phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 02.2018
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02-2018<br />
32 TITEL<br />
KONTINUIERLICHE<br />
TABLETTENPRODUKTION<br />
18 INLINE-ANALYSE<br />
PAT IST WEGBEREITER<br />
FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
36 KRISTALLISATION<br />
MIT STRÖMUNGS -<br />
OPTIMIERTEM DESIGN<br />
58 MACHINE VISION<br />
DIE FABRIK DER<br />
ZUKUNFT<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />
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<strong>phpro</strong><br />
EDITORIAL<br />
Industrie<br />
Pharmakongress<br />
und Analytica feiern<br />
2018 feiert <strong>die</strong> Analytica in München ihr 50-jähriges Jubiläum. Seit<br />
1968 begleitet sie <strong>die</strong> Entwicklung der chemischen Analytik und<br />
Bioanalytik und bringt Gerätehersteller, Laboranalytiker und Anwender<br />
aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Zwei Monate vor<br />
der Achema öffnet <strong>die</strong> 26. Analytica vom 10. bis 13. April 2018 ihre<br />
Tore, um Trends der Branche aufzugreifen und Neuheiten <strong>für</strong> das<br />
smarte Labor von morgen zu zeigen. Unser Messespecial zur Analytica<br />
beginnt auf Seite 12 mit einem Beitrag über <strong>die</strong> ganzheitliche<br />
Strategie, <strong>die</strong> Endress+Hauser im Bereich Analysentechnik verfolgt.<br />
Mit der Übernahme von Analytik Jena im Jahr 2013 hat sich das<br />
Unternehmen den Markt <strong>für</strong> Laboranalyse erschlossen. Zugleich<br />
stärkt <strong>die</strong> Unternehmensgruppe seit vielen Jahren konsequent das<br />
Geschäft mit moderner Prozessanalyse – aktuell mit der Übernahme<br />
von Blue Ocean Nova, <strong>die</strong> Prozesssensoren zur Inline-Analyse von<br />
Flüssigkeiten, Gasen und Feststoffen anbieten, <strong>die</strong> sich insbesondere<br />
in den Bereichen Pharma und Life Sciences unter anderem zur Konzentrations-<br />
und Feuchtemessung sowie zur Bestimmung relevanter<br />
Qualitätsparameter einsetzen lassen.<br />
Auch <strong>für</strong> den Pharmakongress ist 2018 ein besonderes Jahr. Das<br />
von Concept Heidelberg organisierte Branchenevent feiert seinen<br />
20. Jahrestag. Die Jubiläumsausgabe der Veranstaltung findet am<br />
24. und 25. April im Crowne Plaza Hotel in Düsseldorf-Neuss statt.<br />
Sie setzt sich aus acht nationalen und internationalen Konferenzen<br />
zusammen. Dort berichten über 50 Sprecher aus der <strong>Pharmaindustrie</strong>,<br />
von Behörden und Universitäten über Problemstellungen aus<br />
ihrer täglichen Praxis und stellen mögliche Lösungsansätze vor.<br />
Mehr zu <strong>die</strong>sem Event erfahren Sie in einem Beitrag auf Seite 9.<br />
Pharmaproduktion<br />
wird zu <strong>phpro</strong><br />
Günter Eckhardt, Chefredakteur<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 3
<strong>phpro</strong> INHALT 02-2018<br />
32 Titel Continuous<br />
Manufacturing ist in der<br />
pharmazeutischen Produktion<br />
kein Zukunftsszenario<br />
mehr – integrierte<br />
Prozesse, kürzere<br />
Fertigungszeiten und eine<br />
flexiblere Produktion<br />
sind <strong>die</strong> Folge.<br />
30 Viele Wirkstoffe sind<br />
mit OEB 4/5 eingestuft.<br />
Um <strong>die</strong>s an Pharmaextrudern<br />
zu erfüllen, sind<br />
passende Containment-<br />
Konzepte erforderlich.<br />
12 Mit der Übernahme<br />
von Analytik Jena hat sich<br />
Endress+Hauser im Jahr<br />
2013 den Markt <strong>für</strong><br />
Laboranalyse erschlossen.<br />
NACHRICHTEN<br />
9 Fallstu<strong>die</strong>n aus der Praxis zeigen Lösungsansätze<br />
20. Pharmakongress versorgt Fachleute mit<br />
wertvollem Wissen<br />
FOKUS: MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
12 Ganzheitliche Strategie im Bereich Analysentechnik<br />
Komplettes Angebot vom Labor bis in den Prozess<br />
16 Pulver und Verfahren aufeinander abgestimmt<br />
Pulverrheometer prüft Formulierung bevor sie<br />
in <strong>die</strong> Kapsel kommt<br />
18 Prozessdaten in Echtzeit<br />
PAT ist Wegbereiter <strong>für</strong> Industrie 4.0<br />
20 PRODUKTE<br />
23 Keine Chance <strong>für</strong> Keime<br />
Laborstühle im Hygienic Design<br />
24 Toxische Me<strong>die</strong>n sicher beproben<br />
Einwegprobenehmer aus Kunststoff<br />
26 Modularer Reinraum nach Maß<br />
Reinraumkonzept <strong>für</strong> Apurano Life Sciences<br />
36 Gleichmäßiges Kristallwachstum im Fokus<br />
Kristallisator mit strömungsoptimiertem Design<br />
40 Der Antrieb <strong>für</strong> alle Fälle<br />
B. Braun setzt auf energieeffiziente Mechatronik<br />
42 Containment muss gut durchdacht sein<br />
Aseptische Transferklappen <strong>für</strong> sterile<br />
Produktions prozesse<br />
44 Sicherer Umgang mit Krebstherapeutika<br />
Schutzkleidung mit begrenzter Einsatzdauer<br />
VERPACKUNG<br />
48 Kleine Serien verpacken<br />
Trägersystem <strong>für</strong> speziell ausgeformte Trays<br />
50 Tablettierung von Brausepulver<br />
Weiterverarbeitung inklusive<br />
52 Schmerzmittelstreifen genau geprüft<br />
Drei Bildverarbeitungssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verpackungslinie<br />
54 Natur pur etikettieren<br />
Glasflaschen bei Weleda auszeichnen<br />
56 PRODUKTE<br />
PRODUKTION<br />
28 Offline oder online?<br />
Bestimmung der Lebendzelldichte von CHO-Zellen<br />
30 Containment <strong>für</strong> Pharmaextruder<br />
So schützen Sie Produkt und Personal richtig<br />
32 TITEL Verknüpftes Know-how führt zum Erfolg<br />
Continuous Manufacturing in der Tablettenproduktion<br />
34 Fabrikneubau erfolgreich in Betrieb genommen<br />
Voll automatisierte Produktion von Arzneimitteln<br />
MANAGEMENT<br />
58 Die Fabrik der Zukunft<br />
Machine Vision oder vom sehenden zum<br />
lesenden Roboter<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
60 Serialisierung als Service<br />
EU FMD Compliance sicher outsourcen<br />
4 <strong>phpro</strong> 02-2018
48 Für das Verpacken<br />
von kleinen Serien in<br />
Trays bietet Multivac das<br />
Tray-Carrier- Konzept.<br />
62 Hightech trifft Handarbeit<br />
Serialisierung nach EU-Richtlinie 2016/161<br />
EXPERTENMEINUNG<br />
66 Die Folgen des Brexit<br />
Das kommt auf <strong>die</strong> Arzneimittelhersteller zu<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 Nachrichten<br />
10 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />
11 Gewinner Top-Produkt des Monats Februar<br />
39 Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />
45 Messevorschau Achema<br />
57 Inserentenverzeichnis<br />
64 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />
64 Impressum<br />
65 Termine<br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 5
<strong>phpro</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Bild: Hamilton<br />
Dr. Clara Caminada ist Vice President Process Analytics<br />
HAMILTON VERSTÄRKT FÜHRUNGSEBENE<br />
Dr. Clara Caminada ist Vice President Process<br />
Analytics bei Hamilton<br />
Seit einem Vierteljahr ist <strong>die</strong> 38-jährige Dr.<br />
Clara Caminada Vice President der Business<br />
Unit Process Analytics bei der Hamilton<br />
Bonaduz AG. In ihrer vorherigen Position<br />
verantwortete Dr. Caminada fünf Jahre das<br />
Marketing innerhalb der Process Analytics<br />
bei Hamilton. „Ich bin <strong>die</strong> erste Frau in der<br />
Neuer kaufmännischer Geschäftsführer<br />
BERNHARD FRISCH WECHSELT ZU BAUSCH+STRÖBEL<br />
Seit 1. März verstärkt der Diplom-Kaufmann<br />
Bernhard Frisch <strong>die</strong> Geschäftsleitung der<br />
Bausch+Ströbel-Maschinenfabrik Ilshofen.<br />
Der 49-jährige gebürtige Saarländer verantwortet<br />
den kaufmännischen Bereich.<br />
Nach dem rasanten Wachstum der letzten<br />
10 Jahre treibt Bausch+Ströbl <strong>die</strong> organisatorische<br />
Weiterentwicklung voran. Das Unternehmen<br />
setzt hierzu auf ein gemischtes<br />
Hamilton-Chefetage und das ist von allen<br />
Kollegen und Kolleginnen sehr begrüßt<br />
worden. Es freut mich besonders, dass wir<br />
den eingeschlagenen Weg weiter gehen<br />
können“, erklärt Caminada und ergänzt,<br />
dass ihr Fokus auf der Entwicklung und der<br />
Kontinuität der Business Unit liegt. Schon in<br />
ihrer bisherigen Position arbeitete sie eng<br />
mit dem ehemaligen Leiter zusammen und<br />
entwickelte mit ihm eine Richtung, <strong>die</strong> weiter<br />
ausgebaut werden soll. Damit korrespon<strong>die</strong>rend<br />
liegt es ihr besonders am Herzen,<br />
<strong>die</strong> Vision mit dem Team zu teilen, so dass<br />
jeder in Eigenverantwortung <strong>die</strong> richtigen<br />
Entscheidungen im Tagesgeschäft treffen<br />
kann. Unterstützung erfährt sie dabei von<br />
den vier weiteren Führungspersonen im Bereich<br />
Sales, Innovation, Technical Support<br />
und Production.<br />
Team aus geschäftsführenden Gesellschaftern<br />
und Geschäftsführern, <strong>die</strong> ihre berufliche<br />
Karriere nicht bei Bausch+Ströbel gestartet<br />
haben. Dies sind <strong>die</strong> geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Markus Ströbel (Vertrieb)<br />
und Thorsten Bullinger (Recht), Dr. Hagen<br />
Gehringer (Technik) und Gerhard Blumenstock<br />
(derrzeit kommissarisch <strong>für</strong> den Bereich<br />
Produktion zuständig.<br />
Romaco<br />
PIEPER WIRD NEUER CEO<br />
Der Beirat der Romaco Holding hat Jörg<br />
Pieper mit sofortiger Wirkung zum neuen<br />
CEO bestellt. Romaco wurde Anfang Juli<br />
2017 mehrheitlich vom chinesischen Finanzinvestor<br />
Truking übernommen.<br />
Der 55-jährige Pieper tritt <strong>die</strong> Nachfolge<br />
von Paulo Alexandre an, der das Unternehmen<br />
verlassen hat. Pieper ist seit 2011 <strong>für</strong><br />
Romaco tätig. Zunächst verantwortete er als<br />
Vice President Customer Service den Ausbau<br />
des Kunden<strong>die</strong>nstes <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unternehmensgruppe.<br />
2013 wechselte er als Geschäftsführer<br />
zu Romaco Kilian und trug in <strong>die</strong>ser<br />
Funktion wesentlich zum Erfolg des Herstellers<br />
von Tablettenpressen bei. In seiner<br />
Funktion als CEO der Romaco Group leitet<br />
Pieper <strong>die</strong> Bereiche Sales & Customer Service,<br />
Produktmanagement, Marketing sowie<br />
<strong>die</strong> internationale Strategieentwicklung.<br />
Bild: Romaco<br />
Jörg Pieper wurde im Januar 2018 zum<br />
CEO der Romaco Group ernannt.<br />
<strong>phpro</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
Marc Setzen gewonnen werden.<br />
te von technischen Gasen in<br />
angzhou, China. Singen spielt als<br />
Er war zuletzt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klöckner<br />
13 europäische Länder, ein-<br />
Center of Excellence <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ste-<br />
Pentaplast Group in der Ge-<br />
schließlich flüssigem CO 2 aus<br />
ril- und Impfstoffproduktion eine<br />
schäftsführung als Chief Enginee-<br />
dem Geschäft in Spanien und Po-<br />
wichtige Rolle im europäischen<br />
Bild: Sesotec<br />
Sesotec besetzt CEO neu<br />
ring Officer tätig.<br />
len. Durch <strong>die</strong> Übernahme wird<br />
Air Products seine Anbieterposition<br />
<strong>für</strong> CO 2 in weiteren Ländern<br />
Produktionsnetzwerk. Der Wechsel<br />
unterstreicht deutlich, dass Takeda<br />
<strong>die</strong> kulturelle Vielfalt als<br />
Die Sesotec GmbH, Entwickler<br />
Europas ausbauen.<br />
Schlüssel zum Erfolg sieht.<br />
und Hersteller von Fremdkörperdetektoren<br />
und Sortiersystemen,<br />
meldet einen Wechsel in der Unternehmensleitung.<br />
Xaver Auer,<br />
der 2011 im Rahmen des Eigentümerwechsels<br />
zu Sesotec kam und<br />
als CEO verantwortlich <strong>für</strong> Strategie,<br />
Vertrieb und Tochtergesellschaften<br />
ist, verlies das Unterneh-<br />
Bild: ACP<br />
Air Products<br />
übernimmt ACP<br />
Air Products wird ACP Europe<br />
SA, das größte unabhängige Kohlendioxid-Unternehmen<br />
in Konti-<br />
Wechsel in der Takeda-<br />
Standortleitung Singen<br />
Kim Konradsen, Standortleiter<br />
von Takeda in Singen, wird das<br />
Unternehmen im Jahr 2018 nach<br />
16 Jahren verlassen. Seine Aufgaben<br />
in Singen übernimmt ab 1.<br />
April 2018 Wang Xu, aktuell Lei-<br />
Geschäftsführung<br />
komplett<br />
Bild: Uhlmann<br />
men Ende Februar auf eigenen<br />
nentaleuropa, übernehmen. Air<br />
ter des Joint-Venture Standorts<br />
Seit Anfang 2018 ist der Nieder-<br />
Wunsch. Als Nachfolger konnte<br />
Products liefert eine breite Palet-<br />
Techpool von Takeda in Gu-<br />
länder Tim Slomp neuer techni-<br />
6 <strong>phpro</strong> 02-2018
Thrombolyse-Medikament Retavase<br />
WACKER ERHÄLT FDA-ZULASSUNG<br />
Bild: Wacker<br />
Reinraum des Wacker-Botech-Standorts<br />
in Halle<br />
Zulassung der Europäischen Arzneimittel-<br />
Agentur EMA erhalten.<br />
Das in Italien ansässige Pharmaunternehmen<br />
Chiesi hatte durch Akquisition <strong>die</strong> Vermarktungsrechte<br />
u. a. <strong>für</strong> <strong>die</strong> USA <strong>für</strong> das Medikament<br />
übernommen und in enger Kooperation<br />
mit Wacker an einer neuen Zulassung gearbeitet.<br />
Wacker musste dazu nicht nur den<br />
vollständigen Herstellungsprozess des komplexen<br />
biopharmazeutischen Wirkstoffs erfolgreich<br />
auf seine Anlagen übertragen, son-<br />
dern auch <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung der analytischen<br />
Methoden zur Prozesskontrolle und Wirkstofffreigabe<br />
abdecken. In enger Zusammenarbeit<br />
mit Chiesi konnte nun <strong>die</strong> Marktversorgung<br />
<strong>für</strong> den qualitativ hochwertigen<br />
Wirkstoff <strong>für</strong> den Relaunch von Retavase im<br />
US-Markt gesichert werden. Nur drei Monate<br />
nach der FDA-Inspektion der Anlage in<br />
Halle hat Wacker Biotech bereits <strong>die</strong> Zulassung<br />
zur kommerziellen Herstellung des<br />
Wirkstoffs <strong>für</strong> den US-Markt erhalten.<br />
Die Wacker Biotech GmbH<br />
wird den Arzneistoff Reteplase<br />
produzieren. Reteplase ist der<br />
Wirkstoff in dem Medikament<br />
Retavase, das das Pharmaunternehmen<br />
Chiesi in den USA vermarkten<br />
wird. Das Produkt<br />
wurde vor kurzem von der US-<br />
Amerikanischen Food and Drug<br />
Administration (FDA) zugelassen.<br />
Das Medikament wird zur<br />
Behandlung von akutem Herzinfarkt<br />
bei Erwachsenen eingesetzt.<br />
Wacker Biotech hat den<br />
gesamten Herstellprozess des<br />
Wirkstoffs Reteplase erfolgreich<br />
auf eine GMP-Anlage in<br />
Halle/Saale übertragen und da<strong>für</strong><br />
bereits im Jahr 2012 <strong>die</strong><br />
Rückstandsgrenzwerte<br />
<strong>für</strong> Arzneimittel<br />
scher Geschäftsführer der<br />
Uhlmann Pac-Systeme GmbH &<br />
Co. KG aus Laupheim. Die Geschäftsführung<br />
des baden-württembergischen<br />
Unternehmens ist<br />
somit wieder komplett und besteht<br />
neben Tim Slomp aus dem<br />
Vorsitzenden Norbert Gruber und<br />
Siegfried Drost. Tim Slomp blickt<br />
auf viele Jahre Erfahrung bei verschiedenen<br />
Verpackungsmaschinenherstellern<br />
zurück. Vorangegangene<br />
berufliche Stationen waren<br />
unter anderem KHS, Multivac<br />
und Körber Medipak Systems. Zuletzt<br />
war Slomp als CEO bei<br />
Medseal tätig.<br />
Laut GMP-Vorgaben müssen Arzneimittelhersteller<br />
nicht nur den Mitarbeiterschutz berücksichtigen,<br />
sondern auch auf den Schutz der Patientengesundheit<br />
bei der Darreichung des Arzneimittels achten.<br />
Das ist zu tun: <strong>die</strong> Ableitung der maximalen täglichen<br />
Konzentration an Rückständen der pharmakologisch<br />
wirksamen Substanzen von Arzneimitteln (API), der so<br />
genannten PDE (Permitted Daily Exposure) auf Basis<br />
der pharmakologischen und toxikologischen Daten<br />
zum API. Unerläßlich: eine Bewertung der toxischen<br />
Wirkung und Pharmakokinetik des API.<br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 7
<strong>phpro</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Continuous Manufacturing<br />
FETTE COMPACTING UND GLATT KOOPERIEREN<br />
2017 ein Rekord-Geschäftsjahr<br />
HERMA WÄCHST WEITER<br />
Bild: Fette Compacting<br />
Bild: Schott/Timo Schilling<br />
Fette Compacting und Glatt entwickeln gemeinsam<br />
integrierte Lösungen <strong>für</strong> das Continuous<br />
Manufacturing von Tabletten und<br />
Kappseln<br />
Fette Compacting und Glatt entwickeln gemeinsam<br />
integrierte Lösungen <strong>für</strong> das Continuous<br />
Manufacturing von Tabletten und<br />
Kapseln. Das Angebot kombiniert das Knowhow<br />
und <strong>die</strong> Erfahrung in den Bereichen<br />
pharmazeutische <strong>Prozesstechnik</strong> und Anal-<br />
gendesign. „Unser Ziel ist es, gemeinsam<br />
eine Technologieplattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche<br />
Herstellung von oralen Darreichungsformen<br />
zu entwickeln, <strong>die</strong> in puncto<br />
Prozessrobustheit, Produktqualität, Produktivität,<br />
Effizienz und Be<strong>die</strong>nersicherheit besser<br />
ist als der Wettbewerb“, erläutert Olaf J.<br />
Müller, CEO von Fette Compacting. Das erste<br />
Resultat der Zusammenarbeit, eine Linie <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Direktverpressung, stellten <strong>die</strong> Unternehmen<br />
bereits vor. Einen Schwerpunkt<br />
wollen sie auf <strong>die</strong> Entwicklung umfassender<br />
integrierter Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Direktverpressung<br />
sowie Lösungen zur kontinuierlichen<br />
Verarbeitung von Granulaten einschließlich<br />
moderner Prozesssteuerungssysteme legen.<br />
Beide Unternehmen kooperieren auch bei<br />
Vertrieb, Projektabwicklung und Service.<br />
Schott erweitert Produktion <strong>für</strong> beschichtete Pharmafläschchen<br />
OPTIMIERTE OBERFLÄCHEN<br />
Toplyo-Fläschchen besitzen eine hydrophobe<br />
Innenbeschichtung<br />
Der internationale Technologiekonzern<br />
Schott hat in <strong>die</strong> Produktion <strong>für</strong> beschichtete<br />
Fläschchen am badischen Standort Müllheim<br />
investiert. Schott bietet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Innenbeschichtung<br />
von Fläschchen zwei verschiedene<br />
Varianten an. Variante 1 weist eine chemisch<br />
besonders homogene innere Oberfläche<br />
auf, <strong>die</strong> Wechselwirkungen zwischen<br />
dem Medikament und der Verpackung minimieren.<br />
Variante 2 zeichnet sich durch ihre<br />
hydrophobe Beschichtung aus, ähnlich dem<br />
sogenannten Lotus-Effekt. Die Fläschchen<br />
eignen sich damit besonders <strong>für</strong> gefriergetrocknete<br />
Medikamente.<br />
Das Unternehmen hat über 20 Jahre Knowhow<br />
in Sachen Beschichtung von Pharmafläschchen.<br />
Diese Erfahrung floss in <strong>die</strong> Erweiterung<br />
der Produktion. So ist <strong>die</strong> neue<br />
Produktionsumgebung quasi voll automatisiert,<br />
vermeidet Glas-zu-Glas-Kontakt und<br />
reduziert <strong>die</strong> Partikelbelastung deutlich.<br />
Bild: Herma<br />
Am Herma-Hauptsitz in Filderstadt wird<br />
mit Hochdruck an den neuen Fertigungskapazitäten<br />
gebaut<br />
Das Geschäft mit Haftmaterial, Etiketten und<br />
Etikettiermaschinen entwickelt sich weiterhin<br />
positiv: Herma verzeichnet <strong>für</strong> das Geschäftsjahr<br />
2017 erneut einen Rekordumsatz<br />
und wächst zum Teil deutlich stärker als<br />
der Markt. Die Erlöse stiegen um 6,5 % von<br />
321,5 auf jetzt 342,3 Mio. Euro. Auch <strong>die</strong><br />
weiteren Aussichten sind positiv. Nach Angaben<br />
der Geschäftsführer Sven Schneller<br />
und Dr. Thomas Baumgärtner schafft Herma<br />
deshalb 2018 in Filderstadt knapp 100 neue<br />
Arbeitsplätze.<br />
Noch Ende des Jahres wird das neue Werk<br />
<strong>für</strong> den Geschäftsbereich Etikettiermaschinen<br />
in Filderstadt in Betrieb genommen.<br />
Der Geschäftsbereich Haftmaterial startet<br />
dann im Herbst 2019 seine neuen Produktionsanlagen.<br />
Auch sie entstehen derzeit auf<br />
dem 8 ha großen Areal, das Herma vor drei<br />
Jahren unmittelbar neben dem Hauptsitz erworben<br />
hat. Bereits 2017 hat sich <strong>die</strong> Zahl<br />
der Mitarbeiter in der gesamten Unternehmensgruppe<br />
leicht erhöht; sie betrug 993<br />
zum 31. Dezember 2017. Für das kommende<br />
Jahr planen <strong>die</strong> Geschäftsführer ein Umsatzplus<br />
von 4 %.<br />
<strong>phpro</strong><br />
RECHT<br />
EU-Verordnung setzt BPA-<br />
Grenzwert herab<br />
Die Europäische Kommission hat<br />
am 14. Februar 2018 <strong>die</strong> finale<br />
„Verordnung (EU) 2018/213 der<br />
Kommission“ veröffentlicht, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Nutzung von Bisphenol A<br />
(BPA) <strong>für</strong> bestimmte Materialien<br />
mit Lebensmittelkontakt weiter<br />
einschränkt. Die Verordnung führt<br />
einen spezifischen Migrationsgrenzwert<br />
(SML) <strong>für</strong> BPA in Lacken<br />
und Beschichtungen ein und<br />
ändert den SML von BPA in der<br />
„Kunststoff-Verordnung“<br />
10/2011. Obwohl <strong>die</strong> Verordnung<br />
<strong>für</strong> Lebensmittelverpackungen<br />
gilt, betrifft sie indirekt auch Verpackungsmaterialien<br />
<strong>für</strong> orale<br />
und topische Arzneimittel, da <strong>die</strong>se<br />
Materialien der Lebensmittelverordnung<br />
entsprechen müssen.<br />
Bisher galt <strong>die</strong> „Kunststoff-Verordnung“<br />
10/2011 nicht <strong>für</strong> Lacke<br />
und Beschichtungen. Die Verordnung<br />
2018/213 legt nun einen<br />
SML von 0,05 mg BPA pro kg<br />
Lebensmittel <strong>für</strong> Lacke und Beschichtungen<br />
fest. Bezüglich der<br />
„Kunststoff-Verordnung“ 10/2011<br />
setzt <strong>die</strong> neue BPA-Verordnung<br />
den SML <strong>für</strong> BPA von derzeit 0,6<br />
auf 0,05 mg/kg herab. Die Verordnung<br />
legt außerdem fest, dass<br />
Unternehmer sicherstellen müssen,<br />
dass immer eine schriftliche<br />
Konformitätserklärung beigelegt<br />
wird.<br />
(Quelle: GMP-Navigator)<br />
8 <strong>phpro</strong> 02-2018
20. Pharmakongress versorgt Fachleute mit wertvollem Wissen<br />
Fallstu<strong>die</strong>n aus der Praxis<br />
zeigen Lösungsansätze<br />
Von dem Wissen unterschiedlicher Betreiber aus der Pharma industrie können <strong>die</strong><br />
Teilnehmer des Pharmakongresses Produktion & Technik <strong>die</strong>ses Jahr erneut profi -<br />
tieren. Im Zentrum der etablierten Fachveranstaltung stehen Erfahrungsberichte<br />
über Projekte, <strong>die</strong> in der Praxis umgesetzt wurden sowie aktuelle Trends der<br />
Branche. Darüber hinaus ist das Networking im Rahmen der Messe Pharma Technica<br />
sowie bei der beliebten Abendveranstaltung wichtiger Bestandteil des Events.<br />
Bild: Concept Heidelberg<br />
Der Pharmakongress findet am 24. und 25. April 2018 in Düsseldorf statt und umfasst<br />
acht Konferenzen aus fünf Themenbereichen sowie <strong>die</strong> Messe Pharma Technica<br />
Dieses Jahr ist <strong>für</strong> den Pharmakongress<br />
Produktion & Technik ein besonderes Jahr.<br />
Das von Concept Heidelberg organisierte<br />
Branchen event feiert 2018 seinen 20. Jahrestag.<br />
Die Jubiläumsausgabe der Veranstaltung<br />
findet am 24. und 25. April im<br />
Crowne Plaza Hotel in Düsseldorf-Neuss<br />
statt. Sie setzt sich aus acht nationalen und<br />
internationalen Konferenzen zusammen.<br />
Dort berichten über 50 Sprecher aus der<br />
<strong>Pharmaindustrie</strong>, von Behörden und Universitäten<br />
über Problemstellungen aus ihrer<br />
täglichen Praxis und stellen mögliche Lösungsansätze<br />
vor. Den ersten Kongresstag<br />
wird ein Vortrag zum Annex-1-Entwurf eröffnen,<br />
den zweiten Tag ein Beitrag zum<br />
Thema kontinuierliche Produktion aus Sicht<br />
eines Auftragsherstellers.<br />
Schon lange erwartet, hat <strong>die</strong> Europäische<br />
Kommission Ende 2017 einen ersten Entwurf<br />
des neuen EU-GMP-Leitfadens Annex<br />
1 zur Kommentierung veröffentlicht. Dabei<br />
ist der neue Entwurf nicht lediglich eine<br />
Fortentwicklung des bisherigen Annexes 1.<br />
Er wurde vielmehr komplett neu strukturiert<br />
und mit aktuellen Themen ergänzt. Dazu<br />
zählen neue Technologien genauso wie<br />
<strong>die</strong> Anpassung an neue regulatorische Entwicklungen<br />
zum Qualitäts-Risikomanagement.<br />
Die Konsequenzen des neuen Annexes 1 <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Sterilherstellung werden im Mittelpunkt<br />
mehrerer Konferenzen des Pharmakongresses<br />
stehen und von Industrie- und Behördenvertretern<br />
umfangreich diskutiert – im<br />
Besonderen in der Konferenz „The new EU<br />
Annex 1 Draft“. Darüber hinaus werden<br />
gleich zwei Konferenzen ausgiebig auf Barrieresysteme<br />
eingehen (Isolatoren/RABS),<br />
denn sie nehmen im neuen Annex-1-Entwurf<br />
viel Raum ein. Dabei werden sowohl<br />
<strong>die</strong> neuen regulatorischen Grundlagen und<br />
deren Einfluss auf <strong>die</strong> Technologie betrachtet<br />
als auch in vielen Fallstu<strong>die</strong>n <strong>die</strong> Umsetzung<br />
im pharmazeutischen Betrieb vorgestellt.<br />
Von großem Interesse ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
seit jeher auch <strong>die</strong> Pharmatechnikkonferenz.<br />
Im Zentrum stehen hier Bau- und Investitionsprojekte,<br />
<strong>die</strong> in den letzten Jahren verwirklicht<br />
werden konnten. Während vergangene<br />
Veranstaltungen vermehrt Umbauprojekte<br />
fokussierten, stehen 2018 überwiegend<br />
echte Neubauprojekte im Zentrum.<br />
Pharma Technica findet parallel statt<br />
Parallel zum Kongress findet an beiden Tagen<br />
erneut <strong>die</strong> große Pharma Technica statt.<br />
Auf der Fachmesse präsentieren sich über<br />
80 international orientierte Zulieferer, <strong>die</strong><br />
ihre neuen Technologien und Dienstleistungen<br />
vorstellen.<br />
Außerdem darf sich das Fachpublikum in<br />
den Konferenzen „Current aseptic techno -<br />
logies“ und „Barrier systems“ auf Live-<br />
Demonstrationen freuen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> vorgestellten<br />
Technologien greif- und erlebbar machen.<br />
Die Fachmesse ist <strong>für</strong> alle Kongressteilnehmer<br />
wie auch <strong>für</strong> Fachbesucher offen,<br />
<strong>die</strong> nicht an den Konferenzen teilnehmen.<br />
Das Konferenzprogramm, weiterführende<br />
Informationen und <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
sich anzumelden, finden Interessenten auf:<br />
www.pharma-kongress.de<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 9
PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />
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DES MONATS APRIL 2018<br />
ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />
Bild: Hosokawa Micron<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Bild: M&S Armaturen<br />
Bild: Handheld<br />
Bild: Grispb, Fotolia.com<br />
Quergerätselt<br />
Bedeutsamer Briefwechsel<br />
Die Post ist schuld! Wäre <strong>die</strong>ser Brief nicht<br />
eingetroffen, wäre unsere Welt wohl anders.<br />
Der Paradigmenwechsel wäre an ihr vorbeigegangen.<br />
Und nur im Nachlass des Wissenschaftlers<br />
hätte man womöglich das brisante<br />
Gedankengut entdeckt. So aber schrieb ein<br />
Bekannter und Robby veröffentlichte sein<br />
lang gehegtes Manuskript zügig. Haben Sie<br />
schon eine Idee, wen wir suchen? Dann machen<br />
Sie doch bei unserem kleinen Rätsel<br />
mit und gewinnen Sie im April u.a. ein Jahresabo<br />
der Zeitschrift „natur“.<br />
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Das Firmenverzeichnis von prozesstechnikonline.de<br />
und Industrie.de listet mehrere<br />
hundert Unternehmen in den unterschiedlichsten<br />
Kategorien auf. Der Besucher kann<br />
in der Datenbank nach Kategorie oder Postleitzahl<br />
filtern. Auch eine Stichwortsuche ist<br />
möglich. Neben Veröffentlichungen in einer<br />
der zu Industrie.de gehörenden Fachzeitschriften<br />
werden auch Messevideos, Vorträge<br />
oder Downloads direkt in der Liste angezeigt.<br />
Premiumeinträge sind zusätzlich mit<br />
zahlreichen Informationen angereichert.<br />
www.prozesstechnik-online.de/firmen<br />
Messeseite steht<br />
News zur Achema 2018<br />
Zum Start ins Achema-Jahr haben wir <strong>für</strong><br />
Sie auf prozesstechnik-online.de eine Messeseite<br />
zur Achema eingerichtet. Dort finden<br />
Sie aktuelle Nachrichten von der Messe.<br />
Aber auch Trendberichte zu Themen rund<br />
um <strong>die</strong> Achema. Die Redaktion selbst hält<br />
auf der Messeseite auch ihre Trendberichte<br />
aus der Serie „Perspektiven zur Achema“ <strong>für</strong><br />
Sie bereit. Der erste Beitrag beschäftigt sich<br />
mit dem Thema Cyber-Kriminalität. Er erläutert,<br />
wie Sie Cyber-Angriffe auf Pumpen<br />
und Verdichter abwehren.<br />
www.prozesstechnik-online.de/achema<br />
Kleiner Konus -<br />
schneckenmischer<br />
Selbstkalibrierendes<br />
Thermometer<br />
Überströmventil im<br />
hygienischen Design<br />
Ultrarobuster<br />
Android-PDA<br />
Der Labormischer Nauta<br />
Minimix von Hosokawa Micron<br />
ist <strong>die</strong> Miniaturausgabe des<br />
Nauta-Konusschneckenmischers<br />
mit hoher Mischeffizienz. Die<br />
Mischwirkung im Labormischer<br />
wird mittels einer an einem<br />
Schwenkarm befestigten und im<br />
Behälter rotierenden Mischschnecke<br />
erzeugt.<br />
Mit dem iTherm Trustsens<br />
TM371 hat Endress+Hauser<br />
eine Sensortechnologie <strong>für</strong><br />
hygienische und aseptische<br />
Anwendungen mit Inline-Selbstkalibrierfunktion<br />
ent wickelt.<br />
Herzstück des Temperaturfühlers<br />
ist eine Sensoreinheit aus einem<br />
Pt100-Temperatursensor und<br />
einer integrierten Referenz.<br />
M&S erweitert <strong>die</strong> Reihe hygienischer<br />
Ventiltechnik um ein<br />
Membranüberströmventil zur<br />
Entlastung bei unzulässigem<br />
Druckanstieg. Das hygienische<br />
Design des Gehäuses und <strong>die</strong> sichere<br />
Membranabdichtung vom<br />
Produktraum zur Antriebstechnik<br />
bzw. Umgebung verhindern<br />
eine Kontamination von außen.<br />
Mit dem Nautiz X9 bietet Handheld<br />
einen robusten Android-<br />
PDA an. Das Gerät ist IP67-<br />
geschützt und somit komplett<br />
wasserfest. Es ist vollständig gegen<br />
das Eindringen von Staub<br />
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gegen Stöße, Schwingungen,<br />
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10 <strong>phpro</strong> 02-2018
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Die vorliegende Ausgabe der <strong>phpro</strong> können<br />
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mobilen Endgerät und nutzen Sie <strong>die</strong><br />
vielen Vorteile eines modernen E-Papers.<br />
Oder Sie lesen <strong>die</strong> aktuelle Ausgabe im Internet:<br />
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for the Process Industries<br />
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Bild: Festo<br />
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Pneumatik wird<br />
Industrie-4.0-tauglich<br />
Das Festo Motion Terminal VTEM integriert<br />
eine ganze Reihe von Produkten, Funktionen<br />
und ganzen Lösungspaketen. Die<br />
Entwickler kombinierten <strong>die</strong> Ventiltechnologie<br />
mit einem Controller und smarten Apps.<br />
Diese sind der Schlüssel <strong>für</strong> eine fast unbegrenzte<br />
Funktionsintegration im Bereich der<br />
Ventilinseln. Die Pneumatik wird einfacher,<br />
flexibler und darüber hinaus Industrie-<br />
4.0-tauglich.<br />
Chemical and Pharma Logistics @ ACHEMA<br />
THINKING THE WHOLE<br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 11
<strong>phpro</strong> FOKUS MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
Bild: Eckhardt<br />
Im 1990 gegründeten Sensorkompetenzzentrum in Waldheim, 60 km westlich von Dresden, werden 400 000 Sensoren/Jahr produziert.<br />
Allein pH-Elektroden gibt es in rund 300 unterschiedlichen Ausführungen.<br />
Komplettes Angebot vom Labor bis in den Prozess<br />
Ganzheitliche Strategie im<br />
Bereich Analysentechnik<br />
Mit der Übernahme von Analytik Jena hat sich Endress+Hauser im Jahr 2013 den<br />
Markt <strong>für</strong> Laboranalyse erschlossen. Zugleich stärkt <strong>die</strong> Unternehmensgruppe seit<br />
vielen Jahren konsequent das Geschäft mit moderner Prozessanalyse. Dahinter<br />
steckt eine ganzheitliche Strategie, wie Verantwortliche des Unternehmens auf<br />
einer Pressekonferenz in Leipzig aktuell aufzeigten.<br />
Im Bereich der Analyse verfolgt Endress+<br />
Hauser eine Strategie mit zwei Stoßrichtungen.<br />
„Zum einen möchten wir uns den<br />
Markt der Laboranalyse erschließen und<br />
damit <strong>die</strong> Grundlage unseres Geschäfts<br />
verbreitern. Zum anderen ist es unser Ziel,<br />
moderne analytische Verfahren verstärkt in<br />
<strong>die</strong> verfahrenstechnischen Anlagen unserer<br />
Kunden hineinzubringen, also unser angestammtes<br />
Geschäft zu vertiefen“, betont<br />
Dr. Manfred Jagiella, Vorstandsmitglied der<br />
Endress+Hauser-Gruppe und CEO von<br />
Endress+Hauser Conducta. Jagiella weiter:<br />
„Die Übernahme von Analytik Jena verschafft<br />
uns Zugang zur Welt der Laborana -<br />
lyse oder zur „roten Welt“, von der wir in<br />
Anlehnung an <strong>die</strong> dominierende Hausfarbe<br />
häufig sprechen – im Unterschied zur<br />
„blauen Welt“ von Endress+Hauser. Im<br />
