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glanzvoll Winter 2018

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WINTER <strong>2018</strong><br />

<strong>glanzvoll</strong><br />

DAS MAGAZIN<br />

FÜR MENSCHEN MIT STIL<br />

Mit großem<br />

Trendteil<br />

MÄNNER<br />

5 EURO<br />

AUS LIEBE ZUR NATUR<br />

Der Tierfi lmer Andreas Kieling spricht über seine Arbeit<br />

ROCKER, HIPSTER ODER WAS?<br />

Männer sind modebewusster geworden, sagt der Trierer Designer Jo Meurer<br />

GENIESSEN IN DER REGION<br />

Rouladen wie von der Großmutter und römische Rezepte


EDITORIAL<br />

Liebe Leser, liebe Leserinnen,<br />

in der <strong>Winter</strong>ausgabe sprechen wir in unserem Editorial die Leser ganz bewusst<br />

zuerst an – immerhin ist ein großer Teil dieses Magazins den Männern<br />

gewidmet. Aber, meine Damen, keine Sorge, auch Sie kommen nicht zu<br />

kurz. Auf unsere Liebeserklärung an einen Bulli freut sich zum Beispiel eine<br />

Kollegin aus der Redaktion schon sehr. Sie fährt selbst keinen VW-Bus, ist<br />

aber vom T1 und T2 so begeistert, dass sie alleine beim Sprechen darüber<br />

nur so sprüht.<br />

Die Kunst des<br />

Schreibens.<br />

Schönes Schreiben ist eine Fragevon<br />

Stil und Persönlichkeit. Erleben Sie bei<br />

uns die Freude an wertvollen Schreibgeräten.<br />

Stilvoll arbeiten. In Büro und Betrieb.<br />

Bulli, mein Bulli. Klischee, mein Klischee. Umschiffen wir doch einfach dieses<br />

ganze Männer- und Frauending und empfehlen Ihnen eine vorurteilsfreie<br />

Lektüre. Für Modefreunde und -freundinnen bieten wir gleich drei Themen<br />

aus der Modestadt Trier: 1. stellen wir die Absolventin der Hochschule und<br />

Fashion Stylistin Cariin Cowalscii vor, 2. spricht der Trierer Designer Jo<br />

Meurer über das Stilbewusstsein der Männer und 3. zeigen wir Fotos der<br />

Modenschau der Hochschule.<br />

Sind Sie auf der Suche nach einem Weihnachtsmenü? Wie wäre es mit<br />

Rouladen nach Art der Klosterschenke in Trier-Pfalzel oder einem Krustenbraten,<br />

wie ihn die alten Römer zubereitet haben? Und weil Grillen das<br />

ganze Jahr über Saison hat: Werfen Sie das Feuer an und bereiten Sie ein<br />

Gericht von Lennox Hastie zu, der in seinem australischen Restaurant nur<br />

auf offener Flamme kocht und ein herrliches Buch geschrieben hat.<br />

Wir haben den prominenten Naturfilmer Andreas Kieling vor einem längeren<br />

Auslandsdreh in seinem Heimatort in der Eifel interviewt. Es war ein interessantes<br />

Gespräch über ein ungewöhnliches Arbeitsleben. Dieser Begriff bekommt<br />

bei ihm eine ganz besondere Bedeutung, weil er lebt, was er macht.<br />

Neue „Terra X“-Folgen im ZDF sind für das Frühjahr 2019 geplant. Viele<br />

Anhänger hat auch seine „Kleine Waldschule“ auf Facebook. Für die kurzen<br />

Filme stellt er sich in die Natur und erzählt drauflos – sehr empfehlenswert.<br />

Für das Thema Uhren möchten wir die Klischeekiste doch noch einmal<br />

öffnen: Unsere Kurzumfrage hat ergeben, dass diese kleinen Wunderwerke<br />

für Männer etwas ganz Besonderes sind.<br />

Kommen Sie gut durch den <strong>Winter</strong>!<br />

Einen herrlichen Start in ein gesundes Jahr 2019<br />

wünscht<br />

Ihr <strong>glanzvoll</strong>-Team!<br />

LEHRGmbH, Papeterie in der City<br />

Viehmarktplatz 1, DE 54295 Trier<br />

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INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 EDITORIAL<br />

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Genuss in entspannter<br />

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<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

6 DER HEIMATMALER<br />

Der Konzer Künstler Karl<br />

Willems findet seine Lieblingsmotive<br />

direkt vor der Haustür<br />

14 NEUGIERIG UND ENGAGIERT<br />

Marie-Luise Niewodniczanska<br />

beantwortet den<br />

<strong>glanzvoll</strong>-Fragebogen<br />

<strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

16 AUFGETISCHT<br />

Zu Besuch in Trier-Pfalzel und<br />

in Burg an der Mosel<br />

22 ESSEN WIE DIE RÖMER<br />

Wenn Geschichte durch<br />

den Magen geht: Kochbuch<br />

neu aufgelegt<br />

24 IM REICH DER TRÜFFEL,<br />

TORTEN UND TARTELETTES<br />

Die Stadt Luxemburg hat<br />

mehr zu bieten als Banken<br />

und Politik: Wie wäre es mit<br />

einem Genusswochenende?<br />

38<br />

<strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

38 DER DRACHE BRAUCHT<br />

EINEN SONNENHUT<br />

UV-Licht lässt Tattoos verblassen<br />

und kann auch tätowierter Haut<br />

schaden: Was Experten raten<br />

42 DICK ODER DÜNN,<br />

KRANK ODER GESUND?<br />

Wie Körpergewicht und<br />

Gesundheit zusammenhängen<br />

46 SO SCHONEND WIE MÖGLICH<br />

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<strong>glanzvoll</strong> TREND<br />

28 „NACH DEM SHOOTING<br />

IST VOR DEM SHOOTING“<br />

Warum eine Fashion Stylistin<br />

immer dazulernt, erklärt<br />

Cariin Cowalscii<br />

34 KLEINE TRENDS<br />

<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

48 HINGEHEN!<br />

Interessantes Duo und außergewöhnliche<br />

Performer –<br />

das könnte Sie interessieren<br />

52 AB INS MUSEUM!<br />

Ausstellungen im <strong>Winter</strong><br />

54 ZUM SCHMÖKERN UND HÖREN


MÄNNER<br />

Fotos: © Andreas Kieling/NG Buchverlag/Stephan Repke<br />

<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

60 MIT LEIDENSCHAFT,<br />

INSTINKT UND WISSEN<br />

Der Tierfilmer Andreas Kieling<br />

spricht im <strong>glanzvoll</strong>-Interview<br />

über seine ungewöhnliche<br />

Arbeit<br />

<strong>glanzvoll</strong><br />

MOTOR & SPORT<br />

70 ER IST ER.<br />

UNVERWECHSELBAR.<br />

Freiheit, die ich meine – eine<br />

Liebeserklärung an den Bulli<br />

74 DAS JAHR FÜR<br />

OLDTIMER-FREUNDE<br />

Planen Sie 2019:<br />

Wo gibt es Rennen und<br />

Events? Eine Übersicht<br />

70<br />

<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

78 WIR SIND IN DER<br />

RENAISSANCE, NICHT<br />

IM BIEDERMEIER<br />

Männer sind modebewusster<br />

geworden:<br />

Ein Gespräch mit dem<br />

Experten Jo Meurer<br />

über den eigenen Stil<br />

82 EINE KLEINE GESCHICHTE<br />

DER ZEIT<br />

… am Handgelenk:<br />

(Armband-)Uhren sind der<br />

Männer bester Freund –<br />

mechanisch oder auch nicht<br />

<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

86 MUSIC WAS MY<br />

FIRST LOVE …<br />

88 KOCHEN AUF<br />

OFFENEM FEUER<br />

92 HOROSKOP 2019<br />

96 EVENTS<br />

60<br />

101 IMPRESSUM<br />

102 KOLUMNE


6 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

DER HEIMATMALER<br />

Der Konzer Künstler Karl Willems findet seine Lieblingsmotive direkt vor der Haustür<br />

Da kehrt der frischgebackene Meisterschüler 1982 vom Studium<br />

voller Tatendrang zurück in seine Heimat Trier – genauer<br />

gesagt: auf das Weingut der Familie in Konz –, erhält auch<br />

gleich von Erich Kraemer, dem Begründer der Europäischen<br />

Kunstakademie in Trier, das Angebot einer Einzelausstellung<br />

im Palais Walderdorff, die er mit Feuereifer bestückt – figurativ<br />

betonte Bilder, ein wenig verrätselte Malerei, wie er seine<br />

Schau beschreibt –, und zwei Tage später springt ihm die<br />

Überschrift über die Ausstellungsbesprechung im „Trierischen<br />

Volksfreund“ ins Gesicht: „Trauer auf Jute“. Verfasst hatte sie<br />

der damalige Feuilleton-Chef der Zeitung, Hans-Martin Schulte.<br />

„Das hat mich weggepustet“, erinnert Karl Willems sich bis<br />

heute – obwohl er sich inzwischen eher darüber amüsiert. „So<br />

melancholisch habe ich meine Bilder gar nicht empfunden“,<br />

meint er. Doch bei der Lektüre des Textes konnte sich der<br />

Maler mit der Kritik wieder versöhnen: „So schlecht hat er die<br />

Ausstellung nämlich gar nicht dargestellt“, gibt Willems zu.<br />

Karl Willems: 1949 in Trier geboren, ausgebildeter Winzer,<br />

schon als Schüler immer mehr von der Kunst überwältigt und,<br />

obwohl einziger Sohn und Hoffnungsträger für die Fortführung<br />

des Familienbetriebs, von den Eltern auf dem neuen,<br />

durchaus unsicheren Weg voll und ganz unterstützt, als er<br />

ihnen Anfang der 1970er Jahre verkündete, er wolle lieber<br />

malen statt lesen. Es sei eine sehr komfortable Situation für<br />

ihn gewesen, erinnert sich Willems. Das Risiko, als freier<br />

Künstler zu scheitern, habe er im Hinblick auf den sicheren<br />

Hafen Weinbetrieb zu Hause bedenkenlos eingehen können:<br />

„Wenn es nicht geklappt hätte mit der Malerei, würde ich<br />

heute noch Wein machen.“<br />

Aber es hat ja geklappt; Willems gehörte 1974 zu den 23<br />

Bewerbern, die aus 450 ausgewählt und zum Studium an<br />

der „Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe“<br />

zugelassen wurde. Eine solche Aufnahme ist, damals wie<br />

heute, schon die halbe Miete zur erfolgreichen Ausübung<br />

der angestrebten Profession. Obwohl Willems sein Studium<br />

der „Freien Kunst“ von Anfang an ohne Netz und doppelten<br />

Boden in Angriff nahm: Im Gegensatz zu vielen seiner<br />

Kommilitonen hatte er nie vorgehabt, als Kunstlehrer an eine<br />

Schule zu gehen. Was er auch gar nicht gekonnt hätte, wie<br />

er erklärt, denn er hatte kein Abitur.<br />

Sein Studium, das er quasi im Abklingbecken der 1968-er-<br />

Bewegung absolviert hat, war von den gesellschaftlichen<br />

Umbrüchen, die die Republik auf den Kopf stellten, kaum<br />

betroffen. Er und seine Kommilitonen seien nicht angetreten,<br />

um ebenfalls auf die Barrikaden zu gehen und die Gesellschaft<br />

neu zu erfinden. „In unseren Seminaren und Lehrgängen<br />

herrschte eine sehr hohe Arbeitsmoral; man war<br />

mit Feuereifer bei der Sache und wollte etwas leisten.“ In<br />

den Räumen der Akademie sei „das Abenteuer der jungen<br />

Wilden“ ganz weit entfernt gewesen.<br />

Seine ersten Bilder konnten die Leute nicht in einer Galerie,<br />

sondern beim Verzehr von Pizza und Pasta bewundern. „Das<br />

war eine große Ehre für mich“, erinnert sich Willems, „der<br />

Lüpertz hatte in einer Pizzeria eine Ausstellung und mich<br />

gefragt, ob ich auch einiges von mir zeigen wollte.“ Markus<br />

Lüpertz war – neben Albrecht von Hancke – von der Arbeit<br />

seines Meisterschülers offenbar sehr angetan. „Nicht jeder<br />

hat diese Chance bekommen. Das war durchaus ein Ritterschlag.“<br />

Noch heute klingt Stolz in Willems Stimme mit,<br />

wenn er davon berichtet.<br />

Nach dem „Abenteuer Karlsruhe“ zog es ihn allerdings nicht<br />

in die angesagten Kunstzentren der Republik – Düsseldorf,<br />

Köln oder München. Stattdessen ist er nach Hause zurückgekommen,<br />

um zu bleiben: als Chronist seines biografischen<br />

Werdegangs, der in seinem Haus und vor seiner<br />

Haustür sein Lebensthema gefunden hat. Schaut man sich<br />

in seinem Atelier – „Werkstatt“ wäre wohl der passendere<br />

Begriff – um, wird man konfrontiert mit Requisiten aus der<br />

Geschichte seines Elternhauses, die auch die Geschichte<br />

seines eigenen Lebens darstellen. In dem relativ kleinen und<br />

nicht einmal besonders hellen Raum („Nordlicht wird maßlos<br />

überschätzt“, meint Willems schmunzelnd) steht ein wildes<br />

Sammelsurium, bestehend aus gusseisernen Kohleöfen,<br />

alten Holztischen und Kommoden, einem antiken Thonet-<br />

Stuhl mit der typisch geschwungenen Bugholzrückenlehne,<br />

einem Bücherschrank, bestückt in wohlkalkulierter Unordnung,<br />

einem mit der Zeit ausgebleichten Wildschweinschädel<br />

und Kruzifixen. Und die Bilder an den Wänden spiegeln<br />

das Zimmer, in dem der Besucher sitzt, und das, was man<br />

bei einem Blick durch die Fenster sieht: die Fassade seines<br />

mehr als 100 Jahre alten Hauses, die Bäume seines Gartens,<br />

Werkzeuge wie eine Kettensäge mit rot leuchtendem<br />

Griff in der grünen Umgebung, eine Sackkarre vor einem<br />

Schuppen, eine Leiter, die wie halb vergessen unter einem<br />

Baum steht. Es sind Spuren von Menschen, Hinweise auf


<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

7<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

1 Thonet-Stuhl, 2007 – 2014. Öl auf Leinwand. 80 x 80 cm<br />

2 Weißes Tuch mit roten Streifen, 2013. Öl auf Leinwand. 60 x 80 cm<br />

3 Die Erwartung des Stiefmütterchens, 2014. Öl auf Jute, 130 x 97 cm<br />

4 Ein Platz für Alpenveilchen, 2015. Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm<br />

5 Liegend und stehend, 2013. Öl auf Leinwand, 35 x 27 cm<br />

Fotos: © Bernhard Matthias Lutz, Konz<br />

6 Stillleben mit Apfel<br />

Foto: Friedemann Vetter


8 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

ihre Arbeit, die sie soeben vollendet oder unterbrochen und<br />

die Szenerie verlassen haben, vielleicht, um die Stille des<br />

Bildes nicht mit ihrer Anwesenheit zu gefährden.<br />

Und was man auch noch in diesem Werkstatt-Atelier-Zimmer<br />

selbst sehen kann: einen Apfel auf einem Holzbrett, einen Pfirsich<br />

auf der Fensterbank, ein aufgeschlagenes Buch. Auch<br />

den Laptop-Bildschirm, das bei weitem modernste Utensil,<br />

das in diesem zeitlos-ewigen Raum wie ein außerirdischer<br />

Bote aus einer fernen Zukunft wirkt, die in diesem Ambiente<br />

noch weit entfernt zu sein scheint, ist in einem in Grautönen<br />

gehaltenen Bild verewigt, in dem sich der Künstler eine kleine<br />

Eitelkeit erlaubt hat. Die erkennt der Betrachter allerdings nur<br />

bei ganz genauem Hinschauen: Im Bildschirm spiegelt sich<br />

eher schemenhaft das Gesicht des Malers.<br />

Hier und da bricht er die Idylle bewusst auf, kombiniert die<br />

Darstellung antiker Möbelstücke mit Zeugen der Moderne<br />

wie einer schlanken Leselampe und Doppelsteckdosen, die<br />

wegen ihrer Unscheinbarkeit in ein Bild hineinzustellen wohl<br />

kaum einem anderen Maler einfallen würde. Auf diese Weise<br />

öffnen Willems’ Bilder den Blick auf Dinge, die im Alltag<br />

kaum wahrgenommen werden, weil sie in ihrer Funktion so<br />

selbstverständlich geworden sind. So ist seine Kunst, obwohl<br />

auf den ersten Blick so „durchschaubar“ oder „offensichtlich“,<br />

nicht frei von Irritationen – oder zumindest vermuteten<br />

Irritationen, wie er richtigstellt. Denn Kritiker interpretieren oft<br />

„Botschaften“ in seine Bilder hinein, die er nie hat „versenden“<br />

wollen. Ein Rezensent sah in der roten Kettensäge auf dem<br />

grünen Gras ein Element der Gewalt; für Willems ist es einfach<br />

nur ein Werkzeug, das nach Gebrauch liegen gelassen<br />

1 2<br />

3<br />

1 Weißes Tuch mit Früchten, 2011, Öl auf Leinwand,<br />

33 x 41 cm<br />

2 Nach getaner Arbeit, 2016. Öl auf Jute, 146 x 115 cm<br />

3 Die Bank, 2017. Öl auf Leinwand, 81 x 100 cm<br />

Fotos: © Bernhard Matthias Lutz, Konz


<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

9<br />

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10 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

wurde. „Wir schauen dasselbe Bild an“, erklärt er, „und sehen<br />

doch nicht dasselbe.“ Denn keiner kann die Perspektive,<br />

den Blickwinkel eines anderen Menschen annehmen; dieser<br />

Blickwinkel ist so einmalig wie der Mensch selbst. Und wenn<br />

dieser unterschiedliche Blick schon einen jeweils anderen<br />

und einmaligen Eindruck ergibt, wie vieldeutig werde dann<br />

erst der Inhalt, das Dargestellte wahrgenommen?<br />

Obwohl – oder vielleicht gerade weil – Willems’ Bilder nicht<br />

im herkömmlichen Sinne „spektakulär“ sind, kann man sich<br />

in ihnen verlieren wie in einer friedlichen Landschaft, die<br />

permanent Veränderungen ausgesetzt ist. Willems’ Bilder<br />

verändern sich natürlich nicht, es ist der eine spezielle Moment,<br />

den er festhält, die besondere Lichtwirkung, auf die er<br />

gewartet hat, bis sie seiner Vorstellung von einem perfekten<br />

Bild entsprechen.<br />

Einen wichtigen Förderer fand Willems im Trierer Galeristen<br />

Klaus Hinrichs, der bereits 1982 auf ihn aufmerksam wurde.<br />

Er habe von einem anderen Künstler den Tipp bekommen,<br />

mal in Obermennig vorbeizuschauen. Dort lebe und arbeite<br />

ein angehender Künstler, der sehr vielversprechend zu sein<br />

scheint, stellte er sich dem jungen Maler vor. In der Tat war der<br />

Besitzer des „Kunsthauses“ so begeistert, dass damals eine<br />

„Sammlerfreundschaft“ begann, wie Willems es ausdrückt, an<br />

deren Ende der Künstler seinem Mäzen rund 170 Gemälde,<br />

Grafiken und Drucke verkauft hatte. Hinrichs vertrat Willems<br />

auch auf den großen Kunstmessen in Köln und Frankfurt. Und<br />

da der Galerist zudem gute Verbindungen ins Kultusministerium<br />

hatte, sorgte er dafür, dass Willems’ Werke im Rahmen<br />

einer Ausstellung des Goethe-Instituts auch in Amerika<br />

gezeigt wurden. Die Sammlung des Trierer Ehepaars Ludine<br />

und Klaus Hinrichs ist im Dezember 2017 (siehe Abbildungen<br />

links) in den Besitz des Trierer Stadt museums Simeonstift<br />

übergegangen, das eine Auswahl der Werke, die den Werdegang<br />

des Künstlers als jungen Mann und arrivierten Maler<br />

dokumentieren, in diesem Sommer gezeigt hat.<br />

Bilder von Karl Willems aus der Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift, Trier:<br />

oben: Wer will es wissen?, Zeichnung auf Papier, 1982<br />

unten: Komposition, Zeichnung auf Papier, 1987<br />

Fotos: Stadtmuseum Simeonstift<br />

„Anheimelnd“ heißt der jüngste Katalog, das bleibende Produkt<br />

einer Koblenzer Ausstellung, die die Arbeitsgemeinschaft<br />

Bildender Künstler am Mittelrhein organisiert hat. In dem<br />

schlichten Titel steckt alles, was Karl Willems’ Schaffen prägt<br />

und wofür er selbst steht: die Heimat, das, was einem vertraut<br />

vorkommt, aber auch das Gemütliche und Schutz und<br />

Sicherheit Bietende. Das Friedliche und Harmonische. „Ich<br />

war und bin“, sagt Karl Willems, „ein konservativer Maler.“<br />

Im besten Sinne des Wortes: ein Maler, der etwas bewahrt.<br />

Und dafür sorgt, dass es nicht vergessen wird.<br />

Rainer Nolden


<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

11<br />

Fotos: Friedemann Vetter<br />

ZUR PERSON<br />

Karl Willems wurde 1949 in Trier geboren. Er studierte 1974<br />

an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe<br />

bei den Professoren Markus Lüpertz und Albrecht von<br />

Hancke, dessen Meisterschüler er 1979 wurde. Seit 1980<br />

lebt und arbeitet Karl Willems in Konz-Obermennig bei Trier.<br />

Seine Werke werden seit 1982 in zahlreichen Einzel- und<br />

Gruppenausstellungen gezeigt. Seit 2004 ist Karl Willems<br />

Mitglied der Darmstädter Sezession.


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14 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

NEUGIERIG UND ENGAGIERT<br />

Marie-Luise Niewodniczanska beantwortet den <strong>glanzvoll</strong>-Fragebogen<br />

In Bitburg und Umgebung kennt sie – wahrscheinlich – jeder: Marie-Luise<br />

Niewodniczanska entstammt der Bit burger Brauerfamilie Simon, ist seit<br />

Jahren Kommunalpolitikerin und ihr Herz schlägt für die Kunst und die<br />

Architektur: Zu ihrem 80. Geburtstag im Frühjahr <strong>2018</strong> hat sie sich eine Ausstellung<br />

im Haus Beda in Bit burg „geschenkt“. Kein Wunder, dass Marie-<br />

Luise Niewodni czanskas Motto „Carpe Diem“ ist.<br />

1. Wo leben Sie am liebsten?<br />

Niewodniczanska: Jetzt in der<br />

Süd eifel. Sieben Jahre in Zürich<br />

und sieben Jahre in Warschau, wo<br />

ich auch sehr glücklich war.<br />

2. Was bedeutet Glück für Sie?<br />

Niewodniczanska:<br />

Gesund zu bleiben im Alter.<br />

3. Was wäre das größte Unglück?<br />

Niewodniczanska: Zu vereinsamen<br />

und Freunde zu verlieren.<br />

4. Ihr größter Traum?<br />

Niewodniczanska: Gesund und<br />

aktiv zu bleiben auch im hohen Alter.<br />

5. Ihre größte Enttäuschung?<br />

Niewodniczanska:<br />

Betrogen zu werden.<br />

6. Was tröstet Sie?<br />

Niewodniczanska:<br />

Zu wissen, dass viele mich schätzen.<br />

7. Was ist Ihr größter Fehler?<br />

Niewodniczanska: Meine Fehler<br />

kennen andere besser als ich.<br />

8. Was ist Ihre beste Eigenschaft?<br />

Niewodniczanska: Fleiß und Toleranz.<br />

9. Wen wollten Sie immer um<br />

Verzeihung bitten?<br />

Niewodniczanska:<br />

Meinen nach 50 Ehejahren<br />

verstorbenen Mann Dr. Dr. h.c.<br />

Tomasz Niewodniczanski.<br />

10. Was verzeihen Sie nie?<br />

Niewodniczanska: Habgier,<br />

Unaufrichtigkeit und übertriebene<br />

Eitelkeit.<br />

11. Worauf sind Sie am<br />

meisten stolz?<br />

Niewodniczanska: Auf meine<br />

drei Söhne und deren Kinder.<br />

12. Was schätzen Sie an Ihrem/r<br />

besten Freund/in?<br />

Niewodniczanska:<br />

Offenheit und Empathie.<br />

13. Was ist Ihr größtes Talent?<br />

Niewodniczanska:<br />

Durchhaltevermögen.<br />

14. Was würden Sie gerne können?<br />

Niewodniczanska: Zu schweigen,<br />

wenn mich etwas bewegt.<br />

15. Ihr Motto?<br />

Niewodniczanska: Carpe Diem.<br />

16. Welches Lied steht ganz oben<br />

auf Ihrer persönlichen Hitliste?<br />

Niewodniczanska:<br />

„Die Forelle“ von Schubert.<br />

17. Welches Buch möchten Sie<br />

unbedingt lesen?<br />

Niewodniczanska:<br />

Christa Wolf „Der geteilte Himmel“.<br />

18. Mit welchen drei Worten<br />

würden Sie sich charakterisieren?<br />

Niewodniczanska: Neugierde.<br />

19. Was soll man Ihnen nie<br />

nach sagen?<br />

Niewodniczanska:<br />

Falsche Nachsage.<br />

20. Ihr Lieblingsmensch?<br />

Niewodniczanska:<br />

Mein verstorbener Mann, meine<br />

polnische Schwägerin.<br />

21. Ihre Lieblingsfigur?<br />

Niewodniczanska: …<br />

22. Wem haben Sie viel zu<br />

verdanken?<br />

Niewodniczanska:<br />

Meinem Vater, meinem Großvater<br />

mütterlicher Seite und meiner<br />

Schwiegermutter.<br />

23. Wie gehen Sie mit<br />

Niederlagen um?<br />

Niewodniczanska:<br />

Versuche, sie zu vergessen.<br />

24. Warum sind Sie beruflich<br />

geworden, was Sie sind?<br />

Niewodniczanska:<br />

Baukultur und Stadtentwicklung<br />

haben mich schon früh interessiert.<br />

25. Wo stehen Sie gerade auf<br />

Ihrer persönlichen Wohlfühlskala?<br />

Niewodniczanska:<br />

Mittig, insgesamt gut.<br />

26. Hätten Sie einen Wunsch frei, …<br />

Niewodniczanska: …<br />

27. Welche Architektur/welches<br />

Gebäude begeistert Sie?<br />

Niewodniczanska:<br />

Nach wie vor die Trierer Basilika<br />

und die Trierer Kirche St. Paulin,<br />

in der ich geheiratet habe.


