glanzvoll Winter 2018
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WINTER <strong>2018</strong><br />
<strong>glanzvoll</strong><br />
DAS MAGAZIN<br />
FÜR MENSCHEN MIT STIL<br />
Mit großem<br />
Trendteil<br />
MÄNNER<br />
5 EURO<br />
AUS LIEBE ZUR NATUR<br />
Der Tierfi lmer Andreas Kieling spricht über seine Arbeit<br />
ROCKER, HIPSTER ODER WAS?<br />
Männer sind modebewusster geworden, sagt der Trierer Designer Jo Meurer<br />
GENIESSEN IN DER REGION<br />
Rouladen wie von der Großmutter und römische Rezepte
EDITORIAL<br />
Liebe Leser, liebe Leserinnen,<br />
in der <strong>Winter</strong>ausgabe sprechen wir in unserem Editorial die Leser ganz bewusst<br />
zuerst an – immerhin ist ein großer Teil dieses Magazins den Männern<br />
gewidmet. Aber, meine Damen, keine Sorge, auch Sie kommen nicht zu<br />
kurz. Auf unsere Liebeserklärung an einen Bulli freut sich zum Beispiel eine<br />
Kollegin aus der Redaktion schon sehr. Sie fährt selbst keinen VW-Bus, ist<br />
aber vom T1 und T2 so begeistert, dass sie alleine beim Sprechen darüber<br />
nur so sprüht.<br />
Die Kunst des<br />
Schreibens.<br />
Schönes Schreiben ist eine Fragevon<br />
Stil und Persönlichkeit. Erleben Sie bei<br />
uns die Freude an wertvollen Schreibgeräten.<br />
Stilvoll arbeiten. In Büro und Betrieb.<br />
Bulli, mein Bulli. Klischee, mein Klischee. Umschiffen wir doch einfach dieses<br />
ganze Männer- und Frauending und empfehlen Ihnen eine vorurteilsfreie<br />
Lektüre. Für Modefreunde und -freundinnen bieten wir gleich drei Themen<br />
aus der Modestadt Trier: 1. stellen wir die Absolventin der Hochschule und<br />
Fashion Stylistin Cariin Cowalscii vor, 2. spricht der Trierer Designer Jo<br />
Meurer über das Stilbewusstsein der Männer und 3. zeigen wir Fotos der<br />
Modenschau der Hochschule.<br />
Sind Sie auf der Suche nach einem Weihnachtsmenü? Wie wäre es mit<br />
Rouladen nach Art der Klosterschenke in Trier-Pfalzel oder einem Krustenbraten,<br />
wie ihn die alten Römer zubereitet haben? Und weil Grillen das<br />
ganze Jahr über Saison hat: Werfen Sie das Feuer an und bereiten Sie ein<br />
Gericht von Lennox Hastie zu, der in seinem australischen Restaurant nur<br />
auf offener Flamme kocht und ein herrliches Buch geschrieben hat.<br />
Wir haben den prominenten Naturfilmer Andreas Kieling vor einem längeren<br />
Auslandsdreh in seinem Heimatort in der Eifel interviewt. Es war ein interessantes<br />
Gespräch über ein ungewöhnliches Arbeitsleben. Dieser Begriff bekommt<br />
bei ihm eine ganz besondere Bedeutung, weil er lebt, was er macht.<br />
Neue „Terra X“-Folgen im ZDF sind für das Frühjahr 2019 geplant. Viele<br />
Anhänger hat auch seine „Kleine Waldschule“ auf Facebook. Für die kurzen<br />
Filme stellt er sich in die Natur und erzählt drauflos – sehr empfehlenswert.<br />
Für das Thema Uhren möchten wir die Klischeekiste doch noch einmal<br />
öffnen: Unsere Kurzumfrage hat ergeben, dass diese kleinen Wunderwerke<br />
für Männer etwas ganz Besonderes sind.<br />
Kommen Sie gut durch den <strong>Winter</strong>!<br />
Einen herrlichen Start in ein gesundes Jahr 2019<br />
wünscht<br />
Ihr <strong>glanzvoll</strong>-Team!<br />
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6 DER HEIMATMALER<br />
Der Konzer Künstler Karl<br />
Willems findet seine Lieblingsmotive<br />
direkt vor der Haustür<br />
14 NEUGIERIG UND ENGAGIERT<br />
Marie-Luise Niewodniczanska<br />
beantwortet den<br />
<strong>glanzvoll</strong>-Fragebogen<br />
<strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
16 AUFGETISCHT<br />
Zu Besuch in Trier-Pfalzel und<br />
in Burg an der Mosel<br />
22 ESSEN WIE DIE RÖMER<br />
Wenn Geschichte durch<br />
den Magen geht: Kochbuch<br />
neu aufgelegt<br />
24 IM REICH DER TRÜFFEL,<br />
TORTEN UND TARTELETTES<br />
Die Stadt Luxemburg hat<br />
mehr zu bieten als Banken<br />
und Politik: Wie wäre es mit<br />
einem Genusswochenende?<br />
38<br />
<strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />
38 DER DRACHE BRAUCHT<br />
EINEN SONNENHUT<br />
UV-Licht lässt Tattoos verblassen<br />
und kann auch tätowierter Haut<br />
schaden: Was Experten raten<br />
42 DICK ODER DÜNN,<br />
KRANK ODER GESUND?<br />
Wie Körpergewicht und<br />
Gesundheit zusammenhängen<br />
46 SO SCHONEND WIE MÖGLICH<br />
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<strong>glanzvoll</strong> TREND<br />
28 „NACH DEM SHOOTING<br />
IST VOR DEM SHOOTING“<br />
Warum eine Fashion Stylistin<br />
immer dazulernt, erklärt<br />
Cariin Cowalscii<br />
34 KLEINE TRENDS<br />
<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
48 HINGEHEN!<br />
Interessantes Duo und außergewöhnliche<br />
Performer –<br />
das könnte Sie interessieren<br />
52 AB INS MUSEUM!<br />
Ausstellungen im <strong>Winter</strong><br />
54 ZUM SCHMÖKERN UND HÖREN
MÄNNER<br />
Fotos: © Andreas Kieling/NG Buchverlag/Stephan Repke<br />
<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
60 MIT LEIDENSCHAFT,<br />
INSTINKT UND WISSEN<br />
Der Tierfilmer Andreas Kieling<br />
spricht im <strong>glanzvoll</strong>-Interview<br />
über seine ungewöhnliche<br />
Arbeit<br />
<strong>glanzvoll</strong><br />
MOTOR & SPORT<br />
70 ER IST ER.<br />
UNVERWECHSELBAR.<br />
Freiheit, die ich meine – eine<br />
Liebeserklärung an den Bulli<br />
74 DAS JAHR FÜR<br />
OLDTIMER-FREUNDE<br />
Planen Sie 2019:<br />
Wo gibt es Rennen und<br />
Events? Eine Übersicht<br />
70<br />
<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
78 WIR SIND IN DER<br />
RENAISSANCE, NICHT<br />
IM BIEDERMEIER<br />
Männer sind modebewusster<br />
geworden:<br />
Ein Gespräch mit dem<br />
Experten Jo Meurer<br />
über den eigenen Stil<br />
82 EINE KLEINE GESCHICHTE<br />
DER ZEIT<br />
… am Handgelenk:<br />
(Armband-)Uhren sind der<br />
Männer bester Freund –<br />
mechanisch oder auch nicht<br />
<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
86 MUSIC WAS MY<br />
FIRST LOVE …<br />
88 KOCHEN AUF<br />
OFFENEM FEUER<br />
92 HOROSKOP 2019<br />
96 EVENTS<br />
60<br />
101 IMPRESSUM<br />
102 KOLUMNE
6 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
DER HEIMATMALER<br />
Der Konzer Künstler Karl Willems findet seine Lieblingsmotive direkt vor der Haustür<br />
Da kehrt der frischgebackene Meisterschüler 1982 vom Studium<br />
voller Tatendrang zurück in seine Heimat Trier – genauer<br />
gesagt: auf das Weingut der Familie in Konz –, erhält auch<br />
gleich von Erich Kraemer, dem Begründer der Europäischen<br />
Kunstakademie in Trier, das Angebot einer Einzelausstellung<br />
im Palais Walderdorff, die er mit Feuereifer bestückt – figurativ<br />
betonte Bilder, ein wenig verrätselte Malerei, wie er seine<br />
Schau beschreibt –, und zwei Tage später springt ihm die<br />
Überschrift über die Ausstellungsbesprechung im „Trierischen<br />
Volksfreund“ ins Gesicht: „Trauer auf Jute“. Verfasst hatte sie<br />
der damalige Feuilleton-Chef der Zeitung, Hans-Martin Schulte.<br />
„Das hat mich weggepustet“, erinnert Karl Willems sich bis<br />
heute – obwohl er sich inzwischen eher darüber amüsiert. „So<br />
melancholisch habe ich meine Bilder gar nicht empfunden“,<br />
meint er. Doch bei der Lektüre des Textes konnte sich der<br />
Maler mit der Kritik wieder versöhnen: „So schlecht hat er die<br />
Ausstellung nämlich gar nicht dargestellt“, gibt Willems zu.<br />
Karl Willems: 1949 in Trier geboren, ausgebildeter Winzer,<br />
schon als Schüler immer mehr von der Kunst überwältigt und,<br />
obwohl einziger Sohn und Hoffnungsträger für die Fortführung<br />
des Familienbetriebs, von den Eltern auf dem neuen,<br />
durchaus unsicheren Weg voll und ganz unterstützt, als er<br />
ihnen Anfang der 1970er Jahre verkündete, er wolle lieber<br />
malen statt lesen. Es sei eine sehr komfortable Situation für<br />
ihn gewesen, erinnert sich Willems. Das Risiko, als freier<br />
Künstler zu scheitern, habe er im Hinblick auf den sicheren<br />
Hafen Weinbetrieb zu Hause bedenkenlos eingehen können:<br />
„Wenn es nicht geklappt hätte mit der Malerei, würde ich<br />
heute noch Wein machen.“<br />
Aber es hat ja geklappt; Willems gehörte 1974 zu den 23<br />
Bewerbern, die aus 450 ausgewählt und zum Studium an<br />
der „Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe“<br />
zugelassen wurde. Eine solche Aufnahme ist, damals wie<br />
heute, schon die halbe Miete zur erfolgreichen Ausübung<br />
der angestrebten Profession. Obwohl Willems sein Studium<br />
der „Freien Kunst“ von Anfang an ohne Netz und doppelten<br />
Boden in Angriff nahm: Im Gegensatz zu vielen seiner<br />
Kommilitonen hatte er nie vorgehabt, als Kunstlehrer an eine<br />
Schule zu gehen. Was er auch gar nicht gekonnt hätte, wie<br />
er erklärt, denn er hatte kein Abitur.<br />
Sein Studium, das er quasi im Abklingbecken der 1968-er-<br />
Bewegung absolviert hat, war von den gesellschaftlichen<br />
Umbrüchen, die die Republik auf den Kopf stellten, kaum<br />
betroffen. Er und seine Kommilitonen seien nicht angetreten,<br />
um ebenfalls auf die Barrikaden zu gehen und die Gesellschaft<br />
neu zu erfinden. „In unseren Seminaren und Lehrgängen<br />
herrschte eine sehr hohe Arbeitsmoral; man war<br />
mit Feuereifer bei der Sache und wollte etwas leisten.“ In<br />
den Räumen der Akademie sei „das Abenteuer der jungen<br />
Wilden“ ganz weit entfernt gewesen.<br />
Seine ersten Bilder konnten die Leute nicht in einer Galerie,<br />
sondern beim Verzehr von Pizza und Pasta bewundern. „Das<br />
war eine große Ehre für mich“, erinnert sich Willems, „der<br />
Lüpertz hatte in einer Pizzeria eine Ausstellung und mich<br />
gefragt, ob ich auch einiges von mir zeigen wollte.“ Markus<br />
Lüpertz war – neben Albrecht von Hancke – von der Arbeit<br />
seines Meisterschülers offenbar sehr angetan. „Nicht jeder<br />
hat diese Chance bekommen. Das war durchaus ein Ritterschlag.“<br />
Noch heute klingt Stolz in Willems Stimme mit,<br />
wenn er davon berichtet.<br />
Nach dem „Abenteuer Karlsruhe“ zog es ihn allerdings nicht<br />
in die angesagten Kunstzentren der Republik – Düsseldorf,<br />
Köln oder München. Stattdessen ist er nach Hause zurückgekommen,<br />
um zu bleiben: als Chronist seines biografischen<br />
Werdegangs, der in seinem Haus und vor seiner<br />
Haustür sein Lebensthema gefunden hat. Schaut man sich<br />
in seinem Atelier – „Werkstatt“ wäre wohl der passendere<br />
Begriff – um, wird man konfrontiert mit Requisiten aus der<br />
Geschichte seines Elternhauses, die auch die Geschichte<br />
seines eigenen Lebens darstellen. In dem relativ kleinen und<br />
nicht einmal besonders hellen Raum („Nordlicht wird maßlos<br />
überschätzt“, meint Willems schmunzelnd) steht ein wildes<br />
Sammelsurium, bestehend aus gusseisernen Kohleöfen,<br />
alten Holztischen und Kommoden, einem antiken Thonet-<br />
Stuhl mit der typisch geschwungenen Bugholzrückenlehne,<br />
einem Bücherschrank, bestückt in wohlkalkulierter Unordnung,<br />
einem mit der Zeit ausgebleichten Wildschweinschädel<br />
und Kruzifixen. Und die Bilder an den Wänden spiegeln<br />
das Zimmer, in dem der Besucher sitzt, und das, was man<br />
bei einem Blick durch die Fenster sieht: die Fassade seines<br />
mehr als 100 Jahre alten Hauses, die Bäume seines Gartens,<br />
Werkzeuge wie eine Kettensäge mit rot leuchtendem<br />
Griff in der grünen Umgebung, eine Sackkarre vor einem<br />
Schuppen, eine Leiter, die wie halb vergessen unter einem<br />
Baum steht. Es sind Spuren von Menschen, Hinweise auf
<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
7<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
1 Thonet-Stuhl, 2007 – 2014. Öl auf Leinwand. 80 x 80 cm<br />
2 Weißes Tuch mit roten Streifen, 2013. Öl auf Leinwand. 60 x 80 cm<br />
3 Die Erwartung des Stiefmütterchens, 2014. Öl auf Jute, 130 x 97 cm<br />
4 Ein Platz für Alpenveilchen, 2015. Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm<br />
5 Liegend und stehend, 2013. Öl auf Leinwand, 35 x 27 cm<br />
Fotos: © Bernhard Matthias Lutz, Konz<br />
6 Stillleben mit Apfel<br />
Foto: Friedemann Vetter
8 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
ihre Arbeit, die sie soeben vollendet oder unterbrochen und<br />
die Szenerie verlassen haben, vielleicht, um die Stille des<br />
Bildes nicht mit ihrer Anwesenheit zu gefährden.<br />
Und was man auch noch in diesem Werkstatt-Atelier-Zimmer<br />
selbst sehen kann: einen Apfel auf einem Holzbrett, einen Pfirsich<br />
auf der Fensterbank, ein aufgeschlagenes Buch. Auch<br />
den Laptop-Bildschirm, das bei weitem modernste Utensil,<br />
das in diesem zeitlos-ewigen Raum wie ein außerirdischer<br />
Bote aus einer fernen Zukunft wirkt, die in diesem Ambiente<br />
noch weit entfernt zu sein scheint, ist in einem in Grautönen<br />
gehaltenen Bild verewigt, in dem sich der Künstler eine kleine<br />
Eitelkeit erlaubt hat. Die erkennt der Betrachter allerdings nur<br />
bei ganz genauem Hinschauen: Im Bildschirm spiegelt sich<br />
eher schemenhaft das Gesicht des Malers.<br />
Hier und da bricht er die Idylle bewusst auf, kombiniert die<br />
Darstellung antiker Möbelstücke mit Zeugen der Moderne<br />
wie einer schlanken Leselampe und Doppelsteckdosen, die<br />
wegen ihrer Unscheinbarkeit in ein Bild hineinzustellen wohl<br />
kaum einem anderen Maler einfallen würde. Auf diese Weise<br />
öffnen Willems’ Bilder den Blick auf Dinge, die im Alltag<br />
kaum wahrgenommen werden, weil sie in ihrer Funktion so<br />
selbstverständlich geworden sind. So ist seine Kunst, obwohl<br />
auf den ersten Blick so „durchschaubar“ oder „offensichtlich“,<br />
nicht frei von Irritationen – oder zumindest vermuteten<br />
Irritationen, wie er richtigstellt. Denn Kritiker interpretieren oft<br />
„Botschaften“ in seine Bilder hinein, die er nie hat „versenden“<br />
wollen. Ein Rezensent sah in der roten Kettensäge auf dem<br />
grünen Gras ein Element der Gewalt; für Willems ist es einfach<br />
nur ein Werkzeug, das nach Gebrauch liegen gelassen<br />
1 2<br />
3<br />
1 Weißes Tuch mit Früchten, 2011, Öl auf Leinwand,<br />
33 x 41 cm<br />
2 Nach getaner Arbeit, 2016. Öl auf Jute, 146 x 115 cm<br />
3 Die Bank, 2017. Öl auf Leinwand, 81 x 100 cm<br />
Fotos: © Bernhard Matthias Lutz, Konz
<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
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10 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
wurde. „Wir schauen dasselbe Bild an“, erklärt er, „und sehen<br />
doch nicht dasselbe.“ Denn keiner kann die Perspektive,<br />
den Blickwinkel eines anderen Menschen annehmen; dieser<br />
Blickwinkel ist so einmalig wie der Mensch selbst. Und wenn<br />
dieser unterschiedliche Blick schon einen jeweils anderen<br />
und einmaligen Eindruck ergibt, wie vieldeutig werde dann<br />
erst der Inhalt, das Dargestellte wahrgenommen?<br />
Obwohl – oder vielleicht gerade weil – Willems’ Bilder nicht<br />
im herkömmlichen Sinne „spektakulär“ sind, kann man sich<br />
in ihnen verlieren wie in einer friedlichen Landschaft, die<br />
permanent Veränderungen ausgesetzt ist. Willems’ Bilder<br />
verändern sich natürlich nicht, es ist der eine spezielle Moment,<br />
den er festhält, die besondere Lichtwirkung, auf die er<br />
gewartet hat, bis sie seiner Vorstellung von einem perfekten<br />
Bild entsprechen.<br />
Einen wichtigen Förderer fand Willems im Trierer Galeristen<br />
Klaus Hinrichs, der bereits 1982 auf ihn aufmerksam wurde.<br />
Er habe von einem anderen Künstler den Tipp bekommen,<br />
mal in Obermennig vorbeizuschauen. Dort lebe und arbeite<br />
ein angehender Künstler, der sehr vielversprechend zu sein<br />
scheint, stellte er sich dem jungen Maler vor. In der Tat war der<br />
Besitzer des „Kunsthauses“ so begeistert, dass damals eine<br />
„Sammlerfreundschaft“ begann, wie Willems es ausdrückt, an<br />
deren Ende der Künstler seinem Mäzen rund 170 Gemälde,<br />
Grafiken und Drucke verkauft hatte. Hinrichs vertrat Willems<br />
auch auf den großen Kunstmessen in Köln und Frankfurt. Und<br />
da der Galerist zudem gute Verbindungen ins Kultusministerium<br />
hatte, sorgte er dafür, dass Willems’ Werke im Rahmen<br />
einer Ausstellung des Goethe-Instituts auch in Amerika<br />
gezeigt wurden. Die Sammlung des Trierer Ehepaars Ludine<br />
und Klaus Hinrichs ist im Dezember 2017 (siehe Abbildungen<br />
links) in den Besitz des Trierer Stadt museums Simeonstift<br />
übergegangen, das eine Auswahl der Werke, die den Werdegang<br />
des Künstlers als jungen Mann und arrivierten Maler<br />
dokumentieren, in diesem Sommer gezeigt hat.<br />
Bilder von Karl Willems aus der Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift, Trier:<br />
oben: Wer will es wissen?, Zeichnung auf Papier, 1982<br />
unten: Komposition, Zeichnung auf Papier, 1987<br />
Fotos: Stadtmuseum Simeonstift<br />
„Anheimelnd“ heißt der jüngste Katalog, das bleibende Produkt<br />
einer Koblenzer Ausstellung, die die Arbeitsgemeinschaft<br />
Bildender Künstler am Mittelrhein organisiert hat. In dem<br />
schlichten Titel steckt alles, was Karl Willems’ Schaffen prägt<br />
und wofür er selbst steht: die Heimat, das, was einem vertraut<br />
vorkommt, aber auch das Gemütliche und Schutz und<br />
Sicherheit Bietende. Das Friedliche und Harmonische. „Ich<br />
war und bin“, sagt Karl Willems, „ein konservativer Maler.“<br />
Im besten Sinne des Wortes: ein Maler, der etwas bewahrt.<br />
Und dafür sorgt, dass es nicht vergessen wird.<br />
Rainer Nolden
<strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
11<br />
Fotos: Friedemann Vetter<br />
ZUR PERSON<br />
Karl Willems wurde 1949 in Trier geboren. Er studierte 1974<br />
an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe<br />
bei den Professoren Markus Lüpertz und Albrecht von<br />
Hancke, dessen Meisterschüler er 1979 wurde. Seit 1980<br />
lebt und arbeitet Karl Willems in Konz-Obermennig bei Trier.<br />
Seine Werke werden seit 1982 in zahlreichen Einzel- und<br />
Gruppenausstellungen gezeigt. Seit 2004 ist Karl Willems<br />
Mitglied der Darmstädter Sezession.