Laborgeschäft treffen wir häufig auf <strong>die</strong><br />
gleichen Kunden wie in der <strong>Prozesstechnik</strong>.<br />
Künftig wollen wir sie vom Labor bis in den<br />
Prozess begleiten, von der Forschung über<br />
<strong>die</strong> Produkt- und Verfahrensentwicklung<br />
bis zur Produktion. In den Life Sciences<br />
beispielsweise ist es entscheidend, dass wir<br />
frühzeitig einbezogen sind, da bereits im<br />
Zulassungsverfahren Vorgaben <strong>für</strong> <strong>die</strong> Instrumentierung<br />
in der Wirkstoffherstellung<br />
gemacht werden.“<br />
Strukturen des Laborgeschäfts<br />
Das Laborgeschäft erfordert einen hochgradig<br />
spezialisierten Vertrieb. „Deshalb halten<br />
wir hier an den eigenständigen Strukturen<br />
von Analytik Jena fest, <strong>die</strong> wir weltweit ausbauen<br />
wollen, denn mit Ausnahme von<br />
Deutschland und China sind <strong>die</strong> Marktan -<br />
teile von Analytik Jena gering. Wir erwarten,<br />
12 <strong>phpro</strong> 02-2018
dass roter und blauer Vertrieb sich austauschen,<br />
gegenseitig unterstützen und einander<br />
<strong>die</strong> Türen öffnen“, erläutert Ulrich<br />
Krauss, CEO der Analytik Jena AG.<br />
Endress+Hauser hat Analytik Jena in einer<br />
<strong>für</strong> das Unternehmen entscheidenden Phase<br />
übernommen. Die Firmengründer haben<br />
nach einer Möglichkeit gesucht, ihr Lebenswerk<br />
und ihre Aufbauarbeit zu sichern. Zugleich<br />
waren <strong>die</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
kritisch. So hatte Analytik Jena<br />
zuvor den Versuch einer feindlichen Übernahme<br />
abwehren müssen. Endress+Hauser<br />
kann Analytik Jena den strukturellen und<br />
finanziellen Rahmen bieten, um sich als international<br />
führender Anbieter zu etablieren.<br />
Krauss hierzu: „Für uns bieten sich<br />
durch <strong>die</strong> Zugehörigkeit zur Endress+Hauser-Gruppe<br />
große Wachstumspotenziale und<br />
Chancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft und zudem <strong>die</strong> Sicherheit,<br />
uns auch als kleines Unternehmen<br />
langfristig und dauerhaft entwickeln zu<br />
können. Wir werden <strong>die</strong> Strukturen von<br />
Analytik Jena an jene von Endress+Hauser<br />
anpassen und auf vielen Ebenen eng zusammenarbeiten.<br />
Eine in vielen Punkten ähnliche<br />
Firmenkultur, geprägt durch <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Gründer, wird das Zusammenwachsen<br />
erleichtern.“<br />
Die blaue Welt der Analyse<br />
Zur Analysestrategie von Endress+Hauser<br />
gehört auch <strong>die</strong> Stärkung der Prozessana -<br />
lyse. Die Betreiber verfahrenstechnischer<br />
Anlagen wollen jederzeit umfassend darüber<br />
im Bilde sein, was im Prozess vor sich geht.<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Dr. Manfred Jagiella ist Geschäftsführer des<br />
Flüssigkeitsanalyse-Spezialisten<br />
Endress+Hauser Conducta und im Executive<br />
Board der Firmengruppe verantwortlich <strong>für</strong><br />
das Analysegeschäft<br />
Bild: Eckhardt<br />
Ulrich Krauss, CEO der Analytik Jena AG:<br />
„Für uns bieten sich durch <strong>die</strong> Zugehörigkeit<br />
zur Endress+Hauser-Gruppe große<br />
Chancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft.“<br />
Sie wollen Klarheit nicht allein über Prozessbedingungen,<br />
sondern auch über Materialeigenschaften,<br />
und <strong>die</strong>s ohne Zeitverzug<br />
und ohne Einfluss auf <strong>die</strong> Produktion. Vor<br />
allem Fortschritte auf dem Gebiet der optischen<br />
Analyseverfahren eröffnen vielfältige<br />
Möglichkeiten, Stoffe berührungslos und<br />
schnell zu untersuchen.<br />
Die modernen Analyseverfahren arbeiten<br />
schnell, zuverlässig und hochgenau. Und sie<br />
senken <strong>die</strong> Kosten, denn sie sind günstig in<br />
der Anwendung. Sie kommen ohne Verbrauchsmaterialien<br />
aus, sind wartungsarm<br />
oder sogar wartungsfrei. Nicht zuletzt eröffnen<br />
moderne Analyseverfahren Anwendungen,<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> es bisher keine technische<br />
Lösung gegeben hat.<br />
Das Ziel von Endress+Hauser ist, <strong>die</strong>se neuen<br />
Technologien einfacher und besser <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Welt der Verfahrenstechnik nutzbar zu<br />
machen und so den Kunden einen Wettbewerbsvorteil<br />
zu verschaffen. Dazu hat sich<br />
das Unternehmen in den vergangenen Jahren<br />
durch Akquisitionen gezielt verstärkt:<br />
• 2012 ist Spectrasensors zu Endress+Hauser<br />
gestoßen. Das Unternehmen ist nach eigenen<br />
Angaben führend in der laserbasierten<br />
Gasanalyse mit Absorptionsspektroskopie.<br />
DIE KUNST DES TROCKNENS.<br />
„DURCH UNSERE TROCKNUNG<br />
WIRD IHR GUTES NOCH BESSER!“<br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 13
<strong>phpro</strong> FOKUS MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Mit den Prozessspektrometern von Blue Ocean Nova zur Inline-Analyse von Flüssigkeiten, Gasen und<br />
Feststoffen stärkt Endress+Hauser das Angebot zur Überwachung qualitätsrelevanter Parameter<br />
Dr. Monika Heisterkamp, Director Marketing<br />
bei Endress+Hauser Conducta: „Die<br />
Prozesssensoren von Blue Ocean Nova umfassen<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> optische Spektroskopie relevanten<br />
Bereiche UV/VIS, NIR und MIR.“<br />
Mit ihr lassen sich im laufenden Prozess<br />
selbst kleinste Konzentrationen einzelner<br />
Substanzen hochgenau bestimmen.<br />
• 2013 hat <strong>die</strong> Firmengruppe Kaiser Optical<br />
Systems erworben, Vorreiter auf dem Gebiet<br />
der Raman-Spektroskopie. Die Geräte<br />
geben Auskunft über Stoffzusammensetzung<br />
und Materialeigenschaften. Sie lassen<br />
sich im laufenden Prozess einsetzen,<br />
ebenso im Labor.<br />
Die neuen Gruppenfirmen ergänzen das<br />
angestammte Geschäft der Prozessanalyse.<br />
Auch Endress+Hauser Conducta, das Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> Flüssigkeitsanalyse, ist<br />
längst in den Bereich der modernen Analyse<br />
vorgestoßen. Ionenselektive Elektroden, <strong>die</strong><br />
den Ammonium- und Nitratgehalt in Kläranlagen<br />
bestimmen, fallen in <strong>die</strong>se Kategorie,<br />
ebenso Multiparametersysteme mit Sensoren,<br />
<strong>die</strong> im ultravioletten und sichtbaren<br />
Bereich des Spektrums arbeiten.<br />
Spectrasensors wie auch Kaiser Optical Systems<br />
werden als eigenständige Kompetenzzentren<br />
weitergeführt. Da <strong>die</strong> Analysatoren<br />
und Probenehmer ein umfassendes Verständnis<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung und <strong>die</strong> chemischen<br />
Vorgänge im Prozess erfordern, baut<br />
Endress+Hauser hier<strong>für</strong> eine spezialisierte<br />
Vertriebs- und Serviceorganisation auf.<br />
Diese erweitert zunächst <strong>die</strong> vorhandenen<br />
Strukturen von Spectrasensors und Kaiser<br />
Optical Systems.<br />
Blue Ocean Nova ergänzt Angebot<br />
Mit der Übernahme von Blue Ocean Nova<br />
zum 31. Oktober 2017 hat Endress+Hauser<br />
das Portfolio an Produkten, Lösungen und<br />
Dienstleistungen zur Prozessanalytik weiter<br />
ausgebaut. „Die Prozesssensoren von Blue<br />
Ocean Nova umfassen <strong>die</strong> <strong>für</strong> optische<br />
Spektroskopie relevanten Bereiche (UV/VIS,<br />
NIR und MIR) zur Inline-Analyse von Flüssigkeiten,<br />
Gasen und Feststoffen“, betont<br />
Dr. Monika Heisterkamp, Director Marketing<br />
bei Endress+Hauser Conducta. Die Technologie<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Integration des Spektrometers<br />
direkt in <strong>die</strong> Messsonde – auch in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen. Darüber<br />
hinaus können <strong>die</strong> Sensoren automatisch<br />
gereinigt und direkt in Prozessleitsysteme<br />
eingebunden werden. Die Systeme von Blue<br />
Ocean Nova werden in der Lebensmittelindustrie,<br />
der Öl- und Gasbranche, der chemischen<br />
Industrie sowie in den Bereichen<br />
Pharma und Life Sciences unter anderem<br />
zur Konzentrations- und Feuchtemessung<br />
sowie zur Bestimmung relevanter Qualitätsparameter<br />
eingesetzt.<br />
Blue Ocean Nova rückt unter das Dach des<br />
Endress+Hauser-Kompetenzzentrums <strong>für</strong><br />
Flüssigkeitsanalyse mit Sitz in Gerlingen bei<br />
Stuttgart. „Die von Blue Ocean Nova entwickelten<br />
intelligenten Prozesssensoren erweitern<br />
unser bisheriges Angebot im Bereich<br />
der Prozessanalytik um einen strategisch<br />
wichtigen Baustein“, sagt Dr. Manfred<br />
Jagiella. Alle derzeit 15 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im baden-württembergischen<br />
Aalen werden weiter beschäftigt.<br />
Zukünftige Planungen<br />
„Selbstverständlich wollen wir in der blauen<br />
Welt der Analyse ebenfalls Synergien nutzen,<br />
<strong>die</strong> sich aus den Gemeinsamkeiten ergeben,<br />
ebenso zwischen blauer und roter Welt. So<br />
soll Know-how in Sachen Lasertechnologie<br />
und Optik geteilt und gemeinsam vermehrt<br />
werden“, betont Jagiella. „Beschaffung und<br />
Fertigungstechnologie bieten ebenfalls<br />
Anknüpfungspunkte“, führt Jagiella weiter<br />
aus. „Für künftige Produkte sind gemeinsame<br />
technologische Plattformen denkbar. Noch<br />
offen ist, wie wir künftig <strong>die</strong> Laborprodukte<br />
von Kaiser Optical Systems vertreiben werden.<br />
Denkbar ist, dass wir versuchen, <strong>die</strong>sen Markt<br />
unter dem Dach von Analytik Jena zu bearbeiten.<br />
Eine Entscheidung hierzu ist noch nicht<br />
gefallen. Überhaupt ist unsere Analysestrategie<br />
nicht abschließend. Sie muss zwangsläufig<br />
viele Fragen offenlassen, <strong>die</strong> sich erst im Laufe<br />
der Umsetzung beantworten lassen. Die grobe<br />
Richtung aber ist vorgegeben. Keine Zweifel<br />
haben wir daran, dass das Thema Analyse im<br />
Labor wie auch im Prozess riesiges Potenzial<br />
birgt. Sie kann <strong>für</strong> Endress+Hauser zum großen<br />
Wachstumstreiber <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten ein,<br />
zwei Dekaden werden.“<br />
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Chefredakteur<br />
14 <strong>phpro</strong> 02-2018
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<strong>phpro</strong> 02-2018 15
<strong>phpro</strong> FOKUS MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
Pulverrheometer prüft Formulierung bevor sie in <strong>die</strong> Kapsel kommt<br />
Pulver und Verfahren<br />
aufeinander abgestimmt<br />
Bei der Kapselherstellung muss <strong>die</strong> Mischung aus Wirk- und Hilfsstoffen Eigenschaften<br />
aufweisen, <strong>die</strong> eine genaue und wiederholbare Füllung der Dosierkapseln<br />
sicherstellen. Das FT4 Pulverrheometer ermöglicht es, mehrere Parameter in einem<br />
System zu bestimmen, deren Korrelation mit dem Prozess zu überprüfen und somit<br />
ein Set an prozessrelevanten Parametern festzulegen.<br />
Das FT4 Pulverrheometer<br />
ermöglicht es,<br />
mehrere Parameter in<br />
einem System zu<br />
bestimmen, deren<br />
Korrelation mit dem<br />
Prozess zu überprüfen<br />
und somit ein Set<br />
an prozessrelevanten<br />
Parametern festzu -<br />
legen<br />
Bilder: Freeman Technology<br />
Kapseln werden häufig sowohl als orale<br />
Darreichungsform als auch zur pulmonalen<br />
Anwendung bereitgestellt. Für <strong>die</strong> orale<br />
Verabreichung liegen <strong>die</strong> Füllgewichte typischerweise<br />
im Bereich von 50 bis 500 mg,<br />
<strong>für</strong> Trockenpulverinhalatoren ist <strong>die</strong> Dosis<br />
deutlich geringer, in der Regel von 15 bis<br />
1 mg. Selbst Dosierungen von Bruchteilen<br />
eines Milligramms sind möglich. Diese kleinen<br />
Volumina in Kombination mit der <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Verabreichung zwingend nötigen geringen<br />
Partikelgröße stellen besondere Herausforderungen<br />
an <strong>die</strong> Produktion der Kapseln.<br />
Im Sinne von Quality by Design (QbD) ist<br />
<strong>die</strong> Charakterisierung der Formulierungen<br />
hinsichtlich des Prozessverhaltens essenziell.<br />
Materialeigenschaften der Ausgangs- und<br />
Zwischenprodukte müssen <strong>für</strong> einen optimalen<br />
Prozessablauf spezifiziert werden.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass neben<br />
den Parametern Stampf- und Schüttdichte<br />
bzw. Stampf- und Schüttvolumen, Partikelgröße<br />
und -form, Wasserdampfadsorption<br />
bei feuchteempfindlichen Pulvern und<br />
Schmelz-/Glaspunktdetektion bei temperaturempfindlichen<br />
Pulvern beim Abfüllprozess<br />
auch pulverrheologische Eigenschaften<br />
von großer Bedeutung sind. Bulkeigenschaften<br />
wie Kohäsion oder Luftanteil, das Scherverhalten<br />
sowie dynamische Pulvereigenschaften<br />
beeinflussen das Fließverhalten und<br />
somit <strong>die</strong> Performance der Kapselbefüllung.<br />
Vergleich mehrerer Formulierungen<br />
Bei der Herstellung von Kapseln zur Trockenpulverinhalation<br />
(DPI) wurden drei<br />
pulverförmige Formulierungen eingesetzt.<br />
16 <strong>phpro</strong> 02-2018
Formulierung 2 zeigte <strong>die</strong> höchste spezifische Energie der drei<br />
Materialien, während Formulierung 3 <strong>die</strong> niedrigste aufweist<br />
Formulierung 2 war <strong>die</strong> kompressibelste der Proben<br />
Allerdings wurden abhängig von der Formulierung<br />
Unterschiede in der Qualität des<br />
Endprodukts beobachtet. Während Formulierung<br />
1 ein durchschnittliches Verhalten in<br />
Bezug auf <strong>die</strong> Füllleistung des Dosiersystems<br />
zeigte, wies Formulierung 2 das<br />
schlechteste und Formulierung 3 das beste<br />
Verhalten auf. Um Trends zu identifizieren,<br />
<strong>die</strong> mit der Abfüll- bzw. Dosierleistung korrelieren,<br />
wurden Proben der drei Formulierungen<br />
mit dem FT4-Powder-Rheometer<br />
von Freeman untersucht. In den Tests wurden<br />
<strong>die</strong> dynamischen Eigenschaften, <strong>die</strong><br />
Bulk- und Shear-Eigenschaften der Proben<br />
bestimmt. Mithilfe des Pulverrheometers<br />
konnten klare und wiederholbare Unterschiede<br />
zwischen den drei ähnlichen Formulierungen<br />
identifiziert werden, <strong>die</strong> gut<br />
mit der im Dosiersystem beobachteten Leistung<br />
zusammenpassten.<br />
Dynamische Pulverprüfung<br />
Die dynamische Pulverprüfung basiert auf<br />
Messung eines Pulvers in Bewegung und<br />
stellt ein direktes Maß <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fließeigenschaften<br />
dar. Die dynamische Fließenergie<br />
(BFE) charakterisiert <strong>die</strong> Strömung während<br />
der Verdichtungsbewegung, während <strong>die</strong><br />
spezifische Energie (SE) angibt, wie leicht<br />
das Pulver im nicht eingeschlossenen Zustand<br />
fließt. Stu<strong>die</strong>n haben gezeigt, dass beide<br />
Parameter <strong>für</strong> Kapselfüllprozesse relevant<br />
sind, bei denen Pulver anfänglich unter<br />
geringer Spannung in einen leeren Raum<br />
fließen, aber dann verdichtet werden, um<br />
<strong>die</strong> gewünschte Füllung zu erzielen. Es wurde<br />
eine direkte Korrelation zwischen dynamischer<br />
Fließenergie und spezifischer Energie<br />
und der Konsistenz der Dosisgewichte<br />
beobachtet. Bei den Untersuchungen zeigte<br />
<strong>die</strong> Formulierung mit der niedrigsten spezifische<br />
Energie das beste Abfüllverhalten.<br />
Hohe spezifische Energie stellt einen höheren<br />
Grad an mechanischer Verzahnung und<br />
Reibung innerhalb der Masse dar, was typischerweise<br />
zu Problemen bei Verarbeitungsschritten<br />
wie dem Befüllen führt.<br />
Prüfung der Kompressibilität<br />
Während der Verdichtung ist <strong>die</strong> Kompressibilität<br />
des Pulvers wichtig. Bei einem hochkomprimierbaren<br />
Pulver wird das Pulver am<br />
dichtesten in dem Bereich direkt unter dem<br />
Angriffspunkt der Kraft zusammengepresst.<br />
Die Dosisdichte ist daher inkonsistent. Im<br />
Gegensatz dazu ergeben weniger komprimierbare<br />
Pulver eine homogenere Kompression.<br />
Solche Pulver sind daher während des<br />
Füllprozesses leichter auf eine konsistente<br />
Schüttdichte zu kompaktieren, was das Erreichen<br />
eines gleichmäßigen Dosisgewichts<br />
unterstützt. Der Vergleich der Formulierungen<br />
zeigte, dass Formulierung 2 am kompressibelsten<br />
war. Eine hohe Kompressibilität<br />
zeigt an, dass ein Pulver einen größeren<br />
Anteil an Luft innerhalb seiner Masse mitnimmt.<br />
Diese Eigenschaft ist typischerweise<br />
mit stärker kohäsiven Pulvern assoziiert.<br />
Test in der Scherzelle<br />
Zusätzlich bietet <strong>die</strong> Scherprüfung Einblicke<br />
in <strong>die</strong> Festigkeit des Pulverstopfens und <strong>die</strong><br />
wahrscheinlichen Wechselwirkungen zwischen<br />
dem Pulver und den Oberflächen der<br />
Verarbeitungsgeräte. Sie spielt somit <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Auswahl produktberührender Materialien,<br />
das Design von Behältern und Zuführung<br />
(Neigungswinkel, Austrittsöffnung) eine<br />
wichtige Rolle. Im Fall der drei untersuchten<br />
Formulierungen konnten zwischen den<br />
drei Proben nur minimale Unterschiede beobachtet<br />
werden, wobei pro Formulierung<br />
eine Doppelbestimmung durchgeführt wurde.<br />
Die drei Proben und <strong>die</strong> Wiederholungen<br />
wiesen, nahezu identische Scherbeanspruchungswerte<br />
innerhalb einer akzep -<br />
tablen Standardabweichung auf. Eine Differenzierung<br />
der drei Formulierungen konnte<br />
somit dadurch nicht erfolgen.<br />
Formulierungen mit anderen Inhaltsstoffen<br />
können jedoch ein komplett verändertes<br />
Verhalten zeigen, insbesondere bei der<br />
Wechselwirkung mit den Ausrüstungsgegenständen.<br />
Was im Umkehrschluss auch<br />
<strong>für</strong> andere Materialoberflächen der Ausrüstungsgegenstände<br />
gilt. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />
sollten bei der Auswahl der Parameter im<br />
Rahmen von QbD eventuelle Unterschiede<br />
im Scherzellentest und deren Relevanz beachtet<br />
werden. Eine ideale Formulierung<br />
zeigt eine ausreichende Kohäsivität, um<br />
einen stabilen Pulverstopfen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übertragung<br />
zu bilden, weist jedoch eine ausreichend<br />
geringe Wechselwirkung mit der<br />
Verarbeitungsausrüstung auf, um eine Verunreinigung<br />
der Ausrüstungsoberfläche zu<br />
vermeiden.<br />
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich dasselbe<br />
Pulver in einem Prozess gut verarbeiten<br />
lässt, in einem anderen jedoch schlecht.<br />
Dies bedeutet, dass mehrere Charakterisierungsmethoden<br />
erforderlich sind, deren<br />
Ergebnisse mit dem Prozessverlauf korreliert<br />
werden sollten, um <strong>die</strong> prozessrelevanten<br />
Parameter zu bestimmen und Sollwerte festzulegen,<br />
<strong>die</strong> einem akzeptablen Prozessverhalten<br />
entsprechen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218freeman<br />
Halle A2, Stand 423<br />
AUTOR:<br />
JAMIE CLAYTON<br />
Operations Director,<br />
Freeman Technology<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 17
<strong>phpro</strong> FOKUS MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
Bilder: Hellma<br />
Durch moderne PAT-Methoden werden Prozessdaten in Echtzeit verfügbar und auswertbar<br />
PAT ist Wegbereiter <strong>für</strong> Industrie 4.0<br />
Prozessdaten in Echtzeit<br />
Mit dem Voranschreiten von Industrie 4.0 wird sich auch <strong>die</strong> Prozessanalysentechnik<br />
stärker verbreiten. Durch moderne PAT-Methoden werden sichere und präzise Daten<br />
verfügbar und auswertbar gemacht, und das in Echtzeit. Dies ist <strong>die</strong> Basis, um<br />
abgestimmte Aktionen abzuleiten. Bei vielen Anwendern stößt das Thema zwar auf<br />
Interesse, es herrscht jedoch noch Unsicherheit. Hier gilt es, konkrete Informationsarbeit<br />
zu leisten, um vor allem <strong>die</strong> Betriebs- und Produktionsleiter zu überzeugen.<br />
PAT ist in der Basis-, Fein- und Spezialchemie<br />
inzwischen fest etabliert. Auch <strong>die</strong> Petrochemie<br />
hat <strong>die</strong> Vorteile erkannt und im<br />
Bereich Food & Feed ist vor allem <strong>die</strong><br />
Milch- und Bierindustrie an Lösungen sehr<br />
interessiert. Auch in Pharmazie, Lifesciences<br />
und Biotechnologie nimmt das Thema PAT<br />
zunehmend Fahrt auf, wenngleich <strong>die</strong> Verbreitung<br />
dort noch deutlich geringer ist als<br />
in der chemischen Industrie. Dies ist häufig<br />
noch der Tatsache geschuldet, dass Pharmawirkstoffe<br />
in der Regel nicht kontinuierlich,<br />
sondern in Batchprozessen hergestellt werden.<br />
So erfolgt <strong>die</strong> Qualitätssicherung und<br />
Chargenfreigabe meist noch offline in<br />
einem Labor. Durch strenge Regulatorien<br />
und viel Dokumentationsaufwand unterliegt<br />
der Lifesciences- und Biotechnologiesektor<br />
allerdings auch besonderen Bedingungen.<br />
Verfahren und Produkte sind stark an nationale<br />
und internationale Regelwerke gekoppelt,<br />
<strong>die</strong> nachträgliche Anpassungen im<br />
Prozessumfeld nicht einfach machen. Ansatzpunkte<br />
<strong>für</strong> PAT gibt es hier dennoch<br />
genügend. So können in der Tablettenproduktion<br />
spektroskopisch z. B. <strong>die</strong> Mischgüte,<br />
Synthese und Reaktionsendpunkte sowie<br />
auch <strong>die</strong> Homogenität der Mischung,<br />
Feuchte, Polymorphismus und Gleichförmigkeit<br />
der Beschichtung überwacht werden.<br />
Basis <strong>für</strong> Optimierungen<br />
Trends wie Industrie 4.0 und Continuous<br />
Flow Production nehmen eine treibende<br />
Rolle ein, um Online-Analysenmesstechnik<br />
zu forcieren. Denn <strong>die</strong>se ist Voraussetzung,<br />
um kontinuierliche Prozesse überhaupt betreiben<br />
zu können. So kann z. B. der Wirkstoffgehalt<br />
in der Tablettenmatrize in Echtzeit<br />
kontinuierlich gemessen werden, ohne<br />
den Produktionsprozess unterbrechen zu<br />
18 <strong>phpro</strong> 02-2018
müssen. Diese Echtzeitmessungen wiederum<br />
schaffen <strong>die</strong> Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Freigabe<br />
der Reaktionsprodukte (Real time release)<br />
im Sinne von Zulassungsbehörden<br />
wie der FDA. So unterstützt Online-Analytik<br />
auch aktiv das Verständnis von Reaktionsprozessen,<br />
was wiederum <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> Optimierungen<br />
darstellt.<br />
Die Integration von PAT-Systemen wird häufig<br />
noch als sehr aufwendig und komplex<br />
angesehen. Allerdings überwiegen mittelfristig<br />
<strong>die</strong> Vorteile, da aus der Verknüpfung<br />
von Datenmanagement, Analysedaten und<br />
Prozessmodell ein deutlich effizienteres Prozessdesign<br />
und dessen Be<strong>die</strong>nung resultieren.<br />
Besonders interessant ist <strong>die</strong> Analytik<br />
mittels Licht, bei der entweder berührungslos<br />
oder per Tauchsonde Signale gemessen<br />
und ausgewertet werden. Messungen mittels<br />
Raman-, MIR-, NIR- oder UV-/VIS-Spektroskopie<br />
sind in vielen Branchen und Applikationen<br />
möglich und unterstützen aktiv <strong>die</strong><br />
Prozessführung und -überwachung. Wie viel<br />
Nutzen es bringt, bisher im Labor ausgeführte<br />
Analysearbeiten direkt an <strong>die</strong> Linie zu<br />
verlagern, zeigen zwei sehr unterschiedliche<br />
Beispiele: <strong>die</strong> Online-Überwachung der<br />
Zellviabilität und <strong>die</strong> Inline-Analyse von Inhaltsstoffen<br />
bei Softdrinks.<br />
Überwachung der Zellviabilität<br />
Bei <strong>die</strong>ser aus der Biotechnologie und Biopharmazeutik<br />
stammenden Applikation geht<br />
es um das UV-/Vis-Online-Monitoring von<br />
Vitalitäts- und Apoptose-Verhalten von Säugerzellen.<br />
Die besondere Herausforderung<br />
lag dabei in der Komplexität und Variabilität<br />
des Systems, der niedrigen Konzentrationen<br />
wichtiger Analyten und der Beeinträchtigung<br />
von Messdaten durch eine störende<br />
Wassermatrix. Mittels einer spektroskopischen<br />
Ganzquarz-Tauchsonde ist es gelungen,<br />
den Prozess des Zellwachstums inline<br />
und in Echtzeit zu überwachen. Dies ermöglicht<br />
nun ein frühzeitiges Eingreifen,<br />
wenn z. B. ersichtlich wird, dass der Prozess<br />
außerhalb der gewünschten Bedingungen<br />
läuft und z. B. <strong>die</strong> Mortalität der Zellen ansteigt.<br />
Besonderer Wert wurde im Rahmen<br />
der Lösung darauf gelegt, dass mit der<br />
Tauchsonde ein sehr guter Transmissionsgrad<br />
erzielt wird, sodass <strong>die</strong> Sensitivität des<br />
Systems erhöht wird und früher Maßnahmen<br />
eingeleitet werden können. Die im<br />
Prozess eingesetzten Ganzquarz-Sonden von<br />
Hellma besitzen einen monolithischen<br />
Messkopf aus Quarzglas, der flüssigkeitsdicht<br />
mit einem Quarzrohr verbunden ist.<br />
Dichtungsmaterialien werden dadurch<br />
überflüssig. Wie bei einer Küvettenmessung<br />
wird das zu untersuchende Medium nur<br />
Im Bypass eingebaute Tauchsonde.<br />
Der monolithische<br />
Messkopf aus Quarzglas ist<br />
flüssigkeitsdicht mit einem<br />
Quarzrohr verschmolzen.<br />
Die 3-A-zertifizierte, optische<br />
UV-/Vis-/NIR-Tauchsonde<br />
ist aus elektropoliertem<br />
Edelstahl gefertigt<br />
einmal durchstrahlt. Die Verwendung eines<br />
Umlenkprismas mit zwei totalreflektierenden<br />
Flächen führt hierbei zu sehr geringen<br />
Streulichtwerten. Die Sonden sind beständig<br />
gegenüber aggressiven Säuren sowie organischen<br />
Me<strong>die</strong>n und auch bei tiefen Temperaturen<br />
bis -180 °C einsetzbar.<br />
Inline-Analyse von Inhaltsstoffen<br />
In lebensmittelverarbeitenden Betrieben<br />
gibt es hohe Hygienestandards (3-A oder<br />
EHEDG). Dies betrifft <strong>die</strong> Produktionsanlagen<br />
und alles, was in Kontakt mit dem Produkt<br />
kommen könnte. Um <strong>die</strong> Keimzahl in<br />
Produktionsanlagen möglichst gering zu<br />
halten, werden regelmäßig Reinigungszyklen<br />
(CIP – Cleaning In Place) durchgeführt.<br />
Das optische Analysesystem misst im<br />
tiefen UV-Bereich und liefert molekulare Informationen<br />
über <strong>die</strong> chemische Zusammensetzung<br />
des Softdrinks. Durch <strong>die</strong> In -<br />
line-Platzierung einer Tauchsonde im Prozess<br />
werden präzise und zuverlässig rund<br />
um <strong>die</strong> Uhr Messergebnisse geliefert. Reichte<br />
es früher aus, <strong>die</strong> Qualität der zuckerhaltigen<br />
Getränke mittels Summenparameter<br />
wie Dichte-, Brix- und Leitwertmessungen<br />
zu überprüfen, erfordern <strong>die</strong> Softdrinks von<br />
heute <strong>die</strong> Messung spezifischer Einzelkomponentenparameter<br />
wie Gesamtsäure, Koffein,<br />
Rezeptüberprüfung, Aspartam, Acesulfam,<br />
Saccharin, Stevia, Vitamin B2, B3, B6,<br />
B12, Vitamin C und weitere mehr. Für <strong>die</strong>se<br />
Messaufgabe wird eine 3-A-zertifizierte,<br />
optische UV-/Vis-/NIR-Tauchsonde von<br />
Hellma verwendet. Alle Oberflächen mit<br />
Produktkontakt lassen sich gemäß den<br />
3-A-Standards reinigen und sterilisieren,<br />
d. h. sie sind CIP- und SIP-fähig. Bei Nutzung<br />
der Schutzhülle und Einhaltung der<br />
Temperatur- und Druckspezifikationen ist<br />
<strong>die</strong> Sonde auch autoklavierbar. Die Optik ist<br />
aus Quarz oder Saphir gefertigt, das Sondenrohr<br />
besteht aus elektropoliertem Edelstahl<br />
(316 L). Die Abdichtung erfolgt mit<br />
Kalrez- und/oder Perlast-Dichtungen. Der<br />
Wellenlängenbereich liegt zwischen 400<br />
und 2300 mn (NIR) sowie 190 und<br />
1100 nm <strong>für</strong> Quarz oder 240 und 1100 nm<br />
<strong>für</strong> Saphir (UV/Vis solarisationsarm).<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218hellma<br />
Halle A1, Stand 314<br />
AUTOR:<br />
DR. OLIVER MANDAL<br />
Produktmanager<br />
Faseroptische Systeme,<br />
Hellma<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 19
Spektralanalyse <strong>für</strong> Industrie und Forschung<br />
Bild: Messe München<br />
Analytica bietet mehr<br />
als nur Ausstellung<br />
Von 10. bis 13. April wird München wieder<br />
zum Treffpunkt der Laborbranche: Dabei<br />
bietet <strong>die</strong> Analytica neben der Ausstellung<br />
und dem hochkarätigen wissenschaftlichen<br />
Konferenzprogramm auch viele Highlights<br />
im Rahmenprogramm. Neu ist das Forum<br />
„Digitale Transformation“ in Halle B2. Besucher<br />
können hier einen realistischen Blick<br />
in das zukünftige Labor 4.0 werfen.<br />
In den Live Labs (Halle A3/B1) können Besucher<br />
alle gängigen Verfahren oder spezifische<br />
Methoden in realer Laborumgebung<br />
erleben. In den Live Labs werden <strong>die</strong> Arbeitsschritte<br />
von der Probenvorbereitung<br />
über <strong>die</strong> Probenmessung bis hin zur Analyse<br />
und Auswertung der Ergebnisse gezeigt.<br />
Beim Thementag „Personalisierte Medizin“<br />
am 13. April diskutieren Experten aus Biotech-,<br />
Pharma- und IT-Diagnostikunternehmen,<br />
Verbänden und Clustern über den aktuellen<br />
Stand und <strong>die</strong> zukünftige Ausrichtung<br />
der personalisierten Medizin.<br />
Die Sonderschau Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit<br />
geht der Frage nach, wie Unfälle<br />
im Labor vermieden werden können. Die<br />
praxisorientierten Experimentalvorträge zeigen<br />
deutlich, wie wichtig Arbeitsschutz im<br />
Labor ist.<br />
Bild: Shimadzu<br />
Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Druck-Zeit-Dosierung<br />
Wenn flüssige Me<strong>die</strong>n präzise in<br />
kleinen und variierenden Mengen<br />
abgefüllt werden sollen,<br />
bietet sich oft <strong>die</strong> Druck-Zeit-<br />
Dosierung als flexible und hygienische<br />
Methode an. Basierend<br />
darauf hat Bürkert eine<br />
Systemplattform entwickelt mit<br />
einem Druck-Zeit-Dosierkopf<br />
als Kernstück, der sich innerhalb<br />
kurzer Zeit an individuelle Anforderungen<br />
anpassen lässt.<br />
Bei der Druck-Zeit-Dosierung<br />
wird das Medium aus einem<br />
Druckbehälter durch ein Ventil<br />
zur Dosiernadel gefördert. Dabei<br />
werden der Tankdruck und<br />
wenn nötig <strong>die</strong> Temperatur des<br />
Mediums präzise geregelt, z. B.<br />
<strong>die</strong> Viskosität überwacht und<br />
Strömungswiderstände berücksichtigt.<br />
Hohe Dosiergeschwindigkeit<br />
ist mit großer Genauigkeit<br />
kombiniert und zugleich<br />
wird eine hohe Reproduzierbarkeit<br />
eingehalten. Dabei bleibt<br />
Bild: Bürkert<br />
Mit den zwei Modellen der IR-<br />
Spirit-Serie bietet Shimadzu einmal<br />
ein empfindliches Gerät <strong>für</strong><br />
wissenschaftliche Anwendungen<br />
und zum anderen ein Gerät zum<br />
Einstieg in <strong>die</strong> FTIR-Analyse, das<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische, pharmazeutische<br />
und Nahrungsmittelindustrie<br />
gedacht ist. Beide sind mit<br />
einer Standfläche, <strong>die</strong> kleiner ist<br />
als ein DIN-A3-Blatt, kompakt<br />
aufgebaut. Die Haupteinheit<br />
wiegt nur 8,5 kg. Die Geräte<br />
bieten trotzdem einen großen<br />
Probenraum, in dem auch Zubehör<br />
anderer Hersteller eingesetzt<br />
werden kann. Die Analysatoren<br />
werden zusammen mit<br />
der IR-Pilot-Assistenzsoftware<br />
ausgeliefert, mit deren Hilfe 23<br />
unterschiedliche Analysenabläufe<br />
per Mausklick gestartet werden<br />
können. Durch Installation<br />
der unternehmenseigenen Bibliotheken<br />
<strong>für</strong> Schadstoffe oder<br />
thermisch abgebaute Kunststoffe<br />
wird das System zur Schadstoffanalyse<br />
einsetzbar. Darüber hinaus<br />
sind eine Fernsteuerung<br />
und das integrierte Management<br />
analytischer Daten über eine<br />
Netzwerkverbindung möglich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218shimadzu<br />
Halle A1, Stand 502<br />
<strong>die</strong> Dosierung flexibel, denn<br />
über <strong>die</strong> Parameter Zeit und<br />
Druck lassen sich <strong>die</strong> Fördermengen<br />
jederzeit variieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218bürkert<br />
Halle A1, Stand 307<br />
20 <strong>phpro</strong> 02-2018
Bild: Fraunhofer IPA<br />
Zellbasierte Tests über <strong>die</strong> Cloud<br />
Mit dem vom Fraunhofer IPA entwickelten Cellshare, dem automatisierten<br />
Labor in der Cloud, können Unternehmen zellbasierte<br />
Tests automatisiert und zentralisiert durchführen. Der Vorteil liegt<br />
auf der Hand: Kosten und Zeit sparen, höchste Qualitätsstandards<br />
einhalten.<br />
Täglich entstehen neue Substanzen mit neuen Eigenschaften, <strong>die</strong><br />
später in Produkten der Industrie und des täglichen Lebens zum<br />
Einsatz kommen. Alle Substanzen müssen vor ihrem Einsatz auf Unbedenklichkeit<br />
getestet werden. Dieser Vorgang ist sehr zeit- und arbeitsintensiv.<br />
Hohe Investitionskosten <strong>für</strong> eine automatisierte Infrastruktur<br />
sowie laufende Unterhaltskosten sind daher auf Dauer<br />
nicht tragbar. Genau hier setzt das Cellshare-Konzept an.<br />
Als Cloud-Lab soll Cellshare dem Kunden rund um <strong>die</strong> Uhr Zugriff<br />
auf zellbasierte Prozesse bieten. Der Auftrag erfolgt online. Die Tests<br />
lassen sich über eine webbasierte Oberfläche individuell definieren.<br />
Die Durchführung erfolgt nach Beauftragung automatisiert auf der<br />
