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phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 02.2018

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<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

So schützen Sie Produkt und Personal richtig<br />

Containment <strong>für</strong><br />

Pharmaextruder<br />

Viele neue Wirkstoffe gelten als hochpotent und sind deshalb mit OEB 4 oder 5<br />

eingestuft. Für pharmazeutische Anlagen gelten damit Grenzwerte, <strong>die</strong> unter<br />

1 μg/m 3 liegen. Um <strong>die</strong>se Vorgaben an Pharmaextrudern hinreichend zu erfüllen,<br />

sind entsprechende Containment-Konzepte erforderlich. Welche Möglichkeiten es<br />

gibt, erläutert der Beitrag.<br />

Zur Umsetzung eines Containment-Konzeptes<br />

greifen Ingenieure gerne auf gängige<br />

Technologien wie z. B. Isolatoren, Doppelklappensysteme<br />

und Containment Bags zurück.<br />

Bei einer Extruderanlage gibt es allerdings<br />

einige spezifische Herausforderungen<br />

hinsichtlich des Containments. So besteht<br />

<strong>die</strong> kontinuierliche Anlage meist nicht nur<br />

aus dem Pharmaextruder, zusätzlich werden<br />

eine gravimetrische Dosiereinrichtung und<br />

eine nachgeschaltete Kühl- und Ausformeinrichtung<br />

benötigt. Darüber hinaus ist zu beachten,<br />

dass bei größeren Durchsätzen <strong>die</strong><br />

Dosierung kontinuierlich nachgefüllt werden<br />

muss.<br />

Um auf Nummer sicher zu gehen, müssen<br />

alle Komponenten (d. h. Dosierung, Extruder<br />

und Kühleinrichtung) in einen festen<br />

Isolator eingebaut werden. Nicht alle Kühleinrichtungen<br />

sind da<strong>für</strong> allerdings geeignet.<br />

Der Einsatz einer gekühlten Walze hat<br />

sich als zuverlässige technische Lösung erwiesen.<br />

Die technischen Herausforderungen<br />

solch einer Anlage sind also vielfältig: So<br />

müssen <strong>die</strong> Prozessteile innerhalb des Isolators<br />

sein, <strong>die</strong> Antriebe jedoch außerhalb.<br />

Dies erfordert zum einen eine exakte Abstimmung<br />

der Dimensionen zwischen den<br />

Aggregaten. Zum anderen muss ein ausgeklügeltes<br />

Dichtungskonzept erarbeitet werden,<br />

da einige rotierende Wellen abgedichtet<br />

werden müssen. Zwar wird der Isolator<br />

im Unterdruck betrieben, <strong>die</strong>ser muss jedoch<br />

auch bei Ausfall des Lüftungssystems<br />

<strong>für</strong> eine vorgegebene Zeit gehalten werden.<br />

Eine zweite Herausforderung ist <strong>die</strong> durch<br />

den Extrusionsprozess im Isolator entstehende<br />

Wärme, <strong>die</strong> es abzuführen gilt.<br />

Gleichzeitig müssen alle Prozessteile durch<br />

einen WIP-Prozess (Washing in Place) benetzt<br />

und gereinigt werden: Das bedeutet,<br />

dass alle Teile innerhalb des Isolators mittels<br />

Handschuhen demontiert, gereinigt und<br />

Bild 1: Auf der sicheren Seite:<br />

OEB-5-Anlage im geschlossenen<br />

Isolator<br />

Bilder: Leistritz<br />

30 <strong>phpro</strong> 02-2018

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