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phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 02.2018

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<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Kristallisator mit strömungsoptimiertem Design<br />

Gleichmäßiges Kristallwachstum<br />

im Fokus<br />

Gleichmäßiges Kristallwachstum zu erreichen, ohne durch allzu intensives Rühren<br />

gleich wieder Kristallbruch in Kauf zu nehmen, ist <strong>die</strong> hohe Kunst bei der Auslegung<br />

und Optimierung von Kristallisatoren. Auf dem Weg dahin helfen Strömungssimu -<br />

lationen und praktisches Know-how, wie der Plug-Flow-Crystallizer T-PFC von<br />

Technoforce Solutions zeigt.<br />

Auf <strong>die</strong> Frage, was er sich von einem<br />

Kristallisator erwartet, antwortete der Projektmanager<br />

eines führenden Pharmaunternehmens:<br />

„Wir möchten ausschließlich<br />

Kristalle in der Größe von 250 μm“. Das<br />

war natürlich ein Scherz. Dieses Kunststück<br />

kann kein industrieller Kristallisator vollbringen.<br />

Tatsächlich unterstreicht <strong>die</strong>se Aussage<br />

jedoch den grundsätzlichen Bedarf<br />

nach Kristallen mit einer gleichmäßigen<br />

Korngrößenverteilung (CSD) und Morphologie.<br />

Eine zu breit gefächerte CSD beeinflusst<br />

das Fließverhalten des Pulvers, bei Lagerung<br />

neigt es zum Verklumpen und Verkleben.<br />

Die Staubbildung durch den Feinkornanteil<br />

stellt beim Fördern zudem eine<br />

Gefahrenquelle dar.<br />

Pulver werden durch Trocknung oder Kristallisation<br />

erzeugt. Mit der Kristallisation<br />

können sehr reine Feststoffe mit definierten<br />

Kristallstrukturen (Morphologie) erzielt<br />

werden. Dies ist beispielsweise bei den API<br />

(Active Pharmaceutical Ingre<strong>die</strong>nts) der<br />

pharmazeutischen Industrie wichtig.<br />

Die Auswahl des Kristallisators hat wiederum<br />

eine große Auswirkung auf <strong>die</strong> Korngrößenverteilung.<br />

Von den verschiedenen<br />

Verfahren – Kühlungskristallisation, Verdampfung<br />

oder Verwendung von Anti-Solvents<br />

– beziehen sich <strong>die</strong> folgenden Abschnitte<br />

auf <strong>die</strong> Kühlungskristallisation. Die<br />

Kernaussagen treffen aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> anderen<br />

Techniken zu.<br />

Kristallisationsverlauf<br />

Das Kristallwachstum soll im Bereich zwischen<br />

der Sättigungs- und Übersättigungskurve<br />

(Kristallwachstumszone) stattfinden.<br />

Unterhalb der Sättigungskurve bilden sich<br />

keine neuen Kristalle und existierende lösen<br />

sich wieder auf. Bei kompakten Anlagen bevorzugt<br />

man einen Kristallisationsverlauf<br />

nahe an der Übersättigungskurve. Steigt der<br />

Sättigungsgrad jedoch über <strong>die</strong> Übersättigung<br />

hinaus an, kann es zu einer unkontrollierten<br />

Keimbildung und zur Entstehung<br />

von Feinkörnern kommen.<br />

Eine enge Korngrößenverteilung erreicht<br />

man, wenn man eine unkontrollierte primäre<br />

Keimbildung vermeidet und alle Kristalle<br />

den gleichen Zeitraum <strong>für</strong> das Wachstum erhalten.<br />

Um eine Gleichmäßigkeit in der primären<br />

Keimbildung zu erreichen, neigt<br />

man dazu, effiziente Rührwerke einzusetzen<br />

und <strong>die</strong> Rührenergie/Kraft zu erhöhen. Dies<br />

jedoch erhöht das Risiko einer sekundären<br />

Keimbildung durch den Bruch bereits exis-<br />

Bilder: Technoforce<br />

Bild 1: Ergebnisse von CFD-Simulationen an einem Batch-Kristallisator<br />

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