Infrastruktur von Cellshare. Die Ergebnisdaten stehen in der vom<br />
Fraunhofer IPA mitentwickelten Cloud-Plattform “Virtual Fort<br />
Knox“ echtzeitnah zur Verfügung. Eine Auswertung oder graphische<br />
Darstellung soll es dem Kunden erleichtern, Ergebnisse einzusehen<br />
und auch verschiedene Versuche direkt miteinander zu vergleichen.<br />
Weiterführende Untersuchungen kann der Kunde auf der Plattform<br />
unter gleichen Versuchsbedingungen durchführen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218ipa<br />
Halle A1, Stand 524<br />
Bild: Quantachrome<br />
Partikelgrößen und -formen messen<br />
Eine der wichtigsten und am<br />
weitesten verbreiteten Methoden<br />
zur Bestimmung der Partikelgrößenverteilung<br />
ist <strong>die</strong> Laserbeugung.<br />
Diese Methode<br />
zeigt jedoch Schwächen bei Proben,<br />
bei denen sehr kleine und<br />
sehr große Partikel gleichzeitig<br />
erfasst werden müssen. Diese<br />
Problematik löst Quantachrome<br />
mit dem Partikelanalysesystem<br />
Bettersizer S3 Plus. Diese Geräteserie<br />
kombiniert in besonderer<br />
Weise <strong>die</strong> Laserbeugung mit der<br />
dynamischen Bildanalyse. Da-<br />
durch können Partikel mit Größen<br />
von 0,01 bis 3500 μm<br />
hochauflösend mit nur einem<br />
Gerät analysiert werden. Während<br />
große Teilchen bis 3,5 mm<br />
mit der Hochgeschwindigkeits-<br />
CCD-Kamera zuverlässig gemessen<br />
werden, lassen sich Nano -<br />
partikel ab 10 nm höchst präzise<br />
dank der Doppellinsentechnik<br />
detektieren. Die zusätzliche Linse<br />
zwischen Laser und Probenkammer<br />
wandelt zum einen den<br />
divergenten Laserstrahl in einen<br />
Parallelstrahl um, zum anderen<br />
ermöglicht sie <strong>die</strong> Detektion des<br />
rückgestreuten Lichtes. Die Verwendung<br />
nur eines Lasers liefert<br />
ein kontinuierliches Streuspektrum<br />
mit konsistenter Wellenlänge,<br />
der schräge Lichteinfall<br />
gestattet <strong>die</strong> Detektion im Winkelbereich<br />
bis 165°.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218quantachrome<br />
Halle A2, Stand 514A<br />
www.schuettler-technik.de<br />
Innovative Blechbearbeitung<br />
<strong>für</strong> Pharma- und Lebensmitteltechnologie<br />
Einzelstücke, Kleinserie oder Massenanfertigung<br />
Für alle Reinraumklassen<br />
Qualität „Made in Germany“<br />
Schüttler Technik GmbH Sulzbrunnenstr.11 74564 Crailsheim<br />
T +49(0) 7951 27894 0 info@schuettler-technik.de www.schuettler-technik.de<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 21
<strong>phpro</strong><br />
MESSEVORSCHAU<br />
Tragbare pH-Messgeräte<br />
Der Pro2go von Mettler-Toledo<br />
verbindet ein ergonomisches<br />
Design mit vielen Messfunktionen<br />
in einem leichten Instrument.<br />
Das robuste, wasserfeste<br />
Messgerät ist sowohl mit analogen<br />
als auch mit digitalen pH-/<br />
Redox-Sensoren, <strong>die</strong> über <strong>die</strong><br />
Intelligent-Sensor-Management-<br />
Technologie von Mettler-Toledo<br />
verfügen, kompatibel. Zu den<br />
ISM-Funktionalitäten zählt unter<br />
anderem <strong>die</strong> Plug-and-measure-<br />
Technologie <strong>für</strong> ein fehlerfreies<br />
Setup. Die vorausschauende Sensordiagnostik<br />
gibt außerdem an,<br />
wenn der angeschlossene Sensor<br />
kalibriert oder ausgetaucht werden<br />
muss.<br />
Dank der Kompatibilität mit den<br />
analogen und ISM-Sensoren<br />
können <strong>die</strong> gleichen Sensoren,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Inline-Messung von<br />
pH-Wert und Redox-Potenzial<br />
verwendet werden, auch mit<br />
dem Pro2go genutzt werden.<br />
Die Speicherkapazität des Messgeräts<br />
von 2000 Messungen, <strong>die</strong><br />
Genaue Probenteilung<br />
ID-Funktionalität <strong>für</strong> Nutzer<br />
und Proben sowie <strong>die</strong> Übertragung<br />
von Daten auf den PC über<br />
eine USB-Schnittstelle ermöglichen<br />
ein sicheres Datenmanagement.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218mettler<br />
Halle A2, Stand 101<br />
Bild: Fritsch<br />
Bild: Mettler Toledo<br />
Der Rotations-Kegelprobenteiler<br />
Laborette 27 von Fritsch teilt<br />
Proben mit bis zu 3000 Teilungsschritten<br />
pro Minute zentriert<br />
über einen rotierenden<br />
Kegelkopf in bis zu 30 Teilströme.<br />
Jeder <strong>die</strong>ser Teilströme weist<br />
nachher zu 99,9 % identische<br />
chemische und physikalische Eigenschaften<br />
auf. Dazu wird das<br />
Probenmaterial vom Aufgabe -<br />
trichter punktgenau auf <strong>die</strong><br />
Spitze des rotierenden Kegels<br />
gelenkt. Die Nass-Probenteilung<br />
wird durch einfaches Umstecken<br />
des Aufgabetrichters ermöglicht.<br />
Das Gerät eignet sich<br />
zur Herstellung bestimmter Mischungsverhältnisse<br />
und zur<br />
Herstellung von Mischungen<br />
nach der Quechers-Methode. Als<br />
Zubehör sind speziell entwickelte<br />
25-ml-Kunststoffeinsätze zum<br />
Einsatz in 250- oder 500-ml-<br />
Probengläsern <strong>für</strong> Kleinstmengen<br />
erhältlich. Spülmaschinengeeignete<br />
Auffanggefäße aus<br />
Glas sind in 15...500 ml <strong>für</strong> bis<br />
zu 4 l Gesamtvolumen verfügbar.<br />
Je nach Teilkopf können 8,<br />
10 oder 30 Teilmengen erzeugt<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218fritsch<br />
Halle A1, Stand 525<br />
Wasser sparen im Labor<br />
Die kompakten Huber-Minichiller<br />
können in einer Arbeitswoche<br />
bis zu 48 000 l Wasser einsparen.<br />
Die Geräte benötigen lediglich<br />
eine Stellfläche von<br />
225 x 360 mm und ermöglichen<br />
Arbeitstemperaturen von -20 bis<br />
+80 °C bei einer Kälteleistung<br />
von 300 W. Der Dauerbetrieb ist<br />
bei Umgebungsbedingungen bis<br />
+40 °C möglich. Zum Funktionsumfang<br />
gehören darüber hinaus<br />
ein großes, helles OLED-<br />
Display sowie RS232- und USB-<br />
Schnittstellen. Eine Anschlussbuchse<br />
<strong>für</strong> einen Pt100-Messfühler<br />
ist optional ab Werk erhältlich.<br />
Gegen einen Aufpreis<br />
gibt es auch eine integrierte<br />
Heizung, <strong>die</strong> den Temperaturbereich<br />
nach oben auf 100 °C erweitert.<br />
Die Geräte sind in luft-<br />
Bild: Huber Kältemaschinenbau<br />
und wassergekühlter Version erhältlich,<br />
alle arbeiten mit natürlichem<br />
Kältemittel. Die Kühlgeräte<br />
eignen sich zum Kühlen<br />
von Reaktorblöcken, Dampfsperren,<br />
Vakuumpumpen, Rotationsverdampfern<br />
oder Wärmetauschern.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218huber<br />
Halle B2, Stand 311<br />
Intuitives Touchdisplay <strong>für</strong> Luftstrahlsieb<br />
Das Luftstrahlsieb e200 LS von<br />
Alpine zur Korngrößenmessung<br />
ist mit einem intuitiven Touchdisplay<br />
(HMI) und modernster<br />
Be<strong>die</strong>nsoftware ausgerüstet. Das<br />
Be<strong>die</strong>nfeld ist insbesondere zur<br />
einfachen Nachrüstung älterer<br />
Maschinen konzipiert.<br />
Ob Heavy-Duty-Aufgaben mit<br />
hohem Durchsatz in der Mineral-<br />
und Zementindustrie oder<br />
stark reglementierte und dokumentationsintensive<br />
Prozesse in<br />
der Pharma- und Lebensmittelproduktion:<br />
Insgesamt vier leistungsstarke<br />
Softwarepakete bieten<br />
<strong>für</strong> jede prozesstechnische<br />
Umgebung <strong>die</strong> optimale Lösung,<br />
etwa durch spezielle<br />
Suchfunktionen, sichere Ergebnisverwaltung,<br />
nachweisbare<br />
Reproduzierbarkeit oder pass-<br />
Bild: Hosokawa Alpine<br />
wortgestützte Einstellungen.<br />
Klar verständliche Symbole sorgen<br />
in allen vier Ausbaustufen<br />
<strong>für</strong> einen hohen Be<strong>die</strong>nkomfort,<br />
wie ihn heutige Nutzer vom<br />
Smartphone gewöhnt sind. Für<br />
<strong>die</strong> Sprachbausteine stehen aktuell<br />
10 verschiedene Sprachen<br />
zur Auswahl.<br />
Hardwareseitig präsentiert sich<br />
das Be<strong>die</strong>nfeld (Human Machine<br />
Interface, HMI) als blendfreies<br />
Touchpanel. Eine Abdeckung<br />
aus 3 mm dickem Sicherheitsglas<br />
gewährleistet den störungsfreien<br />
Betrieb selbst unter robusten<br />
Produktions- und Umgebungsbedingungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218alpine<br />
Halle A1, Stand 426<br />
22 <strong>phpro</strong> 02-2018
Laborstühle im Hygienic Design<br />
Keine Chance <strong>für</strong> Keime<br />
Die Ausstattung von Laboren unterliegt höchsten sicherheitstechnischen und hygienischen<br />
Anforderungen. In kaum einem anderen Arbeitsbereich können Verunreinigungen<br />
einen so großen Einfluss auf Arbeitsergebnisse haben – Kontaminationen<br />
sind darum um jeden Preis zu vermeiden. Die Gestaltung eines perfekt geeigneten<br />
Laborstuhls hat demnach immer das Ziel, optimale hygienische Verhältnisse zu<br />
schaffen. Bimos-Laborstühle erfüllen <strong>die</strong>se Anforderungen.<br />
Wenn im Labor <strong>die</strong> Rede von Hygiene ist,<br />
geht es sicher auch um Staub und sichtbaren<br />
Schmutz – aber noch gefährlicher sind<br />
Verunreinigungen, <strong>die</strong> mit dem bloßen Auge<br />
nicht erkennbar sind. Damit <strong>die</strong> tägliche<br />
Reinigung eines Laborstuhls einfach und<br />
zugleich gründlich erfolgen kann, sollte er<br />
möglichst keine schwer zugänglichen Stellen<br />
aufweisen, an denen sich Rückstände<br />
absetzen können. Laborstühle, -hocker und<br />
-stehhilfen von Bimos zeichnen sich darum<br />
primär durch fugenarme Gestaltung aus.<br />
Darüber hinaus werden Funktion und Be<strong>die</strong>nbarkeit<br />
der Labor- und Arbeitsstühle ins<br />
Hygienic Design einbezogen. Beispielsweise<br />
verfügt der Labster von Bimos nicht nur<br />
über eine konsequent fugenlose Gestaltung,<br />
sondern auch über eine abwaschbare Soft-<br />
Cover-Verkleidung, hinter der <strong>die</strong> manuell<br />
einstellbare Stuhlmechanik komplett verschwindet.<br />
Zusätzlich entlasten selbsteinstellende,<br />
ergonomische Features den Körper<br />
bei der Laborarbeit und unterstützen<br />
ihn optimal.<br />
verlassen und womöglich Keime verschleppen,<br />
verfügt der Laborstuhl Labsit über eine<br />
optional erhältliche Kennzeichnung im Griff<br />
der Stuhlrückseite: den Labclip. Dieser ermöglicht<br />
eine individuelle Beschriftung,<br />
mit der der Laborstuhl gut sichtbar bestimmten<br />
Abteilungen und Einsatzbereichen<br />
zugeordnet werden kann. Und auch das Supertec-Rückenpolster<br />
der Ausführung Neon<br />
kann mit individuell bedruckt werden.<br />
ESD-konform ausgeführt<br />
Ein oft unterschätzter Faktor im Bereich<br />
Laborhygiene ist das Thema ESD (Electrostatic<br />
Discharge). Im Laborumfeld kann<br />
Elektrostatik dazu führen, dass aufgeladene<br />
Personen oder Gegenstände kleinste<br />
Schmutzpartikel anziehen, <strong>die</strong> sich absetzen,<br />
haften bleiben und als Verunreinigungen<br />
<strong>die</strong> Untersuchungsergebnisse beeinflussen.<br />
Daher gibt es <strong>die</strong> Laborstühle auch<br />
in ESD-konformer Ausführung. Sitzpolster,<br />
Stahlteile, Kunststoffe, Rollen und Gleiter<br />
sind leitfähig und sorgen auf <strong>die</strong>se Weise<br />
<strong>für</strong> den optimalen Schutz der Arbeits -<br />
ergebnisse.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218<br />
Halle B2, Stand 316<br />
Die Frage nach dem Material<br />
Die Stühle zeichnen sich durch klare Formen<br />
und durch ein schlüssiges Materialkonzept<br />
aus. Dieses muss der hohen Beanspruchung<br />
der täglichen Laborarbeit – teilweise<br />
durch viele verschiedene Nutzer – standhalten.<br />
Als hoch frequentierte und beanspruchte<br />
Arbeitsstühle sollen sie nicht nur grundsätzlich<br />
robust sein, <strong>die</strong> Oberflächen müssen<br />
auch eine gründliche Reinigung zulassen,<br />
abwaschbar sein und sich gleichzeitig<br />
resistent gegen alle gängigen Chemikalien<br />
sowie gegen Desinfektions- und Reinigungsmittel<br />
zeigen. Um zu verhindern, dass<br />
Laborstühle unbeabsichtigt <strong>die</strong> Abteilung<br />
Bild: Bimos<br />
Labsit ist resistent gegen alle gängigen Desinfektionsmittel und Chemikalien. In Kombination<br />
mit seinen antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften ist er sogar in<br />
Biotechnologie-Laboren der Sicherheitsklassen S1, S2 und S3 einsetzbar.<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 23
<strong>phpro</strong> FOKUS MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
Einwegprobenehmer aus Kunststoff<br />
Toxische Me<strong>die</strong>n sicher<br />
beproben<br />
Beim Beproben gefährlicher und toxischer Me<strong>die</strong>n darf der Anwender mit dem<br />
Medium nicht in Berührung kommen. Mit Einwegprobenehmern lassen sich Granu -<br />
late, Pulver, viskose Me<strong>die</strong>n oder Flüssigkeiten fachgerecht entnehmen, ohne dass<br />
eine anschließende Reinigung notwendig ist. Die unterschiedlichen Varianten der<br />
Probenehmer zeichnen sich durch eine einfache Handhabung aus und garantieren<br />
eine sichere Entnahme repräsentativer Proben.<br />
Bilder: Bürkle<br />
Das Arbeiten mit toxischen Me<strong>die</strong>n bedeutet<br />
immer ein gewisses Gefahrenpotenzial.<br />
Das besteht sowohl bei der Herstellung<br />
und Verarbeitung <strong>die</strong>ser Me<strong>die</strong>n als auch bei<br />
der Qualitätskontrolle. Besonders im Rahmen<br />
der Probenahme ist höchste Vorsicht<br />
geboten, da gefährliche und aggressive Me<strong>die</strong>n<br />
<strong>die</strong> Umgebung und <strong>die</strong> Arbeitskräfte<br />
gefährden können. Entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
sind während des gesamten<br />
Prozesses der Probenahme unumgänglich<br />
– von der Entnahme des Mediums<br />
bis zur anschließenden Reinigung des Probenehmers.<br />
Neben der geschulten Arbeitskraft<br />
ist der geeignete Probenehmer entscheidend.<br />
Dieser muss nicht nur eine sichere<br />
Entnahme, sondern auch <strong>die</strong> Reinheit<br />
der Probe garantieren. Denn um bei der<br />
Analyse eine zuverlässige Aussage über <strong>die</strong><br />
Produktqualität zu erhalten, muss <strong>die</strong> Probe<br />
frei von Verunreinigung oder Kontamination<br />
sein.<br />
Die Einwegprobenehmer Microdispo sind reinraumgefertigt, einzeln verpackt und<br />
optional gammastrahlensterilisiert<br />
Proben aus verschiedenen Tiefen<br />
Der Microdispo von Bürkle ist speziell <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> anspruchsvolle Probenahme entwickelt.<br />
Der Einwegprobenehmer mit der länglichen<br />
Form eignet sich <strong>für</strong> das sichere und saubere<br />
Entnehmen von fließfähigem Pulver und<br />
kleinkörnigem Schüttgut. Er ermöglicht, gezielte<br />
Proben aus verschiedenen Tiefen direkt<br />
aus Säcken oder Behältern zu ziehen,<br />
ohne dass der Anwender mit dem Medium<br />
in Kontakt kommt. Der Probenehmer hat<br />
einen Durchmesser von 21 mm sowie eine<br />
kleine Spitze mit einem Sammelvolumen<br />
von 10 ml. Er ist in 500 mm oder 1000 mm<br />
Länge erhältlich. Für <strong>die</strong> Beprobung wird<br />
<strong>die</strong> Lanze einfach an <strong>die</strong> gewünschte Stelle<br />
im Medium geführt und <strong>die</strong> Spitze mittels<br />
Handgriff geöffnet – je nach Ausführung<br />
sind Tiefen von etwa 1 m möglich. Die Probe<br />
fließt ein und <strong>die</strong> Spitze lässt sich durch<br />
Ziehen des Handgriffs wieder verschließen.<br />
Anschließend wird der Einwegprobenehmer<br />
aus dem Medium herausgezogen und <strong>die</strong><br />
Probe in einen Probenbehälter gefüllt. Die<br />
geschlossene Spitze sichert dabei <strong>die</strong> entnommene<br />
Probe – dass der Anwender durch<br />
Verschütten des toxischen Mediums gefährdet<br />
oder <strong>die</strong> Probe durch Partikel aus der<br />
Umgebung verunreinigt wird, ist ausgeschlossen.<br />
Der Microdispo besteht aus HDPE und<br />
zeichnet sich durch seine hohe chemische<br />
Beständigkeit aus. HDPE ist gegenüber vielen<br />
Stoffen inert und verhindert, dass das<br />
Material des Probenehmers mit anderen<br />
Stoffen reagiert oder sich Bestandteile aus<br />
<strong>die</strong>sem herauslösen. Das ist wichtig, damit<br />
das jeweilige Medium und <strong>die</strong> entnommene<br />
Probe nicht durch Materialbestandteile kontaminiert<br />
werden. Im Reinraum produziert,<br />
montiert, einzeln verpackt und optional<br />
gammastrahlensterilisiert, lässt sich der Einwegprobenehmer<br />
sofort einsetzen und nach<br />
der Anwendung schnell und einfach entsor-<br />
24 <strong>phpro</strong> 02-2018
gen – <strong>die</strong> Reinheit der Probe ist gesichert,<br />
weil <strong>die</strong> partikelfreien und sterilen Eigenschaften<br />
Verunreinigungen oder Kontaminationen<br />
komplett ausschließen.<br />
Reinigung entfällt<br />
Bei der Verwendung des Einwegprobenehmers<br />
entfällt auch der anschließende Reinigungsprozess.<br />
Das ist ein entscheidender<br />
Vorteil gegenüber herkömmlichen Mehrwegprobenehmern,<br />
da <strong>die</strong> Reinigung oft<br />
aufwendig ist: Der Probenehmer muss gegebenenfalls<br />
erst demontiert werden, mit<br />
hochwirksamen Reinigungsmitteln gesäubert<br />
und von Rückständen befreit und anschließend<br />
eventuell noch autoklaviert werden,<br />
bevor er getrocknet und wieder montiert<br />
werden kann. Gefährliche und aggressive<br />
Me<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> womöglich noch fettig<br />
oder stark haftend sind, erschweren <strong>die</strong> Reinigung<br />
zusätzlich, da sie nur mit großem<br />
Aufwand und unter entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
entfernt werden können.<br />
Darüber hinaus muss der Reinigungsprozess<br />
von Mehrwegprobenehmern vali<strong>die</strong>rt werden.<br />
Je nach Auflage sind dazu aufwendige<br />
Arbeitsschritte notwendig. Einige Auflagen<br />
schließen den Einsatz von Mehrwegprobenehmern<br />
sogar komplett aus, wenn deren<br />
Partikelfreiheit und Sterilität nach der Reinigung<br />
nicht gewährleistet werden können.<br />
Beproben flüssiger Me<strong>die</strong>n<br />
Mit den Marken Laboplast und Steriplast<br />
bietet Bürkle ein umfangreiches Sortiment<br />
an Einwegprobenehmern an, <strong>die</strong> das fachgerechte<br />
Beproben von Granulaten, Pulvern,<br />
viskosen Me<strong>die</strong>n oder Flüssigkeiten ermöglichen.<br />
Die EU-Lebensmittel- und FDA-Zulassung<br />
zeichnen <strong>die</strong> hohe Qualität der Einwegprobenehmer<br />
aus. Die unterschiedlichen<br />
Ausführungen eignen sich <strong>für</strong> Zielpunkt-,<br />
Allschicht- und Querschnittsproben<br />
wie zum Entnehmen kleiner und großer<br />
Probenmengen. Der Probenehmer lässt sich<br />
somit genau auf <strong>die</strong> jeweiligen Bedingungen<br />
und Anforderungen der Probenahme<br />
abstimmen. Das garantiert <strong>die</strong> sichere Entnahme<br />
einer repräsentativen Probe.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218bürkle<br />
Halle B1, Stand 121<br />
Die Spitze des Probenehmers Microdispo<br />
fasst 10 ml und eignet sich <strong>für</strong> präzise<br />
Zielpunktproben von Pulvern und kleinkörnigem<br />
Schüttgut<br />
AUTORIN:<br />
MICHÈLE BÖTTICHER<br />
Kommunikationsmanagerin,<br />
Bürkle<br />
Connecting Global Competence<br />
Ressourcen. Innovationen. Lösungen.<br />
14.–18. Mai 2018 • Messe München<br />
Umwelttechnologien auf der IFAT.<br />
Wie können sich Unternehmen heute auf <strong>die</strong> Umweltstandards von morgen vorbereiten?<br />
Wie lassen sich Ressourcen und Rohstoffe intelligent und kosteneffi zient einsetzen?<br />
Und wie wird aus der Wiederverwertung von Abfallprodukten bei Herstellungsprozessen ein<br />
Wettbewerbsvorteil, der Unternehmen hilft, langfristig am Markt bestehen zu können?<br />
Auf der Weltleitmesse <strong>für</strong> Umwelttechnologien finden Sie innovative Lösungen – sei es <strong>für</strong><br />
Prozesswasseraufbereitung oder intelligentes Recycling. Steigern Sie <strong>die</strong> Kosteneffi zienz Ihres<br />
Unternehmens und entdecken Sie das Innovationspotenzial der IFAT 2018.<br />
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www.ifat.de<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 25
<strong>phpro</strong> FOKUS MESSESPECIAL ANALYTICA<br />
Reinraumkonzept <strong>für</strong> Apurano Life Sciences<br />
Modularer Reinraum<br />
nach Maß<br />
Der Lifesciences-Newcomer Apurano hat ein spezielles Verfahren zur Herstellung<br />
und Abfüllung von Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt und will mit<br />
seinen Gesundheitsprodukten ein Stück <strong>die</strong>ses dynamischen Marktes erobern. Die<br />
Produktionsumgebung im Firmenneubau konnte mit einem modularen Reinraumkonzept<br />
von Spetec optimal dem detaillierten Pflichtenheft entsprechend und zudem in<br />
kurzer Zeit realisiert werden.<br />
Die von Apurano entwickelten und produzierten<br />
Hightech-Phytoceuticals haben den<br />
unschätzbaren Vorteil, dass sie schwer wasserlösliche<br />
Bestandteile von Heilpflanzen<br />
oder Vitalpilzen mittels eines physikalischen<br />
Verfahrens in eine <strong>für</strong> den menschlichen<br />
Körper optimal resorbierbare flüssige Form<br />
bringen und dabei vollständig ohne Chemie<br />
oder Konservierungsstoffe auskommen. Die<br />
Produkte werden mittels eines Aktivsprays<br />
in <strong>die</strong> Wangeninnenseite und unter <strong>die</strong> Zunge<br />
gesprüht, wo alle Bestandteile der Pflanze<br />
oder des Pilzes aufgrund ihrer speziellen<br />
Oberflächenbeschaffenheit über <strong>die</strong> Mundschleimhaut<br />
resorbiert werden.<br />
Mit dem Puranotec-Verfahren löst Apurano<br />
somit ein altes Problem der Naturheilkunde:<br />
Viele Inhaltsstoffe von wirksamen Heilpflanzen<br />
sind nicht wasserlöslich und können<br />
daher nur zu einem sehr geringen Teil<br />
über den Dünndarm aufgenommen werden.<br />
Nachdem Apurano sowohl Nahrungsergänzungsmittel<br />
als auch Arzneimittel nach GMP<br />
herstellt, brauchte das junge Unternehmen<br />
<strong>für</strong> sein nagelneues Firmengebäude selbstredend<br />
eine leistungsfähige Reinraumumgebung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> anspruchsvolle Verarbeitung<br />
und Abfüllung der Medizinalpilze und Heilpflanzen.<br />
Also machte sich Dr. Werner<br />
Brand, Geschäftsführer von Apurano und<br />
zugleich Entwickler des patentierten Verfahrens,<br />
frühzeitig auf <strong>die</strong> Suche nach einem<br />
Anbieter, der nicht nur sein umfangreiches<br />
Pflichtenheft erfüllen, sondern auch flexibel<br />
auf <strong>die</strong> in der Bau- und Installationsphase<br />
auftauchenden Herausforderungen eingehen<br />
konnte.<br />
Das bei Apurano installierte Laminar-Flow-Box-System wurde von Spetec als Raum-in-<br />
Raum-Lösung realisiert<br />
Bilder: Spetec<br />
Raum-in-Raum-Lösung<br />
Nach intensiver Recherche und Son<strong>die</strong>rungsgesprächen<br />
fand Brand <strong>die</strong>sen Realisationspartner<br />
mit dem in Erding bei München<br />
ansässigen Reinraumspezialisten Spetec.<br />
Dabei erwies sich insbesondere <strong>die</strong> Modularität<br />
der von Spetec angebotenen Reinraum-Komponenten<br />
als größter Vorteil.<br />
Doch auch <strong>die</strong> räumliche Nähe und <strong>die</strong> hohe<br />
Flexibilität der Spetec-Fachleute innerhalb<br />
des ehrgeizigen Zeitplans schlugen hier<br />
positiv zu Buche. Nur rund zwölf Monate<br />
vergingen von der ersten Kontaktaufnahme<br />
bis zur Inbetriebnahme. In <strong>die</strong>ser Zeit wurde<br />
das komplette Firmengebäude einschließlich<br />
des Reinraumbereichs in enger<br />
Abstimmung mit dem Architekten sowie<br />
mit den relevanten Gewerken wie etwa Lüftungsbauer<br />
und Klimatechnik geplant und<br />
realisiert.<br />
26 <strong>phpro</strong> 02-2018
Die Füll- und Verschließstation befindet sich in einer Reinraumzelle<br />
der Klasse A<br />
Dr. Werner Brand (links), Geschäftsführer von Apurano, und Christian<br />
Grüner, Vertriebsleitung Reinraumtechnik Deutschland bei Spetec, sind<br />
mit der installierten Lösung sehr zufrieden<br />
Das schlussendlich bei Apurano installierte<br />
Laminar-Flow-Box-System wurde als Raumin-Raum-Lösung<br />
realisiert, wobei der gesamte<br />
Reinraumbereich rund 25 m 2 groß ist<br />
und verschiedene Zonen umfasst: Dies beginnt<br />
beim Entkeimungsraum (Klasse D), in<br />
den das Rohmaterial durch eine erste<br />
Schleuse aus dem Wareneingang eingebracht<br />
wird, um dort zerkleinert und entkeimt<br />
zu werden. Durch eine zweite Schleuse<br />
wird das aufbereitete Rohmaterial dann<br />
aus einem Tank im Entkeimungsraum über<br />
ein aufwendiges Schlauchsystem in einen<br />
weiteren Raum (Klasse B) gepumpt. In <strong>die</strong>sem<br />
zweiten Raum ist wiederum eine Reinraumzelle<br />
der Klasse A installiert, in der sich<br />
<strong>die</strong> Abfüllanlage <strong>für</strong> das fertige Produkt befindet.<br />
Innerhalb <strong>die</strong>ses Klasse-A-Umfelds<br />
wird <strong>die</strong> kleine Anwendungsflasche mit der<br />
Wirklösung befüllt und der Spezial-Sprühkopf<br />
montiert. Aus <strong>die</strong>ser Zelle wird <strong>die</strong> Flasche<br />
dann über eine weitere Schleuse hinaus<br />
in <strong>die</strong> Etikettierung transportiert. Um <strong>die</strong>se<br />
Beförderung der abgefüllten Flaschen berührungslos<br />
zu gestalten, wurden an der<br />
Übergabestation zwei gegenläufig rotierende<br />
Drehteller installiert, <strong>die</strong> <strong>die</strong> kleinen Flaschen<br />
allein durch <strong>die</strong> entstehenden Zentrifugalkräfte<br />
vom einen zum anderen weitergeben.<br />
Das Laminar-Flow-Modul FMS verwendet<br />
einen Hochleistungsfilter des Typs H14 mit<br />
einem Abscheidegrad von 99,995 %, wodurch<br />
ein Isolationsfaktor von 10 4 erreicht<br />
wird. Dies bedeutet, dass <strong>die</strong> Luftqualität<br />
unter dem Laminar-Flow-Modul gegenüber<br />
der Umgebung mindestens um das 10 000-<br />
Fache verbessert wird und <strong>die</strong> Partikelkonzentration<br />
innerhalb der Einheit von rund<br />
15 Mio./m 3 auf etwa 1500 Partikel reduziert<br />
wird. Dadurch wird nach DIN ISO <strong>die</strong> Reinraumklasse<br />
5 erreicht, nach US Fed. 209E<br />
<strong>die</strong> Klasse 100. Mit <strong>die</strong>ser ausgefeilten<br />
Raum-in-Raum-Lösung konnte der Reinraumbereich<br />
innerhalb der baulichen Hülle<br />
noch GMP-konformer gestaltet werden, was<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Genehmigung <strong>die</strong>ses<br />
modularen RR-Konzepts durch <strong>die</strong> Regierung<br />
von Oberbayern war.<br />
Einbringen der Abfüllanlage<br />
Eine besondere Herausforderung <strong>für</strong> Apurano<br />
stellte das Einbringen der ursprünglich<br />
in nicht steriler Umgebung montierten Abfüllanlage<br />
in das sterile Umfeld des Reinraums<br />
dar. Da <strong>die</strong>s jedoch unabdingbare Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> das Puranotec-Verfahren ist,<br />
wurden alle Geräte, <strong>die</strong> nun im Reinraum<br />
der Klasse B stehen, bis auf <strong>die</strong> letzte<br />
Schraube komplett demontiert, unter Klasse-D-Bedingungen<br />
gesäubert und über ein<br />
aufwendiges Prozedere in den Reinraum der<br />
Klasse B gebracht. Dort wurde <strong>die</strong> Anlage<br />
von Monteuren in Reinraumanzügen<br />
schließlich wieder zusammengebaut und in<br />
Betrieb genommen. Ein Vorgang, der viel<br />
Zeit in Anspruch nahm und etliche Anstrengung<br />
erforderte. Doch höchste Qualitätsund<br />
somit Reinheitsansprüche zeichnen<br />
Apurano per se aus.<br />
Und es gab noch so manch anderes Detail,<br />
das nach ganz besonderen Lösungen rief<br />
und <strong>die</strong> Aufmerksamkeit der Planer und<br />
Techniker erforderte, wie etwa <strong>die</strong> Sortierung<br />
der Sprühköpfe und Flaschen nach der<br />
Anlieferung oder <strong>die</strong> Temperaturregulation.<br />
Doch am Ende wurde alles optimal gelöst,<br />
nicht zuletzt, so Dr. Brand, „durch das Engagement<br />
und <strong>die</strong> enorme Flexibilität vonseiten<br />
der Firma Spetec“.<br />
Dass heute alle Komponenten zuverlässig<br />
und ohne Schwierigkeiten funktionieren<br />
und <strong>die</strong> Produktion <strong>die</strong> geplante Auslastung<br />
von 2400 Flaschen pro Stunde bei einer Verfügbarkeit<br />
von 98 % erreicht, weiß Apurano-Geschäftsführer<br />
Dr. Brand ebenso zu<br />
schätzen wie <strong>die</strong> reibungslose Zertifizierung<br />
des Reinraumsystems durch Spetec.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218spetec<br />
Halle A1, Stand 415<br />
AUTORIN:<br />
BARBARA<br />
FISCHER-REINEKE<br />
Freie Fachjournalistin<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 27
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bestimmung der Lebendzelldichte von CHO-Zellen<br />
Offline oder online?<br />
Säugetierzellen werden häufig in der industriellen Produktion von therapeutischen<br />
Proteinen eingesetzt. Informationen zu den Wachstumsbedingungen erhält man<br />
durch Probenahme und Offlineanalyse. Es geht aber auch online mit dem Incyte-<br />
Sensor von Hamilton Bonaduz. Die Technische Universität Budapest in Ungarn ist in<br />
der Zellkulturtechnologie sehr erfahren und hat <strong>die</strong> online erfasste Lebendzelldichte<br />
mit der etablierten Offlinemethode verglichen.<br />
Obwohl Säugetierzellen aufwendig und<br />
kostenintensiv zu kultivieren sind, greifen<br />
Unternehmen <strong>für</strong> eine Vielzahl an Biopharmazeutika<br />
auf sie zurück. Die wichtigsten<br />
Säugetierzellen <strong>für</strong> therapeutische Proteine<br />
sind dabei <strong>die</strong> CHO-Zellen (Chinese Hamster<br />
Ovary). Sie werden in der Zellbiologie<br />
und Biotechnologie zur industriellen Produktion<br />
u.a. von monoklonalen Antikörpern<br />
<strong>für</strong> Therapie- und Diagnosezwecke eingesetzt.<br />
Aufgrund gestiegener Kosten <strong>für</strong> Säugetierzellen<br />
sind alle <strong>für</strong> deren Wachstum<br />
negativen Einflüsse so weit wie möglich zu<br />
vermeiden. Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass bis zu 15 %<br />
der Zellkulturexperimente falsch interpretiert<br />
oder kontaminiert werden. Andere Aspekte,<br />
<strong>die</strong> zu Problemen führen können, sind<br />
Nährstoffmangel, Ansammlung von apoptotischen<br />
Zellen, Änderungen des pH-Wertes<br />
oder genetische Veränderungen. Um <strong>die</strong>s zu<br />
umgehen sowie einen wirtschaftlichen und<br />
skalierbaren Produktionsprozess zu erreichen,<br />
sind sterile Bedingungen in Bioreaktoren<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> CHO-Zellkulturen eine Grundvor -<br />
aussetzung. Die meisten Informationen über<br />
<strong>die</strong> Wachstumsbedingungen können durch<br />
Probenahme und Offline-Messung wichtiger<br />
Parameter und der Zellviabilität erhalten<br />
werden. Probenahme und Offlinemessungen<br />
erhöhen das Risiko <strong>für</strong> Kontaminationen.<br />
Bild: wavebreakmedia, shutterstock<br />
Für einen wirtschaftlichen und skalierbaren Produktionsprozess sind sterile Bedingungen eine Grundvoraussetzung<br />
28 <strong>phpro</strong> 02-2018
Des Weiteren muss qualifiziertes Personal<br />
viel Zeit in <strong>die</strong> Analyse investieren und <strong>die</strong><br />
Daten werden ausschließlich zu bestimmten<br />
Zeiten, in der Regel während der Arbeitszeit,<br />
erhoben. Abhilfe schaffen Onlinesensoren,<br />
<strong>die</strong> das Zellwachstum jederzeit erfassen und<br />
dadurch alle Ereignisse protokollieren. Die<br />
Technische Universität Budapest ist in der<br />
Zellkulturtechnologie sehr erfahren und vergleicht<br />
<strong>die</strong> online erfasste Lebendzelldichte<br />
mit der etablierten Offline-Methode. Da<strong>für</strong><br />
setzen sie den Incyte-Sensor von Hamilton<br />
Bonaduz ein.<br />
Lebende Zelldichte in Echtzeit<br />
Der Incyte-Sensor wurde speziell <strong>für</strong> Anwendungen<br />
bei Säugetierzellen, Hefen und<br />
dichten, bakteriellen Fermentationen entwickelt<br />
und weder Veränderungen des Mediums<br />
noch Mikrocarrier oder Zellfragmente<br />
beeinflussen das Messergebnis. Dank des<br />
Sensors können nicht nur <strong>die</strong> Lebendzelldichte<br />
in Echtzeit gemessen und aktuelle Informationen<br />
über kritische Situationen<br />
übermittelt werden. Auch ist es möglich,<br />
Prozessabweichungen unmittelbar zu erkennen<br />
und erforderliche Gegenmaßnahmen<br />
vorzunehmen. In ihren Eigenschaften liefert<br />
das Monitoring der Lebendzelldichte zum<br />
einen nützliche Erkenntnisse, um <strong>die</strong> Kultivierungsbedingungen<br />
optimal gestalten und<br />
<strong>die</strong> Ausbeute steigern zu können. Zusätzlich<br />
werden so Informationen über mögliche<br />
Veränderungen der Zellphysiologie erfasst.<br />
Jede Fütterung erkennbar<br />
Bevor <strong>die</strong> Universität mit den vergleichenden<br />
Experimenten beginnen konnte, musste<br />
vor der Online-Messung <strong>für</strong> jeden Zelltyp<br />
der Zellfaktor ermittelt werden, d. h. <strong>die</strong><br />
Korrelation zwischen der gemessenen Permittivität<br />
und der Zellkonzentration wurde<br />
bestimmt. Um <strong>die</strong> Anzahl der lebenden Zellen<br />
bestimmen zu können, wurden sie in<br />
einem Offlineverfahren eingefärbt und gezählt.<br />
Der erste Offline-Online-Vergleich erfolgte<br />
in einem Batchprozess. In der Wachstumsphase<br />
