DLG Saatgut Magazin Winter 2018

SAATGUT-MAGAZIN | Neuzulassungen
fäule bringt sie eine wichtige Grundvoraussetzung
für einen gesicherten Anbau – auch
als Körnermais – mit. Eine gute Standfestigkeit
sowie eine sehr geringe Neigung zur Bestockung
komplettieren diesen äußerst positiven
Gesamteindruck.
DS 1710 C / Sucorn (S 270/K 270)
sehr großrahmig & ertragsstark
ausgeprägtes Stay-Green-Verhalten
Schwächen in der Standfestigkeit
Im mittelspäten Reifebereich wurden
2018 zwei Kombinutzungssorten neu zugelassen.
Dieser Sortentyp kann in der Regel
nicht auf allen Standorten angebaut werden,
sondern ist eher den günstigen Lagen vorbehalten.
Die Sorte DS 1710 C, die mittlerweile
unter dem Namen Sucorn vertrieben wird,
wartet dabei mit hohen bis sehr hohen GTMund
Kornerträgen auf. Das ist das Ergebnis
eines sehr großrahmigen Wuchses. Trotz des
hohen Kornertrages kommt diese Einfachhybride
nur auf geringe Stärkegehalte. Das ist
sicherlich einer Ausdünnung infolge des hohen
GTM-Ertrages geschuldet. Ausgehend
von einer etwas unterdurchschnittlichen Verdauung
erzielt sie über eine mittlere Biogasausbeute
mittlere bis hohe Biogaserträge.
Die gute Stängelfäulegesundheit und das
ausgeprägte Stay-Green-Verhalten bieten ihr
eine gute Grundlage für einen sicheren Anbau
und ein sehr weites Erntefenster als Silound
Biogasmais. Ob es DS 1710 C gelingt,
ihr hohes bis sehr hohes Kornertragsvermögen
»nach Hause zu bringen«, wird letztlich
davon abhängen, inwieweit ihr die nur
durchschnittliche Standfestigkeit (BSA-Einstufung
5 in der Neigung zu Lager) im Weg
steht. Darüber müssen die Sortenversuche
und die Anbaubeobachtungen in den nächsten
Jahren verlässliche Auskunft geben. Die
Standfestigkeit ist für die oft sehr großrahmig
ausfallenden mittelspäten Sorten von entscheidender
Bedeutung – vor allem für die
Verwendung als Körnermais.
Feldagronomisch positiv zu bewerten
sind die geringe Bestockungsneigung, die
stabile Frohwüchsigkeit bei geringer Kälteempfindlichkeit
in der Jugend sowie eine gute
Gesamtgesundheit.
Zuckerrüben: Die Bedeutung der Genetik nimmt zu
In diesem Jahr hat das Bundessortenamt
erneut zehn neue Zuckerrübensorten zugelassen.
Im Zuckersektor sind die Preise
aktuell sehr schlecht. Für einen einigermaßen
wirtschaftlichen Rübenanbau sind sehr
hohe Erträge zwingend erforderlich. Große
Probleme wird auch der drohende Wegfall
von Pflanzenschutzmitteln mit sich bringen.
Die Nutzung von positiven Fruchtfolgeeffekten
und eine gezielte Sortenwahl werden
daher weiter an Bedeutung gewinnen.
Advena KWS
hohe bis sehr hohe Zuckererträge
für alle Rodetermine geeignet
durchschnittliche Blattgesundheit
Advena KWS ist eine klassische
rizomaniatolerante Sorte. In der Prüfung
unter Fungizideinsatz erreichte die Sorte
sehr hohe bereinigte Zuckererträge. In den
Merkmalen Rübenertrag und Zuckergehalt
ist Advena KWS ausgeglichen. In der Blattgesundheit
und Saftreinheit erreicht sie
durchschnittliche Werte. Die Vorzüge für
Advena KWS liegen auf Flächen ohne Nematodenbefall
und Standorten, die erfahrungsgemäß
weniger Probleme mit Blattkrankheiten
haben. Bezüglich der Rodung
ist sie für alle Termine gut geeignet.
Bico
überdurchschnittlicher Zuckerertrag
für alle Rodetermine geeignet
leichte Schwäche gegenüber Mehltau
Bico ist ebenfalls eine klassische
rizomaniatolerante Sorte für Standorte
ohne Nematodenbefall. In den Merkmalen
Rübenertrag und Zuckergehalt ist sie sehr
ausgewogen und erzielt überdurchschnittliche
Zuckererträge. In Bezug auf die
Blattgesundheit nimmt sie einen mittleren
Platz ein. Gegenüber Mehltau zeigt sie
hingegen eine leichte Schwäche. Aufgrund
des ausgewogenen Leistungsprofils ist Bico
für alle Rodetermine sehr gut geeignet.
BTS 2385
Z-Typ
stabile Blattgesundheit
für frühe Rodetermine geeignet
Auch BTS 2385 ist eine klassische
rizomaniatolerante Sorte für Flächen ohne
Nematodenbefall. Ihr Leistungscharakter ist
auf hohe Zuckergehalte ausgerichtet, über
die sie hohe Zuckererträge generiert. Im
Rübenertrag ist sie hingegen leicht unterdurchschnittlich.
In der Blattgesundheit ist
sie stabil, insbesondere gegen Mehltau.
BTS 2385 empfiehlt sich besonders für
frühe Rodetermine und für Betriebe, die
Wert auf eine blattgesunde Sorte legen.
BTS 3750
N-Typ
stabile Blattgesundheit
Einsparpotential bei Fungiziden
Auch BTS 3750 gehört in die Gruppe
der klassischen rizomaniatoleranten Sor -
ten. Sie verspricht sehr hohe Rübenerträge
auf Flächen ohne Nematodenbefall. Im
Zuckergehalt erreicht sie hingegen nur
durchschnittliche Werte, erzielt aber
aufgrund des sehr hohen Massenertrages,
sehr hohe Zuckererträge. In der Blattgesundheit
ist sie als stabil eingestuft – sowohl
gegen Cercospora als auch gegen
Mehltau. Damit bietet sie Einsparpotentiale
bei Fungiziden. BTS 3750 hat eine relative
Vorzüglichkeit für fabriknahe bzw.
frachtgünstige Standorte. Für mittlere und
späte Rodetermine ist sie gut geeignet.
BTS 6000 RHC
Rhizoctonia-Spezialsorte
hoher Rübenertrag
gute Blattgesundheit
BTS 6000 RHC ist eine neue Rhizoctonia-Spezialsorte.
Ihr Resistenzniveau liegt
im schwachen bis mittleren Bereich. In der
Prüfserie der Normalsorten unter Nichtbefall
erreicht BTS 6000 RHC im Merkmal
Zuckerertrag die Leistung des Verrechnungsmittels.
Daher eignet sich BTS 6000 RHC
für Flächen, die in der Vergangenheit
gelegentlich durch einen leichten Befall mit
Rhizoctonia solani aufgefallen sind oder ein
höheres Risikopotential für den Rübenanbau
vermuteten lassen (z. B. bei einer
maislastigen Fruchtfolge).
BTS 7300 N
nematodentolerant
besonders gute innere Qualität
eignet sich für alle Standorte
BTS 7300 N ist eine nematodentolerante
Sorte, die auf Flächen mit und ohne
Nematodenbefall sehr hohe Zuckererträge
verspricht. Vom Leistungsprofil her ist sie
auf hohe Rübenerträge bei einem mittleren
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