<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

15<br />

ZUR PERSON<br />

Marie-Luise Niewodniczanska, geborene<br />

Simon, Jahrgang 1938, ist<br />

in Bitburg zur Schule gegangen,<br />

hat in Freiburg Kunstgeschichte<br />

und Archäologie studiert und in<br />

Zürich ihren späteren Mann Tomasz<br />

Niewodniczanski kennenlernte, ihr<br />

Architekturstudium abgeschlossen.<br />

Mit ihm lebte sie sieben Jahre in<br />

Warschau, lernte Polnisch und arbeitete<br />

als Übersetzerin. 1974 kehrte<br />

das Paar nach Bitburg zurück. Frau<br />

Niewo, wie sie in der Eifel genannt<br />

wird, übernahm Lehraufträge an der<br />

Fachhochschule Trier.<br />

Schwerpunkt: Denkmalpflege im<br />

ländlichen Raum. Die Professur folgte<br />

1991. Sie hat drei Söhne und sieben<br />

Enkelkinder. Seit 1985 engagiert<br />

sie sich als Jurorin des Wettbewerbs<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“; seit 2013<br />

stiftet sie Preise für den Baukultur-<br />

Wettbewerb des Eifel kreises Bitburg-<br />

Prüm, 2013 wurde sie zur Präsidentin<br />

der Europäischen Vereinigung<br />

Bildender Künstler aus Eifel und<br />

Ardennen (EVBK) gewählt. Die Liste<br />

ihrer Auszeichnungen und Ehrungen<br />

ist lang – darunter unter anderem:<br />

Verdienst orden des Landes Rheinland-Pfalz<br />

(1983), Silberne Halbkugel<br />

des Deutschen Nationalkomitees<br />

für Denkmalschutz (1988), Bundesverdienstkreuz<br />

(2008). 2015 wurde<br />

sie mit dem Deutschen Bürgerpreis<br />

im Eifelkreis Bitburg-Prüm für ihr<br />

Lebenswerk ausgezeichnet. Sie<br />

engagiert sich zudem seit 1994 im<br />

Stadtrat Bitburg und ist im Vorstand<br />

der deutsch-polnischen Stiftung für<br />

Kulturpflege und Denkmalschutz.<br />

Marie-Luise Niewodniczanskas Herz schlägt für die Kultur.<br />

Foto: Dagmar Schommer


16 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

AUFGETISCHT!<br />

Zu Besuch in Trier-Pfalzel und Burg an der Mosel<br />

Christian Zenners Rinderroulade ist bei den Gästen beliebt.<br />

Fotos: Friedemann Vetter<br />

CHRISTIAN ZENNER, KLOSTERSCHENKE, TRIER-PFALZEL<br />

Der unwiderstehliche Duft von Oma<br />

Lies’ Ochsenbrust und der Geschmack<br />

der saftigen Rinderrouladen von Mutter<br />

„Oma“ Monika haben sich in die Kind -<br />

heitserinnerungen von Christian Zenner<br />

regelrecht eingebrannt. Lange hat<br />

er davon gezehrt. Losgelassen haben<br />

ihn diese Gerichte nie. Vor sechs Jahren<br />

beschlossen der Küchenchef des<br />

Hotel-Restaurants Klosterschenke in<br />

Trier-Pfalzel und seine Frau Chris tiana<br />

Lentes ihre Speisekarte in ihrem Restaurant<br />

„Gregors Einkehr“ zu ändern.<br />

„Wir dachten, wir haben so tolle Produkte<br />

in der Region. Wir gucken mal,<br />

ob wir nicht Fleisch von Tieren kaufen<br />

können, die hier auf der Weide stehen.“<br />

Also verbannten sie das argentinische<br />

Rindfleisch aus ihrem Angebot und<br />

sahen sich nach Alternativen um. Fündig<br />

wurden sie bei einem Erzeuger in<br />

Bollendorf. „Je kürzer der Weg vom<br />

Erzeuger in die Küche, desto besser<br />

für das Produkt“, ist Zenner felsenfest<br />

überzeugt. Doch das Rindfleisch war<br />

erst der Anfang.<br />

Mittlerweile bezieht der Koch weiteres<br />

Rind- sowie Schweinefleisch aus<br />

einer Metzgerei in Kenn, die Bioland-<br />

Produkte anbietet. Forellen lässt er aus<br />

Quint kommen, Wels aus Abtshagen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern an der<br />

Ostsee. Warum von soweit? „Er wird<br />

nachhaltig gezüchtet und von meinem<br />

Großverbraucher-Service mitgeliefert.“<br />

Moselfisch dagegen gehört nicht gerade<br />

zu Zenners Lieblingsprodukten.<br />

Dafür umso mehr Obst und Gemüse,<br />

das er – je nachdem, was es gerade<br />

gibt – als eine Art Cross-over-Küche<br />

anbietet. Das komme bei den Gästen<br />

gut an, sagt der Küchenchef. Langweilig<br />

kochen ist Zenner ein Graus.<br />

Und Regionales ohne Pfiff kommt nicht<br />

auf seine Teller. Moderne Akzente will<br />

er setzen, aber ohne Chichi. Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist die Kombination Blut-


<strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

17<br />

Rezept<br />

RINDERROULADE VON OMA MONIKA<br />

Zutaten: Beim Metzger Rinder-Oberschale<br />

besorgen oder noch besser bereits<br />

geschnittene Rouladen à 160 bis<br />

180 Gramm. Diese breitet man nebeneinander<br />

aus, salzt und pfeffert sie von<br />

beiden Seiten. Dann bestreicht man sie<br />

großzügig mit Senf und belegt jede mit<br />

zwei bis drei Scheiben Rauchfleisch,<br />

einer Essig gurke und – je nach Größe<br />

– mit einer halben oder einer viertel<br />

Zwiebel.<br />

Zubereitung: Nun werden die Rouladen<br />

fest eingerollt, so dass die Füllung<br />

darin bleibt. Es gibt verschiedene<br />

Möglichkeiten, die Roulade zu fixieren:<br />

Entweder man nimmt Bindfaden<br />

oder eine Rouladen-Nadel oder einen<br />

Zahnstocher. Egal, für was man sich<br />

entscheidet, es muss vor dem Servieren<br />

entfernt werden. Die Rouladen<br />

werden nun von allen Seiten scharf<br />

angebraten und dann wieder aus dem<br />

Topf genommen, in dem man nun<br />

Zwiebel, Sellerie, Möhren und Lauch<br />

zusammen anbrät. Das ergibt eine leckere<br />

braune Soße. Hat das Gemüse<br />

Farbe angenommen, löscht man mit<br />

Rotwein ab und füllt mit Wasser auf.<br />

Ein Löffel Tomatenmark passt hervorragend.<br />

Hier hinein legt man nun<br />

wieder die Rouladen, legt einen Deckel<br />

darauf und lässt alles zirka zwei<br />

Stunden langsam köcheln.<br />

Anrichten: Wenn die Rouladen gar<br />

sind, nimmt man sie aus der Soße, entfernt<br />

den Zahnstocher oder Bindfaden,<br />

und bindet die Soße mit Speisestärke<br />

oder wer es mag mit Soßenbinder. Die<br />

Soße jetzt noch mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken, die Rouladen wieder<br />

hineinlegen und genießen.<br />

Beilagen: Je nach Jahreszeit passen<br />

dazu Rotkohl und Klöße oder – wie in<br />

der Klosterschenke – Kartoffelpüree<br />

und Möhren gemüse.<br />

Saarstr. 116–118 •54290 Trier<br />

Tel.: +49(0) 65131277<br />

Fax: +49(0) 6513092 46


18 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

und Leberwurst Asia Style im Frühlingsröllchen<br />

auf Viezkraut. „Ich will die<br />

Gerichte aufwerten, indem ich etwas<br />

Neues hinzukreiere. Die Frühlingsröllchen<br />

sind der Aha-Effekt, wenn man<br />

auf den krossen Teig beißt.“<br />

Christian Zenner wechselt die Saisonkarte,<br />

die er zusätzlich anbietet, alle<br />

sechs bis acht Wochen. Seinen Hausgästen<br />

offeriert er ein nachhaltiges<br />

Frühstücks-Büffet mit Bioprodukten<br />

mit selbst gemachten Marmeladen. In<br />

der ehemaligen Klosterkapelle beherbergt<br />

Zenner sein Restaurant „Adulas<br />

Refugium“, benannt nach der Äbtissin<br />

und Klostergründerin Adula. Dort wird<br />

gehobene Küche angeboten.<br />

Bei den Gästen scheint das Angebot<br />

aus Bioland- und Demeter-Produkten<br />

(also ökologisch angebauten Lebensmitteln)<br />

gut anzukommen, auch wenn<br />

dadurch ihre Rechnung etwas höher<br />

ausfällt. „Die Kunden zahlen gerne ein<br />

paar Euro mehr, weil sie wissen, wo<br />

das Fleisch oder die Wurst herkommen.<br />

Sie registrieren, dass es anders<br />

schmeckt“, freut sich der Koch. Ehefrau<br />

und Klosterschenke-Inhaberin<br />

Christiana Lentes schränkt ein: „Überall,<br />

wo es wirtschaftlich ist, setzen wir<br />

Bioland- und Demeter-Produkte ein.“<br />

Zurück zum Ursprünglichen, zur Tradition,<br />

ist wieder ein Trend, hat Lentes<br />

festgestellt. Nicht ohne Verwunderung.<br />

Als ihr Mann die von ihm heiß geliebten<br />

Rouladen seiner Mutter Monika auf die<br />

Karte setzen wollte, riet sie ihm zuerst<br />

ab. Mittlerweile ist „Roulade reloaded<br />

mit Kartoffelpüree und Möhrengemüse“<br />

der Renner.<br />

Zum Essen trinken viele gerne Wein.<br />

Aus der Region, versteht sich. „Wir<br />

brauchen keine internationalen Weißweine,<br />

denn die hiesigen Weine sind<br />

richtig gut. Auch die Roten werden<br />

von Jahr zu Jahr besser“, sagt Zenner.<br />

Für die Auswahl ist jedoch seine<br />

Frau zuständig. Sie sorgt dafür, dass<br />

alle Kunden einen Tropfen finden, der<br />

ihnen mundet. Und so finden sich<br />

neben regio nalen Winzersekten und<br />

Weiß weinen zwei Champagner und<br />

internationale Rotweine. Als Extra-Bonbon<br />

bietet die Chefin zusätzlich einen<br />

Moselwein der Woche an: „Als Dachmarke-Mosel-Betrieb<br />

bieten wir zu 80<br />

Prozent Weine von der Mosel an.“<br />

Ihr Konzept scheint aufzugehen. Denn<br />

die Gäste, die an lauen Sommertagen<br />

gerne in dem 100 Jahre alten Sommerlindengarten<br />

Zeit verbringen, kommen<br />

zahlreich. So zahlreich, dass Christiana<br />

Lentes und Christian Zenner noch ein<br />

paar Zimmer an ihr Hotel anbauen wollen.<br />

Über diesen Erfolg freut sich auch<br />

Mutter Monika. Verona Kerl<br />

Text und Rezept sind im Trierischen<br />

Volksfreund in der Serie „Heimat - Genuss“<br />

erschienen<br />

EXTRA<br />

Die Geschichte der „Klosterschenke“ beginnt bei den Römern.<br />

Im Trierer Stadtteil Pfalzel bleibt eine spätrömische<br />

Palast- und Festungsanlage in römischer Bausubstanz erhalten.<br />

Dort wird um 625 ein Benediktinerkloster für adelige<br />

Nonnen gegründet. Die heilige Adula (ehemalige Äbtissin)<br />

vererbte dem Kloster den Ort Pfalzel (Palatiolum). Im Laufe<br />

seiner wechselvollen Geschichte wurden Kloster und Stiftskirche<br />

mehrmals zerstört, wieder auf- und umgebaut. Nur<br />

der südliche Kreuzgangflügel ist heute noch erhalten und<br />

wurde restauriert. Gäste des Restaurants „Gregors Einkehr“<br />

können dort speisen. In der ehemaligen Klosterkapelle ist<br />

das Restaurant „Adulas Refugium“ untergebracht. Lentes’<br />

Urgroßvater erwarb das ehemalige Kloster 1924. Der Betrieb<br />

wurde mit dem „Green-Chefs-Label“ ausgezeichnet, das<br />

für regionale Lebensmittel, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein<br />

und fairen Umgang mit Mitarbeitern steht.<br />

KONTAKT<br />

KLOSTERSCHENKE HOTEL RESTAURANT<br />

Klosterstraße 10<br />

54293 Trier-Pfalzel<br />

Telefon: +49 (0)651 96844-0<br />

info@hotel-klosterschenke.de<br />

www.hotel-klosterschenke.de<br />

Öffnungszeiten Klosterschenke im <strong>Winter</strong>:<br />

Mo.-Fr. 15-23 Uhr, Sa.-So. 12-23 Uhr.<br />

Dienstag Ruhetag.<br />

GREGORS EINKEHR<br />

Warme Küche:<br />

Mo.-Fr. 18-21 Uhr, Sa.-So. 12-14 und 18-21 Uhr.<br />

Nachmittags hausgemachte Kuchen & Bistrogerichte.


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20 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

HARRY SCHNEIDER, RESTAURANT ZUM MOSELFISCHER HARRY, BURG (MOSEL)<br />

Es raucht und knistert in seiner Räucherkammer,<br />

als Harry Schneider den<br />

Gasbrenner auf einen Scheit Buchenholz<br />

richtet. Schneider kneift die Augen<br />

zusammen und schließt die Tür der<br />

Räucherkammer. An diesem Tag ist der<br />

44-jährige Berufsfischer aus Burg nicht<br />

mit seinem Boot auf der Mosel unterwegs,<br />

um die Stellnetze zu kontrollieren,<br />

vielmehr wird der eigene Fang und<br />

noch mehr über Rauch und Feuer heiß<br />

geräuchert. An einem Metall wagen<br />

hängen Forellen, die eine Mitarbeiterin<br />

fein säuberlich ausgenommen hat.<br />

Schneider lässt das Feuer einige Minuten<br />

brennen. Denn erst wenn die<br />

Temperatur in der Räucherkammer<br />

stimmt, wird der Fisch über das Buchenholzfeuer<br />

geschoben. „Vor dem<br />

Räuchern wird der Fisch zwölf Stunden<br />

in Salzlake eingelegt“, erklärt Schneider.<br />

„Die meisten Räuchereien arbeiten<br />

mit Gasöfen, aber mein Großvater<br />

hat immer gesagt: ‚Nimm besser<br />

Buchenholz zum Heizen.’ So machen<br />

wir es bis heute. Das Holz bekommen<br />

wir aus den heimischen Wäldern.“ Der<br />

Geschmack des über Buchenholz geräucherten<br />

Fisches sei unverkennbar,<br />

sagt Schneider. „Dazu verwenden wir<br />

keine anderen Gewürze.“<br />

Später will er Aale in den Rauch hängen,<br />

so wie es ihm sein Großvater Karl-<br />

Heinz Abshagen beigebracht hat. „Der<br />

ist 1962 aus dem Norden von Travemünde<br />

an die Mosel gekommen.“ Mit<br />

16 Jahren ging Schneider bei seinem<br />

Großvater in die Lehre. „1997 habe ich<br />

meinen Fischwirtschaftsmeister gemacht.“<br />

Ein heutzutage beinahe ausgestorbener<br />

Beruf. „Aus Deutschland und<br />

Fischwirtschaftsmeister Harry Schneider bietet seinen Gästen allerlei rund um Fisch – zum Beispiel in Weinteig<br />

gebackenes Zanderfilet, über Buchenholz geräucherte Forelle oder Räucheraal. Fotos: Christian Moeris<br />

Österreich zusammen kamen am Prüfungstag<br />

am Starnberger See gerade<br />

mal 13 Teilnehmer.“ Fischer Schneider<br />

befischt auf der Mosel zwischen den<br />

Staustufen Enkirch und St. Aldegund<br />

(Landkreis Cochem-Zell) eine Strecke<br />

von 24,5 Kilometern Länge. Zweimal<br />

in der Woche ist er mit seinem Boot


„Arche Noah 2“ auf dem Fluss unterwegs,<br />

um Reusen und Stellnetze auszubringen<br />

oder einzuholen. Doch was<br />

fängt man in der Mosel? Aale, Barsche,<br />

Zander, Rotaugen und manchmal ist<br />

auch ein Hecht dabei. „Im Allgemeinen<br />

ist es nicht mehr wie vor 20 Jahren“,<br />

sagt er, „zu Beginn des Jahres haben<br />

wir dennoch sehr gut gefangen.“ Aber<br />

um den Bedarf an Rotaugen in Luxemburg<br />

und den Straußwirtschaften in<br />

Trier zu befriedigen, meint Schneider,<br />

würden manche Kollegen sogar bis<br />

nach Berlin fahren, um Rotaugen einzukaufen.<br />

Kaum zu glauben: Die meisten Aale,<br />

die Schneider mit seinen Reusen fängt,<br />

landen gar nicht im Räucherofen. Der<br />

Fang werde an die Aalschutzinitiative<br />

verkauft, sagt Schneider. Sie kauft die<br />

Tiere und chauffiert sie lebend in Tanklastwagen<br />

bis an den Rhein, von wo<br />

aus sie ohne gefährliche Hindernisse<br />

wie die Turbinen zur Stromerzeugung<br />

ins Meer abwandern können. An manchen<br />

Tagen habe er bis zu 80 Kilo Aal<br />

in den Reusen, verrät Schneider.<br />

Die Produktpalette seiner Fischräucherei<br />

erweitert Schneider aber auch mit<br />

Forellen, die er, wie er sagt, zukaufen<br />

muss, da sie in breiten Strömen wie<br />

der Mosel nicht heimisch sind. Den<br />

Kunden und Gästen seiner Gaststätte<br />

in Burg an der Mosel schmecken die<br />

Forellen dennoch köstlich. Schneider<br />

serviert die Forellenfilets mit leichter<br />

Buchenrauchnote an selbstgemachtem<br />

Sahnemeerrettich und reicht dazu<br />

Schwarzbrot und Butter. Garniert wird<br />

das Ganze mit einem Salatbouquet,<br />

Weintrauben und Tomatenstücken.<br />

Noch aromatischer – aber wohl auch<br />

gehaltvoller als die Forellen – schmeckt<br />

der Aal, den Schneider nach zweieinhalb<br />

Stunden aus der heißen Räucherkammer<br />

holt.<br />

„Er hat jetzt eine Kerntemperatur von<br />

65 Grad. Vakuumiert hält der sich<br />

etwa drei bis vier Wochen“, erklärt der<br />

Fischwirtschaftsmeister, der mit seinem<br />

Räucherfisch auch die heimische<br />

Gastronomie beliefert. In der Küche<br />

seiner liebevoll eingerichteten Gastwirtschaft<br />

„Moselfischerei Schneider“<br />

in Burg arbeitet der 56-jährige Mitarbeiter<br />

Norbert Kuntz, der zur Mittagszeit<br />

die Frittierpfanne auf den Gasherd<br />

stellt, um eine weitere Spezialität des<br />

Hauses zuzubereiten: in Weinteig gebackenes<br />

Zanderfilet. Serviert wird die<br />

moselländische Köstlichkeit an hausgemachtem<br />

Speckkartoffelsalat und –<br />

selbstverständlich auch hausgemachter<br />

– Remouladensoße.<br />

„Statt Bierteig, den man kennt, nehmen<br />

wir für unseren Backteig trockenen<br />

Riesling“, erklärt Kuntz. Als Backfisch<br />

im Moselweinteig wird im Restaurant<br />

zudem Kabeljau angeboten. „Wenn<br />

Barsch gefangen wird, bieten wir auch<br />

diesen Fisch als Tagesgericht an.“ An<br />

anderen Tagen gibt es gebackene Rotaugen<br />

– je nachdem, was der Fluss<br />

hergibt. Schneider: „Rotaugen bis zu<br />

einer Größe von 18 oder 20 Zentimetern<br />

kann man entschuppen und direkt<br />

bei 180 Grad frittieren.“ Größere Exemplare<br />

müsse man nach dem Backen<br />

noch zwei Tage in einen Essigsud einlegen,<br />

um die Gräten zu zersetzen, erklärt<br />

der Fischwirtschaftsmeister. Aber<br />

dieser Moselfisch sei eher etwas für<br />

ältere Generationen, meint Schneider,<br />

„die das kennen“. Doch welcher Fisch<br />

schmeckt dem Moselfischer selbst am<br />

besten? „Mein Lieblingsfisch ist der<br />

Barsch – ganz einfach in Butter gebraten.“<br />

Christian Moeris<br />

Dieser Text ist im Trierischen Volksfreund<br />

in der Serie „Heimat - Genuss“<br />

erschienen<br />

KONTAKT<br />

RESTAURANT ZUM<br />

MOSELFISCHER HARRY<br />

Moselstr. 38<br />

56843 Burg/Mosel<br />

Telefon: +49(0)6541 2956<br />

www.moselfischerei.de<br />

Im <strong>Winter</strong> voraussichtlich<br />

bis Weihnachten geöffnet.<br />

Vor einem Besuch besser<br />

anrufen und nachfragen.


22 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

ESSEN WIE DIE RÖMER<br />

Wenn Geschichte durch den Magen geht: Kochbuch neu aufgelegt<br />

Wenn das Interesse für Geschichte<br />

und Kochen zusammenfällt, dann<br />

kommt so etwas Kreatives wie ein<br />

Buch über die Küche der Römer dabei<br />

heraus: Autor ist Edgar Comes,<br />

Jahrgang 1964, aus Pickließem im<br />

Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort haben<br />

seine Vorfahren 75 Jahre eine Gastwirtschaft<br />

betrieben. Schon als Kind<br />

hatte der Vermessungsinge nieur Interesse<br />

an römischer Geschichte. 1988<br />

wurde er Mitglied der „Milites Bedenses“<br />

in Bitburg, einem Verein, der sich<br />

mit der experimentellen Archäologie<br />

befasst. Dadurch besuchte Comes<br />

Römer-Events in ganz Europa. Zudem<br />

unter stützte er das Rheinische<br />

Landesmuseum in Trier ehrenamtlich<br />

bei Grabungen. Kein Wunder, dass er<br />

seine Liebe zum Kochen mit der römi<br />

schen Geschichte verband. Comes<br />

leitet römische Kochworkshops und<br />

Kurse in römischer Küche. 2008 gab<br />

er sein Römer-Kochbuch heraus,<br />

das ein Jahr später beim „World<br />

Cookbook Award“ in Paris ausgezeichnet<br />

wurde. Nach mehreren<br />

Neuaufl agen gibt es jetzt<br />

ein komplett neues und vor<br />

allem neu illus triertes Buch<br />

im Verlag Zauberfeder.<br />

Gekocht und fotografi ert wurden die<br />

Hauptgerichte, Beilagen und Desserts<br />

im „Alten Kelterhaus“ des Spitzenkochs<br />

Markus Plein in Wintrich an der Mosel.<br />

Berufl ich ist Edgar Comes, der Kenner<br />

der römischen Küche, Personalchef<br />

des Katasteramts Westeifel-Mosel in<br />

Bernkastel-Kues, Ortsbürgermeister in<br />

Pickließem und Mitglied des VG-Rats<br />

Bitburger Land.<br />

(BP/red)<br />

BUCHTIPP<br />

Edgar Comes:<br />

Römer-Kochbuch<br />

Verlag Zauberfeder,<br />

Braunschweig,<br />

128 Seiten mit 50 Rezepten,<br />

19,90 Euro<br />

Im Buchhandel und online über<br />

zauberfeder-shop.de<br />

Rezept<br />

CRÈME BRÛLÉE/EIFELER EIERKÄSE<br />

TIROPATINAM<br />

(Originalrezept von Apicius)<br />

Zutaten (für vier Personen):<br />

5 Eier<br />

500 ml Milch<br />

4 EL Honig<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

Zubereitung:<br />

Die Eier mit der Milch und dem Honig aufschlagen und<br />

das Ganze im Wasserbad im Backofen zugedeckt stocken<br />

lassen. Mit frischem Pfeffer bestreuen und servieren.


Rezept<br />

W<br />

UH<br />

KRUSTENBRATEN NACH OSTIENSER ART<br />

RMB<br />

DUHREN<br />

OFELLAS OSTIENSES<br />

(Originalrezept von Apicius)<br />

Zutaten (für vier Personen):<br />

1 Kilo Schweinekrustenbraten mit ganzer Schwarte<br />

3 Ästchen frischer Liebstöckel<br />

2 Ästchen frischer Dill<br />

4 Lorbeerblätter<br />

2 Schalotten<br />

3 Messerspitzen gemahlener Kreuzkümmel<br />

Salz, schwarzer Pfeffer, Koriander aus der Mühle<br />

Liquamen (thailändische Fischsoße)<br />

50 ml Passum (Rosinenwein)<br />

Zubereitung:<br />

Den Braten auf der Fleischseite karreeförmig ein schneiden, ohne die<br />

Schwarte anzuritzen. Auf der Fleischseite mit Salz, Pfeffer und Koriander<br />

würzen. Aus Liquamen, Pfeffer, dem fein gehackten Liebstöckel,<br />

Dill, Lorbeerblättern und den Schalotten eine Marinade zubereiten und<br />

den Braten ein bis zwei Tage einlegen. Anschließend den Braten mit<br />

Schaschlikspießen aus Holz zusammenstecken und im Ofen backen.<br />

Den Bratenfond mit Marinade aufgießen, in einem Topf erhitzen und<br />

mit Pfeffer, Liquamen und Passum abschmecken und mit Mehl binden.<br />

Den Braten aus dem Ofen nehmen, die Stücke von der Schwarte lösen<br />

und in der Soße servieren.<br />

WARTUNG<br />

REPARATUR<br />

RESTAURATION<br />

Fotos: Jens Christoph und Edgar Comes, Foodstyling: Markus Plein und Tino Kalning<br />

Simeonstraße 29 | 54290 Trier<br />

0651 9941155 |www.hans-press.de<br />

uhrmacherwerkstatt@hans-press.de


24 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />

IM REICH DER TRÜFFEL,TORTEN UND TARTELETTES<br />

Die Stadt Luxemburg hat mehr zu bieten als Banken und Politik: Wie wäre es mit einem Genusswochenende?<br />

„Wir sind mehr als Finanzen und Europa“,<br />

behauptet Heide Walch, „die Vielfalt<br />

und die Gegensätze machen Luxemburg<br />

so spannend“, unterstreicht<br />

die quirlige Stadtführerin und eilt zur<br />

nächsten Station. Es gibt viel zu sehen<br />

– und auch viel zu probieren für die<br />

Journalistengruppe aus Deutschland<br />

und Frankreich. Die ist auf Einladung<br />

von „Luxembourg for Tourism“ zu<br />

Gast und das Thema lautet: „Made in<br />

Luxembourg: Entdecken Sie die Küche<br />

und die typischen Produkte des<br />

Großherzogtums“.<br />

So beginnt der Aufenthalt auch auf<br />

der Dachterrasse des Hotels Le Place<br />

d'Armes mit einem Glas Crémant, gefolgt<br />

von einem Drei-Gang-Menü im<br />

Restaurant „Plëss“, was so viel wie<br />

Platz bedeutet. Und auf dem ist immer<br />

was los, Geschäfte, Restaurants, Cafés<br />

und Kneipen laden zum Besuch. Von<br />

hier aus starten wir den Stadtrundgang<br />

mit Heide Walch, die uns zuerst zum<br />

Place de la Constitution mit dem Mahnmal<br />

„Gëlle Frau“ (Goldene Frau) für die<br />

gefallenen Luxemburger Soldaten des<br />

Ersten Weltkriegs führt. Von hier genießt<br />

man einen schönen Blick auf das<br />

Petrusstal, die grüne Lunge der Stadt,<br />

und die Adolphe-Brücke. „Das ist eine<br />

von über 100 Brücken in der Stadt“,<br />

erklärt Heide Walch, „Luxemburg liegt<br />

zwischen 230 und 380 Meter hoch.“<br />

Und sie hat weitere Zahlen parat: In<br />

der Stadt gebe es 160 Nationalitäten.<br />

Sie trügen dazu bei, dass die Metropole<br />

eine besondere Ausstrahlung<br />

habe: vielsprachig, vielfältig, lebendig<br />

und kreativ. Wer ohne Stadtführer unterwegs<br />

ist, kann auf dem ausgeschilderten<br />

„Wenzel-Rundweg“ jede Menge<br />

weiterer Sehenswürdigkeiten erleben:<br />

„1000 Jahre in 100 Minuten“.<br />

Süße Träume in Rot und Rosa: Blick auf die Auslagen mit Tartelettes in der Pâtisserie Oberweis in Luxemburg.<br />

Wir aber sind bei einer kulinarischen<br />

Institution Luxemburgs angekommen,<br />

der Patisserie Oberweis in der Grand<br />

Rue, Hoflieferant und Familienbetrieb<br />

seit über 50 Jahren. Die schmale Fassade<br />

täuscht, dahinter verbirgt sich<br />

ein langgestreckter Verkaufsraum und<br />

darüber weitere Etagen. Jeff Oberweis,<br />

der den Betrieb zusammen mit seinem<br />

Bruder Tom führt, begrüßt die Gruppe<br />

und zeigt uns sein buntes und süßes<br />

Reich – ein Paradies für Naschkatzen.<br />

Dann darf probiert werden: Macarons<br />

in vielen Farben und Aromen, Pralinen<br />

und Trüffel, Schokolade aus etlichen<br />

Kontinenten, Torten, Tartes und Tartelettes<br />

sowie Eis-Spezialiäten. Produkte<br />

der Extraklasse, alle selbst hergestellt,


<strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN 25<br />

weiter, in der Rue de L'Eau, lockt ein<br />

weiteres Feinkostgeschäft: La boutique<br />

Léa Linster, hier lässt die Sterneköchin<br />

Pasteten und Pralinen, Konfitüren,<br />

Wein und Sekt verkaufen. Und<br />

nebenan bietet ein offizielles Souvenir-<br />

Geschäft der Stadt Luxemburg diverse<br />

Qualitäts-Produkte aus der Region an.<br />

Ein Erlebnis ist auch der Besuch des<br />

Wochenmarktes auf dem Wilhelmsplatz<br />

vor dem Rathaus. Hier sind<br />

mittwochs und samstags Produzenten<br />

und Händler aus Luxemburg,<br />

Deutschland, Belgien und Frankreich<br />

vertreten, das Angebot ist vielfältig und<br />

hochwertig. Thomas Reinhardt<br />

EXTRA<br />

in jeder Saison gibt es Neues. Die Eltern<br />

begannen zu zweit, die Brüder<br />

beschäftigen heute 400 Mitarbeiter.<br />

Von der Grand Rue geht es zur Rue<br />

du Marché-aux-Herbes, in der nicht<br />

nur der prächtige Herzogliche Pa last<br />

steht, sondern auch die Szene-Kneipen<br />

„Urban“ und „Go Ten“ sowie das<br />

Foto: Thomas Reinhardt<br />

„Chocolat House“, eine weitere bekannte<br />

süße Adresse in einem mittelalterlichen<br />

Gebäude. Ein paar Schritte<br />

weiter lassen wir uns im urigen „Bistrot<br />

de la Presse“ bei Heidi und Oswaldo<br />

ein Bofferdinger Bier schmecken. Heide<br />

Walch: „Hier kehren seit vielen Jahren<br />

alle ein, vom Handwerker bis zum Premierminister.“<br />

Wieder ein paar Meter<br />

Wer einmal nicht nur zum Tanken<br />

über die Grenze des Nachbarlandes<br />

Luxemburg fahren möchte: Die<br />

Hauptstadt des Großherzogtums<br />

bietet sich für einen Wochenend-<br />

Trip oder einen längeren Aufenthalt<br />

an und ist per Bahn oder per Auto<br />

gut zu erreichen. Kunst, Kultur und<br />

Geschichtliches, aber auch moderne<br />

Architektur gibt es satt, gute<br />

Hotels und Restaurants ebenfalls.<br />

www.visitluxembourg.com<br />

Als Lesetipp zum Genießer-Luxemburg-Trip<br />

empfehlen wir einen der<br />

Krimis von Tom Hillenbrand. Sein<br />

fiktiver Ermittler Xavier Kieffer führt<br />

in Luxemburg das Restaurant „Deux<br />

Eglises“ und kommt auf Mördersuche<br />

viel herum. „Bittere Schokolade",<br />

der sechste Band der Kieffer-Reihe,<br />

ist reich an Luxemburger<br />

Lokalkolorit (siehe Seite 56).


