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Offener_Brief_Ministerpräsident_CFM_221118

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Dieser Zwilling findet in der öffentlichen Debatte derzeit noch gar nicht statt. Entlarvend für die gesamte<br />

Diskussion von Migration und Flüchtlingsschutz ist, dass die meisten Befürworter dieser Abkommen selbst<br />

daran scheitern, zwischen den allesamt unscharfen Begriffen Flüchtling, Migrant und anderen zu<br />

unterscheiden.<br />

Bereits im Jahr 2000 verlangte Australien als eines von drei großen klassischen Einwanderungsländern neben<br />

den USA und Kanada Korrekturen an der GFK zwecks klarer Definitionen und Lastenverteilungen. Die UNO<br />

lehnte eine Neufassung jedoch ab.<br />

Zurück zum <strong>CFM</strong>: Dort wird im aktuellen Text die unbewiesene Behauptung aufgestellt (Seite 3/32, Ziffer 8),<br />

„Migration sei in unserer globalisierten Welt eine Quelle des Wohlstands, der Innovation und der<br />

nachhaltigen Entwicklung“, die noch weiter optimiert werden müsste. Und weiter: „die meisten Migranten<br />

[...] reisen, leben und arbeiten heute auf sichere, geordnete und reguläre Weise.“<br />

Wozu dann dieser Pakt, wenn angeblich die große Zahl wanderungswilliger Menschen offensichtlich mit den<br />

aktuellen gesetzlichen Regelungen gut bedient ist? Richtig ist zweifellos, dass Menschen auf der ganzen Welt<br />

heute schon entscheiden können, aus ihrer Heimat regulär aus‐ und in ein anderes Land regulär<br />

einzuwandern und schließlich dort heimisch zu werden. Gesetze des Ziellandes definieren den Modus der<br />

Einwanderung. Aber um diese Menschen geht es dem <strong>CFM</strong> ganz ausdrücklich nicht.<br />

Stattdessen geht es hinter dem neutralen Begriff ‚Migration’ um das Massenphänomen von<br />

Armutsmigration, früher Völkerwanderung genannt. Diese Variante von Auswanderung und Exil großer<br />

Zahlen von Menschen sind meist das bittere Resultat von Kriegen und gescheiterter Politik.<br />

Völkerwanderungen zerreißen Familien und soziale Gefüge und destabilisieren als Massenphänomen<br />

Herkunfts‐ und Zielländer. Auswanderung und Exil dieser Art zu einem erstrebenswerten Kriterium unserer<br />

Gegenwart und Zukunft zu erklären, ist menschlich zynisch. Sie richtet sich gegen stabile soziale Gefüge und<br />

die Natur des Menschen. Überspitzt könnte man eine solche Idee als geradezu menschenfeindlich<br />

bezeichnen.<br />

Die zweite gern öffentlich wiederholte These (Seite 3/32, Ziffer 11) lautet: „Kein Land kann die mit diesem<br />

globalen Phänomen verbundenen Herausforderungen und Chancen allein bewältigen.“ Dies ist genauso<br />

richtig, wie es falsch ist. Unzweifelhaft ist indessen, dass jedes Land – je nach Situation seiner<br />

Bevölkerungsstruktur, seiner Wirtschaftskraft, seiner Kultur und Religion– individuelle Bedürfnisse in Bezug<br />

auf Ein‐ oder Auswanderung hat. Diese Interessen souverän durchzusetzen, also auch darüber zu wachen,<br />

wer die Grenzen eines Landes wie überschreitet, entscheidet über Frieden oder Krieg, nicht nur in diesem<br />

Land, sondern auch in seiner unmittelbaren Umgebung.<br />

Daraus folgt, dass es KEINE GEMEINSAMEN GLOBALEN INTERESSEN zur Migration gibt. Es gibt eine große<br />

Zahl an Entwicklungsländern und ihre meist korrupten Regierungen, die ihre selbst verursachte<br />

Überbevölkerung gern über einen Exodus lindern würden, und es gibt eine große Zahl an entwickelten<br />

Industriestaaten westlicher Prägung, die zum Ziel illegaler Migration werden. Zu suggerieren, diese<br />

unterschiedlichen Interessenlagen ließen sich ohne Mitwirken der davon betroffenen Bürger moderieren<br />

oder gar entscheiden, ist zutiefst antidemokratisch.<br />

Damit ist der Migrationspakt schon in wesentlichen Ansätzen realitätsfremd und irreführend.<br />

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