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In Bitburg und Umgebung kennt sie – wahrscheinlich – jeder: Marie-Luise<br />
Niewodniczanska entstammt der Bit burger Brauerfamilie Simon, ist seit<br />
Jahren Kommunalpolitikerin und ihr Herz schlägt für die Kunst und die<br />
Architektur: Zu ihrem 80. Geburtstag im Frühjahr <strong>2018</strong> hat sie sich eine Ausstellung<br />
im Haus Beda in Bit burg „geschenkt“. Kein Wunder, dass Marie-<br />
Luise Niewodni czanskas Motto „Carpe Diem“ ist.<br />
1. Wo leben Sie am liebsten?<br />
Niewodniczanska: Jetzt in der<br />
Süd eifel. Sieben Jahre in Zürich<br />
und sieben Jahre in Warschau, wo<br />
ich auch sehr glücklich war.<br />
2. Was bedeutet Glück für Sie?<br />
Niewodniczanska:<br />
Gesund zu bleiben im Alter.<br />
3. Was wäre das größte Unglück?<br />
Niewodniczanska: Zu vereinsamen<br />
und Freunde zu verlieren.<br />
4. Ihr größter Traum?<br />
Niewodniczanska: Gesund und<br />
aktiv zu bleiben auch im hohen Alter.<br />
5. Ihre größte Enttäuschung?<br />
Niewodniczanska:<br />
Betrogen zu werden.<br />
6. Was tröstet Sie?<br />
Niewodniczanska:<br />
Zu wissen, dass viele mich schätzen.<br />
7. Was ist Ihr größter Fehler?<br />
Niewodniczanska: Meine Fehler<br />
kennen andere besser als ich.<br />
8. Was ist Ihre beste Eigenschaft?<br />
Niewodniczanska: Fleiß und Toleranz.<br />
9. Wen wollten Sie immer um<br />
Verzeihung bitten?<br />
Niewodniczanska:<br />
Meinen nach 50 Ehejahren<br />
verstorbenen Mann Dr. Dr. h.c.<br />
Tomasz Niewodniczanski.<br />
10. Was verzeihen Sie nie?<br />
Niewodniczanska: Habgier,<br />
Unaufrichtigkeit und übertriebene<br />
Eitelkeit.<br />
11. Worauf sind Sie am<br />
meisten stolz?<br />
Niewodniczanska: Auf meine<br />
drei Söhne und deren Kinder.<br />
12. Was schätzen Sie an Ihrem/r<br />
besten Freund/in?<br />
Niewodniczanska:<br />
Offenheit und Empathie.<br />
13. Was ist Ihr größtes Talent?<br />
Niewodniczanska:<br />
Durchhaltevermögen.<br />
14. Was würden Sie gerne können?<br />
Niewodniczanska: Zu schweigen,<br />
wenn mich etwas bewegt.<br />
15. Ihr Motto?<br />
Niewodniczanska: Carpe Diem.<br />
16. Welches Lied steht ganz oben<br />
auf Ihrer persönlichen Hitliste?<br />
Niewodniczanska:<br />
„Die Forelle“ von Schubert.<br />
17. Welches Buch möchten Sie<br />
unbedingt lesen?<br />
Niewodniczanska:<br />
Christa Wolf „Der geteilte Himmel“.<br />
18. Mit welchen drei Worten<br />
würden Sie sich charakterisieren?<br />
Niewodniczanska: Neugierde.<br />
19. Was soll man Ihnen nie<br />
nach sagen?<br />
Niewodniczanska:<br />
Falsche Nachsage.<br />
20. Ihr Lieblingsmensch?<br />
Niewodniczanska:<br />
Mein verstorbener Mann, meine<br />
polnische Schwägerin.<br />
21. Ihre Lieblingsfigur?<br />
Niewodniczanska: …<br />
22. Wem haben Sie viel zu<br />
verdanken?<br />
Niewodniczanska:<br />
Meinem Vater, meinem Großvater<br />
mütterlicher Seite und meiner<br />
Schwiegermutter.<br />
23. Wie gehen Sie mit<br />
Niederlagen um?<br />
Niewodniczanska:<br />
Versuche, sie zu vergessen.<br />
24. Warum sind Sie beruflich<br />
geworden, was Sie sind?<br />
Niewodniczanska:<br />
Baukultur und Stadtentwicklung<br />
haben mich schon früh interessiert.<br />
25. Wo stehen Sie gerade auf<br />
Ihrer persönlichen Wohlfühlskala?<br />
Niewodniczanska:<br />
Mittig, insgesamt gut.<br />
26. Hätten Sie einen Wunsch frei, …<br />
Niewodniczanska: …<br />
27. Welche Architektur/welches<br />
Gebäude begeistert Sie?<br />
Niewodniczanska:<br />
Nach wie vor die Trierer Basilika<br />
und die Trierer Kirche St. Paulin,<br />
in der ich geheiratet habe.
<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
15<br />
ZUR PERSON<br />
Marie-Luise Niewodniczanska, geborene<br />
Simon, Jahrgang 1938, ist<br />
in Bitburg zur Schule gegangen,<br />
hat in Freiburg Kunstgeschichte<br />
und Archäologie studiert und in<br />
Zürich ihren späteren Mann Tomasz<br />
Niewodniczanski kennenlernte, ihr<br />
Architekturstudium abgeschlossen.<br />
Mit ihm lebte sie sieben Jahre in<br />
Warschau, lernte Polnisch und arbeitete<br />
als Übersetzerin. 1974 kehrte<br />
das Paar nach Bitburg zurück. Frau<br />
Niewo, wie sie in der Eifel genannt<br />
wird, übernahm Lehraufträge an der<br />
Fachhochschule Trier.<br />
Schwerpunkt: Denkmalpflege im<br />
ländlichen Raum. Die Professur folgte<br />
1991. Sie hat drei Söhne und sieben<br />
Enkelkinder. Seit 1985 engagiert<br />
sie sich als Jurorin des Wettbewerbs<br />
„Unser Dorf hat Zukunft“; seit 2013<br />
stiftet sie Preise für den Baukultur-<br />
Wettbewerb des Eifel kreises Bitburg-<br />
Prüm, 2013 wurde sie zur Präsidentin<br />
der Europäischen Vereinigung<br />
Bildender Künstler aus Eifel und<br />
Ardennen (EVBK) gewählt. Die Liste<br />
ihrer Auszeichnungen und Ehrungen<br />
ist lang – darunter unter anderem:<br />
Verdienst orden des Landes Rheinland-Pfalz<br />
(1983), Silberne Halbkugel<br />
des Deutschen Nationalkomitees<br />
für Denkmalschutz (1988), Bundesverdienstkreuz<br />
(2008). 2015 wurde<br />
sie mit dem Deutschen Bürgerpreis<br />
im Eifelkreis Bitburg-Prüm für ihr<br />
Lebenswerk ausgezeichnet. Sie<br />
engagiert sich zudem seit 1994 im<br />
Stadtrat Bitburg und ist im Vorstand<br />
der deutsch-polnischen Stiftung für<br />
Kulturpflege und Denkmalschutz.<br />
Marie-Luise Niewodniczanskas Herz schlägt für die Kultur.<br />
Foto: Dagmar Schommer
16 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
AUFGETISCHT!<br />
Zu Besuch in Trier-Pfalzel und Burg an der Mosel<br />
Christian Zenners Rinderroulade ist bei den Gästen beliebt.<br />
Fotos: Friedemann Vetter<br />
CHRISTIAN ZENNER, KLOSTERSCHENKE, TRIER-PFALZEL<br />
Der unwiderstehliche Duft von Oma<br />
Lies’ Ochsenbrust und der Geschmack<br />
der saftigen Rinderrouladen von Mutter<br />
„Oma“ Monika haben sich in die Kind -<br />
heitserinnerungen von Christian Zenner<br />
regelrecht eingebrannt. Lange hat<br />
er davon gezehrt. Losgelassen haben<br />
ihn diese Gerichte nie. Vor sechs Jahren<br />
beschlossen der Küchenchef des<br />
Hotel-Restaurants Klosterschenke in<br />
Trier-Pfalzel und seine Frau Chris tiana<br />
Lentes ihre Speisekarte in ihrem Restaurant<br />
„Gregors Einkehr“ zu ändern.<br />
„Wir dachten, wir haben so tolle Produkte<br />
in der Region. Wir gucken mal,<br />
ob wir nicht Fleisch von Tieren kaufen<br />
können, die hier auf der Weide stehen.“<br />
Also verbannten sie das argentinische<br />
Rindfleisch aus ihrem Angebot und<br />
sahen sich nach Alternativen um. Fündig<br />
wurden sie bei einem Erzeuger in<br />
Bollendorf. „Je kürzer der Weg vom<br />
Erzeuger in die Küche, desto besser<br />
für das Produkt“, ist Zenner felsenfest<br />
überzeugt. Doch das Rindfleisch war<br />
erst der Anfang.<br />
Mittlerweile bezieht der Koch weiteres<br />
Rind- sowie Schweinefleisch aus<br />
einer Metzgerei in Kenn, die Bioland-<br />
Produkte anbietet. Forellen lässt er aus<br />
Quint kommen, Wels aus Abtshagen<br />
in Mecklenburg-Vorpommern an der<br />
Ostsee. Warum von soweit? „Er wird<br />
nachhaltig gezüchtet und von meinem<br />
Großverbraucher-Service mitgeliefert.“<br />
Moselfisch dagegen gehört nicht gerade<br />
zu Zenners Lieblingsprodukten.<br />
Dafür umso mehr Obst und Gemüse,<br />
das er – je nachdem, was es gerade<br />
gibt – als eine Art Cross-over-Küche<br />
anbietet. Das komme bei den Gästen<br />
gut an, sagt der Küchenchef. Langweilig<br />
kochen ist Zenner ein Graus.<br />
Und Regionales ohne Pfiff kommt nicht<br />
auf seine Teller. Moderne Akzente will<br />
er setzen, aber ohne Chichi. Ein gutes<br />
Beispiel dafür ist die Kombination Blut-
<strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
17<br />
Rezept<br />
RINDERROULADE VON OMA MONIKA<br />
Zutaten: Beim Metzger Rinder-Oberschale<br />
besorgen oder noch besser bereits<br />
geschnittene Rouladen à 160 bis<br />
180 Gramm. Diese breitet man nebeneinander<br />
aus, salzt und pfeffert sie von<br />
beiden Seiten. Dann bestreicht man sie<br />
großzügig mit Senf und belegt jede mit<br />
zwei bis drei Scheiben Rauchfleisch,<br />
einer Essig gurke und – je nach Größe<br />
– mit einer halben oder einer viertel<br />
Zwiebel.<br />
Zubereitung: Nun werden die Rouladen<br />
fest eingerollt, so dass die Füllung<br />
darin bleibt. Es gibt verschiedene<br />
Möglichkeiten, die Roulade zu fixieren:<br />
Entweder man nimmt Bindfaden<br />
oder eine Rouladen-Nadel oder einen<br />
Zahnstocher. Egal, für was man sich<br />
entscheidet, es muss vor dem Servieren<br />
entfernt werden. Die Rouladen<br />
werden nun von allen Seiten scharf<br />
angebraten und dann wieder aus dem<br />
Topf genommen, in dem man nun<br />
Zwiebel, Sellerie, Möhren und Lauch<br />
zusammen anbrät. Das ergibt eine leckere<br />
braune Soße. Hat das Gemüse<br />
Farbe angenommen, löscht man mit<br />
Rotwein ab und füllt mit Wasser auf.<br />
Ein Löffel Tomatenmark passt hervorragend.<br />
Hier hinein legt man nun<br />
wieder die Rouladen, legt einen Deckel<br />
darauf und lässt alles zirka zwei<br />
Stunden langsam köcheln.<br />
Anrichten: Wenn die Rouladen gar<br />
sind, nimmt man sie aus der Soße, entfernt<br />
den Zahnstocher oder Bindfaden,<br />
und bindet die Soße mit Speisestärke<br />
oder wer es mag mit Soßenbinder. Die<br />
Soße jetzt noch mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken, die Rouladen wieder<br />
hineinlegen und genießen.<br />
Beilagen: Je nach Jahreszeit passen<br />
dazu Rotkohl und Klöße oder – wie in<br />
der Klosterschenke – Kartoffelpüree<br />
und Möhren gemüse.<br />
Saarstr. 116–118 •54290 Trier<br />
Tel.: +49(0) 65131277<br />
Fax: +49(0) 6513092 46
18 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
und Leberwurst Asia Style im Frühlingsröllchen<br />
auf Viezkraut. „Ich will die<br />
Gerichte aufwerten, indem ich etwas<br />
Neues hinzukreiere. Die Frühlingsröllchen<br />
sind der Aha-Effekt, wenn man<br />
auf den krossen Teig beißt.“<br />
Christian Zenner wechselt die Saisonkarte,<br />
die er zusätzlich anbietet, alle<br />
sechs bis acht Wochen. Seinen Hausgästen<br />
offeriert er ein nachhaltiges<br />
Frühstücks-Büffet mit Bioprodukten<br />
mit selbst gemachten Marmeladen. In<br />
der ehemaligen Klosterkapelle beherbergt<br />
Zenner sein Restaurant „Adulas<br />
Refugium“, benannt nach der Äbtissin<br />
und Klostergründerin Adula. Dort wird<br />
gehobene Küche angeboten.<br />
Bei den Gästen scheint das Angebot<br />
aus Bioland- und Demeter-Produkten<br />
(also ökologisch angebauten Lebensmitteln)<br />
gut anzukommen, auch wenn<br />
dadurch ihre Rechnung etwas höher<br />
ausfällt. „Die Kunden zahlen gerne ein<br />
paar Euro mehr, weil sie wissen, wo<br />
das Fleisch oder die Wurst herkommen.<br />
Sie registrieren, dass es anders<br />
schmeckt“, freut sich der Koch. Ehefrau<br />
und Klosterschenke-Inhaberin<br />
Christiana Lentes schränkt ein: „Überall,<br />
wo es wirtschaftlich ist, setzen wir<br />
Bioland- und Demeter-Produkte ein.“<br />
Zurück zum Ursprünglichen, zur Tradition,<br />
ist wieder ein Trend, hat Lentes<br />
festgestellt. Nicht ohne Verwunderung.<br />
Als ihr Mann die von ihm heiß geliebten<br />
Rouladen seiner Mutter Monika auf die<br />
Karte setzen wollte, riet sie ihm zuerst<br />
ab. Mittlerweile ist „Roulade reloaded<br />
mit Kartoffelpüree und Möhrengemüse“<br />
der Renner.<br />
Zum Essen trinken viele gerne Wein.<br />
Aus der Region, versteht sich. „Wir<br />
brauchen keine internationalen Weißweine,<br />
denn die hiesigen Weine sind<br />
richtig gut. Auch die Roten werden<br />
von Jahr zu Jahr besser“, sagt Zenner.<br />
Für die Auswahl ist jedoch seine<br />
Frau zuständig. Sie sorgt dafür, dass<br />
alle Kunden einen Tropfen finden, der<br />
ihnen mundet. Und so finden sich<br />
neben regio nalen Winzersekten und<br />
Weiß weinen zwei Champagner und<br />
internationale Rotweine. Als Extra-Bonbon<br />
bietet die Chefin zusätzlich einen<br />
Moselwein der Woche an: „Als Dachmarke-Mosel-Betrieb<br />
bieten wir zu 80<br />
Prozent Weine von der Mosel an.“<br />
Ihr Konzept scheint aufzugehen. Denn<br />
die Gäste, die an lauen Sommertagen<br />
gerne in dem 100 Jahre alten Sommerlindengarten<br />
Zeit verbringen, kommen<br />
zahlreich. So zahlreich, dass Christiana<br />
Lentes und Christian Zenner noch ein<br />
paar Zimmer an ihr Hotel anbauen wollen.<br />
Über diesen Erfolg freut sich auch<br />
Mutter Monika. Verona Kerl<br />
Text und Rezept sind im Trierischen<br />
Volksfreund in der Serie „Heimat - Genuss“<br />
erschienen<br />
EXTRA<br />
Die Geschichte der „Klosterschenke“ beginnt bei den Römern.<br />
Im Trierer Stadtteil Pfalzel bleibt eine spätrömische<br />
Palast- und Festungsanlage in römischer Bausubstanz erhalten.<br />
Dort wird um 625 ein Benediktinerkloster für adelige<br />
Nonnen gegründet. Die heilige Adula (ehemalige Äbtissin)<br />
vererbte dem Kloster den Ort Pfalzel (Palatiolum). Im Laufe<br />
seiner wechselvollen Geschichte wurden Kloster und Stiftskirche<br />
mehrmals zerstört, wieder auf- und umgebaut. Nur<br />
der südliche Kreuzgangflügel ist heute noch erhalten und<br />
wurde restauriert. Gäste des Restaurants „Gregors Einkehr“<br />
können dort speisen. In der ehemaligen Klosterkapelle ist<br />
das Restaurant „Adulas Refugium“ untergebracht. Lentes’<br />
Urgroßvater erwarb das ehemalige Kloster 1924. Der Betrieb<br />
wurde mit dem „Green-Chefs-Label“ ausgezeichnet, das<br />
für regionale Lebensmittel, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein<br />
und fairen Umgang mit Mitarbeitern steht.<br />
KONTAKT<br />
KLOSTERSCHENKE HOTEL RESTAURANT<br />
Klosterstraße 10<br />
54293 Trier-Pfalzel<br />
Telefon: +49 (0)651 96844-0<br />
info@hotel-klosterschenke.de<br />
www.hotel-klosterschenke.de<br />
Öffnungszeiten Klosterschenke im <strong>Winter</strong>:<br />
Mo.-Fr. 15-23 Uhr, Sa.-So. 12-23 Uhr.<br />
Dienstag Ruhetag.<br />
GREGORS EINKEHR<br />
Warme Küche:<br />
Mo.-Fr. 18-21 Uhr, Sa.-So. 12-14 und 18-21 Uhr.<br />
Nachmittags hausgemachte Kuchen & Bistrogerichte.
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20 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
HARRY SCHNEIDER, RESTAURANT ZUM MOSELFISCHER HARRY, BURG (MOSEL)<br />
Es raucht und knistert in seiner Räucherkammer,<br />
als Harry Schneider den<br />
Gasbrenner auf einen Scheit Buchenholz<br />
richtet. Schneider kneift die Augen<br />
zusammen und schließt die Tür der<br />
Räucherkammer. An diesem Tag ist der<br />
44-jährige Berufsfischer aus Burg nicht<br />
mit seinem Boot auf der Mosel unterwegs,<br />
um die Stellnetze zu kontrollieren,<br />
vielmehr wird der eigene Fang und<br />
noch mehr über Rauch und Feuer heiß<br />
geräuchert. An einem Metall wagen<br />
hängen Forellen, die eine Mitarbeiterin<br />
fein säuberlich ausgenommen hat.<br />
Schneider lässt das Feuer einige Minuten<br />
brennen. Denn erst wenn die<br />
Temperatur in der Räucherkammer<br />
stimmt, wird der Fisch über das Buchenholzfeuer<br />
geschoben. „Vor dem<br />
Räuchern wird der Fisch zwölf Stunden<br />
in Salzlake eingelegt“, erklärt Schneider.<br />
„Die meisten Räuchereien arbeiten<br />
mit Gasöfen, aber mein Großvater<br />
hat immer gesagt: ‚Nimm besser<br />
Buchenholz zum Heizen.’ So machen<br />
wir es bis heute. Das Holz bekommen<br />
wir aus den heimischen Wäldern.“ Der<br />
Geschmack des über Buchenholz geräucherten<br />
Fisches sei unverkennbar,<br />
sagt Schneider. „Dazu verwenden wir<br />
keine anderen Gewürze.“<br />
Später will er Aale in den Rauch hängen,<br />
so wie es ihm sein Großvater Karl-<br />
Heinz Abshagen beigebracht hat. „Der<br />
ist 1962 aus dem Norden von Travemünde<br />
an die Mosel gekommen.“ Mit<br />
16 Jahren ging Schneider bei seinem<br />
Großvater in die Lehre. „1997 habe ich<br />
meinen Fischwirtschaftsmeister gemacht.“<br />
Ein heutzutage beinahe ausgestorbener<br />
Beruf. „Aus Deutschland und<br />
Fischwirtschaftsmeister Harry Schneider bietet seinen Gästen allerlei rund um Fisch – zum Beispiel in Weinteig<br />
gebackenes Zanderfilet, über Buchenholz geräucherte Forelle oder Räucheraal. Fotos: Christian Moeris<br />
Österreich zusammen kamen am Prüfungstag<br />
am Starnberger See gerade<br />
mal 13 Teilnehmer.“ Fischer Schneider<br />
befischt auf der Mosel zwischen den<br />
Staustufen Enkirch und St. Aldegund<br />
(Landkreis Cochem-Zell) eine Strecke<br />
von 24,5 Kilometern Länge. Zweimal<br />
in der Woche ist er mit seinem Boot
„Arche Noah 2“ auf dem Fluss unterwegs,<br />
um Reusen und Stellnetze auszubringen<br />
oder einzuholen. Doch was<br />
fängt man in der Mosel? Aale, Barsche,<br />
Zander, Rotaugen und manchmal ist<br />
auch ein Hecht dabei. „Im Allgemeinen<br />
ist es nicht mehr wie vor 20 Jahren“,<br />
sagt er, „zu Beginn des Jahres haben<br />
wir dennoch sehr gut gefangen.“ Aber<br />
um den Bedarf an Rotaugen in Luxemburg<br />
und den Straußwirtschaften in<br />
Trier zu befriedigen, meint Schneider,<br />
würden manche Kollegen sogar bis<br />
nach Berlin fahren, um Rotaugen einzukaufen.<br />
Kaum zu glauben: Die meisten Aale,<br />
die Schneider mit seinen Reusen fängt,<br />
landen gar nicht im Räucherofen. Der<br />
Fang werde an die Aalschutzinitiative<br />
verkauft, sagt Schneider. Sie kauft die<br />
Tiere und chauffiert sie lebend in Tanklastwagen<br />
bis an den Rhein, von wo<br />
aus sie ohne gefährliche Hindernisse<br />
wie die Turbinen zur Stromerzeugung<br />
ins Meer abwandern können. An manchen<br />
Tagen habe er bis zu 80 Kilo Aal<br />
in den Reusen, verrät Schneider.<br />
Die Produktpalette seiner Fischräucherei<br />
erweitert Schneider aber auch mit<br />
Forellen, die er, wie er sagt, zukaufen<br />
muss, da sie in breiten Strömen wie<br />
der Mosel nicht heimisch sind. Den<br />
Kunden und Gästen seiner Gaststätte<br />
in Burg an der Mosel schmecken die<br />
Forellen dennoch köstlich. Schneider<br />
serviert die Forellenfilets mit leichter<br />
Buchenrauchnote an selbstgemachtem<br />
Sahnemeerrettich und reicht dazu<br />
Schwarzbrot und Butter. Garniert wird<br />
das Ganze mit einem Salatbouquet,<br />
Weintrauben und Tomatenstücken.<br />
Noch aromatischer – aber wohl auch<br />
gehaltvoller als die Forellen – schmeckt<br />
der Aal, den Schneider nach zweieinhalb<br />
Stunden aus der heißen Räucherkammer<br />
holt.<br />
„Er hat jetzt eine Kerntemperatur von<br />
65 Grad. Vakuumiert hält der sich<br />
etwa drei bis vier Wochen“, erklärt der<br />
Fischwirtschaftsmeister, der mit seinem<br />
Räucherfisch auch die heimische<br />
Gastronomie beliefert. In der Küche<br />
seiner liebevoll eingerichteten Gastwirtschaft<br />
„Moselfischerei Schneider“<br />
in Burg arbeitet der 56-jährige Mitarbeiter<br />
Norbert Kuntz, der zur Mittagszeit<br />
die Frittierpfanne auf den Gasherd<br />
stellt, um eine weitere Spezialität des<br />
Hauses zuzubereiten: in Weinteig gebackenes<br />
Zanderfilet. Serviert wird die<br />
moselländische Köstlichkeit an hausgemachtem<br />
Speckkartoffelsalat und –<br />
selbstverständlich auch hausgemachter<br />
– Remouladensoße.<br />
„Statt Bierteig, den man kennt, nehmen<br />
wir für unseren Backteig trockenen<br />
Riesling“, erklärt Kuntz. Als Backfisch<br />
im Moselweinteig wird im Restaurant<br />
zudem Kabeljau angeboten. „Wenn<br />
Barsch gefangen wird, bieten wir auch<br />
diesen Fisch als Tagesgericht an.“ An<br />
anderen Tagen gibt es gebackene Rotaugen<br />
– je nachdem, was der Fluss<br />
hergibt. Schneider: „Rotaugen bis zu<br />
einer Größe von 18 oder 20 Zentimetern<br />
kann man entschuppen und direkt<br />
bei 180 Grad frittieren.“ Größere Exemplare<br />
müsse man nach dem Backen<br />
noch zwei Tage in einen Essigsud einlegen,<br />
um die Gräten zu zersetzen, erklärt<br />
der Fischwirtschaftsmeister. Aber<br />
dieser Moselfisch sei eher etwas für<br />
ältere Generationen, meint Schneider,<br />
„die das kennen“. Doch welcher Fisch<br />
schmeckt dem Moselfischer selbst am<br />
besten? „Mein Lieblingsfisch ist der<br />
Barsch – ganz einfach in Butter gebraten.“<br />
Christian Moeris<br />
Dieser Text ist im Trierischen Volksfreund<br />
in der Serie „Heimat - Genuss“<br />
erschienen<br />
KONTAKT<br />
RESTAURANT ZUM<br />
MOSELFISCHER HARRY<br />
Moselstr. 38<br />
56843 Burg/Mosel<br />
Telefon: +49(0)6541 2956<br />
www.moselfischerei.de<br />
Im <strong>Winter</strong> voraussichtlich<br />
bis Weihnachten geöffnet.<br />
Vor einem Besuch besser<br />
anrufen und nachfragen.
