionen aus Metall nicht zu einem<br />
Metallklumpen verkommen sollen.<br />
Die Ausbildung zum Metallbauer dauert 3<br />
½ Jahre lang und ist als duale Ausbildung<br />
ausgelegt. Das heißt, man wird während<br />
der eigentlichen Arbeit an mehreren<br />
Tagen in der Woche im Betrieb arbeiten<br />
und an anderen Tagen in der Berufsschule<br />
sitzen und bestimmte Themen in<br />
der Theorie durchgehen. Dazu gehören<br />
zum Beispiel die Herstellungsformen unterschiedlicher<br />
Konstruktionen oder das<br />
Warten technischer Systeme. Hinzu<br />
kommt, dass man sich im dritten Ausbildungslehrjahr<br />
für eine von drei Fachrichtungen<br />
entscheiden muss und damit den<br />
Weg in einen bestimmten Tätigkeitsbereich<br />
einschlägt: Nutzfahrzeugbau, Metallgestaltung<br />
oder Konstruktionstechnik.<br />
Ausgebildete Metallbauer in der Konstruktionstechnik<br />
stellen Metallkonstruktionen<br />
aller Art und Größe her. Seien es<br />
Fensterumrahmungen, Treppengeländer<br />
oder Gehäuse für Straßenlaternen: Der<br />
Metallbauer schneidet und verschweißt<br />
solche Dinge eigenständig zusammen.<br />
Dabei hat man auch gelegentlich direkt<br />
mit dem Kunden zu tun oder man untersteht<br />
einem Vorgesetzten für die Dauer<br />
des Auftrags.<br />
Der Metallgestalter ist der Kreative der<br />
drei Metallbauer. Wo der Konstruktionstechniker<br />
Metalle biegt, trennt, verschweißt<br />
und verschraubt, die eher<br />
„Gebrauchscharakter“ haben, fertigt der<br />
Metallgestalter eher Werkstücke mit dekorativen<br />
Funktionen wie Leuchten und<br />
Gitter. Dazu braucht man neben dem<br />
handwerklichen Geschick entsprechend<br />
auch Kreativität und Spaß am genauen<br />
Arbeiten in kleineren Größenordnungen,<br />
damit die Gegenstände auch als „schön<br />
genug“ durchgehen.<br />
Als Metallbauer kann man sich auch speziell<br />
auf den Nutzfahrzeugbau spezialisieren.<br />
Hier stellt man Fahrzeugrahmen,<br />
Karosserien, Fahrwerke und Aufbauten<br />
für Nutzfahrzeuge und Maschinen her, die<br />
beispielsweise in der Landwirtschaft genutzt<br />
werden. Sobald die Teile montiert<br />
wurden, ist der Metallbauer der Fachrichtung<br />
Nutzfahrzeugbau auch dafür zuständig,<br />
alle elektrotechnischen Einrichtungen<br />
vorzunehmen. Dazu gehören beispielsweise<br />
Bremsanlagen und Kühlsysteme.<br />
Und nach getaner Arbeit kontrolliert er<br />
noch einmal, ob auch alles einwandfrei<br />
funktioniert. Gehen die Türen leichtgängig<br />
auf? Arbeitet das Kühlsystem? Eine verantwortungsvolle<br />
Aufgabe in der Ausbildung<br />
zum Metallbauer.