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MENSCH & TIER | COVERSTORY<br />
D<br />
er November ist der ungemütlichste Monat des Jahres.<br />
Die Bäume sind kahl, das Vogelgezwitscher ist<br />
längst verstummt, und der grau verhangene Himmel<br />
setzt auf Dauer auch dem fröhlichsten Gemüt<br />
zu. Doch der Spätherbst hat auch seine Vorzüge: Er<br />
bietet die besten Voraussetzungen, um es sich mit<br />
dem geliebten Vierbeiner zuhause so richtig gemütlich<br />
zu machen.<br />
Für jede Stimmung das richtige Plätzchen<br />
Katzen können der nasskalten Witterung des Spätherbstes auch<br />
nicht viel abgewinnen. Statt sich durch den Regen zu kämpfen,<br />
machen sie es sich lieber in der warmen Stube bequem und widmen<br />
sich ihrer Lieblingsbeschäftigung: der Entspannung. Insgesamt<br />
schläft und döst ein Stubentiger bis zu <strong>18</strong> Stunden am<br />
Tag. Diese Ruhephasen nutzt der Organismus, um sich gesund<br />
zu halten. Dann entspannen sich Muskeln und Gelenke, das Gehirn<br />
verarbeitet die Reize der letzten Stunden, das Immunsystem<br />
repariert Zellen und wehrt die Attacken von schädlichen Bakterien<br />
oder Viren ab. Damit dieser Erholungsprozess reibungslos<br />
funktioniert, muss die Katze zur Ruhe finden – zum Dösen und<br />
zum Schlafen hat sie idealerweise mehrere geeignete Plätze zur<br />
Auswahl.<br />
Kuschelige Orte zum Entspannen und Schlafen<br />
Zum Dösen bevorzugen Katzen eine erhöhte Position. Von hier aus<br />
behalten die Samtpfoten den Überblick, das gibt ihnen ein Gefühl<br />
von Sicherheit. Häufig wählen sie da<strong>für</strong> die oberste Etage ihres<br />
Kratzbaumes oder das Fensterbrett aus. Auf der Fensterbank ist<br />
es nicht nur kuschelig warm, die Katze kann beim Tagträumen<br />
auch nach draußen schauen und beobachten, was sich vor ihrem<br />
Fenster so alles tut. Mit einer speziellen Fensterbankauflage können<br />
Sie dieses Plätzchen <strong>für</strong> Ihre Katze bequem herrichten. Kuschelt<br />
sich Ihre Samtpfote hingegen mit Vorliebe direkt an den<br />
wärmenden Heizkörper, schaffen Sie ihr mit einer Heizungsliege<br />
oder einer Heizungshängematte einen idealen Rückzugsort zum<br />
Entspannen. Nimmt Ihre Katze diesen an – wunderbar! Darüber<br />
hinaus sollten Sie sich um einen geeigneten Schlafplatz <strong>für</strong> Ihre<br />
Katze kümmern. Diesen wählen Katzen vor allem nach einem Aspekt<br />
aus: der Sicherheit. Schließlich fahren ihre Sinne während<br />
der Tiefschlafphase <strong>für</strong> kurze Zeit in den Ruhemodus herunter.<br />
In der freien Natur ist die Katze den Angriffen von Feinden nun<br />
nahezu schutzlos ausgeliefert. Welche Orte in der Wohnung sie<br />
als besonders sicher einstuft, ist ganz verschieden. Manche verkrümeln<br />
sich zum Schlafen in den Schrank, andere in den Wäschekorb,<br />
und wieder andere schlafen besonders gern im Bett von<br />
Herrchen oder Frauchen. Aber auch höhlenartige Katzenkörbchen<br />
wie Weidenkörbe oder Höhlen in Kratzbäumen im Wohnzimmer<br />
stehen als Schlafplätze hoch im Kurs. Die Dunkelheit im Inneren<br />
der Höhle und der in sich geschlossene Raum schaffen ein Gefühl<br />
der Geborgenheit und damit die idealen Voraussetzungen <strong>für</strong> einen<br />
entspannten Schlaf.<br />
Kuscheleinheiten <strong>für</strong> die starke Bindung<br />
Sind Katzen gerade mal nicht mit Schlafen oder Dösen beschäftigt,<br />
suchen sie häufig die Nähe ihrer Menschen, um sich ein<br />
paar Streicheleinheiten abzuholen. Ist Ihre Samtpfote auf Schmusekurs,<br />
zeigt sie Ihnen das deutlich durch ihre Körpersprache.<br />
Dann tapst sie heran, reibt den Kopf an Ihr Bein oder drückt ihn<br />
zärtlich an Ihre Hand. Hinter diesen Gesten versteckt sich eine<br />
spezielle Art der Kommunikation, die sogenannte Chemokommunikation.<br />
An der Schläfe, an der Unterlippe und unter dem<br />
Kinn besitzen Katzen Drüsen, über die sie chemische Duftstoffe<br />
(Pheromone) abgeben. Über diese tauschen Katzen untereinander<br />
Informationen aus, Menschen können den Geruch nicht wahrnehmen.<br />
Beim Anschmiegen des Kopfes markiert Sie Ihre Katze mit<br />
ihrem ganz persönlichen Duft. Das bedeutet so viel wie: „Du gehörst<br />
zu mir.“<br />
Reagiert sie auf Ihre<br />
ersten vorsichtigen Berührungen<br />
mit einem<br />
lauten Schnurren, so<br />
gibt sie Ihnen zudem<br />
die offizielle Erlaubnis,<br />
sanft mit den Fingern<br />
durch ihr Fell zu fahren.<br />
Streichen Sie dabei<br />
immer in der Wuchsrichtung<br />
der Haare, niemals<br />
gegen den Strich<br />
– sonst ist es mit der Kuschellaune schnell vorbei. Viele Katzen<br />
mögen es besonders, am Kinn, der Schläfe und vom Kopf entlang<br />
der Wirbelsäule bis zur Schwanzwurzel gestreichelt zu werden.<br />
DER VERTRAUTE<br />
MENSCH WlRD VON KATZEN<br />
BESONDERS lNTENSlV ALS<br />
SCHMUSEPARTNER<br />
ANGENOMMEN.<br />
Besonders innige Momente<br />
Liegt Ihr Minitiger glücklich auf Ihrem Schoß und genießt die<br />
Streicheleinheiten, so stärkt dieser ge<strong>mein</strong>same Moment die Bindung<br />
zwischen Ihnen und Ihrem Haustier. Denn: Auf angenehme<br />
Berührungen und intensiven Augenkontakt reagieren die Körper<br />
von Mensch und <strong>Tier</strong>, indem sie das Kuschelhormon Oxytocin<br />
ausschütten. Die hohe Oxytocinkonzentration im Blut sorgt nicht<br />
nur <strong>für</strong> ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit, sie baut<br />
auch Stress ab, senkt den Blutdruck und stärkt so das Herz-Kreislauf-System.<br />
SCHNURREN & GURREN<br />
DER KATZE<br />
Wichtiges Mittel zur Kommunikation.<br />
Signalisiert friedliche Absichten.<br />
Dient der Beschwichtigung und der Beruhigung.<br />
Unterstützt die Selbstheilungskräfte.<br />
Manchmal gurren Katzen auch,<br />
wenn sie schmusen wollen.<br />
Wirkt auch auf den Menschen beruhigend.<br />
Senkt den Blutdruck.<br />
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