22 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
ESSEN WIE DIE RÖMER<br />
Wenn Geschichte durch den Magen geht: Kochbuch neu aufgelegt<br />
Wenn das Interesse für Geschichte<br />
und Kochen zusammenfällt, dann<br />
kommt so etwas Kreatives wie ein<br />
Buch über die Küche der Römer dabei<br />
heraus: Autor ist Edgar Comes,<br />
Jahrgang 1964, aus Pickließem im<br />
Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort haben<br />
seine Vorfahren 75 Jahre eine Gastwirtschaft<br />
betrieben. Schon als Kind<br />
hatte der Vermessungsinge nieur Interesse<br />
an römischer Geschichte. 1988<br />
wurde er Mitglied der „Milites Bedenses“<br />
in Bitburg, einem Verein, der sich<br />
mit der experimentellen Archäologie<br />
befasst. Dadurch besuchte Comes<br />
Römer-Events in ganz Europa. Zudem<br />
unter stützte er das Rheinische<br />
Landesmuseum in Trier ehrenamtlich<br />
bei Grabungen. Kein Wunder, dass er<br />
seine Liebe zum Kochen mit der römi<br />
schen Geschichte verband. Comes<br />
leitet römische Kochworkshops und<br />
Kurse in römischer Küche. 2008 gab<br />
er sein Römer-Kochbuch heraus,<br />
das ein Jahr später beim „World<br />
Cookbook Award“ in Paris ausgezeichnet<br />
wurde. Nach mehreren<br />
Neuaufl agen gibt es jetzt<br />
ein komplett neues und vor<br />
allem neu illus triertes Buch<br />
im Verlag Zauberfeder.<br />
Gekocht und fotografi ert wurden die<br />
Hauptgerichte, Beilagen und Desserts<br />
im „Alten Kelterhaus“ des Spitzenkochs<br />
Markus Plein in Wintrich an der Mosel.<br />
Berufl ich ist Edgar Comes, der Kenner<br />
der römischen Küche, Personalchef<br />
des Katasteramts Westeifel-Mosel in<br />
Bernkastel-Kues, Ortsbürgermeister in<br />
Pickließem und Mitglied des VG-Rats<br />
Bitburger Land.<br />
(BP/red)<br />
BUCHTIPP<br />
Edgar Comes:<br />
Römer-Kochbuch<br />
Verlag Zauberfeder,<br />
Braunschweig,<br />
128 Seiten mit 50 Rezepten,<br />
19,90 Euro<br />
Im Buchhandel und online über<br />
zauberfeder-shop.de<br />
Rezept<br />
CRÈME BRÛLÉE/EIFELER EIERKÄSE<br />
TIROPATINAM<br />
(Originalrezept von Apicius)<br />
Zutaten (für vier Personen):<br />
5 Eier<br />
500 ml Milch<br />
4 EL Honig<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
Zubereitung:<br />
Die Eier mit der Milch und dem Honig aufschlagen und<br />
das Ganze im Wasserbad im Backofen zugedeckt stocken<br />
lassen. Mit frischem Pfeffer bestreuen und servieren.
Rezept<br />
W<br />
UH<br />
KRUSTENBRATEN NACH OSTIENSER ART<br />
RMB<br />
DUHREN<br />
OFELLAS OSTIENSES<br />
(Originalrezept von Apicius)<br />
Zutaten (für vier Personen):<br />
1 Kilo Schweinekrustenbraten mit ganzer Schwarte<br />
3 Ästchen frischer Liebstöckel<br />
2 Ästchen frischer Dill<br />
4 Lorbeerblätter<br />
2 Schalotten<br />
3 Messerspitzen gemahlener Kreuzkümmel<br />
Salz, schwarzer Pfeffer, Koriander aus der Mühle<br />
Liquamen (thailändische Fischsoße)<br />
50 ml Passum (Rosinenwein)<br />
Zubereitung:<br />
Den Braten auf der Fleischseite karreeförmig ein schneiden, ohne die<br />
Schwarte anzuritzen. Auf der Fleischseite mit Salz, Pfeffer und Koriander<br />
würzen. Aus Liquamen, Pfeffer, dem fein gehackten Liebstöckel,<br />
Dill, Lorbeerblättern und den Schalotten eine Marinade zubereiten und<br />
den Braten ein bis zwei Tage einlegen. Anschließend den Braten mit<br />
Schaschlikspießen aus Holz zusammenstecken und im Ofen backen.<br />
Den Bratenfond mit Marinade aufgießen, in einem Topf erhitzen und<br />
mit Pfeffer, Liquamen und Passum abschmecken und mit Mehl binden.<br />
Den Braten aus dem Ofen nehmen, die Stücke von der Schwarte lösen<br />
und in der Soße servieren.<br />
WARTUNG<br />
REPARATUR<br />
RESTAURATION<br />
Fotos: Jens Christoph und Edgar Comes, Foodstyling: Markus Plein und Tino Kalning<br />
Simeonstraße 29 | 54290 Trier<br />
0651 9941155 |www.hans-press.de<br />
uhrmacherwerkstatt@hans-press.de
24 <strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN<br />
IM REICH DER TRÜFFEL,TORTEN UND TARTELETTES<br />
Die Stadt Luxemburg hat mehr zu bieten als Banken und Politik: Wie wäre es mit einem Genusswochenende?<br />
„Wir sind mehr als Finanzen und Europa“,<br />
behauptet Heide Walch, „die Vielfalt<br />
und die Gegensätze machen Luxemburg<br />
so spannend“, unterstreicht<br />
die quirlige Stadtführerin und eilt zur<br />
nächsten Station. Es gibt viel zu sehen<br />
– und auch viel zu probieren für die<br />
Journalistengruppe aus Deutschland<br />
und Frankreich. Die ist auf Einladung<br />
von „Luxembourg for Tourism“ zu<br />
Gast und das Thema lautet: „Made in<br />
Luxembourg: Entdecken Sie die Küche<br />
und die typischen Produkte des<br />
Großherzogtums“.<br />
So beginnt der Aufenthalt auch auf<br />
der Dachterrasse des Hotels Le Place<br />
d'Armes mit einem Glas Crémant, gefolgt<br />
von einem Drei-Gang-Menü im<br />
Restaurant „Plëss“, was so viel wie<br />
Platz bedeutet. Und auf dem ist immer<br />
was los, Geschäfte, Restaurants, Cafés<br />
und Kneipen laden zum Besuch. Von<br />
hier aus starten wir den Stadtrundgang<br />
mit Heide Walch, die uns zuerst zum<br />
Place de la Constitution mit dem Mahnmal<br />
„Gëlle Frau“ (Goldene Frau) für die<br />
gefallenen Luxemburger Soldaten des<br />
Ersten Weltkriegs führt. Von hier genießt<br />
man einen schönen Blick auf das<br />
Petrusstal, die grüne Lunge der Stadt,<br />
und die Adolphe-Brücke. „Das ist eine<br />
von über 100 Brücken in der Stadt“,<br />
erklärt Heide Walch, „Luxemburg liegt<br />
zwischen 230 und 380 Meter hoch.“<br />
Und sie hat weitere Zahlen parat: In<br />
der Stadt gebe es 160 Nationalitäten.<br />
Sie trügen dazu bei, dass die Metropole<br />
eine besondere Ausstrahlung<br />
habe: vielsprachig, vielfältig, lebendig<br />
und kreativ. Wer ohne Stadtführer unterwegs<br />
ist, kann auf dem ausgeschilderten<br />
„Wenzel-Rundweg“ jede Menge<br />
weiterer Sehenswürdigkeiten erleben:<br />
„1000 Jahre in 100 Minuten“.<br />
Süße Träume in Rot und Rosa: Blick auf die Auslagen mit Tartelettes in der Pâtisserie Oberweis in Luxemburg.<br />
Wir aber sind bei einer kulinarischen<br />
Institution Luxemburgs angekommen,<br />
der Patisserie Oberweis in der Grand<br />
Rue, Hoflieferant und Familienbetrieb<br />
seit über 50 Jahren. Die schmale Fassade<br />
täuscht, dahinter verbirgt sich<br />
ein langgestreckter Verkaufsraum und<br />
darüber weitere Etagen. Jeff Oberweis,<br />
der den Betrieb zusammen mit seinem<br />
Bruder Tom führt, begrüßt die Gruppe<br />
und zeigt uns sein buntes und süßes<br />
Reich – ein Paradies für Naschkatzen.<br />
Dann darf probiert werden: Macarons<br />
in vielen Farben und Aromen, Pralinen<br />
und Trüffel, Schokolade aus etlichen<br />
Kontinenten, Torten, Tartes und Tartelettes<br />
sowie Eis-Spezialiäten. Produkte<br />
der Extraklasse, alle selbst hergestellt,
<strong>glanzvoll</strong> GENIESSEN 25<br />
weiter, in der Rue de L'Eau, lockt ein<br />
weiteres Feinkostgeschäft: La boutique<br />
Léa Linster, hier lässt die Sterneköchin<br />
Pasteten und Pralinen, Konfitüren,<br />
Wein und Sekt verkaufen. Und<br />
nebenan bietet ein offizielles Souvenir-<br />
Geschäft der Stadt Luxemburg diverse<br />
Qualitäts-Produkte aus der Region an.<br />
Ein Erlebnis ist auch der Besuch des<br />
Wochenmarktes auf dem Wilhelmsplatz<br />
vor dem Rathaus. Hier sind<br />
mittwochs und samstags Produzenten<br />
und Händler aus Luxemburg,<br />
Deutschland, Belgien und Frankreich<br />
vertreten, das Angebot ist vielfältig und<br />
hochwertig. Thomas Reinhardt<br />
EXTRA<br />
in jeder Saison gibt es Neues. Die Eltern<br />
begannen zu zweit, die Brüder<br />
beschäftigen heute 400 Mitarbeiter.<br />
Von der Grand Rue geht es zur Rue<br />
du Marché-aux-Herbes, in der nicht<br />
nur der prächtige Herzogliche Pa last<br />
steht, sondern auch die Szene-Kneipen<br />
„Urban“ und „Go Ten“ sowie das<br />
Foto: Thomas Reinhardt<br />
„Chocolat House“, eine weitere bekannte<br />
süße Adresse in einem mittelalterlichen<br />
Gebäude. Ein paar Schritte<br />
weiter lassen wir uns im urigen „Bistrot<br />
de la Presse“ bei Heidi und Oswaldo<br />
ein Bofferdinger Bier schmecken. Heide<br />
Walch: „Hier kehren seit vielen Jahren<br />
alle ein, vom Handwerker bis zum Premierminister.“<br />
Wieder ein paar Meter<br />
Wer einmal nicht nur zum Tanken<br />
über die Grenze des Nachbarlandes<br />
Luxemburg fahren möchte: Die<br />
Hauptstadt des Großherzogtums<br />
bietet sich für einen Wochenend-<br />
Trip oder einen längeren Aufenthalt<br />
an und ist per Bahn oder per Auto<br />
gut zu erreichen. Kunst, Kultur und<br />
Geschichtliches, aber auch moderne<br />
Architektur gibt es satt, gute<br />
Hotels und Restaurants ebenfalls.<br />
www.visitluxembourg.com<br />
Als Lesetipp zum Genießer-Luxemburg-Trip<br />
empfehlen wir einen der<br />
Krimis von Tom Hillenbrand. Sein<br />
fiktiver Ermittler Xavier Kieffer führt<br />
in Luxemburg das Restaurant „Deux<br />
Eglises“ und kommt auf Mördersuche<br />
viel herum. „Bittere Schokolade",<br />
der sechste Band der Kieffer-Reihe,<br />
ist reich an Luxemburger<br />
Lokalkolorit (siehe Seite 56).
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28 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />
„NACH DEM SHOOTING IST VOR DEM SHOOTING“<br />
Warum eine Fashion Stylistin immer dazulernt, erklärt Cariin Cowalscii<br />
Einblick in die Welt der Mode: Für Cariin Cowalscii war<br />
schon vor dem Beginn ihres Modedesign-Studiums<br />
in Trier klar, dass es nur der Einstieg in ihren beruflichen<br />
Werdegang sein würde. Die 31-Jährige arbeitet als<br />
Fashion Stylistin in Berlin und Hamburg.<br />
Können Sie unseren Lesern als Aller erstes erklären,<br />
was eine Fashion Stylistin macht?<br />
Cariin Cowalscii: Eine Fashion Stylistin sorgt für den richtigen<br />
Stil – entweder für eine Person, ein Magazin, eine Fernseh-<br />
oder Printwerbung oder auch für das Lookbook einer<br />
Modemarke. Es geht darum, Kleidung oder auch Menschen<br />
richtig in Szene zu setzen oder einen Look zu kreieren, der<br />
zu einer Marke oder einem Produkt passt.<br />
Prominente greifen häufig auf eine Personal Stylistin<br />
zurück, die sie berät. Das setzt eine gewisse Nähe voraus.<br />
Cariin Cowalscii: Richtig, zunächst setzt man sich mit dem<br />
Menschen und dessen Charakter auseinander, lernt Vorlieben<br />
kennen, lernt wie er tickt, welche Maße er hat, was er<br />
gerne trägt oder nicht so gerne zeigt. Oft haben Prominente<br />
auch Kooperationen mit Labels, die sie dann bei Auftritten<br />
tragen. Personal Styling mache ich allerdings nur ganz<br />
selten. Ich bin hauptsächlich für Fernsehen und Print tätig,<br />
also alles, was mit Werbung und Kampagnen zu tun hat.<br />
Sie unterstreichen das Image eines Kunden und möchten<br />
gleichzeitig den Zeitgeist treffen. Wie gelingt das?<br />
Cariin Cowalscii: In der Regel gibt es zuerst ein Briefing<br />
vom Kunden. Die Aufgabe des Stylisten ist aber, sich über<br />
die Marke und ihr Image zu informieren und das Styling passgenau<br />
vorzulegen. Wir haben vor einiger Zeit eine Sonderedition<br />
für den Spirituosenhersteller Jägermeister – Jägermeister<br />
Manifest – geshootet. Das Getränk soll eine junge<br />
Zielgruppe ansprechen, es soll ein After-Work-Drink sein.<br />
Wir haben entsprechende Models gecastet, einen Look zusammengestellt,<br />
der zur Marke passt.<br />
In Ihrem Beruf ist viel Wissen nötig, über den Kunden,<br />
aber auch über Mode. Gehört zu Ihrem Beruf<br />
lebenslanges Lernen?<br />
Cariin Cowalscii: Für alle, die Fernseh-Produktionen und<br />
Filme ausstatten, trifft das sicher zu, sie müssen ständig<br />
am Ball bleiben und up to date sein. In der Werbung arbeitet<br />
man stärker mit dem Zeitgeist, der sogenannten Street-<br />
Karin Ucinski ist Absolventin der Trierer Hochschule und arbeitet seit einigen Jahren<br />
unter dem Namen Cariin Cowalscii als Fashion Stylistin in Hamburg und Berlin.<br />
„The Fall of Summer“ veröffentlicht in „Encore Magazin“<br />
Styling: Cariin Cowalscii, @ Biguodi,<br />
Model: Max Eichholz (Core Management)<br />
Foto: Studio Julien Barbès
30 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />
„Sea of Dreams“<br />
veröffentlicht in „The Forest Magazine“<br />
Model: Queenie<br />
Hair & Make-up: Wiebke Reich<br />
Fashion by Rebecca Sammler<br />
Styling: Cariin Cowalscii<br />
Foto: Florian Grill<br />
wear, dem, was man auf der Straße sieht. Werbung funktioniert<br />
über die Dinge, mit denen sich jeder identifizieren kann.<br />
Rechte Gruppierungen bedienen sich zum Beispiel<br />
Zahlencodes, und sie mögen bestimmte Marken.<br />
Unwissen kann also heikel sein.<br />
Cariin Cowalscii: Das stimmt. Man würde in der Werbung<br />
zum Beispiel keine Camouflage einsetzen und alles vermeiden,<br />
was eine eigene Botschaft hat. Von der Werbung für<br />
ein Produkt darf nicht abgelenkt werden, durch große Logos<br />
oder ein politisches Statement. Das ist definitiv wichtig und<br />
man muss informiert darüber sein, wenn sich eine Gruppierung<br />
vielleicht ein Label zu eigen gemacht hat.<br />
Wie stehen Sie zu politischen Statements auf Kleidung wie<br />
sie Dior vor einiger Zeit mit dem Statement „We should all<br />
be feminists“ auf einem Shirt in Gang gesetzt hat?<br />
Cariin Cowalscii: Eine politische Botschaft und ein Statement<br />
zu wichtigen Themen werden dadurch entwertet und<br />
heruntergespielt, weil Mode banal und beiläufig ist. Viele<br />
Menschen sind sich gar nicht bewusst, was sie tragen. Man<br />
sollte damit vorsichtig sein, weil ein T-Shirt nicht die richtige<br />
Platzierung für eine Meinung ist.<br />
Alle scheinen gerade auf der Suche nach ihrem individuellen<br />
Stil. Es gibt dazu viele Bücher, Stilikonen geben<br />
Tipps, es gibt Anleitungen zur Bestandsauf nahme im<br />
Kleiderschrank. Was raten Sie Menschen, die sich<br />
verändern möchten?<br />
Cariin Cowalscii: Ich glaube, der Spruch „Kleider machen<br />
Leute“ stimmt. Aber es nützt nichts, alles im Kleiderschrank<br />
einfach auszutauschen. Wer plötzlich ein Chanel-Kleidchen<br />
trägt, wird ja kein anderer Mensch. Das ist ein Prozess, der<br />
im Kopf anfängt. Wer seinen Stil ändern oder finden möchte,<br />
muss sich fragen, was er möchte. Einfach nur Neues tragen,<br />
schnelle Wechsel, oder hochwertige, zeitlose Sachen,<br />
die man zwei, drei Jahre tragen kann, und die ab und zu<br />
mit einem neuen Teil ergänzt werden. Damit fängt Stil an.
