06.11.2018 Aufrufe

gute besserung! 2I2018

Das kostenfreie Gesundheitsmagazin der freigemeinnützigen Krankenhäuser in Hamburg ist bekannt für Promis und ihren Umgang mit Erkrankungen, verständlich aufbereitete Gesundheitsthemen sowie Unterhaltung rund um die Hansestadt. Schwerpunkt dieser Ausgabe: Chronische Erkrankungen. Mit dabei: Udo Walz.

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22 Neonatologie<br />

Ganz nah bei<br />

Mama und Papa<br />

Immer mehr Schwangerschaften werden als Risikoschwangerschaften<br />

eingestuft. Eine der möglichen Folgen<br />

ist eine Frühgeburt. Jedes Jahr kommen in Deutschland<br />

mittlerweile rund 10.000 Kinder mit einem Gewicht von<br />

weniger als 1.500 Gramm zur Welt. Normal sind<br />

2.800 bis 4.200 Gramm. Krankenhäuser stellen sich<br />

zunehmend darauf ein.<br />

Das Durchschnittsalter werdender<br />

Mütter ist in den<br />

letzten Jahren deutlich gestiegen.<br />

Außerdem hat<br />

sich die Reproduktionsmedizin verbessert,<br />

die bei ungewollter Kinderlosigkeit<br />

hilft. Dadurch treten allerdings<br />

häufiger Frühgeburten auf“, erklärt<br />

Prof. Dr. Lutz Koch, Chefarzt der<br />

Neonatologie im Kinderkrankenhaus<br />

Wilhelmstift. Weil Früh- oder kranke<br />

Neugeborene eine ganz besondere<br />

medizinische Versorgung benötigen,<br />

bietet das Wilhelmstift im Perinatalzentrum1<br />

die höchste Versorgungsstufe<br />

für Mütter sowie Neu- und Frühgeborene<br />

mit einem Gewicht unter<br />

1.250 Gramm. Im Mai 2018 wurde die<br />

neue Station mit insgesamt 22 Betten<br />

eröffnet. Sie befindet sich in den Räumen<br />

des Marienkrankenhauses, eine<br />

der größten und beliebtesten Geburtskliniken<br />

in Deutschland, sodass im gemeinsamen<br />

Perinatalzentrum eine Rundumversorgung<br />

für Babys unter einem Dach gewährleistet<br />

ist. Um den Kindern trotz ihrer<br />

frühen Geburt eine gesunde Entwicklung<br />

zu ermöglichen, arbeiten die spezialisierten<br />

Mediziner aus dem Wilhelmstift hier<br />

nach einem besonderen Behandlungskonzept<br />

– dem der „Entwicklungsfördernden<br />

Familienzentrierten Individuellen Betreuung<br />

für Früh- und Neugeborene“, kurz<br />

EFIB ® .<br />

Fühlen sich gut betreut: Petra und Andree Wille mit<br />

ihrer kleinen Tochter Frida<br />

Viel Zuwendung und positiv<br />

wirkende Reize wichtig<br />

Beim ungeborenen Kind erfolgt die entscheidende<br />

Entwicklung des Gehirns zwischen<br />

der 22. und 40. Woche. Kommt ein<br />

Kind früher auf die Welt, erlebt es einen<br />

Teil dieser wichtigen Phase im Inkubator<br />

und Wärmebett einer Intensivstation, was<br />

eine besondere Herausforderung ist. Prof.<br />

Dr. Koch: „Eine normale Entwicklung des<br />

Gehirns außerhalb des Mutterleibs ist<br />

möglich, wenn das frühgeborene Kind<br />

viel Zuwendung und positiv wirkende<br />

Reize erfährt, während unangenehme<br />

Erfahrungen und Reize<br />

vermieden oder minimiert werden.“<br />

Ziel der Behandlung in der Neonatologie<br />

ist deshalb die Förderung und<br />

Unterstützung der unreifen Funktionen<br />

eines frühgeborenen Kindes,<br />

ohne körperlichen oder seelischen<br />

Schaden durch die Intensivmedizin<br />

zu verursachen. Das gelingt, indem<br />

sich Eltern von Anfang an aktiv und<br />

zunehmend in die gesamte Versorgung<br />

ihres Kindes einbringen.<br />

Vor allem die körperliche Nähe<br />

zu Mutter und Vater spielt eine<br />

entscheidende Rolle. Das Baby<br />

wird dazu schon in den ersten<br />

Lebensstunden und -tagen auf<br />

den Bauch genommen („känguruhen“).<br />

„Studien belegen, dass<br />

diese frühe Familienbindung für<br />

die gesunde Entwicklung des Kindes von<br />

großer Bedeutung ist“, so Prof. Dr. Koch.<br />

„Auch lernen die Eltern dabei alles rund<br />

um die körperliche Grundversorgung,<br />

sodass es damit zu Hause dann besser<br />

funktioniert.“ Das Wilhelmstift hat dafür<br />

ein besonderes Raumkonzept umgesetzt.<br />

Hier gibt es sieben speziell eingerichtete<br />

Eltern-Kind-Zimmer auf der Intensivstation<br />

des Perinatalzentrums1. Jedes Kind wird<br />

zudem von einer Schwester rundum betreut.

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