zeigten beide Methoden übereinstimmende<br />
Werte. Als <strong>die</strong> Zelldichte zu<br />
einem späteren Zeitpunkt höher und <strong>die</strong><br />
Nährstoffe weniger wurden, ergab <strong>die</strong> Off -<br />
linemessung abweichende und im Vergleich<br />
zum Incyte-Sensor weniger präzise Messwerte.<br />
Anschließend wurde das Experiment<br />
in einem Fed-Batch-Prozess wiederholt. Alle<br />
48 Stunden, beginnend 72 Stunden nach<br />
dem Start der Kultur, wurden bei jeder Fütterung<br />
15 % des Volumens hinzugegeben.<br />
Bild: Hamilton<br />
Bild: Hamilton<br />
Die Wachstumskurve zeigte, dass jede Nährstoffzugabe<br />
unmittelbar von Incyte erkannt<br />
wurde, denn <strong>die</strong> Permittivität sank kurzfristig<br />
aufgrund eines Verdünnungseffektes der<br />
Zelle. Insbesondere das einfache Erkennen<br />
der Verdünnung im Fed-Batch-Prozess wurde<br />
von den Forschern gelobt und gleichzeitig<br />
konstatiert, dass <strong>die</strong> Offline- und Onlinewerte<br />
während der Wachstumsphase der<br />
Zellen zwar korrelieren, <strong>die</strong> Offlineergebnisse<br />
aber stark vom Zeitpunkt der Probeentnahme<br />
bzw. der Zellzahl abhängen.<br />
Ein Incyte-Sensor misst <strong>die</strong> Lebendzelldichte direkt im Bioreaktor<br />
Die Technische Universität Budapest erfasst <strong>die</strong> Lebendzelldichte mit dem<br />
Incyte-Sensor von Hamilton<br />
Gesteigerte Effektivität<br />
Unabhängig von der Prozessart korrelieren<br />
<strong>die</strong> Methoden in der Wachstumsphase. Mit<br />
fortschreitender Dauer der Kultivierung<br />
nimmt <strong>die</strong> Anzahl der Zellfragmente und toter<br />
Zellen zu. Dies wirkt sich auf <strong>die</strong> Offline-Messung<br />
aus, sodass es schwieriger ist,<br />
<strong>die</strong> Daten richtig auszuwerten. Im Gegensatz<br />
dazu wurde Incyte durch <strong>die</strong> relativ hohe<br />
Anzahl an toten Zellen oder Zellfragmenten<br />
nicht beeinflusst. Je länger der Prozess<br />
dauerte, desto mehr wichen <strong>die</strong> gemessenen<br />
Werte voneinander ab. Dies liegt darin begründet,<br />
dass der Offlinemethode mehr<br />
Aufmerksamkeit geschenkt werden muss<br />
und es schwieriger ist, <strong>die</strong> Proben zeitnah<br />
im Labor auszuwerten. Der Onlinesensor Incyte<br />
hingegen zeichnet alle Werte unmittelbar<br />
auf, was Abweichungen direkt identifiziert<br />
und einen Eingriff in Echtzeit ermöglicht.<br />
Dank der exakten Werte kann <strong>die</strong><br />
Wachstumsphase verlängert und <strong>die</strong> Fütterungsstrategie<br />
optimiert werden. Zusammengefasst<br />
führt <strong>die</strong>s nicht nur zu einer zuverlässigeren<br />
und komfortableren Produktion,<br />
sondern auch zu einem höheren Ertrag<br />
sowie einer gesteigerten Effizienz.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218hamilton<br />
AUTOR:<br />
DR. KNUT GEORGY<br />
Senior Market Segment<br />
Manager Process Analytics,<br />
Hamilton Bonaduz<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 29
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
So schützen Sie Produkt und Personal richtig<br />
Containment <strong>für</strong><br />
Pharmaextruder<br />
Viele neue Wirkstoffe gelten als hochpotent und sind deshalb mit OEB 4 oder 5<br />
eingestuft. Für pharmazeutische Anlagen gelten damit Grenzwerte, <strong>die</strong> unter<br />
1 μg/m 3 liegen. Um <strong>die</strong>se Vorgaben an Pharmaextrudern hinreichend zu erfüllen,<br />
sind entsprechende Containment-Konzepte erforderlich. Welche Möglichkeiten es<br />
gibt, erläutert der Beitrag.<br />
Zur Umsetzung eines Containment-Konzeptes<br />
greifen Ingenieure gerne auf gängige<br />
Technologien wie z. B. Isolatoren, Doppelklappensysteme<br />
und Containment Bags zurück.<br />
Bei einer Extruderanlage gibt es allerdings<br />
einige spezifische Herausforderungen<br />
hinsichtlich des Containments. So besteht<br />
<strong>die</strong> kontinuierliche Anlage meist nicht nur<br />
aus dem Pharmaextruder, zusätzlich werden<br />
eine gravimetrische Dosiereinrichtung und<br />
eine nachgeschaltete Kühl- und Ausformeinrichtung<br />
benötigt. Darüber hinaus ist zu beachten,<br />
dass bei größeren Durchsätzen <strong>die</strong><br />
Dosierung kontinuierlich nachgefüllt werden<br />
muss.<br />
Um auf Nummer sicher zu gehen, müssen<br />
alle Komponenten (d. h. Dosierung, Extruder<br />
und Kühleinrichtung) in einen festen<br />
Isolator eingebaut werden. Nicht alle Kühleinrichtungen<br />
sind da<strong>für</strong> allerdings geeignet.<br />
Der Einsatz einer gekühlten Walze hat<br />
sich als zuverlässige technische Lösung erwiesen.<br />
Die technischen Herausforderungen<br />
solch einer Anlage sind also vielfältig: So<br />
müssen <strong>die</strong> Prozessteile innerhalb des Isolators<br />
sein, <strong>die</strong> Antriebe jedoch außerhalb.<br />
Dies erfordert zum einen eine exakte Abstimmung<br />
der Dimensionen zwischen den<br />
Aggregaten. Zum anderen muss ein ausgeklügeltes<br />
Dichtungskonzept erarbeitet werden,<br />
da einige rotierende Wellen abgedichtet<br />
werden müssen. Zwar wird der Isolator<br />
im Unterdruck betrieben, <strong>die</strong>ser muss jedoch<br />
auch bei Ausfall des Lüftungssystems<br />
<strong>für</strong> eine vorgegebene Zeit gehalten werden.<br />
Eine zweite Herausforderung ist <strong>die</strong> durch<br />
den Extrusionsprozess im Isolator entstehende<br />
Wärme, <strong>die</strong> es abzuführen gilt.<br />
Gleichzeitig müssen alle Prozessteile durch<br />
einen WIP-Prozess (Washing in Place) benetzt<br />
und gereinigt werden: Das bedeutet,<br />
dass alle Teile innerhalb des Isolators mittels<br />
Handschuhen demontiert, gereinigt und<br />
Bild 1: Auf der sicheren Seite:<br />
OEB-5-Anlage im geschlossenen<br />
Isolator<br />
Bilder: Leistritz<br />
30 <strong>phpro</strong> 02-2018
Bild 4: ZSE 27 HP-PH mit Kühlwendelförderer inklusive speziellen WIP-Vorrichtungen<br />
Bild 2: Blick in den Isolator: Die Komponenten<br />
der Anlage müssen aufgrund der<br />
Reinigbarkeit leicht zerlegbar sein<br />
ausgeschleust werden müssen. Dies erfordert<br />
umfangreiche konstruktive Änderungen<br />
an den Standardaggregaten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dosierung,<br />
dem Extruder und der Kühlwalze. Eine<br />
sogenannte Mock-up-Stu<strong>die</strong> (der Bau eines<br />
Modell-Isolators) ist hier<strong>für</strong> unerlässlich.<br />
Die Anforderung, <strong>die</strong> Prozessteile<br />
durch <strong>die</strong> Handschuhe montieren und be<strong>die</strong>nen<br />
zu können, schränkt naturgemäß<br />
auch <strong>die</strong> Anlagengröße ein, schließlich müssen<br />
alle Teile in der Armlänge der Handschuhe<br />
erreichbar sein.<br />
Je nach Prozess muss <strong>die</strong> Dosierung automatisch<br />
befüllt werden. Hier kommen üblicherweise<br />
Doppelklappensysteme zum Einsatz.<br />
Es ist jedoch darauf zu achten, ob das<br />
jeweilige System eine OEB-5-Anforderung<br />
erfüllt. Für niedrigere Mengen empfiehlt<br />
sich das manuelle Nachfüllen anhand von<br />
Containment Bags. Dadurch kann der potenzielle<br />
Staubanfall im Isolator konzeptbedingt<br />
minimiert werden.<br />
Bild 1 zeigt eine Anlage mit Dosierung, Extruder<br />
und Kühlwalze im geschlossenen Isolator.<br />
Sie erfüllt <strong>die</strong> Anforderungen einer<br />
OEB-5-Anlage. Im umgebenden Raum selber<br />
müssen keine besonderen Vorkehrungen<br />
getroffen werden, da Staub nur innerhalb<br />
des Isolators entsteht und <strong>die</strong>ser erst geöffnet<br />
wird, wenn alle Teile sauber bzw. benetzt<br />
sind. Je nach Richtlinien kann vorher<br />
ein Swab-Test (Wischtest) durchgeführt<br />
werden.<br />
Alternative: Flexibler Isolator<br />
Diese aufwendige Technologie lohnt sich jedoch<br />
nicht <strong>für</strong> alle Anwender. Insbesondere<br />
dann, wenn nur sporadisch hochpotente<br />
Wirkstoffe gefahren werden. Eine Lösung<br />
kann hier der Einsatz eines flexiblen Isolators<br />
sein, bei dem <strong>die</strong> Isolationstechnik aus<br />
einer Kunststofffolie besteht. Der Vorteil:<br />
Man kann <strong>die</strong> Anlage bei ungefährlichen<br />
Wirkstoffen auch ohne Containment fahren.<br />
Im flexiblen Isolator werden nach Batch -<br />
ende <strong>die</strong> Anlagenteile lediglich benetzt, da<br />
man davon ausgeht, dass <strong>die</strong> Gefährlichkeit<br />
des Stoffes dadurch wesentlich reduziert<br />
wird. Dann wird <strong>die</strong> gesamte Folie einfach<br />
abgezogen und entsorgt.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht weist der starre<br />
Isolator höhere Planungs- und Investitionskosten<br />
auf. Der flexible Isolator ist in der<br />
Anschaffung günstiger, hat jedoch höhere<br />
Folgekosten durch den Verbrauch der Folie.<br />
Bei Einsatz eines flexiblen Isolators wird oft<br />
nur <strong>die</strong> Dosierung eingehaust. Die Philosophie<br />
dahinter: Der hochpotente Wirkstoff ist<br />
nur als Pulver wirklich gefährlich. Auf eine<br />
zusätzliche Einhausung des Extruders kann<br />
verzichtet werden, da das Gemisch nach der<br />
Knetzone als Schmelze vorliegt. Bei <strong>die</strong>ser<br />
Variante müssen jedoch besondere Vorkehrungen<br />
im Bereich der Schneckenwellenabdichtung<br />
vorgenommen werden.<br />
Bild 3: Offener Isolator mit ausgebauten<br />
Prozessteilen<br />
Zusätzliche Optionen<br />
Im Bereich der Schmelzgranulation wird das<br />
Granulat oft durch einen Vibrationsförderer<br />
gekühlt. Dabei werden <strong>die</strong> Förderböden mit<br />
Wasser gekühlt und damit <strong>die</strong> Temperatur<br />
des Granulates reduziert. Konstruktiv ist es<br />
nicht möglich, ein solches Gerät im Isolator<br />
einzubauen. In <strong>die</strong>sem Fall wird das Aggregat<br />
im Unterdruck betrieben und ebenfalls<br />
mit WIP-Düsen ausgestattet. Bild 4 zeigt eine<br />
solche Anlage (ZSE 27 HP-PH mit Kühlwendelförderer).<br />
Die einfachste Lösung bei kleineren Anlagen<br />
(bis max. 10 kg/h) besteht darin, das Produkt<br />
in einem speziellen Behälter abzufüllen,<br />
der durch eine manuelle Doppelklappe<br />
eine sichere Befüllung der Dosierung unter<br />
Containment-Bedingungen ermöglicht. Für<br />
<strong>die</strong> Dosierung selbst, den Extruder und <strong>die</strong><br />
Nachfolge ist kein Containment vorgesehen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218leistritz<br />
AUTOR:<br />
ALBRECHT HUBER<br />
Leiter Erzeugnisbereich<br />
Pharma & Life Science,<br />
Leistritz Extrusionstechnik<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 31
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bilder: Fette Compacting<br />
Continuous Manufacturing in der Tablettenproduktion<br />
VERKNÜPFTES KNOW-HOW<br />
FÜHRT ZUM ERFOLG<br />
Continuous Manufacturing ist in der pharmazeutischen Produktion kein<br />
Zukunftsszenario mehr. Seit einigen Jahren betreiben Pharmahersteller neben ihren<br />
Batch-Anlagen auch erste „Conti“-Pilotanlagen. Die kontinuierliche Produktion bietet<br />
eine Vielzahl von Vorteilen: integrierte Prozesse, kürzere Fertigungszeiten<br />
und eine flexiblere Produktion.<br />
32 <strong>phpro</strong> 02-2018
Beispielhaftes Szenario einer kontinuierlichen Tablettenproduktion: (1) Dosieren, (2) Granulieren, (3) Tablettieren, (4) Inprozesskontrolle,<br />
(5) Coaten, (6) Verpacken<br />
Mit der kontinuierlichen Produktion reagieren Pharmahersteller<br />
auf den steigenden Innovations- und Kostendruck in der Pharma -<br />
industrie. Da <strong>die</strong> kontinuierlichen Anlagen verglichen mit dem<br />
Batch-Equipment kleiner sind, sparen Anwender Reinraumfläche<br />
und benötigen keinen Lagerraum <strong>für</strong> Zwischenprodukte. Zudem<br />
lässt sich <strong>die</strong> Größe der Chargen über <strong>die</strong> Laufzeit der Anlagen flexibel<br />
steuern. Ein weiterer Vorteil liegt in der schnelleren Markteinführung<br />
neuer Produkte, da <strong>die</strong>selbe Anlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />
und <strong>die</strong> Produktion genutzt werden kann. Darüber hinaus bietet <strong>die</strong><br />
kontinuierliche Fertigung Vorteile bei der Produktqualität und folglich<br />
der Patientensicherheit. So werden qualitätsmindernde Einflüsse<br />
reduziert, indem das Pulver aus dem Mischer direkt in <strong>die</strong> Tablettenpresse<br />
geführt wird. Hierdurch lassen sich beispielsweise Vibrationen<br />
beim Transport von Zwischenprodukten vermeiden, <strong>die</strong> ansonsten<br />
zur Entmischung führen könnten. Zugleich ist bei der Zusammenführung<br />
der Prozessschritte ein umfassendes Know-how<br />
gefragt. Möglichst alle Schritte von der Verarbeitung der Ausgangsstoffe<br />
bis zum fertigen Arzneimittel sollen nahtlos verbunden sein.<br />
Anforderungen an Maschinenhersteller<br />
In der Konsequenz werden immer mehr orale feste Arzneiformen<br />
mittels Continuous Manufacturing produziert. Erste Erfahrungen der<br />
Hersteller bestätigen <strong>die</strong> Einschätzung, dass sich Einsparungen realisieren<br />
lassen. Zudem unterstützen Regulierungsbehörden wie <strong>die</strong><br />
FDA den ganzheitlichen und sicheren Produktionsansatz. Für <strong>die</strong><br />
Maschinenhersteller und letztlich <strong>die</strong> Anwender steht bei der Entwicklung<br />
neuer Lösungen <strong>für</strong> Continuous Manufacturing eine Frage<br />
im Vordergrund: Wie lassen sich <strong>die</strong> unterschiedlichen Produktionsschritte<br />
nahtlos miteinander verketten, um eine konstant hohe Produktqualität<br />
zu gewährleisten und <strong>die</strong>se zu überwachen? Bei der<br />
Umsetzung kommt es vor allem auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit über verschiedene<br />
Kompetenzfelder hinweg an. Die Experten <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Teilprozesse müssen kooperieren und eine ganzheitliche<br />
Lösung erarbeiten.<br />
Fette Compacting legt den Fokus bei der kontinuierlichen Produktion<br />
auf <strong>die</strong> Direktverpressung. Das Pulver wird dabei ohne zusätzliche<br />
Granulation direkt vom Mischer in <strong>die</strong> Tablettenpresse geleitet.<br />
Hinsichtlich der Produktionseffizienz und der Qualität des Endprodukts<br />
ist es hierbei entscheidend, wie <strong>die</strong> Tablettenpresse in den<br />
Prozess integriert ist. Dabei werden unter anderem kritische Produktparameter<br />
während der Herstellung mittels PAT-Sensoren kontrolliert.<br />
Das Ergebnis sind sichere und effiziente kontinuierliche<br />
Anlagen, wie aktuelle Versuche mit einer Direktverpressungslinie<br />
zur Herstellung von Multiple-Unit-Pellet-Systemen (MUPS) bestätigt<br />
haben. Fette Compacting kooperiert hierzu mit dem Excellence-<br />
United-Partner Glatt, der sich auf <strong>die</strong> Verarbeitung und Veredelung<br />
von Pulvern spezialisiert hat. Neben der Direktverpressungslinie wie<br />
auf dem Foto dargestellt, bieten <strong>die</strong> beiden Unternehmen ebenfalls<br />
Herstellungslinien mit Granulation an. In <strong>die</strong>sen Linien wird das<br />
Pulver dosiert, gemischt, granuliert und anschließend der Tablettenpresse<br />
zugeführt. Während der Entwicklung bringen Fette Compacting<br />
und Glatt ihre Experten zusammen, zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Etablierung von übergreifenden Steuerungskonzepten. Darüber<br />
hinaus kooperieren viele Mitarbeiter beider Unternehmen aus Vertrieb,<br />
Technology Center sowie Forschung und Entwicklung und<br />
beraten zu Formulierung, PAT-Konzept oder Reinigungszyklen innerhalb<br />
der Linie. Nicht zuletzt werden gemeinsame Tests in den<br />
Technology Centern von Fette Compacting und Glatt durchgeführt.<br />
Kontinuierlich dosieren, mischen und tablettieren<br />
Die Grafik zeigt ein beispielhaftes Szenario einer kontinuierlichen<br />
Tablettenproduktion. Die Prozesslinie beginnt mit Dosierern zur<br />
kontinuierlichen Dosierung von Wirk- und Hilfsstoffen. Nach dem<br />
Dosiervorgang folgen <strong>die</strong> Herstellung des Granulats in einem Doppelschneckenextruder<br />
und der Trocknungsprozess in einer Wirbelschichtanlage.<br />
Je nach Bedarf kann auch ein Mischgranulierer eingesetzt<br />
und ein Trockenmischer vorgeschaltet werden. Das Granulat<br />
gelangt über ein Rotorsieb in <strong>die</strong> Tablettenpresse. Für den Betrieb<br />
der Anlage ist beispielsweise <strong>die</strong> Fette-Einfachrundläuferpresse FE55<br />
optimal. Nach der Verpressung werden <strong>die</strong> Tabletten vertikal entstaubt<br />
und von einem Metalldetektor sowie einem IPC-Tabletten -<br />
tester überprüft. Das Herzstück der kontinuierlichen Anlage ist <strong>die</strong><br />
Inprozesskontrolle mit einem durchgehenden Kontroll- und PAT-<br />
System. Anstelle eines Batchcontainers lässt sich das Equipment der<br />
Tablettenpresse auch mit einem nachgelagerten Tablettencoating<br />
verbinden. Wer <strong>die</strong> Optionen einer kontinuierlichen Produktion<br />
komplett ausschöpfen will, kann nach dem Coaten noch <strong>die</strong> Verbindung<br />
zu einer Verpackungsanlage herstellen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218fette<br />
AUTOR:<br />
DR. MARTEN KLUKKERT<br />
Manager Technology Center,<br />
Fette Compacting<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 33
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Voll automatisierte Produktion von Arzneimitteln<br />
Fabrikneubau erfolgreich in<br />
Betrieb genommen<br />
Pfizer hat gemeinsam mit dem Unternehmen GEA und der Hochschule Gent ein<br />
kontinuierliches Fertigungsverfahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arzneimittelproduktion entwickelt.<br />
Hieraus entstand 2015 das Projekt Continuous Manufacturing Technology <strong>für</strong> den<br />
Produktionsstandort Freiburg, das mit GEA und Siemens als Experten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Steuerung<br />
sowie mit zahlreichen weiteren Partnern umgesetzt wurde.<br />
Am Standort Freiburg ermöglichen zwei<br />
neue Fertigungsanlagen mit der von Pfizer<br />
neu entwickelten Continuous Manufacturing<br />
Technology (CMT) eine voll automatisierte<br />
Produktion von Arzneimitteln. Das Ziel war<br />
eine Reduzierung der Herstellungskosten,<br />
robuste und online überwachte Produktionsprozesse<br />
sowie ein hinsichtlich der<br />
CO 2 -Emissionen optimierter Fertigungsprozess.<br />
Hierzu musste aus der Forschungsanlage<br />
eine pharmazeutisch zugelassene Produktionslinie<br />
entwickelt werden. Nach nur zwei<br />
Jahren Entwicklungs- und Bauzeit wurde <strong>die</strong><br />
CMT im Mai 2017 in Freiburg in Betrieb genommen.<br />
Nach der pharmazeutischen Qualifizierung<br />
und Vali<strong>die</strong>rung startete im März<br />
2018 <strong>die</strong> Marktversorgung mit Tabletten und<br />
Kapseln aus <strong>die</strong>sen Linien.<br />
Die kontinuierliche Fertigung in Freiburg<br />
umfasst im Wesentlichen folgende Aspekte:<br />
Der Materialfluss wird unter enger Lieferanteneinbindung<br />
verkürzt. Unter anderem werden<br />
dazu Wirk- und Hilfsstoffe in Big Bags<br />
angeliefert. Die traditionelle, chargenbezogene<br />
Einwaage und stufenweise Fertigung wird<br />
durch <strong>die</strong> kontinuierliche Förderung von<br />
Wirk- und Hilfsstoffen mit In- line-Mischung<br />
und vollautomatischem Transport zur Tablettierung<br />
und Verkapselung ersetzt. Mithilfe<br />
der In-line-Mischung, Echtzeit-Analytik und<br />
Rückkopplung zur Fördertechnik wird <strong>die</strong><br />
<strong>für</strong> Pharmaka erforderliche hohe Dosiergenauigkeit<br />
gewährleistet. Eine umfassende Digitalisierung<br />
und Vernetzung nach Industrie-4.0-Maßstäben<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Erfassung<br />
aller relevanten Prozess- und Qualitätsparameter.<br />
Herstellungsdokumente sollen mittelfristig<br />
durchgängig vollelektronisch erstellt<br />
und übermittelt werden. Die Chargengröße<br />
wird über <strong>die</strong> Laufzeit der Anlage definiert<br />
und kann so hochflexibel an veränderten<br />
Marktbedarf angepasst werden.<br />
Bilder: Pfizer<br />
Großtechnische Umsetzung<br />
Die Übertragung der CMT aus dem Forschungs-<br />
und Entwicklungsmaßstab in den<br />
großtechnischen Betrieb erforderte den Bau<br />
einer neuartigen Fabrik und <strong>die</strong> Überarbeitung<br />
der kompletten Lieferkette und Einbindung<br />
von Lieferanten sowie <strong>die</strong> Einholung<br />
behördlicher Genehmigungen. Der erste<br />
Schritt in dem neu zu gestaltenden Prozessfluss<br />
ist <strong>die</strong> Versorgung: Um das manuelle<br />
Handling und dadurch Durchlaufzeiten sowie<br />
Logistikkosten zu reduzieren, werden<br />
Wirk- und Hilfsstoffe künftig in Big Bags<br />
angeliefert. Big Bags können ohne weitere<br />
Zwischenschritte direkt in der Produktion<br />
verwendet werden. Dadurch entfällt zum<br />
Beispiel das Umladen von Holz- auf Aluminiumpaletten,<br />
wie es zuvor bei Verwendung<br />
der Einzelgebinde war. Im Rahmen einer<br />
Nach nur zwei Jahren Entwicklungs- und<br />
Bauzeit hat Pfizer am Standort Freiburg <strong>die</strong><br />
kontinuierliche Fertigungsanlage in Betrieb<br />
genommen<br />
34 <strong>phpro</strong> 02-2018
von den kooperierenden Hochschulen betreuten<br />
Masterarbeit wurde anhand einer<br />
realen Supply Chain von Singapur über<br />
Brüssel und Gent bis nach Freiburg untersucht,<br />
welche monetären und energetischen<br />
Vorteile <strong>die</strong> Verwendung der Big Bags <strong>für</strong><br />
den Wertstrom eines bestimmten Wirkstoffs<br />
bringt. Einige der ermittelten Vorteile sind:<br />
• 50 % weniger Lkw-Transporte<br />
• 80 % weniger Holzpaletten<br />
• 70 % weniger HBW-Bedarf<br />
• 33 % weniger CO 2 -Ausstoß durch Umstellung<br />
von Luft- auf Seefracht entlang der<br />
Supply Chain<br />
Identifikation der Rohstoffe<br />
In der Versorgungsebene werden Big Bags<br />
mit den Rohstoffen über das von Siemens<br />
realisierte automatische Regalbe<strong>die</strong>ngerät<br />
aus dem Hochregal angeliefert und über<br />
Big-Bag-Gestelle direkt im Lieferanten-Gebinde<br />
bereitgestellt. Als RBG2-Kopfsteuerung<br />
<strong>die</strong>nt eine zwischen dem MMCS-Simatic-IT-<br />
MES und der Lagermaschinensteuerung sitzende<br />
fehlersichere Siemens S7 1500. Diese<br />
Steuerung übernimmt alle Aufgaben der feststehenden<br />
Komponenten. Dazu zählen zum<br />
Beispiel Rollenbahnen, Fördertechnik, Rolltore<br />
sowie Konturenkontrolle und Scanner.<br />
Vor der Lagerung müssen alle Wirk- und<br />
Hilfsstoffe auf ihre Identität überprüft werden.<br />
Die bisher verwendeten Trommeln<br />
konnten zu <strong>die</strong>sem Zweck geöffnet und wieder<br />
verschlossen werden. Big Bags würden<br />
durch <strong>die</strong>sen Musterzug zerstört und <strong>die</strong><br />
Einlagerung der Wirk- und Hilfsstoffe im<br />
Gebinde unmöglich gemacht werden. Daher<br />
wird ein neues Verfahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Identifikation<br />
des Rohstoffes eingesetzt. Das Pfizer<br />
Material Management Control System<br />
(MMCS) wird über Simatic IT MES gesteuert<br />
und stellt das Bindeglied zwischen der Prozesssteuerung<br />
und dem EBR-System dar. Es<br />
stellt neben der Equipment-Verwaltung auch<br />
automatisierte Prozessketten und Schnittstellen<br />
zu den unterschiedlichen Systemen bereit<br />
und zeichnet sich durch eine extrem<br />
hohe Verfügbarkeit aus.<br />
Die CMT in Freiburg ist hochgradig digitalisiert,<br />
automatisiert und vernetzt. Das schafft<br />
<strong>die</strong> Voraussetzung <strong>für</strong> ein Monitoring aller<br />
relevanten Prozess- und Qualitätsparameter<br />
in Echtzeit. Mit PAT wurde eine durchgehende<br />
Qualitätsprüfung implementiert, <strong>die</strong> Daten<br />
online bereitstellt. Im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Batch-Produktion lassen sich<br />
Abweichungen daher durch Eingrenzung des<br />
zeitlichen Produktionsabschnitts viel exakter<br />
lokalisieren. Das Ergebnis: eine effizientere<br />
Qualitätskontrolle und weniger Ausschuss.<br />
Die erste Phase der CMT-Implementierung<br />
Wirk- und Hilfsstoffe werden in der kontinuierlichen Fertigungsstätte in Big Bags<br />
angeliefert<br />
im Werk Freiburg wurde mit der Qualifizierung<br />
der Big Bags Ende Oktober 2017 abgeschlossen.<br />
Vollautomatische Einwaage<br />
Dem ersten Prozessschritt, also der Versorgung,<br />
folgt <strong>die</strong> Einwaage. Dabei werden <strong>die</strong><br />
Wirk- und Hilfsstoffe aus den Big Bags dem<br />
Produktionsprozess über ein vollautomatisches<br />
Fördersystem kontinuierlich zugeführt<br />
und entsprechend der Medikamentenzusammensetzung<br />
genau dosiert. Hier sind<br />
höchste Genauigkeit sowie ein zügiger<br />
Wechsel der Big Bags wichtig. Durch <strong>die</strong><br />
sehr schnelle digitale Messtechnologie können<br />
kleinere Dosiertrichter verwendet werden.<br />
Dadurch wird unter anderem <strong>die</strong> Produktrestmenge<br />
bei einem Chargenwechsel<br />
reduziert. Im Anschluss an <strong>die</strong> Einwaage lief<br />
in <strong>die</strong>ser Phase der CMT-Implementierung<br />
zunächst der herkömmliche Herstellungsprozess<br />
weiter. Anfang November 2017<br />
wurden auf <strong>die</strong>sem Weg drei Vali<strong>die</strong>rungs -<br />
chargen eines Blockbusters produziert, <strong>die</strong><br />
in den Markt gehen konnten.<br />
Kontinuierliche Mischeinheit<br />
Im weiteren Prozessschritt, dem Mischen,<br />
vermengt eine neu entwickelte Mischeinheit<br />
Wirk- und Hilfsstoffe in Form von Trockengranulat<br />
zu einer homogenen Mischung, <strong>die</strong><br />
anschließend zum Beispiel in einem der<br />
zehn auf der Anlage verfügbaren Kapselfüller<br />
weiterverarbeitet werden kann. Die<br />
Durchsetzleistung des von GEA im Industriemaßstab<br />
konstruiert und gefertigten<br />
kontinuierlichen Mischers reicht von 5 bis<br />
500 kg/h. In Zusammenarbeit mit Siemens<br />
wurde das neue System in das vorhandene<br />
Automatisierungssystem des Werks lückenlos<br />
integriert. Die Produktionsmenge wird<br />
über <strong>die</strong> Mischkammergeschwindigkeit gesteuert.<br />
Blockbuster lassen sich somit auf<br />
derselben Produktionslinie herstellen wie<br />
kleine Mengen <strong>für</strong> <strong>die</strong> klinische Forschung.<br />
Die Time-To-Market wird dadurch reduziert.<br />
Die Vali<strong>die</strong>rung <strong>die</strong>ser kontinuierlichen<br />
Mischtechnik wird voraussichtlich bis<br />
Herbst 2018 dauern. In <strong>die</strong>ser Phase wird<br />
<strong>die</strong> PAT-gestützte Qualitätskontrolle durch<br />
händische Proben gespiegelt.<br />
Zahlreiche Partner<br />
Die technische Realisierung wurde mit<br />
zahlreichen Partnern durchgeführt. Die<br />
Hauptpartner waren GEA, Coperion und<br />
Hecht <strong>für</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche Fertigung,<br />
Siemens <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erstellung des MMCS als<br />
zentrale Steuereinheit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tablettenproduktion,<br />
Automatisierung, Gebäudeleittechnik<br />
und Logistik, eine Kooperation aus CCI/<br />
HMR/Untsch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Automatisierung, <strong>die</strong><br />
Hochschulen Offenburg/Dortmund/Sigmaringen<br />
und viele lokale Anbieter zur Unterstützung.<br />
Um eine weltweite Verbreitung der<br />
neuen Technologie zu unterstützen, hat Pfizer<br />
auf eine Patentierung der CMT verzichtet.<br />
Somit wurde den Kooperationspartnern<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit gegeben, <strong>die</strong> neuen Technologien<br />
auch anderen Unternehmen zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218pfizer<br />
AUTOREN:<br />
MICHAEL MANFRED BECKER<br />
Director Global Engineering,<br />
Pfizer<br />
GÜNTER NOSS<br />
Projektleiter,<br />
Siemens<br />
RICHARD STEINER<br />
Business Development Manager,<br />
GEA<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 35
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Kristallisator mit strömungsoptimiertem Design<br />
Gleichmäßiges Kristallwachstum<br />
im Fokus<br />
Gleichmäßiges Kristallwachstum zu erreichen, ohne durch allzu intensives Rühren<br />
gleich wieder Kristallbruch in Kauf zu nehmen, ist <strong>die</strong> hohe Kunst bei der Auslegung<br />
und Optimierung von Kristallisatoren. Auf dem Weg dahin helfen Strömungssimu -<br />
lationen und praktisches Know-how, wie der Plug-Flow-Crystallizer T-PFC von<br />
Technoforce Solutions zeigt.<br />
Auf <strong>die</strong> Frage, was er sich von einem<br />
Kristallisator erwartet, antwortete der Projektmanager<br />
eines führenden Pharmaunternehmens:<br />
„Wir möchten ausschließlich<br />
Kristalle in der Größe von 250 μm“. Das<br />
war natürlich ein Scherz. Dieses Kunststück<br />
kann kein industrieller Kristallisator vollbringen.<br />
Tatsächlich unterstreicht <strong>die</strong>se Aussage<br />
jedoch den grundsätzlichen Bedarf<br />
nach Kristallen mit einer gleichmäßigen<br />
Korngrößenverteilung (CSD) und Morphologie.<br />
Eine zu breit gefächerte CSD beeinflusst<br />
das Fließverhalten des Pulvers, bei Lagerung<br />
neigt es zum Verklumpen und Verkleben.<br />
Die Staubbildung durch den Feinkornanteil<br />
stellt beim Fördern zudem eine<br />
Gefahrenquelle dar.<br />
Pulver werden durch Trocknung oder Kristallisation<br />
erzeugt. Mit der Kristallisation<br />
können sehr reine Feststoffe mit definierten<br />
Kristallstrukturen (Morphologie) erzielt<br />
werden. Dies ist beispielsweise bei den API<br />
(Active Pharmaceutical Ingre<strong>die</strong>nts) der<br />
pharmazeutischen Industrie wichtig.<br />
Die Auswahl des Kristallisators hat wiederum<br />
eine große Auswirkung auf <strong>die</strong> Korngrößenverteilung.<br />
Von den verschiedenen<br />
Verfahren – Kühlungskristallisation, Verdampfung<br />
oder Verwendung von Anti-Solvents<br />
– beziehen sich <strong>die</strong> folgenden Abschnitte<br />
auf <strong>die</strong> Kühlungskristallisation. Die<br />
Kernaussagen treffen aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> anderen<br />
Techniken zu.<br />
Kristallisationsverlauf<br />
Das Kristallwachstum soll im Bereich zwischen<br />
der Sättigungs- und Übersättigungskurve<br />
(Kristallwachstumszone) stattfinden.<br />
Unterhalb der Sättigungskurve bilden sich<br />
keine neuen Kristalle und existierende lösen<br />
sich wieder auf. Bei kompakten Anlagen bevorzugt<br />
man einen Kristallisationsverlauf<br />
nahe an der Übersättigungskurve. Steigt der<br />
Sättigungsgrad jedoch über <strong>die</strong> Übersättigung<br />
hinaus an, kann es zu einer unkontrollierten<br />
Keimbildung und zur Entstehung<br />
von Feinkörnern kommen.<br />
Eine enge Korngrößenverteilung erreicht<br />
man, wenn man eine unkontrollierte primäre<br />
Keimbildung vermeidet und alle Kristalle<br />
den gleichen Zeitraum <strong>für</strong> das Wachstum erhalten.<br />
Um eine Gleichmäßigkeit in der primären<br />
Keimbildung zu erreichen, neigt<br />
man dazu, effiziente Rührwerke einzusetzen<br />
und <strong>die</strong> Rührenergie/Kraft zu erhöhen. Dies<br />
jedoch erhöht das Risiko einer sekundären<br />
Keimbildung durch den Bruch bereits exis-<br />
Bilder: Technoforce<br />
Bild 1: Ergebnisse von CFD-Simulationen an einem Batch-Kristallisator<br />
36 <strong>phpro</strong> 02-2018
tierender Kristalle an den Rührorganen, was<br />
sich wiederum negativ auf <strong>die</strong> Korngrößenverteilung<br />
auswirkt.<br />
Mit CFD Schwachpunkte aufdecken<br />
Bei der Auslegung von Kristallisatoren geht<br />
man zumeist einen Kompromiss zwischen<br />
höherer Energiezufuhr und dem aus der höheren<br />
Drehzahl resultierenden Kristallbruch<br />
ein. Die Optimierung konzentriert sich<br />
dann auf <strong>die</strong> Sichtung der Kristalle im Kristallisator,<br />
um den Feinkornanteil abzutrennen.<br />
Dieser Feinkornanteil wird in der Mutterlauge<br />
wieder aufgelöst oder zum weiteren<br />
Kristallwachstum in <strong>die</strong> Umwälzung<br />
rückgeführt.<br />
Überwiegend sind zwei Varianten im Einsatz.<br />
Die erste, ein Batch-Kristallisator, wird<br />
häufig in der pharmazeutischen und der<br />
feinchemischen Industrie verwendet. Der<br />
zweite, ein kontinuierlich arbeitender Kristallisator<br />
mit einem Leitrohr zur Kornklassierung<br />
und einem externen Wärmetauscher,<br />
stellt <strong>die</strong> verbesserte Version eines<br />
kontinuierlichen Kristallisators dar und wird<br />
bei hohen Produktionsmengen eingesetzt.<br />
Die Eigenschaften eines Kristallisators lassen<br />
sich gut mithilfe von Computersimulationen<br />
(CFD) analysieren. CFD ist damit ein<br />
wichtiges Werkzeug <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auslegung und<br />
ermöglicht Einblicke in <strong>die</strong> Strömungsdynamik.<br />
Es werden dabei zwei Aspekte betrachtet,<br />
<strong>die</strong> möglichst einheitliche Vermischung<br />
bei Übersättigung, um spontane unkontrollierte<br />
Keimbildung zu vermeiden, und der<br />
Energieeintrag durch <strong>die</strong> Rührwerksblätter,<br />
der zum Zerbrechen von Kristallen und zu<br />
sekundärer Keimbildung führen kann.<br />
Bild 1 zeigt das Ergebnis von CFD-Simulationen<br />
an einem Batch-Kristallisator. Darin<br />
finden sich große Bereiche mit ungleichmäßiger<br />
Vermischung, <strong>die</strong> zu ungleichmäßiger<br />
