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profi-12-2018

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LANGZEITTEST<br />

Ebenso bemerkenswert: Die komplette<br />

Abgastechnik machte im gesamten Testzeitraum<br />

keinerlei Zicken. Probleme gab es nur<br />

einmal mit der Halterung vom Kraftstofffilter,<br />

die bei gut 1 100 Betriebsstunden<br />

plötzlich lose im Motorraum lag.<br />

Die neue Vorderachse<br />

verbessert die Wendigkeit.<br />

Und dank der<br />

Bremsen vorne gibt<br />

es auch 11,75 t zulässiges<br />

Gesamtgewicht.<br />

Etwas größer war der erste Schreck<br />

bei der Fehlermeldung „Druck im Kurbelgehäuse<br />

zu hoch!“ nach knapp 1 100 Stunden<br />

auf dem Zähler. Hier war allerdings „nur“<br />

der Filter der Gehäuse-Entlüftung Schuld,<br />

der offensichtlich gerne mal verstopft.<br />

Ein anderes, kleines Ärgernis ist die große<br />

Hitzeentwicklung links an der Motorhaube:<br />

Einfache Aufkleber, die z. B. Lohnunternehmer<br />

hier gerne platzieren, verkokeln regelrecht.<br />

In Sachen Getriebe können wir dem<br />

stufenlosen „AutoPowr“ eigentlich nur<br />

gute Noten ausstellen. „Eigentlich“ vor allem<br />

deshalb, weil bei dem neuen Schlepper<br />

zunächst der „manuelle Modus“ mit frei<br />

wählbarer Motor-Drückung nicht funktionierte.<br />

Erst nach einem Software-Update<br />

DATENKOMPASS<br />

John Deere 6155R<br />

Motor<br />

114 kW/155 PS Nennleistung (Angaben<br />

nach 97/68EC) bei 2100 min -1 , 149 kW/<br />

202 PS Maximalleistung mit Boost, sechs<br />

Zylinder PowerTech PVS mit 6,8 l<br />

Hubraum, CommonRail-Einspritzung,<br />

Vierventil-Technik und SCR-Katalysator,<br />

Abgasstufe IV (Tier 4 f), Dieseltank 3<strong>12</strong> l<br />

(Serie 270 l), AdBlue 22 l<br />

Getriebe<br />

Stufenloses AutoPower mit Parksperre,<br />

0,05 bis 40 km/h; 3 Zapfwellendrehzahlen<br />

(540/540E/1 000 oder 540E/1000/<br />

1 000E) mit externer Bedienung<br />

Hydraulik/Hubwerk<br />

Loadsensing-System mit Axialkolbenpumpe<br />

114 l/min (Serie: 80 l/min) und bis<br />

zu neun (6 + 3) Ventile mit Zeit- und<br />

Mengensteuerung; Heckhubwerk Kat. III<br />

mit 8 100 daN Hubkraft, Fronthubwerk<br />

Kat. IIIN mit 4000 daN<br />

Gewichte, Abmessungen<br />

11,75 t zulässiges Gesamtgewicht und<br />

2,77 m Radstand; 4,95 m lang, 3,03 m<br />

hoch; Bereifung hinten 710/70 R 38,<br />

vorne 600/65 R 28<br />

Herstellerangaben<br />

Der 6,8-l-Motor läuft prima, lediglich der Halter<br />

vom Dieselfilter „verabschiedete“ sich mal.<br />

Die großen Türen lassen sich schlecht schließen<br />

(heute geändert).<br />

der Getriebesteuerung war der 6155R dann<br />

endlich so spritzig, wie man es von ihm<br />

erwartet hatte.<br />

Leider nicht mit einem Software-Update zu<br />

ergänzen ist eine vierte Zapfwellendrehzahl.<br />

Gerade bei einem so universell einsetzbaren<br />

Traktor kann man aber schlecht auf<br />

die 540- oder die 1 000E-Zapfwelle verzichten.<br />

Etwas kontroverser ist die Diskussion, wenn<br />

es um fehlende Tempomaten oder den „aktiven<br />

Stillstand“ geht — hier gehen die Meinungen<br />

auseinander. Dafür ist die Regelung<br />

der Fahrgeschwindigkeit mit einem Hebel,<br />

der einen Weg macht und nicht immer in die<br />

Mittelstellung zurückkehrt bei allen Fahrern<br />

beliebt — vor allem beim Einsatz zum Beispiel<br />

mit dem Ladewagen. Und alternativ<br />

wären heute mit der neuen „Command-<br />

Pro“-Ausstattung, die wir seinerzeit mit dem<br />

6250R vorgestellt haben (<strong>profi</strong> 1/2017), ja<br />

der „aktive Stillstand“ und Tempomatfunktionen<br />

für alle Modelle der 6R-Baureihe zu<br />

haben.<br />

Bei der Hydraulik und dem Hubwerk<br />

können wir uns kurzfassen. Die neuen<br />

Hydraulikanschlüsse mit den Entlastungshebeln<br />

funktionieren einwandfrei, lediglich<br />

der Rücklauf der Loadsensing-Anlage<br />

musste nach knapp 2 100 Betriebsstunden<br />

einmal neu abgedichtet werden.<br />

Neu abdichten ist auch das richtige Stichwort<br />

für Hydraulikleitungen unter der<br />

Kabine. Hier gab es offensichtlich Verbindungen,<br />

die nicht dauerhaft dicht halten.<br />

Deshalb wurde dies bei dem 6155R vorsorglich<br />

umgebaut, um keine plötzliche Öl -<br />

leckage — womöglich auf der Straße — zu<br />

bekommen.<br />

Die Axialkolbenpumpe leistet in der Serie<br />

nur schmale 80 l/min, selbst optional war<br />

bis dato bei 114 l/min Schluss. Gut, dass es<br />

neuerdings auf Wunsch auch die Pumpe mit<br />

155 l/min gibt. Locker ausreichend sind<br />

dagegen die 45 l entnehmbare Ölmenge, die<br />

man aber nur dank Zusatzöltank hat (sonst<br />

39 l bei Überfüllung).<br />

Das Heckhubwerk ist allen Einsätzen<br />

auf dem Betrieb locker gewachsen.<br />

Und die Investition in die hydraulischen Seitenstabilisatoren<br />

kann man auch jedem<br />

empfehlen, der viel mit verschiedensten<br />

Anbaugeräten arbeitet.<br />

16 <strong>profi</strong> <strong>12</strong> - <strong>2018</strong>

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