AKZENTE<br />
STIMMUNGEN<br />
LICHT<br />
Genau diese Fragen würde ich jemandem stellen, der Personal<br />
Shopping bucht. Ich persönlich liebe Vintage. Dabei<br />
geht es nicht um finanzielle Dinge. Für mich ist der Charakter<br />
der Sachen einfach viel interessanter. Die Kleidung hat<br />
schon gelebt, wenn sie vorher jemand hatte. Ich bin ein großer<br />
Fan der 1980er Jahre und trage gerne die Sachen meiner<br />
Mutter von damals. Ich finde das cooler, authentischer<br />
und stylisher als jede Woche etwas Neues bei H&M zu kaufen,<br />
das einfach nur nachgemacht ist.<br />
Sie leben in Berlin, das bebt und lebt. Was sieht man<br />
gerade dort auf den Straßen, was ist dort angesagt?<br />
Cariin Cowalscii: Im Gegensatz zu Düsseldorf, wozu mir<br />
spontan viele Klischees einfallen würden, gibt es für mich<br />
nicht ein spezielles Berlin-Styling. Berlin ist so bunt und undefinierbar.<br />
Berlin zeigt, um es hart auszudrücken, dieses<br />
ein wenig Verwahrloste, hier kann man so individuell rumlaufen,<br />
wie man möchte. Ich habe hier schon Menschen im<br />
Schlafanzug über die Straße laufen sehen. Das ist nichts<br />
Besonderes, hier nimmt sich jeder heraus, was er möchte.<br />
Es ist alles erlaubt.<br />
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Fashion Stylistin<br />
zu werden? Vor oder nach Ihrem Modedesign-Studium<br />
in Trier?<br />
Cariin Cowalscii: Das war schon weit vor dem Studium. Das<br />
klingt jetzt vielleicht wie ein Klischee, aber ich habe schon mit<br />
16 angefangen zu modeln, ganz C-professionell. Es hat mir<br />
immer am meisten gefallen, vor einem Shooting die Garderobe<br />
zurechtzulegen. Für meine kleinen Modelauftritte habe ich<br />
mich immer selbst gestylt und gemerkt, dass die Arbeit hinter<br />
der Kamera mir mehr Spaß macht. Ich bin ein großer Fotofan.<br />
In Zeitschriften zu blättern, ist eines meiner Hobbys. Ich<br />
reiße heraus, was mir gefällt und hänge es an die Wand. Zunächst<br />
wollte ich eine Lehre zur Schauwerbegestalterin machen,<br />
weil das für mich eine Unterform des Stylings ist. Aber<br />
am Ende war mir die Interaktion mit Menschen wichtiger.<br />
Deshalb ist es das Modestudium als Grundlage geworden.<br />
Diese Ausbildung ist mir schon sehr oft zugutegekommen.<br />
Wir planen<br />
ihren ganz<br />
persönlichen<br />
Licht -Traum!<br />
Was würden Sie jungen Menschen empfehlen, die auch<br />
Stylist oder Stylistin werden möchten?<br />
Cariin Cowalscii: Stylist oder Stylistin wird man nicht von<br />
jetzt auf gleich mit seinem Bachelor. Es ist ein langer Prozess.<br />
Bei mir dauert er schon fünf, sechs Jahre und er ist<br />
Johann-Philipp-Str. 2|54290 Trier<br />
Tel.: +49 651 99 63 23 66<br />
info@an-aus-licht.de<br />
www.an-aus-licht.de
32 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />
noch lange nicht abgeschlossen, weil man jeden Tag etwas<br />
Neues dazulernt. Man lernt neue Fotografen kennen, wie<br />
sich die Mode weiterentwickelt, wie man Editorials macht.<br />
Es kommen neue Jobs dazu, neue Felder. Wer Stylist werden<br />
möchte, muss einen langen Atem haben und darf sich<br />
nicht auf einer Sache ausruhen. Nach dem Shooting ist vor<br />
dem Shooting.<br />
… und Kontakte knüpfen ist das A und O.<br />
Cariin Cowalscii: Das ist das Allerwichtigste. Wenn man in<br />
einem Bereich Vitamin B haben sollte und viele Leute kennen<br />
sollte, dann ist es in dieser Branche. Viele Jobs kommen<br />
über Mundpropaganda. Häufig ruft ein Fotograf an,<br />
dem man empfohlen worden ist. Viele Jobs habe ich schon<br />
über Facebook und Instagram bekommen, weil ich gelesen<br />
habe, dass ein Stylist gesucht wird. Dann wird dieser Kontakt<br />
wieder weitergetragen. Man kann nicht warten, bis die<br />
Jobs zu einem kommen, man muss sich vernetzen.<br />
Berlin als Basis für Ihre Arbeit ist also besser<br />
als etwa Trier.<br />
Cariin Cowalscii: Ja, auf jeden Fall. Von Berlin aus kann<br />
man auch gut Jobs in Hamburg und Umgebung übernehmen.<br />
Es ist wichtig seine Basis dort zu haben, wo man arbeitet,<br />
weil man die Kosten für Reisen und Übernachtung<br />
selbst übernehmen muss. Außerdem sollte man die Stadt in<br />
der man arbeitet gut kennen, ihre Shopping-Möglichkeiten<br />
und den Fundus, aus dem man schöpfen kann. Tatsächlich<br />
habe ich schon einige Male mit dem Umzug nach Hamburg<br />
gelieb äugelt, wo auch mein Agentursitz ist. Berlin hat zwar<br />
den Style, aber Hamburg das Geld (lacht).<br />
Ich habe den Eindruck, Sie sind als Fashion Stylistin schon<br />
ganz gut im Geschäft.<br />
Cariin Cowalscii: Da ist sicher noch Luft nach oben, aber ich<br />
bin in den letzten vier Jahren schon ganz gut vorangekommen.<br />
Die Fragen stellte Birgit Markwitan.<br />
ZUR PERSON<br />
„snug“ veröffentlicht in „Schön! Magazin“<br />
Model: Lotte Zuidema @ MD Management,<br />
Hair & Make-up: Ina Cierniak @ Nina Klein<br />
Styling: Cariin Cowalscii, @ Bigoudi<br />
Foto: Anja Boxhammer @ Hille Photographers<br />
Cariin Cowalscii (31) lebt und arbeitet seit sechs Jahren in<br />
Berlin. Dort hat sie schon ihr Praxissemester absolviert und<br />
ist für ihren Abschluss im Fach Modedesign an der Hochschule<br />
2014 nach Trier zurückgekommen. Sie ist in Mannheim<br />
geboren und in Ludwigshafen aufgewachsen. Cariin<br />
Cowalscii heißt eigentlich Karin Ucinski. Die Idee zu ihrem<br />
Künstlernamen kommt aus ihrer Schulzeit, in der ein Mitschüler<br />
immer das i in ihrem Namen besonders gedehnt hat.<br />
Cowalscii ist der Mädchenname ihrer Mutter, den sie optisch<br />
angeglichen hat. Ihre Hamburger Agentur heißt Bigoudi.<br />
<br />
www.cariincowalscii.de
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Seit 1975 führen wir das Fachgeschäft für Augenoptik und Kontaktlinsen<br />
in Neuerburg. Zu unserem Team gehören 3 Augenoptiker,<br />
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den wir eine typgerechte Fassung für Sie, die Ihre Persönlichkeit<br />
unterstreicht. Für uns ist jedoch nicht nur das Aussehen wichtig,<br />
sondern vor allem auch das Sehen. Wir nehmen uns Zeit für Augenglasbestimmung,<br />
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34 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />
KLEINE TRENDS<br />
BELIEBTE FLECKEN<br />
Mit den Leomustern ist es wie mit den Tattoos: Sie sind<br />
schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen<br />
und bleiben und bleiben und bleiben. Klischees sind von<br />
gestern. Leomuster finden sich in vielen Kollektionen, auf<br />
Schuhen, Jacken, Hosen, Täschchen und Regenschirmen.<br />
Natürlich wagt sich niemand mit einem echten Leopardenfell<br />
auf die Straße, weil er nicht von Tierschützern<br />
angequatscht werden möchte. Aber das ist Dank Fake Fur<br />
(falscher Pelze) und Prints auch nicht nötig. Leoprints sind<br />
eine Erfindung des französischen Modeschöpfers Christian<br />
Dior, der 1947 Kleider damit entworfen hat. Sehr elegant,<br />
sehr weiblich. Seither hat sich viel getan: Leoprints tauchen<br />
in allen Farben und Interpretationen auf. Warum haben die<br />
Musterungen anderer Raubtiere wie die des Tigers nicht<br />
ähnlichen Erfolg? Vielleicht weil Punkte einnehmender sind<br />
und sich besser auf alles schmiegen als Streifen? Die Vogue<br />
meldet, dass Leopardenmuster einer der vielen Trends der<br />
Saison <strong>2018</strong>/19 ist.<br />
mar
<strong>glanzvoll</strong> TREND 35<br />
KLEINER ODER GRÖSSER<br />
Ob sie Mini, Baby, Micro oder Bonsai genannt werden<br />
– kleine Taschen sind trendy. Sie sind so klein, dass mit<br />
Ach und Krach das Smartphone, der Lippenstift und ein<br />
Schlüssel darin Platz finden. Der Griff ist oft größer als<br />
der „Stauraum“ und es sieht so aus, als sei an einem<br />
großen Geldbeutel einfach ein Henkel angebracht worden.<br />
Aber (!): Als Gegenentwurf gibt es Taschen mit Übergröße.<br />
Die Vogue fasst es für die aktuelle Saison so zusammen:<br />
„Die Trends der Herbst/<strong>Winter</strong>-Saison <strong>2018</strong>/19<br />
sind so ambivalent, so gegensätzlich wie kaum jemals<br />
zuvor. Das zieht sich auch bei den Taschen durch, die die<br />
Designer diese Saison neu erdacht haben: Mini-Bags<br />
stehen beispielsweise extrem großen Modellen gegenüber,<br />
entspannte 70s-Modelle hysterischen, die zu letzt<br />
2003 angesagt waren.“<br />
mar
36 <strong>glanzvoll</strong> TREND<br />
GLÜCKSSUCHE!<br />
Auf der Suche nach dem Glück landen alle irgendwann im<br />
Norden: bei den Dänen, Norwegern, Schweden und Finnen.<br />
Sie scheinen es besser drauf zuhaben, aus dem Leben<br />
das Beste zu machen. Umfragen belegen das ständig –<br />
auch wenn die Rheinland-Pfälzer und Saarländer aufholen.<br />
Nachdem auch bei uns der dänische Begriff Hygge, was<br />
so viel bedeutet wie Heimeligkeit oder Gemütlichkeit, längst<br />
zu Hause ist, gibt es das schwedische Lagom. Es geht<br />
darum, in allen Lebensbereichen die richtige Balance zu<br />
finden – im Beruf, bei der Einrichtung und überhaupt. Das<br />
Glück im richtigen Maß zu finden, klingt für Teenager auf<br />
der Suche nach sich selbst langweilig, aber um viele Erfahrungen<br />
reichere Erwachsene wissen, was damit gemeint<br />
ist. Im vergangenen Jahr sind viele Bücher mit dem Titel<br />
„Lagom“ erschienen. Bei den Finnen ist es Sisu – ein nicht<br />
übersetzbarer Begriff, der für ein ganzes Land steht und es<br />
natürlich auch bis zu Wikipedia geschafft hat: „Sisu ist ein<br />
finnischer Begriff, der eine angeblich nur den Finnen eigene<br />
mentale Eigenschaft bezeichnet. Das Wort gilt als unübersetzbar,<br />
kann aber mit ,Kraft‘, ,Ausdauer‘ oder ,Beharrlichkeit‘,<br />
auch ,Unnachgiebigkeit’ oder ,Kampfgeist‘ besonders<br />
in anscheinend aussichtslosen Situationen wiedergegeben<br />
werden. Als kulturelles Konzept ist Sisu für Finnland in hohem<br />
Maße identitätsstiftend.“ Auch unter diesem Titel ist Literatur<br />
erscheinen. Ob Sisu, Lagom oder Hygge – viel Erfolg beim<br />
Glücklichsein! Vielleicht diesen Tag schon einmal vormerken:<br />
Der Weltglückstag am 20. März ist von den Vereinten Nationen<br />
festgelegt. 2019 wird es ein Mittwoch sein, und es ist<br />
Frühlingsanfang.<br />
mar
WIRKLICH? WEISSE SCHUHE?<br />
Wer hätte das gedacht: Im kommenden Frühjahr sollen<br />
weiße Schuhe angesagt sein. Nicht Sneakers, sondern<br />
richtige Lederschuhe. Sandalen, Slipper, Stiefel. Das hat<br />
die Zeitschrift „Textilwirtschaft“ als einen Trend für 2019<br />
auf Facebook gepostet. Gesehen wurden sie demnach<br />
schon im vergangenen Jahr bei der „Fashion-Crowd“ in<br />
Kopenhagen. Die Dänen sind ja bekannt für ihre Affinität<br />
zur Mode. Vielleicht hat die Liebe zu weißen Sneakers diesen<br />
Trend befeuert, früher waren weiße Schuhe im Alltag<br />
jedenfalls verpönt und höchstens etwas für Eintänzer und<br />
(als Cowboystiefelchen) für Varieté-Künstlerinnen. mar
38 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />
DER DRACHE BRAUCHT EINEN SONNENHUT<br />
UV-Licht lässt Tattoos verblassen und kann auch tätowierter Haut schaden: Was Experten raten<br />
Die nächste Urlaubsreise und der nächste Sommer<br />
kommen bestimmt: Auch oder gerade tätowierte Haut<br />
braucht Schutz vor UV-Licht. Experten warnen, sich vor<br />
allem nicht mit einem frisch gestochenen Tattoo zu viel<br />
Sonne auszusetzen.<br />
Maik Frey arbeitet seit fast 30 Jahren als Tätowierer in Esslingen.<br />
„Früher war eine Tätowierung etwas, das die Leute<br />
gerne versteckt haben“, erzählt er, „heute ist das anders.<br />
Jeder zeigt, was er hat.“ Frey berichtet, dass sich Kunden,<br />
die zu ihm ins Studio „Wilde 13“ kommen, kaum Gedanken<br />
über das Thema Sonnenschutz machen. „Da ist viel Aufklärung<br />
notwendig, auch bei denen, die schon mehrfach<br />
tätowiert sind.“<br />
Denn die Sonne stellt eine Gefahr für die Haut dar und damit<br />
auch fürs Tattoo. Das bestätigt Hautarzt Dr. Gerd Kautz<br />
vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen: „Durch<br />
die eingebrachte Farbe befindet sich die Haut in keinem<br />
stabilen Zustand. Von den alten Seemanns-Tätowierungen<br />
ist schon bekannt, dass diese mit<br />
der Zeit immer mehr verblassen.“<br />
Das Ausbleichen der Farben ist<br />
dabei ein kosmetisches Problem.<br />
Aber es gibt auch ein gesundheitliches.<br />
„Die Haut, in der sich die<br />
Tätowierung befindet, kann einen<br />
Sonnenbrand bekommen. Es kann<br />
allergische Reaktionen geben wie<br />
Juckreiz oder Ekzeme", sagt der Hautarzt aus Konz. Unsinn<br />
sei auch das unter Tattoo-Trägern verbreitete Gerücht, dass<br />
Tattoos selbst gegen Sonnenbrand und damit letztlich auch<br />
gegen Hautkrebs schützen.<br />
Was helfen kann, ist der richtige Schutz. Der beginnt schon<br />
bei der Terminfindung im Studio. „Mindestens vier Wochen<br />
darf man mit einem frisch gestochenen Tattoo gar nicht in<br />
die Sonne“, erklärt Maik Frey, der auch als Verbandssprecher<br />
der Deutschen Organisierten Tätowierer arbeitet. „Das<br />
Pigment muss sich erst setzen und die Haut ist am Anfang<br />
extrem beansprucht. Zwischen einem neuen Tattoo und<br />
dem nächsten Urlaub muss also ausreichend Zeit liegen.“<br />
Wer nach der Abheilphase in die Sonne will, sollte die tätowierte<br />
Haut nach Möglichkeit bedecken. „Das ist natürlich<br />
an manchen Körperstellen schwierig, zum Beispiel an der<br />
„Mindestens vier Wochen<br />
darf man mit einem<br />
frisch gestochenen Tattoo<br />
gar nicht in die Sonne.“<br />
Wade. Etwas besser klappt das an den Innenseiten der<br />
Oberarme“, sagt Frey.<br />
Wer auf Sonne trotz aller Warnungen nicht verzichten will,<br />
muss seine Haut selbstverständlich eincremen, betont<br />
Hautarzt Gerd Kautz. Aus seiner Sicht sind die herkömmlichen<br />
Sonnenschutz-Produkte aus dem Discounter dafür<br />
völlig ausreichend. Es gibt aber auch inzwischen spezielle<br />
Tattoo-Pflegeserien. Jenny Fischer aus Stuttgart zum<br />
Beispiel hat „TattooMed“ mitgegründet und verspricht mit<br />
ihren Pflegeprodukten nicht nur Haut-, sondern auch speziellen<br />
Farbschutz. „Durch Sonne und Hautalterung kann<br />
das Tattoo einen Grau- oder Blauschimmer bekommen“,<br />
berichtet die Fachfrau. „Viele Träger versuchen, das Problem<br />
zu lösen, indem sie ihr Tattoo einfach nachstechen<br />
lassen. Dabei wird die Haut aber erneut gereizt und es<br />
kommen einfach nur noch mehr Pigmente über die schon<br />
vorhandene Tätowierung.“ Der passende Sonnenschutz<br />
könne diesen Aufwand verhindern. Der Lichtschutzfaktor<br />
sollte dabei lieber zu hoch als zu niedrig gewählt werden.<br />
„Die tätowierte Stelle sollte man<br />
immer ausreichend und mit kreisenden<br />
Bewegungen eincremen.<br />
Zudem auf saubere Finger achten<br />
und danach der Haut ein wenig<br />
Luft gönnen“, rät Fischer. „Nach<br />
dem Schwimmen oder während<br />
längerem Sonnenbaden den Vorgang<br />
unbedingt wiederholen.“<br />
Neben der Sonne können auch Salz- und Poolwasser zur<br />
Gefahr werden, gerade wenn das Tattoo noch ganz neu<br />
ist. „Bei frisch gestochenen Tattoos ist die Haut durch viele<br />
kleinste Einstiche verletzt“, erklärt Dermatologe Gerd Kautz,<br />
„Duschen mit klarem Wasser ist problemlos möglich. Das<br />
Baden in Salz- oder Süßwasser sollte aber solange vermieden<br />
werden, bis die Hautoberfläche wieder intakt ist. Sonst<br />
besteht die Gefahr, dass sich die Haut massiv entzündet.“<br />
Er empfiehlt, das Tattoo anfangs täglich mit einer Wundsalbe<br />
einzureiben, damit es besser abheilt.<br />
Auch Tätowierer Maik Frey rät zur Vorsicht: „Vom Meerwasser<br />
sagt man ja eigentlich, dass es eine heilende Wirkung<br />
hat. Ich kann Baden trotzdem nicht empfehlen, denn gerade<br />
am Strand können sich kleinste Sandkörner in der Haut
<strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN 39<br />
festsetzen, die Entzündungen hervorrufen.“ Und dann ist<br />
da noch das beliebte Urlaubstattoo. Was, wenn die Ferien<br />
so schön sind, dass man sich vor Ort ein neues Tattoo<br />
als Andenken gönnen möchte? Hautarzt Gerd Kautz hat<br />
dafür durchaus Verständnis: „Klar, die Stimmung ist gut,<br />
man kann das alles machen. Aber würden Sie im Urlaub<br />
ein Auto oder eine Küche kaufen? Aus meiner Sicht ist es<br />
sinnvoller, ein Tattoo heimatnah von einem Profi stechen zu<br />
lassen. Der kann sich auch besser darum kümmern, wenn<br />
es Probleme mit der Nachsorge gibt.“ Maik Frey sieht das<br />
ganz ähnlich und weist zudem auf eine häufig mangelnde<br />
Hygiene in Studios im Ausland hin.<br />
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42 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />
DICK ODER DÜNN, KRANK ODER GESUND?<br />
Wie Körpergewicht und Gesundheit zusammenhängen<br />
Das Internet ist voll von Beiträgen, die verkünden: Dicke<br />
Menschen leben länger als schlanke. Aus der Luft gegriffen<br />
ist diese Aussage nicht. Einige epidemiologische Studien,<br />
das heißt wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen<br />
der Gesundheitszustand großer Bevölkerungsgruppen<br />
über längere Zeit beobachtet wird, waren zu dem Ergebnis<br />
gekommen, dass übergewichtige Menschen bessere<br />
Aussichten auf ein längeres Leben als schlanke Personen<br />
haben. Besondere Aufmerksamkeit erregte vor zwei Jahren<br />
eine Untersuchung der Universität Kopenhagen, der zufolge<br />
übergewichtige Menschen gesünder sind und länger leben<br />
als normalgewichtige. Dazu waren die Gesundheitsdaten<br />
von über 100 000 Bürgern ausgewertet worden.<br />
Vielen Wissenschaftlern kamen solche Ergebnisse jedoch<br />
von Anfang an komisch vor, denn es steht seit Langem<br />
zweifelsfrei fest, dass Übergewicht oft zahlreiche Krankheiten<br />
zur Folge hat, darunter Diabetes, Fettleber, Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Dass Dicke länger leben<br />
als Dünne, bezeichnete 2002 erstmals der amerikanische<br />
Herzspezialist Professor Dr. Luis Gruberg in einem wissenschaftlichen<br />
Aufsatz als Adipositas-Paradoxon.<br />
Der Medizin-Professor Dr. John Danesh und sein Team<br />
von der Universität Cambridge in Großbritannien haben die<br />
entsprechenden Studien nochmals unter die Lupe genommen.<br />
Eine Heidenarbeit, denn die Forscher ackerten fast<br />
240 Publikationen durch, an denen zusammen rund elf<br />
Millionen Frauen und Männer aus vielen Ländern und allen<br />
Altersklassen teilgenommen hatten. John Danesh kam zu<br />
dem Ergebnis: „Gesunde Fettleibigkeit ist eine Mär.“<br />
Was war bei den Studien falsch gelaufen, die dicken Menschen<br />
ein längeres Leben bescheinigten als schlanken? Es<br />
war nicht berücksichtigt worden, dass viele Raucher in der<br />
Regel dünn und oft auch krank sind und dass auch schwer<br />
erkrankte Menschen oft massiv an Gewicht verloren haben.<br />
Doch beide Gruppen waren in den Studien einfach zu den<br />
schlanken Menschen hinzugerechnet worden. Dadurch kamen<br />
die Übergewichtigen so gut weg.<br />
SCHLECHTE, FRÜHE PFUNDE<br />
Das britische Team suchte unter den normalgewichtigen<br />
Menschen, die an den Studien teilgenommen hatten, die-
jenigen heraus, die ihr ganzes Leben lang nicht geraucht<br />
hatten. Und diese Schlanken waren tatsächlich gesünder<br />
und lebten auch länger als die dickeren Probanden. Letztlich<br />
ergab sich ein klares Ergebnis: Normalgewichtige,<br />
