KEM Konstruktion Fluidtechnik 2018
Trendschwerpunkte: Industrie 4.0, Hydraulik, Pneumatik, Drucklufttechnik sowie Pumpen; KEM Porträt: Dr. Peter Saffe und Dr. Frank Theilen, Aventics; KEM Perspektiven: Intelligente Fluidtechnik
Trendschwerpunkte: Industrie 4.0, Hydraulik, Pneumatik, Drucklufttechnik sowie Pumpen; KEM Porträt: Dr. Peter Saffe und Dr. Frank Theilen, Aventics; KEM Perspektiven: Intelligente Fluidtechnik
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FLUIDTECHNIK<br />
HYDRAULIK<br />
Anlagen zum hydroerosiven Entgraten: kompakter, effizienter, intelligenter mit servohydraulischen Aktuatoren<br />
Kraft der Hydraulik, Komfort der Elektrik<br />
Elektrohydraulik macht moderne Fertigungsverfahren noch effizienter: Das beweist Sonplas, ein<br />
führender Hersteller von Montage- und Prüfanlagen für Turnkey Solutions in den Bereichen Kraftstoff -<br />
einspritzung, Elektromobilität, Luftfahrttechnik und Kfz-Sicherheitssysteme. Seit mehr als 20 Jahren<br />
ist Sonplas der Ansprechpartner im Bereich des hydroerosiven Entgratens (HE). Bei der neuesten<br />
Generation von Anlagen für das hydroerosive Verrunden von Common Rails verringern servohydrau -<br />
lische Aktuatoren (SHA) von Rexroth mit geschlossenem Fluidkreislauf den konstruktiven Aufwand,<br />
die Ölmenge, den Energieverbrauch und den Platzbedarf der Maschinen erheblich.<br />
Michael Goldbach, Engineering Systems and Solutions, System Development, Bosch Rexroth AG, Lohr am Main<br />
Anstelle konventioneller spanender Verfahren hat Sonplas dafür ein<br />
Verfahren auf Basis von hydroerosivem Entgraten entwickelt. Dabei<br />
werden die Bohrungen in dem Verteilerrohr (Rail) in Auslassrichtung<br />
mit einem abrasivem Medium verrundet, das mit einem Druck von<br />
bis zu 140 bar durch das Bauteil gepresst wird. Dieser Prozess<br />
verrundet kontrolliert die Bohrungskanten. Damit kalibrieren die<br />
Sonplas-Maschinen den statischen Durchfluss in diesem Bauteil.<br />
Elektrohydraulik macht errosive Verfahren noch effizienter<br />
Sämtliche Automobilhersteller arbeiten aktuell an Downsizing-<br />
Konzepten, um mit kleineren Motoren bei geringerem Verbrauch<br />
die gewohnte Leistung zu erreichen. Ein Schlüssel dazu ist<br />
die Common-Rail-Technologie, die sowohl bei Diesel- als auch Benzinmotoren<br />
zum Einsatz kommt. Ein gemeinsames Verteilerrohr<br />
dient als Hochdruckspeicher für den Kraftstoff, aus dem spezielle<br />
Injektoren heraus die einzelnen Zylinder des Verbrennungsmotors<br />
versorgen. Die Common-Rail-Technologie steigert die Motoreneffizienz<br />
erheblich, stellt aber hohe Ansprüche an die Maßhaltigkeit der<br />
einzelnen Bauteile. Sonplas entwickelt und liefert schlüsselfertige<br />
Anlagen für die Endbearbeitung der Düsenbohrungen und Löcher<br />
im Rail. Dieser Schritt ist entscheidend für eine reproduzierbare<br />
Qualität in der Serie.<br />
Bild: Bosch Rexroth<br />
Zykluszeiten im Blick<br />
„Sonplas hat auf dem Markt die längste Erfahrung für HE-Schleifen<br />
von Common-Rail-Komponenten“, betont Werner Riederer, bei<br />
Sonplas für den Vertrieb der HE-Anlagen zuständig. Kontinuierlich arbeiten<br />
die Entwickler des Sondermaschinenherstellers aus Niederbayern<br />
daran, Zykluszeiten und Prozesssicherheit dieses Verfahrens<br />
gleichermaßen zu optimieren. Bei der aktuellen Maschinengenera -<br />
tion erreicht das 1993 gegründete Unternehmen mit dem Einsatz<br />
der servohydraulischen Aktuatoren von Rexroth eine neue Stufe der<br />
Modularisierung.<br />
In den Sonplas-Anlagen treiben Zylinder mit hoher Vorschubkraft<br />
Plungerpumpen an, die das Schleifmittel unter Druck setzen. Kleine<br />
Maschinenausführungen wurden bislang mit elektromechanischen<br />
Achsen ausgerüstet. Die großen Geschwister mit einem Zentralaggregat,<br />
das mehrere Hydraulikachsen versorgt. „Für unsere Kunden<br />
aus der Automotive-Industrie geht es immer um Produktivität, aber<br />
zunehmend auch um Kompaktheit, Energieeffizienz und Vernetzung“,<br />
hebt Riederer hervor. Diese Anforderungen erfüllt die neu -<br />
este Anlagengeneration von Sonplas mit servohydraulischen Aktuatoren<br />
von Rexroth. „Die neuen Maschinen sind produktiver, kompakter<br />
und energieeffizienter.“<br />
90 % weniger Öl<br />
Servohydraulische Aktuatoren von Rexroth bestehen aus einer<br />
Motor-Pumpen-Kombination mit einem fest verbundenen Zylinder,<br />
einem Steuerblock und einem Niederdruckausgleichsbehälter. Sie<br />
haben einen eigenen geschlossenen Fluidkreislauf und benötigen<br />
kein zentrales Hydraulikaggregat mehr. Pro Aktuator reichen 6,5 l<br />
Hydrauliköl. „Im Vergleich zu den bisherigen Ausführungen mit<br />
Aggregat sparen wir 90 % an Hydrauliköl ein“, rechnet Riederer vor.<br />
Außerdem wird kein zentrales Hydraulikaggregat mehr benötigt.<br />
Das spart etwa 50 bis 60 % Aufstellfläche.<br />
Als Stellglied fungiert ein drehzahlvariabler Pumpenantrieb der<br />
Sytronix-Familie. Sie bestehen aus einer Kombination von Synchron-<br />
20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> FLUIDTECHNIK <strong>2018</strong>