PR-ANZEIGE


28 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />

„NACH DEM SHOOTING IST VOR DEM SHOOTING“<br />

Warum eine Fashion Stylistin immer dazulernt, erklärt Cariin Cowalscii<br />

Einblick in die Welt der Mode: Für Cariin Cowalscii war<br />

schon vor dem Beginn ihres Modedesign-Studiums<br />

in Trier klar, dass es nur der Einstieg in ihren beruflichen<br />

Werdegang sein würde. Die 31-Jährige arbeitet als<br />

Fashion Stylistin in Berlin und Hamburg.<br />

Können Sie unseren Lesern als Aller erstes erklären,<br />

was eine Fashion Stylistin macht?<br />

Cariin Cowalscii: Eine Fashion Stylistin sorgt für den richtigen<br />

Stil – entweder für eine Person, ein Magazin, eine Fernseh-<br />

oder Printwerbung oder auch für das Lookbook einer<br />

Modemarke. Es geht darum, Kleidung oder auch Menschen<br />

richtig in Szene zu setzen oder einen Look zu kreieren, der<br />

zu einer Marke oder einem Produkt passt.<br />

Prominente greifen häufig auf eine Personal Stylistin<br />

zurück, die sie berät. Das setzt eine gewisse Nähe voraus.<br />

Cariin Cowalscii: Richtig, zunächst setzt man sich mit dem<br />

Menschen und dessen Charakter auseinander, lernt Vorlieben<br />

kennen, lernt wie er tickt, welche Maße er hat, was er<br />

gerne trägt oder nicht so gerne zeigt. Oft haben Prominente<br />

auch Kooperationen mit Labels, die sie dann bei Auftritten<br />

tragen. Personal Styling mache ich allerdings nur ganz<br />

selten. Ich bin hauptsächlich für Fernsehen und Print tätig,<br />

also alles, was mit Werbung und Kampagnen zu tun hat.<br />

Sie unterstreichen das Image eines Kunden und möchten<br />

gleichzeitig den Zeitgeist treffen. Wie gelingt das?<br />

Cariin Cowalscii: In der Regel gibt es zuerst ein Briefing<br />

vom Kunden. Die Aufgabe des Stylisten ist aber, sich über<br />

die Marke und ihr Image zu informieren und das Styling passgenau<br />

vorzulegen. Wir haben vor einiger Zeit eine Sonderedition<br />

für den Spirituosenhersteller Jägermeister – Jägermeister<br />

Manifest – geshootet. Das Getränk soll eine junge<br />

Zielgruppe ansprechen, es soll ein After-Work-Drink sein.<br />

Wir haben entsprechende Models gecastet, einen Look zusammengestellt,<br />

der zur Marke passt.<br />

In Ihrem Beruf ist viel Wissen nötig, über den Kunden,<br />

aber auch über Mode. Gehört zu Ihrem Beruf<br />

lebenslanges Lernen?<br />

Cariin Cowalscii: Für alle, die Fernseh-Produktionen und<br />

Filme ausstatten, trifft das sicher zu, sie müssen ständig<br />

am Ball bleiben und up to date sein. In der Werbung arbeitet<br />

man stärker mit dem Zeitgeist, der sogenannten Street-<br />

Karin Ucinski ist Absolventin der Trierer Hochschule und arbeitet seit einigen Jahren<br />

unter dem Namen Cariin Cowalscii als Fashion Stylistin in Hamburg und Berlin.<br />

„The Fall of Summer“ veröffentlicht in „Encore Magazin“<br />

Styling: Cariin Cowalscii, @ Biguodi,<br />

Model: Max Eichholz (Core Management)<br />

Foto: Studio Julien Barbès


30 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />

„Sea of Dreams“<br />

veröffentlicht in „The Forest Magazine“<br />

Model: Queenie<br />

Hair & Make-up: Wiebke Reich<br />

Fashion by Rebecca Sammler<br />

Styling: Cariin Cowalscii<br />

Foto: Florian Grill<br />

wear, dem, was man auf der Straße sieht. Werbung funktioniert<br />

über die Dinge, mit denen sich jeder identifizieren kann.<br />

Rechte Gruppierungen bedienen sich zum Beispiel<br />

Zahlencodes, und sie mögen bestimmte Marken.<br />

Unwissen kann also heikel sein.<br />

Cariin Cowalscii: Das stimmt. Man würde in der Werbung<br />

zum Beispiel keine Camouflage einsetzen und alles vermeiden,<br />

was eine eigene Botschaft hat. Von der Werbung für<br />

ein Produkt darf nicht abgelenkt werden, durch große Logos<br />

oder ein politisches Statement. Das ist definitiv wichtig und<br />

man muss informiert darüber sein, wenn sich eine Gruppierung<br />

vielleicht ein Label zu eigen gemacht hat.<br />

Wie stehen Sie zu politischen Statements auf Kleidung wie<br />

sie Dior vor einiger Zeit mit dem Statement „We should all<br />

be feminists“ auf einem Shirt in Gang gesetzt hat?<br />

Cariin Cowalscii: Eine politische Botschaft und ein Statement<br />

zu wichtigen Themen werden dadurch entwertet und<br />

heruntergespielt, weil Mode banal und beiläufig ist. Viele<br />

Menschen sind sich gar nicht bewusst, was sie tragen. Man<br />

sollte damit vorsichtig sein, weil ein T-Shirt nicht die richtige<br />

Platzierung für eine Meinung ist.<br />

Alle scheinen gerade auf der Suche nach ihrem individuellen<br />

Stil. Es gibt dazu viele Bücher, Stilikonen geben<br />

Tipps, es gibt Anleitungen zur Bestandsauf nahme im<br />

Kleiderschrank. Was raten Sie Menschen, die sich<br />

verändern möchten?<br />

Cariin Cowalscii: Ich glaube, der Spruch „Kleider machen<br />

Leute“ stimmt. Aber es nützt nichts, alles im Kleiderschrank<br />

einfach auszutauschen. Wer plötzlich ein Chanel-Kleidchen<br />

trägt, wird ja kein anderer Mensch. Das ist ein Prozess, der<br />

im Kopf anfängt. Wer seinen Stil ändern oder finden möchte,<br />

muss sich fragen, was er möchte. Einfach nur Neues tragen,<br />

schnelle Wechsel, oder hochwertige, zeitlose Sachen,<br />

die man zwei, drei Jahre tragen kann, und die ab und zu<br />

mit einem neuen Teil ergänzt werden. Damit fängt Stil an.


AKZENTE<br />

STIMMUNGEN<br />

LICHT<br />

Genau diese Fragen würde ich jemandem stellen, der Personal<br />

Shopping bucht. Ich persönlich liebe Vintage. Dabei<br />

geht es nicht um finanzielle Dinge. Für mich ist der Charakter<br />

der Sachen einfach viel interessanter. Die Kleidung hat<br />

schon gelebt, wenn sie vorher jemand hatte. Ich bin ein großer<br />

Fan der 1980er Jahre und trage gerne die Sachen meiner<br />

Mutter von damals. Ich finde das cooler, authentischer<br />

und stylisher als jede Woche etwas Neues bei H&M zu kaufen,<br />

das einfach nur nachgemacht ist.<br />

Sie leben in Berlin, das bebt und lebt. Was sieht man<br />

gerade dort auf den Straßen, was ist dort angesagt?<br />

Cariin Cowalscii: Im Gegensatz zu Düsseldorf, wozu mir<br />

spontan viele Klischees einfallen würden, gibt es für mich<br />

nicht ein spezielles Berlin-Styling. Berlin ist so bunt und undefinierbar.<br />

Berlin zeigt, um es hart auszudrücken, dieses<br />

ein wenig Verwahrloste, hier kann man so individuell rumlaufen,<br />

wie man möchte. Ich habe hier schon Menschen im<br />

Schlafanzug über die Straße laufen sehen. Das ist nichts<br />

Besonderes, hier nimmt sich jeder heraus, was er möchte.<br />

Es ist alles erlaubt.<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Fashion Stylistin<br />

zu werden? Vor oder nach Ihrem Modedesign-Studium<br />

in Trier?<br />

Cariin Cowalscii: Das war schon weit vor dem Studium. Das<br />

klingt jetzt vielleicht wie ein Klischee, aber ich habe schon mit<br />

16 angefangen zu modeln, ganz C-professionell. Es hat mir<br />

immer am meisten gefallen, vor einem Shooting die Garderobe<br />

zurechtzulegen. Für meine kleinen Modelauftritte habe ich<br />

mich immer selbst gestylt und gemerkt, dass die Arbeit hinter<br />

der Kamera mir mehr Spaß macht. Ich bin ein großer Fotofan.<br />

In Zeitschriften zu blättern, ist eines meiner Hobbys. Ich<br />

reiße heraus, was mir gefällt und hänge es an die Wand. Zunächst<br />

wollte ich eine Lehre zur Schauwerbegestalterin machen,<br />

weil das für mich eine Unterform des Stylings ist. Aber<br />

am Ende war mir die Interaktion mit Menschen wichtiger.<br />

Deshalb ist es das Modestudium als Grundlage geworden.<br />

Diese Ausbildung ist mir schon sehr oft zugutegekommen.<br />

Wir planen<br />

ihren ganz<br />

persönlichen<br />

Licht -Traum!<br />

Was würden Sie jungen Menschen empfehlen, die auch<br />

Stylist oder Stylistin werden möchten?<br />

Cariin Cowalscii: Stylist oder Stylistin wird man nicht von<br />

jetzt auf gleich mit seinem Bachelor. Es ist ein langer Prozess.<br />

Bei mir dauert er schon fünf, sechs Jahre und er ist<br />

Johann-Philipp-Str. 2|54290 Trier<br />

Tel.: +49 651 99 63 23 66<br />

info@an-aus-licht.de<br />

www.an-aus-licht.de


32 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />

noch lange nicht abgeschlossen, weil man jeden Tag etwas<br />

Neues dazulernt. Man lernt neue Fotografen kennen, wie<br />

sich die Mode weiterentwickelt, wie man Editorials macht.<br />

Es kommen neue Jobs dazu, neue Felder. Wer Stylist werden<br />

möchte, muss einen langen Atem haben und darf sich<br />

nicht auf einer Sache ausruhen. Nach dem Shooting ist vor<br />

dem Shooting.<br />

… und Kontakte knüpfen ist das A und O.<br />

Cariin Cowalscii: Das ist das Allerwichtigste. Wenn man in<br />

einem Bereich Vitamin B haben sollte und viele Leute kennen<br />

sollte, dann ist es in dieser Branche. Viele Jobs kommen<br />

über Mundpropaganda. Häufig ruft ein Fotograf an,<br />

dem man empfohlen worden ist. Viele Jobs habe ich schon<br />

über Facebook und Instagram bekommen, weil ich gelesen<br />

habe, dass ein Stylist gesucht wird. Dann wird dieser Kontakt<br />

wieder weitergetragen. Man kann nicht warten, bis die<br />

Jobs zu einem kommen, man muss sich vernetzen.<br />

Berlin als Basis für Ihre Arbeit ist also besser<br />

als etwa Trier.<br />

Cariin Cowalscii: Ja, auf jeden Fall. Von Berlin aus kann<br />

man auch gut Jobs in Hamburg und Umgebung übernehmen.<br />

Es ist wichtig seine Basis dort zu haben, wo man arbeitet,<br />

weil man die Kosten für Reisen und Übernachtung<br />

selbst übernehmen muss. Außerdem sollte man die Stadt in<br />

der man arbeitet gut kennen, ihre Shopping-Möglichkeiten<br />

und den Fundus, aus dem man schöpfen kann. Tatsächlich<br />

habe ich schon einige Male mit dem Umzug nach Hamburg<br />

gelieb äugelt, wo auch mein Agentursitz ist. Berlin hat zwar<br />

den Style, aber Hamburg das Geld (lacht).<br />

Ich habe den Eindruck, Sie sind als Fashion Stylistin schon<br />

ganz gut im Geschäft.<br />

Cariin Cowalscii: Da ist sicher noch Luft nach oben, aber ich<br />

bin in den letzten vier Jahren schon ganz gut vorangekommen.<br />

Die Fragen stellte Birgit Markwitan.<br />

ZUR PERSON<br />

„snug“ veröffentlicht in „Schön! Magazin“<br />

Model: Lotte Zuidema @ MD Management,<br />

Hair & Make-up: Ina Cierniak @ Nina Klein<br />

Styling: Cariin Cowalscii, @ Bigoudi<br />

Foto: Anja Boxhammer @ Hille Photographers<br />

Cariin Cowalscii (31) lebt und arbeitet seit sechs Jahren in<br />

Berlin. Dort hat sie schon ihr Praxissemester absolviert und<br />

ist für ihren Abschluss im Fach Modedesign an der Hochschule<br />

2014 nach Trier zurückgekommen. Sie ist in Mannheim<br />

geboren und in Ludwigshafen aufgewachsen. Cariin<br />

Cowalscii heißt eigentlich Karin Ucinski. Die Idee zu ihrem<br />

Künstlernamen kommt aus ihrer Schulzeit, in der ein Mitschüler<br />

immer das i in ihrem Namen besonders gedehnt hat.<br />

Cowalscii ist der Mädchenname ihrer Mutter, den sie optisch<br />

angeglichen hat. Ihre Hamburger Agentur heißt Bigoudi.<br />

<br />

www.cariincowalscii.de


IHR OPTIKER<br />

IN NEUERBURG<br />

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Seit 1975 führen wir das Fachgeschäft für Augenoptik und Kontaktlinsen<br />

in Neuerburg. Zu unserem Team gehören 3 Augenoptiker,<br />

1 Hörgeräteakustiker und eine Auszubildende.<br />

Gute Beratung und Freundlichkeit werden bei uns groß geschrieben.<br />

Sie fi nden eine Auswahl von ca. 2000 hochaktuellen Fassungen.<br />

Unsere Produktpalette umfasst sowohl Kinder-, Jugend-,<br />

Damen- und Herrenfassungen im modernen als auch klassischen<br />

Stil. Durch unsere fachmännische und kompetente Beratung fi n-<br />

den wir eine typgerechte Fassung für Sie, die Ihre Persönlichkeit<br />

unterstreicht. Für uns ist jedoch nicht nur das Aussehen wichtig,<br />

sondern vor allem auch das Sehen. Wir nehmen uns Zeit für Augenglasbestimmung,<br />

Gleitsichtanpassung und Fassungswahl.<br />

Ob Einstärken-, Mehrstärken-, Arbeitsplatz- oder Gleitsichtbrille:<br />

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Nutzen fi nden! Hierbei greifen wir sowohl auf hochmoderne<br />

Technik als auch auf langjährige Erfahrung zurück.<br />

In punkto Technik für Augenvermessung und Werkstattausstattung<br />

sind wir stets auf dem neuesten Stand.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

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34 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />

KLEINE TRENDS<br />

BELIEBTE FLECKEN<br />

Mit den Leomustern ist es wie mit den Tattoos: Sie sind<br />

schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen<br />

und bleiben und bleiben und bleiben. Klischees sind von<br />

gestern. Leomuster finden sich in vielen Kollektionen, auf<br />

Schuhen, Jacken, Hosen, Täschchen und Regenschirmen.<br />

Natürlich wagt sich niemand mit einem echten Leopardenfell<br />

auf die Straße, weil er nicht von Tierschützern<br />

angequatscht werden möchte. Aber das ist Dank Fake Fur<br />

(falscher Pelze) und Prints auch nicht nötig. Leoprints sind<br />

eine Erfindung des französischen Modeschöpfers Christian<br />

Dior, der 1947 Kleider damit entworfen hat. Sehr elegant,<br />

sehr weiblich. Seither hat sich viel getan: Leoprints tauchen<br />

in allen Farben und Interpretationen auf. Warum haben die<br />

Musterungen anderer Raubtiere wie die des Tigers nicht<br />

ähnlichen Erfolg? Vielleicht weil Punkte einnehmender sind<br />

und sich besser auf alles schmiegen als Streifen? Die Vogue<br />

meldet, dass Leopardenmuster einer der vielen Trends der<br />

Saison <strong>2018</strong>/19 ist.<br />

mar


<strong>glanzvoll</strong> TREND 35<br />

KLEINER ODER GRÖSSER<br />

Ob sie Mini, Baby, Micro oder Bonsai genannt werden<br />

– kleine Taschen sind trendy. Sie sind so klein, dass mit<br />

Ach und Krach das Smartphone, der Lippenstift und ein<br />

Schlüssel darin Platz finden. Der Griff ist oft größer als<br />

der „Stauraum“ und es sieht so aus, als sei an einem<br />

großen Geldbeutel einfach ein Henkel angebracht worden.<br />

Aber (!): Als Gegenentwurf gibt es Taschen mit Übergröße.<br />

Die Vogue fasst es für die aktuelle Saison so zusammen:<br />

„Die Trends der Herbst/<strong>Winter</strong>-Saison <strong>2018</strong>/19<br />

sind so ambivalent, so gegensätzlich wie kaum jemals<br />

zuvor. Das zieht sich auch bei den Taschen durch, die die<br />

Designer diese Saison neu erdacht haben: Mini-Bags<br />

stehen beispielsweise extrem großen Modellen gegenüber,<br />

entspannte 70s-Modelle hysterischen, die zu letzt<br />

2003 angesagt waren.“<br />

mar


36 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />

GLÜCKSSUCHE!<br />

Auf der Suche nach dem Glück landen alle irgendwann im<br />

Norden: bei den Dänen, Norwegern, Schweden und Finnen.<br />

Sie scheinen es besser drauf zuhaben, aus dem Leben<br />

das Beste zu machen. Umfragen belegen das ständig –<br />

auch wenn die Rheinland-Pfälzer und Saarländer aufholen.<br />

Nachdem auch bei uns der dänische Begriff Hygge, was<br />

so viel bedeutet wie Heimeligkeit oder Gemütlichkeit, längst<br />

zu Hause ist, gibt es das schwedische Lagom. Es geht<br />

darum, in allen Lebensbereichen die richtige Balance zu<br />

finden – im Beruf, bei der Einrichtung und überhaupt. Das<br />

Glück im richtigen Maß zu finden, klingt für Teenager auf<br />

der Suche nach sich selbst langweilig, aber um viele Erfahrungen<br />

reichere Erwachsene wissen, was damit gemeint<br />

ist. Im vergangenen Jahr sind viele Bücher mit dem Titel<br />

„Lagom“ erschienen. Bei den Finnen ist es Sisu – ein nicht<br />

übersetzbarer Begriff, der für ein ganzes Land steht und es<br />

natürlich auch bis zu Wikipedia geschafft hat: „Sisu ist ein<br />

finnischer Begriff, der eine angeblich nur den Finnen eigene<br />

mentale Eigenschaft bezeichnet. Das Wort gilt als unübersetzbar,<br />

kann aber mit ,Kraft‘, ,Ausdauer‘ oder ,Beharrlichkeit‘,<br />

auch ,Unnachgiebigkeit’ oder ,Kampfgeist‘ besonders<br />

in anscheinend aussichtslosen Situationen wiedergegeben<br />

werden. Als kulturelles Konzept ist Sisu für Finnland in hohem<br />

Maße identitätsstiftend.“ Auch unter diesem Titel ist Literatur<br />

erscheinen. Ob Sisu, Lagom oder Hygge – viel Erfolg beim<br />

Glücklichsein! Vielleicht diesen Tag schon einmal vormerken:<br />

Der Weltglückstag am 20. März ist von den Vereinten Nationen<br />

festgelegt. 2019 wird es ein Mittwoch sein, und es ist<br />

Frühlingsanfang.<br />

mar


WIRKLICH? WEISSE SCHUHE?<br />

Wer hätte das gedacht: Im kommenden Frühjahr sollen<br />

weiße Schuhe angesagt sein. Nicht Sneakers, sondern<br />

richtige Lederschuhe. Sandalen, Slipper, Stiefel. Das hat<br />

die Zeitschrift „Textilwirtschaft“ als einen Trend für 2019<br />

auf Facebook gepostet. Gesehen wurden sie demnach<br />

schon im vergangenen Jahr bei der „Fashion-Crowd“ in<br />

Kopenhagen. Die Dänen sind ja bekannt für ihre Affinität<br />

zur Mode. Vielleicht hat die Liebe zu weißen Sneakers diesen<br />

Trend befeuert, früher waren weiße Schuhe im Alltag<br />

jedenfalls verpönt und höchstens etwas für Eintänzer und<br />

(als Cowboystiefelchen) für Varieté-Künstlerinnen. mar


38 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

DER DRACHE BRAUCHT EINEN SONNENHUT<br />

UV-Licht lässt Tattoos verblassen und kann auch tätowierter Haut schaden: Was Experten raten<br />

Die nächste Urlaubsreise und der nächste Sommer<br />

kommen bestimmt: Auch oder gerade tätowierte Haut<br />

braucht Schutz vor UV-Licht. Experten warnen, sich vor<br />

allem nicht mit einem frisch gestochenen Tattoo zu viel<br />

Sonne auszusetzen.<br />

Maik Frey arbeitet seit fast 30 Jahren als Tätowierer in Esslingen.<br />

„Früher war eine Tätowierung etwas, das die Leute<br />

gerne versteckt haben“, erzählt er, „heute ist das anders.<br />

Jeder zeigt, was er hat.“ Frey berichtet, dass sich Kunden,<br />

die zu ihm ins Studio „Wilde 13“ kommen, kaum Gedanken<br />

über das Thema Sonnenschutz machen. „Da ist viel Aufklärung<br />

notwendig, auch bei denen, die schon mehrfach<br />

tätowiert sind.“<br />

Denn die Sonne stellt eine Gefahr für die Haut dar und damit<br />

auch fürs Tattoo. Das bestätigt Hautarzt Dr. Gerd Kautz<br />

vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen: „Durch<br />

die eingebrachte Farbe befindet sich die Haut in keinem<br />

stabilen Zustand. Von den alten Seemanns-Tätowierungen<br />

ist schon bekannt, dass diese mit<br />

der Zeit immer mehr verblassen.“<br />

Das Ausbleichen der Farben ist<br />

dabei ein kosmetisches Problem.<br />

Aber es gibt auch ein gesundheitliches.<br />

„Die Haut, in der sich die<br />

Tätowierung befindet, kann einen<br />

Sonnenbrand bekommen. Es kann<br />

allergische Reaktionen geben wie<br />

Juckreiz oder Ekzeme", sagt der Hautarzt aus Konz. Unsinn<br />

sei auch das unter Tattoo-Trägern verbreitete Gerücht, dass<br />

Tattoos selbst gegen Sonnenbrand und damit letztlich auch<br />

gegen Hautkrebs schützen.<br />

Was helfen kann, ist der richtige Schutz. Der beginnt schon<br />

bei der Terminfindung im Studio. „Mindestens vier Wochen<br />

darf man mit einem frisch gestochenen Tattoo gar nicht in<br />

die Sonne“, erklärt Maik Frey, der auch als Verbandssprecher<br />

der Deutschen Organisierten Tätowierer arbeitet. „Das<br />

Pigment muss sich erst setzen und die Haut ist am Anfang<br />

extrem beansprucht. Zwischen einem neuen Tattoo und<br />

dem nächsten Urlaub muss also ausreichend Zeit liegen.“<br />

Wer nach der Abheilphase in die Sonne will, sollte die tätowierte<br />

Haut nach Möglichkeit bedecken. „Das ist natürlich<br />

an manchen Körperstellen schwierig, zum Beispiel an der<br />

„Mindestens vier Wochen<br />

darf man mit einem<br />

frisch gestochenen Tattoo<br />

gar nicht in die Sonne.“<br />

Wade. Etwas besser klappt das an den Innenseiten der<br />

Oberarme“, sagt Frey.<br />

Wer auf Sonne trotz aller Warnungen nicht verzichten will,<br />

muss seine Haut selbstverständlich eincremen, betont<br />

Hautarzt Gerd Kautz. Aus seiner Sicht sind die herkömmlichen<br />

Sonnenschutz-Produkte aus dem Discounter dafür<br />

völlig ausreichend. Es gibt aber auch inzwischen spezielle<br />

Tattoo-Pflegeserien. Jenny Fischer aus Stuttgart zum<br />

Beispiel hat „TattooMed“ mitgegründet und verspricht mit<br />

ihren Pflegeprodukten nicht nur Haut-, sondern auch speziellen<br />

Farbschutz. „Durch Sonne und Hautalterung kann<br />

das Tattoo einen Grau- oder Blauschimmer bekommen“,<br />

berichtet die Fachfrau. „Viele Träger versuchen, das Problem<br />

zu lösen, indem sie ihr Tattoo einfach nachstechen<br />

lassen. Dabei wird die Haut aber erneut gereizt und es<br />

kommen einfach nur noch mehr Pigmente über die schon<br />

vorhandene Tätowierung.“ Der passende Sonnenschutz<br />

könne diesen Aufwand verhindern. Der Lichtschutzfaktor<br />

sollte dabei lieber zu hoch als zu niedrig gewählt werden.<br />

„Die tätowierte Stelle sollte man<br />

immer ausreichend und mit kreisenden<br />

Bewegungen eincremen.<br />

Zudem auf saubere Finger achten<br />

und danach der Haut ein wenig<br />

Luft gönnen“, rät Fischer. „Nach<br />

dem Schwimmen oder während<br />

längerem Sonnenbaden den Vorgang<br />

unbedingt wiederholen.“<br />

Neben der Sonne können auch Salz- und Poolwasser zur<br />

Gefahr werden, gerade wenn das Tattoo noch ganz neu<br />

ist. „Bei frisch gestochenen Tattoos ist die Haut durch viele<br />

kleinste Einstiche verletzt“, erklärt Dermatologe Gerd Kautz,<br />

„Duschen mit klarem Wasser ist problemlos möglich. Das<br />

Baden in Salz- oder Süßwasser sollte aber solange vermieden<br />

werden, bis die Hautoberfläche wieder intakt ist. Sonst<br />

besteht die Gefahr, dass sich die Haut massiv entzündet.“<br />

Er empfiehlt, das Tattoo anfangs täglich mit einer Wundsalbe<br />

einzureiben, damit es besser abheilt.<br />

Auch Tätowierer Maik Frey rät zur Vorsicht: „Vom Meerwasser<br />

sagt man ja eigentlich, dass es eine heilende Wirkung<br />

hat. Ich kann Baden trotzdem nicht empfehlen, denn gerade<br />

am Strand können sich kleinste Sandkörner in der Haut


<strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN 39<br />

festsetzen, die Entzündungen hervorrufen.“ Und dann ist<br />

da noch das beliebte Urlaubstattoo. Was, wenn die Ferien<br />

so schön sind, dass man sich vor Ort ein neues Tattoo<br />

als Andenken gönnen möchte? Hautarzt Gerd Kautz hat<br />

dafür durchaus Verständnis: „Klar, die Stimmung ist gut,<br />

man kann das alles machen. Aber würden Sie im Urlaub<br />

ein Auto oder eine Küche kaufen? Aus meiner Sicht ist es<br />

sinnvoller, ein Tattoo heimatnah von einem Profi stechen zu<br />

lassen. Der kann sich auch besser darum kümmern, wenn<br />

es Probleme mit der Nachsorge gibt.“ Maik Frey sieht das<br />

ganz ähnlich und weist zudem auf eine häufig mangelnde<br />

Hygiene in Studios im Ausland hin.<br />

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42 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

DICK ODER DÜNN, KRANK ODER GESUND?<br />

Wie Körpergewicht und Gesundheit zusammenhängen<br />

Das Internet ist voll von Beiträgen, die verkünden: Dicke<br />

Menschen leben länger als schlanke. Aus der Luft gegriffen<br />

ist diese Aussage nicht. Einige epidemiologische Studien,<br />

das heißt wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen<br />

der Gesundheitszustand großer Bevölkerungsgruppen<br />

über längere Zeit beobachtet wird, waren zu dem Ergebnis<br />

gekommen, dass übergewichtige Menschen bessere<br />

Aussichten auf ein längeres Leben als schlanke Personen<br />

haben. Besondere Aufmerksamkeit erregte vor zwei Jahren<br />

eine Untersuchung der Universität Kopenhagen, der zufolge<br />

übergewichtige Menschen gesünder sind und länger leben<br />

als normalgewichtige. Dazu waren die Gesundheitsdaten<br />

von über 100 000 Bürgern ausgewertet worden.<br />

Vielen Wissenschaftlern kamen solche Ergebnisse jedoch<br />

von Anfang an komisch vor, denn es steht seit Langem<br />

zweifelsfrei fest, dass Übergewicht oft zahlreiche Krankheiten<br />

zur Folge hat, darunter Diabetes, Fettleber, Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Dass Dicke länger leben<br />

als Dünne, bezeichnete 2002 erstmals der amerikanische<br />

Herzspezialist Professor Dr. Luis Gruberg in einem wissenschaftlichen<br />

Aufsatz als Adipositas-Paradoxon.<br />

Der Medizin-Professor Dr. John Danesh und sein Team<br />

von der Universität Cambridge in Großbritannien haben die<br />

entsprechenden Studien nochmals unter die Lupe genommen.<br />

Eine Heidenarbeit, denn die Forscher ackerten fast<br />

240 Publikationen durch, an denen zusammen rund elf<br />

Millionen Frauen und Männer aus vielen Ländern und allen<br />

Altersklassen teilgenommen hatten. John Danesh kam zu<br />

dem Ergebnis: „Gesunde Fettleibigkeit ist eine Mär.“<br />

Was war bei den Studien falsch gelaufen, die dicken Menschen<br />

ein längeres Leben bescheinigten als schlanken? Es<br />

war nicht berücksichtigt worden, dass viele Raucher in der<br />

Regel dünn und oft auch krank sind und dass auch schwer<br />

erkrankte Menschen oft massiv an Gewicht verloren haben.<br />

Doch beide Gruppen waren in den Studien einfach zu den<br />

schlanken Menschen hinzugerechnet worden. Dadurch kamen<br />

die Übergewichtigen so gut weg.<br />

SCHLECHTE, FRÜHE PFUNDE<br />

Das britische Team suchte unter den normalgewichtigen<br />

Menschen, die an den Studien teilgenommen hatten, die-


jenigen heraus, die ihr ganzes Leben lang nicht geraucht<br />

hatten. Und diese Schlanken waren tatsächlich gesünder<br />

und lebten auch länger als die dickeren Probanden. Letztlich<br />

ergab sich ein klares Ergebnis: Normalgewichtige,<br />

schlanke Menschen, die nie rauchen, leben am längsten.<br />

Je dicker jemand ist, desto früher stirbt er. Die dicksten<br />

Teilnehmer aller Studien wiesen eine um das Zwei- bis<br />

Dreifache erhöhte frühere Sterblichkeit auf als Normalgewichtige.<br />

Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen.<br />

Noch ein Zusammenhang trat deutlich zutage: Je früher<br />

Übergewicht im Leben auftritt, desto früher sterben<br />

die Betroffenen – vor allem an Durchblutungsstörungen,<br />

Schlaganfällen, Lungenleiden und Krebs.<br />

Es gilt somit weiterhin, was Dr. Amy Berrington de Gonzalez<br />

vom amerikanischen Krebsforschungsinstitut herausgefunden<br />

hat. Gemeinsam mit 32 Kollegen hatte die Gesundheitsforscherin<br />

19 Beobachtungsstudien analysiert, an<br />

denen 1,46 Millionen weiße Europäer teilgenommen hatten.<br />

Die einzelnen Studien liefen zwischen fünf und 18 Jahren.<br />

Das Forscherteam erklärte: „Am gesündesten sind Menschen,<br />

wenn sie nicht rauchen und nicht trinken, mit einem<br />

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44 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