Übersättigung führen. Der hohe Energieeintrag<br />
von ca. 300 m²/s³ an den Rührblattoberflächen<br />
steigert <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit<br />
<strong>für</strong> den Bruch gebildeter Kristalle.<br />
Der kontinuierlich arbeitende Kristallisator<br />
mit einem Leitrohr zur Kornklassierung<br />
(Bild 2) schneidet in <strong>die</strong>ser Hinsicht nicht<br />
besser ab. Trotz eines Energieeintrags von ca.<br />
300 m²/s³ an den Rührwerksblättern und<br />
bis zu 2000 m²/s³ in der Umwälzpumpe,<br />
erreicht er keine gleichförmige Vermischung<br />
über das gesamte Volumen, was<br />
wiederum zu ungleichmäßiger Übersättigung<br />
führt. Durch <strong>die</strong> hohe Energiezufuhr<br />
werden an den Rührern und in den Umwälzpumpen<br />
größere Kristalle zu Feinkristallen<br />
gebrochen. Zusätzlich haben <strong>die</strong> Kristalle<br />
in den Inneneinbauten des Kristallisators<br />
sehr unterschiedliche Verweilzeiten.<br />
Feinkristallerzeugung und <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Verweilzeiten führen letztlich zu einer<br />
weiten Korngrößenverteilung.<br />
Der optimierte Kristallisator<br />
Der von Technoforce Solutions entwickelte<br />
Plug-Flow-Crystallizer T-PFC (Bild 3) zeichnet<br />
sich durch sein strömungsoptimiertes<br />
Design aus. Durch eine spezifische Bauform<br />
des Rotors kann der lokale Energieeintrag<br />
auf Werte um 0,3 m²/s³ und somit um den<br />
Faktor 1000 oder mehr gegenüber den konventionellen<br />
Apparaten abgesenkt werden,<br />
ohne <strong>die</strong> gleichmäßige Durchmischung zu<br />
beeinträchtigen. Der Kristallisator besteht<br />
aus mehreren Segmenten, <strong>die</strong> in Reihe von<br />
der Suspension durchströmt werden. Durch<br />
<strong>die</strong> Zwangsführung der Suspension entsteht<br />
eine Pfropfenströmung, <strong>die</strong> allen Kristallen<br />
eine nahezu gleiche Verweilzeit bietet. Kris-<br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 37
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bild 2: Kontinuierlich arbeitender Kristallisator mit einem Leitrohr zur Kornklassierung<br />
Bild 3: Der Plug-Flow-Crystallizer T-PFC von Technoforce besteht aus mehreren<br />
Segmenten<br />
tallbruch und unkontrollierte Keimbildung<br />
werden so vermieden. Die Kristalle unterliegen<br />
einem gleichförmigen Wachstum mit<br />
entsprechend wohldefinierter enger Korngrößenverteilung.<br />
Jedes Segment des Kristallisators besitzt einen<br />
eigenen Doppelmantel zum Kühlen mit<br />
gängigen Kühlme<strong>die</strong>n. Erfolgt beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Einspeisung mit 70 °C und wird eine<br />
Kristallbreitemperatur am Auslass von 10 °C<br />
angestrebt, können <strong>die</strong> beiden ersten Mäntel<br />
mit Kühlwasser betrieben werden, der folgende<br />
mit Kaltwasser und der letzte mit Sole.<br />
Damit lassen sich zum einen <strong>die</strong> Energiekosten<br />
der Kühlung senken. Zum anderen<br />
kann <strong>die</strong> Kristallisation durch das wählbare<br />
Temperaturprofil entlang des Kristallisators<br />
gut in der jeweils optimalen übersättigten<br />
Wachstumszone gehalten werden.<br />
Der T-PFC kann in unterschiedlichen Betriebsformen<br />
verwendet werden. Er arbeitet<br />
auch gut als als Batch-Kristallisator. Die Animpfung<br />
der Lösung kann kontrolliert zum<br />
richtigen Zeitpunkt erfolgen. Er kann auch<br />
mit adiabatischer Kühlung, als Kristallisationsverdampfer<br />
oder auch als Anti-Solvent-<br />
Kristallisator betrieben werden.<br />
Pilotierung<br />
Die Eigenschaften einer Lösung, z. B. Sättigungskurven<br />
und Daten zur Wachstumskinetik,<br />
werden oft im Labormaßstab ermittelt.<br />
Daraus können aber kaum direkte Scaleup-Informationen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung einer industriellen<br />
Anlage auf Produktionsniveau<br />
abgeleitet werden. Möchte man böse Überraschungen<br />
vermeiden, so sind zusätzlich<br />
zu den Laborversuchen Pilotversuche unumgänglich,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>sen sicheren Scale-up<br />
auf industrielle Anlagengrößen erlauben.<br />
Technoforce bietet hier<strong>für</strong> <strong>die</strong> notwendigen<br />
Voraussetzungen. Im neuen Technikum <strong>für</strong><br />
thermische Trennverfahren am Campus<br />
Chemelot in Geleen, Niederlande, hat der<br />
Spezialist <strong>für</strong> thermische Verfahren neben<br />
anderen Anlagen auch einen T-PFC-Krisallisator<br />
aufgebaut. Damit können Kunden anhand<br />
von Versuchen im Pilotmaßstab ihre<br />
Auslegungsdaten und Konzepte verifizieren.<br />
Gemeinsam mit den Ingenieuren von<br />
Technoforce kann <strong>die</strong> Technologie dann auf<br />
den Produktionsmaßstab skaliert werden.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Nashik,<br />
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Erfahrung in der Anwendungsentwicklung<br />
und bietet Labor- und Pilotversuche, Scaleup,<br />
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sowie <strong>die</strong> Inbetriebnahme der schlüssel -<br />
fertigen Anlagen an.<br />
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Suchwort: <strong>phpro</strong>0218technoforce<br />
AUTOR:<br />
RAOSAHEB PATIL<br />
Executive Chairman,<br />
Technoforce Solutions<br />
38 <strong>phpro</strong> 02-2018
<strong>phpro</strong><br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 39
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bilder: SEW-Eurodrive<br />
Etwa 400 mechatronische Antriebseinheiten Movigear sind bei B. Braun im Einsatz<br />
B. Braun setzt auf energieeffiziente Mechatronik<br />
Der Antrieb <strong>für</strong> alle Fälle<br />
Kompakte Maße, komplette Steckbarkeit der Anschlusstechnik, maximale Standar -<br />
disierung, hohe Energieeffizienz und der lüfterlose Betrieb sind allein fünf Vorteile,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> den Einsatz von Movigear im Materialfluss sprechen. Bei B. Braun kommt das<br />
mechatronische Antriebssystem entlang der kompletten Förderstrecke zum Einsatz<br />
– auch im Reinraum – und das im Stammhaus in Melsungen genauso wie in anderen<br />
Produktionswerken auf der Welt.<br />
Die Braunüle hat es geschafft. Sie zählte<br />
zu den Deonymen, also generischen Markennamen,<br />
<strong>die</strong> eine ganze Produktgattung<br />
beschreiben. Entwickelt hat sie das Medizintechnik-<br />
und Pharmaunternehmen B. Braun<br />
aus Nordhessen in den 1950er-Jahren. Die<br />
Braunüle wurde schnell zu einem medizinischen<br />
Kassenschlager, weil sie <strong>für</strong> den<br />
Patienten deutlich angenehmer war, als <strong>die</strong><br />
bis dato starren Kanülen aus Metall. Parallel<br />
dazu vollzog B. Braun auch den Wechsel von<br />
der zerbrechlichen Glasflasche zum Infu -<br />
sionssystem aus flexiblem Kunststoff.<br />
Hergestellt werden <strong>die</strong> Infusionslösungen<br />
im Produktionsbereich Life. Hinter <strong>die</strong>sem<br />
Namen verbirgt sich <strong>die</strong> erste vollautomatische<br />
Fabrik <strong>für</strong> Injektionslösungen in<br />
Europa. Die „Leading Infusion Factory<br />
Europe“ steht im Schwalm-Eder-Kreis. Melsungen<br />
in Nordhessen ist der Stammsitz von<br />
B. Braun – und hier produziert das Pharmaunternehmen<br />
an zwei Standorten Infusionslösungen.<br />
Die Fertigungstiefe reicht von<br />
der Herstellung der sogenannten Standbeutel<br />
mit Extrudern und Blasanlagen über <strong>die</strong><br />
Produktion des destillierten Wassers bis hin<br />
zum eigentlichen Ansatz der Infusionslösungen.<br />
Sind <strong>die</strong> Standbeutel gefüllt und verschlossen,<br />
werden <strong>die</strong> Einheiten final sterilisiert,<br />
etikettiert und verpackt. Die PE-Flaschen<br />
in einem Zug zu extru<strong>die</strong>ren, aufzublasen<br />
und zu füllen, ist aus dem Blick der<br />
sterilen Fertigung sehr gut, produktionstechnisch<br />
aber auch ein sehr aufwendiges<br />
Verfahren. Im Grunde genommen existiert<br />
kein intralogistisches Zwischenlager zwischen<br />
dem PE-Granulat und der verkaufsfertigen<br />
Verpackungseinheit. Zudem sind auch<br />
noch unterschiedliche Herstellungsströme<br />
synchron zusammenzuführen – etwa <strong>die</strong><br />
Verpackungsherstellung mit der Abfüllung.<br />
Füllmaschine zu 100 % auslasten<br />
Die Abfüllung ist es auch, <strong>die</strong> bei B. Braun<br />
den Ton angibt. „Die Füllmaschine muss<br />
40 <strong>phpro</strong> 02-2018
Ralf Köhler ist verantwortlich <strong>für</strong> Automa -<br />
tisierung im Vertrieb der Gronemeyer<br />
Maschinenfabrik<br />
Energiezufuhr und Kommunikation erfolgen über <strong>die</strong> SNI-Technologie (Single Line Network<br />
Installation)<br />
durchlaufen. Deshalb brauchen wir in der<br />
Produktion Zuführungs- und Abführungspuffer“,<br />
erklärt Ralf Köhler, verantwortlich<br />
<strong>für</strong> Automatisierung im Vertrieb der Gronemeyer<br />
Maschinenfabrik GmbH & Co. Der<br />
Fördersysteme-Lieferant aus Höxter zählt zu<br />
den bewährten Partnern von B. Braun, wenn<br />
es um Fragen des Materialflusses geht.<br />
Gronemeyer zählt ebenfalls seit jeher zu den<br />
Systempartnern von SEW. „Wir waren von<br />
Beginn an in <strong>die</strong> Entwicklung des Movigear<br />
eingebunden.“<br />
Das Materialflusssystem bei B. Braun<br />
gehört zu den typischen Applikationen,<br />
bei denen das mechatronische System<br />
Movigear seine Vorteile als Antrieb <strong>für</strong> horizontale<br />
und ansteigende Fahrbewegungen<br />
voll ausspielen kann. Im Vergleich zu<br />
Standardgetriebemotoren liefert Movigear<br />
durch den integrierten Permanentmagnetmotor<br />
ein deutlich höheres Überlastverhalten<br />
bis zum 3,5-fachen des Nennmomentes.<br />
Diese Kraft braucht man in der<br />
Fördertechnik zum Starten. Wenn <strong>die</strong> Last<br />
erst in Bewegung ist, dann ist weniger<br />
Energie notwendig, weil nur noch <strong>die</strong><br />
Gleitreibung zu überwinden ist. Gronemeyer<br />
hat im Vergleich zu herkömmlichen<br />
frequenzgesteuerten Asynchron-Getriebemotoren<br />
im Praxiseinsatz Energieeinsparungen<br />
von 66 % gemessen.<br />
Kein Verwirbelungen im Reinraum<br />
Auch im Reinraumbereich leistet Moviegear<br />
seinen Beitrag <strong>für</strong> Energieeinsparung – und<br />
<strong>die</strong>ses über <strong>die</strong> eigentliche Antriebsaufgabe<br />
hinaus. Aufgrund des hohen Systemwirkungsgrads<br />
der mechatronischen Einheiten<br />
mit entsprechend geringen Wärmverlusten,<br />
kommt der Antrieb mit glatten Konturen<br />
und vor allem ohne Lüfter zum Einsatz. In<br />
Reinräumen wird der Luftstrom von oben<br />
nach unten geführt und Staubpartikel dabei<br />
in Richtung Boden gedrückt. Kämen jetzt<br />
im Materialfluss Antriebe mit Lüfter zum<br />
Einsatz, dann würden sich unweigerlich im<br />
Luftstrom Verwirbelungen bilden. Das wiederum<br />
hätte automatisch einen höheren<br />
Leistungsbedarf <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lüftungstechnik zur<br />
Folge, weil <strong>die</strong>se einen definierten Luftstrom<br />
sicherstellen muss. Insofern haben<br />
lüfterlose Motoren gerade hier echte Vorteile,<br />
weil <strong>die</strong> Anlagen kleiner dimensioniert<br />
werden können und weniger Strom brauchen.<br />
Weitere Vorteile der mechatronischen Antriebseinheit<br />
resultiert aus der Standardisierung,<br />
weil Movigear das volle Drehmoment<br />
in einem Drehzahlstellbereich von 1 : 2000<br />
erreicht. Damit lassen sich <strong>die</strong> Antriebe<br />
variabel verwenden und <strong>die</strong> Variantenvielfalt<br />
sinkt. Dabei sinkt ferner das gebundene<br />
Kapital in der Ersatzteillagerung und auch<br />
der Schulungsaufwand beim Service- und<br />
Wartungspersonal.<br />
Einfach projektieren<br />
Dieser weite Einsatzbereich macht auch <strong>für</strong><br />
Gronemeyer als Maschinenbauer <strong>die</strong> Projektierung<br />
einfacher, weil sich mit ein und<br />
demselben Motor in den Materialflusssystemen<br />
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />
fahren lässt und das System dabei<br />
sehr effektiv auf schwankende Produktivitätskennzahlen<br />
reagieren kann. Hierzu zählen<br />
vor allem Materialpuffer auf der Strecke,<br />
<strong>die</strong> je nach Situation durch Tempoanpassungen<br />
voll- oder leergefahren werden. Der<br />
Materialfluss bei B. Braun ist als Kreislauf<br />
aufgebaut und <strong>die</strong>ser arbeitet hoch dynamisch,<br />
um <strong>die</strong> Füllmaschine unterbrechungsfrei<br />
durchlaufen zu lassen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218sew<br />
AUTOR:<br />
GUNTHART MAU<br />
Referent Fachpresse,<br />
SEW-Eurodrive<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 41
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Aseptische Transferklappen <strong>für</strong> sterile Produktionsprozesse<br />
Containment muss gut<br />
durchdacht sein<br />
Der Containmentmarkt wächst weiterhin rasch, was zur Entwicklung einer Vielzahl<br />
von Schutz- und Produkttransfereinrichtungen führt. Die Wahl einer passenden Containmenttechnik<br />
und der richtigen Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kontaminationskontrolle ist daher<br />
nicht immer einfach. Im Folgenden werden moderne Containmentmethoden und<br />
<strong>die</strong> Technologie der aseptischen Transferklappen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anbindung an den Prozess<br />
vorgestellt.<br />
Schätzungen zufolge wird der weltweite<br />
Markt <strong>für</strong> pharmazeutische Wirkstoffe von<br />
157,95 Mrd. US$ im Jahr 2016 auf<br />
213,97 Mrd. US$ in 2021 anwachsen. Zu<br />
den Faktoren, <strong>die</strong> den Markt ankurbeln, gehören<br />
<strong>die</strong> steigende Anzahl chronischer Erkrankungen,<br />
<strong>die</strong> steigende Krebsrate, technologische<br />
Fortschritte in der API-Herstellung,<br />
<strong>die</strong> wachsende Bedeutung von Generika,<br />
<strong>die</strong> rasch überalternde Bevölkerung und<br />
<strong>die</strong> steigende Einnahme von Bio-Pharmazeutika.<br />
Der sichere Transfer aktiver pharmazeutischer<br />
Wirkstoffe (APIs) und Formulierungsbestandteile<br />
bei der hochpotenten und<br />
Die aseptischen Transferklappen Aseptisafe bieten erhöhte Sterilitätssicherung im Umgang mit<br />
empfindlichen Wirkstoffen und kleinen Komponenten bei Befüll-/Fertigstellungsabläufen<br />
Bilder: Chargepoint Technology<br />
aktiven Verarbeitung sowie <strong>die</strong> Sterilität des<br />
Herstellungsprozesses sind wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Qualität der Endprodukte. Containmentstrategien<br />
sind daher wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einhaltung<br />
der strikten Sicherheitsanforderungen bei<br />
der Verarbeitung <strong>die</strong>ser Produktarten.<br />
Verfügbare Schutzeinrichtungen<br />
Für <strong>die</strong> Gewährleistung der Produktsterilität<br />
sind zahlreiche Herausforderungen zu meistern.<br />
Das Produkt ist vor externen Verunreinigungen<br />
zu schützen, <strong>die</strong> durch den Be<strong>die</strong>ner<br />
oder <strong>die</strong> Umgebung eingebracht werden<br />
können. Bei hochaktiven Wirkstoffen ist<br />
umgekehrt auch der Be<strong>die</strong>ner zu schützen.<br />
Da in beinahe jeder Stufe der pharmazeutischen<br />
Herstellungsprozesse menschliche Intervention<br />
nötig ist, müssen Containmentlösungen<br />
gefunden werden, <strong>die</strong> das potenzielle<br />
Risiko senken und eine sterile Produktion<br />
gewährleisten. Zunächst tragen bereits <strong>die</strong><br />
Vorschriften und Normen <strong>für</strong> Reinraumumgebungen<br />
dazu bei, das Kontaminationsrisiko<br />
zu verringern. Von Klasse A bis Klasse D<br />
gibt es verschiedene Ansätze, <strong>die</strong> vom geschlossenen<br />
bis zum offenen Handling eines<br />
sterilen Produkts reichen. In einer Umgebung<br />
der Klasse A beispielsweise ist weniger<br />
als eine koloniebildende Einheit (Colony<br />
Forming Unit; CFU) zulässig, was bedeutet,<br />
dass keine Kontamination vorliegt. Die<br />
Nachteile des konventionellen Reinraums<br />
sind, dass ein Produktschutz nur bedingt<br />
und ein Personenschutz nur begrenzt möglich<br />
sind. Darüber hinaus finden Isolatoren<br />
und Barrierensysteme mit Zugangsbeschränkung<br />
(Restricted Access Barrier System;<br />
RABS) Einsatz. Geschlossene Transfers,<br />
42 <strong>phpro</strong> 02-2018
z. B. durch <strong>die</strong> Verwendung von geteilten<br />
Klappen (Split Butterfly Valve; SBV), schränken<br />
manuelle Eingriffe ein, reduzieren das<br />
Risiko einer Kreuzkontamination und schaffen<br />
eine staubfreie Umgebung.<br />
Isolatoren und Barrierensysteme<br />
Bei den Isolatoren führen Be<strong>die</strong>ner Tätigkeiten<br />
durch Halbanzüge oder Handschuheingriffe<br />
durch, sodass Arbeitsschritte getätigt<br />
werden können, ohne <strong>die</strong> Integrität zu gefährden.<br />
Aufgrund der hohen Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Isolatoren sind integrierte<br />
Druckabfalltests während des Starts und vor<br />
jeder Bio-Dekontaminationsphase zur Norm<br />
geworden, da <strong>die</strong> Undichtigkeit der Kammer<br />
ein Hauptfaktor in der Geräteklassifizierung<br />
ist. Eine Einschränkung der Isolatoren<br />
ist, dass sie den Transfer in und aus dem Gehäuse<br />
erschweren können. Das kann den<br />
Anschluss eines Docking-Isolators und <strong>die</strong><br />
Desinfektion des Innenraums erforderlich<br />
machen, bevor ein Materialtransfer durchgeführt<br />
werden kann. Auch <strong>die</strong> Qualifizierung<br />
von Wasserstoffperoxid-<br />
(H 2 0 2 -)Dampfsystemen kann sich im Inneren<br />
des Isolators als schwierig erweisen.<br />
Demzufolge müssen alle Komponenten innerhalb<br />
des Schranks aufgehängt werden,<br />
um verdeckte Bereiche auszuschließen.<br />
Der RABS-Ansatz setzt ebenfalls eine physische<br />
Barriere zwischen Be<strong>die</strong>ner und Produktionsbereich,<br />
bietet aber gleichzeitig <strong>die</strong><br />
Flexibilität, mit dem Prozess außerhalb der<br />
Einhausung zu interagieren. Um eine begrenzte<br />
Barriere zuzulassen, muss das RABS<br />
in Reinräumen mit einer hohen Klasse, üblicherweise<br />
ISO 7, eingerichtet werden. Der<br />
Vorteil des RAB-Systems ist, dass es dem Be<strong>die</strong>ner<br />
erlaubt, Abstand zum Prozess zu halten,<br />
der Bereich aber geöffnet werden kann,<br />
wenn ein wichtiger Eingriff erforderlich<br />
wird. Im Vergleich zu Isolatoren ermöglichen<br />
RABS schnellere Einrichtungszeiten<br />
und bieten einen höheren Komfort bei Umstellungen.<br />
Sie bieten außerdem Einsparungen<br />
bei Ausgaben <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung. Allerdings<br />
haben Isolatoren den Vorteil einer höheren<br />
Kammerintegrität <strong>für</strong> eine robustere<br />
geschlossene Lösung.<br />
Geschlossener Materialtransfer<br />
Der Einsatz der aseptischen SBV-Technologie<br />
ermöglicht Herstellern einen geschlossenen<br />
Materialtransfer, der das erforderliche Sterilitätssicherheitsniveau<br />
(Sterility Assurance<br />
Level; SAL) erzielt und auch <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
bietet, <strong>die</strong> Ressourcen zu reduzieren, <strong>die</strong><br />
mit der Reinigung und Vali<strong>die</strong>rung großer<br />
Bereiche verbunden sind. Die Klappen <strong>für</strong><br />
den luftdichten, aseptischen Transfer Aseptisafe<br />
von Chargepoint bieten eine sichere<br />
Methode <strong>für</strong> den Stofftransport aus einem<br />
Container, Prozessbehälter, Isolator oder<br />
RABS in einen anderen Bereich des Prozesses<br />
und gewährleisten dabei, dass <strong>die</strong> Sterilität<br />
des Transfers nicht beeinträchtigt wird.<br />
Das spezielle Design erlaubt eine Dekontamination<br />
des Ventils in einer geschlossenen<br />
Umgebung. Nach der erfolgten Abdichtung<br />
wird eine Lücke zwischen den Scheiben erzeugt<br />
und Wasserstoffperoxidgas wird durch<br />
<strong>die</strong>sen Freiraum gespült, um den Bereich zu<br />
dekontaminieren. Der Vali<strong>die</strong>rungsprozess<br />
erfolgt auf <strong>die</strong> gleiche Weise wie bei einem<br />
Isolator oder RABS mithilfe chemischer Indikatoren,<br />
um sicherzustellen, dass eine<br />
vollständige Abdeckung des umschlossenen<br />
Bereichs und eine Sterilität (SAL) von 10 -6<br />
erreicht wurde. Die Prozessdauer variiert<br />
zwischen 4 und 30 min, je nach verwendetem<br />
Begasungssystem. Im Vergleich zu einer<br />
konventionellen Luftschleusen- oder Isolatortechnik,<br />
<strong>die</strong> 4 bis 6 h in Anspruch nehmen<br />
kann, ist das extrem schnell.<br />
Aus der Praxis<br />
Nach den Überarbeitungen der GMP-Vorschriften<br />
der State Food and Drug Administration<br />
of China (SFDA) wurde Chargepoint<br />
Technology gebeten, <strong>die</strong> CSPC Pharmaceutical<br />
Group Ltd. bei der Erfüllung <strong>die</strong>ser<br />
Richtlinien zu unterstützen. Der Containmentspezialist<br />
half dem Unternehmen bei<br />
der Aufrüstung des Werks, um ein geschlossenes<br />
Handling der Komponenten <strong>für</strong> Ampullenpfropfen<br />
vom Autoklaven bis zur Abfüllanlage<br />
durchführen zu können. Die<br />
Raum-Hintergrund-Klassifizierung war<br />
Klasse B, was bedeutet, dass das Handling<br />
nach der Sterilisierung unter versiegelten<br />
Der Einsatz einer Aseptisafe-Klappe ermöglicht eine Herabstufung des umgebenden<br />
Reinraumlevels<br />
Bedingungen stattfinden muss. Aufgrund<br />
des begrenzt verfügbaren Raums wurde <strong>die</strong><br />
Einführung zusätzlicher RABS- und Luftbehandlungsanlagen<br />
als nicht durchführbar<br />
eingestuft. Statt dessen kam <strong>die</strong> geteilte<br />
Klappe zum Einsatz. Die Vorteile nach der<br />
Implementierung des SBV umfassten eine<br />
Steigerung des Volumens der einzelnen<br />
Chargen und damit eine Reduzierung der<br />
Häufigkeit der jeweiligen Transfers. Damit<br />
wurden gleichzeitig das Kontaminationsrisiko<br />
und <strong>die</strong> Komplikationen des Handlings<br />
gesenkt. Die Gerätschaften konnten zudem<br />
linear gereinigt und sterilisiert werden, was<br />
ebenfalls zu einem reduzierten Kontaminationsrisiko<br />
beitrug.<br />
Die Einführung des versiegelten Transfers<br />
mithilfe der Aseptisafe-Klappe hat eine Herabstufung<br />
der externen Umgebung ermöglicht,<br />
da sie aufgrund ihrer Integrität eine<br />
interne Umgebung der Klasse A <strong>für</strong> sich<br />
selbst schafft. Da <strong>die</strong>se Technik eine Herabstufung<br />
des umgebenden Reinraumlevels ermöglicht,<br />
hat sie das Potenzial, <strong>die</strong> Umgebung,<br />
in der Arzneimittelprodukte hergestellt<br />
werden, zu transformieren. Das führt<br />
aufgrund der weniger stark einschränkenden<br />
Betriebsvoraussetzungen zu Kosteneinsparungen<br />
und Prozessverbesserungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218chargepoint<br />
AUTOR:<br />
CHRISTIAN DUNNE<br />
Globaler Produktmanager<br />
<strong>für</strong> AseptiSafe,<br />
Chargepoint Technology<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 43
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Schutzkleidung mit begrenzter Einsatzdauer<br />
Sicherer Umgang mit<br />
Krebstherapeutika<br />
Dank ihrer zerstörerischen Wirkung auf Tumorzellen können Zytostatika dazu beitragen,<br />
das Leben von Patienten zu retten. Sie können aber auch <strong>die</strong> gesunden Zellen<br />
derjenigen schädigen, <strong>die</strong> mit ihrer Handhabung beschäftigt sind. Schutzkleidung<br />
von Dupont gibt nicht nur den Menschen Sicherheit, <strong>die</strong> in der Krebstherapie tätig<br />
sind, sondern tragen auch dazu bei, <strong>die</strong> Zytostatika vor Kontaminationen zu schützen,<br />
damit <strong>die</strong> Patienten Medikamente von höchster Qualität bekommen.<br />
Ohne angemessenen Schutz sind Zytostatika-Zubereitungen<br />
eine signifikante Gesundheitsgefahr,<br />
denn sie können im gesunden<br />
Organismus zur abnormen Entwicklung<br />
von Zellen führen und besitzen daher eine<br />
krebserregende, erbgutverändernde und<br />
fortpflanzungsgefährdende Wirkung. Die<br />
größte Gefahr entsteht durch den Kontakt<br />
mit Stäuben, Flüssigkeiten oder Aerosolen.<br />
Vorbeugung ist immer noch der beste<br />
Schutz. Daher sind Arbeitgeber gesetzlich<br />
dazu verpflichtet, <strong>die</strong> Beschäftigten beim<br />
Umgang mit Zytostatika durch entsprechende<br />
technische und organisatorische Maßnahmen<br />
zu schützen und geeignete, CE-zertifizierte<br />
Persönliche Schutzausrüstungen<br />
(PSA) zur Verfügung zu stellen.<br />
Auswahl geeigneter Schutzkleidung<br />
Bei der Auswahl der <strong>für</strong> den Umgang mit<br />
Zytostatika geeigneten Schutzkleidung ist<br />
<strong>die</strong> genaue Kenntnis der verschiedenen Materialtechnologien<br />
unerlässlich, denn ihre<br />
Leistungsmerkmale unterscheiden sich häufig<br />
sehr stark. So werden wiederverwendbare<br />
Textilien wie Schutzanzüge aus Polyester<br />
oft mehrfachen Trage-, Wasch- und Sterilisationszyklen<br />
unterzogen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Barriereeigenschaften<br />
und Haltbarkeit über <strong>die</strong> Verwendungsdauer<br />
beeinträchtigen können.<br />
Wiederverwendbare Reinraumkleidung aus<br />
Polyester besitzt üblicherweise keine Zertifizierung<br />
als PSA gemäß Richtlinie<br />
89/686/EEC.<br />
Tyvek dagegen besitzt aufgrund seiner besonderen<br />
Materialstruktur eine abriebfeste<br />
Barriere. Es bietet hohen Schutz gegen luftgetragene<br />
Partikel >1 μm sowie gegen <strong>die</strong><br />
Bild: Dupont<br />
Tyvek-Schutzanzüge eignen sich <strong>für</strong> alle Tätigkeiten bei der Herstellung von Zytostatika<br />
Permeation zahlreicher wasserlöslicher anorganischer<br />
Chemikalien in geringer Konzentration.<br />
Schutzkleidung aus Tyvek ist äußerst<br />
fusselarm und besitzt eine ultraglatte<br />
Oberfläche, an der kaum Partikel haften<br />
bleiben. Das Material ist weich und anschmiegsam<br />
und trägt dazu bei, dass daraus<br />
gefertigte Schutzanzüge einen hohen Tragekomfort<br />
bieten.<br />
Schutzkleidung <strong>für</strong> jede Anforderung<br />
Als Schutzkleidung mit begrenzter Einsatzdauer<br />
bieten Produkte der Marken Tyvek<br />
Isoclean, Tyvek und Tychem den Vorteil, dass<br />
bei jedem Einsatz unkontaminierte Neuware<br />
mit nachgewiesener und dokumentierter<br />
Barrierewirkung zur Verfügung steht. Tyvek-<br />
Isoclean-Schutzanzüge wurden speziell <strong>für</strong><br />
den Einsatz in Reinräumen und kontrollierten<br />
Umgebungen entwickelt, in denen ein<br />
hoher mikrobiologischer Schutz erforderlich<br />
ist. Sie besitzen zudem eine Filterwirkung<br />
gegen Bakterien von mehr als 98 %.<br />
Die CE-zertifizierten Tyvek-Schutzanzüge<br />
von Dupont eignen sich <strong>für</strong> alle Tätigkeiten<br />
bei der Herstellung von Zytostatika und bieten,<br />
je nach Art der Gefährdung, verschiedene<br />
Schutzgrade. Sie erfüllen <strong>die</strong> Anforderungen<br />
an Chemikalienschutzkleidung der Kategorie<br />
III. Zubehör aus Tychem C bietet<br />
zusätzlichen Schutz gegen anorganische<br />
Chemikalien <strong>für</strong> besonders exponierte<br />
Körperbereiche.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218dupont<br />
44 <strong>phpro</strong> 02-2018
Selbstkalibrierendes Thermometer<br />
Bild: Dechema<br />
Drei Trends im Fokus<br />
der Achema 2018<br />
Wie sieht <strong>die</strong> Prozessindustrie 2025 aus?<br />
Flexibler, integrierter und biologischer – so<br />
sehen es Experten. Mit drei Fokusthemen<br />
sollen deshalb <strong>die</strong> Trends „Flexible Produk -<br />
tion“, „Chemie- und Pharmalogistik“ und<br />
„Biotech for Chemistry“ ins Rampenlicht<br />
der Achema 2018, <strong>die</strong> vom 11. bis 15. Juni<br />
in Frankfurt am Main stattfindet, rücken.<br />
Große Trends erfassen ganze Industrien, von<br />
der Ausrüstung über <strong>die</strong> Verfahren bis hin zu<br />
den Geschäftsmodellen. Dementsprechend<br />
lassen sie sich nicht innerhalb einer Ausstellungsgruppe<br />
abbilden. Besucher können<br />
sich anhand von Wegweisern, von der<br />
Standmarkierung bis zum eigenen Themenmagazin<br />
einen Überblick verschaffen.<br />
Die Achema, ist das Weltforum <strong>für</strong> chemische<br />
Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie.<br />
Das Spektrum umfasst von Laborausrüstung,<br />
Pumpen und Analytikgeräten<br />
über Verpackungsmaschinen, Kessel und<br />
Rührer bis zu Sicherheitstechnik, Werkstoffen<br />
und Software alles, was in der chemischen<br />
Industrie, der Pharma- und Lebensmittelherstellung<br />
benötigt wird. Der begleitende<br />
Kongress ergänzt <strong>die</strong> Themenvielfalt<br />
mit wissenschaftlichen Vorträgen und zahlreichen<br />
Gast- und Partnerveranstaltungen.<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Mit dem iTherm Trustsens<br />
TM371 präsentiert Endress+Hauser<br />
eine Sensortechnologie<br />
<strong>für</strong> hygienische und<br />
aseptische Anwendungen mit<br />
Inline-Selbstkalibrierfunktion.<br />
Das hygienische Thermometer<br />
ermöglicht eine lückenlose<br />
Überwachung im laufenden<br />
Prozess. Herzstück des Temperaturfühlers<br />
ist eine hochentwickelte<br />
Sensoreinheit bestehend<br />
aus einem primären Pt100-Temperatursensor<br />
und einer hochgenauen<br />
integrierten Referenz.<br />
Der Referenzsensor nutzt einen<br />
physikalischen Fixpunkt auf Basis<br />
der Curie-Temperatur und<br />
Leicht zu reinigende Dosiergeräte<br />
Bild: Gericke<br />
<strong>die</strong>nt somit der regelmäßigen<br />
Kalibrierung des Primärsensors.<br />
Somit wird <strong>die</strong> konstant hohe<br />
Messgenauigkeit des Temperaturfühlers<br />
während der gesamten<br />
Lebensdauer permanent<br />
überwacht.<br />
Die integrierte intelligente<br />
Elektronik verfügt über vielfältige<br />
Diagnosefunktionen, <strong>die</strong><br />
gemäß der Namur-Empfehlung<br />
NE107 kategorisiert, und via<br />
Hart-Kommunikation übermittelt<br />
werden. Zudem werden<br />
Statussignale über <strong>die</strong> im Gerät<br />
integrierte LED vor Ort signalisiert.<br />
Neben der automatisierten<br />
Kalibrierung an sich – und damit<br />
der Überprüfung der Messgenauigkeit<br />
des Thermometers –<br />
werden <strong>die</strong> Daten der letzten<br />
350 Kalibrierungen direkt im<br />
Gerät gespeichert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218endress<br />
Halle 11.1, Stand C27<br />
Vor dem Hintergrund der sauberen<br />
Trennung aufeinanderfolgender<br />
Produktchargen hat<br />
Gericke <strong>für</strong> seine Feststoff-<br />
Dosiergeräte der Baureihen GAC<br />
und GDU <strong>die</strong> Option Easyclean<br />
entwickelt. Die Gefahr der Produktkontamination<br />
mit Allergenen<br />
oder unerwünschten Geschmacksstoffen<br />
(in der Nahrungsmittelindustrie)<br />
beziehungsweise<br />
der unerwünschten<br />
Vermischung von Pharmazeutika<br />
wird damit gedämmt. Mit<br />
der Reinigungsoption ist der<br />
Produktraum von zwei Seiten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Reinigung zugänglich.<br />
Neben der standardmäßig abnehmbaren<br />
Frontplatte mit Dosierrohr<br />
kann nun auch <strong>die</strong><br />
Rückseite der Dosiermulde geöffnet<br />
werden. Dazu wird <strong>die</strong><br />
Rückwand zusammen mit der<br />
Motorkonsole auf Auszugsschienen<br />
nach hinten gezogen.<br />
Schnellverschlüsse und leichtgängige<br />
Gleitlager vereinfachen<br />
<strong>die</strong> Handhabung. Die Dosiergeräte<br />
mit <strong>die</strong>ser zusätzlichen Reinigungsoption<br />
sind in verschiedenen<br />
Größen <strong>für</strong> Leistungen<br />
von 2 bis 77 000 l/h erhältlich.<br />
Die Reinigungsoption kann außerdem<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> gravimetrischen<br />
Dosiersysteme vom Typ DIW gewählt<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218gericke<br />
Halle 5.0, Stand C94<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 45
<strong>phpro</strong><br />
MESSEVORSCHAU<br />
EHEDG- und GMP-konforme Be<strong>die</strong>nstationen<br />
Mehrschichthaftkleber mit hoher Haftkraft<br />
Für den Einsatz unter Reinraumbedingungen<br />
in hygienisch sensiblen<br />
Bereichen hat R. Stahl<br />
HMI Systems jetzt eine GMPkonforme<br />
Version der Be<strong>die</strong>nund<br />
Visualisierungssysteme auf<br />
Basis der Manta-Hardware-Plattform<br />
entwickelt. Die Manta<br />
GMP <strong>für</strong> Reinräume der Reinheitsklasse<br />
C sind in zwei Geräteserien<br />
– als Thin Client sowie<br />
Panel-PC – zum Fernzugriff im<br />
Non-Ex-Bereich auf Prozessleitsysteme<br />
verfügbar. Die Be<strong>die</strong>n -<br />
Bild: R. Stahl<br />
stationen erfüllen <strong>die</strong> konstruktiven<br />
Anforderungen an <strong>die</strong><br />
Reinraumtauglichkeit gemäß<br />
EHEDG und der EU-GMP. Die<br />
abriebfesten Oberflächen aus<br />
gebürstetem Edelstahl mit Rautiefen<br />
kleiner 6 μm wurden derart<br />
gefertigt und montiert, dass<br />
keine Fugen, Sicken oder unzugänglichen<br />
Stellen <strong>die</strong> Reinigung<br />
beeinträchtigen.Das versatzfrei<br />
integrierte Multitouch-<br />
Glasdisplay im 24"-Widescreen-<br />
Format mit einer Full-HD-Auflösung<br />
lässt sich leicht und<br />
rückstandsfrei mit gebräuchlichen<br />
