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phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 02.2018

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Bild: Unitax<br />

Bild: Unitax<br />

Bei der Serialisierung wird jede Einzelpackung mit einem unverwechselbaren,<br />

zweidimensionalen Barcode bedruckt – <strong>für</strong> <strong>die</strong> eindeutige<br />

Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit<br />

Am Ende der Fertigungslinie werden <strong>die</strong> aufgedruckten Codes<br />

elektronisch geprüft<br />

Die Neuproduktion von Verpackungen und<br />

Beipackzetteln ist auch Bestandteil der Leistungen<br />

bei der Serialisierung. Unitax beschafft<br />

das Ausgangsmaterial, programmiert <strong>die</strong> Maschinen<br />

und bedruckt <strong>die</strong> Faltschachteln.<br />

Die zu verpackenden Produkte holt Unitax<br />

mit eigenen, GDP-zertifizierten Spezialfahrzeugen<br />

vom Riemser-Lager zur Pharmalogistikanlage<br />

in Schönefeld. Hier verfügt<br />

Unitax über einen GMP-zertifizierten Herstellungsbereich.<br />

Bevor Mitarbeiter oder Besucher<br />

<strong>die</strong>sen betreten, tauschen sie in einer<br />

Schleuse <strong>die</strong> Straßenkleidung gegen Pharmakittel,<br />

Überschuhe und Haube. In Fertigungslinien<br />

versieht geschultes Personal <strong>die</strong><br />

Produkte per Hand mit Packungsbeilagen<br />

und verpackt sie in Faltschachteln. Die Unitax-Qualitätssicherung<br />

achtet darauf, dass<br />

definierte Verfahrensbeschreibungen (SOP)<br />

eingehalten werden.<br />

Wenn alle Produkte korrekt verpackt sind,<br />

folgt künftig als letzter Herstellungsschritt<br />

<strong>die</strong> Serialisierung: Riemser wird über <strong>die</strong><br />

Healthcare-Cloud von TraceLink Serialisierungsnummern<br />

anfordern und weitergeben.<br />

Unitax lädt <strong>die</strong>se Nummern direkt aus dem<br />

System herunter und bedruckt Packungen<br />

oder Etiketten mit dem zweidimensionalen<br />

Barcode sowie Informationen wie Chargennummer<br />

und Mindesthaltbarkeitsdatum. Anschließend<br />

verschließen <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>die</strong><br />

Schachteln mit manipulationssicheren Tamper-Evident-Etiketten.<br />

Bevor <strong>die</strong> Arzneimittel <strong>die</strong> Logistikanlage im<br />

Unitax-Pharma-Lkw wieder verlassen, werden<br />

sie am Warenausgang gescannt – so lädt<br />

Unitax gleichzeitig <strong>die</strong> Serialisierungsnummern<br />

der unversehrten Packungen in <strong>die</strong><br />

Healthcare-Cloud von TraceLink hoch. „Die<br />

Weitergabe der Serialisierungsnummern an<br />

den Knotenpunkt der Europäischen Behörde<br />

EMVO liegt in unserer Verantwortung als<br />

Zulassungsinhaber“, sagt Ulrike Bielawny.“Sobald<br />

ein Produkt an den Endverbraucher<br />

abgegeben wird, wird <strong>die</strong> Serialisierungsnummer<br />

deaktiviert.“<br />

Ausblick: Aggregation<br />

Unitax wird voraussichtlich 2019 <strong>die</strong> ersten<br />

Chargen <strong>für</strong> Riemser serialisieren und bietet<br />

den hohen Grad an Flexibilität, der in der<br />

Zusammenarbeit mit CMOs erforderlich ist.<br />

Denn einerseits ist heute noch nicht absehbar,<br />

wie viele Produkte auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong><br />

Fertigungslinien in Schönefeld durchlaufen<br />

sollen, andererseits haben <strong>die</strong> Anlagenbauer<br />

lange Vorlaufzeiten. Wer jetzt Maschinen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Serialisierung bestellt, muss mit sechs<br />

bis neun Monaten Lieferzeit rechnen. Unitax<br />

hingegen hat das Equipment bereits vor<br />

Ort und ist auch ansonsten gut vorbereitet.<br />

Das individuelle Bedrucken von Verpackungen<br />

oder Etiketten sowie das Versiegeln mit<br />

Tamper-Evident-Labeln gehören schon lange<br />

zum Angebot. „Das nutzen insbesondere<br />

Pharmaunternehmen, <strong>die</strong> etwa nach Brasilien<br />

oder in <strong>die</strong> USA exportieren, wo entsprechende<br />

Bestimmungen bereits gelten“,<br />

erklärt Unitax-Geschäftsführer André Reich.<br />

Im nächsten Schritt steht das Thema Aggregation<br />

auf der Agenda. Dank einer Serialisierungsnummer<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste Bündelungsbzw.<br />

Verpackungsstufe müssen eingeschweißte<br />

Paletten oder Umkartons nicht zu<br />

Bild: Riemser Pharma<br />

Ulrike Bielawny, Project Management,<br />

Riemser Pharma GmbH<br />

Prüfzwecken geöffnet werden. Die Serialisierungsnummern<br />

sämtlicher Einzelprodukte<br />

sind in der übergeordneten Nummer enthalten.<br />

„Die Aggregation wird beispielsweise<br />

2020 in Russland eine Anforderung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Serialisierung werden“, so Ulrike Bielawny.<br />

„Damit steht <strong>die</strong> nächste Aufgabe <strong>für</strong><br />

uns – und <strong>für</strong> Unitax – bereits an.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0218unitax<br />

AUTORIN:<br />

DR. SUSANNE<br />

VOGELBEIN<br />

Leiterin Qualitäts -<br />

management,<br />

Unitax-Pharmalogistik<br />

<strong>phpro</strong> 02-2018 63

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