schlanke Menschen, die nie rauchen, leben am längsten.<br />
Je dicker jemand ist, desto früher stirbt er. Die dicksten<br />
Teilnehmer aller Studien wiesen eine um das Zwei- bis<br />
Dreifache erhöhte frühere Sterblichkeit auf als Normalgewichtige.<br />
Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen.<br />
Noch ein Zusammenhang trat deutlich zutage: Je früher<br />
Übergewicht im Leben auftritt, desto früher sterben<br />
die Betroffenen – vor allem an Durchblutungsstörungen,<br />
Schlaganfällen, Lungenleiden und Krebs.<br />
Es gilt somit weiterhin, was Dr. Amy Berrington de Gonzalez<br />
vom amerikanischen Krebsforschungsinstitut herausgefunden<br />
hat. Gemeinsam mit 32 Kollegen hatte die Gesundheitsforscherin<br />
19 Beobachtungsstudien analysiert, an<br />
denen 1,46 Millionen weiße Europäer teilgenommen hatten.<br />
Die einzelnen Studien liefen zwischen fünf und 18 Jahren.<br />
Das Forscherteam erklärte: „Am gesündesten sind Menschen,<br />
wenn sie nicht rauchen und nicht trinken, mit einem<br />
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44 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />
Body-Mass-Index (BMI) zwischen 20 und 24,9.“ Das ist der<br />
Bereich, der als Normalgewicht bezeichnet wird. Der BMI<br />
wird ermittelt, indem man das Körpergewicht in Kilogramm<br />
durch die Körpergröße in Metern dividiert und dieses Ergebnis<br />
noch einmal durch die Größe dividiert. Bereits leichtes<br />
Übergewicht geht mit einem erhöhten Sterberisiko einher.<br />
Es steigt umso stärker an, je übergewichtiger ein Mensch<br />
ist. „Jede Zunahme des BMI um fünf Einheiten ist mit einem<br />
Anstieg des Sterberisikos um 31 Prozent verbunden“,<br />
besagt die Studie. Forscher der Universität Glasgow widerlegten<br />
jüngst in einer Studie mit rund 297 000 Personen im<br />
Alter zwischen 40 und 70 Jahren ebenfalls das Adipositas-<br />
Paradoxon. Die Experten schreiben: „Schon wenige Kilo zu<br />
viel erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“<br />
Das ist hierzulande mit einem Anteil von 40 Prozent die<br />
häufigste Ursache für einen früheren Tod. Das geringste<br />
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Menschen<br />
mit einem Body-Mass-Index zwischen 22 und 23.<br />
Der Ernährungswissenschaftler Professor Dr. Martijn Katan<br />
von der Freien Universität Amsterdam sagt: „Medikamente<br />
und moderne Medizin verlängern zwar oft das Leben übergewichtiger<br />
Menschen. Sie werden älter als früher, aber die<br />
zusätzlichen Jahre sind keine gesunden Jahre. Bei dicken<br />
Menschen verschleißen die Gelenke oft schneller und das<br />
Risiko einer Diabeteserkrankung, die Augen, Beine und<br />
Augen in Mitleidenschaft zieht, ist deutlich höher. Zudem<br />
vergrößert Übergewicht die Wahrscheinlichkeit von Impotenz,<br />
Unfruchtbarkeit und Gallensteinen. Dies ist zwar alles<br />
nicht tödlich, jedoch sinkt die Lebensqualität deutlich.<br />
Übergewicht macht den Betroffenen im wahrsten Sinne<br />
des Wortes das Leben schwer.“<br />
im Alter von 25 bis 74 Jahren wiesen 28 Prozent der Männer<br />
und 42 Prozent der Frauen Normalgewicht auf (BMI unter<br />
25). Allerdings entpuppten sich 34 Prozent dieser Männer<br />
und 45 Prozent der Frauen als fette Schlanke. Alle hatten<br />
zu wenig Muskulatur und zu viel Fett. Die fetten Schlanken<br />
sind gesundheitlich gefährdet, weil sich bei ihnen das Fett vor<br />
allem im Bauchraum ablagert, in den inneren Organen und<br />
um sie herum. Dieses sogenannte Eingeweidefett schüttet<br />
ständig Stoffe aus, die im Körper Entzündungen entfachen.<br />
Es handelt sich um eine Reaktion des Immunsystems, die<br />
noch nicht endgültig erklärt werden kann.<br />
DIE HEILKRAFT DER MUSKELN<br />
Die finnischen Wissenschaftler analysierten auch den<br />
Lebensstil der Studienteilnehmer. Wie übergewichtige<br />
Menschen bewegen sich auch die fetten Schlanken meist<br />
zu wenig und essen falsch – vor allem zu viele Süßig keiten.<br />
Dabei gibt es keinen Unter schied zwischen Frauen und<br />
Männern. In ihrer Nahrung mangelt es hin gegen an Ballaststoffen<br />
und Eiweiß. Auch Wissenschaftler der Universität<br />
von Los Angeles zogen aus einer Studie mit 6500 Teilnehmern<br />
ein eindeutiges Fazit: Je mehr Muskeln, desto geringer<br />
das Risiko, früh zu sterben. Menschen mit<br />
wenig Muskulatur sterben zwei- bis dreimal so<br />
häufig früher als Menschen mit ausgeprägter<br />
Muskulatur. Sogar dicke Menschen<br />
haben bessere Aussichten, länger<br />
zu leben, wenn sie neben<br />
ihren Fettpolstern auch viele<br />
Muskeln haben.<br />
NUR SCHLANK SEIN REICHT NICHT<br />
Normalgewicht allein führt aber nicht automatisch zu einer<br />
besseren Gesundheit. Es kommt auch auf die Körperzusammensetzung<br />
an. Denn auch ein Normalgewichtiger kann<br />
zu fett sein. Er hat dann wenig Muskelmasse, dafür zu viel<br />
Fett. Wissenschaftler sprechen von den „fetten Schlanken“<br />
sowie von „Fettleibigkeit trotz Normalgewicht“. Betroffenen<br />
drohen wie den übergewichtigen Zeitgenossen erhöhte<br />
Blutfettwerte, hohe Cholesterinwerte, verstopfte Gefäße,<br />
Bluthochdruck, Diabetes, Fettleber und ein gesteigertes<br />
Krebsrisiko. In einer Studie der finnischen Ernährungs- und<br />
Diabetes-Expertin Dr. Satu Männistö mit 4800 Teilnehmern
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Forscher der Universität Stockholm entdeckten 2001,<br />
dass Muskeln bei jeder aktiven Bewegung Stoffe freisetzen,<br />
die sogenannten Myokine. Diese lassen im Körper<br />
Entzündungen abklingen, fördern die Regeneration von<br />
Zellen, kurbeln die Fettverbrennung an und normalisieren<br />
den Zuckerspiegel. Starke Muskeln wirken somit den<br />
schädlichen, entzündungsfördernden Stoffen entgegen,<br />
die das Eingeweidefett ausstößt.<br />
np<br />
EXTRA<br />
Der Body-Mass-Index (BMI) lässt sich leicht errechnen,<br />
indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die<br />
Körpergröße in Metern dividiert und dieses Ergebnis noch<br />
einmal durch die Größe dividiert. Im Internet finden sich<br />
diverse Rechner, auch auf den Seiten der Krankenkassen.<br />
Wie die Techniker Krankenkasse schreibt, ist der BMI jedoch<br />
ein Richtwert mit Schwächen, weil er nicht zwischen<br />
Fett- und Muskelmasse unterscheidet. Als ein weiterer<br />
Indikator zur Einordnung von Übergewicht gilt der Bauchumfang.<br />
Nach Angaben der Allgemeinen Ortskrankenkasse<br />
(AOK) ist der Bauchumfang bei Frauen erhöht,<br />
wenn das Maßband mehr als 80 Zentimeter anzeigt, bei<br />
Männern ist das bei mehr als 94 Zentimetern der Fall.<br />
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46 <strong>glanzvoll</strong> WOHLFÜHLEN<br />
SO SCHONEND WIE MÖGLICH<br />
Haare wäscht man am besten morgens mit handwarmem Wasser und mildem Shampoo<br />
Wenn die Frisur nicht mehr sitze oder die Haare schmutzig<br />
seien, sei der richtige Zeitpunkt für die Haarwäsche, sagt<br />
Antonio Weinitschke. Der Art Director des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Friseurhandwerks wäscht seine Haare alle<br />
drei Tage, weil diese „dick und naturgewellt“ sind.<br />
Es täglich zu tun, schade aber nicht, wenn man dabei schonend<br />
vorgehe. „Ich empfehle mildes Shampoo“, sagt Weinitschke,<br />
Inhaber eines Friseursalons. Welches das richtige<br />
ist, hängt von der Haarstruktur ab. Je nachdem, ob es fettig,<br />
trocken oder porös ist, benötigt es mehr oder weniger<br />
Feuchtigkeit. Wer Stylingprodukte verwendet, die Öle, Silikone<br />
oder Wachse enthalten, sollte alle zwei bis drei Wochen<br />
ein Tiefenreinigungs- oder Peelingshampoo verwenden, um<br />
Rückstände zu entfernen. Friseure verwenden das passende<br />
Produkt. „Wir geben den Kunden immer eine Empfehlung<br />
und die Möglichkeit, das entsprechende Shampoo zu kaufen“,<br />
erklärt der Experte. Dass dieses meist teurer sei als im<br />
Drogeriemarkt, liege an dem höheren Gehalt an Inhaltsstoffen<br />
und entsprechend höherer Wirksamkeit. „Unsere Shampoos<br />
reichen viel länger aus, das rechnet sich auf Dauer.“<br />
Liegt die letzte Haarwäsche mehr als einen Tag zurück, sollten<br />
die Haare zweimal shampooniert werden. „Erst einmal<br />
locker durchwaschen, beim zweiten Mal die Kopfhaut sanft<br />
massieren“, empfi ehlt Antonio Weinitschke. Seine Antwort<br />
auf die Frage nach der richtigen Wassertemperatur: „Handwarm.“<br />
Sei es zu heiß, würden die Haare schnell nachfetten,<br />
sei es zu kalt, würden sie nicht richtig sauber.<br />
Die Massage der Kopfhaut ist wichtig. „Das wirkt durchblutungsfördernd,<br />
stimulierend und entspannt“, sagt der Friseurmeister.<br />
Das Haar sollte aber nicht gerubbelt, sondern<br />
in „streifenden Bewegungen“ shampooniert werden, damit<br />
es nicht verfi lze. Ein Conditioner, der nach der Haarwäsche<br />
den natürlichen pH-Wert der Haare wieder herstellt, sollte jedes<br />
Mal verwendet werden. Wer sehr feines Haar hat, kann<br />
laut Weinitschke auch eine Sprühkur verwenden, da diese<br />
die Haare nicht beschwert. Nur alle zwei bis drei Wochen<br />
empfi ehlt er zusätzlich eine Haarkur. Von selbst gemachten<br />
Rezepturen mit Avocado, Olivenöl und Essig hält der Experte<br />
wenig: „Diese Stoffe sind nicht fürs Haar gemacht und<br />
dringen deshalb auch nicht ein.“ Vor allem längeres Haar ist<br />
nach der Wäsche empfi ndlich und sollte trockengetupft oder<br />
vorsichtig in ein Handtuch ausgedrückt werden. „Ich empfehle,<br />
es vorsichtig auszukämmen, mit einem grobzinkigen<br />
Kamm von der Spitze aus“, sagt Weinitschke.<br />
Er rät zur morgendlichen Haarwäsche, „dann habe ich mehr<br />
von meiner Frisur“. Wer hingegen seine Haare abends wasche,<br />
dem könne es trotzdem passieren, dass am nächsten<br />
Tag die Haare „in alle Himmelsrichtungen stehen“.<br />
Katharina Rolshausen
PR-ANZEIGE<br />
Nie wieder Operation, nie<br />
wieder Stützstrümpfe<br />
<br />
Heilpraktiker Constantin Mock in Trier macht es möglich<br />
Besenreiser ohne Chemie oder Laser<br />
veröden? Krampfadern ohne Stripping<br />
sanft entfernen? All das ist nun möglich<br />
durch ein Verfahren, welches der Trierer<br />
Heilpraktiker Constantin Mock erfolgreichpraktiziert.<br />
Der Venenflüsterer,<br />
wie ihn seine Patienten nennen, hat sich<br />
leidenschaftlich auf das Thema Gefäße<br />
spezialisiert. Im Zuge dessen entdeckte<br />
er eine sanfte Lösung für Betroffene als<br />
Alternative zu einer OP. Patienten aus<br />
ganz Europa reisen an, um sich innerhalb<br />
weniger Minuten ihreBeine wieder<br />
verschönern zu lassen. Dabei betont<br />
Mock, „dass Krampfadern nicht nur ein<br />
rein kosmetisches Problem sind.“ Bleiben<br />
die Adern längere Zeit unbeachtet,<br />
kann dies zu einem offenen Bein, einer<br />
Thrombose oder im schlimmsten Fall zu<br />
einer Lungenembolie führen, welche<br />
tödlich enden kann. Doch es mussnicht<br />
dazu kommen. Je früher man die Gefäße<br />
behandelt, desto bessersind die Ergebnisse<br />
mit sofortiger Minderung dieser<br />
Risiken.<br />
Verödung mit natürlicher Kochsalzlösung<br />
Biologische Kochsalzlösung heißt das<br />
Zaubermittel, welches die Notwendigkeit<br />
von Operationen, Wickeln und<br />
Stützstrümpfen in vielen Fällen überflüssig<br />
macht. Dabei bedient sich Constantin<br />
Mock einer Methode, die bereits<br />
1911 von einem deutschen Arzt entdeckt<br />
und nun von Mock weiterentwickelt angewandt<br />
wird. Nachdem bereits jahrzehntelang<br />
Patienten erfolgreich mit<br />
dieser Methode behandelt wurden, ist<br />
klar, dass sie effektiv und sicher ist.<br />
„Viele meiner Kunden wurden vorher<br />
bereits operiert oder mit einem chemischen<br />
Präparat an den Besenreisern gespritzt.<br />
Im Vergleich dazu ist die Kochsalzmethode<br />
erheblich sanfter sowie<br />
schmerz- und risikoarm, da mit einer<br />
körpereigenen Substanz gearbeitet<br />
wird.“ Mock betont, dass damit auch die<br />
Entstehung von Narben entfällt. Narben<br />
verursachen oft Spätfolgen, da sie Störfelder<br />
bilden und körperliche Funktionen<br />
beeinträchtigen können. Die Behandlungwird<br />
ambulant in Mocks Praxis<br />
durchgeführt. Die Betroffenen können<br />
danach sofort wieder in den Alltag. Die<br />
Nachbehandlung besteht lediglich aus<br />
fleißigem Eincremen des behandelten<br />
Gebiets. Dies beschleunigt den Heilungsprozess.<br />
Die erfolgreich behandelte<br />
Ader verschwindet optisch meist<br />
unmittelbar während des ersten Termins.<br />
Der Körper löstsie unter der Haut<br />
selbstständig innerhalb weniger Monate<br />
dann komplett auf. Die Patienten sind<br />
mit dem optischen und gefühlten Ergebnismeist<br />
schon lange vorher zufrieden.<br />
Das Bein fühlt sich bereits nach kurzer<br />
Zeit leichter an, da die Stauungen sofort<br />
aufgelöst werden.<br />
Häufig reicht eine einzige Behandlung<br />
aus, um das gewünschte Ergebnis zu<br />
erzielen. Selbst größte Krampfadern<br />
lassen sich ohne Schwierigkeit mit<br />
Kochsalz behandeln.<br />
Im Termin berät Mock auch, wie man<br />
wirksam Krampfadern und Besenreisern<br />
vorbeugen kann. Krankenkassen beteiligen<br />
sich an den Kosten.<br />
Fernsehinterview mitFallberichten<br />
und praktischen Tips zum Vorbeugen<br />
Informationen unter:<br />
.<br />
Nach der Behandlung löst der Körper<br />
die nicht mehr funktionstüchtige<br />
Krampfader selbstständig innerhalb<br />
weniger Monate komplett auf.
48 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
HINGEHEN!<br />
Interessantes Duo und außergewöhnliche Performer –<br />
das könnte Sie interessieren<br />
Stummfilmstar „trifft“ Starorganisten: Alleine die Vorstellung,<br />
dass der „Punk-Organist“ Cameron Carpenter die Musik<br />
zu einem Stummfilm aus dem Jahr 1926 liefert – genial. Er<br />
begleitet die Komödie The General mit Buster Keaton, der<br />
mit diesem Film auf dem Höhepunkt seiner Karriere war.<br />
Ein besonderer Abend in der Philharmonie Luxemburg<br />
am 5. Dezember, 20 Uhr.<br />
„Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein.“ Nach welchem<br />
Comedian klingt dieser Titel? Die Frage ist gemein, es gibt<br />
so viele. Deshalb spannen wir Sie nicht auf die Folter. Es<br />
ist Torsten Sträter. „Hallo, ich bin es selbst. Der Sträter.<br />
Sie wissen schon, Ruhrgebiet. Mütze. Zeitlich öfter mal ein<br />
bisschen knapp dabei“ – schreibt er selbst zu seinem Programm,<br />
mit dem er in die Europahalle nach Trier kommt.<br />
9. Dezember, 20 Uhr.<br />
Ach, du besinnliche, rührende und unterhaltsame Adventszeit:<br />
Die Münchner „Tatort“-Kommissare Miroslav Nemec<br />
und Udo Wachtveitl erzählen im Trifolion in Echternach<br />
die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens als musikalisches<br />
Bühnenmärchen – beiden gelinge es im Zusammenspiel<br />
mit der Bühnenmusik, den typischen, skurrilen<br />
britischen Humor auf anrührende Weise herauszuarbeiten,<br />
heißt es im Pressetext: 12. Dezember, 20 Uhr.<br />
Die Star-Choreographin Sasha Waltz hat für ihr Stück<br />
Kreatur mit der niederländischen Modedesignerin Iris van<br />
Herpen, dem Lichtdesigner Urs Schönebaum und dem<br />
Musik- und Performance-Trio Soundwalk Collective zusammengearbeitet.<br />
Es wurde im Juni 2017 in Berlin uraufgeführt.<br />
Im „Tagesspiegel“ hieß es dazu: „Sasha Waltz packt<br />
die Zuschauer bei ihren kollektiven Ängsten. Sie zeichnet<br />
das Bild einer Gesellschaft, die auseinanderzufallen droht,<br />
deren Bindekräfte erschöpft scheinen.“ Grand Théâtre in<br />
Luxemburg. 12. und 13. Dezember, jeweils 20 Uhr.<br />
Verbreiten Vorweihnachtsflair à la Charles Dickens:<br />
Miroslav Nemec (links) und Udo Wachtveitl.<br />
Foto: Stefan Nimmesgern
Im Dezember zu Gast in Luxemburg: Sasha Waltz & Guests mit „Kreatur“.<br />
Foto: ® Sebastian Bolesch<br />
Alle Jahre wieder: Zu diesem Traditionstermin für Trierer<br />
und alle Guildo-Horn-Fans gibt es nichts mehr zu sagen.<br />
Der Meister steht wie immer kurz vor Weihnachten in seiner<br />
Heimatstadt auf der Bühne. Guildo Horn und die Orthopädischen<br />
Strümpfe wie immer m 23. Dezember, 20.30<br />
Uhr, in der Europahalle in Trier. Neu für Trier ist eine Weihnachten-mit<br />
Guildo-Matinee am 23. Dezember, 15.30 Uhr,<br />
ebenfalls in der Europahalle.<br />
Falco, alias Johann „Hans“ Hölzel, starb am 6. Februar 1998<br />
und ist ein unvergessener Künstler, und seine Lieder sind<br />
es auch. Wer sie hören und erleben möchte: Falco. Das<br />
Musical geht Ende des Jahres in die dritte Tourneerunde<br />
und macht auch Halt in Trier: Arena Trier, 25. Januar 2019,<br />
20 Uhr.<br />
Die große Unbekannte der Gegenwartsliteratur wird sie<br />
genannt: Niemand kennt die italienische Bestsellerautorin<br />
Elena Ferrante. Alle Bemühungen, hinter ihre Identität zu<br />
kommen, blieben bis jetzt erfolglos – und darin liegt offenbar<br />
ein ungemeiner Reiz. Die Schauspielerin Natalia Wörner<br />
liest aus Meine geniale Freundin, dem ersten Teil der<br />
vierbändigen Neapolitanischen Saga Elena Ferrantes, im<br />
Trifolion in Echternach. 27. Januar, 20 Uhr.<br />
Dreimal Theater Trier: Wir ahnen es, in dem Stück Blue<br />
Jeans geht es um Anpassung und Rebellion, um Nachkriegsmuff<br />
und Rock’n’Roll in den 1950er Jahren in der<br />
deut schen Provinz. Premiere des Schauspiels mit Musik<br />
von Jürg Burth und Ulf Dietrich, der auch Regie führt:<br />
19. Januar, Großes Haus, 19.30 Uhr. In Puccinis Oper
50 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
Seine Auftritte sind ein Erlebnis: Chilly Gonzales, bald in Luxemburg.<br />
Foto: © 2017 Martina Wörtz<br />
Madama Butterfly steckt viel Tragik und unerfüllte Liebe.<br />
Premiere der Inszenierung von Cornelia Rainer unter der<br />
musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Jochem<br />
Hochstenbach ist am 2. Februar, Großes Haus, 19.30 Uhr.<br />
Die Reise in die Hoffnung ist nach Zorbas die zweite<br />
Kreation des neuen Ballettdirektors Roberto Scafati. Sie<br />
greift das Thema Migration auf. Das Tanztheater hat am<br />
22. Februar Premiere, Großes Haus, 19.30 Uhr.<br />
Chilly Gonzales wird das „liebenswerte Enfant terrible“<br />
am Jazz-Piano genannt. So steht es auf der Seite der<br />
Phil harmonie Luxemburg, wo der Kanadier, der in Köln<br />
lebt, auftreten wird. Dabei macht er nicht nur Jazz, sondern<br />
verbindet Klassik mit Jazz und Rap. Wer Ausschnitte aus<br />
seinen Konzerten gesehen hat, spürt sofort: Es geht etwas<br />
ganz Besonderes vor sich. Chilly Gonzales, 3. März, 19 Uhr,<br />
in Luxemburg.<br />
Original oder nicht? Pink Floyd-Fans mögen vielleicht auch<br />
die Pink Floyd Tribute-Band, die in ihrem Programm The<br />
Australian Pink Floyd Show – All that you love mit ihren<br />
„sensibel ausgesteuerten Sounds und Stimmen“, wie die<br />
der Originale klingen. Wer es ausprobieren und die Lieder<br />
seiner Kultband hören möchte: Die Show ist in der Arena<br />
Trier, 22. März, 20 Uhr.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr
Karten gibt es im Service-Center<br />
des Trierischen Volksfreunds in der<br />
Neustraße 91 in Trier, unter der<br />
TV-Ticket hotline 0651/7199-996<br />
und unter www.volksfreund.de/tickets<br />
Zu einigen Luxemburger Ver -<br />
an staltungen werden von Trier<br />
aus Shuttle-Busse angeboten.<br />
Informationen im Internet.