Reinigungs- und Lösungsmitteln<br />
säubern. Durch <strong>die</strong> vorder-<br />
wie rückseitig gewährleistete<br />
Schutzart IP 66 verkraften<br />
<strong>die</strong> HMIs auch <strong>die</strong> Reinigung<br />
mit starkem Strahlwasser.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218stahl<br />
Halle 11.1, Stand C45<br />
Mit dem optimierten Mehrschichthaftkleber<br />
62Xpc von<br />
Herma können raue und<br />
schwierige Oberflächen sicher<br />
beklebt werden. Der 62Xpc<br />
dringt wesentlich schneller in<br />
<strong>die</strong> Oberflächen ein. Dadurch<br />
wird eine extrem starke Anfangshaftung<br />
erreicht. Zudem<br />
konnte <strong>die</strong> Transparenz des<br />
Haftklebers gesteigert werden.<br />
Der Haftkleber 62Xpc zeichnet<br />
sich nicht nur durch das schnelle<br />
Anfließverhalten aus. Auch das<br />
Weißanlaufen der Etikettenränder<br />
bei einem langen Wasserkontakt<br />
wurde deutlich reduziert.<br />
Zudem zeichnet sich der<br />
mehrlagige Haftkleber durch<br />
seine guten Verarbeitungseigenschaften<br />
aus. Die im Mehrschichtverfahren<br />
erzielte Klebstoffschicht<br />
bricht zum Beispiel<br />
schneller und erleichtert dadurch<br />
den Stanzvorgang in der<br />
Etikettenproduktion. So ist unter<br />
anderem ein um ca. 15 bis 20 %<br />
geringerer Stanzdruck möglich.<br />
Das reduziert nicht nur den Verschleiß,<br />
sondern trägt auch dazu<br />
bei, <strong>die</strong> Laufleistung der Produktionsmaschinen<br />
zu erhöhen.<br />
Zusätzlich ist bei <strong>die</strong>sem Haftkleber<br />
<strong>die</strong> Kohäsion, d. h. der<br />
innere Zusammenhalt der Klebstoffschicht,<br />
deutlich erhöht.<br />
Der Haftkleber ist absolut migrationssicher:<br />
Er ist sogar <strong>für</strong><br />
den direkten Lebensmittelkontakt<br />
ohne Einschränkung freigegeben.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218herma<br />
Halle 3.1, Stand F57<br />
Big-Bag-Anschlusssystem<br />
Maßgeschneidert auf <strong>die</strong> Entleerprozesse erlaubt das<br />
Big-Bag-Anschlusssystem LAS-EC (Easy Connect) von<br />
Hecht <strong>für</strong> höchste Containmentanforderungen ein<br />
leichtes, ergonomisches und vor allem sicheres Austragen<br />
von Pulvern. Das LAS-EC zeichnet sich durch eine<br />
hohe Arbeitssicherheit, ein einfaches Entleeren ohne<br />
den Einsatz von Verbrauchsmaterialien wie O-Ringe aus.<br />
Die Be<strong>die</strong>nung erfolgt unkompliziert durch eine pneumatische<br />
Steuerung mit nur drei Funktionen Andocken,<br />
Abdichten und Abdocken. Zusätzlich zum GMP-konformen<br />
Design und einer FDA-Zulassung eignet sich unser<br />
System zum Einsatz gemäß der Atex-Richtlinie.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218hecht<br />
Halle 4.1, Stand G48<br />
Bild: Hecht<br />
Bild: Herma<br />
Systemübergreifender Datenaustausch<br />
Antares Vision bietet mit der<br />
ATS4-Software eine Lösung <strong>für</strong><br />
einen systemübergreifenden Datenaustausch<br />
über alle vier Ebenen<br />
nach ISA-95-Standard. Die<br />
Software erfüllt alle Serialisierungsanforderungen<br />
der EU<br />
und anderer Länder, vom Bedrucken<br />
der Faltschachtel, bis zum<br />
Hochladen der Seriennummern<br />
auf den EU-Hub oder zu Securpharm.<br />
Darüber hinaus ist<br />
<strong>die</strong> Softwarelösung <strong>für</strong> eine reibungslose<br />
Kommunikation zwischen<br />
CMO und Hersteller und<br />
dessen Ebene-4-Software individuell<br />
per ATS-Link-Middleware<br />
anpassbar. Der ATS-Link wandelt<br />
alle Daten automatisch um.<br />
Durch den ATS-Link kann der<br />
CMO zudem bequem mit allen<br />
seinen Kunden auf Basis des sich<br />
aktuell entwickelnden OPEN-<br />
SCS-Standards kommunizieren,<br />
bei dessen Entwicklung Antares<br />
Vision federführend ist. Eine<br />
nahtlose Verbindung zwischen<br />
MAH und CMO ist ebenfalls damit<br />
möglich. Die ATS4-Software<br />
ist in der Lage mit jeder Art von<br />
Anbieter zu kommunizieren. Sie<br />
kann Daten in der Cloud oder<br />
auf einem lokalen Server verwenden.<br />
Ein direkter Daten-<br />
Upload an nationale Datenbanken<br />
lässt sich per Knopfdruck<br />
schnell erledigen. Zudem bietet<br />
<strong>die</strong> ATS4-Software einen Seriennummerngenerator<br />
an.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218antares<br />
Halle 3.0, Stand D71a<br />
46 <strong>phpro</strong> 02-2018
Bild: Watson Marlow<br />
Hygienische Klemmverbindung<br />
Biopure, eine Marke der Watson-Marlow Fluid Technology<br />
Group, hat mit Q-Clamp eine hygienische Tri-<br />
Clamp-Klemmverbindung <strong>für</strong> Single-Use-Komponenten<br />
entwickelt. Q-Clamp lässt sich mit einer Hand be<strong>die</strong>nen<br />
und ermöglicht so in wenigen Sekunden, eine sichere<br />
Verbindung einzurichten. Die manipulationssichere Lösung<br />
erfordert keinerlei Werkzeug – weder <strong>für</strong> das Anbringen<br />
noch <strong>für</strong> das Entfernen. Dank des doppelseitigen<br />
Sperrzapfens bleibt <strong>die</strong> Klemmverbindung sicher<br />
verschlossen, selbst in dem unwahrscheinlichen Fall,<br />
dass der Verschluss auf einer Seite ausfallen sollte.<br />
Q-Clamp verfügt über einen zusätzlichen, in acht verschiedenen<br />
Farben verfügbaren, Verschluss. Dieser lässt<br />
sich nur durch Zerstörung entfernen und bietet so einen<br />
zuverlässigen Schutz vor Manipulation. Außerdem<br />
ermöglicht er eine farbliche Identifizierung und Kennzeichnung<br />
bestimmter Prozessabschnitte. Das farbige<br />
Verschlussteil kann sowohl vor als auch nach dem Festklemmen<br />
der Klemmverbindung angebracht werden.<br />
Hergestellt und verpackt wird Q-Clamp in einem Reinraum<br />
der ISO-Klasse 7 und wurde mit dem Single-Solvent<br />
Approach auf Extractables getestet.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218biopure<br />
Halle 3.1, Stand E70<br />
Mehrsprachige<br />
Katalogproduktion<br />
Für <strong>die</strong> Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />
Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />
um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />
Aufträge geht.<br />
Individuelle Tools, <strong>die</strong> perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />
beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />
Wir können viel <strong>für</strong> Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />
intelligent<br />
Me<strong>die</strong>n<br />
produzieren<br />
druck@konradin.de<br />
www.konradinheckel.de<br />
Rahmenlose Mehrwegbehälter<br />
Schäfer Container Systems bietet<br />
mit dem Schäfer Cube einen<br />
rahmenlosen Edelstahlmehrwegbehälter.<br />
Der Container in<br />
Leichtbaukonstruktion kann <strong>für</strong><br />
Lagerung und Transport von<br />
Gütern eingesetzt werden.<br />
Durch <strong>die</strong> rahmenlose Konstruktion<br />
und eine reduzierte<br />
Gesamthöhe ist der Cube eine<br />
platzsparende und stapelbare Variante<br />
unter den IBCs. Dadurch<br />
kann er auch mit Abfüllanlagen<br />
verwendet werden, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />
Kunststoffbehälter ausgelegt<br />
sind. Bis zu 40 Cubes passen in<br />
einen 40-Fuß-Überseecontainer<br />
beziehungsweise 44 in einen<br />
LKW. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
IBCs entspricht das rund<br />
der Hälfte mehr. Darüber hinaus<br />
ermöglicht der tiefgezogene<br />
Bild: Schäfer Werke<br />
und damit totraumarme Unterboden<br />
eine leichtere Restentleerung<br />
des Behälters. Der Mehrwegbehälter<br />
ist gemäß der Verordnung<br />
EG Nr. 1935/2004 zugelassen<br />
und nach UN-Gefahrgutrecht<br />
(ADR/UN 31 A/Y bis<br />
2,0 kg/l) zertifiziert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218schäfer<br />
Halle 3.0, Stand B3<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 47
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Bilder: Multivac<br />
Beispiel einer komplex ausgeformten Verpackung, in der <strong>die</strong> sensiblen Produkte fixiert werden<br />
Trägersystem <strong>für</strong> speziell ausgeformte Trays<br />
Kleine Serien verpacken<br />
Für das Verpacken von kleinen Serien in Trays bietet Multivac das Tray-Carrier-<br />
Konzept. Bei <strong>die</strong>sem Konzept handelt es sich um ein zirkulierendes Trägersystem,<br />
das mehrere, unterschiedliche Produkte in vorgeformten Blistern bzw. Trays aufnimmt<br />
und zu den einzelnen Prozessschritten des Verpackungsprozesses transportiert.<br />
Der Tray Carrier ist so gestaltet, dass er <strong>für</strong> <strong>die</strong> individuelle Fertigung von<br />
Losgröße 1 bis hin zur Produktion von höheren Stückzahlen nutzbar ist.<br />
In der Pharmabranche geht der Trend zur<br />
Herstellung immer kleinerer Serien. Dies<br />
bedingt Verpackungslösungen, <strong>die</strong> eine<br />
hohe Flexibilität aufweisen, um <strong>die</strong> häufigen<br />
Chargenwechsel wirtschaftlich darstellen<br />
zu können. Eine Packung eines Produkts<br />
kann mehrere Komponenten beinhalten,<br />
beispielsweise vorgefüllte Spritzen,<br />
Nadeln, Vials, Beipackzettel sowie Kleinteile<br />
wie Kappen oder Hülsen. Für <strong>die</strong> sensiblen<br />
Produkte kommen häufig Trays zum<br />
Einsatz, deren Kavitäten so ausgeformt<br />
sind, dass <strong>die</strong> Produkte in dem Tray fixiert<br />
werden, sodass sie weder verrutschen noch<br />
mechanisch beschädigt werden können.<br />
Diese Trays können aus verschiedenen<br />
Materialien bestehen, z. B. APET-(amorphes<br />
Polyethylenterephthalat-)Blister sein, <strong>die</strong><br />
mit Deckelfolien aus Papier oder Tyvek<br />
oder Aluminiumverbunden verschlossen<br />
werden. Nach dem Siegelprozess erfolgt<br />
<strong>die</strong> Kontrolle der fertig versiegelten Trays<br />
auf Vollständigkeit und Qualität.<br />
Solch komplex ausgeformte Trays sind allerdings<br />
oftmals nicht selbststehend. Da<br />
das Beladen der Packungen jedoch grundsätzlich<br />
eine hohe Positioniergenauigkeit<br />
erfordert, werden hier<strong>für</strong> spezielle Zuführsysteme<br />
genutzt und <strong>die</strong> Trays mithilfe<br />
<strong>die</strong>ser Trägersysteme zu den einzelnen<br />
Prozessschritten des Verpackungsprozesses<br />
transportiert. Eine solche Lösung ist der<br />
Multivac Tray Carrier, der optimal geeignet<br />
ist <strong>für</strong> das automatische Zuführen von<br />
Trays und <strong>die</strong> Bestückung mit den Produkten<br />
sowie <strong>für</strong> das Abführen von fertigen<br />
Kombinationspackungen. Der Tray Carrier<br />
wird in der Regel mit einem automatisierten<br />
Traysealer kombiniert. Für das auto -<br />
matisierte Einlegen der leeren Trays in den<br />
Träger kommt ein Tray Denester zum<br />
Einsatz.<br />
48 <strong>phpro</strong> 02-2018
Automatisierte Beladung<br />
Für das Fertigen von Kleinstserien kann das<br />
Rundläufersystem zum Beispiel mit nur einem<br />
Tray Carrier, <strong>für</strong> höhere Taktraten mit<br />
mehreren Tray Carriern bestückt werden.<br />
Das Beladesystem kontrolliert in einem ersten<br />
Schritt mittels eines Überwachungssystems,<br />
ob tatsächlich alle Kavitäten des Tray<br />
Carriers mit den leeren Trays beladen sind.<br />
In einem zweiten Schritt werden <strong>die</strong> Träger<br />
über ein Bandsystem zum nächsten Prozessabschnitt<br />
transportiert. Dort erfolgt <strong>die</strong> Bestückung<br />
der Trays mit den einzelnen Produkten.<br />
Bei sehr kleinen Stückzahlen kann<br />
<strong>die</strong> Bestückung manuell erfolgen, bei großem<br />
Durchsatz werden <strong>die</strong> Trays automatisiert<br />
beladen.<br />
Die automatisierte Zuführung der unterschiedlichen<br />
Produktkomponenten übernehmen<br />
verschiedene, individuell auf das<br />
jeweilige Produkt ausgelegte Systeme. So<br />
werden zum Beispiel vorgefüllte Spritzen<br />
auf Werkstückträgern <strong>für</strong> den Pick-&-<br />
Place-Vorgang zugeführt. Kleine Komponenten<br />
wie Kappen, Hülsen oder Nadeln<br />
gelangen oftmals als Bulkware zu einem Vibrationstopf,<br />
wo sie separiert und ausgerichtet<br />
werden. Produkte, <strong>die</strong> von einem<br />
vorgeschalteten Prozessschritt wie einer<br />
Kennzeichnungslösung kommen, lassen<br />
sich über eine Rollenbahn oder ein Bandsystem<br />
zuführen.<br />
Jeder Tray wird mit den entsprechenden<br />
Produkten per Pick & Place bestückt. Hier<strong>für</strong><br />
werden <strong>die</strong> modularen Handhabungsmodule<br />
von Multivac in Abhängigkeit von Produkt<br />
und erforderlicher Taktzahl mit einem<br />
oder mehreren Robotern ausgestattet. Sie<br />
nehmen mit passenden Greifern <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Produkte auf und legen sie zuverlässig<br />
in der entsprechenden Kavität des Trays ab.<br />
Der Tray Carrier ermöglicht einen sicheren und kontrollierten Transport der<br />
vor geformten Trays<br />
Das Tray-Carrier-Konzept wird in der Regel mit einem automatisierten Traysealer<br />
kombiniert, z. B. dem T 700<br />
Umfassende Qualitätskontrolle<br />
Zur Packungsvollständigkeitsüberwachung<br />
der fertig beladenen Trays kommen Kamerasysteme<br />
zum Einsatz. Sind <strong>die</strong> Packungen in<br />
Ordnung, werden sie im Traysealer mit der<br />
Oberfolie versiegelt. Die versiegelten Packungen<br />
werden schließlich mithilfe des<br />
Tray Carriers zur Entnahmestation weitertransportiert.<br />
Dort entnimmt ein weiteres<br />
Handhabungsmodul <strong>die</strong> Trays aus dem Tray<br />
Carrier. Je nach Anforderung erfolgt <strong>die</strong>s<br />
einzeln oder zu mehreren Trays gleichzeitig.<br />
Die Gutpackungen werden schließlich auf<br />
einem Transportband weiter zum nächsten<br />
Verpackungsschritt, beispielsweise einer<br />
Kartonverpackung, transportiert.<br />
Während des Entnahmeprozesses findet –<br />
immer auf Einzelpackungsebene – auch das<br />
Ausschleusen der Schlechtpackungen statt.<br />
Hierbei handelt es sich um Leerpackungen<br />
sowie um unvollständige Packungen, <strong>die</strong><br />
wieder in den Prozess zurückgeführt werden<br />
dürfen. Auch prozessbedingte Schlechtpackungen<br />
werden komplett aus dem Prozess<br />
ausgeschleust. Eine Stichprobenentnahme<br />
zur sogenannten „in process control“<br />
(IPC) ist jederzeit möglich. Zur Erfüllung<br />
der „good philosophy“ ist der Entnahmeprozess<br />
so gestaltet, dass der Roboter erst<br />
<strong>die</strong> Schlechtpackungen ausschleust und<br />
dann <strong>die</strong> Gutpackungen auf dem Transportband<br />
ablegt. Dadurch ist gewährleistet, dass<br />
Schlechtpackungen auch sicher aus dem<br />
Prozess ausgeschleust werden.<br />
Die sichere und zugleich effiziente Verpackungslösung<br />
setzt sich aus einfachen Einzelmodulen<br />
zusammen, <strong>die</strong> perfekt auf -<br />
einander abgestimmt sind. Durch den<br />
modularen Aufbau kann das System optimal<br />
auf <strong>die</strong> jeweiligen Anforderungen ausgelegt<br />
werden, wobei <strong>die</strong> Bandbreite von Los -<br />
größe 1 bis hin zu hohen Fertigungsstückzahlen<br />
reicht.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218multivac<br />
AUTOR:<br />
LUC VAN DE VEL<br />
Vice President MCP,<br />
Multivac<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 49
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Weiterverarbeitung inklusive<br />
Tablettierung von<br />
Brausepulver<br />
Die Herstellung von Brausetabletten ist in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll. Es bedarf<br />
schon einer angepassten Technologie und großer Erfahrung, um Brauseprodukte<br />
schnell, sicher und produktgerecht zu verarbeiten. Romaco Kilian bietet <strong>die</strong> passende<br />
Lösung zur effizienten Verpressung der Rezepturen und hat auch <strong>die</strong> Weiterverarbeitung<br />
und Verpackung des bruchempfindlichen Produkts im Blick.<br />
Ob Schmerzmittel, Hustenlöser oder Medikamente<br />
zur Behandlung des Magen-<br />
Darm-Trakts – der Einsatzbereich von Brausetabletten<br />
ist vielfältig. Nicht nur <strong>für</strong> Kinder,<br />
sondern besonders auch <strong>für</strong> ältere Menschen<br />
und Patienten mit Schluckbeschwerden<br />
oder empfindlichem Magen ist <strong>die</strong> Einnahme<br />
der wasserlöslichen Medikamente<br />
besonders angenehm. So viele Vorteile sie<br />
<strong>für</strong> den Verbraucher hat, so anspruchsvoll ist<br />
jedoch <strong>die</strong> Herstellung und Verarbeitung der<br />
hygroskopischen Darreichungsform. Brausetabletten<br />
reagieren von Natur aus höchst<br />
sensibel auf Luft, Licht und Feuchtigkeit.<br />
Zahlreiche aktive pharmazeutische Wirk -<br />
Brausetabletten sind anspruchsvoll in der Herstellung<br />
stoffe (APIs) und Vitamine, <strong>die</strong> in den Rezepturen<br />
verarbeitet werden, sind zudem<br />
sehr hitzeempfindlich. Außerdem neigen <strong>die</strong><br />
Tabletten aufgrund ihrer porösen Struktur<br />
zu Abrieb und Bruch. All <strong>die</strong>se Faktoren gilt<br />
es bei der Verarbeitung zu beachten. Die<br />
Tablettenpresse KTP 590X von Romaco Kilian<br />
ist <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Anforderungen ausgelegt.<br />
Bilder: Romaco Kilian<br />
Schonend verpresst<br />
Brausetabletten neigen naturgemäß zu Lufteinschlüssen<br />
und unerwünschtem Capping.<br />
Daher erfolgt ihre Tablettierung in drei<br />
Schritten. Der Einfachrundläufer Kilian<br />
KTP 590X wurde dazu mit drei Druckstationen<br />
ausgestattet. Die erste Druckrolle presst<br />
das Pulver lediglich leicht an, im zweiten<br />
Schritt erfolgt <strong>die</strong> Vorverdichtung und an<br />
der dritten Druckstation wird <strong>die</strong> Tablette<br />
mit Hauptdruck zum fertigen Produkt verpresst.<br />
Die Verwendung des Kilian-Werkzeugs<br />
28/41 verlängert darüber hinaus <strong>die</strong><br />
Druckverweilzeit, was zu höheren Tablettenhärten<br />
führt, da insgesamt mehr Zeit zum<br />
Entlüften bleibt. So wird verhindert, dass <strong>die</strong><br />
Tabletten nachträglich aufplatzen.<br />
Da Brausepulver hygroskopisch sind und<br />
sehr schlechte Fließeigenschaften haben, ist<br />
das Füllschuh- und Rührflügeldesign der<br />
Tablettenpresse so konzipiert, dass das Pulver<br />
gut einlaufen kann und sich gleichmäßig<br />
in der Matrize verteilt. Darüber hinaus<br />
kann sie mit Magnesiumstearat geschmiert<br />
werden, um zu verhindern, dass das Produkt<br />
an den Presswerkzeugen anhaftet.<br />
Mit einem extern angeschlossenen Schmiermittelzuführsystem<br />
werden <strong>die</strong> Stempeloberflächen<br />
sowie Matrizenwandungen<br />
während des laufenden Prozesses besprüht.<br />
Das hat den Vorteil, dass das Schmiermittel<br />
nicht vorab ins Produkt gemischt werden<br />
muss. Für eine externe Schmierung wird<br />
deutlich weniger Material benötigt. Infolgedessen<br />
werden höhere Tablettenhärten erreicht,<br />
was <strong>die</strong> Produktqualität insgesamt<br />
verbessert. Zudem reduziert <strong>die</strong> externe<br />
Schmierung <strong>die</strong> Aushebekraft der Tabletten<br />
und schont daher auch Produkt und Maschine.<br />
Der Verbraucher dankt es dem Hersteller<br />
spätestens bei der Einnahme der Tablette.<br />
Mit einem externen System geschmier-<br />
50 <strong>phpro</strong> 02-2018
Einfachrundläuferpresse KTP 590X zur Tablettierung von<br />
Brause produkten<br />
Ausschwenkbare Matrizenscheibe<br />
te Brausetabletten haben eine glattere Oberfläche,<br />
enthalten weniger Magnesiumstearat<br />
und hinterlassen keinen Fettfilm, wenn sie<br />
zum Trinken in Wasser gelöst werden.<br />
Coole Maschinen<br />
Bei den Tablettenpressen der Baureihe KTP X<br />
von Romaco Kilian wird <strong>die</strong> Prozesstemperatur<br />
konstant unter 30 °C gehalten. Um <strong>die</strong><br />
Wärmeeinbringung zu reduzieren, wurden<br />
<strong>die</strong> Druckrollen mit Leichtlauflagern ausgestattet<br />
und das Getriebe des Füllschuhs extern<br />
montiert. Ein spezieller Kühlring, der<br />
unterhalb der Matrizenscheibe sitzt, <strong>die</strong>nt<br />
darüber hinaus als Temperaturbarriere. Im<br />
Antriebsbereich wird <strong>die</strong> Temperatur durch<br />
<strong>die</strong> gezielte Kühlung des Torqueantriebs reguliert.<br />
Entscheidend ist auch der Einsatz<br />
von Magnetbremsen, <strong>die</strong> keine Reibungswärme<br />
erzeugen und zudem das Material<br />
schonen. Für <strong>die</strong> Tablettierung von temperaturempfindlichen<br />
Produkten muss daher<br />
kein zusätzliches Kühlaggregat installiert<br />
werden. Die KTP-Serie ist „cool“ genug.<br />
alverlust. So ist es möglich, <strong>die</strong> Gesamtanlageneffektivität,<br />
sprich <strong>die</strong> OEE-Werte, der<br />
Tablettenpresse deutlich zu steigern. Je nach<br />
Rezeptur erzielt <strong>die</strong> Kilian KTP 590X eine<br />
Ausbringung von bis zu 290 000 Brausetabletten<br />
pro Stunde. Für Ein- oder Zweischichttabletten<br />
beläuft sich <strong>die</strong> Maximalleistung<br />
des Einfachrundläufers dagegen auf<br />
bis zu 511 200 Tabletten pro Stunde.<br />
Saubere Leistung<br />
Die Produktion von Brausetabletten ist eine<br />
staubige Angelegenheit. Die Press-, Rüstund<br />
Antriebsbereiche der KTP 590X sind<br />
aus <strong>die</strong>sem Grund strikt voneinander getrennt.<br />
So wird sichergestellt, dass der Tablettenstaub<br />
nicht in den Maschinenraum<br />
eindringt. Umgekehrt kann kein Maschinenöl<br />
ans Produkt gelangen. Patentierte Faltenbälge<br />
ummanteln Ober- und Unterstempel<br />
und schützen <strong>die</strong> Tabletten vor Verunreinigungen<br />
mit Blackspots. Das geschlossene<br />
System aus elastischem Kunststoff wird<br />
durch Bohrungen in der Matrizenscheibe<br />
entlüftet. Füllschuh und Tablettenablauf der<br />
Presse sind komplett waschbar und daher<br />
leicht zu reinigen. Die Partikelkonzentration<br />
in der Produktionsumgebung wird durch<br />
den staubdichten Tablettenablauf stark verringert.<br />
So sorgt das Hygienekonzept von<br />
Kilian <strong>für</strong> sichere Prozesse und minimiert<br />
das Risiko von Kreuzkontaminationen.<br />
Sichere Weiterverarbeitung<br />
Aufgrund ihrer chemisch-physikalischen<br />
Eigenschaften werden Brausetabletten nicht<br />
zwischengelagert, sondern direkt an <strong>die</strong><br />
Schnell am Start<br />
Um Rüst- und Reinigungszeiten zu optimieren,<br />
hat Kilian <strong>die</strong> Anzahl der produktberührenden<br />
Teile der Tablettenpressen systematisch<br />
reduziert. Zudem lassen sich Matrizenscheibe,<br />
Tablettenauslauf und Füllschuh<br />
komplett ausschwenken, was einen guten<br />
Zugriff auf <strong>die</strong> Baugruppen ermöglicht. Für<br />
Formatwechsel werden keine zusätzlichen<br />
Werkzeuge benötigt. Außerdem verkürzt <strong>die</strong><br />
Regelung der Anlaufdosierung über <strong>die</strong> Füllung<br />
<strong>die</strong> Anfahrzeiten und senkt den Materinachgeschalteten<br />
Verpackungsmaschinen<br />
übergeben. Für den Transport der bruchempfindlichen<br />
Tabletten hat Romaco einen<br />
Spezialtransfer von der Tablettenpresse zur<br />
Primärverpackungseinheit entwickelt. Die<br />
Tabletten laufen direkt vom Abstreifer der<br />
Presse auf ein Transportband von Kilian, das<br />
mit erhöhter Bandgeschwindigkeit betrieben<br />
wird. Durch <strong>die</strong> Beschleunigung werden<br />
Tablettenstaus am Auslauf der Presse verhindert<br />
und <strong>die</strong> Produkte sanft ausgeschleust<br />
und vereinzelt. Das ermöglicht eine<br />
gezielte Musterziehung, bevor <strong>die</strong> Tabletten<br />
über einen rotierenden Drehteller auf das<br />
Transportband der Primärverpackungsanlage<br />
laufen. Auf ihrem Weg zur Verpackungsmaschine<br />
passieren sie weitere Stationen zur<br />
Staubabsaugung und Bruchausscheidung.<br />
Brausetabletten werden standardmäßig entweder<br />
in Streifenverpackungen oder Röhrchen<br />
verpackt. Die Romaco-Marke Siebler<br />
liefert sowohl Heißsiegelmaschinen als auch<br />
Röhrchenfüller. Zusammen mit den Tablettenpressen<br />
bilden <strong>die</strong> beiden Produktlinien<br />
eine funktionale Einheit zur Herstellung<br />
und Verpackung von Brausetabletten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218romaco<br />
AUTOR:<br />
PETER HEYN<br />
Technical Marketing,<br />
Romaco Kilian<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 51
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Bilder: Harro Höfliger<br />
In der Anlage zur Verpackung von Schmerzmitteln sorgen Bildverarbeitungssysteme an mehreren Stellen <strong>für</strong> zuverlässige Qualitätsüberprüfungen<br />
Drei Bildverarbeitungssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verpackungslinie<br />
Schmerzmittelstreifen<br />
genau geprüft<br />
Mucoadhesive Buccal Film (MBF) lautet der medizinische Fachausdruck <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Verabreichungsform starker Schmerzmittel, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Harro Höfliger Produktions- und<br />
Verpackungsanlagen entwickelt und baut. Das Schmerzmittel auf einem Träger -<br />
material löst sich im Mundraum auf. In einer neuen Anlage zur Verpackung der<br />
Schmerzmittel sorgen Bildverarbeitungssysteme an mehreren Stellen <strong>für</strong> zuver -<br />
lässige Qualitätsüberprüfungen.<br />
Was Patienten am Ende aus einer Verpackung<br />
entnehmen und zur Schmerzlinderung<br />
im Mund zergehen lassen, muss bei<br />
der vorangegangenen Verarbeitung in allen<br />
Prozesssta<strong>die</strong>n strengsten Qualitätsanforderungen<br />
genügen. Bei den Harro-Höfliger-<br />
Produktions- und Verpackungsmaschinen<br />
vom Typ PMK 150/300 wird zunächst der<br />
MBF-Wirkstoff, der auf einer Trägerfolie<br />
aufgebracht ist, von einer Rolle abgewickelt<br />
und <strong>die</strong> Schutzfolie auf der Oberseite über<br />
entsprechende Mechaniken abgezogen. Anschließend<br />
wird <strong>die</strong> Bahn mit einer Angabe<br />
zur Wirkstoffdosierung über einen Flexo -<br />
drucker bedruckt. Der Wirkstoff ist in dem<br />
Laminat gleichmäßig verteilt, sodass <strong>die</strong><br />
Medikamentendosierung über <strong>die</strong> Größe<br />
des Mucoadhesive Buccal Film (MBF) gesteuert<br />
werden kann. Zwischen 10 x 10 und<br />
17 x 17 mm groß sind <strong>die</strong> Produkte, <strong>die</strong> in<br />
<strong>die</strong>ser Anlage zwischen einer oberen und<br />
unteren Aluminiumverbundsfolie in jeweils<br />
50 x 50 mm große Aluminiumbeutel gesiegelt<br />
werden.<br />
Drei Bildverarbeitungsstationen<br />
Das erste der insgesamt drei Bildverarbeitungsmodule<br />
<strong>die</strong>ser Anlage überprüft den<br />
korrekten Aufdruck auf der Vorderseite aller<br />
drei Wirkstoffstreifen mit einer maximalen<br />
Geschwindigkeit von 1050 Teilen pro Minute<br />
oder umgerechnet fast 18 Teilen pro Sekunde,<br />
und <strong>die</strong>s auf jeder der drei Bahnen.<br />
Die getriggerte Bildaufnahme über alle drei<br />
Streifen und 150 mm hinweg übernimmt<br />
dabei eine Spyder3-Zeilenkamera von Teledyne<br />
Dalsa mit 4k Pixeln Auflösung und ei-<br />
52 <strong>phpro</strong> 02-2018
Aufdruckkontrolle mit bis zu 1050 Teilen<br />
pro Minute<br />
ner APO-Componon-Optik von Schneider<br />
Kreuznach. Für <strong>die</strong> passende Beleuchtung<br />
sorgt eine rote LNSP-Zeilenbeleuchtung von<br />
CCS. Die Auswertung der Bilder aller drei<br />
Bildverarbeitungsmodule übernimmt ein<br />
Industrie-PC, der nachfolgend gesondert beschrieben<br />
wird.<br />
Fehlerhafte Teile werden im internen Schieberegister<br />
der Maschine als „schlecht“ gekennzeichnet<br />
und am Ende der Maschine in<br />
einen separaten Auswurf ausgeschleust. Anschließend<br />
werden aus den drei Bahnen <strong>die</strong><br />
finalen Produkte mit einer Rotationsstanze<br />
ausgeschnitten und mittels Vakuum auf <strong>die</strong><br />
untere Packstofffolie übergeben.<br />
Die Produkte sollten somit nun in Dreierreihen<br />
mit korrektem Abstand in Längs- und<br />
Querrichtung auf dem Trägerstoff platziert<br />
sein, was <strong>die</strong> zweite Bildverarbeitungsstation<br />
überprüft: Sie kontrolliert zum einen <strong>die</strong><br />
Position der vereinzelten Produkte, um sicherzustellen,<br />
dass der anschließende Versiegelungsprozess<br />
korrekt ablaufen kann. Zum<br />
anderen prüft <strong>die</strong>se Station <strong>die</strong> Produktgröße<br />
sowie eine Kontamination durch Fremdkörper.<br />
Diese Fehler erkennt das System bis<br />
zu einer Größe von etwa 1 mm 2 .<br />
An der zweiten Bildverarbeitungsstation erfolgt<br />
<strong>die</strong> Bildaufnahme über alle drei Streifen<br />
hinweg erneut über <strong>die</strong> Kombination<br />
einer Spyder3-Zeilenkamera von Teledyne<br />
Dalsa mit 4k Pixeln Auflösung und einer<br />
APO-Componon-Optik von Schneider<br />
An der zweiten Bildverarbeitungsstation<br />
werden <strong>die</strong> Positionen der vereinzelten<br />
Produkte überprüft<br />
Kreuznach. Für <strong>die</strong> optimale Ausleuchtung<br />
der Streifen sorgt hier eine blaue LNSP-Zeilenbeleuchtung<br />
mit Koaxial-Aufsatz von<br />
CCS. Mit der blauen Beleuchtung konnten<br />
das Produkt und <strong>für</strong> den Fall einer späteren<br />
Erweiterung um Druckprüfungen an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle auch <strong>die</strong> Schrift zum Hintergrund<br />
optimal kontrastiert werden.<br />
Eine dritte Bildverarbeitungsstation prüft<br />
<strong>die</strong> Bedruckung der oberen Packstoffbahn.<br />
Diese Inspektion ist der ersten Station sehr<br />
ähnlich: Geprüft werden <strong>die</strong> zuvor gedruckten<br />
Produktionsdaten, das Verfallsdatum, <strong>die</strong><br />
Chargennummer sowie <strong>die</strong> Packstoffnummer<br />
als 2-D-Matrixcode.<br />
Anspruchsvolle Auswertung<br />
Die zeilenförmigen Bilddaten aller drei Bildverarbeitungsstationen<br />
werden an einen<br />
speziell zusammengestellten Rechner übergeben,<br />
in dem ein Frame Grabber des Typs<br />
Microenable IV von Silicon Software <strong>die</strong><br />
eingehenden Zeilendaten puffert, zu kompletten<br />
Bildern zusammensetzt und dann<br />
auswertet. Dieser Teil der Aufgabe war extrem<br />
anspruchsvoll, denn <strong>die</strong> Bilder werden<br />
über <strong>die</strong> einzelnen Produkte hinweg überlappend<br />
aufgenommen. Jedes Bild besteht<br />
aus dem Ende des vorangegangenen Produkts,<br />
des kompletten aktuellen Produkts<br />
und dem Anfang des nachfolgenden Produkts.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise kann sichergestellt<br />
werden, dass auch Fehler an den Schnittstellen<br />
zweier Produkte zuverlässig erkannt<br />
werden. Da alle Aufnahmen getriggert erfolgen,<br />
können <strong>die</strong> Positionen aller fehlerhaften<br />
Produkte im Prozess exakt verfolgt werden,<br />
um <strong>die</strong>se am Ende der Maschine als<br />
Schlechtteile auszuwerfen.<br />
Nach diversen vergeblichen Versuchen mit<br />
anderen Technologien konnte das Bildverarbeitungsteam<br />
von Harro Höfliger <strong>die</strong>se Verarbeitungsaufgabe<br />
mit einem Frame Grabber<br />
in Kombination mit der Softwareumgebung<br />
Visual Applets von Silicon Software lösen.<br />
Einen rechenintensiven Teil der Bildverarbeitung<br />
übernimmt dabei ein FPGA auf<br />
dem Frame Grabber und reduziert damit <strong>die</strong><br />
CPU-Belastung des Industrie-PCs durch eine<br />
geeignete Bildvorverarbeitung.<br />
Kompetenter Partner<br />
Nach einer Schulung von Silicon Software<br />
zur optimalen Nutzung der FPGA-Architektur<br />
auf dem Frame Grabber in Kombination<br />
mit Visual Applets wurden <strong>die</strong> speziell <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong>se Anforderungen nötigen Anpassungen<br />
bei Stemmer Imaging in Auftrag gegeben.<br />
Stemmer Imaging hat dabei <strong>die</strong> FPGA-Programmierung<br />
übernommen und das Bildverarbeitungssystem<br />
mit Harro Höflinger<br />
gemeinsam kontinuierlich weiterentwickelt,<br />
um unter anderem Monochrom- und Farbzeilenkameras<br />
einsetzen zu können.<br />
Harro Höfliger vertraut bereits seit vielen<br />
Jahren auf Stemmer Imaging. Von den hier<br />
beschriebenen Anlagen hat Harro Höfliger<br />
mittlerweile weltweit bereits über 100 Stück<br />
verkauft. Auch <strong>für</strong> zukünftige Anlagen mit<br />
Bahnbreiten über 300 mm steht beim Thema<br />
Bilderverarbeitung fest: Stemmer Imaging<br />
ist als Komponenten- und Technologiepartner<br />
<strong>für</strong> gemeinsame Entwicklungen im<br />
Bildverarbeitungsbereich weiterhin gesetzt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218stemmer<br />
AUTOR:<br />
PETER STIEFENHÖFER<br />
Fachjournalist<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 53
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Glasflaschen bei Weleda auszeichnen<br />
Natur pur etikettieren<br />
Weleda ist einer der weltweit führenden Hersteller von zertifizierter Naturkosmetik<br />
und anthroposophischen Arzneimitteln. Rund 81 % der Rohstoffe kommen aus biologischem<br />
oder biologisch-dynamischem Anbau und von kontrollierter Wildsammlung.<br />
Für <strong>die</strong> Etikettierung seiner Produkte suchte das Unternehmen eine neue Maschine<br />
und wurde bei Gernep fündig.<br />
Betritt man den Hauptsitz von Weleda im<br />
schweizerischen Arlesheim, empfängt einen<br />
sofort der typisch frische, angenehme Duft,<br />
der an eine Sommerwiese im Hochgebirge,<br />
an blühende mallorquinische Mandelbäume<br />
oder exotische Granatäpfel erinnert. Weleda<br />
