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phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 02.2018

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Aufdruckkontrolle mit bis zu 1050 Teilen<br />

pro Minute<br />

ner APO-Componon-Optik von Schneider<br />

Kreuznach. Für <strong>die</strong> passende Beleuchtung<br />

sorgt eine rote LNSP-Zeilenbeleuchtung von<br />

CCS. Die Auswertung der Bilder aller drei<br />

Bildverarbeitungsmodule übernimmt ein<br />

Industrie-PC, der nachfolgend gesondert beschrieben<br />

wird.<br />

Fehlerhafte Teile werden im internen Schieberegister<br />

der Maschine als „schlecht“ gekennzeichnet<br />

und am Ende der Maschine in<br />

einen separaten Auswurf ausgeschleust. Anschließend<br />

werden aus den drei Bahnen <strong>die</strong><br />

finalen Produkte mit einer Rotationsstanze<br />

ausgeschnitten und mittels Vakuum auf <strong>die</strong><br />

untere Packstofffolie übergeben.<br />

Die Produkte sollten somit nun in Dreierreihen<br />

mit korrektem Abstand in Längs- und<br />

Querrichtung auf dem Trägerstoff platziert<br />

sein, was <strong>die</strong> zweite Bildverarbeitungsstation<br />

überprüft: Sie kontrolliert zum einen <strong>die</strong><br />

Position der vereinzelten Produkte, um sicherzustellen,<br />

dass der anschließende Versiegelungsprozess<br />

korrekt ablaufen kann. Zum<br />

anderen prüft <strong>die</strong>se Station <strong>die</strong> Produktgröße<br />

sowie eine Kontamination durch Fremdkörper.<br />

Diese Fehler erkennt das System bis<br />

zu einer Größe von etwa 1 mm 2 .<br />

An der zweiten Bildverarbeitungsstation erfolgt<br />

<strong>die</strong> Bildaufnahme über alle drei Streifen<br />

hinweg erneut über <strong>die</strong> Kombination<br />

einer Spyder3-Zeilenkamera von Teledyne<br />

Dalsa mit 4k Pixeln Auflösung und einer<br />

APO-Componon-Optik von Schneider<br />

An der zweiten Bildverarbeitungsstation<br />

werden <strong>die</strong> Positionen der vereinzelten<br />

Produkte überprüft<br />

Kreuznach. Für <strong>die</strong> optimale Ausleuchtung<br />

der Streifen sorgt hier eine blaue LNSP-Zeilenbeleuchtung<br />

mit Koaxial-Aufsatz von<br />

CCS. Mit der blauen Beleuchtung konnten<br />

das Produkt und <strong>für</strong> den Fall einer späteren<br />

Erweiterung um Druckprüfungen an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle auch <strong>die</strong> Schrift zum Hintergrund<br />

optimal kontrastiert werden.<br />

Eine dritte Bildverarbeitungsstation prüft<br />

<strong>die</strong> Bedruckung der oberen Packstoffbahn.<br />

Diese Inspektion ist der ersten Station sehr<br />

ähnlich: Geprüft werden <strong>die</strong> zuvor gedruckten<br />

Produktionsdaten, das Verfallsdatum, <strong>die</strong><br />

Chargennummer sowie <strong>die</strong> Packstoffnummer<br />

als 2-D-Matrixcode.<br />

Anspruchsvolle Auswertung<br />

Die zeilenförmigen Bilddaten aller drei Bildverarbeitungsstationen<br />

werden an einen<br />

speziell zusammengestellten Rechner übergeben,<br />

in dem ein Frame Grabber des Typs<br />

Microenable IV von Silicon Software <strong>die</strong><br />

eingehenden Zeilendaten puffert, zu kompletten<br />

Bildern zusammensetzt und dann<br />

auswertet. Dieser Teil der Aufgabe war extrem<br />

anspruchsvoll, denn <strong>die</strong> Bilder werden<br />

über <strong>die</strong> einzelnen Produkte hinweg überlappend<br />

aufgenommen. Jedes Bild besteht<br />

aus dem Ende des vorangegangenen Produkts,<br />

des kompletten aktuellen Produkts<br />

und dem Anfang des nachfolgenden Produkts.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise kann sichergestellt<br />

werden, dass auch Fehler an den Schnittstellen<br />

zweier Produkte zuverlässig erkannt<br />

werden. Da alle Aufnahmen getriggert erfolgen,<br />

können <strong>die</strong> Positionen aller fehlerhaften<br />

Produkte im Prozess exakt verfolgt werden,<br />

um <strong>die</strong>se am Ende der Maschine als<br />

Schlechtteile auszuwerfen.<br />

Nach diversen vergeblichen Versuchen mit<br />

anderen Technologien konnte das Bildverarbeitungsteam<br />

von Harro Höfliger <strong>die</strong>se Verarbeitungsaufgabe<br />

mit einem Frame Grabber<br />

in Kombination mit der Softwareumgebung<br />

Visual Applets von Silicon Software lösen.<br />

Einen rechenintensiven Teil der Bildverarbeitung<br />

übernimmt dabei ein FPGA auf<br />

dem Frame Grabber und reduziert damit <strong>die</strong><br />

CPU-Belastung des Industrie-PCs durch eine<br />

geeignete Bildvorverarbeitung.<br />

Kompetenter Partner<br />

Nach einer Schulung von Silicon Software<br />

zur optimalen Nutzung der FPGA-Architektur<br />

auf dem Frame Grabber in Kombination<br />

mit Visual Applets wurden <strong>die</strong> speziell <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>se Anforderungen nötigen Anpassungen<br />

bei Stemmer Imaging in Auftrag gegeben.<br />

Stemmer Imaging hat dabei <strong>die</strong> FPGA-Programmierung<br />

übernommen und das Bildverarbeitungssystem<br />

mit Harro Höflinger<br />

gemeinsam kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

um unter anderem Monochrom- und Farbzeilenkameras<br />

einsetzen zu können.<br />

Harro Höfliger vertraut bereits seit vielen<br />

Jahren auf Stemmer Imaging. Von den hier<br />

beschriebenen Anlagen hat Harro Höfliger<br />

mittlerweile weltweit bereits über 100 Stück<br />

verkauft. Auch <strong>für</strong> zukünftige Anlagen mit<br />

Bahnbreiten über 300 mm steht beim Thema<br />

Bilderverarbeitung fest: Stemmer Imaging<br />

ist als Komponenten- und Technologiepartner<br />

<strong>für</strong> gemeinsame Entwicklungen im<br />

Bildverarbeitungsbereich weiterhin gesetzt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0218stemmer<br />

AUTOR:<br />

PETER STIEFENHÖFER<br />

Fachjournalist<br />

<strong>phpro</strong> 02-2018 53

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