52 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
AB INS MUSEUM!<br />
Ausstellungen im <strong>Winter</strong><br />
Max Slevogt, Segelboote auf der Alster am Abend, 1905, Öl auf Leinwand, 58,5 x 76 cm,<br />
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Foto: bpk/Nationalgalerie, SMB/Andres Kilger<br />
SLEVOGT IN SAARBRÜCKEN<br />
Das Saarlandmuseum Moderne Galerie in Saarbrücken zeigt<br />
anlässlich des 150. Geburtstages von Max Slevogt 190 Werke<br />
zusammen mit Meisterwerken seiner französischen Kollegen.<br />
Die Ausstellung „Slevogt und Frankreich“ stellt erstmals seine<br />
lebenslange Auseinandersetzung mit der künstlerischen<br />
Tradition Frankreichs in den Mittelpunkt, heißt es dazu. Ausgewählte<br />
Arbeiten unter anderem von Delacroix, van Gogh,<br />
Manet, Renoir und Cézanne treffen auf Hauptwerke des in<br />
Berlin wie in der Pfalz wirkenden impressionistischen Malers.<br />
Bis 13. Januar 2019. www.kulturbesitz.de<br />
Max Slevogt, Nini mit Katze, 1897, Öl auf Leinwand, 64,5 x 85,5 cm, GDKE –<br />
Direktion Landesmuseum Mainz<br />
Foto: Axel Brachat
<strong>glanzvoll</strong> TIPPS 53<br />
MALERFÜRSTEN IN BONN<br />
Bereits in der Renaissance und im Barock etablierten Maler<br />
wie Raffael, Tizian, Rubens und van Dyck ihren gesellschaftlich<br />
anerkannten und höfisch privilegierten Sonderstatus. Als<br />
Malerfürsten zeigten sie sich in ihrem Verhalten und in ihren<br />
Selbstbildnissen. Ausgehend von diesen historischen Vorbildern<br />
widmet sich die kunst- und kulturhistorische Ausstellung<br />
in der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn dem länderund<br />
epochenübergreifenden Phänomen der Malerfürsten.<br />
Sie stellt ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert anhand der Beispiele<br />
von Frederic Lord Leighton, Hans Makart, Franz von<br />
Lenbach, Mihály von Munkácsy, Jan Matejko, Friedrich August<br />
von Kaulbach und Franz von Stuck in den Mittel punkt.<br />
Bis 27. Januar 2019.<br />
<br />
www.bundeskunsthalle.de<br />
Vassily Kandinsky, Ein Kreis (A), janvier 1928, Huile sur toile, 35 x 25 cm Paris,<br />
Centre Pompidou – Musée national d'art modern.<br />
Foto © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais/Droits réservés<br />
DIE NACHT IN METZ<br />
Das Centre Pompidou in Metz widmet dem Thema der Nacht<br />
in der modernen und zeitgenössischen Malerei eine Ausstellung:<br />
„Peindre la nuit – Die Nacht malen.“ Die Schau fokussiert<br />
eher die Wahrnehmung der Nacht als ihre traditionellen<br />
Motive und ist selbst angelegt als nächtliche Erfahrung. Sie<br />
macht ihre Besucher zu Nachtwandlern und lässt sie jenen<br />
Taumel spüren, den die Nacht bereiten kann: Taumel der Sinne,<br />
inneren Taumel, kosmischen Schwindel. Ihr Weg durch<br />
die Ausstellung gestaltet sich wie ein Spaziergang durch die<br />
Nacht. Zu sehen sind Arbeiten von rund hundert Künstlern<br />
aus Vergangenheit und Gegenwart sowie Installationen. Bis<br />
15. April 2019.<br />
<br />
www.centrepompidou-metz.fr<br />
Friedrich August von Kaulbach, Geraldine Farrar, 1906, Öl auf Leinwand,<br />
116,5 x 92,5 cm, Landesmuseum Hannover<br />
© Landesmuseum Hannover - ARTOTHEK
54 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
ZUM SCHMÖKERN UND HÖREN …<br />
SENIOR LEGT VOR<br />
Rolf Kühn gilt nicht nur als „die Klarinettenstimme<br />
des Landes“, sondern<br />
überhaupt als „Deutschlands coolster<br />
Jazzer“. Mit fast 90 Jahren legt er ein<br />
neues Album vor, das er mit dem virtu -<br />
osen Frank Chastenier (Piano; in Trier<br />
kürzlich mit Thomas Quasthoff zu erleben),<br />
der famosen Kontrabassistin Lisa<br />
Wulff sowie dem tollen Percussionisten<br />
Tupac Mantilla eingespielt hat. Auf<br />
„Yellow + Blue“ (elf Titel, 62 Minuten) stellt<br />
Kühn einmal mehr seine Experimentierfreude<br />
unter Beweis. Er setzt eigene<br />
aktuelle Kompositionen – zum Beispiel<br />
den Titelsong – neben einige seiner Lieblingsballaden,<br />
so Joni Mitchells „Both<br />
Sides Now“ oder auch „What Are You<br />
Doing The Rest Of Your Life?“ von Michel<br />
Legrand. Dabei platziert Kühn hellere,<br />
grellere Töne neben seine voll tönenden<br />
Klänge, mischt „Yellow + Blue“, wie die<br />
CD auch heißt. Ein fulminantes Meisterstück<br />
ist „Conversation 3“, ein Duett zwischen<br />
der Klarinette Kühns und der faszinierenden<br />
Body Percussion Mantillas.<br />
jöl<br />
WAHRER GENUSS<br />
Wenn leise Bilder laut werden und harte<br />
Töne weich – das ist Poesie der Sängerin,<br />
Texterin und Gitarristin Christina Lux.<br />
Zu hören auf ihrer inzwischen zehnten<br />
CD „Leise Bilder“ unter eigenem Namen,<br />
auf der sie erstmals ausschließlich auf<br />
Deutsch singt. In zwölf Songs bietet die<br />
53-Jährige einen beeindruckenden Stilmix<br />
aus Folk, Jazz, Soul bis hin zu Rock<br />
und Pop (fast 48 Minuten Spielzeit). Viele<br />
alte Kollegen hat die in Köln wohnende<br />
Lux für Mitarbeit an ihrem Album -<br />
neben ihrem ständigen Begleiter Oliver<br />
George – gewinnen können: Jazzer<br />
Joo Kraus geht mit seinem Flügelhorn<br />
Christinas „Wege“ mit. Außerdem geben<br />
sich Blues- und Rockgitarrist Stoppok<br />
(„Meer“), Sänger Laith Al-Deen („Losziehen“)<br />
sowie die Gitarristen Markus<br />
Segschneider („Tag“) und Dennis Hormes<br />
(„Moment“) auf einzelnen Liedern<br />
die Ehre. Doch im Mittelpunkt steht immer<br />
Christina Lux. Ihre Sprachbilder sind<br />
einfach rundum gelungen. Ein wahrer<br />
Hörgenuss.<br />
jöl<br />
TRÜGERISCHE STILLE<br />
Drei starke Frauen stehen im Zentrum<br />
des neuen Romans „Von Vögeln und<br />
Menschen“ der bekannten niederländischen<br />
Schriftstellerin Margriet de Moor<br />
(Jahrgang 1941). Zwei von ihnen sind<br />
Mörderinnen, die dritte gesteht einen<br />
Mord, den sie nicht begangen hat. Der<br />
Roman entpuppt sich als ein unglaublich<br />
spannend und raffiniert konstruierter<br />
Familienkrimi mit vielfältigem Wechsel<br />
der Erzählperspektive. Geradewegs<br />
getrieben wird de Moor von der Frage,<br />
warum jemand einen Menschen ermordet.<br />
Erstes Opfer ist der 90-jährige Mijnheer<br />
Bruno Mesdag. Er wird erschlagen<br />
in seinem Appartement aufgefunden.<br />
Seine Putzfrau gesteht nach vielen Verhören<br />
die Tat … Margriet de Moor bietet<br />
völlig neu arrangiert und geschickt<br />
eingefädelt die uralte Geschichte von<br />
Liebe, Hass, Rache und auch Vergebung<br />
– also die großen Themen der<br />
Literatur. Mit ihrem aktuellen Roman<br />
ist der bedeutenden Autorin erneut ein<br />
bemerkenswertes Werk gelungen. jöl<br />
Rolf Kühn:<br />
Yellow + Blue.<br />
MPS/edel<br />
Christina Lux:<br />
Leise Bilder.<br />
India Records<br />
Margriet de Moor:<br />
Von Vögeln und Menschen.<br />
Roman. Aus dem Niederländischen<br />
von Helga van Beuningen,<br />
Carl Hanser Verlag, 264 Seiten,<br />
23 Euro
<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
55<br />
TÖDLICHER ERBSTREIT<br />
Winzer Werner Kannegießer aus Südtirol<br />
lädt den Fotografen Frank Gatow<br />
ein, um Wingerte und Kellereien abzulichten.<br />
Aber als der dort ankommt,<br />
ist Kannegießer tot. Beim Tauchen vor<br />
Venezuela soll der Winzer einen Herzinfarkt<br />
erlitten haben. „Angeblich“, wie<br />
seine jüngste Tochter Theresa behauptet<br />
und damit die Erbstreitigkeiten in der<br />
Großfamilie erst richtig anheizt. Auf deren<br />
inständiges Bitten hin stellt Gatow<br />
erste Nachforschungen an. Die Mordthese<br />
erscheint ihm nach Kennenlernen<br />
der Familienmitglieder und Aufdecken<br />
diverser Unstimmigkeiten äußerst naheliegend.<br />
Dann nimmt der Krimi plötzlich<br />
deutlich an Fahrt auf, und Gatow muss<br />
in dem Fall weiter ermitteln. Paul Grotes<br />
Krimi ist angereichert mit viel Wissen<br />
um Wein, genaue Ortskenntnisse<br />
sowie die Politik-Händel zwischen „Italienern“<br />
und Südtirolern. Der Autor hat<br />
sich auf Weinkrimis spezialisiert, 15 hat<br />
er nun geschrieben, darunter einen zum<br />
Mosel-Riesling („Tödlicher Steilhang“).<br />
jöl<br />
Paul Grote:<br />
Pinot Grigio<br />
stand nicht<br />
im Testament.<br />
dtv, München,<br />
448 Seiten,<br />
12, 95 Euro<br />
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Nachdem das historische Bahnhofsgebäude in Thalfang am<br />
Erbeskopf zum Jahreswechsel 2014/15 aus seinem Dornröschenschlaf<br />
erweckt wurde, lädt es fortan als Familienbetrieb mit lokalen<br />
Getränken und Speisen, wechselnden Kulturangeboten und großzügigen<br />
Hotelzimmern ein, hier mehr als nur eine Nacht zu verbringen.<br />
Egal ob Sie sich mit Ihren Lieben eine kleine Pause von der<br />
Stadt gönnen, dienstlich unterwegs sind, eine Familienfeier planen,<br />
wandern, mountainbiken oder den Wein erkunden möchten: hier gibt es das passende Zimmer für Sie.<br />
Im Restaurant erwarten Sie frische Speisen aus regionalen, weitestgehend Bio-zertifizierten Zutaten.<br />
Die Speisekarte wechselt saisonal.<br />
06.12. WEIHNACHTSLIEDER ZUM MITSINGEN MIT KARIN MELCHERT<br />
15.12. THALFANG ERLEBNIS EXPRESS<br />
16.12. SONNTAGSBRATEN<br />
20.12. WEIHNACHTSKONZERT: DENIS WITTBERG UND WALTER GERLACH<br />
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56 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
KIEFFER LEBT GEFÄHRLICH<br />
Der Luxemburger Koch Xavier Kieffer<br />
hat ein großes Talent, in brenzlige Situationen<br />
zu geraten. Als seine Jugendfreundin<br />
Ketti nach einem Kugelhagel<br />
vor seinen Augen stirbt, ist klar: Das ist<br />
erst ein Vorgeschmack. Der Koch unterbricht<br />
sein beschauliches Leben als Genussmensch<br />
und reist Kettis Geheimnis<br />
hinterher. Die erfolgreiche Chocolatière<br />
ist in ein dubioses Kakaoprojekt in Afrika<br />
verwickelt ... Was für eine Geschichte<br />
hat Tom Hillenbrand in seinem sechsten<br />
Kieffer-Krimi da wieder ausgetüftelt<br />
– mit viel Luxemburger Lokalkolorit,<br />
einem wie immer sympathischen, weil<br />
fehlbaren Helden, mit irren Wendungen,<br />
gutem Timing, und ganz nebenbei erfahren<br />
wir viel über Kakao-Anbau. Ein<br />
Genuss!<br />
mar<br />
Tom Hillenbrand liest am 8. Dezember,<br />
18 Uhr, im Forum des Trierischen Volksfreunds<br />
(Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8,<br />
Trier) aus „Bittere Schokolade“. Karten über<br />
www.volksfreund-shop.de<br />
Tom Hillenbrand:<br />
Bittere Schokolade.<br />
Ein kulinarischer Krimi.<br />
Xavier Kieffer ermittelt.<br />
Verlag Kiepenheuer & Witsch,<br />
320 Seiten, 11 Euro<br />
KANZLERSOHN ERZÄHLT<br />
Matthias Brandt (*1961) ist nicht nur ein<br />
bekannter Schauspieler, sondern auch<br />
der Sohn Willy Brandts, des vierten<br />
Kanzlers der Bundesrepublik. Aufgewachsen<br />
ist er „in den Siebzigerjahren<br />
des letzten Jahrhunderts in einer kleinen<br />
Stadt am Rhein, die damals Bundeshauptstadt<br />
war“, so das Cover. In<br />
dieser Stadt stand das Zuhause des<br />
kleinen Matthias. Somit ist klar, dass<br />
Brandt zwar aus der Perspektive eines<br />
Sieben- bis Zehnjährigen erzählt, aber<br />
nicht nur aus dem Blickwinkel eines<br />
„normalen“ Kindes, sondern aus dem<br />
des Kanzlersohns. Er berichtet von<br />
seinem Hund Gabor, gern geschauten<br />
Fernsehsendungen in den 1970ern<br />
oder beliebter Nussnougatcreme. Aber<br />
eben auch vom Herrn Lübke und dessen<br />
Frau Wilhelmine von nebenan, zu<br />
denen er Kakao trinken geht. Oder vom<br />
kauzigen Kollegen des Vaters, einem<br />
Herrn Wehner sowie den Gesprächen<br />
mit den Wachmännern des eigenen<br />
Hauses. Brandt bietet seine rheinischen<br />
Geschichten in humorvollem Stil. jöl<br />
Matthias Brandt:<br />
Raumpatrouille. Geschichten.<br />
KiWi-Tb, Kiepenheuer & Witsch, Köln,<br />
176 Seiten, 9,99 Euro<br />
EIN EXISTENZIELLES DRAMA<br />
Was ist das Schlimmste, das einem<br />
Menschen zustoßen kann? Die Antwort<br />
gibt der weltberühmte US-amerikanische<br />
Schriftsteller Khaled Hosseini in<br />
seiner illustrierten Erzählung „Am Abend<br />
vor dem Meer“: der Tod des Kindes.<br />
Dass die Kindheit seines Sohnes während<br />
des Bürgerkriegs in Syrien von Verlusten<br />
geprägt ist, beschwert dem fiktiven<br />
Erzähler bereits das Herz. Zur Hölle<br />
aber wird für ihn die Sorge, dass seinem<br />
Sohn auf der Flucht über das Mittelmeer<br />
nach Europa etwas zustoßen könnte. Er<br />
beschreibt dies in einem Brief an sein<br />
Kind bevor beide zusammen ein Boot<br />
besteigen. Khaled Hosseini widmet „Am<br />
Abend vor dem Meer“ „den Tausenden<br />
von Flüchtlingen, die auf der Flucht vor<br />
Krieg und Verfolgung im Meer ertrunken<br />
sind“. Hosseinis kurze Erzählung mahnt,<br />
zutiefst dankbar dafür zu sein, in Frieden<br />
leben zu dürfen.<br />
sg<br />
Khaled Hosseini:<br />
Am Abend vor dem Meer.<br />
illustriert von Dan Williams, aus dem<br />
Amerikanischen von Henning Ahrens,<br />
Verlag S. Fischer, 48 Seiten, 12 Euro
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Komm in die Therme,<br />
entspann dich<br />
und schalte ab<br />
Die Vulkaneifeltherme in Bad Bertrich vitalisier<br />
Körper und Geist mit dem einzigartigen Glaubersa z<br />
Jetzt, dader Nebel im Talhängt, der<br />
Wind um die Häuser pfeift und die<br />
nasse Kälte einem in die Glieder fährt,<br />
wünscht man sich doch eigentlich nur<br />
eines: Abtauchen. Und wohlig warm<br />
eintauchen in eine andere Welt mit<br />
Verwöhn-Streicheleinheiten für die<br />
Seele. Die Vulkaneifeltherme lädt jeden<br />
Tag in der Woche zum Relaxen<br />
und Entspannen ein. Wellness von 9<br />
bis 22 Uhr.<br />
So schnell kann man dem Wetter da<br />
draußen ein Schnippchen schlagen<br />
und sich wie imUrlaub fühlen.<br />
WOHLFÜHLEN<br />
Wie wäre es zum Beispiel mit dem<br />
Verwöhn-Angebot „Zeit zu zweit“?<br />
Endlich ungestört, endlich abschalten,<br />
endlich nur für sich sein und zuzweit<br />
genießen bei einem Champagneroder<br />
Rosenblütenbad.<br />
der „Candle-Light-Massage“, einer<br />
Aroma-Massage mit Lemon-Hibiscus,<br />
Limette-Bambus, Wildrose,<br />
Kokos-Minze, Honig Ingwer.<br />
Durch den einzigartigen Duft und das<br />
sanfte Licht erzeugt die Massagekerze<br />
eine wohlige Atmosphäre.<br />
Die besonders geschmeidige Behandlung<br />
mit der warmen hautpflegenden<br />
Wachskomposition ist ein Erlebnis<br />
für den Körper und die Sinne.<br />
WELLNESS<br />
Wählen Sie aus einer Vielfalt an<br />
Wellness-Angeboten, von fernöstlichen<br />
Heiltechniken, Massagen bis<br />
hin zur Körper-Balance und Entspannung.<br />
Mit dem einzigartigen Wasser<br />
der Glaubersalztherme. Sie ist<br />
ein Schatz der Natur, ein Geschenk aus<br />
den Tiefen der Erde, vor 50.000 Jah-<br />
,<br />
angere a sto fen aus<br />
dem vulkanischen Gestein der Eifel –<br />
wohlig warmer Wellness-Genuss inkalten<br />
Zeiten.15 Millionen Euro wurden im<br />
Jahr 2010 investiert, um die neue Vulkaneifel<br />
Therme zu bauen. Entstanden ist<br />
eine fantastische, großzügige und lichtdurchflutete<br />
Bade- und Wellnesswelt, die<br />
keine Wünsche offen lässt.<br />
Stillstand gibt es seit der Eröffnung der<br />
Vulkaneifeltherme im Jahr 2010 kaum.<br />
Schon zwei Jahrespäterwurde eine zweite<br />
Liegehalle gebaut, 2015 folgte eine<br />
zusätzliche Sauna imAußenbereich, die<br />
Eifelhütte.<br />
Ab Mitte Dezember <strong>2018</strong> stehen den<br />
Besuchern ca. 50neue Liegeplätze zur<br />
Verfü un . Die zus -
MÄNNER
60<br />
<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
MIT LEIDENSCHAFT, INSTINKT UND WISSEN<br />
Der Tierfilmer Andreas Kieling spricht im <strong>glanzvoll</strong>-Interview über seine ungewöhnliche Arbeit<br />
Er ist der bekannteste Natur- und Tierfilmer Deutschlands:<br />
Andreas Kieling berichtet seit Jahren aus exotischen<br />
Erdteilen und auch aus Deutschland. Wir haben<br />
ihn zu Hause in der Nordeifel erreicht und mit ihm am Telefon<br />
gesprochen, bevor er zu einem neuen Dreh aufgebrochen<br />
ist. Lesen Sie, warum es Andreas Kieling nicht<br />
nach Mallorca, aber immer wieder in den Ostkongo zieht.<br />
Vor welchem Projekt erwischen wir Sie gerade?<br />
Kieling: Wir arbeiten an einem großen Dreiteiler für die ZDF-<br />
Reihe „Terra X“. Die Vorbereitungen für dieses Projekt mitgerechnet<br />
sind wir seit gut eineinhalb Jahren weltweit auf<br />
Dreh. Wir haben in der Hohen Arktis und in Alaska gedreht.<br />
Wir sind im tropischen Bergregenwald, im Ostkongo und in<br />
Wüstenregionen wie der Namib-Wüste und in der australischen<br />
Wüste unterwegs. Die Sendungen werden Anfang<br />
2019 im ZDF zu sehen sein.<br />
Die fertigen Fernsehfilme, die wir als Zuschauer sehen, sind<br />
ja nur ein Ausschnitt Ihrer Tätigkeiten. Ist gute Vorbereitung<br />
vielleicht sogar das A und O an Ihrer Arbeit als Naturfilmer?<br />
Kieling: Das würde ich so nicht sagen. Das Wichtigste ist die<br />
große Leidenschaft für Tiere, Instinkt zu haben, Situationen in<br />
den unterschiedlichen Regionen der Erde richtig einschätzen<br />
zu können, sei es in der Hohen Arktis, im Regenwald, in<br />
der Wüste oder auch in Deutschland. Wichtig ist, Ausdauer<br />
und einen langen Atem zu haben und zu den Aufnahmen zu<br />
gelangen, die der Zuschauer von einem bekannten, guten<br />
Tierfilmer erwartet. Das ist nach wie vor das Allerwichtigste.<br />
Aber in der Tat werden Vorbereitungen immer aufwendiger.<br />
Das fängt damit an, sich mit der Region auseinanderzusetzen,<br />
in die man fährt. Was erwartet einen klimatisch? Was<br />
gibt es für Unwegsamkeiten bei der Fahrt in sehr abgelegene<br />
Gebiete? Braucht man einen guten Guide, der manchmal<br />
den Erfolg für ein Projekt bedeutet? Jeder Beruf hat seine<br />
schwierigen Seiten. Dazu gehört auch, unter extremen<br />
Wetterbedingungen draußen an den Drehorten lange Zeit<br />
auszuhalten.<br />
In Australien: „Krokodile haben mich schon immer fasziniert. Es war ein absolutes<br />
Highlight, mit diesem großen Salzwasserkrokodil zu tauchen“, schreibt<br />
Andreas Kieling in seinem neuen Buch „Im Bann der wilden Tiere", aus dem wir<br />
hier einige Abbildungen zeigen. Er rät aber auch davon ab, es nachzumachen.<br />
Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag
<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE 61
62 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
„Diese spielerischen Kämpfe können während der Nahrungssuche schnell in einen Kampf um Leben und Tod übergehen“, erklärt Andreas Kieling zu dieser Szene zweier<br />
Grizzly-Bären in Alaska.<br />
Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag<br />
Haben Sie ein Beispiel?<br />
Kieling: Ich bin vor vier Wochen aus Alaska zurückgekommen.<br />
Dort haben wir auf den Aleuten, das ist eine Inselkette,<br />
die sich von West-Alaska bis nach Kamtschatka erstreckt,<br />
fast vier Wochen sozusagen mit Grizzly-Bären gecampt.<br />
Um unser Camp herum hatten wir einen bärensicheren<br />
Zaun gespannt. Das müssen Sie sich wie einen elektrischen<br />
Schafsweide-Zaun vorstellen, der bis zum Bauch<br />
reicht und die Tiere daran hindert, das Camp zu verwüsten,<br />
wenn man nicht da ist. Außerdem war es relativ kalt,<br />
es hat geregnet und gestürmt. Es herrschten Temperaturen<br />
zwischen sieben und elf Grad und das im Sommer. Es gab<br />
ziemlich viele Moskitos. Das Essen war sehr einfach, weil<br />
man sich auf das beschränken musste, was man mitnehmen<br />
konnte. Alle Lebensmittel waren in kleinen Tonnen und<br />
Behältern so verpackt, dass die Bären sie nicht aufbeißen<br />
und öffnen konnten. Aber das Ziel ist natürlich, tolle Bilder<br />
und tolle Tiergeschichten mitzubringen. Es ist uns gelungen.<br />
Aber die große Herausforderung ist, alles miteinander zu<br />
koordinieren.<br />
Sie gehen sehr dicht an die Tiere heran, sei es an Elefanten<br />
oder auch an die Gespinste der Traubenkirschen-Gespinstmotte<br />
in Deutschland. Haben Sie gar keine Berührungsängste?<br />
Kieling: Doch, natürlich habe ich die. Ich wiederhole mich<br />
jetzt ein wenig, aber mein Leben mit und in der Natur, mit<br />
den Lebewesen und mit den Pflanzen ist ja ein sehr langer<br />
Prozess, der sich durch mein ganzes Leben gezogen hat. Ich<br />
bin jetzt 58 und habe mich schon mit fünf Jahren vor einen<br />
Ameisenhaufen gehockt und ihn beobachtet. Als ich meinen<br />
ersten Wüstenelefanten in der Namib-Wüste gesehen
<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE 63<br />
habe, habe ich natürlich gebührenden Abstand gehalten. Als<br />
ich meinen ersten Grizzly-Bären in Alaska sah, war ich zur<br />
Salzsäure erstarrt und hatte Angst. Ich stand auf einmal dem<br />
größten Beutegreifer der Erde knapp 30 Meter ohne Gitterstäbe,<br />
ohne Wassergraben und ohne Netz gegenüber, und<br />
ich hatte diese Geschichten im Kopf, wie Bären Menschen<br />
überfallen, den Jägern Gewehrläufe verbiegen, Indianerdörfer<br />
terrorisieren – also alte Geschichten aus Jack-London-<br />
Romanen, Ernest-Hemingway-Büchern und viele Klischees.<br />
Und wie hat sich das verändert?<br />
Kieling: Ich habe viel Zeit mit den Tieren verbracht. Meine<br />
subjektive Wahrnehmung ist, dass diese Tiere nicht so<br />
sind, wie sie beschrieben wurden und werden. Tiere sind<br />
nicht auf der Erde, um uns Menschen zu fressen und zu<br />
verletzen. Das bilden wir uns ein, weil wir sie jagen, sie<br />
töten, essen und bestimmte Vorstellungen haben. Es ist ein<br />
Lernprozess, den man in der Natur durchmacht. Es ist mir<br />
ein Bedürfnis, Tieren nahe zu sein. Ich möchte spüren, wie<br />
ein Wüstenelefant oder Grizzly reagiert. Die Tiere sind in der<br />
Regel uns Menschen gegenüber erstaunlich entspannt, es<br />
sei denn, sie haben schon einmal schlechte Erfahrungen<br />
gemacht. Dann fürchten sie sich.<br />
Sie haben lange Zeit unverletzt mit Grizzlys verbracht und<br />
sind dann von einem Wildschwein in Deutschland attackiert<br />
worden. Steigt mit der Sorglosigkeit das Risiko?<br />
Kieling: Das hat doch nichts mit Sorglosigkeit zu tun. Wenn<br />
es einen Menschen gibt, der Respekt und Achtung vor den<br />
Tieren hat, dann bin ich es. Sie fragen völlig falsch. Ich glaube<br />
zu wissen, wie Tiere reagieren. Natürlich hat mich ein<br />
Wildschweinkeiler schon einmal verletzt, aber ich habe es<br />
geradezu durch Unwissenheit herausgefordert. Es war in der<br />
Paarungszeit, Ende November, Anfang Dezember. Dieser<br />
Keiler war aufs Höchste erregt, war auf Kampf eingestellt,<br />
hatte den dreifachen Testosteron-Spiegel als normal, und auf<br />
einmal war ich da. Vielleicht hat er mich einen Moment als<br />
Konkurrenten gesehen, und es gab einen kurzen und auch<br />
lebensbedrohlichen Angriff, aber das ist ja nicht die Regel.<br />
Fragen Sie doch mal einen Feuerwehrmann oder Polizisten,<br />
wie oft der schon in lebensbedrohliche Situationen gekommen<br />
ist. Dafür, dass ich so intensiv seit 27 Jahren draußen in<br />
der Wildnis bin, habe ich eigentlich nur wenige lebens- oder<br />
körperlich bedrohliche Momente gehabt.<br />
Ich stelle die Fragen aus der Sicht eines Menschen heraus,<br />
der von Ihrer Art zu leben sehr weit entfernt ist. Es gibt zwar<br />
immer mehr Wanderwege in Deutschland, aber ich habe den<br />
Eindruck, dass wir uns immer mehr von der Natur entfernen.<br />
Kieling: Ich glaube, dass speziell in uns Deutschen eine große<br />
Sehnsucht nach Natur und Wald ist. Weil wir in unserem<br />
schnellen, hektischen, ellenbogenbehafteten Leben, in dem<br />
es auch sehr rau zugeht, feststellen, dass es da draußen<br />
auch eine andere Welt, eine Natur gibt, die wir brauchen, um<br />
uns zu erholen und Kraft zu schöpfen. Das kann aber auch<br />
bedeuten, dass uns Dinge fremd geworden sind. Wer war<br />
Andreas Kieling zeigt und erklärt in seinem neuen Bildband ein unglaubliches Phänomen: Diese Alpensteinböcke hängen an der steilen Wand des Cingino-Staudamms, der<br />
in den 1920er Jahren aus Bruchsteinen im Piemont in Italien gebaut wurde. Sie gleichen ihren Mineralstoffhaushalt aus, in dem sie an dem Salz lecken, das sich im Laufe<br />
der Jahre gebildet hat.<br />
Fotos: © Andreas Kieling/NG Buchverlag