Body-Mass-Index (BMI) zwischen 20 und 24,9.“ Das ist der<br />

Bereich, der als Normalgewicht bezeichnet wird. Der BMI<br />

wird ermittelt, indem man das Körpergewicht in Kilogramm<br />

durch die Körpergröße in Metern dividiert und dieses Ergebnis<br />

noch einmal durch die Größe dividiert. Bereits leichtes<br />

Übergewicht geht mit einem erhöhten Sterberisiko einher.<br />

Es steigt umso stärker an, je übergewichtiger ein Mensch<br />

ist. „Jede Zunahme des BMI um fünf Einheiten ist mit einem<br />

Anstieg des Sterberisikos um 31 Prozent verbunden“,<br />

besagt die Studie. Forscher der Universität Glasgow widerlegten<br />

jüngst in einer Studie mit rund 297 000 Personen im<br />

Alter zwischen 40 und 70 Jahren ebenfalls das Adipositas-<br />

Paradoxon. Die Experten schreiben: „Schon wenige Kilo zu<br />

viel erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“<br />

Das ist hierzulande mit einem Anteil von 40 Prozent die<br />

häufigste Ursache für einen früheren Tod. Das geringste<br />

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Menschen<br />

mit einem Body-Mass-Index zwischen 22 und 23.<br />

Der Ernährungswissenschaftler Professor Dr. Martijn Katan<br />

von der Freien Universität Amsterdam sagt: „Medikamente<br />

und moderne Medizin verlängern zwar oft das Leben übergewichtiger<br />

Menschen. Sie werden älter als früher, aber die<br />

zusätzlichen Jahre sind keine gesunden Jahre. Bei dicken<br />

Menschen verschleißen die Gelenke oft schneller und das<br />

Risiko einer Diabeteserkrankung, die Augen, Beine und<br />

Augen in Mitleidenschaft zieht, ist deutlich höher. Zudem<br />

vergrößert Übergewicht die Wahrscheinlichkeit von Impotenz,<br />

Unfruchtbarkeit und Gallensteinen. Dies ist zwar alles<br />

nicht tödlich, jedoch sinkt die Lebensqualität deutlich.<br />

Übergewicht macht den Betroffenen im wahrsten Sinne<br />

des Wortes das Leben schwer.“<br />

im Alter von 25 bis 74 Jahren wiesen 28 Prozent der Männer<br />

und 42 Prozent der Frauen Normalgewicht auf (BMI unter<br />

25). Allerdings entpuppten sich 34 Prozent dieser Männer<br />

und 45 Prozent der Frauen als fette Schlanke. Alle hatten<br />

zu wenig Muskulatur und zu viel Fett. Die fetten Schlanken<br />

sind gesundheitlich gefährdet, weil sich bei ihnen das Fett vor<br />

allem im Bauchraum ablagert, in den inneren Organen und<br />

um sie herum. Dieses sogenannte Eingeweidefett schüttet<br />

ständig Stoffe aus, die im Körper Entzündungen entfachen.<br />

Es handelt sich um eine Reaktion des Immunsystems, die<br />

noch nicht endgültig erklärt werden kann.<br />

DIE HEILKRAFT DER MUSKELN<br />

Die finnischen Wissenschaftler analysierten auch den<br />

Lebensstil der Studienteilnehmer. Wie übergewichtige<br />

Menschen bewegen sich auch die fetten Schlanken meist<br />

zu wenig und essen falsch – vor allem zu viele Süßig keiten.<br />

Dabei gibt es keinen Unter schied zwischen Frauen und<br />

Männern. In ihrer Nahrung mangelt es hin gegen an Ballaststoffen<br />

und Eiweiß. Auch Wissenschaftler der Universität<br />

von Los Angeles zogen aus einer Studie mit 6500 Teilnehmern<br />

ein eindeutiges Fazit: Je mehr Muskeln, desto geringer<br />

das Risiko, früh zu sterben. Menschen mit<br />

wenig Muskulatur sterben zwei- bis dreimal so<br />

häufig früher als Menschen mit ausgeprägter<br />

Muskulatur. Sogar dicke Menschen<br />

haben bessere Aussichten, länger<br />

zu leben, wenn sie neben<br />

ihren Fettpolstern auch viele<br />

Muskeln haben.<br />

NUR SCHLANK SEIN REICHT NICHT<br />

Normalgewicht allein führt aber nicht automatisch zu einer<br />

besseren Gesundheit. Es kommt auch auf die Körperzusammensetzung<br />

an. Denn auch ein Normalgewichtiger kann<br />

zu fett sein. Er hat dann wenig Muskelmasse, dafür zu viel<br />

Fett. Wissenschaftler sprechen von den „fetten Schlanken“<br />

sowie von „Fettleibigkeit trotz Normalgewicht“. Betroffenen<br />

drohen wie den übergewichtigen Zeitgenossen erhöhte<br />

Blutfettwerte, hohe Cholesterinwerte, verstopfte Gefäße,<br />

Bluthochdruck, Diabetes, Fettleber und ein gesteigertes<br />

Krebsrisiko. In einer Studie der finnischen Ernährungs- und<br />

Diabetes-Expertin Dr. Satu Männistö mit 4800 Teilnehmern


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UND KÖRPER<br />

Forscher der Universität Stockholm entdeckten 2001,<br />

dass Muskeln bei jeder aktiven Bewegung Stoffe freisetzen,<br />

die sogenannten Myokine. Diese lassen im Körper<br />

Entzündungen abklingen, fördern die Regeneration von<br />

Zellen, kurbeln die Fettverbrennung an und normalisieren<br />

den Zuckerspiegel. Starke Muskeln wirken somit den<br />

schädlichen, entzündungsfördernden Stoffen entgegen,<br />

die das Eingeweidefett ausstößt.<br />

np<br />

EXTRA<br />

Der Body-Mass-Index (BMI) lässt sich leicht errechnen,<br />

indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die<br />

Körpergröße in Metern dividiert und dieses Ergebnis noch<br />

einmal durch die Größe dividiert. Im Internet finden sich<br />

diverse Rechner, auch auf den Seiten der Krankenkassen.<br />

Wie die Techniker Krankenkasse schreibt, ist der BMI jedoch<br />

ein Richtwert mit Schwächen, weil er nicht zwischen<br />

Fett- und Muskelmasse unterscheidet. Als ein weiterer<br />

Indikator zur Einordnung von Übergewicht gilt der Bauchumfang.<br />

Nach Angaben der Allgemeinen Ortskrankenkasse<br />

(AOK) ist der Bauchumfang bei Frauen erhöht,<br />

wenn das Maßband mehr als 80 Zentimeter anzeigt, bei<br />

Männern ist das bei mehr als 94 Zentimetern der Fall.<br />

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46 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />

SO SCHONEND WIE MÖGLICH<br />

Haare wäscht man am besten morgens mit handwarmem Wasser und mildem Shampoo<br />

Wenn die Frisur nicht mehr sitze oder die Haare schmutzig<br />

seien, sei der richtige Zeitpunkt für die Haarwäsche, sagt<br />

Antonio Weinitschke. Der Art Director des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Friseurhandwerks wäscht seine Haare alle<br />

drei Tage, weil diese „dick und naturgewellt“ sind.<br />

Es täglich zu tun, schade aber nicht, wenn man dabei schonend<br />

vorgehe. „Ich empfehle mildes Shampoo“, sagt Weinitschke,<br />

Inhaber eines Friseursalons. Welches das richtige<br />

ist, hängt von der Haarstruktur ab. Je nachdem, ob es fettig,<br />

trocken oder porös ist, benötigt es mehr oder weniger<br />

Feuchtigkeit. Wer Stylingprodukte verwendet, die Öle, Silikone<br />

oder Wachse enthalten, sollte alle zwei bis drei Wochen<br />

ein Tiefenreinigungs- oder Peelingshampoo verwenden, um<br />

Rückstände zu entfernen. Friseure verwenden das passende<br />

Produkt. „Wir geben den Kunden immer eine Empfehlung<br />

und die Möglichkeit, das entsprechende Shampoo zu kaufen“,<br />

erklärt der Experte. Dass dieses meist teurer sei als im<br />

Drogeriemarkt, liege an dem höheren Gehalt an Inhaltsstoffen<br />

und entsprechend höherer Wirksamkeit. „Unsere Shampoos<br />

reichen viel länger aus, das rechnet sich auf Dauer.“<br />

Liegt die letzte Haarwäsche mehr als einen Tag zurück, sollten<br />

die Haare zweimal shampooniert werden. „Erst einmal<br />

locker durchwaschen, beim zweiten Mal die Kopfhaut sanft<br />

massieren“, empfi ehlt Antonio Weinitschke. Seine Antwort<br />

auf die Frage nach der richtigen Wassertemperatur: „Handwarm.“<br />

Sei es zu heiß, würden die Haare schnell nachfetten,<br />

sei es zu kalt, würden sie nicht richtig sauber.<br />

Die Massage der Kopfhaut ist wichtig. „Das wirkt durchblutungsfördernd,<br />

stimulierend und entspannt“, sagt der Friseurmeister.<br />

Das Haar sollte aber nicht gerubbelt, sondern<br />

in „streifenden Bewegungen“ shampooniert werden, damit<br />

es nicht verfi lze. Ein Conditioner, der nach der Haarwäsche<br />

den natürlichen pH-Wert der Haare wieder herstellt, sollte jedes<br />

Mal verwendet werden. Wer sehr feines Haar hat, kann<br />

laut Weinitschke auch eine Sprühkur verwenden, da diese<br />

die Haare nicht beschwert. Nur alle zwei bis drei Wochen<br />

empfi ehlt er zusätzlich eine Haarkur. Von selbst gemachten<br />

Rezepturen mit Avocado, Olivenöl und Essig hält der Experte<br />

wenig: „Diese Stoffe sind nicht fürs Haar gemacht und<br />

dringen deshalb auch nicht ein.“ Vor allem längeres Haar ist<br />

nach der Wäsche empfi ndlich und sollte trockengetupft oder<br />

vorsichtig in ein Handtuch ausgedrückt werden. „Ich empfehle,<br />

es vorsichtig auszukämmen, mit einem grobzinkigen<br />

Kamm von der Spitze aus“, sagt Weinitschke.<br />

Er rät zur morgendlichen Haarwäsche, „dann habe ich mehr<br />

von meiner Frisur“. Wer hingegen seine Haare abends wasche,<br />

dem könne es trotzdem passieren, dass am nächsten<br />

Tag die Haare „in alle Himmelsrichtungen stehen“.<br />

Katharina Rolshausen


PR-ANZEIGE<br />

Nie wieder Operation, nie<br />

wieder Stützstrümpfe<br />

<br />

Heilpraktiker Constantin Mock in Trier macht es möglich<br />

Besenreiser ohne Chemie oder Laser<br />

veröden? Krampfadern ohne Stripping<br />

sanft entfernen? All das ist nun möglich<br />

durch ein Verfahren, welches der Trierer<br />

Heilpraktiker Constantin Mock erfolgreichpraktiziert.<br />

Der Venenflüsterer,<br />

wie ihn seine Patienten nennen, hat sich<br />

leidenschaftlich auf das Thema Gefäße<br />

spezialisiert. Im Zuge dessen entdeckte<br />

er eine sanfte Lösung für Betroffene als<br />

Alternative zu einer OP. Patienten aus<br />

ganz Europa reisen an, um sich innerhalb<br />

weniger Minuten ihreBeine wieder<br />

verschönern zu lassen. Dabei betont<br />

Mock, „dass Krampfadern nicht nur ein<br />

rein kosmetisches Problem sind.“ Bleiben<br />

die Adern längere Zeit unbeachtet,<br />

kann dies zu einem offenen Bein, einer<br />

Thrombose oder im schlimmsten Fall zu<br />

einer Lungenembolie führen, welche<br />

tödlich enden kann. Doch es mussnicht<br />

dazu kommen. Je früher man die Gefäße<br />

behandelt, desto bessersind die Ergebnisse<br />

mit sofortiger Minderung dieser<br />

Risiken.<br />

Verödung mit natürlicher Kochsalzlösung<br />

Biologische Kochsalzlösung heißt das<br />

Zaubermittel, welches die Notwendigkeit<br />

von Operationen, Wickeln und<br />

Stützstrümpfen in vielen Fällen überflüssig<br />

macht. Dabei bedient sich Constantin<br />

Mock einer Methode, die bereits<br />

1911 von einem deutschen Arzt entdeckt<br />

und nun von Mock weiterentwickelt angewandt<br />

wird. Nachdem bereits jahrzehntelang<br />

Patienten erfolgreich mit<br />

dieser Methode behandelt wurden, ist<br />

klar, dass sie effektiv und sicher ist.<br />

„Viele meiner Kunden wurden vorher<br />

bereits operiert oder mit einem chemischen<br />

Präparat an den Besenreisern gespritzt.<br />

Im Vergleich dazu ist die Kochsalzmethode<br />

erheblich sanfter sowie<br />

schmerz- und risikoarm, da mit einer<br />

körpereigenen Substanz gearbeitet<br />

wird.“ Mock betont, dass damit auch die<br />

Entstehung von Narben entfällt. Narben<br />

verursachen oft Spätfolgen, da sie Störfelder<br />

bilden und körperliche Funktionen<br />

beeinträchtigen können. Die Behandlungwird<br />

ambulant in Mocks Praxis<br />

durchgeführt. Die Betroffenen können<br />

danach sofort wieder in den Alltag. Die<br />

Nachbehandlung besteht lediglich aus<br />

fleißigem Eincremen des behandelten<br />

Gebiets. Dies beschleunigt den Heilungsprozess.<br />

Die erfolgreich behandelte<br />

Ader verschwindet optisch meist<br />

unmittelbar während des ersten Termins.<br />

Der Körper löstsie unter der Haut<br />

selbstständig innerhalb weniger Monate<br />

dann komplett auf. Die Patienten sind<br />

mit dem optischen und gefühlten Ergebnismeist<br />

schon lange vorher zufrieden.<br />

Das Bein fühlt sich bereits nach kurzer<br />

Zeit leichter an, da die Stauungen sofort<br />

aufgelöst werden.<br />

Häufig reicht eine einzige Behandlung<br />

aus, um das gewünschte Ergebnis zu<br />

erzielen. Selbst größte Krampfadern<br />

lassen sich ohne Schwierigkeit mit<br />

Kochsalz behandeln.<br />

Im Termin berät Mock auch, wie man<br />

wirksam Krampfadern und Besenreisern<br />

vorbeugen kann. Krankenkassen beteiligen<br />

sich an den Kosten.<br />

Fernsehinterview mitFallberichten<br />

und praktischen Tips zum Vorbeugen<br />

Informationen unter:<br />

.<br />

Nach der Behandlung löst der Körper<br />

die nicht mehr funktionstüchtige<br />

Krampfader selbstständig innerhalb<br />

weniger Monate komplett auf.


48 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

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Interessantes Duo und außergewöhnliche Performer –<br />

das könnte Sie interessieren<br />

Stummfilmstar „trifft“ Starorganisten: Alleine die Vorstellung,<br />

dass der „Punk-Organist“ Cameron Carpenter die Musik<br />

zu einem Stummfilm aus dem Jahr 1926 liefert – genial. Er<br />

begleitet die Komödie The General mit Buster Keaton, der<br />

mit diesem Film auf dem Höhepunkt seiner Karriere war.<br />

Ein besonderer Abend in der Philharmonie Luxemburg<br />

am 5. Dezember, 20 Uhr.<br />

„Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein.“ Nach welchem<br />

Comedian klingt dieser Titel? Die Frage ist gemein, es gibt<br />

so viele. Deshalb spannen wir Sie nicht auf die Folter. Es<br />

ist Torsten Sträter. „Hallo, ich bin es selbst. Der Sträter.<br />

Sie wissen schon, Ruhrgebiet. Mütze. Zeitlich öfter mal ein<br />

bisschen knapp dabei“ – schreibt er selbst zu seinem Programm,<br />

mit dem er in die Europahalle nach Trier kommt.<br />

9. Dezember, 20 Uhr.<br />

Ach, du besinnliche, rührende und unterhaltsame Adventszeit:<br />

Die Münchner „Tatort“-Kommissare Miroslav Nemec<br />

und Udo Wachtveitl erzählen im Trifolion in Echternach<br />

die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens als musikalisches<br />

Bühnenmärchen – beiden gelinge es im Zusammenspiel<br />

mit der Bühnenmusik, den typischen, skurrilen<br />

britischen Humor auf anrührende Weise herauszuarbeiten,<br />

heißt es im Pressetext: 12. Dezember, 20 Uhr.<br />

Die Star-Choreographin Sasha Waltz hat für ihr Stück<br />

Kreatur mit der niederländischen Modedesignerin Iris van<br />

Herpen, dem Lichtdesigner Urs Schönebaum und dem<br />

Musik- und Performance-Trio Soundwalk Collective zusammengearbeitet.<br />

Es wurde im Juni 2017 in Berlin uraufgeführt.<br />

Im „Tagesspiegel“ hieß es dazu: „Sasha Waltz packt<br />

die Zuschauer bei ihren kollektiven Ängsten. Sie zeichnet<br />

das Bild einer Gesellschaft, die auseinanderzufallen droht,<br />

deren Bindekräfte erschöpft scheinen.“ Grand Théâtre in<br />

Luxemburg. 12. und 13. Dezember, jeweils 20 Uhr.<br />

Verbreiten Vorweihnachtsflair à la Charles Dickens:<br />

Miroslav Nemec (links) und Udo Wachtveitl.<br />

Foto: Stefan Nimmesgern


Im Dezember zu Gast in Luxemburg: Sasha Waltz & Guests mit „Kreatur“.<br />

Foto: ® Sebastian Bolesch<br />

Alle Jahre wieder: Zu diesem Traditionstermin für Trierer<br />

und alle Guildo-Horn-Fans gibt es nichts mehr zu sagen.<br />

Der Meister steht wie immer kurz vor Weihnachten in seiner<br />

Heimatstadt auf der Bühne. Guildo Horn und die Orthopädischen<br />

Strümpfe wie immer m 23. Dezember, 20.30<br />

Uhr, in der Europahalle in Trier. Neu für Trier ist eine Weihnachten-mit<br />

Guildo-Matinee am 23. Dezember, 15.30 Uhr,<br />

ebenfalls in der Europahalle.<br />

Falco, alias Johann „Hans“ Hölzel, starb am 6. Februar 1998<br />

und ist ein unvergessener Künstler, und seine Lieder sind<br />

es auch. Wer sie hören und erleben möchte: Falco. Das<br />

Musical geht Ende des Jahres in die dritte Tourneerunde<br />

und macht auch Halt in Trier: Arena Trier, 25. Januar 2019,<br />

20 Uhr.<br />

Die große Unbekannte der Gegenwartsliteratur wird sie<br />

genannt: Niemand kennt die italienische Bestsellerautorin<br />

Elena Ferrante. Alle Bemühungen, hinter ihre Identität zu<br />

kommen, blieben bis jetzt erfolglos – und darin liegt offenbar<br />

ein ungemeiner Reiz. Die Schauspielerin Natalia Wörner<br />

liest aus Meine geniale Freundin, dem ersten Teil der<br />

vierbändigen Neapolitanischen Saga Elena Ferrantes, im<br />

Trifolion in Echternach. 27. Januar, 20 Uhr.<br />

Dreimal Theater Trier: Wir ahnen es, in dem Stück Blue<br />

Jeans geht es um Anpassung und Rebellion, um Nachkriegsmuff<br />

und Rock’n’Roll in den 1950er Jahren in der<br />

deut schen Provinz. Premiere des Schauspiels mit Musik<br />

von Jürg Burth und Ulf Dietrich, der auch Regie führt:<br />

19. Januar, Großes Haus, 19.30 Uhr. In Puccinis Oper


50 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

Seine Auftritte sind ein Erlebnis: Chilly Gonzales, bald in Luxemburg.<br />

Foto: © 2017 Martina Wörtz<br />

Madama Butterfly steckt viel Tragik und unerfüllte Liebe.<br />

Premiere der Inszenierung von Cornelia Rainer unter der<br />

musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Jochem<br />

Hochstenbach ist am 2. Februar, Großes Haus, 19.30 Uhr.<br />

Die Reise in die Hoffnung ist nach Zorbas die zweite<br />

Kreation des neuen Ballettdirektors Roberto Scafati. Sie<br />

greift das Thema Migration auf. Das Tanztheater hat am<br />

22. Februar Premiere, Großes Haus, 19.30 Uhr.<br />

Chilly Gonzales wird das „liebenswerte Enfant terrible“<br />

am Jazz-Piano genannt. So steht es auf der Seite der<br />

Phil harmonie Luxemburg, wo der Kanadier, der in Köln<br />

lebt, auftreten wird. Dabei macht er nicht nur Jazz, sondern<br />

verbindet Klassik mit Jazz und Rap. Wer Ausschnitte aus<br />

seinen Konzerten gesehen hat, spürt sofort: Es geht etwas<br />

ganz Besonderes vor sich. Chilly Gonzales, 3. März, 19 Uhr,<br />

in Luxemburg.<br />

Original oder nicht? Pink Floyd-Fans mögen vielleicht auch<br />

die Pink Floyd Tribute-Band, die in ihrem Programm The<br />

Australian Pink Floyd Show – All that you love mit ihren<br />

„sensibel ausgesteuerten Sounds und Stimmen“, wie die<br />

der Originale klingen. Wer es ausprobieren und die Lieder<br />

seiner Kultband hören möchte: Die Show ist in der Arena<br />

Trier, 22. März, 20 Uhr.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr


Karten gibt es im Service-Center<br />

des Trierischen Volksfreunds in der<br />

Neustraße 91 in Trier, unter der<br />

TV-Ticket hotline 0651/7199-996<br />

und unter www.volksfreund.de/tickets<br />

Zu einigen Luxemburger Ver -<br />

an staltungen werden von Trier<br />

aus Shuttle-Busse angeboten.<br />

Informationen im Internet.


52 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

AB INS MUSEUM!<br />

Ausstellungen im <strong>Winter</strong><br />

Max Slevogt, Segelboote auf der Alster am Abend, 1905, Öl auf Leinwand, 58,5 x 76 cm,<br />

Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Foto: bpk/Nationalgalerie, SMB/Andres Kilger<br />

SLEVOGT IN SAARBRÜCKEN<br />

Das Saarlandmuseum Moderne Galerie in Saarbrücken zeigt<br />

anlässlich des 150. Geburtstages von Max Slevogt 190 Werke<br />

zusammen mit Meisterwerken seiner französischen Kollegen.<br />

Die Ausstellung „Slevogt und Frankreich“ stellt erstmals seine<br />

lebenslange Auseinandersetzung mit der künstlerischen<br />

Tradition Frankreichs in den Mittelpunkt, heißt es dazu. Ausgewählte<br />

Arbeiten unter anderem von Delacroix, van Gogh,<br />

Manet, Renoir und Cézanne treffen auf Hauptwerke des in<br />

Berlin wie in der Pfalz wirkenden impressionistischen Malers.<br />

Bis 13. Januar 2019. www.kulturbesitz.de<br />

Max Slevogt, Nini mit Katze, 1897, Öl auf Leinwand, 64,5 x 85,5 cm, GDKE –<br />

Direktion Landesmuseum Mainz<br />

Foto: Axel Brachat


<strong>glanzvoll</strong> TIPPS 53<br />

MALERFÜRSTEN IN BONN<br />

Bereits in der Renaissance und im Barock etablierten Maler<br />

wie Raffael, Tizian, Rubens und van Dyck ihren gesellschaftlich<br />

anerkannten und höfisch privilegierten Sonderstatus. Als<br />

Malerfürsten zeigten sie sich in ihrem Verhalten und in ihren<br />

Selbstbildnissen. Ausgehend von diesen historischen Vorbildern<br />

widmet sich die kunst- und kulturhistorische Ausstellung<br />

in der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn dem länderund<br />

epochenübergreifenden Phänomen der Malerfürsten.<br />

Sie stellt ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert anhand der Beispiele<br />

von Frederic Lord Leighton, Hans Makart, Franz von<br />

Lenbach, Mihály von Munkácsy, Jan Matejko, Friedrich August<br />

von Kaulbach und Franz von Stuck in den Mittel punkt.<br />

Bis 27. Januar 2019.<br />

<br />

www.bundeskunsthalle.de<br />

Vassily Kandinsky, Ein Kreis (A), janvier 1928, Huile sur toile, 35 x 25 cm Paris,<br />

Centre Pompidou – Musée national d'art modern.<br />

Foto © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais/Droits réservés<br />

DIE NACHT IN METZ<br />

Das Centre Pompidou in Metz widmet dem Thema der Nacht<br />

in der modernen und zeitgenössischen Malerei eine Ausstellung:<br />

„Peindre la nuit – Die Nacht malen.“ Die Schau fokussiert<br />

eher die Wahrnehmung der Nacht als ihre traditionellen<br />

Motive und ist selbst angelegt als nächtliche Erfahrung. Sie<br />

macht ihre Besucher zu Nachtwandlern und lässt sie jenen<br />

Taumel spüren, den die Nacht bereiten kann: Taumel der Sinne,<br />

inneren Taumel, kosmischen Schwindel. Ihr Weg durch<br />

die Ausstellung gestaltet sich wie ein Spaziergang durch die<br />

Nacht. Zu sehen sind Arbeiten von rund hundert Künstlern<br />

aus Vergangenheit und Gegenwart sowie Installationen. Bis<br />

15. April 2019.<br />

<br />

www.centrepompidou-metz.fr<br />

Friedrich August von Kaulbach, Geraldine Farrar, 1906, Öl auf Leinwand,<br />

116,5 x 92,5 cm, Landesmuseum Hannover<br />

© Landesmuseum Hannover - ARTOTHEK


54 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

ZUM SCHMÖKERN UND HÖREN …<br />

SENIOR LEGT VOR<br />

Rolf Kühn gilt nicht nur als „die Klarinettenstimme<br />

des Landes“, sondern<br />

überhaupt als „Deutschlands coolster<br />

Jazzer“. Mit fast 90 Jahren legt er ein<br />

neues Album vor, das er mit dem virtu -<br />

osen Frank Chastenier (Piano; in Trier<br />

kürzlich mit Thomas Quasthoff zu erleben),<br />

der famosen Kontrabassistin Lisa<br />

Wulff sowie dem tollen Percussionisten<br />

Tupac Mantilla eingespielt hat. Auf<br />

„Yellow + Blue“ (elf Titel, 62 Minuten) stellt<br />

Kühn einmal mehr seine Experimentierfreude<br />

unter Beweis. Er setzt eigene<br />

aktuelle Kompositionen – zum Beispiel<br />

den Titelsong – neben einige seiner Lieblingsballaden,<br />

so Joni Mitchells „Both<br />

Sides Now“ oder auch „What Are You<br />

Doing The Rest Of Your Life?“ von Michel<br />

Legrand. Dabei platziert Kühn hellere,<br />

grellere Töne neben seine voll tönenden<br />

Klänge, mischt „Yellow + Blue“, wie die<br />

CD auch heißt. Ein fulminantes Meisterstück<br />

ist „Conversation 3“, ein Duett zwischen<br />

der Klarinette Kühns und der faszinierenden<br />

Body Percussion Mantillas.<br />

jöl<br />

WAHRER GENUSS<br />

Wenn leise Bilder laut werden und harte<br />

Töne weich – das ist Poesie der Sängerin,<br />

Texterin und Gitarristin Christina Lux.<br />

Zu hören auf ihrer inzwischen zehnten<br />

CD „Leise Bilder“ unter eigenem Namen,<br />

auf der sie erstmals ausschließlich auf<br />

Deutsch singt. In zwölf Songs bietet die<br />

53-Jährige einen beeindruckenden Stilmix<br />

aus Folk, Jazz, Soul bis hin zu Rock<br />

und Pop (fast 48 Minuten Spielzeit). Viele<br />

alte Kollegen hat die in Köln wohnende<br />

Lux für Mitarbeit an ihrem Album -<br />

neben ihrem ständigen Begleiter Oliver<br />

George – gewinnen können: Jazzer<br />

Joo Kraus geht mit seinem Flügelhorn<br />

Christinas „Wege“ mit. Außerdem geben<br />

sich Blues- und Rockgitarrist Stoppok<br />

(„Meer“), Sänger Laith Al-Deen („Losziehen“)<br />

sowie die Gitarristen Markus<br />

Segschneider („Tag“) und Dennis Hormes<br />

(„Moment“) auf einzelnen Liedern<br />

die Ehre. Doch im Mittelpunkt steht immer<br />

Christina Lux. Ihre Sprachbilder sind<br />

einfach rundum gelungen. Ein wahrer<br />

Hörgenuss.<br />

jöl<br />

TRÜGERISCHE STILLE<br />

Drei starke Frauen stehen im Zentrum<br />

des neuen Romans „Von Vögeln und<br />

Menschen“ der bekannten niederländischen<br />

Schriftstellerin Margriet de Moor<br />

(Jahrgang 1941). Zwei von ihnen sind<br />

Mörderinnen, die dritte gesteht einen<br />

Mord, den sie nicht begangen hat. Der<br />

Roman entpuppt sich als ein unglaublich<br />

spannend und raffiniert konstruierter<br />

Familienkrimi mit vielfältigem Wechsel<br />

der Erzählperspektive. Geradewegs<br />

getrieben wird de Moor von der Frage,<br />

warum jemand einen Menschen ermordet.<br />

Erstes Opfer ist der 90-jährige Mijnheer<br />

Bruno Mesdag. Er wird erschlagen<br />

in seinem Appartement aufgefunden.<br />

Seine Putzfrau gesteht nach vielen Verhören<br />

die Tat … Margriet de Moor bietet<br />

völlig neu arrangiert und geschickt<br />

eingefädelt die uralte Geschichte von<br />

Liebe, Hass, Rache und auch Vergebung<br />

– also die großen Themen der<br />

Literatur. Mit ihrem aktuellen Roman<br />

ist der bedeutenden Autorin erneut ein<br />

bemerkenswertes Werk gelungen. jöl<br />

Rolf Kühn:<br />

Yellow + Blue.<br />

MPS/edel<br />

Christina Lux:<br />

Leise Bilder.<br />

India Records<br />

Margriet de Moor:<br />

Von Vögeln und Menschen.<br />

Roman. Aus dem Niederländischen<br />

von Helga van Beuningen,<br />

Carl Hanser Verlag, 264 Seiten,<br />

23 Euro


<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

55<br />

TÖDLICHER ERBSTREIT<br />

Winzer Werner Kannegießer aus Südtirol<br />

lädt den Fotografen Frank Gatow<br />

ein, um Wingerte und Kellereien abzulichten.<br />

Aber als der dort ankommt,<br />

ist Kannegießer tot. Beim Tauchen vor<br />

Venezuela soll der Winzer einen Herzinfarkt<br />

erlitten haben. „Angeblich“, wie<br />

seine jüngste Tochter Theresa behauptet<br />

und damit die Erbstreitigkeiten in der<br />

Großfamilie erst richtig anheizt. Auf deren<br />

inständiges Bitten hin stellt Gatow<br />

erste Nachforschungen an. Die Mordthese<br />

erscheint ihm nach Kennenlernen<br />

der Familienmitglieder und Aufdecken<br />

diverser Unstimmigkeiten äußerst naheliegend.<br />

Dann nimmt der Krimi plötzlich<br />

deutlich an Fahrt auf, und Gatow muss<br />

in dem Fall weiter ermitteln. Paul Grotes<br />

Krimi ist angereichert mit viel Wissen<br />

um Wein, genaue Ortskenntnisse<br />

sowie die Politik-Händel zwischen „Italienern“<br />

und Südtirolern. Der Autor hat<br />

sich auf Weinkrimis spezialisiert, 15 hat<br />

er nun geschrieben, darunter einen zum<br />

Mosel-Riesling („Tödlicher Steilhang“).<br />

jöl<br />

Paul Grote:<br />

Pinot Grigio<br />

stand nicht<br />

im Testament.<br />

dtv, München,<br />

448 Seiten,<br />

12, 95 Euro<br />

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Nachdem das historische Bahnhofsgebäude in Thalfang am<br />

Erbeskopf zum Jahreswechsel 2014/15 aus seinem Dornröschenschlaf<br />

erweckt wurde, lädt es fortan als Familienbetrieb mit lokalen<br />

Getränken und Speisen, wechselnden Kulturangeboten und großzügigen<br />

Hotelzimmern ein, hier mehr als nur eine Nacht zu verbringen.<br />

Egal ob Sie sich mit Ihren Lieben eine kleine Pause von der<br />

Stadt gönnen, dienstlich unterwegs sind, eine Familienfeier planen,<br />

wandern, mountainbiken oder den Wein erkunden möchten: hier gibt es das passende Zimmer für Sie.<br />

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Die Speisekarte wechselt saisonal.<br />

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56 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

