RE KW 48
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Gewalt an Frauen ist noch lange nicht vom Tisch<br />
„Basis“-Aktion 16 Tage gegen Gewalt<br />
Gewalt – vor allem Gewalt an Frauen – ist ein Thema, das in<br />
den letzten Jahrzehnten nicht an Vehemenz verloren hat. Wohl<br />
ist die Sensibilität heute höher, dennoch muss die Wahrnehmung<br />
in der Öffentlichkeit weiter gesteigert werden. Gewalt darf kein<br />
Tabuthema sein.<br />
Von Sabine Schretter<br />
Angelika Hörmann, ehemalige<br />
Landtagsabgeordnete, Vorstandsmitglied<br />
des Vereins „BASIS“ und<br />
des Gewaltschutzzentrums betont<br />
in einem Pressegespräch zu den 16<br />
Tagen gegen Gewalt: „Wir gehen<br />
heuer an die Basis. Wir setzen dort<br />
an, wo Leute zusammenkommen<br />
und sich unterhalten. Gaststätten,<br />
Bars und Cafés erfüllen genau diese<br />
Funktion. Sie sind Orte des Miteinanders,<br />
des Austauschens, aber auch<br />
des Rückzugs und sich-eine-Auszeitnehmens.<br />
So sind wir bei unseren<br />
Überlegungen auf die Bierdeckel<br />
gekommen.“<br />
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Auf Bierdeckeln, die in jeder<br />
Gaststätte zu finden sind, werden<br />
Botschaften transportiert, die darauf<br />
hinweisen, was im häuslichen und<br />
öffentlichen Bereich passiert. Diese<br />
Botschaften sollen die harten Fakten<br />
ins Bewusstsein rücken, wachrütteln<br />
und zum Gepräch anregen. „Bierdeckel<br />
schützen als Glasuntersetzer<br />
nicht nur die Wirtshaustische, sie<br />
sind auch hervorragende Werbeträger.<br />
Diese Tatsachen machen wir uns<br />
zunutze“, so Angelika Hörmann.<br />
HINSCHAUEN, HILFE HO-<br />
LEN. Eine zentrale Aussage ist, zu<br />
handeln und Hilfe zu holen, wenn<br />
Gewalt beobachtet wird. Auch,<br />
wenn man selbst meist nicht intervenieren<br />
kann, so sollte man wissen,<br />
wie und wo man Hilfe bekommen<br />
kann. Auf den Bierdeckeln<br />
sind nicht nur Bilder zu sehen und<br />
Botschaften zu lesen, auf den Bierdeckeln<br />
stehen auch die Telefonnummern,<br />
die im Notfall angerufen<br />
werden können.<br />
„Jedes Nichthandeln unsererseits<br />
verlängert das Leid der Betroffenen<br />
und schwächt die Übereinkunft einer<br />
zivilisierten Gesellschaft, dass<br />
Gewalt keinen Platz haben darf“,<br />
appelliert Angelika Hörmann.<br />
28./29. November 2018<br />
16 TAGE GEGEN GEWALT.<br />
Die Aktion „16 Tage gegen Gewalt“<br />
leistet jedes Jahr wichtige Informations-<br />
und Aufklärungsarbeit. Die<br />
Wahrnehmung hat sich zwar, auch<br />
durch starke Medienpräsenz, gesteigert,<br />
dennoch gibt es immer noch<br />
Tabuisierung und Geheimniskrämerei.<br />
Eine besondere Relevanz verleihen<br />
die Budgetkürzungen seitens<br />
der Bundesregierung für die versorgenden<br />
und intervenierenden Einrichtungen<br />
dieser Aktion im heurigen<br />
Jahr.<br />
FAHNENAKTION. Die 16 Tage<br />
gegen Gewalt umfassen die Zeit<br />
zwischen dem 25. November, dem<br />
internationalen Gedenktag für alle<br />
Frauen und Mädchen, die Opfer<br />
von Gewalt wurden, und dem 10.<br />
Dezember, dem internationalen Tag<br />
der Menschenrechte.<br />
Die Fahnenaktion „Frei leben<br />
ohne Gewalt“, an der sich auch die<br />
Reuttener Talkesselgemeinden beteiligen<br />
und mit dem Hissen der<br />
blauen Fahne ein deutliches Signal<br />
setzen, macht auf das Grundrecht<br />
aller Mädchen und Frauen aufmerksam,<br />
ein Leben ohne Gewalt führen<br />
zu dürfen.<br />
Regina Karlen, Bezirkssprecherin<br />
der Grünen im Bezirk Reutte und<br />
Gemeindevorstand in Breitenwang<br />
freut sich, Bezirkshauptfrau Katharina<br />
Rumpf als Schirmherrin der<br />
Fahnenaktion im Bezirk Reutte gewonnen<br />
zu haben. „Das Gewaltthema<br />
muss sichtbar gemacht werden.<br />
Ich wünsche mir, dass irgenwann in<br />
jeder Außerferner Gemeinde diese<br />
Fahne weht. Für 2019 soll das Ziel<br />
erreicht werden, dass politisch tätige<br />
Frauen aller Fraktionen zusammenstehen.“<br />
FEEDBACK. Die Bierdeckelaktion<br />
sei auf sehr positive Resonanz bei<br />
den Gastwirten gestoßen, erzählen<br />
Regina Karlen und Evelyn Mages,<br />
GF von BASIS Reutte. Die Wirte<br />
sind aufgefordert, ein Feedback zu<br />
geben, wie die Bierdeckelbotschaften<br />
bei den Gästen ankamen. In diesem<br />
Jahr wurden die Bierdeckel vor<br />
allem in Gaststätten im Talkessel von<br />
Reutte verteilt. Es ist geplant, diesen<br />
Kreis aber im Bezirk auszuweiten.<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
RUNDSCHAU<br />
Angelika Hörmann, Regina Karlen und Evelyn Mages sind sich einig: Gewalt darf<br />
nicht totgeschwiegen werden. Sie stehen hinter der Bierdeckelaktion „Gewalt an<br />
Frauen ist noch nicht vom Tisch.“<br />
RS-Fotos: Schretter<br />
Bierdeckel vermitteln Botschaften, zeigen auf den Rückseiten harte Zahlen und<br />
Fakten und informieren, wo und wie Hilfe gerufen werden kann.<br />
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