Dezember 2018 - coolibri Essen
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THEMA<br />
R U H R G E B I E T<br />
Kampf der Vermüllung<br />
WildeMüllkippennehmen in denRuhrgebietsstädtenzu.<br />
Berge vonHaushaltsabfällen werden wahllos aufFeldernund Wiesen abgeladen, Autoreifen und Sperrmülllandenals mannshohe<br />
Haufen aufgetürmt nebenPapiercontainern. Die Ruhrgebietsstädteertrinken mittlerweile im Müll.Wie konnte das passieren?Und<br />
wielässt sich dagegensteuern? ImmermehrKommunen machenjetzt mobilimKampf gegendie Vermüllung.Auch Internet und<br />
Smartphone erweisensichdabeials wichtige Werkzeuge, um Abfallberge zu verringern undMüllsünder zu stellen.<br />
12<br />
Morgenseinen freien Park+Ride-Parkplatzam<br />
BahnhofBochum-Ehrenfeld zu finden, istnicht<br />
immer leicht.Aberrichtig ätzendwird's, wenn<br />
dasAutonur deshalb nichtauf einenStellplatz<br />
steuern kann,weilwiederjemandseinenMüll<br />
dortentsorgthat.Dicke Säcke mitHausmüll,<br />
aufgerolltealteTeppicheodersogar Bauschutt<br />
–irgendwasUnschönes findetsichimmer auf<br />
oder um denParkplatz herum. Eine unglaublicheSauerei.Und<br />
eine,die ebenso völlig unverständlichist,wie<br />
Jörn Denhardvom Umweltservice<br />
Bochum (USB) anmerkt:„Im Gegensatzzu<br />
vielen anderenRuhrtgebietsstädtenverfügt Bochum<br />
über eine exzellente Entsorgungsinfrastruktur.AlleWertstoffhöfe<br />
im Stadtgebiet sind<br />
wochentags von7.30bis 20 Uhrgeöffnet“, sagt<br />
Denhard. Es seialsokaumnachvollziehbar, warum<br />
es immer noch Leutegebe, diedas Angebot<br />
nichtnutzten, sondernihreAbfälle anderswo<br />
ablegten.<br />
Kosten tragen dieSteuerzahler<br />
Türmt sich Müll dort, wo er definitivnicht hingehört,dann<br />
geht es auch immer demSteuerzahlerans<br />
Portemonnaie.JörnDenhard:„Wird wilderMüll<br />
entdeckt,soist dasGrünflächenamt<br />
zuständig, um zu ermitteln, werden Abfall abgelegt<br />
hat. Erstwenndie Ermittlungenabgeschlossen<br />
sind,wirdder USBmit derEntsorgungbeauftragt.Die<br />
Kosten,die dabeientstehen,<br />
werden durch Steueranpassungen wieder<br />
reingeholt. Es trifft alsoalle.“Dochnicht nurwilde<br />
Kippen, auch dieVerschmutzungenvon Containerplätzensorgenregelmäßigfür<br />
Unmut. Von<br />
Seitedes USBsinddreiEinsatzfahrzeugetäglich<br />
nurunterwegs,umContainerplätzesauer<br />
zu halten.Zustände,die auch dieStadt Bochum<br />
nichtlängerhinnehmenwill. Deshalb hatman<br />
in Zusammenarbeitmit demUSC im September<br />
denStartschuss zumProjekt „StadtRaumPflege“gegeben.<br />
Das bis2020mit 1Millionen Euro<br />
kommunaler Mittel unterstützte Programm,soll<br />
denBochumerBürgern einStück weit dieVerantwortungfür<br />
denöffentlichen Raum neuvermitteln.<br />
ViaSocial-Media-Kanälen, mitgemeinsamen<br />
Stadtputzaktionenund Veranstaltungensoll<br />
vermitteltwerden, wieein sauberes Stadtbild<br />
gelingenkann,wennalleaneinem Strang ziehen.<br />
FürBochumer, beidenen derfreundliche