KIEFFER LEBT GEFÄHRLICH<br />

Der Luxemburger Koch Xavier Kieffer<br />

hat ein großes Talent, in brenzlige Situationen<br />

zu geraten. Als seine Jugendfreundin<br />

Ketti nach einem Kugelhagel<br />

vor seinen Augen stirbt, ist klar: Das ist<br />

erst ein Vorgeschmack. Der Koch unterbricht<br />

sein beschauliches Leben als Genussmensch<br />

und reist Kettis Geheimnis<br />

hinterher. Die erfolgreiche Chocolatière<br />

ist in ein dubioses Kakaoprojekt in Afrika<br />

verwickelt ... Was für eine Geschichte<br />

hat Tom Hillenbrand in seinem sechsten<br />

Kieffer-Krimi da wieder ausgetüftelt<br />

– mit viel Luxemburger Lokalkolorit,<br />

einem wie immer sympathischen, weil<br />

fehlbaren Helden, mit irren Wendungen,<br />

gutem Timing, und ganz nebenbei erfahren<br />

wir viel über Kakao-Anbau. Ein<br />

Genuss!<br />

mar<br />

Tom Hillenbrand liest am 8. Dezember,<br />

18 Uhr, im Forum des Trierischen Volksfreunds<br />

(Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8,<br />

Trier) aus „Bittere Schokolade“. Karten über<br />

www.volksfreund-shop.de<br />

Tom Hillenbrand:<br />

Bittere Schokolade.<br />

Ein kulinarischer Krimi.<br />

Xavier Kieffer ermittelt.<br />

Verlag Kiepenheuer & Witsch,<br />

320 Seiten, 11 Euro<br />

KANZLERSOHN ERZÄHLT<br />

Matthias Brandt (*1961) ist nicht nur ein<br />

bekannter Schauspieler, sondern auch<br />

der Sohn Willy Brandts, des vierten<br />

Kanzlers der Bundesrepublik. Aufgewachsen<br />

ist er „in den Siebzigerjahren<br />

des letzten Jahrhunderts in einer kleinen<br />

Stadt am Rhein, die damals Bundeshauptstadt<br />

war“, so das Cover. In<br />

dieser Stadt stand das Zuhause des<br />

kleinen Matthias. Somit ist klar, dass<br />

Brandt zwar aus der Perspektive eines<br />

Sieben- bis Zehnjährigen erzählt, aber<br />

nicht nur aus dem Blickwinkel eines<br />

„normalen“ Kindes, sondern aus dem<br />

des Kanzlersohns. Er berichtet von<br />

seinem Hund Gabor, gern geschauten<br />

Fernsehsendungen in den 1970ern<br />

oder beliebter Nussnougatcreme. Aber<br />

eben auch vom Herrn Lübke und dessen<br />

Frau Wilhelmine von nebenan, zu<br />

denen er Kakao trinken geht. Oder vom<br />

kauzigen Kollegen des Vaters, einem<br />

Herrn Wehner sowie den Gesprächen<br />

mit den Wachmännern des eigenen<br />

Hauses. Brandt bietet seine rheinischen<br />

Geschichten in humorvollem Stil. jöl<br />

Matthias Brandt:<br />

Raumpatrouille. Geschichten.<br />

KiWi-Tb, Kiepenheuer & Witsch, Köln,<br />

176 Seiten, 9,99 Euro<br />

EIN EXISTENZIELLES DRAMA<br />

Was ist das Schlimmste, das einem<br />

Menschen zustoßen kann? Die Antwort<br />

gibt der weltberühmte US-amerikanische<br />

Schriftsteller Khaled Hosseini in<br />

seiner illustrierten Erzählung „Am Abend<br />

vor dem Meer“: der Tod des Kindes.<br />

Dass die Kindheit seines Sohnes während<br />

des Bürgerkriegs in Syrien von Verlusten<br />

geprägt ist, beschwert dem fiktiven<br />

Erzähler bereits das Herz. Zur Hölle<br />

aber wird für ihn die Sorge, dass seinem<br />

Sohn auf der Flucht über das Mittelmeer<br />

nach Europa etwas zustoßen könnte. Er<br />

beschreibt dies in einem Brief an sein<br />

Kind bevor beide zusammen ein Boot<br />

besteigen. Khaled Hosseini widmet „Am<br />

Abend vor dem Meer“ „den Tausenden<br />

von Flüchtlingen, die auf der Flucht vor<br />

Krieg und Verfolgung im Meer ertrunken<br />

sind“. Hosseinis kurze Erzählung mahnt,<br />

zutiefst dankbar dafür zu sein, in Frieden<br />

leben zu dürfen.<br />

sg<br />

Khaled Hosseini:<br />

Am Abend vor dem Meer.<br />

illustriert von Dan Williams, aus dem<br />

Amerikanischen von Henning Ahrens,<br />

Verlag S. Fischer, 48 Seiten, 12 Euro


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nasse Kälte einem in die Glieder fährt,<br />

wünscht man sich doch eigentlich nur<br />

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MÄNNER


60<br />

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Der Tierfilmer Andreas Kieling spricht im <strong>glanzvoll</strong>-Interview über seine ungewöhnliche Arbeit<br />

Er ist der bekannteste Natur- und Tierfilmer Deutschlands:<br />

Andreas Kieling berichtet seit Jahren aus exotischen<br />

Erdteilen und auch aus Deutschland. Wir haben<br />

ihn zu Hause in der Nordeifel erreicht und mit ihm am Telefon<br />

gesprochen, bevor er zu einem neuen Dreh aufgebrochen<br />

ist. Lesen Sie, warum es Andreas Kieling nicht<br />

nach Mallorca, aber immer wieder in den Ostkongo zieht.<br />

Vor welchem Projekt erwischen wir Sie gerade?<br />

Kieling: Wir arbeiten an einem großen Dreiteiler für die ZDF-<br />

Reihe „Terra X“. Die Vorbereitungen für dieses Projekt mitgerechnet<br />

sind wir seit gut eineinhalb Jahren weltweit auf<br />

Dreh. Wir haben in der Hohen Arktis und in Alaska gedreht.<br />

Wir sind im tropischen Bergregenwald, im Ostkongo und in<br />

Wüstenregionen wie der Namib-Wüste und in der australischen<br />

Wüste unterwegs. Die Sendungen werden Anfang<br />

2019 im ZDF zu sehen sein.<br />

Die fertigen Fernsehfilme, die wir als Zuschauer sehen, sind<br />

ja nur ein Ausschnitt Ihrer Tätigkeiten. Ist gute Vorbereitung<br />

vielleicht sogar das A und O an Ihrer Arbeit als Naturfilmer?<br />

Kieling: Das würde ich so nicht sagen. Das Wichtigste ist die<br />

große Leidenschaft für Tiere, Instinkt zu haben, Situationen in<br />

den unterschiedlichen Regionen der Erde richtig einschätzen<br />

zu können, sei es in der Hohen Arktis, im Regenwald, in<br />

der Wüste oder auch in Deutschland. Wichtig ist, Ausdauer<br />

und einen langen Atem zu haben und zu den Aufnahmen zu<br />

gelangen, die der Zuschauer von einem bekannten, guten<br />

Tierfilmer erwartet. Das ist nach wie vor das Allerwichtigste.<br />

Aber in der Tat werden Vorbereitungen immer aufwendiger.<br />

Das fängt damit an, sich mit der Region auseinanderzusetzen,<br />

in die man fährt. Was erwartet einen klimatisch? Was<br />

gibt es für Unwegsamkeiten bei der Fahrt in sehr abgelegene<br />

Gebiete? Braucht man einen guten Guide, der manchmal<br />

den Erfolg für ein Projekt bedeutet? Jeder Beruf hat seine<br />

schwierigen Seiten. Dazu gehört auch, unter extremen<br />

Wetterbedingungen draußen an den Drehorten lange Zeit<br />

auszuhalten.<br />

In Australien: „Krokodile haben mich schon immer fasziniert. Es war ein absolutes<br />

Highlight, mit diesem großen Salzwasserkrokodil zu tauchen“, schreibt<br />

Andreas Kieling in seinem neuen Buch „Im Bann der wilden Tiere", aus dem wir<br />

hier einige Abbildungen zeigen. Er rät aber auch davon ab, es nachzumachen.<br />

Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag


<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE 61


62 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

„Diese spielerischen Kämpfe können während der Nahrungssuche schnell in einen Kampf um Leben und Tod übergehen“, erklärt Andreas Kieling zu dieser Szene zweier<br />

Grizzly-Bären in Alaska.<br />

Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag<br />

Haben Sie ein Beispiel?<br />

Kieling: Ich bin vor vier Wochen aus Alaska zurückgekommen.<br />

Dort haben wir auf den Aleuten, das ist eine Inselkette,<br />

die sich von West-Alaska bis nach Kamtschatka erstreckt,<br />

fast vier Wochen sozusagen mit Grizzly-Bären gecampt.<br />

Um unser Camp herum hatten wir einen bärensicheren<br />

Zaun gespannt. Das müssen Sie sich wie einen elektrischen<br />

Schafsweide-Zaun vorstellen, der bis zum Bauch<br />

reicht und die Tiere daran hindert, das Camp zu verwüsten,<br />

wenn man nicht da ist. Außerdem war es relativ kalt,<br />

es hat geregnet und gestürmt. Es herrschten Temperaturen<br />

zwischen sieben und elf Grad und das im Sommer. Es gab<br />

ziemlich viele Moskitos. Das Essen war sehr einfach, weil<br />

man sich auf das beschränken musste, was man mitnehmen<br />

konnte. Alle Lebensmittel waren in kleinen Tonnen und<br />

Behältern so verpackt, dass die Bären sie nicht aufbeißen<br />

und öffnen konnten. Aber das Ziel ist natürlich, tolle Bilder<br />

und tolle Tiergeschichten mitzubringen. Es ist uns gelungen.<br />

Aber die große Herausforderung ist, alles miteinander zu<br />

koordinieren.<br />

Sie gehen sehr dicht an die Tiere heran, sei es an Elefanten<br />

oder auch an die Gespinste der Traubenkirschen-Gespinstmotte<br />

in Deutschland. Haben Sie gar keine Berührungsängste?<br />

Kieling: Doch, natürlich habe ich die. Ich wiederhole mich<br />

jetzt ein wenig, aber mein Leben mit und in der Natur, mit<br />

den Lebewesen und mit den Pflanzen ist ja ein sehr langer<br />

Prozess, der sich durch mein ganzes Leben gezogen hat. Ich<br />

bin jetzt 58 und habe mich schon mit fünf Jahren vor einen<br />

Ameisenhaufen gehockt und ihn beobachtet. Als ich meinen<br />

ersten Wüstenelefanten in der Namib-Wüste gesehen


<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE 63<br />

habe, habe ich natürlich gebührenden Abstand gehalten. Als<br />

ich meinen ersten Grizzly-Bären in Alaska sah, war ich zur<br />

Salzsäure erstarrt und hatte Angst. Ich stand auf einmal dem<br />

größten Beutegreifer der Erde knapp 30 Meter ohne Gitterstäbe,<br />

ohne Wassergraben und ohne Netz gegenüber, und<br />

ich hatte diese Geschichten im Kopf, wie Bären Menschen<br />

überfallen, den Jägern Gewehrläufe verbiegen, Indianerdörfer<br />

terrorisieren – also alte Geschichten aus Jack-London-<br />

Romanen, Ernest-Hemingway-Büchern und viele Klischees.<br />

Und wie hat sich das verändert?<br />

Kieling: Ich habe viel Zeit mit den Tieren verbracht. Meine<br />

subjektive Wahrnehmung ist, dass diese Tiere nicht so<br />

sind, wie sie beschrieben wurden und werden. Tiere sind<br />

nicht auf der Erde, um uns Menschen zu fressen und zu<br />

verletzen. Das bilden wir uns ein, weil wir sie jagen, sie<br />

töten, essen und bestimmte Vorstellungen haben. Es ist ein<br />

Lernprozess, den man in der Natur durchmacht. Es ist mir<br />

ein Bedürfnis, Tieren nahe zu sein. Ich möchte spüren, wie<br />

ein Wüstenelefant oder Grizzly reagiert. Die Tiere sind in der<br />

Regel uns Menschen gegenüber erstaunlich entspannt, es<br />

sei denn, sie haben schon einmal schlechte Erfahrungen<br />

gemacht. Dann fürchten sie sich.<br />

Sie haben lange Zeit unverletzt mit Grizzlys verbracht und<br />

sind dann von einem Wildschwein in Deutschland attackiert<br />

worden. Steigt mit der Sorglosigkeit das Risiko?<br />

Kieling: Das hat doch nichts mit Sorglosigkeit zu tun. Wenn<br />

es einen Menschen gibt, der Respekt und Achtung vor den<br />

Tieren hat, dann bin ich es. Sie fragen völlig falsch. Ich glaube<br />

zu wissen, wie Tiere reagieren. Natürlich hat mich ein<br />

Wildschweinkeiler schon einmal verletzt, aber ich habe es<br />

geradezu durch Unwissenheit herausgefordert. Es war in der<br />

Paarungszeit, Ende November, Anfang Dezember. Dieser<br />

Keiler war aufs Höchste erregt, war auf Kampf eingestellt,<br />

hatte den dreifachen Testosteron-Spiegel als normal, und auf<br />

einmal war ich da. Vielleicht hat er mich einen Moment als<br />

Konkurrenten gesehen, und es gab einen kurzen und auch<br />

lebensbedrohlichen Angriff, aber das ist ja nicht die Regel.<br />

Fragen Sie doch mal einen Feuerwehrmann oder Polizisten,<br />

wie oft der schon in lebensbedrohliche Situationen gekommen<br />

ist. Dafür, dass ich so intensiv seit 27 Jahren draußen in<br />

der Wildnis bin, habe ich eigentlich nur wenige lebens- oder<br />

körperlich bedrohliche Momente gehabt.<br />

Ich stelle die Fragen aus der Sicht eines Menschen heraus,<br />

der von Ihrer Art zu leben sehr weit entfernt ist. Es gibt zwar<br />

immer mehr Wanderwege in Deutschland, aber ich habe den<br />

Eindruck, dass wir uns immer mehr von der Natur entfernen.<br />

Kieling: Ich glaube, dass speziell in uns Deutschen eine große<br />

Sehnsucht nach Natur und Wald ist. Weil wir in unserem<br />

schnellen, hektischen, ellenbogenbehafteten Leben, in dem<br />

es auch sehr rau zugeht, feststellen, dass es da draußen<br />

auch eine andere Welt, eine Natur gibt, die wir brauchen, um<br />

uns zu erholen und Kraft zu schöpfen. Das kann aber auch<br />

bedeuten, dass uns Dinge fremd geworden sind. Wer war<br />

Andreas Kieling zeigt und erklärt in seinem neuen Bildband ein unglaubliches Phänomen: Diese Alpensteinböcke hängen an der steilen Wand des Cingino-Staudamms, der<br />

in den 1920er Jahren aus Bruchsteinen im Piemont in Italien gebaut wurde. Sie gleichen ihren Mineralstoffhaushalt aus, in dem sie an dem Salz lecken, das sich im Laufe<br />

der Jahre gebildet hat.<br />

Fotos: © Andreas Kieling/NG Buchverlag


64 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

schon mal nachts im Wald unterwegs und kann die vielen<br />

Geräusche deuten? Das war aber immer schon so, man<br />

hat sich vor dem Wald und seinen Bewohnern besonders in<br />

der Dunkelheit gefürchtet. Viele Geschichten und Märchen<br />

haben natürlich dazu beigetragen. Aber das, was wir mit<br />

Wald verbinden, diese Sehnsucht und dieses Verlangen nach<br />

Natur, ist in fast jedem von uns. Die Frage ist, ob wir die Zeit<br />

und die Möglichkeit haben, es auszuleben.<br />

Wir haben die Sehnsucht nach dem Wald, wir gehen gerne<br />

hinein. Aber wir fürchten uns auch davor. Das bestätigt auch<br />

die Diskussion um den Wolf, der als potenzieller Gefahrenbringer<br />

dargestellt wird.<br />

Kieling: Ich sehe, wie zwiegespalten unsere Gesellschaft in<br />

diesem Punkt ist. Je mehr man in ländliche Gebiete kommt,<br />

desto kritischer steht man großen Beutegreifern generell<br />

gegenüber, speziell dem Wolf. Das ist ein abendfüllendes<br />

Thema, und ich möchte mich auch gar nicht auf eine große<br />

Diskussion einlassen. Ich habe in Alaska sehr oft Wölfe erlebt,<br />

auch in unmittelbarer Nähe zu mir, es ist nie zu einem<br />

Zwischenfall gekommen. Es ist natürlich klar, dass es in einem<br />

dicht besiedelten Land wie Deutschland, in dem sehr<br />

viele Nutztiere gehalten werden, die unzureichend eingezäunt<br />

sind, zu Konflikten kommt. Die Hobbylandwirte – auch im<br />

Trierer Bereich – müssten sich daran orientieren, wie man mit<br />

Nutztieren in Rumänien oder Bulgarien umgeht. Es werden<br />

wieder die alten Zeiten gefragt, in denen die Tiere nachts in<br />

einen gesicherten Pferch getrieben werden oder man muss<br />

Herdenschutzhunde einsetzen. Generell finde ich es traurig,<br />

dass über ein Tier, das eine große Stärke hat, so negativ<br />

berichtet wird. Wir haben in jedem Jahr immer noch 3600<br />

oder 3700 Verkehrstote. Das ist eine echte Bedrohung. Plus<br />

jede Menge Schwerstverletzte durch Unfälle, die nie wieder<br />

richtig auf die Beine kommen. Wir haben jedes Jahr 10 000<br />

Menschen, die sich selber das Leben nehmen. Wir haben<br />

Unzählige, die wahrscheinlich langfristig durch Umweltgifte<br />

sterben. Jedes Jahr werden drei oder vier Menschen von<br />

streunenden Hunden schwerstverletzt oder sogar getötet.<br />

In den letzten Jahrzehnten ist in Europa noch kein Mensch<br />

durch einen Wolf getötet worden. Merken Sie daran, was<br />

für eine irrwitzige Diskussion wir führen? Wir haben eine verkehrte<br />

Wertung und wollen mal wieder genau bestimmen,<br />

wer bei uns leben darf und wer zu gehen hat? So sind wir<br />

Menschen nun Mal.<br />

Nützt Ihr Wissen über die Tiere Ihnen auch im Umgang mit<br />

den Menschen, die ja manchmal auch unberechenbar sind?<br />

Kieling: Ich glaube, dass ich einen ganz guten Instinkt habe,<br />

mit welchen Menschen ich gut kann und mit welchen nicht.<br />

Das ist uns Menschen eigen. Bei Tieren bedarf es vielleicht<br />

ein bisschen mehr Wissen, einiges hat mit Erfahrung zu<br />

tun, aber auch mit Instinkt. Ich bin ja in einem permanenten<br />

Lernprozess über die Natur und die Tiere und beobachte<br />

auch viele Veränderungen. Tiere sind überwiegend instinktgesteuert<br />

in ihrem Verhalten, darüber weiß ich sehr viel und<br />

habe viel gelernt. Deswegen traue ich mir ja auch die Nähe<br />

und den Umgang mit großen und auch giftigen Tieren zu.<br />

Sie haben das Beispiel Traubenkirschen-Gespinnstmotte<br />

genannt. Ich fand es faszinierend, das Gespinst zu sehen.<br />

Ich kann dazu nur sagen, dass ich diese Hysterien, die ständig<br />

gestreut werden, nicht verstehe. Vor Jahren gab es die<br />

Hysterie gegen den Fuchsbandwurm, man dürfe im Wald<br />

keine Beeren mehr essen, weil Larven dran seien. Dann gab<br />

es die Hysterie gegen Zeckenbisse. Wer Angst hat, kann die<br />

Nähe zu diesen Tieren meiden. Es ist auch gut, in Gebieten,<br />

in denen es Zecken gibt, die mit einem Virus behaftet sein<br />

können, abends den Körper abzusuchen, und es ist gut, den<br />

Eichenprozessionsspinner zu meiden. Das ist alles absolut in<br />

Szene aus „Kielings wildes Deutschland" im ZDF:<br />

Bei seiner Bestandsaufnahme des „wilden“ Deutschlands waren<br />

natürlich auch die Alpen ein wichtiges Ziel von Andreas Kieling.<br />

Foto: © ZDF/Andreas Kieling


PR-ANZEIGE<br />

125. JUBILÄUM UNION GLASHÜTTE<br />

Der Tradition verpflichtet, die Zukunft im Blick<br />

Im Jahr 1893 wurde das Fundament von Union Glas hütte<br />

gelegt. Der Unternehmer Johannes Dürrstein bewies mit<br />

Gründung der „Glashütter Uhrenfabrik Union“ Gespür für<br />

die Wünsche seiner Kunden: Er wollte attrak tive, hochwertige<br />

Uhren Glashütter Tradition fertigen, die erschwinglich<br />

waren. 125 Jahre später setzt Union Glashütte seine Vision<br />

im 21. Jahrhundert fort.<br />

Damals wie heute: ein visionärer Ansatz<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

hatte sich in Glashütte eine Uhrenindustrie<br />

entwickelt, die den Ortsnamen weit über die<br />

Grenzen hinaus bekannt gemacht hatte. Der<br />

Kaufmann Johannes Dürrstein wollte dieser<br />

jungen sächsischen Uhren-Kultur eine neue<br />

Facette verleihen. Unter dem Namen „Glashütter<br />

Uhrenfabrik Union“ nahm sein Traum<br />

1893 schließlich Gestalt an: Alles, was eine<br />

Uhr schön und präzise, aber nichts, was sie<br />

teuer macht – das sollte seine Union-Uhren<br />

auszeichnen. Union Glashütte ist dem zeitlosen<br />

Credo treu geblieben und macht auch<br />

heute noch mechanische Uhrmacherkunst<br />

einem breiten Publikum zugänglich.<br />

Mechanisches Herzklopfen, Made in Glashütte<br />

Die Marke Union Glashütte ist ihrer Historie und ihrer Heimat<br />

verpflichtet. Jedes einzelne Modell wird in den Glashütter<br />

Uhrmacherateliers von den Händen eines gut eingespielten<br />

Teams sorgfältig montiert, reguliert und veredelt.<br />

Ob beim feinen Dekorieren, dem minutiösen Justieren der<br />

Ganggenauigkeit oder dem vorsichtigen Anbringen der<br />

Zeiger: Immer verbinden sich traditionelle Handarbeit und<br />

moderne Technik. Das gilt auch für die jüngste Kreation<br />

des Hauses. Die 1893 Johannes Dürrstein Edition ist dem<br />

125. Jubiläum der Markengründung gewidmet und mit<br />

einem exklusiven Handaufzugskaliber versehen, das vollständig<br />

von Union Glashütte konzipiert wurde.<br />

ist. Das Design der Kollektion präsentiert sich bewusst vielfältig:<br />

Die Viro Modelle etwa setzen auf eine geradlinige,<br />

puristische Formensprache, während eine Noramis die zeitlose<br />

Eleganz der 50er und 60er Jahre beschwört. Den kraftvoll-markanten<br />

Belisar Modellen wiederum steht die klassische<br />

1893 gegenüber, die detailreich den Wurzeln der Marke<br />

gedenkt. Auch die Damenuhren beweisen selbstverständ -<br />

lich Profil: So lässt die anmutige Sirona die<br />

Grenzen zwischen Zeitmesser und Schmuckstück<br />

schwinden, während die Seris mit<br />

sport licher Eleganz das weib liche Selbstbewusstsein<br />

zelebriert.<br />

Zeitlose Faszination:<br />

Union Glashütte und die Oldtimer<br />

Die Verbindung von ästhetischer Schönheit<br />

und komplexer Technik fasziniert – ob am<br />

Handgelenk oder auf der Straße. Aus diesem<br />

Grund fühlt sich Union Glashütte in der<br />

Gesellschaft automobiler Klassiker ganz besonders<br />

wohl. Seit 2010 begleitet die Marke<br />

die Sachsen Classic Rallye in ihrer Heimat<br />

nicht nur als Partner, sondern auch mit der<br />

Kreation eines dezidierten Sondermodells.<br />

Darüber hinaus ist sie auch bei Oldtimerrallyes<br />

wie der Silvretta Classic oder der ADAC Deutschland<br />

Klassik aktiv beteiligt – zur Freude aller, die Oldtimer und<br />

neue Zeitmesser gleichermaßen zu schätzen wissen.<br />

Der Zukunft entgegen<br />

In den vergangenen 125 Jahren hat sich die Welt – und<br />

mit ihr die Uhrenindustrie – grundlegend verändert. Und<br />

dennoch ticken die Stunden, Minuten und Sekunden des<br />

Lebens in dem ewig gleichen regelmäßigen Rhythmus.<br />

Union Glashütte widmet sich ihnen voller Hingabe. Und mit<br />

dem Anspruch, im Sinne von Johannes Dürrstein die Glashütter<br />

Uhrmacherkunst der Zukunft zu gestalten: ein Traum<br />

von einer Uhr.<br />

Die Kollektion: Einig im Geiste, vielfältig im Design<br />

In den Werkstätten von Union Glashütte entstehen ausschließlich<br />

mechanische Zeitmesser, deren fein veredeltes<br />

Innenleben durch einen Glasgehäuseboden zu bewundern


66 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

Ordnung. Aber diese Angst und Hysterie, die wir gegenüber<br />

der Gefahr aus der Natur schüren, steht in keinem Verhältnis<br />

dazu, wie gefährlich unser tägliches Leben ist. Aber weil<br />

wir von klein auf gelernt haben, mit Verkehr, Umweltgiften,<br />

mit Gefahren aus der Zivilisation umzugehen, verdrängen<br />

wir das.<br />

Sie sind im August mit Ihren kleinen Söhnen auf dem Rhein<br />

geschippert und haben die Reise mit Podcasts begleitet. Man<br />

sah, wie ganz selbstverständlich die nächste Generation Natur -<br />

freunde heranwächst. Gleichzeitig hört man, dass immer<br />

mehr Kinder keinen Purzelbaum mehr schlagen, nicht Radfahren<br />

können, von den Eltern zur Schule gefahren werden.<br />

Kieling: Eltern können ja selbst entscheiden, was sie mit<br />

ihren Kindern unternehmen. Kinder haben generell das Bedürfnis,<br />

sich zu bewegen, haben Lust dazu, aktiv zu sein,<br />

auf Bäume zu klettern, mit den Eltern abenteuerliche Dinge<br />

zu machen. Es braucht gar nicht viel, um diese Neugierde<br />

bei den Kindern und den Spaß daran zu wecken. Da werden<br />

mir alle Eltern recht geben. Für eine Flussfahrt muss<br />

es ja nicht gleich der Rhein sein. Es kann ja auch die Mosel<br />

sein, da ist weniger Strömung, weniger Schiffsverkehr. Die<br />

Frage ist, ob man‘s macht. Im letzten Jahr, als wir den Rhein<br />

heruntergefahren sind, gab es für mich viel Kritik. Ja, es ist<br />

ein gefährlicher Fluss, und es gibt auch viele Strudel und<br />

Strömungen. Das ist alles richtig. Aber wir haben uns gut<br />

darauf vorbereitet, und ich habe schon auf vielen Flüssen<br />

auf dieser Erde gepaddelt und war mit einem See-Kajak<br />

sogar auf dem Meer unterwegs. Ich habe das also nicht<br />

als unkalkulierbares Risiko gesehen. Aber ich fahre nicht<br />

mit meinen Kindern mit 220 Stundenkilometern über eine<br />

deutsche Autobahn, weil ich das für unkalkulierbar halte.<br />

Dafür paddele ich halt den Rhein runter. Es ist immer eine<br />

Frage der Betrachtungsweise.<br />

Als Sie auf dem Rhein unterwegs waren, war auch der sogenannte<br />

World Overshoot Day. Das hat Sie zu nachdenklichen<br />

Sätzen über unsere Lebensweise veranlasst. „Wir leben in<br />

einer Welt, in der alles machbar ist“, sagten Sie und haben<br />

gefragt: „Müssen wir wieder einfach und simpel leben, dass<br />

die Erde uns erhalten bleibt?“ Sie beschäftigen sich sehr<br />

stark mit dem Thema.<br />

Kieling: Ja, das tue ich. Ich versuche in erster Linie, Menschen<br />

dazu zu bewegen, überhaupt darüber nachzudenken. Wenn<br />

ich eine lösende Antwort darauf hätte, das wäre toll. Ich kann<br />

nur sagen, Leute, denkt mal darüber nach! Wir können alle<br />

etwas daran ändern. Und es tut uns sogar gut, bewusster<br />

zu essen, Dinge zu kaufen ohne endlos viel Verpackung,<br />

vielleicht Verkehrsmittel ökonomischer einzusetzen. Das<br />

sind erste Ansätze. Dass wir unser bequemes, luxuriöses,<br />

komfortables Leben nicht von heute auf morgen aufgeben<br />

wollen und können, das ist mir auch klar. Dafür haben<br />

unsere Eltern und wir viel zu lange dafür gearbeitet. Wir<br />

machen auch alle mit, mich eingeschlossen. Ich sehe große<br />

Veränderungen in der Welt, ich sehe, wie es in anderen<br />

Ländern, in denen es nicht so gut organisiert ist wie bei<br />

uns, läuft, was die Zerstörung der Natur und den Verlust von<br />

Lebensräumen für Tiere angeht. Ich bin kein Moralapostel<br />

oder kein Weltuntergangs-Prophet, ganz im Gegenteil.<br />

Aber es gibt ernst zu nehmende Fakten und dank meiner<br />

Popularität und Authentizität kann ich vielleicht Menschen<br />

umstimmen oder zum Nachdenken bringen, so dass der ein<br />

oder andere sein Verhalten ein wenig ändert. Wir hatten im<br />

Frühjahr auf Facebook einen Aufruf über das Insektensterben<br />

und seine Bedeutung gemacht, den haben sich 4,7 Millionen<br />

Menschen angeguckt, und es gab sehr viele Reaktionen. Es<br />

haben Menschen vor ihrer Firma insektenfreundliche Blumen<br />

gepflanzt und sich mit den Nachbarn unterhalten, den Rasen<br />

nicht mehr so oft zu mähen. Mit solchen Botschaften kann<br />

man etwas erreichen, und das finde ich sehr schön.<br />

In einem Beitrag über Elefanten haben Sie allen gewünscht,<br />

einmal wilde Elefanten in der freien Wildbahn sehen zu können.<br />

Haben Sie nicht Sorge, dass Ihre Beiträge Touristen<br />

Lust machen, in entlegene Gebiete vorzudringen? Ist das<br />

nicht ein schmaler Grat?<br />

Kieling: Ja, natürlich. Das ist in der Tat ein Widerspruch in<br />

mir, dessen ich mir bewusst bin. Wenn ich die Schönheit<br />

exotischer Länder im Fernsehen zeige, sagen viele sicher<br />

„Toll, wie der Mann das erklärt und unterwegs ist“. Und ein<br />

paar Zehntausend bekommen Lust, da auch mal hinzufahren,<br />

und ein paar Hundert werden es tatsächlich realisieren.<br />

Ich befinde mich da in einem Konflikt. Aber wenn ich sage,<br />

Menschen müssten das selber einmal spüren, riechen und<br />

erleben, möchte ich ausdrücken, wie zerbrechlich und vergänglich<br />

das ist, und dass wir es bewahren müssen. Ich<br />

glaube, jeder, der schon mal bewusst, nicht nur zur Unterhaltung,<br />

in großen Schutzgebieten der Erde war, sei es im<br />

Yellowstone Nationalpark, in der Serengeti oder im Kakadu-<br />

Nationalpark in Australien, der wird eine andere Einstellung<br />

dazu kriegen und sich mehr für den Schutz und den Erhalt<br />

für den Lebensraum der Tiere einsetzen, obwohl er seinen<br />

ökologischen Fußabdruck hinterlassen hat.<br />

Es ist alles eine Frage der Betrachtungsweise …<br />

Kieling: Ich habe es bereits gesagt, wenn man sich meine<br />

CO 2 -Bilanz anschaut, die ist nicht erfreulich. Wir sind viel in<br />

der Welt unterwegs, und ich selber beruhige mich damit, weil


<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

67<br />

ZUR PERSON<br />

Andreas Kieling ist Naturmensch, Fotograf, Dokumentarfilmer.<br />

Seine Beiträge aus entlegensten Flecken der Erde,<br />

aus Alaska oder Patagonien, sind regelmäßig im Fernsehen<br />

zu sehen, er hält Vorträge und ist Autor. Aber Kieling bereist<br />

auch regelmäßig seine Heimat Deutschland. Er wanderte<br />

entlang der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West und<br />

erkundete den Rhein. Andreas Kieling wurde 1959 in Gotha<br />

(Thüringen) geboren. Als 16-Jähriger floh er aus der DDR<br />

in die Bundesrepublik. Er bereiste Grönland, fuhr mit dem<br />

Mountainbike durch den Himalaya und arbeitete als Seefahrer<br />

und als Förster. Seit fast 30 Jahren ist er mit seiner<br />

Kamera in der Welt unterwegs und begibt sich nah an die<br />

Tiere heran – er hat lange Grizzlys beobachtet und gilt als<br />

Bärenexperte. Mehrere Monate im Jahr ist er auf Expeditionen<br />

und Drehreisen. Andreas Kieling lebt mit seiner Familie<br />

in der Eifel.<br />

NEUES VON ANDREAS KIELING<br />

Im Frühjahr 2019 wir das ZDF neue „Terra X“-Folgen mit<br />

Andreas Kieling zeigen. Wie immer sonntags um 19.30 Uhr.<br />

Der genaue Ausstrahlungstermin stand bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest.<br />

