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STADTJournal Ausgabe November 2018

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<strong>STADTJournal</strong> Heimat<br />

Heimatbuch 2019 erschienen<br />

Wir sind stolz auf unsere Heimat.<br />

Zu Recht! Und es lohnt sich,<br />

über unsere Heimat zu berichten<br />

und Wissenswertes auf Papier zu bringen.“<br />

Das sagte Landrat Dr. Alexander<br />

Saftig in der Feierstunde zur Vorstellung<br />

des Heimatbuchs 2019 am 18. Oktober<br />

<strong>2018</strong> im Haus der Kreisverwaltung<br />

Mayen-Koblenz. Was auf Papier gebannt<br />

sei, gerate nicht in Vergessenheit und so<br />

sei das Heimatbuch ein „Wissensspeicher“,<br />

der die regionale Identität stärke.<br />

Rund 80 Autoren schrieben wie immer<br />

Beiträge aus den einzelnen Städten, Verbandsgemeinden<br />

und Dörfern, sowohl<br />

über Aktuelles wie über Vergangenes,<br />

ergänzt durch Gedichte und Anekdoten<br />

zum Schmunzeln. Auch Mülheim-Kärlicher<br />

Autoren sind wieder dabei:<br />

Johannes Groß erzählt von fast Vergessenem.<br />

Wer weiß zum Beispiel noch, welche<br />

Kunst es war, ein „Hännesje“ einzurauchen,<br />

die kleine, im Neuzustand weiße<br />

Tonpfeife, die sich in ganz bestimmter<br />

Weise färben musste? Ein anderes Thema<br />

ist die vergangene musikalische Gestaltung<br />

der Messe in der Mülheimer Kirche, als<br />

der Organist einen zuverlässigen Kalkanten<br />

brauchte, der für den nötigen Wind<br />

zum Orgelspiel sorgte. Weniger lustig und<br />

eher ein wenig wehmütig stimmt die Erinnerung<br />

an den Mülheimer-Bach, der offen<br />

durchs Dorf floss, seit vielen Jahren aber<br />

„lebendig begraben“ ist.<br />

„Aller guten Dinge sind drei“, schreibt<br />

Horst Hohn und meint die drei neuen<br />

Schulgebäude in Mülheim-Kärlich, deren<br />

Entstehung wahrscheinlich noch jedem<br />

im Bewusstsein ist und im Bewusstsein<br />

bleiben soll. Der Artikel lässt spüren,<br />

wie schwer es vor fünf Jahren war, als die<br />

einen ein einziges Gebäude für alle drei<br />

Stadtteile als beste Lösung sahen und die<br />

anderen dafür sprachen, die drei Standorte<br />

beizubehalten.<br />

Winfried Henrichs entführt die Leserinnen<br />

und Leser in den einstigen kurfürstlichen<br />

Burggarten und Landschaftspark<br />

von Mülheim-Kärlich, nachdem er<br />

sich unter der Überschrift „zwin – zwo –<br />

zwei“ im vorderen Teil des Buchs mit dem<br />

früher korrekten Gebrauch des Zahlworts<br />

„zwei“ im Dialekt befasste. So hieß es zum<br />

Beispiel, abhängig vom Geschlecht, „zwin<br />

Hönn“ (zwei Hunde), „zwo Katze“ (zwei<br />

Katzen) und „zwei Peerd“ (zwei Pferde).<br />

Abgesehen von solchen Feinheiten müsste<br />

es für das Kärlicher und Mülheimer Platt<br />

wie im Hochdeutschen eine einheitliche<br />

Rechtschreibung geben und vielleicht<br />

Heimatbuch 2019<br />

sollte es in der Schule unterrichtet werden,<br />

bevor es zu spät ist. Platt ist schwer<br />

zu schreiben und mühselig zu lesen. Wie<br />

schön es aber ist, zeigt das Gedicht „Dat<br />

aal Kabellsche an de Winninger Stroß“<br />

von Peter Schmorleiz, das von Natur und<br />

Frömmigkeit verflossener Tage spricht.<br />

Ungefähr hundert Jahre älter als „dat aal<br />

Kabellsche“ ist die Wallfahrt der Mülheim-Kärlicher<br />

nach St. Jost, der Lothar<br />

Spurzem seinen Beitrag im Heimatbuch<br />

widmet. Seit 1836 pilgern alljährlich<br />

Ende September oder Anfang Oktober<br />

Männer, Frauen und auch Kinder zu dem<br />

Wallfahrtskirchlein bei Langenfeld in<br />

der Eifel, nur einmal unterbrochen, als<br />

es 1944 wegen des Krieges zu gefährlich<br />

war. Lange Zeit gingen sie zu Fuß, hin<br />

und zurück etwa 70 Kilometer, um die<br />

Fürsprache des heiligen Jodokus bei Gott<br />

zu erbitten.<br />

Der April 1974 war ein besonderer Monat<br />

in der Sportgeschichte von Mülheim-<br />

Kärlich: Die B-Jugend des TV Kärlich<br />

wurde Deutscher Handballmeister. Wie<br />

das damals war, berichtet Anette Kremb<br />

auf unterhaltsame Weise.<br />

Das Heimatbuch 2019 mit viel Interessantem<br />

und Wissenswertem aus dem gesamten<br />

Kreisgebiet ist für 6,60 Euro in den<br />

Buchhandlungen der Region erhältlich.<br />

Lothar Spurzem<br />

1982 auf dem Weg nach St. Jost: Bild im neuen Heimatbuch<br />

18<br />

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