verarbeitet rund 1000 natürliche, nachhaltig<br />
hergestellte Rohstoffe. Daraus werden ca.<br />
120 Naturkosmetikprodukte und mehr als<br />
1000 Arzneimittel hergestellt.<br />
2010 sollte <strong>die</strong> bis dahin eingesetzte Etiket-<br />
tiermaschine ersetzt werden. Neben anderen<br />
Mitbewerbern schaute sich Weleda auch eine<br />
Gernep-Etikettiermaschine an und war<br />
sofort von der hochwertigen Verarbeitung,<br />
der Flexibilität und der technischen Qualität<br />
überzeugt. Damit begann <strong>die</strong> Partnerschaft<br />
der beiden Unternehmen. Seit 2011 etikettiert<br />
Weleda mit einer Labetta 10 640 2 SK<br />
SD hauptsächlich Kunststoffbehältnisse.<br />
2015 folgte eine Soluta 10 640 2 SK SD <strong>für</strong><br />
verschiedenste Flaschen aus Glas.<br />
Bis zu 4800 Flaschen pro Stunde<br />
Auf der Soluta werden insgesamt acht verschiedene<br />
Glasbehältnisse in unterschiedlichen<br />
Größen und Formen etikettiert: Vom<br />
50-ml-Flakon mit Rundumetikett über<br />
100-ml- bis zur 200-ml-Flasche mit Vorderund<br />
Rückenetikett ergibt sich ein breites<br />
Spektrum mit unterschiedlichsten Anforderungen.<br />
So wird z. B. per Laser das Abfülldatum<br />
auf das Vorderetikett aufgebracht. Ist<br />
<strong>die</strong>ses fehlerhaft oder fehlt gar komplett,<br />
Bilder: Gernep<br />
Weleda produziert Naturprodukte in den<br />
typischen Glasflaschen<br />
Für <strong>die</strong> Etikettierung verwendet Weleda eine Soluta von Gernep, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Abfüll- und Verpackungslinie<br />
eingebunden ist<br />
54 <strong>phpro</strong> 02-2018
gewährleistet <strong>die</strong> photoelektronische Sensorik<br />
den impulsgesteuerten Ausstoß über den<br />
achtfachen Auspusher.<br />
Die Soluta ist dabei absolut zuverlässig und<br />
erfüllt <strong>die</strong> sogenannte Qualifizierungsnorm<br />
<strong>für</strong> Behältnisse, deren Inhalt Alkohol enthält.<br />
Das ist bei den von Weleda abgefüllten Arzneien<br />
besonders wichtig, denn hier sind <strong>die</strong><br />
Regeln so streng wie im chemisch-pharmazeutischen<br />
Bereich.<br />
Bei Weleda etikettiert <strong>die</strong> Soluta bis zu 4800<br />
Flaschen pro Stunde, abhängig von Befüllmenge<br />
und Umverpackung. Ein großer Vorteil<br />
der Soluta ist, dass <strong>die</strong> Flexibilität auch<br />
bei den Zusatzaggregaten gewährleistet ist.<br />
Weleda hat sich <strong>für</strong> Spendereinheiten von<br />
Herma entschieden, <strong>die</strong>se haben eine<br />
Schnellwechsel-Spendekante mit Bajonetteverschluss.<br />
Die Genauigkeit beim Etikettieren<br />
hat Weleda in Verbindung mit der Soluta<br />
überzeugt. Auch <strong>die</strong> Formatteile <strong>für</strong> den<br />
Ein- und Auslauf sind schnell umgerüstet,<br />
innerhalb weniger Minuten kann so auf andere<br />
Behälter und Etiketten gewechselt werden<br />
und <strong>die</strong> Stillstandzeiten sind sehr niedrig.<br />
Die Technik funktioniert auch nach Jahren<br />
der starken Beanspruchung immer noch<br />
einwandfrei.<br />
Gute Einweisung der Be<strong>die</strong>ner<br />
Gernep steht aber nicht nur <strong>für</strong> qualitativ<br />
hochwertige Technik, sondern auch <strong>für</strong> exzellenten<br />
Service. Die Einweisung und Schulung<br />
vor Ort ist das A und O, denn dadurch<br />
kann <strong>die</strong> Stillstandquote auf ein Minimum<br />
gesenkt werden. Bei größeren Problemen<br />
sind <strong>die</strong> Gernep-Techniker kurzfristig verfügbar.<br />
Auch das ist ein Grund, warum <strong>die</strong><br />
Weleda-Techniker im regen Austausch mit<br />
Bis zu 4800 Selbstklebe -<br />
etiketten werden gespendet<br />
und angebürstet<br />
den Kollegen der anderen Standorte stehen<br />
und <strong>für</strong> zukünftige Projekte den Etikettiermaschinenhersteller<br />
empfehlen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218gernep<br />
AUTORIN:<br />
ULRIKE FISCH<br />
Leiterin Marketing und<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Gernep<br />
<strong>phpro</strong><br />
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<strong>phpro</strong> 02-2018 55
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Bild: Kraiburg TPE<br />
TPE <strong>für</strong> den pharmazeutischen Markt<br />
Mit Thermoplast M hat Kraiburg TPE Compounds entwickelt,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> eine Anwendung bis hin zum direkten<br />
Blut- und Medikamentenkontakt zugelassen sind und<br />
sich medizinkonform einfärben lassen. Die Compounds<br />
sind nach DIN ISO 10993–5 (Zytotoxizität), –10 (Intrakutan<br />
Irritation), –11 (Akute System Toxizität), USP<br />
Class VI (Kapitel 88) und DIN ISO 10993–4 (Hämolyse)<br />
zertifiziert. Darüber hinaus ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Materialien bei<br />
der US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA)<br />
ein Drug Master File (DMF) hinterlegt. Die Compounds<br />
<strong>für</strong> Medizinanwendungen werden ausschließlich auf<br />
speziellen, zugewiesenen Aggregaten produziert. Mit<br />
Thermoplast-M-Compounds können <strong>die</strong> Verarbeitungsstandards<br />
im Reinraum eingehalten werden. Die Materialien<br />
sind nach den gängigen Methoden mit Gammaoder<br />
Betabestrahlung, EtO-Gas oder Heißdampf sterilisierbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218kraiburg<br />
Rückverfolgung von Faltschachteln<br />
Mit der Track-&-Trace-Maschine<br />
Promatic PTT hat Romaco eine<br />
Plattform <strong>für</strong> Fälschungssicherheitssysteme<br />
zur Identifikation<br />
von Faltschachteln entwickelt. Je<br />
nach Spezifikation kann <strong>die</strong> Promatic<br />
PTT entweder in neue Linienkonfigurationen<br />
implementiert<br />
oder auch als Retrofit nachgerüstet<br />
werden. Dabei spielt es<br />
keine Rolle, ob das PTT-Modul<br />
an einen kontinuierlichen oder<br />
getakteten Kartonierer von Promatic<br />
oder an ein Fremdaggregat<br />
angeschlossen wird. Die unabhängig<br />
arbeitende Maschine<br />
mit Servoantrieb synchronisiert<br />
den Betrieb der vor- und nachgeschalteten<br />
Linienkomponenten<br />
und sorgt <strong>für</strong> einen positiven<br />
Faltschachteltransfer mit<br />
Transportzahnriemen.<br />
Bild: Romaco<br />
Zunächst werden <strong>die</strong> Packungen<br />
von der Seite mit variablen Daten<br />
und dem Pharmacode,<br />
wahlweise einem 2-D-Datamatrix<br />
oder QR-Code, bedruckt.<br />
Im Anschluss können <strong>die</strong> Druckdaten<br />
mit OCR/OCV optisch<br />
ausgelesen und verifiziert werden.<br />
Dieses System eignet sich<br />
auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anbindung einer<br />
Serialisierungssoftware. Außerdem<br />
besteht <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
von oben eine Vignette auf den<br />
Faltschachteln aufzubringen.<br />
Auch <strong>die</strong>ser Vorgang wird von<br />
einer Kamera überwacht. Darüber<br />
hinaus können <strong>die</strong> Verschlusslaschen<br />
auf beiden Seiten<br />
der Faltschachtel mit Sicherheitsetiketten<br />
versiegelt werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218romaco<br />
Schlüsselfertige Serialisierungssoftware<br />
Bild: Adents<br />
Das schlüsselfertige Serialisierungssoftwarepaket<br />
Adents Seriza<br />
ermöglicht Arzneimittelherstellern<br />
<strong>die</strong> einfache Einhaltung<br />
von aktuellen und zukünftigen<br />
Richtlinien hinsichtlich<br />
Produkt identifikation und<br />
-Rückverfolgbarkeit. Adents<br />
Seriza ist eine standardisierte<br />
Serialisierungslösung, <strong>die</strong> sich<br />
rasch in pharmazeutische Abfüllanlagen<br />
implementieren und<br />
einfach auf weitere Linien oder<br />
sogar Standorte übertragen lässt.<br />
Dies ist vor allem vor dem Hintergrund<br />
der nahenden Frist <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> verbindliche Einhaltung der<br />
Flexibler Tamper-Evident-Etikettierer<br />
Bild: LSS<br />
EU-Fälschungsschutzrichtlinie<br />
(2011/62/EU) im Jahr 2019<br />
wichtig. Da <strong>die</strong> Konfiguration<br />
vollständig auf Standortebene<br />
stattfindet, ist eine separate<br />
Konfiguration pro Linie un -<br />
nötig, was wiederum das Risiko<br />
menschlicher Fehler reduziert<br />
und <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung erleichtert.<br />
Die Serialisierungssoftware von<br />
Adents ist hardwareunabhängig,<br />
was bedeutet, dass sie mit<br />
verschiedensten Geräten kom -<br />
patibel ist.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218adents<br />
Die Tamper-Evident-Etikettiermaschine<br />
von LSS erfüllt <strong>die</strong> Serialisierungsanforderungen<br />
der<br />
EU-Richtlinie 2011/62/EU. Sie<br />
versiegelt Faltschachteln und ist<br />
mit Druck- und Sichtkontrollsystemen<br />
aller Marken kompatibel.<br />
Auf jeder einzelnen Schachtel<br />
bringt der Etikettierer eine<br />
andere Seriennummer an und<br />
stellt damit <strong>die</strong> Rückverfolgbarkeit<br />
sicher. Bis zu 300 Verpackungen<br />
pro Minute etikettiert<br />
<strong>die</strong> Tamper-Evident-Lösung und<br />
versiegelt Faltschachteln mit<br />
versetztem Steckverschluss sowie<br />
Deckelverschluss. Die flexible<br />
Maschine verarbeitet Faltschachteln<br />
von 50 bis 220 mm<br />
Weite, 15 bis 120 mm Höhe sowie<br />
40 bis 120 mm Länge und<br />
bringt sowohl transparente als<br />
auch nicht-transparente Etiketten<br />
an. Dank ihres kleinen Footprints<br />
lässt sie sich offline und<br />
inline auch in kleine Produktionsflächen<br />
integrieren. Während<br />
der Zuführung registriert der<br />
Etikettierer Position und Länge<br />
jeder Verpackung. Beim Verarbei -<br />
tungs prozess kann <strong>die</strong> Etikettiermaschine<br />
jederzeit stoppen und<br />
wie der starten und dabei ein<br />
sicheres Produktregister beibehalten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218lss<br />
56 <strong>phpro</strong> 02-2018
Booklet-Etikett erhält Erstöffnungsschutz<br />
Modulares Multi-Kamerasystem<br />
Bild: August Faller<br />
Als Konsequenz der EU-Verordnung<br />
(EU) 2016/161 kann bei<br />
verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
<strong>die</strong> Packungsbeilage<br />
in Zukunft nicht mehr gelesen<br />
werden, ohne <strong>die</strong> Versiegelung<br />
zu zerstören. Dadurch erlischt<br />
<strong>die</strong> Erstöffnungsgarantie. August<br />
Faller hat daher das Team-Label<br />
entwickelt, das eine Versiegelung<br />
mit einem mehrseitigen<br />
Haftetikett kombiniert. Die Erstöffnungsgarantie<br />
wird durch eine<br />
spezielle Lasche sichergestellt.<br />
Diese ist perforiert und<br />
über <strong>die</strong> Einstecklasche der Faltschachtel<br />
verklebt. Die Schlitzung<br />
des Laminats erfolgt mithilfe<br />
einer hochpräzisen Zwei-<br />
Ebenen-Stanzung. Dadurch lässt<br />
sich das Booklet an der Öffnungslasche<br />
leicht öffnen, ohne<br />
dass der Erstöffnungsschutz beschädigt<br />
wird. Für umweltbewusste<br />
Unternehmen stellt Faller<br />
das Team-Label auf Wunsch<br />
auch ohne Laminat und vollständig<br />
aus Papier her. Dadurch<br />
kann <strong>die</strong> Verpackung vollständig<br />
über das Altpapier entsorgt werden.<br />
Das Team-Label stellt <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Informationen der regulären<br />
Packungsbeilage zusätzlich<br />
außen auf einem mehrseitigen<br />
Haftetikett bereit. Das Etikett mit<br />
Erstöffnungsschutz fertigt Faller<br />
<strong>für</strong> alle gängigen Faltschachtelgrößen.<br />
Es ist 6/6-farbig bedruckbar<br />
und kann mit einer<br />
Heißfolienprägung ausgestattet<br />
werden, um das Produkt <strong>für</strong> den<br />
Point of Sale z. B. in der Apotheke<br />
ansprechend zu gestalten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218faller<br />
Cognex verbindet das In-Sight-VC200-Multi-Smart -<br />
kamera-Vision-System mit den modularen und kompakten<br />
Smartkameras der In-Sight-Serie 7000. Das Multi-Kamerasystemen<br />
verteilt <strong>die</strong> Datenverarbeitung auf<br />
mehrere autarke Smartkameras und erweitert somit <strong>die</strong><br />
Bandbreite der möglichen Prüfanwendungen. Diese verbesserte<br />
Leistung hilft, mit schnellen Produktionslinien<br />
Schritt zu halten und bietet darüber hinaus <strong>die</strong> Flexibilität,<br />
um Applikationen mit sequentiellen oder asynchronen<br />
Inspektionen zu lösen. In Verbindung mit bis<br />
zu vier der modularen In-Sight-Smartkameras eignet<br />
sich das Kamerasystem besonders <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erkennung<br />
von Defekten oder optischen Zeichen (OCR) in Inspektions-<br />
und Rückverfolgungsanwendungen. Denn dank<br />
der speziellen Beleuchtungstechnologie von In-Sight<br />
7000 und den Softwarealgorithmen des SurfaceFX lassen<br />
sich kontrastreiche Bilder bei erhobenen oder geprägten<br />
Merkmalen erzeugen. Die modulare Beleuchtung<br />
und Optik der Smartkameras reduzieren den Bedarf<br />
an externer Beleuchtung und den Umstellungsaufwand<br />
bei wechselnder Applikation auf ein Minimum.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218cognex<br />
Zuverlässiger Fälschungsschutz<br />
Bild: Schreiner<br />
Ab 9. Februar 2019 dürfen<br />
Pharmahersteller nur noch Arzneimittel<br />
in Verkehr bringen, auf<br />
deren Umverpackung eine individuelle<br />
Seriennummer aufgebracht<br />
ist sowie eine Vorrichtung<br />
gegen Manipulationen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Unversehrtheit der Medikamentenverpackung<br />
sicherstellt.<br />
Das Kopierschutzmuster Bitsecure<br />
von Schreiner Medipharm<br />
ermöglicht <strong>die</strong> digitale Authentifizierung<br />
von Pharmaverpackungen<br />
mittels Smartphone-<br />
App. Es ist ein gedrucktes digitales<br />
Sicherheitsmerkmal und<br />
basiert auf einem hochauflösenden,<br />
wolkenartigen Rauschmuster.<br />
Beim Versuch, das nur wenige<br />
Quadratmillimeter kleine Bit-<br />
Secure-Muster zu kopieren, verliert<br />
das Druckbild an Präzision<br />
und optischen Details. Diese Abweichungen<br />
können per App<br />
oder mit einem Handlesegerät<br />
zuverlässig erkannt werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218schreiner<br />
Track-&-Trace-konformes Kennzeichnen<br />
Mettler Toledo PCE stellt mit<br />
dem T2620 ein Kompaktsystem<br />
<strong>für</strong> richtlinienkonformes Kennzeichnen<br />
und Verifizieren serialisierungspflichtiger<br />
Pharmaprodukte<br />
vor. T2620 unterstützt<br />
hierzu das Aufdrucken variabler<br />
Daten wie Seriennummern, Datamatrix-Codes,<br />
Batch-Nummern,<br />
Haltbarkeitsdaten sowie<br />
statischer Produktkennzeichnungen<br />
auf der Faltschachtel.<br />
Das Kombisystem überprüft anschließend<br />
mittels Kamera <strong>die</strong><br />
Korrektheit und Druckqualität<br />
der Aufdrucke. Das T2620 gibt<br />
es in zwei Modellvarianten – <strong>für</strong><br />
Faltschachteln bis 150 mm sowie<br />
bis 250 mm Breite. Dank<br />
Bild: Cognex<br />
seiner Kompaktheit spart T2620<br />
wertvolle Produktionsfläche und<br />
lässt sich einfach in neue sowie<br />
als Nachrüstung in bereits bestehende<br />
Produktionslinien einbinden.<br />
T2620 ist mit allen Softwarelösungen<br />
zur Datenverwaltung,<br />
Serialisierung und Aggregation<br />
wie PLM und PLM Direct<br />
kompatibel sowie über <strong>die</strong> PCE<br />
Software Suite nahtlos in vorhandene<br />
ERP-Umgebungen integrierbar.<br />
Das Kompaktsystem<br />
setzt auf der Rahmentechnologie<br />
der Mettler-Toledo-Kontrollwaagen<br />
der C33-Serie auf.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218mettler<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 57
<strong>phpro</strong><br />
MANAGEMENT<br />
Bilder: Abbyy:<br />
Systeme mit OCR-Technologie und Machine Vision bilden das Herzstück der Produktion<br />
Machine Vision oder vom sehenden zum lesenden Roboter<br />
Die Fabrik der Zukunft<br />
Alle Anforderungen zu erfüllen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> Etiketten von Pharma-Verpackungen<br />
gestellt werden, gesetzliche Standards einzuhalten, quasi 100%ige Qualität und<br />
Sicherheit zu bieten und dabei noch einigermaßen kostengünstig zu produzieren,<br />
scheint nahezu unmöglich zu sein. Gerade in <strong>die</strong>sem Bereich zahlt sich der Einsatz<br />
von Technologien rund um Machine Vision und OCR (Optical Character Recognition)<br />
besonders aus.<br />
Machine Vision ist <strong>die</strong> Fähigkeit des<br />
Sehens von Computern. Moderne Bildverarbeitungssysteme<br />
werten visuell erfasste Informationen<br />
aus. Die Verbindung einer Industriekamera<br />
mit einem Computer simuliert<br />
<strong>die</strong> Funktion der visuellen Kontrolle eines<br />
Mitarbeiters. Mit der Implementierung<br />
von OCR (Optical Character Recognition) in<br />
<strong>die</strong>se Systeme kann <strong>die</strong>se Fähigkeit noch erweitert<br />
und auch der eigentliche Inhalt von<br />
Texten ausgewertet werden – der Roboter<br />
kann <strong>die</strong> Inhalte „lesen“, also <strong>die</strong> Inhalte<br />
extrahieren, deren Richtigkeit überprüfen<br />
und entsprechend reagieren.<br />
Um Textinformationen auf dreidimensio -<br />
nalen Produkten wie einer Flasche, einer<br />
Tablette oder einer Kartonverpackung im<br />
Produktionsbetrieb auszulesen, bedarf es<br />
fortgeschrittener Inspektionskamerasysteme.<br />
Hersteller können <strong>die</strong> intelligente Software<br />
<strong>für</strong> herkömmliche Industriekameras –<br />
Zeilen-, Hochgeschwindigkeits- oder digitale<br />
Standbildkameras – programmieren, um<br />
Aufnahmen von Verpackungen, Etiketten<br />
oder dem Produkt selbst zu machen. Mit<br />
Hilfe der OCR-Technologie werden <strong>die</strong> Textstellen<br />
auf der Aufnahme in strukturierte<br />
Informationen umgewandelt und in Form<br />
von XML-Daten und normalem Text maschinenlesbar<br />
gemacht.<br />
Die Maschine überprüft <strong>die</strong> Textinformationen<br />
und greift sofort ein, wenn Qualitätsstandards<br />
nicht erfüllt sind. Produkte mit<br />
fehlerhaften Informationen werden automatisch<br />
ausgesondert, bevor sie <strong>die</strong> Produktionshalle<br />
verlassen. Auch das Lesen von<br />
Chargen- und Haltbarkeitsdaten auf Produktetiketten,<br />
Faltschachteln und Kartonetiketten<br />
ist möglich.<br />
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
Mithilfe von OCR und Barcode-Lesetechnologien<br />
lässt sich der gesamte Produktionszyklus<br />
in der Pharmaproduktion optimieren,<br />
nachverfolgen und überprüfen. Bei der Anlieferung<br />
der Einzelkomponenten werden<br />
Angaben wie Seriennummern, individuelle<br />
Produktionsdaten und Chargennummern<br />
von der Verpackung mittels OCR ausgelesen<br />
und im System registriert. Die Registrierung<br />
aller Komponenten setzt den ersten Schritt<br />
zur Transparenz der Produktionsprozesskette<br />
und zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit der<br />
Endprodukte. Vor jedem Produktionsschritt<br />
58 <strong>phpro</strong> 02-2018
werden <strong>die</strong>se Zusatzinformationen zu Verpackungen<br />
direkt am Fließband gescannt und<br />
im System registriert.<br />
Das fertige pharmazeutische Produkt, in<br />
Form einer Lösung oder Tablette, wird zuerst<br />
oft in neutrale Verpackungen abgefüllt.<br />
Um sicherzustellen, dass bei der späteren<br />
Etikettierung das entsprechende Etikett an<br />
das passende Behältnis angebracht ist, erfolgt<br />
<strong>die</strong> Identifikation des Inhalts über einen<br />
Textstring oder Barcode auf der Oberfläche.<br />
Vor dem Verlassen der Produktionslinie<br />
werden <strong>die</strong> Informationen auf dem Etikett<br />
per OCR ausgelesen und mit der Information<br />
der neutralen Behälter verglichen.<br />
Die entscheidende Frage, ob auch das vorgesehene<br />
Etikett angebracht wurde, beantworten<br />
<strong>die</strong> maschinellen Systeme noch bevor<br />
das fertige und abgepackte Produkt <strong>die</strong><br />
Produktionslinie verlässt. Gleichzeitig kann<br />
<strong>die</strong> Information auf dem Etikett oder der<br />
Faltschachtel extrahiert und mit Informationen<br />
aus der Datenbank verglichen werden.<br />
Hier ist <strong>die</strong> Lesbarkeit der Information zu<br />
überprüfen. Insofern <strong>die</strong> Angaben auf der<br />
Verpackung durch <strong>die</strong> OCR-Software richtig<br />
erkannt und mit der Datenbank verglichen<br />
wurden, sind sie später auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Patienten<br />
lesbar. Das umfasst, dass der Text nicht<br />
verschmiert ist und auch nicht falsch angebracht<br />
wurde: eine Grundvoraussetzung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Einhaltung der GMP-Richtlinien.<br />
Das Auslesen und <strong>die</strong> Überprüfung variabler<br />
Informationen ist ebenfalls möglich. Bei<br />
<strong>die</strong>sen Daten handelt es sich beispielsweise<br />
um <strong>die</strong> Pharmazentralnummer (PZN), das<br />
Verfalls- sowie Produktionsdatum oder individuelle<br />
Seriennummern. Ähnlich kann <strong>die</strong><br />
im Data-Matrix-Code hinterlegte, zufällige,<br />
aber eindeutige Seriennummer extrahiert<br />
und automatisch kontrolliert werden. Dieser<br />
Prozess stellt <strong>die</strong> Qualität der Produkte –<br />
und der Arzneimittelverpackung – sicher.<br />
Eine fortschrittliche OCR-Technologie liefert<br />
<strong>die</strong>se Fähigkeit in vielen verschiedenen<br />
Sprachen, was <strong>für</strong> internationale Unternehmen<br />
von enormer Bedeutung ist.<br />
Während der ganzen Produktionskette können<br />
alle Daten auf Etiketten, Faltschachteln<br />
und Umverpackungen, Kartons und ganzen<br />
Palletten mittels OCR ausgelesen, überprüft<br />
und registriert werden. Somit lässt sich jedes<br />
Produkt gänzlich rückverfolgen – ein<br />
wichtiger Schritt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Patientensicherheit<br />
und gegen Medikamentenfälscher.<br />
Verarbeitung von Papierdokumenten<br />
In der Verwaltung erfassen bereits einfache<br />
Flachbildscanner mit OCR-Funktion gedruckte<br />
Informationen wie Text, Datum,<br />
Chargen- oder Barcode-Nummern auf papierbasierten<br />
Dokumenten oder wandeln<br />
ganze Dokumente in digitale PDFs um. Diese<br />
automatische Verarbeitung aller Papierdokumente<br />
bietet enormes Einsparpotenzial<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> ganze Organisation. Dies reicht von<br />
der automatischen Rechnungsverarbeitung,<br />
über vereinfachte Prozesse in der Logistik<br />
und Lagerhaltung bis hin zu schnellen Auswertungen<br />
von Umfragen und Recherchen<br />
in digitalisierten Archiven.<br />
Sogar <strong>die</strong> Erkennung von handgeschriebenen<br />
Informationen in Dokumenten ist möglich.<br />
Das ist bei medizinischen Formularen während<br />
der Marktzulassungsphase eines Medikaments<br />
oder bei Fragebögen in der Forschungsphase<br />
wünschenswert. Moderne<br />
Technologien zur Handschrifterkennung<br />
(ICR) und Erkennung von Ankreuzfeldern<br />
(OMR) extrahieren automatisch per Hand<br />
ausgefüllte Bereiche und angekreuzte Informationen<br />
und wandeln sie in maschinenlesbare<br />
Daten um. Somit ist eine schnelle Datenauswertung<br />
möglich. Die Originaldokumente<br />
können zusätzlich im PDF/A-Format <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Langzeitarchivierung abgelegt werden.<br />
Auch während der produktionsfreien Zeit<br />
sind Texterkennungstechnologien hilfreich.<br />
Bei Service- und Wartungstätigkeiten bestätigen<br />
Techniker einzelne Schritte auf Formularen,<br />
<strong>die</strong> dann mit der OMR- oder ICR-<br />
Technologie ausgelesen werden und im zentralen<br />
Archiv oder Workflow-System verfügbar<br />
sind. Sämtliche Einzelschritte werden<br />
somit kontrolliert und nachverfolgt.<br />
OCR als Herzstück der Produktion<br />
Nicht nur in der Qualitätskontrolle spielen<br />
Machine Vision und Systeme mit OCR-Technologie<br />
eine wesentliche Rolle. Intelligente<br />
Systeme sind mit OCR in der Lage, auf Textinformationen<br />
zu reagieren, anstatt nur vorgegebene<br />
Aktionen auszuführen. Durch <strong>die</strong><br />
Integration von Text- und Barcode-Erkennungstechnologien<br />
wird <strong>die</strong> Produktionslinie<br />
so programmiert, dass Produkte eine<br />
vordefinierte Route ändern können – aufgrund<br />
der Information an ihrer Oberfläche.<br />
Im Zeitalter der Industrie 4.0 gilt es, von<br />
Maschinen zu profitieren, um wettbewerbsfähig<br />
bleiben zu können. In Branchen, in<br />
denen Qualität und Prägnanz vorherrschend<br />
sind, ergeben sich besonders viele Vorteile<br />
durch lernfähige Systeme. Automatisierung<br />
in der <strong>Pharmaindustrie</strong> führt zu Zeit- und<br />
Kosteneinsparungen. Gleichzeitig lassen sich<br />
gesetzliche Vorschriften leichter einhalten.<br />
Machine Vision und Systeme mit OCR-Technologien<br />
werden deshalb <strong>die</strong> Produktion im<br />
Pharmabereich entscheidend voranbringen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218abbyy<br />
Machine Vision und Systeme mit OCR-<br />
Technologie automatisieren Schritte der<br />
Supply-Chain<br />
AUTORIN:<br />
EVA WEBER<br />
Senior Product Marketing<br />
Manager,<br />
Abbyy<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 59
<strong>phpro</strong><br />
DIENSTLEISTUNG<br />
EU FMD Compliance sicher outsourcen<br />
Serialisierung als Service<br />
Mit Serialisation as a Service – kurz SaaS+ – können Pharmazeuten <strong>die</strong> in der<br />
Delegierten Verordnung zur EU-Richtlinie 2011/62/EU festgelegten Serialisierungsanforderungen<br />
sicher und flexibel umsetzen. Ganz ohne große Vorlaufinvestitionen<br />
zu tätigen. Das Service-Angebot ermöglicht es, <strong>die</strong> Serialisierung pharmazeutischer<br />
Produkte komplett in ein GMP-zertifiziertes Herstellungsumfeld auszulagern.<br />
Wirklich keine Neuheit mehr – aber immer<br />
noch brandaktuell: das Thema Umsetzung<br />
der europäischen Serialisierungsvorschriften<br />
innerhalb der in der Delegierten<br />
Verordnung festgelegten Übergangsfrist von<br />
drei Jahren. Zwei Drittel der zur Verfügung<br />
stehenden Zeit sind verstrichen und dennoch<br />
gibt es genügend Unternehmen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> geforderten Maßnahmen zur Fälschungssicherung<br />
von Arzneimitteln noch<br />
nicht vollständig in ihren Verpackungsprozessen<br />
umgesetzt haben. Die verbleibende<br />
Zeit ist knapp bemessen und <strong>die</strong> Industrie<br />
muss nach Lösungen suchen, <strong>die</strong> schnelle<br />
Hilfe versprechen, um auch 2019 unge -<br />
hindert im europäischen Markt verkaufen<br />
zu können. Eine <strong>die</strong>ser Lösungen ist der<br />
Serialisierungsservice SaaS+ (Serialisation as<br />
a Service).<br />
Pharma-Full-Service<br />
Der Komplettservice wurde im Jahr 2017<br />
von den Unternehmen Laetus, MSK Pharmalogistic<br />
und Tracekey ins Leben gerufen. Der<br />
pharmazeutische Fullservice-Dienstleister<br />
MSK führt alle zum Service gehörigen<br />
Dienstleistungen an seinem Standort in<br />
Heppenheim durch. Für Kunden bietet <strong>die</strong><br />
zentrale Lage in der Metropolregion Rhein<br />
Neckar mit ihrer guten logistischen Anbindung<br />
viele Vorteile. Zudem verfügt das familiengeführte<br />
Unternehmen über ein GMPzertifiziertes<br />
Herstellungsumfeld. Bei Bedarf<br />
beginnt das Angebot beim GDP-gerechten<br />
(Good Distribution Practice) Transport in<br />
das 4 500 m 2 große, temperaturgeführte (15<br />
bis 25 °C) Lager. Weiterhin gehören zum<br />
Leistungsangebot <strong>die</strong> Lagerung unter Quarantäne,<br />
das Konfektionieren, <strong>die</strong> Serialisierung<br />
und anschließende optische Kontrolle,<br />
das komplette Datenmanagement inklusive<br />
Reporting an <strong>die</strong> Aufsichtsbehörden und <strong>die</strong><br />
Wiedereingliederung in <strong>die</strong> Lieferkette des<br />
Kunden, bzw. <strong>die</strong> komplette Supply Chain-<br />
Logistik.<br />
Pharmazeuten sind damit in der Lage, <strong>die</strong><br />
Erfüllung der Compliance-Anforderungen<br />
aus der eigenen Produktion komplett zu<br />
MSK zu verlagern oder den Service zeitweise<br />
als Back-up <strong>für</strong> Produktionsspitzen, ungeplante<br />
Produktionsengpässe oder Notfälle zu<br />
nutzen. Die Serialisierung vollständig in <strong>die</strong><br />
Supply Chain zu verlagern, hat viele Vorteile.<br />
Verpackungsprozesse bleiben schlank, <strong>die</strong><br />
Kosten sind transparent und vor allem variabel:<br />
Gezahlt wird nur <strong>die</strong> Menge an Produkten,<br />
<strong>die</strong> auch tatsächlich serialisiert wird.<br />
Für <strong>die</strong> Lagerung stehen 4500 m2 temperaturgeführte Fläche zur Verfügung.<br />
Bilder: Laetus<br />
Technisch bewährte Maschinenbasis<br />
Ausgangsbasis des Service ist <strong>die</strong> umfassende<br />
Erfahrung der beteiligten Unternehmen.<br />
Das technische Know-how und <strong>die</strong> Serialisierungs-Hard-<br />
und -Software kommen von<br />
Laetus. Das Unternehmen verfügt über langjährige<br />
Routine in der Umsetzung komplexer<br />
Serialisierungs- und Track & Trace-Projekte<br />
sowohl <strong>für</strong> mittelständische Unterneh-<br />
60 <strong>phpro</strong> 02-2018
Smarte Lösungen – Pack-Handling-Systeme MV-50 C und MV-70 F<br />
SaaS+ – Sichere Serialisierung von<br />
Faltschachteln<br />
men als auch <strong>für</strong> Großkonzerne. Die MV-50,<br />
ein kompaktes Pack-Handling-System, bildet<br />
<strong>die</strong> Maschinenbasis <strong>für</strong> SaaS+. Die offene<br />
Bauweise erlaubt den Einsatz einer breiten<br />
Palette verschiedener Kennzeichnungssysteme.<br />
Da das System zwei Druckpositionen<br />
bietet, können Faltschachteln nicht nur<br />
auf der Vorder-, sondern auch auf der Rückseite<br />
präzise und in hoher Qualität gekennzeichnet<br />
werden. Angebunden an <strong>die</strong> leistungsstarke<br />
Serialisierungssoftware S-TTS<br />
(Secure Track & Trace Solutions) verifiziert<br />
<strong>die</strong> Lösung im Anschluss <strong>die</strong> Serialisierung<br />
und überprüft <strong>die</strong> Qualität in Anlehnung an<br />
ISO/IEC-Standards. Auf <strong>die</strong>se Weise können<br />
mit dem System – abhängig von den Rahmenbedingungen<br />
– bis zu 400 Faltschachteln<br />
pro Minute zuverlässig serialisiert<br />
werden.<br />
Datenfluss und Datenverwaltung<br />
Der Datenfluss, <strong>die</strong> Datenverwaltung und<br />
<strong>die</strong> hierzu benötigten Schnittstellen spielen<br />
neben technischen und hardwarebezogenen<br />
Aspekten von Serialisierungslösungen eine<br />
wichtige Rolle. Eine Frage ist zum Beispiel,<br />
auf welche Weise <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Serialisierung<br />
notwendigen Seriennummern in den Prozess<br />
eingespeist werden. Die MV-50 bietet<br />
hier<strong>für</strong> zwei Möglichkeiten. Die erste ist der<br />
integrierte Nummerngenerator, der <strong>die</strong> Seriennummern<br />
direkt erzeugt. Alternativ<br />
können extern generierte Nummern über<br />
einen USB-Anschluss in das System eingespeist<br />
werden. Die MV-50 bedruckt <strong>die</strong> Faltschachteln<br />
mit den so zur Verfügung gestellten,<br />
eindeutigen Kennzeichnern und verifiziert<br />
<strong>die</strong> gedruckten Daten im Anschluss. Im<br />
nächsten Prozessschritt kommt der dritte<br />
Partner Tracekey, ein IT Anbieter <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
pharmazeutische Industrie, ins Spiel. Die<br />
zur Serialisierung gehörigen Daten werden<br />
über sichere IT-Verbindungen ausgetauscht.<br />
Dabei sorgt <strong>die</strong> cloudbasierte Datenverwaltung<br />
da<strong>für</strong>, dass auch große Datenmengen<br />
in Echtzeit nachvollziehbar sind. Ein Rechenzentrum<br />
mit Sitz in Frankfurt speichert<br />
alle Daten nach deutschen Datenschutzrichtlinien.<br />
Tracekey übernimmt hier<strong>für</strong> alle notwendigen<br />
Prozesse bis hin zur Erstellung<br />
behördenkonformer Berichte.<br />
Gebündeltes Know-how<br />
Ein Serialisierungsservice wie SaaS+ ist <strong>für</strong><br />
Kunden eine sichere und vor allem effiziente<br />
Lösung, um <strong>die</strong> Regularien der EU FMD<br />
fristgerecht und flexibel umzusetzen. Die<br />
Implementierung von Lösungen zur Serialisierung<br />
ist komplex und setzt Wissen aus<br />
unterschiedlichen Bereichen wie Verpackungsprozesse,<br />
Maschinenbau, IT, Supply<br />
Chain-Logistik und Datenmanagement voraus.<br />
Selten kann ein Anbieter von Serialisierungslösungen<br />
profundes Know-how aus all<br />
<strong>die</strong>sen Bereichen bieten. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />
setzen Serialisierungslösungen häufig aus<br />
dem Blickwinkel an, der im Fokus des jeweiligen<br />
Anbieters steht; sei es von der IToder<br />
Hardware-Seite. SaaS+ bietet kompetenten<br />
Serialisierungs-Rundum-Service <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> pharmazeutische Industrie, der auf umfassendem<br />
Wissen aus all <strong>die</strong>sen Bereichen<br />
basiert: MSK ist mit einer Herstellererlaubnis<br />
nach § 13 Arzneimittelgesetz (AMG) in<br />
der Pharmalogistik zu Hause, Tracekey ist<br />
ein Experte <strong>für</strong> cloudbasiertes Datenmanagement<br />
und Laetus hat <strong>die</strong> jahrzehntelange<br />