Sein neuer Bildband trägt den Titel „Im Bann der wilden<br />

Tiere“, aus dem wir hier Fotos zeigen. Berauschend, ästhetisch<br />

und abenteuerlich: Der Leser begleitet Andreas Kieling<br />

auf fünf Kontinente und zu Reisen der vergangenen sieben<br />

Jahre – zu Luchsen in Deutschland, Grizzly-Bären in Alaska,<br />

Schimpansen, Krokodilen und Elefanten in Afrika, Blutbrustpavianen<br />

in Äthiopien, Alpensteinböcken in Italien …<br />

Andreas Kieling bildet die einzigartige Vielfalt der Natur<br />

nicht nur ab, mit seinen kenntnisreichen, spannenden<br />

Schilderungen nimmt er die Leser mit in das Abenteuer<br />

Natur, bei dem die Themen niemals ausgehen. mar<br />

Ein Blick durch Andreas Kielings Kamera auf das äthiopische Hochland,<br />

dem letzten Lebensraum der Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt.<br />

Dieses Foto stammt ebenfalls aus Andreas Kielings neuem Buch (siehe rechts).<br />

Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag.<br />

BUCHTIPP<br />

Andreas Kieling:<br />

Im Bann der wilden Tiere.<br />

Meine Abenteuer auf<br />

allen Kontinenten.<br />

National Geographic,<br />

320 Seiten,<br />

39,99 Euro


68 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />

es auch Sinn macht. Unsere Beiträge für „Terra X“ machen<br />

die Menschen auch nachdenklich und ändern vielleicht ihr<br />

Verhalten.<br />

Welches große Abenteuer steht für den Naturkenner- und<br />

freund mit Ihrer Erfahrung noch aus? Gibt es einen Bereich,<br />

den Sie noch gerne erobern möchten?<br />

Kieling: Nein. Den gibt es nicht mehr. Ich war noch nie in<br />

meinem Leben auf Mallorca, und ich war noch nie in Antalya<br />

in der Türkei. Ich muss da auch nicht hin. Wobei ich gehört<br />

habe, Mallorca soll auch sehr schön sein. Im Moment ist es<br />

bei mir so, dass ich mich immer wieder an Orte begebe,<br />

die ich vielleicht vor fünf Jahren aufgesucht und dort gefilmt<br />

und fotografiert habe. Es ist mir ein Bedürfnis, diese Orte<br />

wiederzusehen, um vielleicht Veränderungen zu erkennen.<br />

Ich verabschiede mich ganz oft von interessanten, zum Teil<br />

auch sehr schwierigen Orten der Erde. Ich bin zum Beispiel<br />

schon fünfmal im Ostkongo gewesen und würde niemandem<br />

empfehlen, dorthin zu fahren. Dort herrscht ein sehr anstrengendes<br />

tropisch-feuchtes Klima, aber gefährlich sind vor<br />

allem die Unruhen, es ist seit 45 Jahren Krieg. Aber ich fahre<br />

trotzdem immer wieder hin, weil ich sehen will, wie es den<br />

letzten Berg- und Flachlandgorillas geht, wie den Schimpansen<br />

am Tanganjikasee. Das sind meine Leidenschaft, mein<br />

Beruf und meine Neugierde, sonst wären die Strapazen, die<br />

wir auch auf uns nehmen, gar nicht auszuhalten.<br />

Zum Schluss eine Frage aus Frauenperspektive: Gehen Sie<br />

auch einfach mal mit Ihrer Frau shoppen?<br />

Kieling: Nein, ich hasse das. Ich habe da keine Lust dazu,<br />

und glücklicherweise habe ich eine Partnerin, die in diesem<br />

Punkt sehr tolerant ist, und die mich nicht dazu zwingt, mitzukommen.<br />

Die Fragen stellte Birgit Markwitan<br />

„Riesenseeadler in Japans eisigem Norden“ – so ist ein Kapitel in Kielings neuem Bildband mit unter anderem diesem Foto überschrieben: Es zeigt den Kampf eines Weißschwanz-Seeadlers<br />

(links) und eines Riesenseeadlers um einen Fisch.<br />

Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag


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70 <strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />

ER IST ER. UNVERWECHSELBAR.<br />

Freiheit, die ich meine – eine Liebeserklärung an den Bulli<br />

Wann dieser unabdingbare Wille mich zum ersten Mal gepackt<br />

hat, weiß ich heute nicht mehr. Ich wollte ein solches<br />

Fahrzeug nicht nur mein Eigen nennen, sondern mit ihm<br />

auch jenes unbeschreibliche Gefühl der grenzenlosen Freiheit<br />

erfahren. In meinen sogenannten „wilden“ Jahren, die<br />

mich zu Hippie-Zeiten und auch später noch als Backpacker<br />

auf alle fünf Kontinente unseres Globus verschlugen,<br />

war er mir in allen möglichen Varianten begegnet. Irgendwo<br />

zwischen den Polen, zwischen Rio und Reykjavik. Mal bieder,<br />

mal bunt. Mal als Familienkutsche, mal als „Packesel“<br />

für Entsager bourgeoisen Wohlstands. Er war Nutzfahrzeug<br />

für die Campesinos am La Plata, dann wieder mobiles<br />

Zuhause für solche, die kein anderes Heim hatten oder<br />

wollten. Er wurde gehegt, gepflegt, war Familienmitglied<br />

und -mittelpunkt. Er war Fluchtfahrzeug für Establishment-<br />

Geschädigte und doch auch Lebensinhalt für Hinterhof-<br />

Krämer am Mekong.<br />

Er war nichts alleine und doch alles in einem. Und war doch<br />

ein Zwitter, entstanden aus einer Idee, einer Laune heraus.<br />

Ein niederländischer VW-Importeur namens Ben Pon war<br />

der geistige Vater des Bulli. Pon entdeckte 1947 in den unter<br />

britischer Verwaltung stehenden „Wolfsburg Motor Works“<br />

einen praktischen Plattenwagen mit VW-Käfer-Technik und<br />

Fahrerhaus über dem Heckmotor. Dieses Vehikel war für ihn<br />

das Schlüsselerlebnis zum Bau eines VW-Transporters mit<br />

geschlossenem Aufbau. Eine entsprechende Skizze fand<br />

man später in seinem Notizbuch. Der kurz darauf eingesetzte<br />

VW-Chef Heinrich Nordhoff ließ das Gekritzel auf dem<br />

Papier zur Wirklichkeit werden. Es war die Geburtsstunde<br />

des Bulli.<br />

So einen wollte ich haben. Und bekam ihn. Später, viel später<br />

– um ihn nicht mehr herzugeben. Der Bulli der ersten<br />

Generation, meist zu erkennen an der andersfarbigen „Zunge“<br />

in der Front, firmierte als T1. Meiner gehört der zweiten<br />

Generation an. Ein T2, gebaut von 1967 bis 1979. Gelaufen<br />

im Sunshine-Staat Kalifornien, von wo aus wir ihn importierten<br />

und daraus „meinen“ Bulli machten. Ein Unikat halt.<br />

Eigenständig, energie-unabhängig. Auf dem Dach versehen<br />

mit Solarzellen, die sein „Innenleben“ speisen. Orange-weiß.<br />

Und so ist „mein Bulli“ das geworden, was die meisten<br />

seiner Zunft auszeichnet, die heute noch fahren: Er ist er.<br />

Unverwechselbar. Auch wenn alle Bullis ein untrügliches Erkennungsmerkmal<br />

verbindet: Jener beruhigende, blubbernde<br />

Singsang im Heck, der dem geneigten Bulli-Freund leichte<br />

Schauer des Entzückens entlockt. Der unverkennbare<br />

Vierzylinder-Boxer war und ist seine akustische Visitenkarte.<br />

Viele Geschichten und Anekdoten ranken sich um dieses<br />

Fahrzeug, das sich immer wieder neu erfand und doch<br />

von seinen Genen nie abwich. So wie der „Samba“-Bus,<br />

der für die aufkommende gemeinsame Mobilität der ersten<br />

Nachkriegsjahre stand. Wer sich (noch) kein eigenes Auto<br />

leisten konnte, der konnte ab dem Jahr 1955 mit den ersten<br />

Reiseunternehmen Ausflüge in diesem Bulli-Ableger absolvieren.<br />

Insgesamt 23 Fenster und ein Faltschiebedach<br />

machten aus dem Samba ein Kult-Fahrzeug, das wie Petti -<br />

coat, Nierentisch und der erste Fernseh-Koch Clemens<br />

Wilmenrod für das aufblühende Wirtschaftswunder-Zeitalter<br />

stand. Schon damals gab es übrigens eine Camping-<br />

Version von Westfalia, mit Aufstelldach und voll möbliert.<br />

Die Technik der Erstausgaben lieferte der VW Käfer: Heckantrieb,<br />

luftgekühlter Vierzylinder-Boxer. 25 PS generierte<br />

das erste Triebwerk für den T1, der, anders als der Käfer,<br />

eine verstärkte selbsttragende Karosserie besaß. 750 Kilogramm<br />

Nutzlast und eine Höchstgeschwindigkeit von 75<br />

km/h standen damals in den Papieren.<br />

Der T2, der ihn ab 1967 beerbte, bot mehr Komfort und<br />

auch mehr Sicherheit. Neben einem verstärkten Fahrwerk,<br />

kräftigeren Motoren und einer durchgehenden Frontscheibe<br />

zeichnete ihn serienmäßig die seitliche Schiebetür aus. Nach<br />

der „Erstausgabe“ des frühen Bulli wurde der T2 jenes Modell,<br />

das die nächste Generation für sich vereinnahmte: Die<br />

Hippie-Bewegung der Flower-Power-Kinder entdeckte den<br />

Bulli als identitätstiftendes Markenzeichen und Transportmittel.<br />

Bunt aufgepeppt, für weltumspannende Touren und<br />

ebensolche Ideologien präpariert. Versehen mit Reserverad<br />

auf dem Dach und Anti-Atomkraft-Aufklebern am Heck:<br />

make Love, not war. Drive Bulli!<br />

Den Namen, der ihn zu einem Begriff werden ließ, darf<br />

der VW-Bus – oder das VW-Nutzfahrzeug – übrigens erst<br />

seit rund zehn Jahren offiziell tragen. Der Pistenraupen-<br />

Hersteller Kässbohrer hatte die Namensrechte darauf für<br />

seine gewaltigen Einsatzgeräte in den alpinen Skigebieten.


<strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />

71<br />

BUCHTIPP<br />

Alle lieben den Bulli. Aber damit nicht genug. Der Volkswagen-Bus<br />

bringt die Menschen sogar auf die verrücktesten<br />

Ideen, beflügelt ihre Fantasie. In dem Buch „Bullimania“<br />

werden atemberaubende Umbauten gezeigt. Menschenhände<br />

machen aus dem VW-Bus eine Stretch-Limousine<br />

samt Bar, legen ihn tiefer oder unternehmen mit verrosteten<br />

Exemplaren abenteuerliche Bergtouren. Der Bulli steht<br />

als Kunstwerk im Museum, wird in noch so schlimmer Verfassung<br />

aus einem Wald oder Wasser gerettet und in liebevoller<br />

Feinarbeit wieder aufgepeppelt. Mit umgebauten<br />

Exemplaren werden lange Reisen unternommen, andere<br />

werden zum Pizza-Ofen. Es gibt nichts, was es nicht gibt.<br />

Norbert Nettekoven hat in seinem Bildband „Bulli mania“<br />

die Lieblinge Bulli-Verrückter aus der ganzen Welt versammelt,<br />

dazu meistens eine Karte gestellt, wie wir sie<br />

von früher aus den Auto-Quartetten kennen – oft mit dem<br />

Baujahr und Bulli-Besonderheiten. Ein Bilderbuch, bei<br />

dem nicht nur Bulli-Fans staunen.<br />

Norbert Nettekoven:<br />

Bullimania.<br />

Unglaubliche VW-Busse.<br />

Delius Klasing Verlag,<br />

Bielefeld, 143 Seiten,<br />

308 Farbfotos und<br />

Abbildungen, 19,90 Euro<br />

Der letzte Kohlruss-Samba, eine Abbildung aus dem Buch „Bullimania". Der Bus stand lange in einem Wald, war marode, bis er von seinem neuen Besitzer Marc Spicer in<br />

3000 Stunden „liebevoll restauriert“ wurde. Foto: Stephan Repke


72 <strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />

Zum 60. Geburtstag vor zehn Jahren verkaufte das Unternehmen<br />

seine Namensrechte an Volkswagen.<br />

Weit mehr als zehn Millionen Bullis sind seit den frühen Anfängen<br />

über die Produktionsstraßen gelaufen. Doch Alles, was<br />

nach dem T2 kam, verlor Charme und Persönlichkeit. Die<br />

seelenlosen kantigen Exemplare der Kinder und Kindeskinder<br />

des Bulli nennen sich heute Multivan. Volkswagen ist mittlerweile<br />

in der sechsten Generation angekommen. Die heutigen<br />

Ausgaben verfügen über ABS, ESP, Assistenzsysteme und<br />

werden seit dem Jahr 2005 statt dem luftgekühlten Boxer<br />

von einem wassergekühlten Reihen-Vierzylinder beatmet.<br />

Geblieben ist außer dem Namen ein ganz besonderes Lebensgefühl.<br />

Der Bulli steht für Nostalgie pur. Für die Sehnsucht<br />

nach dem Ausleben des Traums von der großen<br />

Freiheit. Aber auch für Geborgenheit und die Erinnerung<br />

an eine Zeit, die man – oft fälschlicherweise – die gute alte<br />

nennt. Warum, so frage nicht nur ich mich, sondern auch<br />

die Mehrheit meiner „Mit-Bullizisten“, viele meiner Freunde<br />

und Bekannten „vermenschlichen“ dieses Auto: Sie geben<br />

ihm Namen, machen es zu einem Familienmitglied.<br />

Der Bulli weckt Emotionen und Gefühle, obwohl man sich<br />

doch sicher war, solche Anwandlungen längst in der sorgsam<br />

verschlossenen Mottenkiste des Lebens verstaut<br />

zu haben. Sind es seine runden Kulleraugen, die Kurbeln<br />

in den Türen, die kleinen Ausstellfenster, das kleine, aber<br />

feine eigene Reich hinter den beiden vorderen Sitzen?<br />

Oder doch der Boxer da hinten? Es ist vielleicht von jedem<br />

etwas.<br />

Der Bulli ist stets zu Diensten, wenn der Alltag und der<br />

Termin kalenders uns zu erdrücken scheinen. Er sagt einfach<br />

nur: „Steig ein, lass uns fahren.“ In seinem Innersten liegen<br />

neben diversen Kabeln und Adaptern für alle möglichen<br />

Stromanschlüsse auf Campingplätzen auch so nützliche<br />

Dinge wie Schlafsack, Thermoskanne, Tauchsieder, Pulverkaffee<br />

und eine Zahnbürste.<br />

Und wer sich nicht derart vorsorglich mit dem Innenleben<br />

des 70-Jährigen auseinandersetzt, der wird mit Bulli-Entzug<br />

auf unabsehbare Zeit bestraft. Wer aber will das schon<br />

riskieren …<br />

Jürgen C. Braun<br />

Schweißen, lackieren, werkeln: Bulli-Fans möbeln ihren Liebling auf – wie unser Autor.<br />

Herausgekommen ist ein orange-weißer T2 – dessen Fahrer viele Menschen zuwinken, wenn er vorbeifährt.<br />

Fotos: Hans Krämer, Jürgen C. Braun


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74 <strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />

DAS JAHR FÜR OLDTIMER-FREUNDE<br />

Planen Sie 2019: Wo gibt es Rennen und Events? Eine Übersicht<br />

Es läuft: Alle, die ein Faible für alte Autos, für die Technik früherer Jahre und Jahrzehnte, für gemeinsame Ausflüge<br />

und Unternehmungen haben, werden auch 2019 fündig. Neben etlichen Ausstellungen und Museen werden viele<br />

Termine und Events rund um das begehrte „Blech der frühen Jahre“ angeboten. Hier ein Überblick über interessante<br />

Angebote in der Region und weit darüber hinaus – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Unterwegs bei den Nürburgring Classics.<br />

Archiv-Fotos: Jürgen C. Braun


<strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT 75<br />

IM WINTER UND IM FRÜHJAHR<br />

Wer sich vor etwas weiteren Anreisen nicht scheut, eventuell<br />

einen Wochenend-Trip plant, der ist auf der „Moto-<br />

Technica Augsburg“ (12.-13. Januar), der „Bremen Classic<br />

Motor show“ (1.-3. Februar) oder den „Retro Classics Stuttgart“<br />

(7.-10. März) gut aufgehoben.<br />

Ein Festival der besonderen Art ist das 40-Jährige des<br />

Fahrzeugveteranen-Vereins im nordhessischen Dreieich/<br />

Sprendlingen mit vielen Vorkriegsmodellen (13. und 14. April).<br />

Wer einen Blick über die Grenzen werfen möchte, der<br />

sollte sich auf der „Inter Classic“ im holländischen Maastricht<br />

(10. bis 12. Januar) oder auf der „Retro Mobiles“ in<br />

Paris (Porte de Versailles, 6. bis 10. Februar) umsehen.<br />

IM SOMMER UND HERBST<br />

Für Bewunderer der britischen Katze ist das Jaguar-Treffen<br />

(MK/7, MK/8, MK/9) vom 30. Mai bis 2. Juni in Heilbronn<br />

ein Muss. Wer es eher mit dem Kultobjekt der 1990er Jahre<br />

aus Rüsselsheim hat, der sollte sich das Opel-Manta-Treffen<br />

in Krefeld am 29. und 30. Juni nicht entgehen lassen. Eher<br />

für Freunde der exklusiven Preziosen sind die „Classic<br />

Days“ auf Schloss Dyck im Rheinland vom 2. bis 4. August.<br />

VOR DER HAUSTÜR<br />

Direkt vor der Haustür fi ndet ein besonders liebevoll organisiertes<br />

Treffen statt: Das Marken-offene Young- und<br />

Oldtimer-Treffen des MTC Erbeskopf in Thalfang. Eingeladen<br />

wird jeweils für das letzte Wochenende im August. Die<br />

9. „Oberehe Klassik“ des Motorsportclubs Oberehe rund<br />

um Hillesheim in der Vulkaneifel wird nach einer Termin-<br />

Verschiebung 2019 voraussichtlich wieder am gewohnten<br />

Termin im frühen September über die Bühne gehen.<br />

Motorsport und historisches Museum kompakt auf engstem<br />

Raum bieten das „Eifel Rallye Festival“ in der Vulkaneifel<br />

Ende Juli, die „Nürburgring Classic“ (wahrscheinlich am<br />

zweiten Juni-Wochenende) und der AvD Oldtimer Grandprix<br />

(voraussichtlich in der zweiten August-Woche) auf der<br />

Rennstrecke in der Eifel. Außerdem in der Region das Oldund<br />

Youngtimer Treffen „Bitburg Classic“ an zwei Tagen am<br />

7. und 8. September und das „Große Old- und Youngtimer-<br />

Treffen“ in Konz, gewöhnlich Mitte Juli.<br />

Im nahen Bundesland wird der „ADAC Saarland Classic<br />

Cup“ mit diversen Young- und Oldtimer-Veranstaltungen<br />

im Lauf des Jahres gepfl egt. Meist geht die Initiative dabei<br />

von einzelnen Ortsclubs aus. Es lohnt sich auf jeden Fall<br />

immer wieder mal ein Blick auf www.adac.de<br />

BEI DEN NACHBARN<br />

Die „Lëtzebuerger Oldtimer Federatioun asbl“ ist die Dach-<br />

Organisation von Sammlern und Besitzern historischer<br />

Fahrzeuge, Motorräder, Nutzfahrzeugen, Bussen und Traktoren.<br />

Unter dem Motto „Fahrzeuge von gestern auf den<br />

Straßen von morgen“ werden im Internet alle Veranstaltungen<br />

im Großherzogtum, die der Fédération angehören,<br />

bekannt gegeben. Mehr unter: www.lof.lu/#events<br />

Viele Oldtimer-Vereinigungen und private Clubs organisieren<br />

sich kurzfristig für ein „Oldtimer-Breakfast“, eine gemeinsame<br />

Ausfahrt oder den Besuch von Oldtimer-affi nen<br />

Veranstaltungen im Bereich Luxemburg, Niederlande und<br />

Belgien sowie in Lothringen und im Elsass. Die Vereinigung<br />

ist markenoffen und veranstaltet einmal im Jahr als Fixpunkt<br />

den „LOF Oldtimerday“ im September.<br />

Zusammengestellt von Jürgen C. Braun


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78 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

WIR SIND IN DER RENAISSANCE,<br />

NICHT IM BIEDERMEIER<br />

Männer sind modebewusster geworden: Ein Gespräch mit dem Experten Jo Meurer über eigenen Stil<br />

Viele Männer kleiden sich sehr bewusst, sagt Jo Meurer. Der Professor im Fach bereich Modedesign der Hochschule<br />

Trier ist Experte für Herrenmode. Er beobachtet eine gewachsene Lust auf Individualität und erklärt, warum es in der<br />

Mode keine Globalisierungsgegner geben kann.<br />

Beginnen wir unser Gespräch mit einer Hypothese: Männer<br />

kleiden sich vielfältiger, sie schmücken sich mehr. Das<br />

Straßenbild ist bunter geworden. Pflichten Sie dem bei?<br />

Meurer: Die Männer sind offener als früher, sind in diesem<br />

Punkt, vor allem die jüngeren, selbstständiger geworden. Sie<br />

gehen selbst einkaufen, haben ihren eigenen Stil und eigene<br />

Ideen. Das gesamte Thema der Sportswear ist sehr wichtig<br />

geworden. Es wird sehr viel gemischt. Lässige Jacken werden<br />

mit Jogpants (Kombination aus Jogginghose und Hose,<br />

Anm. der Redaktion) kombiniert. Natürlich sind Jeans ein<br />

Thema, auch in Kombination mit Sakkos, T-Shirts und vor<br />

allem Sneakers. Sneakers sind sehr, sehr wichtig. Zu festlichen<br />

Anlässen ziehen junge Männer wieder gerne Anzüge<br />

an, die aber sehr figurbetont sind. Körperbewusstsein und<br />

Fitness sind viel stärker geworden, einen gut durchtrainierten<br />

Körper möchte man natürlich auch gerne zeigen. Materialien<br />

wie Elastan, Stretch und – ganz wichtig – Jersey sorgen bei<br />

engen Schnitten für mehr Bequemlichkeit. Jersey bildet sozusagen<br />

den Übergang zur Sportswear. Die Männer haben<br />

früher nicht so viel Geld für Kleidung ausgegeben, aber sie<br />

holen auf. Das zeigen die Umsätze der Bekleidungsfirmen,<br />

die diese sportlichen Elemente ganz bewusst in ihre Kollektionen<br />

integrieren. Viele Firmen haben ihr Angebot auf diese<br />

Weise verjüngt.<br />

Aber bei Festen, vor allem der Hochzeit, trägt der Herr doch<br />

noch klassisch?<br />

Meurer: An ihrer Hochzeit möchten auch junge Männer<br />

anders aussehen, möchten nicht casual oder sportlich<br />

gekleidet sein, aber es muss modern sein. Es gibt unter<br />

jungen Leuten auch in diesem Sektor einen Trend zu Nachhaltigkeit.<br />

Das heißt, es werden natürliche, reine Materialien<br />

wie Leinen oder Wolle und neben dunklen Farbtönen auch<br />

helle Farben bevorzugt. Die Partnerinnen tragen Blumenkränze<br />

im Haar.<br />

Was wir in unserer Essenskultur an verschiedenen Ideologien,<br />

Veganern, Vegetarierern etc. feststellen, spiegelt sich<br />

nach Ihrer Erfahrung in der Mode wider?<br />

Meurer: Ja, auf jeden Fall. Für diese bewusste Lebensweise<br />

geben die Menschen, Männer und Frauen übrigens, aus<br />

Überzeugung auch mehr Geld aus. Nachhaltigkeit kostet,<br />

sie bedeutet zum Beispiel auch kurze Transportwege, Produktion<br />

in Deutschland oder Europa.<br />

Welchen Einfluss haben die vielen sogenannten Subkulturen<br />

der vergangenen Jahrzehnte? Die Punker, Rapper, Skater …<br />

Die Hipster gehen einigen schon auf die Nerven …<br />

Meurer: Die Hipster haben positive Spuren hinterlassen: Es<br />

gibt mittlerweile wieder Barbierläden, in denen sich Männer<br />

ihren Bart schneiden und pflegen lassen. Es gibt sogar Zeitschriften,<br />

die sich mit dem Stil dieser Kerngruppe beschäftigen,<br />

der in andere Gruppen ausstrahlt. Viele sind keine<br />

Hipster, tragen aber einen gepflegten Bart, tragen Sakko<br />

und modische Stiefel dazu. Bei diesen Typen ist alles gut<br />

abgestimmt, sie legen oftmals viel Wert auf Qualität und<br />

lassen sich ihre Mode etwas kosten, damit sie ihre Linie,<br />

ihr „Inneres“ auch darstellen können.<br />

Was ist mit den Rockern? Männer, die Bikerboots oder Leder -<br />

jacke tragen, obwohl sie vielleicht gar keine Maschine fahren<br />

und keinem Chapter angehören. Schlägt sich die Sehnsucht<br />

nach Abenteuer in der Mode nieder?<br />

Meurer: Das ist richtig. Ich habe mit meinen Studenten einmal<br />

das Thema „Le Style Rockstar“ als Projekt erarbeitet.<br />

Das geht in eine ähnliche Richtung.<br />

Auf ewig „Easy Rider“?<br />

Meurer: Ja, der Film ist nach wie vor ein Kultfilm, den<br />

schauen sich selbst junge Leute an. Diese „Rockstars“<br />

sind nicht unbedingt Bartträger, sie tragen ab und zu die<br />

Haare etwas länger, freier vielleicht. Ihr Thema ist die Freiheit.<br />

Es sind einerseits Männer, die vielleicht tagsüber im<br />

Büro gezwungenermaßen anders gekleidet sind und sich<br />

in ihrer Freizeit verwandeln. Andererseits gibt es diejenigen,<br />

die sich frei fühlen, es ausleben und entsprechende Berufe<br />

haben. Sie kaufen ihre Kleider meist nicht neu, sondern<br />

secondhand, weil der Used Look sehr wichtig ist. Ich gehe


<strong>glanzvoll</strong> STIL 79


80 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

mit sehr offenen Augen durch die Modewelt und sehe sehr<br />

viele Läden, die sich darauf spezialisiert haben.<br />

Zur Vielfalt des Männerbildes ge hören ja nicht nur die Kleidung<br />

und die Fitness, von der Sie schon sprachen. Dazu<br />

kommen Tattoos, Piercings und Tunnel … Hat sich die Lust<br />

zu schmücken gesteigert?<br />

Meurer: Ich nenne das die permanente Dekoration. Ja, was<br />

Tätowierungen betrifft stimmt das. Es gibt junge Männer,<br />

die den gesamten Körper als Dekorationsfläche betrachten,<br />

ob das schön ist oder nicht. Andere machen das vielleicht<br />

etwas reduzierter, um dazuzugehören. Mir scheint, die nichttätowierten<br />

Jugendlichen sind mittlerweile in der Minderheit.<br />

Bei Fototerminen ist das ganz deutlich festzustellen.<br />

Warum gibt es jetzt so viele Stile?<br />

Meurer: Das hat mit der Demokratisierung der Mode zu tun.<br />

Es gibt ganz, ganz viele Stile, weil die Leute das so wollen.<br />

Es schreibt niemand mehr vor, wie jemand etwas tragen<br />

soll, sondern die Modewelt bietet sehr viele verschiedene<br />

Lösungen an. Das hängt natürlich auch mit dem Internet<br />

zusammen. Globalisierungsgegner kann es in der Mode<br />

Haben Sie eine Erklärung dafür, warum die Lust<br />

auf das Schmücken auch den Mann erreicht hat?<br />

Wir haben schon so viele Typen aufgezählt: den Rocker, den<br />

Hipster, den Körperbewussten …<br />

Meurer: … den Eleganten. Ich meine nicht den Geschäftsmann,<br />

sondern Typen, die sich ganz bewusst hervorheben<br />

möchten.<br />

Elegante Fußballstars zum Beispiel gelten für viele als Vorbilder<br />

…<br />

Meurer: Darum werden Fußballstars oft als Fotodressmen<br />

ausgesucht. Sie werden eingekleidet und sehen immer gut<br />

aus. Denken Sie nur an Boateng und seine Brillen. Er ist<br />

Brillendesigner, trägt sie sehr selbstbewusst und ist auch<br />

ein ganz bekannter Sneaker-Sammler.<br />

Dann haben wir noch den Rapper, den Skater, den Abenteurer<br />

und dürfen den großen Sektor der Outdoor-Mode<br />

nicht vergessen.<br />

Meurer: Die wird mittlerweile als eigenständige Gruppe<br />

oder Richtung aufgebrochen und mit anderen Elementen,<br />

Jacken und Schuhen, kombiniert. Die Leute möchten<br />

sich besonders darstellen. Individualität wird ganz großgeschrieben.<br />

Aus dem Fächer der Möglichkeiten wird<br />

ausgewählt, die Mode wird individuell ausgelebt. Wenn<br />

es jemand schafft, das in einen eigenen Stil umzusetzen<br />

und zu sagen, das bin ich und nicht alle zwei, drei Monate<br />

wechselt, der präsentiert sich richtig. Persönlichkeit, Individualität,<br />

Stil.<br />

Jo Meurer<br />

Foto: © Wilvorst<br />

ZUR PERSON<br />

Der Modedesigner Jo Meurer feiert in diesem Jahr ein<br />

Jubiläum: Seit 25 Jahren unterrichtet er Studierende im<br />

Fach Modedesign an der Hochschule in Trier. Der Professor<br />

ist Fachmann für Herrenmode und arbeitet für Unternehmen<br />

in der Modeindustrie. Seit vielen Jahren ist<br />

er Designer beim Herrenausstatter Wilvorst. Viermal hat<br />

Meurer die Kleidung deutscher Olympia-Mannschaften<br />

designt und die Berufskleidung für die Beamten im Forstwesen<br />

Rheinland-Pfalz und anschließend für weitere<br />

Bundesländer entworfen. Der gebürtige Cochemer lebt<br />

und arbeitet in Trier und München.


