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Land Rover ONELIFE 37 - DE

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Der Discovery macht<br />

kurzen Prozess mit<br />

den Kieswegen an der<br />

Küste. Zu Fuß dagegen<br />

eroberten wir die<br />

Klippen von Sliabh Liag,<br />

was sich als Highlight<br />

erwies – besonders für<br />

die unermüdliche Isla.<br />

Restaurants und verschlafene Boutique-Hotels auf der<br />

Prioritätenliste der Kleinen nicht die vordersten Plätze<br />

einnehmen würden, auch wenn Donegal reichlich<br />

davon zu bieten hat. Wir wollten in die Vollen gehen,<br />

uns in den Schmutz werfen, braun, salzig und sandig<br />

werden. Deshalb hatten wir eine Route geplant, auf der<br />

wir die Wildnis hautnah erleben konnten – ein touristischer<br />

Rundumschlag, der jede Facette unseres Fahrzeugs<br />

und unserer Erfindungsgabe in Anspruch nehmen<br />

würde. Ich war schon immer der Meinung, dass es<br />

keinen besseren Entdecker als ein Kind gibt. Nun<br />

hatten wir zwei davon, die auf dem Rücksitz herumhopsten<br />

und nur darauf warteten, abgeschnallt und auf<br />

die <strong>Land</strong>schaft losgelassen zu werden.<br />

Tatsächlich ist das County eine Art Spielplatz für<br />

jedes Alter. Mit einer Fläche von 4 861 km 2 und einer<br />

Bevölkerung von nur 160 000 Seelen besteht die Gegend<br />

über weite Strecken vorwiegend aus Wildnis mit<br />

Meeresarmen, Torfmooren, Wäldern und Bergen. Ich bin<br />

nicht ganz sicher, wann ein Hügel zum Berg wird, aber<br />

was den beiden Höhenzügen Derryveagh und Blue<br />

Stack an Höhe fehlt, machen sie durch Erhabenheit wett.<br />

Ich hatte allerdings vor, den Urlaub mit Salzwasser<br />

zu taufen, weshalb wir zum hübschen Küstenstädtchen<br />

Portnablagh fuhren, um dort unsere Zehen ins Wasser<br />

zu halten. Dabei stellten wir fest, dass man in ganz<br />

Donegal im Grunde bis zum Strand fahren kann, was ich<br />

in tiefster Dankbarkeit über die herausragende Gängigkeit<br />

des Discovery auf Sand auch tat. Weil anscheinend<br />

in der Hochsaison jeden Tag irgendwo ein Auto unfreiwillig<br />

zum Amphibienfahrzeug wird, sobald die Flut<br />

steigt, war es beruhigend zu wissen, dass ein übereilter<br />

Rückzug auf höher gelegenes Terrain im Discovery bei<br />

Bedarf ohne Probleme möglich wäre.<br />

Dabei bekam ich auch gleich Gelegenheit, den<br />

Activity Key einzusetzen, den ich zu meiner Schande<br />

erst kurz vor der Abfahrt im Handschuhfach entdeckt<br />

hatte. Doppelt peinlich war es, weil ich die Schlüssel<br />

bei jedem Surf- oder Tauchausflug der letzten Monate<br />

in Grasbüscheln versteckt hatte, anstatt mir das Band<br />

einfach um das Handgelenk zu binden. Besser spät als<br />

nie: Ich schnallte den Key an einen Stiefel, hörte ein<br />

beruhigendes Summen der Zentralverriegelung und<br />

sprintete los, um die Kids einzuholen, die schon kreischend<br />

in die kristallklaren, flachen Wellen sprangen.<br />

Wir hatten beschlossen, mit dem Kajak zu einem<br />

Felsenbogen vor der Küste zu paddeln, bei dem, wie ich<br />

Isla und Molly erzählte, Meerjungfrauen lebten. Molly<br />

saß zwischen meinen Knien im Kajak und versicherte<br />

mir, dass sie tatsächlich eine Nixe beim Fangen eines<br />

Fisches erspäht hatte, was mir natürlich entgangen war,<br />

weil „nur kleine Mädchen Meerjungfrauen sehen können“,<br />

eine Begründung, die wir beide logisch fanden.<br />

Am Abend fuhren wir, erhitzt von der Sonne und<br />

den Erinnerungen an den Tag, zu unserer Unterkunft,<br />

einem Leuchtturm. Aber nicht irgendeinem alten<br />

Leuchtturm, sondern dem 1817 errichteten, 22 Meter<br />

hohen Fanad Lighthouse auf der Fanad Peninsula. Man<br />

stelle sich die Vorfreude darauf bei einem Kind (und<br />

einem 51-Jährigen) vor! Der über 79 Stufen hart erkämpfte<br />

Ausblick von oben war so unglaublich überwältigend,<br />

dass sogar die Kleinen mit offenem Mund<br />

dastanden – wenn auch nur für kurze Zeit. Wir übernachteten<br />

im geschichtsträchtigen alten Wärterhäuschen<br />

und schliefen zum rhythmischen Klang des Meeres<br />

in den Buchten tief unter unseren Betten ein.<br />

Als Nächstes stand ein Ausritt entlang des Strandes<br />

auf dem Programm. Inzwischen sollte ich wohl aufhören,<br />

so zu tun, als ginge es einzig und allein darum, die<br />

Träume zweier kleiner Mädchen wahr werden zu lassen:<br />

Auch ein großer Mann mittleren Alters hatte vielleicht<br />

das eine oder andere auf seiner To-Do-Liste mit einfließen<br />

lassen. Wir verbrachten den Tag im Tullagh Bay<br />

Equestran Centre, einem Pferdehof, dessen unendlich<br />

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