Erfahrung in der Implementierung von<br />
Qualitätskontrollen und Track & Trace-Systemen<br />
in pharmazeutische Verpackungsprozesse.<br />
Damit ist SaaS+ gebündeltes Knowhow<br />
<strong>für</strong> mehr Flexibilität, Sicherheit und<br />
Wirtschaftlichkeit in Verpackungsprozessen<br />
und Supply Chain.<br />
Vorkonfigurierte Lösungen<br />
Eine weitere Lösung, <strong>die</strong> schnelle Hilfe in<br />
Sachen EU-konforme Serialisierung verspricht,<br />
ist <strong>die</strong> smarte Produktreihe von<br />
Laetus. Hierzu gehören <strong>die</strong> MV-50 C und<br />
<strong>die</strong> MV-70 F. Zwei Pack-Handling-Systeme<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kennzeichnung von Faltschachteln.<br />
Vorkonfiguriert und bereits mit allem ausgestattet,<br />
was <strong>für</strong> <strong>die</strong> sichere Umsetzung der<br />
Serialisierungsvorschriften nötig ist, sind<br />
beide Systeme kurzfristig lieferbar und damit<br />
ohne lange Vorlaufzeiten einzusetzen.<br />
Dabei punktet <strong>die</strong> MV-50 durch ihre äußerst<br />
kompakten Maße, während <strong>die</strong> MV-70 zusätzlich<br />
zur Kennzeichnung auch noch einen<br />
Öffnungsschutz aufbringt. Mit <strong>die</strong>ser<br />
Produktreihe und dem Serialisierungsservice<br />
SaaS+ bietet Laetus Lösungen, um <strong>die</strong><br />
europaweit geforderten Kennzeichnungsvorschriften<br />
fristgerecht und flexibel abzudecken.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218laetus<br />
AUTORIN:<br />
BARBARA SCHLEPER<br />
Freie Journalistin<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 61
<strong>phpro</strong><br />
DIENSTLEISTUNG<br />
Serialisierung nach EU-Richtlinie 2016/161<br />
Hightech trifft Handarbeit<br />
Verpacken, bedrucken, versiegeln und entsprechend der neuen EU-Verordnung<br />
serialisieren – mit einer Erlaubnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung nach § 13 sowie einer <strong>für</strong> den<br />
Großhandel nach § 52a AMG übernimmt <strong>die</strong> Unitax-Pharmalogistik Leistungen, <strong>die</strong><br />
weit über Transport- und Warehousing-Lösungen hinausgehen. Viele Pharma -<br />
unternehmen wollen sich <strong>die</strong>se Kompetenz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Serialisierung von Sondermengen<br />
zunutze machen. Einer davon ist Riemser Pharma.<br />
Im Februar 2019 tritt <strong>die</strong> neue EU-Richt -<br />
linie <strong>für</strong> fälschungssichere Arzneimittel in<br />
Kraft. Pharmaunternehmen, <strong>die</strong> nicht im<br />
großen Stil selbst produzieren, sondern bei<br />
der Herstellung mit verschiedenen Zulieferern<br />
und Contract Manufacturing Organizations<br />
(CMO) zusammenarbeiten, stehen vor<br />
einer besonders großen Herausforderung:<br />
Sie müssen gewährleisten, dass alle Beteiligten<br />
pünktlich auf serialisierte Produkte umstellen.<br />
Die Unitax Pharmalogistik hat sich<br />
auf das Umverpacken von verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln spezialisiert. „Dass<br />
wir ab 2019 EU-konform serialisieren wollen,<br />
steht <strong>für</strong> uns schon lange fest“, erklärt<br />
Steven Reinhold, Leiter Herstellung bei Unitax.<br />
„Unsere neuen Maschinen sind einsatzbereit,<br />
es fehlte nur noch das Feintuning <strong>für</strong><br />
den Datentransfer.“<br />
Diese Lücke wurde nun geschlossen. Unitax<br />
und viele seiner Kunden, darunter Riemser,<br />
arbeiten mit der Healthcare-Cloud-Lösung<br />
von TraceLink, um Serialisierungsnummern<br />
zu generieren, den gesamten Informationsfluss<br />
zu steuern, <strong>die</strong> Daten zu speichern<br />
und zu verwalten. „Vorteile von TraceLink<br />
sind <strong>die</strong> Sicherheitsstandards gemäß der<br />
neuen EU-Richtlinie und <strong>die</strong> Flexibilität“,<br />
sagt Steven Reinhold. „Wir können über<br />
das geschlossene System Serialisierungsnummern<br />
von verschiedenen Kunden erhalten,<br />
<strong>die</strong> Daten über <strong>die</strong> gleiche Plattform<br />
austauschen und bei Bedarf sogar eigenständig<br />
Nummern anfordern.“ Ulrike Bielawny,<br />
Project Management bei Riemser,<br />
bekräftigt: „Die Nutzung desselben Anbieters<br />
<strong>für</strong> den Datentransfer ist ein klarer<br />
Pluspunkt.“<br />
Im Bereich Herstellung arbeiten <strong>die</strong> Unitax-Mitarbeiterinnen an halbautomatischen Fertigungslinien<br />
Bild: Unitax<br />
Serialisierung im Lohnauftrag<br />
Um alle CMOs rechtzeitig ins Boot zu holen,<br />
führt Riemser seit Monaten Gespräche<br />
mit Dienstleistern und Zulieferern. Denn <strong>die</strong><br />
Ausgangssituationen sind sehr unterschiedlich.<br />
Gerade kleine Unternehmen stehen vor<br />
einer großen Herausforderung und wissen<br />
oft noch nicht, wie sie <strong>die</strong> Serialisierung<br />
umsetzen.<br />
„Unitax ist seit Jahren einer unserer bewährten<br />
Sekundärverpacker“, betont Ulrike<br />
Bielawny. „Im Juni 2017 haben wir das zukünftige<br />
Vorgehen diskutiert.“ Aktuell verpackt<br />
Unitax <strong>für</strong> Riemser kleine Losgrößen<br />
ab 500 Stück, <strong>die</strong> nicht vollautomatisch gefertigt<br />
werden können. „Häufig beauftragen<br />
uns unsere Kunden mit dem Umverpacken<br />
von Arzneimitteln nach einer Änderungsanzeige“,<br />
erklärt Steven Reinhold. „Wenn sich<br />
Texte der Packmittel ändern, benötigen sie<br />
entsprechend neu bedruckte Schachteln und<br />
Packungsbeilagen.“<br />
62 <strong>phpro</strong> 02-2018
Bild: Unitax<br />
Bild: Unitax<br />
Bei der Serialisierung wird jede Einzelpackung mit einem unverwechselbaren,<br />
zweidimensionalen Barcode bedruckt – <strong>für</strong> <strong>die</strong> eindeutige<br />
Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit<br />
Am Ende der Fertigungslinie werden <strong>die</strong> aufgedruckten Codes<br />
elektronisch geprüft<br />
Die Neuproduktion von Verpackungen und<br />
Beipackzetteln ist auch Bestandteil der Leistungen<br />
bei der Serialisierung. Unitax beschafft<br />
das Ausgangsmaterial, programmiert <strong>die</strong> Maschinen<br />
und bedruckt <strong>die</strong> Faltschachteln.<br />
Die zu verpackenden Produkte holt Unitax<br />
mit eigenen, GDP-zertifizierten Spezialfahrzeugen<br />
vom Riemser-Lager zur Pharmalogistikanlage<br />
in Schönefeld. Hier verfügt<br />
Unitax über einen GMP-zertifizierten Herstellungsbereich.<br />
Bevor Mitarbeiter oder Besucher<br />
<strong>die</strong>sen betreten, tauschen sie in einer<br />
Schleuse <strong>die</strong> Straßenkleidung gegen Pharmakittel,<br />
Überschuhe und Haube. In Fertigungslinien<br />
versieht geschultes Personal <strong>die</strong><br />
Produkte per Hand mit Packungsbeilagen<br />
und verpackt sie in Faltschachteln. Die Unitax-Qualitätssicherung<br />
achtet darauf, dass<br />
definierte Verfahrensbeschreibungen (SOP)<br />
eingehalten werden.<br />
Wenn alle Produkte korrekt verpackt sind,<br />
folgt künftig als letzter Herstellungsschritt<br />
<strong>die</strong> Serialisierung: Riemser wird über <strong>die</strong><br />
Healthcare-Cloud von TraceLink Serialisierungsnummern<br />
anfordern und weitergeben.<br />
Unitax lädt <strong>die</strong>se Nummern direkt aus dem<br />
System herunter und bedruckt Packungen<br />
oder Etiketten mit dem zweidimensionalen<br />
Barcode sowie Informationen wie Chargennummer<br />
und Mindesthaltbarkeitsdatum. Anschließend<br />
verschließen <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>die</strong><br />
Schachteln mit manipulationssicheren Tamper-Evident-Etiketten.<br />
Bevor <strong>die</strong> Arzneimittel <strong>die</strong> Logistikanlage im<br />
Unitax-Pharma-Lkw wieder verlassen, werden<br />
sie am Warenausgang gescannt – so lädt<br />
Unitax gleichzeitig <strong>die</strong> Serialisierungsnummern<br />
der unversehrten Packungen in <strong>die</strong><br />
Healthcare-Cloud von TraceLink hoch. „Die<br />
Weitergabe der Serialisierungsnummern an<br />
den Knotenpunkt der Europäischen Behörde<br />
EMVO liegt in unserer Verantwortung als<br />
Zulassungsinhaber“, sagt Ulrike Bielawny.“Sobald<br />
ein Produkt an den Endverbraucher<br />
abgegeben wird, wird <strong>die</strong> Serialisierungsnummer<br />
deaktiviert.“<br />
Ausblick: Aggregation<br />
Unitax wird voraussichtlich 2019 <strong>die</strong> ersten<br />
Chargen <strong>für</strong> Riemser serialisieren und bietet<br />
den hohen Grad an Flexibilität, der in der<br />
Zusammenarbeit mit CMOs erforderlich ist.<br />
Denn einerseits ist heute noch nicht absehbar,<br />
wie viele Produkte auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong><br />
Fertigungslinien in Schönefeld durchlaufen<br />
sollen, andererseits haben <strong>die</strong> Anlagenbauer<br />
lange Vorlaufzeiten. Wer jetzt Maschinen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Serialisierung bestellt, muss mit sechs<br />
bis neun Monaten Lieferzeit rechnen. Unitax<br />
hingegen hat das Equipment bereits vor<br />
Ort und ist auch ansonsten gut vorbereitet.<br />
Das individuelle Bedrucken von Verpackungen<br />
oder Etiketten sowie das Versiegeln mit<br />
Tamper-Evident-Labeln gehören schon lange<br />
zum Angebot. „Das nutzen insbesondere<br />
Pharmaunternehmen, <strong>die</strong> etwa nach Brasilien<br />
oder in <strong>die</strong> USA exportieren, wo entsprechende<br />
Bestimmungen bereits gelten“,<br />
erklärt Unitax-Geschäftsführer André Reich.<br />
Im nächsten Schritt steht das Thema Aggregation<br />
auf der Agenda. Dank einer Serialisierungsnummer<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste Bündelungsbzw.<br />
Verpackungsstufe müssen eingeschweißte<br />
Paletten oder Umkartons nicht zu<br />
Bild: Riemser Pharma<br />
Ulrike Bielawny, Project Management,<br />
Riemser Pharma GmbH<br />
Prüfzwecken geöffnet werden. Die Serialisierungsnummern<br />
sämtlicher Einzelprodukte<br />
sind in der übergeordneten Nummer enthalten.<br />
„Die Aggregation wird beispielsweise<br />
2020 in Russland eine Anforderung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Serialisierung werden“, so Ulrike Bielawny.<br />
„Damit steht <strong>die</strong> nächste Aufgabe <strong>für</strong><br />
uns – und <strong>für</strong> Unitax – bereits an.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218unitax<br />
AUTORIN:<br />
DR. SUSANNE<br />
VOGELBEIN<br />
Leiterin Qualitäts -<br />
management,<br />
Unitax-Pharmalogistik<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 63
<strong>phpro</strong><br />
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
Ausblick auf <strong>die</strong> Zukunft der Digitalisierung<br />
Arbeiten in Zeiten von Industrie 4.0<br />
Bild: Fraunhofer<br />
Digitaltechnik ist <strong>die</strong> Basis fast<br />
aller Kommunikations- und Informationswege.<br />
Bei der Entwicklung<br />
und Weiterentwicklung<br />
zentraler Technologien in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich nimmt <strong>die</strong><br />
Fraunhofer-Gesellschaft eine<br />
entscheidende Position ein. In<br />
dem Buch „Digitalisierung“ der<br />
Buchreihe Fraunhofer-Forschungsfokus<br />
geben Forschende<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft einen<br />
Überblick über Schlüsseltechnologien<br />
und zentrale Forschungsfelder.<br />
Die Experten zeigen<br />
dabei nicht nur den aktuellen<br />
Forschungs- und Entwicklungsstand<br />
auf, sondern gehen<br />
auch auf konkrete Herausforderungen<br />
ein und geben einen<br />
Ausblick über zukünftige Entwicklungen.<br />
Fraunhofer-Forschungsfokus,<br />
Digitalisierung; Hrsg. Reimund<br />
Neugebauer, Springer Vieweg, 2018<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218fraunhofer<br />
Bild: Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie<br />
Mit der Digitalisierung entstehen<br />
in den Unternehmen der<br />
Industrie neue Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Beschäftigten, Arbeitsplätze<br />
verändern sich, andere<br />
gehen verloren und neue entste-<br />
hen. In den Branchenberichten,<br />
<strong>die</strong> sich im Buch „Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0 – Technik<br />
allein reicht nicht“ finden,<br />
wird <strong>die</strong>se Entwicklung konkret<br />
dargestellt und <strong>die</strong> Folgen der<br />
Digitalisierung <strong>für</strong> Arbeit, Mitbestimmung<br />
und Organisationssowie<br />
Technikentwicklung diskutiert.<br />
Der Sammelband wurde<br />
im Rahmen eines von der Hans-<br />
Böckler-Stiftung geförderten<br />
Forschungsprojekts von Beratern<br />
aus dem Bereich Innovationspolitik<br />
vom VDI-Technologiezentrum<br />
gemeinsam mit Experten<br />
der TU Dortmund aus dem Forschungsgebiet<br />
Industrie- und<br />
Arbeitsforschung verfasst.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218vdi<br />
Leitfaden zur Arzneimittelsicherheit<br />
Das Handbuch „Pharmazeutische<br />
Mikrobiologie. Qualitätssicherung,<br />
Monitoring, Betriebshygiene“<br />
bietet alles, was man<br />
<strong>für</strong> eine kontaminationsfreie<br />
Arzneimittelproduktion wissen<br />
muss. Die Neuauflage des<br />
Praxisleitfadens zu Grundlagen,<br />
Methoden und Regeln der<br />
mikrobiellen Sicherheit in der<br />
pharmazeutischen Produktion<br />
berücksichtigt alle relevanten<br />
Änderungen in den nationalen<br />
und internationalen Vorschriften<br />
sowie Methoden des Fachgebiets.<br />
Vorgestellt werden sowohl<br />
herkömmliche bakteriologische<br />
Methoden als auch moderne<br />
Schnellnachweise sowie Zell -<br />
kulturverfahren und Tiermodelle.<br />
Neue Kapitel befassen sich<br />
mit der Endotoxin-Maskierung<br />
und den Qualitätskriterien beim<br />
Media Fill. Das Kapitel zur Identifizierung<br />
von Keimen wurde<br />
wesentlich erweitert und um<br />
zahlreiche neue Abbildungen ergänzt.<br />
Pharmazeutische Mikrobiologie,<br />
Michael Rieth, 2. Auflage, 2017,<br />
404 S., 129,00 Euro<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0218wiley<br />
Bild: Wiley VCH<br />
PHARMA PRODUKTION<br />
VERPACKUNG MANAGEMENT<br />
ISSN 2191–1177<br />
Herausgeberin<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Germany<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />
Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />
Phone +49 711 7594-284<br />
B. Eng. Janosch Menger (jm),<br />
Phone +49 711 7594-287<br />
Dr. Bernd Rademacher (br),<br />
Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st),<br />
Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz<br />
Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />
E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />
Layout<br />
Ursula Schirmer, Phone +49 711 7594-244<br />
Gesamtanzeigenleiter<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: cav.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.10.2017.<br />
Leserservice<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Bezugspreis jährlich<br />
Inland: 26,50 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
Ausland: 26,50 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelheft: 5,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Sofern das Abonnement nicht <strong>für</strong> einen bestimmten<br />
Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />
digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />
höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen<br />
Großbritannien: Jens SmithPartnership, The Court,<br />
Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />
media@jens.demon.co.uk; Schweiz: IFF Media AG,<br />
Frank Stoll, Technoparkstr. 3, CH-8406 Winterthur,<br />
Phone 052 6330888, Fax 052 6330899, E-Mail:<br />
f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse Inc.,<br />
Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6, Kudankita,<br />
Chiyoda-ku. Tokyo 102, Phone 03 32342161, Fax<br />
03 32341140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />
Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New<br />
York, NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
in cav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck<br />
Konradin Druck GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />
64 <strong>phpro</strong> 02-2018
<strong>phpro</strong> TERMINE APRIL-JUNI<br />
ISPE D/A/CH<br />
Workshop Pharma 2025:<br />
Modularität, Flexibilität,<br />
Skalierbarkeit – Trends und<br />
praktische Erfahrungen in<br />
der Pharmaproduktion,<br />
19. bis 20.4.2018, Göttingen<br />
Seminar Fachdiskussion Containment:<br />
Containment-Expositionsmessungen<br />
– wieviel<br />
Substanz ist erlaubt?,<br />
8. bis 9.5.2018, Schwarzenbek<br />
Auskünfte: ISPE D/A/CH e. V.,<br />
Tel.: (06103) 60 44 68,<br />
rolf.sopp@ispe-dach.com,<br />
www.ispe-dach.org<br />
PTS<br />
Seminar Containment to the<br />
next level – mit Besichtigung<br />
bei der R-Pharm Germany<br />
GmbH, 17.4.2018, Illertissen<br />
Seminar GMP-Datenintegrität:<br />
Von den Papierdaten zu den<br />
elektronischen Daten, 24. bis<br />
25.4.2018, Baden-Baden<br />
Auskünfte: PTS Training Service,<br />
Tel.: (02932) 51 477,<br />
info@pts.eu<br />
www.pts.eu<br />
TAW<br />
Seminar Vom Mitarbeiter zum<br />
Vorgesetzten: Kompakttraining<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Führungsaufgabe,<br />
3. bis 4.5.2018, Wuppertal<br />
Seminar Verfahrenstechnische<br />
Erfahrungsregeln bei der Aus -<br />
legung von Apparaten und<br />
Anlagen – Daumenregeln und<br />
Short-cut-Methoden,<br />
14. bis 15.5.2018, Altdorf<br />
Seminar Stressbewältigung<br />
durch Zeitmanagement und<br />
Selbstorganisation,<br />
15. bis 16.5.2018, Wuppertal<br />
Auskünfte: TAW – Technische<br />
Akademie Wuppertal e. V.,<br />
Tel.: (0202) 74 95-0,<br />
taw@taw.de<br />
www.taw.de<br />
Forum<br />
Seminar Der CMC-Manager<br />
in Regulatory Affairs,<br />
16. bis 18.4.2018, Köln<br />
Seminar Extractables und<br />
Leachables: Quality-Knowhow,<br />
24.4.2018, Frankfurt<br />
am Main<br />
Seminar Der erfolgreiche Prozessmanager<br />
– In sechs Schritten<br />
zur optimalen Prozessorganisation,<br />
7. bis 9.5.2018, Köln<br />
Seminar Vali<strong>die</strong>rung computergestützter<br />
Systeme im GxP-<br />
Bereich: IT-System-Vali<strong>die</strong>rungen<br />
erfolgreich planen und<br />
durchführen,<br />
20. bis 24.5.2018, Köln<br />
Seminar Risikobasierte GMP-<br />
Audits und -Inspektionen,<br />
13.6.2018, Heidelberg<br />
Auskünfte: Forum – Institut <strong>für</strong><br />
Management GmbH,<br />
Tel.: (06221) 500-500,<br />
service@forum-institut.de,<br />
www.forum-institut.de<br />
DEC<br />
Seminar Containment: Geschlossenes<br />
Schüttguthandling<br />
– sicher, effizient, wirtschaftlich,<br />
17. bis 18.4.2018,<br />
Wolnzach<br />
Auskünfte: Dec Deutschland<br />
GmbH, Tel.: (08452) 73 22 32 0,<br />
c.ewersbach@dec-group.de,<br />
www.dec-group.net<br />
Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />
finden Sie unter<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
<strong>phpro</strong><br />
SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />
GÜNTER ECKHARDT<br />
Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-291<br />
guenter.eckhardt@konradin.de<br />
LUKAS LEHMANN<br />
stellv. Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-290<br />
lukas.lehmann@konradin.de<br />
URSULA FISELY-BUSTORFF<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-373<br />
ursula.fisely@konradin.de<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-284<br />
daniela.held@konradin.de<br />
JANOSCH MENGER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-287<br />
janosch.menger@konradin.de<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-263<br />
bernd.rademacher@konradin.de<br />
ANGELIKA STOLL<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-300<br />
angelika.stoll@konradin.de<br />
CARMELINA WEBER<br />
Redaktionsassistentin<br />
Tel. 0711 7594-415<br />
carmelina.weber@konradin.de<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 65
<strong>phpro</strong><br />
EXPERTENMEINUNG<br />
„Mit dem Brexit kommen<br />
auf <strong>die</strong> Hersteller im Imund<br />
Export, bei klinischen<br />
Stu<strong>die</strong>n und der Wahl des<br />
Firmensitzes weitreichende<br />
Änderungen zu.“<br />
Bild: BAH/Volke<br />
DR. ELMAR KROTH<br />
Geschäftsführer Wissenschaft,<br />
Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH)<br />
Das kommt auf <strong>die</strong> Arzneimittelhersteller zu<br />
Die Folgen des Brexit<br />
Der 26. Juni 2016 wird in <strong>die</strong> Geschichte<br />
eingehen. An <strong>die</strong>sem Tag haben sich <strong>die</strong> Briten<br />
mit knapper Mehrheit dazu entschieden,<br />
aus der EU auszutreten – <strong>die</strong> Folgen waren<br />
damals vielen nicht klar. So ist der Arzneimittelsektor<br />
zum Großteil auf europäischer<br />
Ebene harmonisiert. Mit dem Wegfall Großbritanniens<br />
aus der EU wird sich das <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Insel ändern. Auf <strong>die</strong> Arzneimittelhersteller<br />
kommen weitreichende Neuerungen zu,<br />
wenn sie weiterhin Zugang zum britischen<br />
Markt haben wollen.<br />
Ein mögliches Szenario: Für <strong>die</strong> Ein- und<br />
Ausfuhr von Waren nach Großbritannien<br />
fallen künftig Zölle und damit ein Mehr an<br />
Bürokratie an. Dies wird der Fall sein, wenn<br />
zwischen der EU und Großbritannien kein<br />
Handelsabkommen abgeschlossen oder<br />
Großbritannien nicht dem Europäischen<br />
Wirtschaftsraum beitreten wird. Zudem<br />
müssten Hersteller beim Im- und Export<br />
von Arzneimitteln zusätzliche Zertifikate<br />
vorlegen. Für <strong>die</strong> Industrie sind das Handelshemmnisse,<br />
<strong>die</strong> mit finanziellem und<br />
personellem Mehraufwand verbunden sind.<br />
Apropos Personal: Hersteller müssen sich<br />
auf teure Doppelstrukturen gefasst machen.<br />
Möchten Firmen mit EU-Sitz auch nach dem<br />
Brexit nach Großbritannien exportieren,<br />
müssen sie künftig dort eine Niederlassung<br />
gründen. Unter anderem muss in Groß -<br />
britannien zusätzlich eine Qualified Person<br />
responsible for Pharmacovigilance (QPPV)<br />
ansässig sein. Da Großbritannien künftig<br />
nicht mehr an dem europäischen System der<br />
Arzneimittelsicherheit teilnehmen wird,<br />
müssen <strong>die</strong> Unternehmen parallele Meldewege<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Übermittlung von Nebenwirkungen<br />
und anderer Informationen im Vereinigten<br />
Königreich aufbauen. Da der Status<br />
der EU-Bürger in Großbritannien nach dem<br />
Brexit noch unklar ist, bleibt offen, ob und<br />
unter welchen Voraussetzungen Arbeitsnehmer<br />
aus EU-Mitgliedstaaten überhaupt noch<br />
in Großbritannien arbeiten dürfen.<br />
Der Brexit wird zudem Auswirkungen auf<br />
Arzneimittelzulassungen haben. Großbritannien<br />
muss schnellstmöglich nationale Regelungen<br />
schaffen, damit zentrale Zulassungen<br />
weiterhin anerkannt werden. Für <strong>die</strong> Zulassung<br />
neuer Arzneimittel werden Hersteller<br />
auf nationale Verfahren zurückgreifen müssen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> britische Zulassungsbehörde<br />
„Medicines and Healthcare Products Regulatory<br />
Agency“ durchführt. Auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> klinischen<br />
Prüfungen hat der Brexit Folgen.<br />
Hierzu wird in der EU voraussichtlich 2019<br />
eine neue Verordnung in Kraft treten. Offen<br />
ist, ob Großbritannien <strong>die</strong> Neuregelungen<br />
umsetzen wird. Falls nicht, wären laufende<br />
klinische Prüfungen nicht mehr rechtsgültig.<br />
Im Zweifelsfall müssten Hersteller neue<br />
Genehmigungen beantragen, damit <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>n<br />
fortgeführt werden können. Ähnliche<br />
Probleme drohen in anderen Rechtsbereichen,<br />
wie etwa bei den Medizinprodukten.<br />
Trotz vieler Absichtserklärungen der Politiker<br />
ist noch vieles unklar. Damit Hersteller<br />
vom Brexit nicht „kalt erwischt“ werden,<br />
sollten sie bereits jetzt alle nötigen Vorkehrungen<br />
treffen. Der BAH hat da<strong>für</strong> einen<br />
Brexit-Leitfaden mit den wichtigsten Änderungen<br />
erstellt. Er kann auf der Website<br />
www.bah-bonn.de unter der Rubrik<br />
Themen/Brexit heruntergeladen werden.<br />
66 <strong>phpro</strong> 02-2018
Industrie<br />
Die informativsten Seiten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharma-Industrie<br />
Relevant, kompetent, crossmedial – <strong>phpro</strong> liefert<br />
branchenspezifische Informationen <strong>für</strong> <strong>die</strong> pharmazeutische<br />
Industrie und den dazugehörigen Anlagenbau.<br />
Jede Ausgabe deckt mit den Themenschwerpunkten<br />
Produktion, Verpackung, Management und Dienstleistung<br />
<strong>die</strong> komplette Prozesskette bei der Herstellung<br />
pharmazeutischer Produkte ab.<br />
Das Praxismagazin<br />
<strong>für</strong> Investitionsentscheider<br />
Die passenden Me<strong>die</strong>n <strong>für</strong><br />
Sie und Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.de<br />
<strong>phpro</strong> 02-2018 67
Bei Containerkränen an Hafenterminals<br />
bewährt sich <strong>die</strong><br />
Lastpendeldämpfung seit Langem.<br />
In der Montagehalle eines<br />
Maschinenbauers müssen Lasten<br />
auf den Millimeter genau<br />
positioniert werden. Auch hier<br />
hilft <strong>die</strong> Lastpendeldämpfung,<br />
da <strong>die</strong> Last nicht aufschaukelt.<br />
Krantechnik<br />
Kalorien runter,<br />
Nährstoffe rauf:<br />
Wie wir besser<br />
essen<br />
Einkauf von Logistik<strong>die</strong>nstleistungen<br />
Energieeinkauf<br />
Intralogistik<br />
Wie Est<br />
stla<br />
land<br />
s Natu<br />
turs<br />
rsch<br />
chüt<br />
zer<br />
ein<br />
ine de<br />
r ar<br />
tenre<br />
reic<br />
ichs<br />
ten<br />
Land<br />
ndsc<br />
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einen digitalen Zwilling Seite 26<br />
D 5,90 €, AT/LUX/IT 6,80 €, CH 10,80 SFR B 7114<br />
50. Jahrgang 4-2018<br />
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NACH 1945:<br />
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Qualität und 3D-Druck<br />
www.medizin-und-technik.de<br />
EVK 11,50 €<br />
deutsche<br />
bauzeitung<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> Architekten<br />
und Bauingenieure<br />
{ 152. Jahrgang.<br />
EURO 16,30.<br />
Ausland EURO 16,30. 23 CHF<br />
1569<br />
ISSN 0721–1902.<br />
6,90 € (D) 7,50 € (A/L) 13,50 CHF E 11108 E<br />
SOLON DER WEISE:<br />
Ingenieurwissen<br />
26.03.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Medizintechnik<br />
Künstliche Intelligenz Smarte Anbindung Seite 34<br />
Industrie 4.0 Die Reise hat erst begonnen Seite 46<br />
Interview Zukunft der mobilen Robotik Seite 42<br />
SPECIAL<br />
TITELTHEMA<br />
Seite 50<br />
Christian Thönes,<br />
DMG Mori-Chef, über<br />
Ziele des Konzerns Seite 22<br />
Industrieanzeiger 07.18 1<br />
Gebäudehülle<br />
Zeitgemäßer<br />
Schallschutz<br />
Fenster<br />
Transparent<br />
behaglich<br />
Sanitär<br />
Schnörkellos<br />
entwässert<br />
HYGIENISCHE<br />
GETRIEBEMOTOREN<br />
40 HYGIENEPUMPEN<br />
MIXGETRÄNKE KEIMFREI<br />
UND FLEXIBEL FÖRDERN<br />
66 TROCKNUNGSPROZESSE<br />
WASSER SCHONEND AUS<br />
LEBENSMITTELN ZIEHEN<br />
78 PERFEKT ABGESTIMMT<br />
PROZESSTECHNIK IM<br />
HYGIENIC DESIGN<br />
Software BIM<br />
Planungsund<br />
Datenhoheit<br />
3 2018<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />
Innenausbau / Möbel / Bauelemente<br />
TURNKEY-PROJEKT FÜR<br />
DIE INSULINPRODUKTION<br />
12 SCHÜTTGUTHANDLING<br />
BIG BAGS SICHER<br />
ENTLEEREN<br />
18 SICHERE HANDHABUNG<br />
3-D-BILDERKENNUNG<br />
MACHT´S MÖGLICH<br />
22 SOFTWAREPLATTFORM<br />
FÜR SERIALISIERUNG<br />
UND MEHR<br />
MÄRZ 2018<br />
Hotel EMC2 Chicago<br />
Together Hostel Beijing<br />
Der Gast als Lebensform<br />
Prinzip Cabrio<br />
Arihiro Miyake<br />
Kazuhiro Yamanaka<br />
Hannelore Deubzer<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/PHARMA<br />
Bild:<br />
03/18<br />
Holz-Handwerk / Fensterbau Frontale 2018<br />
Ideen werden Möbel – ab Seite 60<br />
Kreativer CAD/CAM-Prozess<br />
BM-Serie Kundenbindung – ab Seite 118<br />
Erzähl doch mal was!<br />
Möbeltrends 2018 – ab Seite 122<br />
Erlaubt ist, was gefällt<br />
PROZESSTHERMOSTATE FÜR<br />
LABOR UND PRODUKTION<br />
36 TROCKNUNGSTECHNIK<br />
SICHERES ENTFEUCHTEN<br />
VON PROZESSLUFT<br />
45 HANNOVER MESSE<br />
DIGITALE WERTSCHÖPFUNG<br />
IM BLICK<br />
68 INDUSTRIE 4.0<br />
SMARTE PSA IST<br />
DIE ZUKUNFT<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Shop-Design<br />
Ladenlokale in Erlebnisräume<br />
verwandeln<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE<br />
Bild: Bosch Packaging Technology<br />
Magazin <strong>für</strong> Fahrzeuglackierung, Karosserie und Reparatur<br />
Technik<br />
Markt<br />
Tapeten<br />
Messetrends von der<br />
Produkte<br />
Heimtextil 2018<br />
Baurecht<br />
Neue und geänderte<br />
Gesetze<br />
03/2018 Maler b lat t 1<br />
E 6422F<br />
www.lackiererblatt.de<br />
Das Handelsmagazin <strong>für</strong> Schreiner, Tischler, Inneneinrichter<br />
Dr. Klaus Kluger, General Manager Central Region, Omron Electronics K|E|M Konstruktion GmbH – Seite 03 2018141<br />
März 2018 cav 03-2018 1<br />
1<br />
01-2018<br />
Titelstory Seite 44<br />
CNC-Programmierung<br />
Seite 24<br />
Sicherheitskupplungen<br />
Seite 32<br />
1<br />
Werkstoffe<br />
Seite 78<br />
Ausgabe 01 | 2018<br />
Die hohe Kunst der<br />
Küchenordnung<br />
Interview mit Topa Team<br />
Geschäftsführung<br />
Partner <strong>für</strong> Schreiner,<br />
Tischler, Inneneinrichter<br />
wissenschaft.de<br />
D: EUR 8,20 A: EUR 8,20 ÜBRIGE EUROLÄNDER: EUR 8,90 CH: CHF 14,50 E 2164 E 55. Jahrgang April 2018<br />
4/18<br />
Der Infoservice <strong>für</strong><br />
Architekten, Planer<br />
und Bauingenieure<br />
www.bba-online.de<br />
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www.dds-online.de<br />
03| 2018<br />
Deutschlands erstes Wissenschaftsmagazin<br />
Revolution<br />
Vom Mysterium zur<br />
Alltagstechnik<br />
Astronomie<br />
Rätselhafte Eisriesen<br />
im Sonnensystem<br />
Archäologie<br />
Gerasa – das<br />
jordanische Pompeji<br />
Geophysik<br />
Versiegt der<br />
Golfstrom wirklich?<br />
Das Magazin <strong>für</strong> Natur, Umwelt und besseres Leben<br />
natur<br />
SPEZIAL<br />
Alle<br />
Wetter! Karl Marx<br />
Schlaraffenland<br />
KARL MARX<br />
Wanderlust<br />
Quanten-<br />
ZUR<br />
JUBILÄUMS-<br />
AUSSTELLUNG<br />
IN<br />
TRIER<br />
Wie wir Der Wind besessene und Wolken Gelehrte<br />
lesen lernen<br />
Bittere Medizin<br />
Aufstieg und Fall des<br />
Tribunen Cola di Rienzo<br />
Mythos Trümmerfrau –<br />
und wie es wirklich war<br />
03.2018<br />
Schlichter<br />
und Dichter<br />
TAG UND<br />
NACHT<br />
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Hotelvisionen<br />
.PROJECTS<br />
.OPINION<br />
.PEOPLE<br />
Digitale<br />
Perspektiven<br />
/<br />
/<br />
/<br />
meinungsstark | fun<strong>die</strong>rt | multimedial 03 | März 2018<br />
▶ März 2018<br />
Lackierluft<br />
vorbehandeln<br />
SPEZIAL<br />
Ist Franchise RENOVIERUNG<br />
eine Option?<br />
Schwerpunkt<br />
Finish<br />
DAS MAGAZIN FÜR MÖBEL UND AUSBAU<br />
[ Trends ]<br />
GANZ NAH DRAN<br />
Die Holz-Handwerk/Fensterbau lockt nach Einladung Nürnberg zum<br />
RÜCKBLICK IMM CAD/CAM<br />
BAUELEMENTE<br />
Essen Schwerpunkt:<br />
Kölner Impressionen: »Erst analog, dann dds-Windoor gibt einen Schöner Speisen<br />
Was es <strong>für</strong> Schreiner digital«: Was bei der Überblick über <strong>die</strong><br />
auf der Möbelmesse Einführung von 3D- Highlights der Messe<br />
zu entdecken gab<br />
CAD-Systemen zählt Fensterbau/Frontale<br />
[ Beratung ]<br />
[ Markt ]<br />
+++ Wissensmagazine +++ Planen, Bauen, Gestalten +++ Einrichten, Design +++ Konstruktion, Produktion, Industrieprozesse +++<br />
www.beschaffung-aktuell.de<br />
Das Magazin <strong>für</strong> Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />
Lastpendeldämpfung im Kran<br />
erhöht <strong>die</strong> Effizienz Seite 42<br />
Kompetenz des Einkäufers entscheidet Seite 22<br />
Beschaffungsstrategien im Energiemarkt Seite 14<br />
Kommissionierverfahren im Überblick Seite 48<br />
2018 03<br />
01.2018<br />
Blockchain in der Medizin<br />
Schon im Prozess sehen,<br />
wie gut das Teil gelingt Seite 42<br />
Eine Frage von<br />
Transparenz und Sicherheit<br />
IT in der Medizin: Zur Sicherheit<br />
müssen alle beitragen Seite 49<br />
07.18 12 | 17<br />
Top-<br />
Thema<br />
Industrie<br />
4.0<br />
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3 | 18<br />
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03-2018<br />
30 TITEL<br />
01-2018<br />
14 TITEL<br />
03-2018<br />
18 TITEL<br />
48 ACHEMA<br />
Innovation in der spanenden Fertigung<br />
03-2018<br />
Maschinen Reportage: Tadellose Teile <strong>für</strong> Luxusuhren Digitale Seite 34 und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />
Grindtec Special Digitale Lösungen <strong>für</strong> Schleifmaschinen Seite 40<br />
Software Anwender erreicht volle Performance dank Virtual Machining Seite 132<br />
Lust auf Neues?<br />
Trend<br />
Ausbildung<br />
Seite 20<br />
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das genussmagazin<br />
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03 2018<br />
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Im Gespräch | „KI- und SPS-Funktionalität integriert“<br />
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68 <strong>phpro</strong> 02-2018