Für Ihn. Mode von Digel, Marc<br />

O‘Polo, Olymp. Montags bis freitags<br />

von 9.30 bis 18.30 Uhr und samstags<br />

von 9.30 bis 18 Uhr im Herrenhaus<br />

am Marktplatz von Bernkastel.<br />

gar nicht geben. Die Vernetzung ist weltweit und alle<br />

Trends gibt es rund um die Uhr jederzeit zu sehen und<br />

abzurufen, ob das Drucke aus Afrika oder ein Thema aus<br />

Südamerika ist. Die Designer müssen da mithalten und<br />

schauen, was gewollt wird und sehen, wie sie das, was<br />

die Kunden möchten, in ihren Kollektionen platzieren.<br />

Mode ist also bunt und passt nicht zu den Abgrenzungswünschen<br />

von Globalisierungsgegnern und Populisten?<br />

Mode ist wie die Bildende Kunst zum Beispiel inter -<br />

national.<br />

Meurer: Selbstverständlich. Abgrenzung funktioniert<br />

nicht. Ich habe gerade einen Bericht über eine Ausstellung<br />

mit afrikanischer Malerei gelesen. In Südafrika und<br />

anderen afrikanischen Ländern gibt es ganz tolle angesagte<br />

Künstler. Daraus entstehen wieder Einflüsse für<br />

Bekleidung, Drucke oder auch Materialien. Es ist immer<br />

alles im Fluss, es gibt keinen Stopp, nach dem Motto,<br />

das hält jetzt mal für drei Jahre.<br />

130JahreModein<br />

Bernkastel-Kues<br />

Die Renaissance gilt als eine Epoche, in der sich die<br />

Männer geschmückt und „gestylt“ haben. Ist es gewagt<br />

zu sagen, dass wir wieder in einer Art Renaissance sind,<br />

was die Lust der Männer am Schmücken betrifft?<br />

Meurer: Ja das könnte man so sagen, wir sind nicht im<br />

Biedermeier.<br />

Es fehlen noch die „Normalos“, die am liebsten irgendeine<br />

Jeans tragen, ein kariertes Hemd und die Jugendlichen,<br />

die sich bewusst „spießig“ kleiden, um sich von<br />

ihren „jugendlichen“ Eltern abzusetzen.<br />

Meurer: Das gibt es auch: Ein Teil der Jungen will wieder<br />

anders aussehen. Sie verweigern sich vielleicht nicht,<br />

definieren sich aber anders und zelebrieren das sehr bewusst,<br />

sonst würden sie einfach etwas anziehen und heraus<br />

käme ein Mix. Das gehört auch zur Demokratisierung<br />

dazu, auch diese Gruppe entwickelt ihren eigenen Stil.<br />

Tragen die Männer heute ihre Geisteshaltung eher vor<br />

sich her?<br />

Meurer: Ja, das drückt sich partiell, sicher nicht insgesamt,<br />

in der Wahl des Kleidungsstils mit aus. Man möchte<br />

zeigen: Ich bin so und deshalb kleide ich mich auch so.<br />

Die Fragen stellte Birgit Markwitan<br />

ww . t est


82 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

EINE KLEINE GESCHICHTE DER ZEIT<br />

… am Handgelenk: (Armband-)Uhren sind der Männer bester Freund – mechanisch oder auch nicht<br />

In der langen Geschichte der Uhr ist die am Arm getragene<br />

ein eher spätes Phänomen. Turmuhren schlagen schon seit<br />

Jahrhunderten. Jeder größere Ort hat seine eigene lokale<br />

Zeit. Das reicht für den Alltag. Doch die Seefahrer brauchen<br />

es genauer: Kapitäne müssen wissen, was die Uhr<br />

geschlagen hat. Erst präzise Chronometer ermöglichen im<br />

18. Jahrhundert die Bestimmung des Längengrades – Zeit<br />

wird global.<br />

Der Siegeszug der Eisenbahn ändert dann an Land alles. An<br />

der Schwelle zur Industrialisierung ruft diese Veränderung<br />

findige Mechaniker und Techniker auf den Plan. Zeit und damit<br />

Pünktlichkeit werden verbindlich. Mechanische, später<br />

elektrisch gesteuerte Zeitgeber – Sklaven einer behördlich<br />

betriebenen Zentraluhr – gewährleisten die Synchronisation<br />

der Welt. Und die offizielle Zeit kann bald jedermann mitnehmen.<br />

Die moderne Taschenuhr, an filigraner Kette gesichert


<strong>glanzvoll</strong> STIL 83<br />

in Weste oder Taschen dem Nutzer zu Diensten, trägt die offizielle<br />

Zeit – je nach Laufzeit – mit geringer Abweichung mit<br />

sich: Für das tägliche Leben, geschäftliche Verabredungen,<br />

betriebliche Abläufe, landwirtschaftliche Notwendigkeiten.<br />

Geld lassen sich Uhren produzieren, die als Minicomputer<br />

rein technisch genauer „ticken“, als es das hochwertigste<br />

mechanische Werk jemals leisten kann. Die klassische Uhr<br />

scheint – im Wortsinn – aus der Zeit gefallen.<br />

Technisch ist die Herausforderung<br />

grundsätzlich gelöst. Zeit ist jetzt<br />

mobil. Dann der Erste Weltkrieg.<br />

Soldaten im Schützengraben und<br />

Piloten improvisieren und binden<br />

sich die umständlich zu handhabende<br />

Taschenuhr ans Handgelenk.<br />

Die Armbanduhr ist in der<br />

Welt. Ein paar Kleinigkeiten kommen<br />

im Lauf der Jahre noch hinzu:<br />

Rolex erfindet die „Oyster“ (1926).<br />

Die Uhr wird nass, und nichts passiert:<br />

Die geschlossene „Auster“<br />

ist die erste wirklich wasserdichte<br />

Armbanduhr. Zur gleichen Zeit kommt die erste Automatik-<br />

Armbanduhr auf den Markt. Sie bezieht die Energie zum<br />

Spannen ihrer Feder aus den Armbewegungen des Trägers.<br />

Das Werk zieht sich selbst auf: kein Perpetuum mobile,<br />

aber nahe dran.<br />

Der Erfindungsreichtum der Hersteller ist frappierend: Manche<br />

der kleinen Apparaturen bergen technische Wunderwerke.<br />

Die findigen Uhrmacher ersinnen Zusatzfunktionen,<br />

sogenannte Komplikationen: Messung von Stopp- und<br />

Zwischenzeiten, Anzeige der Mondphasen, Zeiger für eine<br />

zweite Zeitzone, akustische Schlagwerke für Stunden und<br />

Minuten, ewige Kalender mit Berücksichtigung von Schalttagen<br />

und -jahren, alles ausgeführt in winziger, aber zuverlässiger<br />

Mechanik, mit filigranen Rädern, Lagern, Hebeln,<br />

Federn und sogar Antriebsketten, die nur unter der Lupe<br />

zu erkennen sind.<br />

In den späten 1960er Jahren zeichnet sich ein gravierender<br />

Umbruch ab. Zwar kontrollieren die Astronauten der Apollo-<br />

Missionen – zur Sicherheit – heikle Zeitpunkte ihrer Unternehmungen<br />

im All wie die Zündung von Triebwerken immer<br />

noch mit hochwertigen Chronometern. Doch die elektronische<br />

Definition von Zeitintervallen übernimmt unaufhaltsam<br />

das Regiment. In den 1980er Jahren trifft die technische<br />

Innovation die Uhrenbranche mit Wucht. Für kleines<br />

„Eine Schraube hat sich von<br />

der Hauptplatine gelöst.“<br />

„Und?“<br />

„Kein Ding. Hat sich nichts<br />

verklemmt. Ist fixiert.<br />

Darf ich die Uhr noch ein<br />

oder zwei Tage bei mir<br />

behalten und einregulieren?“<br />

„Oh, ja, Sie dürfen. Gern!“<br />

(Am Telefon der Uhrmacher-Meister.)<br />

Das Ende der Geschichte? Die<br />

mechanische Armbanduhr hat<br />

sich vom Firmensterben während<br />

der „Quarz-Krise“ erholt, lebt und<br />

ist begehrt wie nie zuvor. Uhren,<br />

in konservativen Kreisen für Männer<br />

(neben Manschettenknöpfen,<br />

Ehe- und Siegelring) das einzige<br />

tragbare individuelle Schmuckstück,<br />

sind in ihrer mannigfaltigen<br />

Ausprägung ein persönliches<br />

Statement. Und die Auswahlmöglichkeiten<br />

sind Legion. Robust, filigran,<br />

dezent, Aufmerksamkeit heischend,<br />

Wohlstand demonstrierend (oder suggerierend),<br />

innere Werte bergend, als Erbstück früheren Trägern Respekt<br />

zollend – das alles kann eine Armbanduhr sein. Seit Jahr -<br />

zehnten lautet der Wahlspruch einer alten Schweizer Manufaktur:<br />

„Eine Patek Philippe gehört einem nie ganz allein.<br />

Man erfreut sich ein Leben lang an ihr, aber eigentlich bewahrt<br />

man sie schon für die nächste Generation.“ Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass das für eine Quarz- oder gar Smartwatch<br />

gilt, ist: null.<br />

Ralf H. Jakobs<br />

Tissot Heritage<br />

Petite Seconde<br />

Foto: Tissot


84 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />

WAS MÄNNER ZU IHREN UHREN SAGEN<br />

„Ich habe keine soo teuren Uhren. Es sind insgesamt<br />

sechs, die ich immer wechsele. Sie haben alle so um die<br />

600 bis 700 Euro gekostet. Für meine Generation waren<br />

Swatch-Uhren der Einstieg. Ich bevorzuge Automatikuhren,<br />

auch wenn sie nicht so genau gehen. Da kann<br />

es schon mal passieren, dass man fünf Minuten zu spät<br />

kommt, wenn die Uhr drei Tage gelegen hat. Kürzlich ist<br />

mir das Glas aus einer herausgefallen. Der Uhrmacher<br />

hat dann mit wenigen Handgriffen das Gehäuse geöffnet<br />

und in Windeseile alles wieder repariert. Das ging ganz<br />

schnell, ich habe gestaunt.“<br />

Seiko<br />

Presage Automatic<br />

Power Reserve<br />

Foto: Seiko<br />

„Mein Sohnemann hat meine Tissot-Uhr von mir geschenkt<br />

bekommen. Ich trage jetzt eine Garmin Fenix<br />

3 Sport-Uhr, weil man damit hervorragend Sport treiben<br />

kann. Ich liebäugele mit einer Apple Watch 4, damit könnte<br />

ich dann auch telefonieren.“<br />

„Früher gehörten Uhren zum Männer-Code, ein Blick auf<br />

das Handgelenk verriet, wer das Gegenüber ist. Heute<br />

ist das anders. Uhren sind uniformer, funktional, messen<br />

Fitness, meckern bei Trägheit, zeigen WhatsApp-Nachrichten,<br />

die Temperatur und den Börsenkurs, manchmal<br />

auch ein Spiel. Meine Wahl: die Smartwatch. Sie kann<br />

alles, was ein Fitness-Tracker kann und noch mehr. Teilweise<br />

brauche ich beim Sport kein Handy mehr mitzunehmen<br />

und kann trotzdem im Notfall telefonieren. Wie<br />

damals Michael Knight, der sein Auto mit der Uhr rufen<br />

konnte. Mein Auto antwortet zwar nicht, aber das ist nur<br />

eine Frage der Zeit.“<br />

Omega<br />

Seamaster<br />

Diver 300M<br />

Foto: Omega<br />

Nomos Glashütte, Metro neomatik<br />

Foto: © NOMOS Glashütte<br />

„Ich mag die Nomos Tangente und die Junghans Max<br />

Bill. Sie sind schlicht, reduziert, klassisch und dennoch<br />

avantgardistisch – in der Tradition des Bauhauses. Analoge<br />

Uhren mit Handaufzug sind wie ein Statement gegen<br />

die Beschleunigung des Lebens, setzen dem digitalen,<br />

vernetzten Schnickschnack etwas entgegen. Wenn ich<br />

möchte, ,vergesse‘ ich, die Uhren aufzuziehen und halte<br />

symbolisch die Zeit an.“


<strong>glanzvoll</strong> STIL 85<br />

Glashütte Original,<br />

Senator Cosmopolite<br />

Foto: Glashütte Original<br />

„Ich trage eine Tissot. Sie ist schon einige Jahre alt, aber<br />

ich liebe ihre wertige Verarbeitung. Das Saphirglas zerkratzt<br />

nicht. Ich trage sie jeden Tag und würde mich ohne<br />

sie nackt fühlen. Ich habe noch zwei billigere Uhren, aber<br />

die bleiben eigentlich immer im Schrank.“<br />

Junghans<br />

Max Bill MEGA<br />

Foto: Junghans


86 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

MUSIC WAS MY FIRST LOVE …<br />

Das richtige Geschenk für Musikfreaks: Ein Buch voller Wissen<br />

Wer kennt die Ballade „Music“ (1976)<br />

von John Miles nicht? Er besingt darin<br />

die nicht endende Liebe zur Musik.<br />

Wer sich außer an ihren Klängen<br />

auch gerne an Details und Wissen<br />

aus diesem Gebiet berauscht, liegt<br />

mit dem Buch „Musicology“ richtig:<br />

Darin wird viel Information – sehr zeitgemäß<br />

– in opulenten Grafi ken geliefert.<br />

Es lässt sich großartig darin abtauchen<br />

– in sehr Naheliegendes, aber<br />

auch eher Abwegiges. Welche Nebenjobs<br />

hatten Musiker, als sie noch<br />

nicht von ihrer Musik leben konnten?<br />

Jack White war demnach zum Beispiel<br />

im Möbelhandel, Art Garfunkel<br />

Lehrer und Rod Stewart Toten grä -<br />

ber (!). In der Liste der größten Festivals<br />

rund um den Erdball fehlen Rock<br />

am Ring und das Rock-A-Field-Festival<br />

in Luxemburg nicht. Überraschend<br />

die Übersichten über die Entwicklung<br />

der verschiedenen Instrumentengattungen<br />

– Blockflöten-Anfänger<br />

mal trätierten ihre Umgebung schon<br />

ab 1500. Es gibt Wissen über Wellen,<br />

Klänge und Technik, Bestenlisten<br />

des legendären Radio-Discjockeys<br />

John Peel mit einem Näschen für<br />

Entdeckungen, eine Übersicht über<br />

Indieplattenlabels, Piratensender auf<br />

Schiffen, Todesarten von Künstlern,<br />

literarische Einfl üsse auf Bandnamen,<br />

Hidden Trecks (Geheime Botschaften)<br />

auf Platten, wer starb in welcher Oper<br />

und durch wen? … Das ist nur ein Vorgeschmack,<br />

in diesem Buch steckt<br />

ganz schön was drin, und manche<br />

Grafi ken sind sehr komplex! Braucht<br />

man das alles? Musikfreaks sagen:<br />

„Ja, großartig!“ „… and it will be my<br />

last!“<br />

mar<br />

Es kommt einem zwar so vor, aber „Driving Home for Christmas“ von Chris Rea<br />

und „Last Christmas“ von George Michael sind nicht in allen Hitlisten überall und immer vorne dabei.<br />

Illustration: Robin Richards, aus dem Buch „Musi cology" von Daniel Tatarsky und Ian Preece, Prestel Verlag.


<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

87<br />

BUCHTIPP<br />

Daniel Tatarsky, Ian Preece:<br />

Musicology –<br />

Die Welt der Musik in Infografiken.<br />

Illustrationen von Robin Richards.<br />

Prestel Verlag, München,<br />

176 Seiten,<br />

29,95 Euro<br />

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88 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

KOCHEN AUF OFFENEM FEUER<br />

„Die Grillbibel für Profi s“ – ein schönes Buch für Fortgeschrittene<br />

Liebe Männer, die nächste Herausforderung wartet! Mit dem<br />

feudalen Grill hantieren war gestern: Der wahre Held kocht<br />

auf offener Flamme – und zwar alles. Nicht nur Fleisch und<br />

Fisch, sondern auch Gemüse und Desserts. Aber gleich<br />

mehr dazu.<br />

Der Callwey Verlag aus München hat ein Buch mit dem Titel<br />

„Feuer & Flamme“ herausgebracht und nennt es „Die Grill -<br />

bibel für Profi s“. Es ist in einer Reihe mit dem Buch „Bar<br />

Bibel“ und „Burger Unser“ erschienen, das wir schon in<br />

<strong>glanzvoll</strong> vorgestellt haben. Jetzt lassen die (Verlags-)Experten<br />

für die schönen, hippen Dinge Lennox Hastie zu Wort<br />

kommen. Lennox Hastie arbeitete erfolgreich in Sterne-Restaurants<br />

in England und Frankreich, bevor er durch einen<br />

Zufall im Baskenland mit dem offenen Feuer in Berührung<br />

kam und dafür brannte. Sorry für das Bild. Aber so war es.<br />

Der Brite erzählt sehr spannend in „Feuer & Flamme“, wie<br />

er zufällig in den baskischen Bergen in der Nähe von San<br />

Sebastian das Restaurant Asador Etxebarri im Dorf Axpe<br />

besuchte und blieb. Aus einem Jahr wurden fünf, in denen<br />

mit dem Restaurantbesitzer Victor Arguinzoniz seine Kunst<br />

des Kochens auf offener Flamme perfektionierte und seither<br />

Mit Leib und Seele dabei: Lennox Hastie beim Zubereiten einer mehr als 200 Tage<br />

trocken gereiften Rinderhochrippe auf Rebholz mit intensiver Glut.<br />

Foto: © Nikki To 2017/ „Feuer & Flamme“, Callwey Verlag


<strong>glanzvoll</strong> TIPPS 89<br />

nichts anderes mehr macht. Lennox Hastie hat mittlerweile<br />

sein eigenes Restaurant in Australien mit zwei Holzöfen, drei<br />

Grills und einem mit Holz befeuerten Herd, das „Firedoor“.<br />

Die Faszination des Spitzenkochs für diese archaische Art<br />

des Zubereitens strömt aus jeder Zeile. Dass Holz nicht<br />

gleich Holz ist, weiß zum Beispiel der Hunsrücker, der seinen<br />

Spießbraten über Buche-Glut gart, schon seit jeher. Aber wie<br />

viele Holzsorten und Aromen speziell in Australien zur Verfügung<br />

stehen, ist atemberaubend. Dazu gibt es Holzsorten-<br />

Tabellen mit den entsprechenden Eigenschaften. Hastie erklärt<br />

verschiedene Grills, Halterungen und die sechs Phasen<br />

des Feuers und viele weitere Basics. Aber jeder Feuer-Koch<br />

muss letztendlich ein Gefühl für den richtigen Garzeitpunkt<br />

entwickeln. Für Entenherzen, allerlei Meerbewohner, Salatherzen,<br />

Kaviar, Blaubeeren, für gegrillte Markknochen und<br />

rauchiges Buttermilcheis, ganze Ziege, Ananas oder Käse in<br />

der Glut gegart … Rezepte von Hastie gibt es in dem Buch<br />

reichlich – im „Firedoor“ gibt es mehr Fisch als Fleisch und<br />

der Leser lernt in den gut geschriebenen Texten viel über die<br />

Kochkultur Australiens und mehr.<br />

BUCHTIPP<br />

Lennox Hastie:<br />

Feuer & Flamme.<br />

Die Grillbibel für Profis.<br />

Callwey Verlag München,<br />

Übersetzung aus dem<br />

Englischen von Heinrich Degen<br />

und Jochen Stremmel,<br />

Illustrationen Emily O’Neill,<br />

circa 110 Fotos, 176 Seiten,<br />

39,95 Euro<br />

Die Fotos von Gerichten, Flammen und Zutaten sind ästhetisch<br />

und verfehlen ihre Wirkung nicht: „Feuer & Flamme“<br />

macht Lust, einmal wie früher einzuheizen und ohne stufenlos<br />

regelbare Hitze etwas Köstliches zu zaubern. Das kann<br />

schließlich jeder.<br />

Hier einige Fotos aus dem Buch und<br />

ein Rezept auf der folgenden Seite.<br />

Foto: © Nikki To 2017, „Feuer & Flamme“, Callwey Verlag


90 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />

Rezept<br />

SCHWEINEKOTELETT<br />

MIT SPITZKOHL UND KOMBUCHA-APFEL<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

Rezept aus dem Buch „Feuer & Flamme“ von Lennox<br />

Hastie: Auch Schweinefleisch kann von der Trockenreifung<br />

profitieren. Unser Fleischer lässt für uns Rücken vom Kurobuta-Schwein<br />

zehn Tage am Knochen reifen. So wird das<br />

natür liche Aroma intensiviert, und auf dem Grill schmilzt<br />

das Fett wie Butter. Die Kombination von Schweinefleisch<br />

und Äpfeln ist in Großbritannien ein Klassiker, den ich aus<br />

meiner Kindheit kenne. Im Herbst sammelten wir Äpfel von<br />

unserem Baum, und meine Mutter kochte sie dann mit ein<br />

bisschen Zucker ein, das ergab die perfekte Ergänzung zum<br />

Schweine braten. Ich setze hier zudem auf die Säure von<br />

natürlich vergorenem Kombucha.<br />

1. Die Glut vorbereiten und einen Grillrost direkt darübersetzen.<br />

2. Kombucha und Zucker mit 1 l gekühltem Wasser in einem<br />

großen Topf zum Kochen bringen und rühren, um den<br />

Zucker aufzulösen.<br />

3. Die Äpfel hinzugeben und 8-10 Minuten köcheln lassen,<br />

bis sie weich sind. Den Topf vom Herd nehmen und die<br />

Äpfel in der Flüssigkeit abkühlen lassen.<br />

4. Das Fett der Schweinekoteletts mit einem scharfen Messer<br />

im Abstand von 1 cm einschneiden.<br />

5. Die mittlere bis intensive Glut verschieben und so aufhäufen,<br />

dass sie parallel zum Grill verläuft. Die Koteletts<br />

mit der Hautseite nach unten 10 –15 cm von der Glut<br />

entfernt nebeneinander auf den Grill legen. Die Rippenseite<br />

salzen.<br />

6. Das Fett 8 Minuten langsam abschmelzen lassen, bis<br />

sich an der Oberfläche kleine Blasen bilden und die<br />

Haut goldfarben und knusprig ist. Die Koteletts auf die<br />

Knochenseite drehen und weitere 8 Minuten garen. Vom<br />

Rost nehmen.<br />

7. Die Glut direkt unter den Rost schieben und den Grillrost<br />

15 cm darüber anbringen. Die Koteletts flach auf<br />

den Rost legen und gut salzen. Notfalls die Höhe des<br />

Rosts anpassen, damit das Fleisch von den Flammen<br />

nur beleckt wird. Grillen, bis das Fleisch mahagonifarben<br />

karamellisiert ist. Die Koteletts umdrehen, salzen und<br />

den Vorgang wiederholen.<br />

8. Herunternehmen und an einem warmen Ort 5 Minuten<br />

ruhen lassen.<br />

Text: © Lennie Hastie 2017<br />

Foto: © Nikki To 2017/“Feuer & Flamme“, Callwey Verlag<br />

9. Die Äpfel aus der Garflüssigkeit nehmen, das Kerngehäuse<br />

entfernen. Die Apfelhälften mit der Schnittseite nach<br />

unten 8 Minuten grillen, bis sie leicht karamellisiert sind.<br />

10. Die Kohlviertel sparsam mit Olivenöl besprühen und etwa<br />

4 Minuten auf jeder Seite grillen, bis sie stark gebräunt<br />

sind. Herunternehmen, salzen und mit Olivenöl und Apfelessig<br />

beträufeln.<br />

11. Den Knochen der Kotelettstücke mit einem scharfen<br />

Messer entfernen und das Fleisch in 8 mm dicke Scheiben<br />

schneiden. Sofort mit den Äpfeln und dem Kohl<br />

servieren.<br />

KATEGORIE: Herzhaft<br />

HOLZ: Kirsche oder Kastanie<br />

TEMPERATUR: mittlere bis intensive Glut, indirekt<br />

AUSRÜSTUNG: Grillrost<br />

ZUTATEN:<br />

100 ml Kombucha<br />

100 g Zucker<br />

4 Äpfel (Sorte Pink Lady), halbiert<br />

4 Schweinekoteletts von 250 g, mit Knochen und Schwarte<br />

Meersalz<br />

1 Spitzkohl, geviertelt<br />

60 ml Olivenöl<br />

30 ml Apfelessig<br />

ANMERKUNG: Man kann beim Fleischer auch ein Schweinekarree<br />

kaufen, ein Kotelettstück mit Knochen, bei dem das<br />

Rückgrat entfernt ist, und selbst zerteilen.


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92 <strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP<br />

HOROSKOP 2019<br />

››WIDDER‹‹<br />

21.03. – 20.04.<br />

››STIER‹‹<br />

21.04. – 20.05.<br />

››ZWILLINGE‹‹<br />

21.05. – 21.06.<br />

Liebe<br />

Die Liebe auf den ersten Blick ist am<br />

Jahresanfang noch nicht in Sicht. Das<br />

ändert sich, wenn Unruhestifter Uranus<br />

Ihr Sternzeichen im März verlässt. Ab<br />

Mai kümmern sich die Sterne um Liebesdinge<br />

und Sie können sich auf einen<br />

Sommer zu zweit freuen – das gilt auch<br />

für Widder in einer festen Partnerschaft.<br />

Ende Dezember könnte Venus für Turbulenzen<br />

sorgen, die am Ende aber die<br />

Liebe stärken werden.<br />

Liebe<br />

Aufgepasst: Im Frühling besucht Uranus<br />

Ihr Zeichen – Turbulenzen nicht auszuschließen.<br />

Bei Stieren in festen Beziehungen<br />

könnten sich schwere Gewitter<br />

entladen. Da heißt es nichts übers Knie<br />

brechen. Für Singles bringt Uranus das<br />

Herz zum Hüpfen – Sie sind bereit, sich<br />

auf das Abenteuer Liebe einzulassen. Im<br />

<strong>Winter</strong> sorgt Glücksplanet Jupiter für einen<br />

harmonischen Jahresausklang – zu<br />

zweit.<br />

Liebe<br />

2019 ist ein Merkurjahr – und das ist Ihr<br />

Planet. Singles werden durch einen Wirbelsturm<br />

der Emotionen gehen – aber:<br />

Glücksplanet Jupiter sorgt für ein Happy<br />

End. Zwillinge in fester Beziehung könnten<br />

von Jupiter zu Leichtsinn verführt<br />

werden. Werden Sie nicht übermütig.<br />

Spätestens Ende August haben Sie die<br />

kritische Phase überstanden und genießen<br />

eine harmonische zweite Jahreshälfte.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Sobald Querulant Uranus von dannen<br />

gezogen ist, können Sie voll durchstarten.<br />

Sie sind beharrlich, fl eißig und konsequent<br />

– das bleibt nicht länger unbemerkt.<br />

Der Sprung auf der Karriereleiter<br />

ist in greifbarer Nähe, Sie müssen die<br />

Chance nutzen. Im Sommer ziehen Sie<br />

die Geschwindigkeit nochmals an. Jupiter<br />

im Schützen hält Sie auf Erfolgskurs<br />

und Sie können dem Rest des Jahres<br />

gelassen entgegensehen.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Man kann Sie zu diesem Jahr beglückwünschen:<br />

Jupiter befl ügelt Sie aus dem<br />

Schützen heraus in der ersten Jahreshälfte<br />

– Sie sprühen nur so vor Ideen.<br />

Ihre Zuversicht und gute Laune übertragen<br />

sich auf die Kollegen. Saturn sorgt<br />

aus dem Steinbock heraus dafür, dass<br />

es Ihnen weder an Ausdauer noch an<br />

Konzentration mangelt. So können Sie<br />

noch vor dem Herbst Ihre Ziele erreichen.<br />

Packen Sie es an!<br />

Beruf und Finanzen<br />

Dass Merkur an der Macht ist, wirkt sich<br />

schon zu Jahresanfang positiv auf Ihre<br />

Karriere aus. Sie arbeiten konzentriert<br />

und gewissenhaft. Im Team überzeugen<br />

Sie mit Charme und Leistung. In diesem<br />

Jahr können Sie mit Ihrer Kommunikationsfähigkeit<br />

auch Kritiker überzeugen<br />

und für Ihre Ziele gewinnen. Im Sommer<br />

wird Jupiter Ihnen neue Impulse geben.<br />

Wenn Sie über Veränderungen nachdenken,<br />

sollten Sie aktiv werden.<br />

Gesundheit<br />

Sie starten fi t, ausgeruht und voller Tatendrang<br />

ins neue Jahr. Mars ist in Ihrer<br />

Nähe und verleiht Ihnen die Power, die<br />

Sie benötigen, um Ihren inneren Schweinehund<br />

zu überwinden. Sorgen Sie für<br />

ausreichend Bewegung. Im Sommer<br />

könnte Merkur versuchen, Sie nervös zu<br />

machen. Eigensinnige Aktionen wären<br />

hier die gefährlichste Folge, aber dank<br />

Jupiter haben Sie diese Phase schnell<br />

wieder im Griff.<br />

Gesundheit<br />

Das Jahr beginnt für den Stier wie immer:<br />

Die Feiertage haben nur allzu deutlich<br />

ihre Spuren hinterlassen und die Motivation,<br />

aktiv dagegen anzugehen, ist im<br />

Keller. Jetzt ist mehr denn je eine starke<br />

Disziplin gefragt. Mit Merkur im Löwen<br />

können Sie es schaffen, im Frühjahr Ihren<br />

inneren Schweinehund zu überwinden.<br />

Der Jahresregent hilft Ihnen, sich wieder<br />

in Form zu bringen – Sie müssen es nur<br />

anpacken.<br />

Gesundheit<br />

Auch wenn in diesem Jahr alles rund zu<br />

laufen scheint – übertreiben Sie nicht,<br />

sonst könnte es schnell passieren,<br />

dass Sie die Grenzen Ihrer Belastbarkeit<br />

überschreiten. Gesunde Ernährung und<br />

ausreichend Schlaf sorgen dafür, dass<br />

Ihnen weder die Luft ausgeht. Ab Juni<br />

geht es bergauf. Ihre Form steigert sich<br />

und wenn Venus im Dezember in den<br />

Schützen wandert, macht Ihnen Sport<br />

Spaß. Dann können Sie richtig ins Training<br />

einsteigen.


<strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP 93<br />

››KREBS‹‹<br />

22.06. – 22.07.<br />

››LÖWE‹‹<br />

23.07. – 23.08.<br />

››JUNGFRAU‹‹<br />

24.08. – 23.09.<br />

Liebe<br />

Das neue Jahr beginnt aufregend: Liebesgöttin<br />

Venus sorgt für Leidenschaft<br />

und Sinnlichkeit. Selbstbewusst verlassen<br />

Sie Ihren Panzer und stürzen sich<br />

in Gefühls-Abenteuer. Krebse in fester<br />

Beziehung begeistern ihre Partner mit<br />

Fantasie und Kreativität. Auch wenn zum<br />

Juli der Mond leichte Unstimmigkeiten<br />

erzeugt – die Sonne sorgt dafür, dass die<br />

Harmonie schnell da ist. Und so bleibt es<br />

bis zum Jahresende.<br />

Liebe<br />

Ihr Planet ist die Sonne – Sie strahlen<br />

Wärme, Mut und Lebensfreude aus.<br />

Gleich zu Jahresbeginn kommt eine Zeit<br />

voller großer, ehrlicher Gefühle. Beziehungen<br />

laufen harmonisch. Singles können<br />

sich auf eine Menge Spaß und nette<br />

Flirts freuen. Im Sommer sorgt Jahresregent<br />

Merkur für eine starke Bindung an<br />

Ihren Partner. Jupiter sorgt in der zweiten<br />

Jahreshälfte für schöne Momente zu<br />

zweit.<br />

Liebe<br />

Jahresregent Merkur ist Ihr Planet: Das<br />

wird Ihr Jahr in allen Lebensbereichen.<br />

Singles entwickeln enormen Kampfgeist<br />

und haben kein Problem, die Initiative<br />

zu ergreifen. Schauen Sie aber zweimal<br />

hin und nehmen die rosarote Brille ab.<br />

Für alle Jungfrau geborenen gilt: Uranus<br />

versorgt Sie aus dem Stier heraus mit<br />

Erotik und Leidenschaft. Ab dem Sommer<br />

intensiviert Venus Ihre Gefühle und<br />

Sie genießen die Tiefe Ihrer Beziehung.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Das Merkurjahr hat es in sich: Auch<br />

wenn der Jahresanfang für Sie berufl ich<br />

schleppend beginnt und Sie nur schwer<br />

aus den Puschen kommen, spätestens<br />

im Mai zeigt Merkur aus dem Widder heraus,<br />

was er drauf hat. Sie beweisen Ihr<br />

Können und fahren mit Vollgas auf der<br />

Überholspur an Ihrer Konkurrenz vorbei.<br />

Sie machen sich unentbehrlich. Das zahlt<br />

sich spätestens im November aus.<br />

Gesundheit<br />

Auch wenn dieses Jahr ziemlich rund<br />

läuft, sollten Sie Ihre Gesundheit nicht<br />

vernachlässigen. Dazu gehört auch, dass<br />

Sie Ihre Vorsorgetermine einhalten und<br />

Sport treiben. Sie werden merken, dass<br />

sich sportliche Betätigung auch positiv<br />

auf Ihr Wohlbefi nden auswirkt. Im August<br />

sorgt die Sonne aus dem Löwen heraus<br />

für gesundheitliches Wohlbefi nden und<br />

motiviert zu Außenaktivitäten. Bleiben<br />

Sie dran.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Nutzen Sie die Kraft der Sonne gleich im<br />

ersten Jahresquartal. Ihr selbstbewusstes<br />

Auftreten und Ihr Charme überzeugen.<br />

Wenn im Sommer Merkur in Ihr<br />

Zeichen tritt, kann Ihnen alles gelingen,<br />

mutig genug sind Sie sowieso. Achtung<br />

im Spätsommer: Sie neigen zu Überheblichkeit.<br />

Zum Glück greift Saturn ein. Im<br />

letzten Jahresdrittel punkten Sie bei den<br />

Kollegen, denn die Sonne verleiht Ihnen<br />

ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.<br />

Gesundheit<br />

Engagement, Zielstrebigkeit und Ehrgeiz<br />

können anstrengend sein. Doch weil Ihnen<br />

nichts verhasster ist als Stagnation,<br />

treiben Sie sich selbst immer wieder an.<br />

Achten Sie aber auf Ihren Kräftehaushalt<br />

und laden Sie Ihre Akkus auf, gönnen Sie<br />

sich Ruhepausen. Ausdauersport hilft,<br />

fi t zu bleiben und die Konzentration zu<br />

steigern. Im Juli steht Mars in Ihrem Zeichen<br />

– nutzen Sie seine Vitalität für Ihr<br />

Wohlbefi nden.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Verstand, Rationalität und logisches Denken<br />

– im Merkurjahr hat Ihr Planet das<br />

Bündel für Sie geschnürt. Ausdauernd,<br />

hartnäckig und konzentriert verfolgen Sie<br />

Ihre Ziele. Probleme gehen Sie mit Leichtigkeit<br />

an. Merkur verleiht Ihnen die nötige<br />

Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermögen.<br />

Das gefällt Kollegen und Vorgesetzten.<br />

Zögern Sie nicht, wenn man<br />

Ihnen im Herbst eine bessere Position<br />

anbietet.<br />

Gesundheit<br />

Achten Sie bei all den geplanten Aktivitäten<br />

immer auf die richtige Bewegung und<br />

einen ausgewogenen Speiseplan. Ein<br />

entspannender Strandurlaub hilft Ihnen,<br />

Ihr Seelenleben und Ihre Gesundheit im<br />

Gleichgewicht zu halten. In aufregenden<br />

Zeiten bewahren Sie einen kühlen Kopf,<br />

wenn Sie im Schwimmbad lange Bahnen<br />

ziehen. Viel Obst und Gemüse sorgen für<br />

ein stabiles Immunsystem und bringen<br />

Sie gut durch die feuchtkalte Jahreszeit.


94 <strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP<br />

››WAAGE‹‹<br />

24.09. – 23.10.<br />

››SKORPION‹‹<br />

24.10. – 22.11.<br />

››SCHÜTZE‹‹<br />

23.11. – 21.12.<br />

Liebe<br />

Ihre Venus befi ndet sich zu Jahresanfang<br />

im Schützen. Singles werden von starker<br />

Sehnsucht nach der idealen Liebe getrieben.<br />

Große Emotionen gefolgt von kurzlebigen<br />

Beziehungen – diese Phase ist<br />

nur kurz. Schon im März lenkt Jupiter aus<br />

dem Schützen ein und Ihre Venus wandert<br />

in den Wassermann – die perfekte<br />

Konstellation für harmonische Liebe. Im<br />

Herbst tanzen Sie auf dem Vulkan – Leidenschaft<br />

pur –, da staunt Ihr Partner.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Der Jahresanfang gestaltet sich nicht besonders<br />

aufregend. Sie haben das Gefühl,<br />

mit angezogener Handbremse zu<br />

fahren. Der Wendepunkt tritt im Sommer<br />

ein, dann stärkt Mars aus dem Löwen<br />

heraus Ihr Selbstbewusstsein und verleiht<br />

Ihnen die Antriebskraft, durchzustarten.<br />

Sie stellen sich neuen Herausforderungen.<br />

Zum Jahresende verleiht Ihnen<br />

Merkur Konzentration für die Zielgerade:<br />

Geschafft – die Lorbeeren gehören Ihnen.<br />

Gesundheit<br />

Dieses Jahr wird es zur Herausforderung,<br />

einen kühlen Kopf zu bewahren –<br />

die Planeteneinfl üsse sorgen für heftige<br />

Turbulenzen. Yogaübungen könnten Ihnen<br />

dabei helfen, den Dingen ausgeglichener<br />

gegenüberzutreten. Und wenn<br />

Ihnen das zu wenig ist, entdecken Sie<br />

einfach eine anstrengende Sportart für<br />

sich. So überstehen Sie die Phase größerer<br />

Anspannung und können sich auf<br />

das Wesentliche konzentrieren.<br />

Liebe<br />

Im Frühling zieht Uranus in Ihr Gegenzeichen<br />

Stier. Ab jetzt wird es leidenschaftlich<br />

– da kann vernunftorientiertes<br />

Denken schon mal auf der Strecke<br />

bleiben. Das Gute daran: Sie nutzen Ihre<br />

Gemütslage und wandeln sie in positive<br />

Energie um. Dadurch fällt es Ihnen viel<br />

leichter als sonst, sich auf Ihr Gegenüber<br />

einzulassen. Für Singles könnte daraus<br />

im November sogar eine feste Beziehung<br />

werden – spätere Ehe möglich.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Dieses Jahr wird Ihnen viel Erfolg einbringen.<br />

Spätestens im Sommer können<br />

Sie zeigen, was Sie drauf haben. Sie<br />

ent wickeln sich mit Instinkt für lukrative<br />

Geschäfte für Ihre Vorgesetzten zu einem<br />

unentbehrlichen Mitarbeiter. Ihre Auffassungsgabe<br />

und das für Ihr Sternzeichen<br />

ungewöhnliche diplomatische Geschick<br />

zahlen sich zum Jahresende aus, auch<br />

wenn Merkur Sie aus der Waage heraus<br />

entschleunigt – das Jahr endet positiv.<br />

Gesundheit<br />

Zu Jahresbeginn machen Ihnen die kalten<br />

Monate ganz schön zu schaffen.<br />

Jetzt ist es ratsam, dass Sie Ihr Immunsystem<br />

mit vitaminreicher Kost stärken<br />

und genügend trinken. Gehen Sie niemals<br />

ohne Schal vor die Tür. Wechselduschen<br />

kurbeln die Durchblutung an.<br />

Bis Mitte des Jahres sollten Sie mit Ihren<br />

Energien haushalten. Im Juli lädt die<br />

Sonne aus dem Krebs heraus Ihre Akkus<br />

endgültig wieder auf.<br />

Liebe<br />

Mit Glücksplanet Jupiter in Ihrem Zeichen<br />

– was soll da noch schiefgehen? Trotzdem<br />

sollten Sie nicht zu selbstsicher sein.<br />

Jupiter sorgt zwar dafür, dass Ihr Charme<br />

umwerfend ist, macht Sie aber auch risikobereit.<br />

Da könnten bei Schützen in<br />

fester Beziehung schnell Gewitterwolken<br />

aufziehen. Ende August sorgt Venus aus<br />

der Jungfrau heraus für Harmonie, Verständnis<br />

und eine wunderbare Zeit.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Sie denken schon eine Weile über Veränderungen<br />

in Ihrem Job nach? Dann<br />

nutzen Sie die erste Jahreshälfte, um Ihre<br />

Pläne in die Tat umzusetzen. Denn Jupiter<br />

kurbelt Ihre Karriere mächtig an. Zum<br />

Herbst könnte Neptun Ihre Motivation etwas<br />

dämpfen. Bleiben Sie hartnäckig.<br />

Der Mond sorgt aus dem Schützen heraus<br />

für eine stimmige Kommunikation mit<br />

Kollegen und Vorgesetzten – Sie bleiben<br />

auf der Gewinnerspur.<br />

Gesundheit<br />

Auch wenn Sie in allen Lebensbereichen<br />

auf der Erfolgswelle reiten – verlieren Sie<br />

nicht Ihre Gesundheit aus den Augen.<br />

Eine tropfende Nase kann auch eine<br />

psychosomatische Reaktion auf ein tiefer<br />

liegendes Problem sein. In diesem Fall<br />

ist es wichtig, die Ursache ausfi ndig zu<br />

machen und die Situation zu klären. Machen<br />

Sie, wenn nötig, einen Schnitt und<br />

vertrauen Sie auf einen Neustart.


<strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP 95<br />

››STEINBOCK‹‹<br />

22.12. – 20.01.<br />

››WASSERMANN‹‹<br />

21.01. – 19.02.<br />

››FISCHE‹‹<br />

20.02. – 20.03.<br />

Liebe<br />

Der Jahresanfang verläuft alles andere<br />

als langweilig. Uranus entfacht aus dem<br />

Stier heraus die Leidenschaft und bringt<br />

Ihr Liebesleben mächtig auf Touren. Singles<br />

fl irten, was das Zeug hält. Auch in<br />

Beziehungen knistert und funkt es. Im<br />

Frühsommer könnte es unter dem Einfl<br />

uss von Saturn zu Unstimmigkeiten<br />

kommen. Keine Sorge: Im September<br />

lösen Sie jedes Problem. Dann kehrt<br />

Ruhe ein.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Gleich zu Jahresanfang halten die Sterne<br />

ein ganzes Füllhorn voller Überraschungen<br />

für Sie bereit. Jupiter macht Sie<br />

selbstbewusst, Sie agieren mit Gründlichkeit<br />

und Disziplin. Trotzdem sollten<br />

Sie genau hinschauen, denn zwischen<br />

Erfolgsaussichten stecken auch Nieten.<br />

Auch wenn Sie als Steinbock eher Einzelkämpfer<br />

sind: Jupiter im Schützen macht<br />

Sie zu einem ausgezeichneten Teamplayer.<br />

Eine neue Geschäftsidee könnte sich<br />

als lukrativ erweisen.<br />

Gesundheit<br />

In den ersten Monaten des neuen Jahres<br />

könnte unter dem Einfl uss von Pluto<br />

und Uranus eine gelegentliche Instabilität<br />

auftreten. Einmal möchten Sie Bäume<br />

ausreißen, dann fühlen Sie sich plötzlich<br />

schlapp. Hören Sie in diesen Phasen auf<br />

Ihren Körper und gönnen Sie ihm die<br />

Pausen, die er einfordert. Danach sind<br />

Ihre Reserven wieder aufgeladen und<br />

Sie können die zweite Jahreshälfte unbeschwert<br />

und voller Tatendrang genießen.<br />

Liebe<br />

Wenn die Venus im März Ihr Sternzeichen<br />

betritt, erwacht in Ihnen eine unglaubliche<br />

Energie. Singles machen sich auf<br />

die Suche nach dem großen Abenteuer<br />

Liebe. Augen auf, Sie könnten in dieser<br />

Zeit Ihren Seelenverwandten treffen.<br />

Auch Wassermänner in fester Bindung<br />

fühlen sich wie frisch verliebt. Vorsicht ist<br />

im Herbst geboten. Tauchen Sie bei Unstimmigkeiten<br />

nicht ab, sondern suchen<br />

Sie das Gespräch.<br />

Beruf und Finanzen<br />

In den ersten Monaten des Jahres haben<br />

Sie Zeit, Altlasten abzuarbeiten. Denn soweit<br />

das Auge reicht sind keine spannenden<br />

Aufgaben oder interessanten Aufstiegsmöglichkeiten<br />

in Sicht. Das ändert<br />

sich im April. Merkur versorgt Sie aus den<br />

Fischen heraus mit diplomatischem Geschick<br />

und Überzeugungskraft. Bei einer<br />

schwierigen Aufgabe verschaffen Sie sich<br />

Respekt. Schon im Herbst haben Sie die<br />

Ziellinie überschritten.<br />

Gesundheit<br />

Lange Spaziergänge an der frischen Luft<br />

wirken sich positiv auf Ihren Herrscherplaneten,<br />

den unruhigen Uranus, aus.<br />

Glücksplanet Jupiter ist immer in Ihrer<br />

Nähe, sodass es Ihnen leichter fällt, sich<br />

ausreichend Zeit für Ihr Wohlbefi nden<br />

zu nehmen. So sind Sie im Herbst noch<br />

nicht voll ausgelastet und können sich<br />

getrost einen Aktivurlaub gönnen. Achten<br />

Sie aber unbedingt auf Ihre Sprunggelenke.<br />

Liebe<br />

Im Januar müssen Fische in einer festen<br />

Beziehung aufpassen: Der Mond befi n-<br />

det sich in der Jungfrau und ist auf Krawall<br />

aus. Nehmen Sie sich zurück und<br />

bleiben Ihrem Partner gegenüber fair.<br />

Nach wenigen Tagen wechselt der Mond<br />

in die Waage und Harmonie kehrt ein.<br />

Singles dürfen sich auf den Mai freuen,<br />

dann schickt Venus Amor auf den Weg.<br />

Bis zum Jahresende verspricht Ihnen der<br />

Kosmos großes Kino: Leidenschaft und<br />

viel Gefühl.<br />

Beruf und Finanzen<br />

Im ersten Quartal haben Sie viel Kopfarbeit<br />

zu leisten: Zum Glück haben wir ein<br />

Merkurjahr, der Planet wird Sie bei kniffeligen<br />

Aufgaben unterstützen. Im Team<br />

sind Sie der gute Zuhörer und überzeugen<br />

mit Gerechtigkeitssinn. Der größte<br />

Teil des Jahres verläuft entspannt, bis im<br />

November Mars in den Skorpion wechselt.<br />

Mit seiner Energie trauen Sie sich<br />

an neue Aufgaben heran. Ihr Konto lässt<br />

am Jahresende größere Investitionen zu.<br />

Gesundheit<br />

Lassen Sie sich in den ersten Monaten<br />

des neuen Jahres von Jupiter aus dem<br />

Schützen heraus nicht unter Druck setzen.<br />

Bei zu viel Stress könnte Ihr Magen<br />

empfi ndlich reagieren. Setzen Sie auf<br />

Ausgeglichenheit. Trinken Sie regelmäßig<br />

Tee und nehmen Sie sich ausreichend<br />

Zeit für Ihre Mahlzeiten. Auch wenn Sie<br />

ab August schon wieder topfi t sind: Behalten<br />

Sie vorerst den Schongang bei.


96 <strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />

SOMMER- UND HERBSTEVENTS<br />

FEIER UNTER BÄUMEN<br />

Das Sommerfest des Marketing Clubs Trier-Luxemburg (MCTL) in der Klosterschenke in Trier-Pfalzel hatte das Motto<br />

„Eat, Drink, Talk & Repeat“.<br />

Fotos: Willy Speicher<br />

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1 Michael Mühlhahn (Bankenimpuls), Solange Mühlhahn (Geschäftsführerin MCTL), Verena Kürsten (Rechtsanwälte Thomas B. Schmidt) 2 Thomas Stiren (rdts AG und<br />

Präsident MCTL), Joachim Heideler (Steuerberatung, Trier), Robert Mehrpahl 3 Hiltrud Zock (Agenturhaus), Sylvia Laurich (Luxemburger Wort), Alexander Laurich (DZ Bank,<br />

Luxemburg) 4 Willi Hubor und Monika Kotz (Hubor & Hubor), Eike Dubois (Phormat), Jürgen Stuhlträger (Hubor & Hubor) 5 Ralf Britten (Trifolion Echternach), Katja und<br />

Winfried Kornberg (Pro Musik) 6 Klaus und Ulrike Krier (Bürosysteme Krier) 7 Corinna Engelmann (Leder Kubach), Martin Pott und Petra Pott Zemanová (MPS Sägen)<br />

8 Michael Mühlhahn (Bankenimpuls), Karin Kaltenkirchen (Modehaus Marx) 9 Sänger Myk Sno’ 10 Ole Seidel (alta4), Kerstin Seidel (Communication Consulting Seidel)<br />

11 Ulrike Krier (Bürosysteme Krier), Barbara Hense (Nestwärme e.V.) 12 Stefan Kutscheid (Faco Immobilien), Nina Bröcker (Bitburger Braugruppe)


<strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />

97<br />

TREFFEN IN TRIER-NORD<br />

Beim Sommerfest der Trierer Industrie- und Handelskammer (IHK) treten Politik und Wirtschaft in einen Dialog: IHK-Präsident<br />

Peter Adrian begrüßte in diesem Jahr rund 300 Gäste im IHK-Zentrum in Triers Norden – darunter war auch die rheinlandpfälzische<br />

Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die dem Mittelstand ein gutes Zeugnis ausstellte. Fotos: Friedemann Vetter<br />

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1 4<br />

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1 Birgit Steil (Steil Kranarbeiten, Trier), Wolfram Leibe (Oberbürgermeister Trier), Silvia Menzel (Sparkasse Trier) 2 Josef Ludwig (Ludwig & Kollegen, Trier), Katarina Barley<br />

(Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, SPD), Dörte Ludwig (Ludwig & Kollegen, Trier) 3 Peter Rotthaus (Bundesverband deutscher Weinkellereien), Gertrud<br />

Rotthaus, Jürgen Stoffel (Westnetz Trier), Marie-Theres Stoffel, Christiane Weber, Joachim Weber (Bürgermeister Stadt und Verbandsgemeinde Konz, CDU) 4 Rudolf Berg<br />

(Polizeipräsident Trier), Peter Bleser (Mitglied des Bundestags, CDU), Werner Langen (Mitglied des Europäischen Parlaments, CDU) 5 Heinz-Helmut Kühn (Rechtsanwalt<br />

Köln), Tobias Scharfenberger (Intendant Mosel Musikfestival) 6 Andrea Meyer (Deutsche Richterakademie Trier), Hiltrud Zock (Agenturhaus Trier) 7 Sven Teuber (Mitglied<br />

des Landtags, SPD), Katrin Werner (Mitglied des Bundestags, Die Linke) 8 Thomas Simon (IT-Haus, Föhren), Sandra Heck (Universität Koblenz-Landau), Harald Raskop<br />

(Kreis Junger Unternehmer Trier) 9 Michael Billen (Mitglied des Landtags, CDU), Juliane Petry, Moritz Petry (Bürgermeister Verbandsgemeinde Südeifel, CDU) 10 Peter<br />

Leyendecker (Firma Leyendecker, Trier), Karin Kaltenkirchen (Modehaus Marx), Andreas Hess (Autohaus Hess), Brigitte Leyendecker 11 Gerd Guillaume (Guillaume, Trier),<br />

Frank Peuckmann (Mentor AG, Trier) 12 Anja Natus, Hanns Rendenbach (Vizepräsident IHK, Leder Rendenbach) 13 Jan Glockauer (IHK Trier), Katarina Barley (Bundesjustizministerin,<br />

SPD), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz, SPD), Klaus Jensen (Honorarkonsul Luxemburg), Peter Adrian (IHK Trier)


98 <strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />

SOMMER- UND HERBSTEVENTS<br />

DIE NÄCHSTE GENERATION<br />

Ein Fest für die Augen und eine riesige Leistungsschau: Die Modenschau „Crovement“ des Faches Modedesign der Hochschule<br />

Trier war ein Höhepunkt der Kultur- und Designtage <strong>2018</strong>. In der Arena Trier zeigten die Bachelor- und Master-Absolventen<br />

ihre Arbeiten. Hervorragend, vielfältig, innovativ und attraktiv. Zwischendurch zeigten die Models (ausgezeichnete) Semesterarbeiten<br />

– Impressionen eines rundum gelungenen Abends im Zeichen der Mode. Übrigens: „Crovement“ setzt sich zusammen<br />

aus Charakter und Movement und bezieht sich auf ein Zitat von Karl Marx: „Jede Bewegung verändert ihren Charakter, wenn<br />

sie von der Utopie zur Realität übergeht.“<br />

Fotos: Clemens Sarholz


<strong>glanzvoll</strong> EVENTS 99


100 <strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />

SOMMER- UND HERBSTEVENTS<br />

DER PREIS DES WEINES<br />

250 Gäste aus 48 Ländern, Weine auf Weltklasse-Niveau und viele Bieter: Bei der 131. Prädikatsweinversteigerung Großer<br />

Ring im Four Side Plaza Hotel Trier erzielte in diesem Herbst mit 200 Euro netto ein Scharzhofberger „Alte Rebe“ des Weinguts<br />

Egon Müller aus Wiltingen einen neuen Weltrekord für einen Kabinett-Wein. Es wurden Weine für fast 1,5 Millionen Euro<br />

versteigert. Auktionator war Max von Kunow (3. Zeile, 3. Foto, links). „Man kann einen solchen Wein noch in 20 bis 30 Jahren<br />

mit Gewinn verkaufen“, sagte Carl von Schubert (3. Zeile, 3. Foto, rechts), Vorsitzender des Großen Rings. Impressionen vom<br />

Tag mit Günther Jauch (1. Spalte, 3. Bild; Weingut van Othegraven, Kanzem).<br />

Fotos: Rainer Neubert


IMPRESSUM<br />

<strong>glanzvoll</strong><br />

Das Magazin für Menschen mit Stil<br />

Die Sonderpublikation wird herausgegeben<br />

vom Trierischen Volksfreund<br />

VERLAG:<br />

Volksfreund-Druckerei<br />

Nikolaus Koch GmbH<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8<br />

54294 Trier<br />

Postfach 3770, 54227 Trier<br />

0651 7199-0<br />

0651 7199-990<br />

E-Mail: <strong>glanzvoll</strong>@volksfreund.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRER:<br />

Thomas Marx<br />

REDAKTION:<br />

Thomas Roth (verantwortlich),<br />

Birgit Markwitan<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier<br />

ANZEIGEN:<br />

Wolfgang Sturges (verantwortlich)<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier<br />

SATZ UND GESTALTUNG:<br />

ensch-media<br />

Paulinstraße 84, 54292 Trier<br />

FEEDBACK<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

haben Sie Fragen oder Anregungen zu <strong>glanzvoll</strong>?<br />

Dann mailen Sie uns: <strong>glanzvoll</strong>@volksfreund.de<br />

DRUCK:<br />

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Nikolaus Bastian Druck<br />

und Verlag GmbH<br />

Robert-Schuman-Str. 5, 54343 Föhren<br />

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Es gilt die Preisliste Nr. 1/<strong>2018</strong><br />

AUFLAGE:<br />

14 000 Exemplare<br />

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Grafik: TMVG, Stefanie Eltges<br />

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102 <strong>glanzvoll</strong> GLORIA<br />

gloria <strong>glanzvoll</strong><br />

SCHÖN, SCHÖNER, AM SCHÖNSTEN?<br />

Liebe Frauen, liebe Männer,<br />

wenn der Tag morgens beim Friseur<br />

so beginnt: Eine junge, sichtlich mitgenommene<br />

Frau im Jogginganzug<br />

kommt rein, und meine Friseurin, ich<br />

nenne sie hier Bettina, entschuldigt<br />

sich bei mir und eilt ihr entgegen. Terminabsprache<br />

vermute ich und liege<br />

völlig daneben. Das Brautfrisuren-<br />

Probestecken mit einer von Bettinas<br />

Kolleginnen ist schiefgelaufen. Für die<br />

Braut eine Tragödie. Weil unglückliche<br />

Menschen immer wieder die gleichen<br />

Sätze sagen, kürze ich hier ab …<br />

… die ganze Nacht kein Auge zugemacht<br />

… kein Vertrauen … gleich gespürt,<br />

dass sie nicht … nicht zugehört<br />

… ungutes Gefühl … Hochsteckfrisur<br />

… möchte nicht mehr von …<br />

Aber die Kollegin hat ihre Version vom<br />

misslungenen Vorabend schon längst<br />

herausgehauen. Die vorgewarnte Bettina<br />

hört zu, entwirrt, bleibt loyal und<br />

führt die Kuh gelassen vom Eis. Eine<br />

gute Friseurin ist eben auch eine gute<br />

Psychologin und so was von diskret.<br />

Von Hochsteckfrisurendramen, Tränen<br />

und Verzweiflung kurz vor der Hochzeit<br />

dringt nichts aus der feuchtwarmen<br />

Salonluft nach draußen.<br />

Am schönsten Tag im Leben muss<br />

eben alles stimmen. Alles! Monatelang<br />

ist geplant, entschieden und gerackert<br />

worden; bis zum krönenden Abschluss<br />

die Haare endlich einvernehmlich zu<br />

Kunstwerken gewunden sind, liegen<br />

die Nerven blank. Location erkämpft.<br />

Rundungen fürs Traumkleid runtergehungert.<br />

Das Menü zusammengestellt,<br />

wenn auch mit kleinen Einschränkungen<br />

– das Budget, Sie verstehen? Blumen<br />

arrangiert. Tischordnung durch.<br />

Alles proper. Alles optimal. Die Gäste<br />

bleiben natürlich auch nicht verschont.<br />

Ich hörte von einem Hochzeitspaar,<br />

das der Festschar sogar diktiert hat,<br />

welche Farbe ihre Kleider haben sollten.<br />

Nein, es waren keine Royals, und<br />

ich weiß nicht, ob Amal Clooney in ihrem<br />

satt-gelben Meghan-Harry-Kleid<br />

durchgegangen wäre …<br />

Der schönste Tag im Leben …? Wer<br />

hat das bloß in die Welt gesetzt? Gilt<br />

der Spruch nur für Frauen oder auch<br />

für Männer? Nicht auszu denken,<br />

wenn nicht – schnell weg damit auf<br />

die Müllhalde. Ein Superlativ lässt<br />

sich nicht steigern und was bliebe<br />

denn noch, wenn die letzte Klammer<br />

der Hochsteckfrisur gelöst, das letzte<br />

Hochzeitsfoto geschossen, das letzte<br />

Glas geleert ist …? Dann kommt der<br />

Absturz in den Alltag, das Traumkleid<br />

wird ganz unromantisch auf Ebay vertickt<br />

und die Normalfigur wiederhergestellt.<br />

Mindestens.<br />

Lasst uns die Ansprüche an den<br />

Hochzeitstag drosseln und die Für -<br />

sorge für alle Tage im Leben hochfahren!<br />

Lieber immer ein warmes Licht<br />

statt einmal grelle Scheinwerfer – ob<br />

mit oder ohne Trauschein.<br />

Herzlich<br />

Ihre gloria <strong>glanzvoll</strong>,<br />

die Ihnen unendlich viele schöne Tage<br />

und ein herrliches Jahr 2019 wünscht!


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