64 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
schon mal nachts im Wald unterwegs und kann die vielen<br />
Geräusche deuten? Das war aber immer schon so, man<br />
hat sich vor dem Wald und seinen Bewohnern besonders in<br />
der Dunkelheit gefürchtet. Viele Geschichten und Märchen<br />
haben natürlich dazu beigetragen. Aber das, was wir mit<br />
Wald verbinden, diese Sehnsucht und dieses Verlangen nach<br />
Natur, ist in fast jedem von uns. Die Frage ist, ob wir die Zeit<br />
und die Möglichkeit haben, es auszuleben.<br />
Wir haben die Sehnsucht nach dem Wald, wir gehen gerne<br />
hinein. Aber wir fürchten uns auch davor. Das bestätigt auch<br />
die Diskussion um den Wolf, der als potenzieller Gefahrenbringer<br />
dargestellt wird.<br />
Kieling: Ich sehe, wie zwiegespalten unsere Gesellschaft in<br />
diesem Punkt ist. Je mehr man in ländliche Gebiete kommt,<br />
desto kritischer steht man großen Beutegreifern generell<br />
gegenüber, speziell dem Wolf. Das ist ein abendfüllendes<br />
Thema, und ich möchte mich auch gar nicht auf eine große<br />
Diskussion einlassen. Ich habe in Alaska sehr oft Wölfe erlebt,<br />
auch in unmittelbarer Nähe zu mir, es ist nie zu einem<br />
Zwischenfall gekommen. Es ist natürlich klar, dass es in einem<br />
dicht besiedelten Land wie Deutschland, in dem sehr<br />
viele Nutztiere gehalten werden, die unzureichend eingezäunt<br />
sind, zu Konflikten kommt. Die Hobbylandwirte – auch im<br />
Trierer Bereich – müssten sich daran orientieren, wie man mit<br />
Nutztieren in Rumänien oder Bulgarien umgeht. Es werden<br />
wieder die alten Zeiten gefragt, in denen die Tiere nachts in<br />
einen gesicherten Pferch getrieben werden oder man muss<br />
Herdenschutzhunde einsetzen. Generell finde ich es traurig,<br />
dass über ein Tier, das eine große Stärke hat, so negativ<br />
berichtet wird. Wir haben in jedem Jahr immer noch 3600<br />
oder 3700 Verkehrstote. Das ist eine echte Bedrohung. Plus<br />
jede Menge Schwerstverletzte durch Unfälle, die nie wieder<br />
richtig auf die Beine kommen. Wir haben jedes Jahr 10 000<br />
Menschen, die sich selber das Leben nehmen. Wir haben<br />
Unzählige, die wahrscheinlich langfristig durch Umweltgifte<br />
sterben. Jedes Jahr werden drei oder vier Menschen von<br />
streunenden Hunden schwerstverletzt oder sogar getötet.<br />
In den letzten Jahrzehnten ist in Europa noch kein Mensch<br />
durch einen Wolf getötet worden. Merken Sie daran, was<br />
für eine irrwitzige Diskussion wir führen? Wir haben eine verkehrte<br />
Wertung und wollen mal wieder genau bestimmen,<br />
wer bei uns leben darf und wer zu gehen hat? So sind wir<br />
Menschen nun Mal.<br />
Nützt Ihr Wissen über die Tiere Ihnen auch im Umgang mit<br />
den Menschen, die ja manchmal auch unberechenbar sind?<br />
Kieling: Ich glaube, dass ich einen ganz guten Instinkt habe,<br />
mit welchen Menschen ich gut kann und mit welchen nicht.<br />
Das ist uns Menschen eigen. Bei Tieren bedarf es vielleicht<br />
ein bisschen mehr Wissen, einiges hat mit Erfahrung zu<br />
tun, aber auch mit Instinkt. Ich bin ja in einem permanenten<br />
Lernprozess über die Natur und die Tiere und beobachte<br />
auch viele Veränderungen. Tiere sind überwiegend instinktgesteuert<br />
in ihrem Verhalten, darüber weiß ich sehr viel und<br />
habe viel gelernt. Deswegen traue ich mir ja auch die Nähe<br />
und den Umgang mit großen und auch giftigen Tieren zu.<br />
Sie haben das Beispiel Traubenkirschen-Gespinnstmotte<br />
genannt. Ich fand es faszinierend, das Gespinst zu sehen.<br />
Ich kann dazu nur sagen, dass ich diese Hysterien, die ständig<br />
gestreut werden, nicht verstehe. Vor Jahren gab es die<br />
Hysterie gegen den Fuchsbandwurm, man dürfe im Wald<br />
keine Beeren mehr essen, weil Larven dran seien. Dann gab<br />
es die Hysterie gegen Zeckenbisse. Wer Angst hat, kann die<br />
Nähe zu diesen Tieren meiden. Es ist auch gut, in Gebieten,<br />
in denen es Zecken gibt, die mit einem Virus behaftet sein<br />
können, abends den Körper abzusuchen, und es ist gut, den<br />
Eichenprozessionsspinner zu meiden. Das ist alles absolut in<br />
Szene aus „Kielings wildes Deutschland" im ZDF:<br />
Bei seiner Bestandsaufnahme des „wilden“ Deutschlands waren<br />
natürlich auch die Alpen ein wichtiges Ziel von Andreas Kieling.<br />
Foto: © ZDF/Andreas Kieling
PR-ANZEIGE<br />
125. JUBILÄUM UNION GLASHÜTTE<br />
Der Tradition verpflichtet, die Zukunft im Blick<br />
Im Jahr 1893 wurde das Fundament von Union Glas hütte<br />
gelegt. Der Unternehmer Johannes Dürrstein bewies mit<br />
Gründung der „Glashütter Uhrenfabrik Union“ Gespür für<br />
die Wünsche seiner Kunden: Er wollte attrak tive, hochwertige<br />
Uhren Glashütter Tradition fertigen, die erschwinglich<br />
waren. 125 Jahre später setzt Union Glashütte seine Vision<br />
im 21. Jahrhundert fort.<br />
Damals wie heute: ein visionärer Ansatz<br />
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
hatte sich in Glashütte eine Uhrenindustrie<br />
entwickelt, die den Ortsnamen weit über die<br />
Grenzen hinaus bekannt gemacht hatte. Der<br />
Kaufmann Johannes Dürrstein wollte dieser<br />
jungen sächsischen Uhren-Kultur eine neue<br />
Facette verleihen. Unter dem Namen „Glashütter<br />
Uhrenfabrik Union“ nahm sein Traum<br />
1893 schließlich Gestalt an: Alles, was eine<br />
Uhr schön und präzise, aber nichts, was sie<br />
teuer macht – das sollte seine Union-Uhren<br />
auszeichnen. Union Glashütte ist dem zeitlosen<br />
Credo treu geblieben und macht auch<br />
heute noch mechanische Uhrmacherkunst<br />
einem breiten Publikum zugänglich.<br />
Mechanisches Herzklopfen, Made in Glashütte<br />
Die Marke Union Glashütte ist ihrer Historie und ihrer Heimat<br />
verpflichtet. Jedes einzelne Modell wird in den Glashütter<br />
Uhrmacherateliers von den Händen eines gut eingespielten<br />
Teams sorgfältig montiert, reguliert und veredelt.<br />
Ob beim feinen Dekorieren, dem minutiösen Justieren der<br />
Ganggenauigkeit oder dem vorsichtigen Anbringen der<br />
Zeiger: Immer verbinden sich traditionelle Handarbeit und<br />
moderne Technik. Das gilt auch für die jüngste Kreation<br />
des Hauses. Die 1893 Johannes Dürrstein Edition ist dem<br />
125. Jubiläum der Markengründung gewidmet und mit<br />
einem exklusiven Handaufzugskaliber versehen, das vollständig<br />
von Union Glashütte konzipiert wurde.<br />
ist. Das Design der Kollektion präsentiert sich bewusst vielfältig:<br />
Die Viro Modelle etwa setzen auf eine geradlinige,<br />
puristische Formensprache, während eine Noramis die zeitlose<br />
Eleganz der 50er und 60er Jahre beschwört. Den kraftvoll-markanten<br />
Belisar Modellen wiederum steht die klassische<br />
1893 gegenüber, die detailreich den Wurzeln der Marke<br />
gedenkt. Auch die Damenuhren beweisen selbstverständ -<br />
lich Profil: So lässt die anmutige Sirona die<br />
Grenzen zwischen Zeitmesser und Schmuckstück<br />
schwinden, während die Seris mit<br />
sport licher Eleganz das weib liche Selbstbewusstsein<br />
zelebriert.<br />
Zeitlose Faszination:<br />
Union Glashütte und die Oldtimer<br />
Die Verbindung von ästhetischer Schönheit<br />
und komplexer Technik fasziniert – ob am<br />
Handgelenk oder auf der Straße. Aus diesem<br />
Grund fühlt sich Union Glashütte in der<br />
Gesellschaft automobiler Klassiker ganz besonders<br />
wohl. Seit 2010 begleitet die Marke<br />
die Sachsen Classic Rallye in ihrer Heimat<br />
nicht nur als Partner, sondern auch mit der<br />
Kreation eines dezidierten Sondermodells.<br />
Darüber hinaus ist sie auch bei Oldtimerrallyes<br />
wie der Silvretta Classic oder der ADAC Deutschland<br />
Klassik aktiv beteiligt – zur Freude aller, die Oldtimer und<br />
neue Zeitmesser gleichermaßen zu schätzen wissen.<br />
Der Zukunft entgegen<br />
In den vergangenen 125 Jahren hat sich die Welt – und<br />
mit ihr die Uhrenindustrie – grundlegend verändert. Und<br />
dennoch ticken die Stunden, Minuten und Sekunden des<br />
Lebens in dem ewig gleichen regelmäßigen Rhythmus.<br />
Union Glashütte widmet sich ihnen voller Hingabe. Und mit<br />
dem Anspruch, im Sinne von Johannes Dürrstein die Glashütter<br />
Uhrmacherkunst der Zukunft zu gestalten: ein Traum<br />
von einer Uhr.<br />
Die Kollektion: Einig im Geiste, vielfältig im Design<br />
In den Werkstätten von Union Glashütte entstehen ausschließlich<br />
mechanische Zeitmesser, deren fein veredeltes<br />
Innenleben durch einen Glasgehäuseboden zu bewundern
66 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
Ordnung. Aber diese Angst und Hysterie, die wir gegenüber<br />
der Gefahr aus der Natur schüren, steht in keinem Verhältnis<br />
dazu, wie gefährlich unser tägliches Leben ist. Aber weil<br />
wir von klein auf gelernt haben, mit Verkehr, Umweltgiften,<br />
mit Gefahren aus der Zivilisation umzugehen, verdrängen<br />
wir das.<br />
Sie sind im August mit Ihren kleinen Söhnen auf dem Rhein<br />
geschippert und haben die Reise mit Podcasts begleitet. Man<br />
sah, wie ganz selbstverständlich die nächste Generation Natur -<br />
freunde heranwächst. Gleichzeitig hört man, dass immer<br />
mehr Kinder keinen Purzelbaum mehr schlagen, nicht Radfahren<br />
können, von den Eltern zur Schule gefahren werden.<br />
Kieling: Eltern können ja selbst entscheiden, was sie mit<br />
ihren Kindern unternehmen. Kinder haben generell das Bedürfnis,<br />
sich zu bewegen, haben Lust dazu, aktiv zu sein,<br />
auf Bäume zu klettern, mit den Eltern abenteuerliche Dinge<br />
zu machen. Es braucht gar nicht viel, um diese Neugierde<br />
bei den Kindern und den Spaß daran zu wecken. Da werden<br />
mir alle Eltern recht geben. Für eine Flussfahrt muss<br />
es ja nicht gleich der Rhein sein. Es kann ja auch die Mosel<br />
sein, da ist weniger Strömung, weniger Schiffsverkehr. Die<br />
Frage ist, ob man‘s macht. Im letzten Jahr, als wir den Rhein<br />
heruntergefahren sind, gab es für mich viel Kritik. Ja, es ist<br />
ein gefährlicher Fluss, und es gibt auch viele Strudel und<br />
Strömungen. Das ist alles richtig. Aber wir haben uns gut<br />
darauf vorbereitet, und ich habe schon auf vielen Flüssen<br />
auf dieser Erde gepaddelt und war mit einem See-Kajak<br />
sogar auf dem Meer unterwegs. Ich habe das also nicht<br />
als unkalkulierbares Risiko gesehen. Aber ich fahre nicht<br />
mit meinen Kindern mit 220 Stundenkilometern über eine<br />
deutsche Autobahn, weil ich das für unkalkulierbar halte.<br />
Dafür paddele ich halt den Rhein runter. Es ist immer eine<br />
Frage der Betrachtungsweise.<br />
Als Sie auf dem Rhein unterwegs waren, war auch der sogenannte<br />
World Overshoot Day. Das hat Sie zu nachdenklichen<br />
Sätzen über unsere Lebensweise veranlasst. „Wir leben in<br />
einer Welt, in der alles machbar ist“, sagten Sie und haben<br />
gefragt: „Müssen wir wieder einfach und simpel leben, dass<br />
die Erde uns erhalten bleibt?“ Sie beschäftigen sich sehr<br />
stark mit dem Thema.<br />
Kieling: Ja, das tue ich. Ich versuche in erster Linie, Menschen<br />
dazu zu bewegen, überhaupt darüber nachzudenken. Wenn<br />
ich eine lösende Antwort darauf hätte, das wäre toll. Ich kann<br />
nur sagen, Leute, denkt mal darüber nach! Wir können alle<br />
etwas daran ändern. Und es tut uns sogar gut, bewusster<br />
zu essen, Dinge zu kaufen ohne endlos viel Verpackung,<br />
vielleicht Verkehrsmittel ökonomischer einzusetzen. Das<br />
sind erste Ansätze. Dass wir unser bequemes, luxuriöses,<br />
komfortables Leben nicht von heute auf morgen aufgeben<br />
wollen und können, das ist mir auch klar. Dafür haben<br />
unsere Eltern und wir viel zu lange dafür gearbeitet. Wir<br />
machen auch alle mit, mich eingeschlossen. Ich sehe große<br />
Veränderungen in der Welt, ich sehe, wie es in anderen<br />
Ländern, in denen es nicht so gut organisiert ist wie bei<br />
uns, läuft, was die Zerstörung der Natur und den Verlust von<br />
Lebensräumen für Tiere angeht. Ich bin kein Moralapostel<br />
oder kein Weltuntergangs-Prophet, ganz im Gegenteil.<br />
Aber es gibt ernst zu nehmende Fakten und dank meiner<br />
Popularität und Authentizität kann ich vielleicht Menschen<br />
umstimmen oder zum Nachdenken bringen, so dass der ein<br />
oder andere sein Verhalten ein wenig ändert. Wir hatten im<br />
Frühjahr auf Facebook einen Aufruf über das Insektensterben<br />
und seine Bedeutung gemacht, den haben sich 4,7 Millionen<br />
Menschen angeguckt, und es gab sehr viele Reaktionen. Es<br />
haben Menschen vor ihrer Firma insektenfreundliche Blumen<br />
gepflanzt und sich mit den Nachbarn unterhalten, den Rasen<br />
nicht mehr so oft zu mähen. Mit solchen Botschaften kann<br />
man etwas erreichen, und das finde ich sehr schön.<br />
In einem Beitrag über Elefanten haben Sie allen gewünscht,<br />
einmal wilde Elefanten in der freien Wildbahn sehen zu können.<br />
Haben Sie nicht Sorge, dass Ihre Beiträge Touristen<br />
Lust machen, in entlegene Gebiete vorzudringen? Ist das<br />
nicht ein schmaler Grat?<br />
Kieling: Ja, natürlich. Das ist in der Tat ein Widerspruch in<br />
mir, dessen ich mir bewusst bin. Wenn ich die Schönheit<br />
exotischer Länder im Fernsehen zeige, sagen viele sicher<br />
„Toll, wie der Mann das erklärt und unterwegs ist“. Und ein<br />
paar Zehntausend bekommen Lust, da auch mal hinzufahren,<br />
und ein paar Hundert werden es tatsächlich realisieren.<br />
Ich befinde mich da in einem Konflikt. Aber wenn ich sage,<br />
Menschen müssten das selber einmal spüren, riechen und<br />
erleben, möchte ich ausdrücken, wie zerbrechlich und vergänglich<br />
das ist, und dass wir es bewahren müssen. Ich<br />
glaube, jeder, der schon mal bewusst, nicht nur zur Unterhaltung,<br />
in großen Schutzgebieten der Erde war, sei es im<br />
Yellowstone Nationalpark, in der Serengeti oder im Kakadu-<br />
Nationalpark in Australien, der wird eine andere Einstellung<br />
dazu kriegen und sich mehr für den Schutz und den Erhalt<br />
für den Lebensraum der Tiere einsetzen, obwohl er seinen<br />
ökologischen Fußabdruck hinterlassen hat.<br />
Es ist alles eine Frage der Betrachtungsweise …<br />
Kieling: Ich habe es bereits gesagt, wenn man sich meine<br />
CO 2 -Bilanz anschaut, die ist nicht erfreulich. Wir sind viel in<br />
der Welt unterwegs, und ich selber beruhige mich damit, weil
<strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
67<br />
ZUR PERSON<br />
Andreas Kieling ist Naturmensch, Fotograf, Dokumentarfilmer.<br />
Seine Beiträge aus entlegensten Flecken der Erde,<br />
aus Alaska oder Patagonien, sind regelmäßig im Fernsehen<br />
zu sehen, er hält Vorträge und ist Autor. Aber Kieling bereist<br />
auch regelmäßig seine Heimat Deutschland. Er wanderte<br />
entlang der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West und<br />
erkundete den Rhein. Andreas Kieling wurde 1959 in Gotha<br />
(Thüringen) geboren. Als 16-Jähriger floh er aus der DDR<br />
in die Bundesrepublik. Er bereiste Grönland, fuhr mit dem<br />
Mountainbike durch den Himalaya und arbeitete als Seefahrer<br />
und als Förster. Seit fast 30 Jahren ist er mit seiner<br />
Kamera in der Welt unterwegs und begibt sich nah an die<br />
Tiere heran – er hat lange Grizzlys beobachtet und gilt als<br />
Bärenexperte. Mehrere Monate im Jahr ist er auf Expeditionen<br />
und Drehreisen. Andreas Kieling lebt mit seiner Familie<br />
in der Eifel.<br />
NEUES VON ANDREAS KIELING<br />
Im Frühjahr 2019 wir das ZDF neue „Terra X“-Folgen mit<br />
Andreas Kieling zeigen. Wie immer sonntags um 19.30 Uhr.<br />
Der genaue Ausstrahlungstermin stand bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest.<br />
Sein neuer Bildband trägt den Titel „Im Bann der wilden<br />
Tiere“, aus dem wir hier Fotos zeigen. Berauschend, ästhetisch<br />
und abenteuerlich: Der Leser begleitet Andreas Kieling<br />
auf fünf Kontinente und zu Reisen der vergangenen sieben<br />
Jahre – zu Luchsen in Deutschland, Grizzly-Bären in Alaska,<br />
Schimpansen, Krokodilen und Elefanten in Afrika, Blutbrustpavianen<br />
in Äthiopien, Alpensteinböcken in Italien …<br />
Andreas Kieling bildet die einzigartige Vielfalt der Natur<br />
nicht nur ab, mit seinen kenntnisreichen, spannenden<br />
Schilderungen nimmt er die Leser mit in das Abenteuer<br />
Natur, bei dem die Themen niemals ausgehen. mar<br />
Ein Blick durch Andreas Kielings Kamera auf das äthiopische Hochland,<br />
dem letzten Lebensraum der Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt.<br />
Dieses Foto stammt ebenfalls aus Andreas Kielings neuem Buch (siehe rechts).<br />
Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag.<br />
BUCHTIPP<br />
Andreas Kieling:<br />
Im Bann der wilden Tiere.<br />
Meine Abenteuer auf<br />
allen Kontinenten.<br />
National Geographic,<br />
320 Seiten,<br />
39,99 Euro
68 <strong>glanzvoll</strong> KÖPFE<br />
es auch Sinn macht. Unsere Beiträge für „Terra X“ machen<br />
die Menschen auch nachdenklich und ändern vielleicht ihr<br />
Verhalten.<br />
Welches große Abenteuer steht für den Naturkenner- und<br />
freund mit Ihrer Erfahrung noch aus? Gibt es einen Bereich,<br />
den Sie noch gerne erobern möchten?<br />
Kieling: Nein. Den gibt es nicht mehr. Ich war noch nie in<br />
meinem Leben auf Mallorca, und ich war noch nie in Antalya<br />
in der Türkei. Ich muss da auch nicht hin. Wobei ich gehört<br />
habe, Mallorca soll auch sehr schön sein. Im Moment ist es<br />
bei mir so, dass ich mich immer wieder an Orte begebe,<br />
die ich vielleicht vor fünf Jahren aufgesucht und dort gefilmt<br />
und fotografiert habe. Es ist mir ein Bedürfnis, diese Orte<br />
wiederzusehen, um vielleicht Veränderungen zu erkennen.<br />
Ich verabschiede mich ganz oft von interessanten, zum Teil<br />
auch sehr schwierigen Orten der Erde. Ich bin zum Beispiel<br />
schon fünfmal im Ostkongo gewesen und würde niemandem<br />
empfehlen, dorthin zu fahren. Dort herrscht ein sehr anstrengendes<br />
tropisch-feuchtes Klima, aber gefährlich sind vor<br />
allem die Unruhen, es ist seit 45 Jahren Krieg. Aber ich fahre<br />
trotzdem immer wieder hin, weil ich sehen will, wie es den<br />
letzten Berg- und Flachlandgorillas geht, wie den Schimpansen<br />
am Tanganjikasee. Das sind meine Leidenschaft, mein<br />
Beruf und meine Neugierde, sonst wären die Strapazen, die<br />
wir auch auf uns nehmen, gar nicht auszuhalten.<br />
Zum Schluss eine Frage aus Frauenperspektive: Gehen Sie<br />
auch einfach mal mit Ihrer Frau shoppen?<br />
Kieling: Nein, ich hasse das. Ich habe da keine Lust dazu,<br />
und glücklicherweise habe ich eine Partnerin, die in diesem<br />
Punkt sehr tolerant ist, und die mich nicht dazu zwingt, mitzukommen.<br />
Die Fragen stellte Birgit Markwitan<br />
„Riesenseeadler in Japans eisigem Norden“ – so ist ein Kapitel in Kielings neuem Bildband mit unter anderem diesem Foto überschrieben: Es zeigt den Kampf eines Weißschwanz-Seeadlers<br />
(links) und eines Riesenseeadlers um einen Fisch.<br />
Foto: © Andreas Kieling/NG Buchverlag
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70 <strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />
ER IST ER. UNVERWECHSELBAR.<br />
Freiheit, die ich meine – eine Liebeserklärung an den Bulli<br />
Wann dieser unabdingbare Wille mich zum ersten Mal gepackt<br />
hat, weiß ich heute nicht mehr. Ich wollte ein solches<br />
Fahrzeug nicht nur mein Eigen nennen, sondern mit ihm<br />
auch jenes unbeschreibliche Gefühl der grenzenlosen Freiheit<br />
erfahren. In meinen sogenannten „wilden“ Jahren, die<br />
mich zu Hippie-Zeiten und auch später noch als Backpacker<br />
auf alle fünf Kontinente unseres Globus verschlugen,<br />
war er mir in allen möglichen Varianten begegnet. Irgendwo<br />
zwischen den Polen, zwischen Rio und Reykjavik. Mal bieder,<br />
mal bunt. Mal als Familienkutsche, mal als „Packesel“<br />
für Entsager bourgeoisen Wohlstands. Er war Nutzfahrzeug<br />
für die Campesinos am La Plata, dann wieder mobiles<br />
Zuhause für solche, die kein anderes Heim hatten oder<br />
wollten. Er wurde gehegt, gepflegt, war Familienmitglied<br />
und -mittelpunkt. Er war Fluchtfahrzeug für Establishment-<br />
Geschädigte und doch auch Lebensinhalt für Hinterhof-<br />
Krämer am Mekong.<br />
Er war nichts alleine und doch alles in einem. Und war doch<br />
ein Zwitter, entstanden aus einer Idee, einer Laune heraus.<br />
Ein niederländischer VW-Importeur namens Ben Pon war<br />
der geistige Vater des Bulli. Pon entdeckte 1947 in den unter<br />
britischer Verwaltung stehenden „Wolfsburg Motor Works“<br />
einen praktischen Plattenwagen mit VW-Käfer-Technik und<br />
Fahrerhaus über dem Heckmotor. Dieses Vehikel war für ihn<br />
das Schlüsselerlebnis zum Bau eines VW-Transporters mit<br />
geschlossenem Aufbau. Eine entsprechende Skizze fand<br />
man später in seinem Notizbuch. Der kurz darauf eingesetzte<br />
VW-Chef Heinrich Nordhoff ließ das Gekritzel auf dem<br />
Papier zur Wirklichkeit werden. Es war die Geburtsstunde<br />
des Bulli.<br />
So einen wollte ich haben. Und bekam ihn. Später, viel später<br />
– um ihn nicht mehr herzugeben. Der Bulli der ersten<br />
Generation, meist zu erkennen an der andersfarbigen „Zunge“<br />
in der Front, firmierte als T1. Meiner gehört der zweiten<br />
Generation an. Ein T2, gebaut von 1967 bis 1979. Gelaufen<br />
im Sunshine-Staat Kalifornien, von wo aus wir ihn importierten<br />
und daraus „meinen“ Bulli machten. Ein Unikat halt.<br />
Eigenständig, energie-unabhängig. Auf dem Dach versehen<br />
mit Solarzellen, die sein „Innenleben“ speisen. Orange-weiß.<br />
Und so ist „mein Bulli“ das geworden, was die meisten<br />
seiner Zunft auszeichnet, die heute noch fahren: Er ist er.<br />
Unverwechselbar. Auch wenn alle Bullis ein untrügliches Erkennungsmerkmal<br />
verbindet: Jener beruhigende, blubbernde<br />
Singsang im Heck, der dem geneigten Bulli-Freund leichte<br />
Schauer des Entzückens entlockt. Der unverkennbare<br />
Vierzylinder-Boxer war und ist seine akustische Visitenkarte.<br />
Viele Geschichten und Anekdoten ranken sich um dieses<br />
Fahrzeug, das sich immer wieder neu erfand und doch<br />
von seinen Genen nie abwich. So wie der „Samba“-Bus,<br />
der für die aufkommende gemeinsame Mobilität der ersten<br />
Nachkriegsjahre stand. Wer sich (noch) kein eigenes Auto<br />
leisten konnte, der konnte ab dem Jahr 1955 mit den ersten<br />
Reiseunternehmen Ausflüge in diesem Bulli-Ableger absolvieren.<br />
Insgesamt 23 Fenster und ein Faltschiebedach<br />
machten aus dem Samba ein Kult-Fahrzeug, das wie Petti -<br />
coat, Nierentisch und der erste Fernseh-Koch Clemens<br />
Wilmenrod für das aufblühende Wirtschaftswunder-Zeitalter<br />
stand. Schon damals gab es übrigens eine Camping-<br />
Version von Westfalia, mit Aufstelldach und voll möbliert.<br />
Die Technik der Erstausgaben lieferte der VW Käfer: Heckantrieb,<br />
luftgekühlter Vierzylinder-Boxer. 25 PS generierte<br />
das erste Triebwerk für den T1, der, anders als der Käfer,<br />
eine verstärkte selbsttragende Karosserie besaß. 750 Kilogramm<br />
Nutzlast und eine Höchstgeschwindigkeit von 75<br />
km/h standen damals in den Papieren.<br />
Der T2, der ihn ab 1967 beerbte, bot mehr Komfort und<br />
auch mehr Sicherheit. Neben einem verstärkten Fahrwerk,<br />
kräftigeren Motoren und einer durchgehenden Frontscheibe<br />
zeichnete ihn serienmäßig die seitliche Schiebetür aus. Nach<br />
der „Erstausgabe“ des frühen Bulli wurde der T2 jenes Modell,<br />
das die nächste Generation für sich vereinnahmte: Die<br />
Hippie-Bewegung der Flower-Power-Kinder entdeckte den<br />
Bulli als identitätstiftendes Markenzeichen und Transportmittel.<br />
Bunt aufgepeppt, für weltumspannende Touren und<br />
ebensolche Ideologien präpariert. Versehen mit Reserverad<br />
auf dem Dach und Anti-Atomkraft-Aufklebern am Heck:<br />
make Love, not war. Drive Bulli!<br />
Den Namen, der ihn zu einem Begriff werden ließ, darf<br />
der VW-Bus – oder das VW-Nutzfahrzeug – übrigens erst<br />
seit rund zehn Jahren offiziell tragen. Der Pistenraupen-<br />
Hersteller Kässbohrer hatte die Namensrechte darauf für<br />
seine gewaltigen Einsatzgeräte in den alpinen Skigebieten.
<strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />
71<br />
BUCHTIPP<br />
Alle lieben den Bulli. Aber damit nicht genug. Der Volkswagen-Bus<br />
bringt die Menschen sogar auf die verrücktesten<br />
Ideen, beflügelt ihre Fantasie. In dem Buch „Bullimania“<br />
werden atemberaubende Umbauten gezeigt. Menschenhände<br />
machen aus dem VW-Bus eine Stretch-Limousine<br />
samt Bar, legen ihn tiefer oder unternehmen mit verrosteten<br />
Exemplaren abenteuerliche Bergtouren. Der Bulli steht<br />
als Kunstwerk im Museum, wird in noch so schlimmer Verfassung<br />
aus einem Wald oder Wasser gerettet und in liebevoller<br />
Feinarbeit wieder aufgepeppelt. Mit umgebauten<br />
Exemplaren werden lange Reisen unternommen, andere<br />
werden zum Pizza-Ofen. Es gibt nichts, was es nicht gibt.<br />
Norbert Nettekoven hat in seinem Bildband „Bulli mania“<br />
die Lieblinge Bulli-Verrückter aus der ganzen Welt versammelt,<br />
dazu meistens eine Karte gestellt, wie wir sie<br />
von früher aus den Auto-Quartetten kennen – oft mit dem<br />
Baujahr und Bulli-Besonderheiten. Ein Bilderbuch, bei<br />
dem nicht nur Bulli-Fans staunen.<br />
Norbert Nettekoven:<br />
Bullimania.<br />
Unglaubliche VW-Busse.<br />
Delius Klasing Verlag,<br />
Bielefeld, 143 Seiten,<br />
308 Farbfotos und<br />
Abbildungen, 19,90 Euro<br />
Der letzte Kohlruss-Samba, eine Abbildung aus dem Buch „Bullimania". Der Bus stand lange in einem Wald, war marode, bis er von seinem neuen Besitzer Marc Spicer in<br />
3000 Stunden „liebevoll restauriert“ wurde. Foto: Stephan Repke
72 <strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />
Zum 60. Geburtstag vor zehn Jahren verkaufte das Unternehmen<br />
seine Namensrechte an Volkswagen.<br />
Weit mehr als zehn Millionen Bullis sind seit den frühen Anfängen<br />
über die Produktionsstraßen gelaufen. Doch Alles, was<br />
nach dem T2 kam, verlor Charme und Persönlichkeit. Die<br />
seelenlosen kantigen Exemplare der Kinder und Kindeskinder<br />
des Bulli nennen sich heute Multivan. Volkswagen ist mittlerweile<br />
in der sechsten Generation angekommen. Die heutigen<br />
Ausgaben verfügen über ABS, ESP, Assistenzsysteme und<br />
werden seit dem Jahr 2005 statt dem luftgekühlten Boxer<br />
von einem wassergekühlten Reihen-Vierzylinder beatmet.<br />
Geblieben ist außer dem Namen ein ganz besonderes Lebensgefühl.<br />
Der Bulli steht für Nostalgie pur. Für die Sehnsucht<br />
nach dem Ausleben des Traums von der großen<br />
Freiheit. Aber auch für Geborgenheit und die Erinnerung<br />
an eine Zeit, die man – oft fälschlicherweise – die gute alte<br />
nennt. Warum, so frage nicht nur ich mich, sondern auch<br />
die Mehrheit meiner „Mit-Bullizisten“, viele meiner Freunde<br />
und Bekannten „vermenschlichen“ dieses Auto: Sie geben<br />
ihm Namen, machen es zu einem Familienmitglied.<br />
Der Bulli weckt Emotionen und Gefühle, obwohl man sich<br />
doch sicher war, solche Anwandlungen längst in der sorgsam<br />
verschlossenen Mottenkiste des Lebens verstaut<br />
zu haben. Sind es seine runden Kulleraugen, die Kurbeln<br />
in den Türen, die kleinen Ausstellfenster, das kleine, aber<br />
feine eigene Reich hinter den beiden vorderen Sitzen?<br />
Oder doch der Boxer da hinten? Es ist vielleicht von jedem<br />
etwas.<br />
Der Bulli ist stets zu Diensten, wenn der Alltag und der<br />
Termin kalenders uns zu erdrücken scheinen. Er sagt einfach<br />
nur: „Steig ein, lass uns fahren.“ In seinem Innersten liegen<br />
neben diversen Kabeln und Adaptern für alle möglichen<br />
Stromanschlüsse auf Campingplätzen auch so nützliche<br />
Dinge wie Schlafsack, Thermoskanne, Tauchsieder, Pulverkaffee<br />
und eine Zahnbürste.<br />
Und wer sich nicht derart vorsorglich mit dem Innenleben<br />
des 70-Jährigen auseinandersetzt, der wird mit Bulli-Entzug<br />
auf unabsehbare Zeit bestraft. Wer aber will das schon<br />
riskieren …<br />
Jürgen C. Braun<br />
Schweißen, lackieren, werkeln: Bulli-Fans möbeln ihren Liebling auf – wie unser Autor.<br />
Herausgekommen ist ein orange-weißer T2 – dessen Fahrer viele Menschen zuwinken, wenn er vorbeifährt.<br />
Fotos: Hans Krämer, Jürgen C. Braun
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74 <strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT<br />
DAS JAHR FÜR OLDTIMER-FREUNDE<br />
Planen Sie 2019: Wo gibt es Rennen und Events? Eine Übersicht<br />
Es läuft: Alle, die ein Faible für alte Autos, für die Technik früherer Jahre und Jahrzehnte, für gemeinsame Ausflüge<br />
und Unternehmungen haben, werden auch 2019 fündig. Neben etlichen Ausstellungen und Museen werden viele<br />
Termine und Events rund um das begehrte „Blech der frühen Jahre“ angeboten. Hier ein Überblick über interessante<br />
Angebote in der Region und weit darüber hinaus – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Unterwegs bei den Nürburgring Classics.<br />
Archiv-Fotos: Jürgen C. Braun
<strong>glanzvoll</strong> MOTOR & SPORT 75<br />
IM WINTER UND IM FRÜHJAHR<br />
Wer sich vor etwas weiteren Anreisen nicht scheut, eventuell<br />
einen Wochenend-Trip plant, der ist auf der „Moto-<br />
Technica Augsburg“ (12.-13. Januar), der „Bremen Classic<br />
Motor show“ (1.-3. Februar) oder den „Retro Classics Stuttgart“<br />
(7.-10. März) gut aufgehoben.<br />
Ein Festival der besonderen Art ist das 40-Jährige des<br />
Fahrzeugveteranen-Vereins im nordhessischen Dreieich/<br />
Sprendlingen mit vielen Vorkriegsmodellen (13. und 14. April).<br />
Wer einen Blick über die Grenzen werfen möchte, der<br />
sollte sich auf der „Inter Classic“ im holländischen Maastricht<br />
(10. bis 12. Januar) oder auf der „Retro Mobiles“ in<br />
Paris (Porte de Versailles, 6. bis 10. Februar) umsehen.<br />
IM SOMMER UND HERBST<br />
Für Bewunderer der britischen Katze ist das Jaguar-Treffen<br />
(MK/7, MK/8, MK/9) vom 30. Mai bis 2. Juni in Heilbronn<br />
ein Muss. Wer es eher mit dem Kultobjekt der 1990er Jahre<br />
aus Rüsselsheim hat, der sollte sich das Opel-Manta-Treffen<br />
in Krefeld am 29. und 30. Juni nicht entgehen lassen. Eher<br />
für Freunde der exklusiven Preziosen sind die „Classic<br />
Days“ auf Schloss Dyck im Rheinland vom 2. bis 4. August.<br />
VOR DER HAUSTÜR<br />
Direkt vor der Haustür fi ndet ein besonders liebevoll organisiertes<br />
Treffen statt: Das Marken-offene Young- und<br />
Oldtimer-Treffen des MTC Erbeskopf in Thalfang. Eingeladen<br />
wird jeweils für das letzte Wochenende im August. Die<br />
9. „Oberehe Klassik“ des Motorsportclubs Oberehe rund<br />
um Hillesheim in der Vulkaneifel wird nach einer Termin-<br />
Verschiebung 2019 voraussichtlich wieder am gewohnten<br />
Termin im frühen September über die Bühne gehen.<br />
Motorsport und historisches Museum kompakt auf engstem<br />
Raum bieten das „Eifel Rallye Festival“ in der Vulkaneifel<br />
Ende Juli, die „Nürburgring Classic“ (wahrscheinlich am<br />
zweiten Juni-Wochenende) und der AvD Oldtimer Grandprix<br />
(voraussichtlich in der zweiten August-Woche) auf der<br />
Rennstrecke in der Eifel. Außerdem in der Region das Oldund<br />
Youngtimer Treffen „Bitburg Classic“ an zwei Tagen am<br />
7. und 8. September und das „Große Old- und Youngtimer-<br />
Treffen“ in Konz, gewöhnlich Mitte Juli.<br />
Im nahen Bundesland wird der „ADAC Saarland Classic<br />
Cup“ mit diversen Young- und Oldtimer-Veranstaltungen<br />
im Lauf des Jahres gepfl egt. Meist geht die Initiative dabei<br />
von einzelnen Ortsclubs aus. Es lohnt sich auf jeden Fall<br />
immer wieder mal ein Blick auf www.adac.de<br />
BEI DEN NACHBARN<br />
Die „Lëtzebuerger Oldtimer Federatioun asbl“ ist die Dach-<br />
Organisation von Sammlern und Besitzern historischer<br />
Fahrzeuge, Motorräder, Nutzfahrzeugen, Bussen und Traktoren.<br />
Unter dem Motto „Fahrzeuge von gestern auf den<br />
Straßen von morgen“ werden im Internet alle Veranstaltungen<br />
im Großherzogtum, die der Fédération angehören,<br />
bekannt gegeben. Mehr unter: www.lof.lu/#events<br />
Viele Oldtimer-Vereinigungen und private Clubs organisieren<br />
sich kurzfristig für ein „Oldtimer-Breakfast“, eine gemeinsame<br />
Ausfahrt oder den Besuch von Oldtimer-affi nen<br />
Veranstaltungen im Bereich Luxemburg, Niederlande und<br />
Belgien sowie in Lothringen und im Elsass. Die Vereinigung<br />
ist markenoffen und veranstaltet einmal im Jahr als Fixpunkt<br />
den „LOF Oldtimerday“ im September.<br />
Zusammengestellt von Jürgen C. Braun
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78 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
WIR SIND IN DER RENAISSANCE,<br />
NICHT IM BIEDERMEIER<br />
Männer sind modebewusster geworden: Ein Gespräch mit dem Experten Jo Meurer über eigenen Stil<br />
Viele Männer kleiden sich sehr bewusst, sagt Jo Meurer. Der Professor im Fach bereich Modedesign der Hochschule<br />
Trier ist Experte für Herrenmode. Er beobachtet eine gewachsene Lust auf Individualität und erklärt, warum es in der<br />
Mode keine Globalisierungsgegner geben kann.<br />
Beginnen wir unser Gespräch mit einer Hypothese: Männer<br />
kleiden sich vielfältiger, sie schmücken sich mehr. Das<br />
Straßenbild ist bunter geworden. Pflichten Sie dem bei?<br />
Meurer: Die Männer sind offener als früher, sind in diesem<br />
Punkt, vor allem die jüngeren, selbstständiger geworden. Sie<br />
gehen selbst einkaufen, haben ihren eigenen Stil und eigene<br />
Ideen. Das gesamte Thema der Sportswear ist sehr wichtig<br />
geworden. Es wird sehr viel gemischt. Lässige Jacken werden<br />
mit Jogpants (Kombination aus Jogginghose und Hose,<br />
Anm. der Redaktion) kombiniert. Natürlich sind Jeans ein<br />
Thema, auch in Kombination mit Sakkos, T-Shirts und vor<br />
allem Sneakers. Sneakers sind sehr, sehr wichtig. Zu festlichen<br />
Anlässen ziehen junge Männer wieder gerne Anzüge<br />
an, die aber sehr figurbetont sind. Körperbewusstsein und<br />
Fitness sind viel stärker geworden, einen gut durchtrainierten<br />
Körper möchte man natürlich auch gerne zeigen. Materialien<br />
wie Elastan, Stretch und – ganz wichtig – Jersey sorgen bei<br />
engen Schnitten für mehr Bequemlichkeit. Jersey bildet sozusagen<br />
den Übergang zur Sportswear. Die Männer haben<br />
früher nicht so viel Geld für Kleidung ausgegeben, aber sie<br />
holen auf. Das zeigen die Umsätze der Bekleidungsfirmen,<br />
die diese sportlichen Elemente ganz bewusst in ihre Kollektionen<br />
integrieren. Viele Firmen haben ihr Angebot auf diese<br />
Weise verjüngt.<br />
Aber bei Festen, vor allem der Hochzeit, trägt der Herr doch<br />
noch klassisch?<br />
Meurer: An ihrer Hochzeit möchten auch junge Männer<br />
anders aussehen, möchten nicht casual oder sportlich<br />
gekleidet sein, aber es muss modern sein. Es gibt unter<br />
jungen Leuten auch in diesem Sektor einen Trend zu Nachhaltigkeit.<br />
Das heißt, es werden natürliche, reine Materialien<br />
wie Leinen oder Wolle und neben dunklen Farbtönen auch<br />
helle Farben bevorzugt. Die Partnerinnen tragen Blumenkränze<br />
im Haar.<br />
Was wir in unserer Essenskultur an verschiedenen Ideologien,<br />
Veganern, Vegetarierern etc. feststellen, spiegelt sich<br />
nach Ihrer Erfahrung in der Mode wider?<br />
Meurer: Ja, auf jeden Fall. Für diese bewusste Lebensweise<br />
geben die Menschen, Männer und Frauen übrigens, aus<br />
Überzeugung auch mehr Geld aus. Nachhaltigkeit kostet,<br />
sie bedeutet zum Beispiel auch kurze Transportwege, Produktion<br />
in Deutschland oder Europa.<br />
Welchen Einfluss haben die vielen sogenannten Subkulturen<br />
der vergangenen Jahrzehnte? Die Punker, Rapper, Skater …<br />
Die Hipster gehen einigen schon auf die Nerven …<br />
Meurer: Die Hipster haben positive Spuren hinterlassen: Es<br />
gibt mittlerweile wieder Barbierläden, in denen sich Männer<br />
ihren Bart schneiden und pflegen lassen. Es gibt sogar Zeitschriften,<br />
die sich mit dem Stil dieser Kerngruppe beschäftigen,<br />
der in andere Gruppen ausstrahlt. Viele sind keine<br />
Hipster, tragen aber einen gepflegten Bart, tragen Sakko<br />
und modische Stiefel dazu. Bei diesen Typen ist alles gut<br />
abgestimmt, sie legen oftmals viel Wert auf Qualität und<br />
lassen sich ihre Mode etwas kosten, damit sie ihre Linie,<br />
ihr „Inneres“ auch darstellen können.<br />
Was ist mit den Rockern? Männer, die Bikerboots oder Leder -<br />
jacke tragen, obwohl sie vielleicht gar keine Maschine fahren<br />
und keinem Chapter angehören. Schlägt sich die Sehnsucht<br />
nach Abenteuer in der Mode nieder?<br />
Meurer: Das ist richtig. Ich habe mit meinen Studenten einmal<br />
das Thema „Le Style Rockstar“ als Projekt erarbeitet.<br />
Das geht in eine ähnliche Richtung.<br />
Auf ewig „Easy Rider“?<br />
Meurer: Ja, der Film ist nach wie vor ein Kultfilm, den<br />
schauen sich selbst junge Leute an. Diese „Rockstars“<br />
sind nicht unbedingt Bartträger, sie tragen ab und zu die<br />
Haare etwas länger, freier vielleicht. Ihr Thema ist die Freiheit.<br />
Es sind einerseits Männer, die vielleicht tagsüber im<br />
Büro gezwungenermaßen anders gekleidet sind und sich<br />
in ihrer Freizeit verwandeln. Andererseits gibt es diejenigen,<br />
die sich frei fühlen, es ausleben und entsprechende Berufe<br />
haben. Sie kaufen ihre Kleider meist nicht neu, sondern<br />
secondhand, weil der Used Look sehr wichtig ist. Ich gehe
<strong>glanzvoll</strong> STIL 79
80 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
mit sehr offenen Augen durch die Modewelt und sehe sehr<br />
viele Läden, die sich darauf spezialisiert haben.<br />
Zur Vielfalt des Männerbildes ge hören ja nicht nur die Kleidung<br />
und die Fitness, von der Sie schon sprachen. Dazu<br />
kommen Tattoos, Piercings und Tunnel … Hat sich die Lust<br />
zu schmücken gesteigert?<br />
Meurer: Ich nenne das die permanente Dekoration. Ja, was<br />
Tätowierungen betrifft stimmt das. Es gibt junge Männer,<br />
die den gesamten Körper als Dekorationsfläche betrachten,<br />
ob das schön ist oder nicht. Andere machen das vielleicht<br />
etwas reduzierter, um dazuzugehören. Mir scheint, die nichttätowierten<br />
Jugendlichen sind mittlerweile in der Minderheit.<br />
Bei Fototerminen ist das ganz deutlich festzustellen.<br />
Warum gibt es jetzt so viele Stile?<br />
Meurer: Das hat mit der Demokratisierung der Mode zu tun.<br />
Es gibt ganz, ganz viele Stile, weil die Leute das so wollen.<br />
Es schreibt niemand mehr vor, wie jemand etwas tragen<br />
soll, sondern die Modewelt bietet sehr viele verschiedene<br />
Lösungen an. Das hängt natürlich auch mit dem Internet<br />
zusammen. Globalisierungsgegner kann es in der Mode<br />
Haben Sie eine Erklärung dafür, warum die Lust<br />
auf das Schmücken auch den Mann erreicht hat?<br />
Wir haben schon so viele Typen aufgezählt: den Rocker, den<br />
Hipster, den Körperbewussten …<br />
Meurer: … den Eleganten. Ich meine nicht den Geschäftsmann,<br />
sondern Typen, die sich ganz bewusst hervorheben<br />
möchten.<br />
Elegante Fußballstars zum Beispiel gelten für viele als Vorbilder<br />
…<br />
Meurer: Darum werden Fußballstars oft als Fotodressmen<br />
ausgesucht. Sie werden eingekleidet und sehen immer gut<br />
aus. Denken Sie nur an Boateng und seine Brillen. Er ist<br />
Brillendesigner, trägt sie sehr selbstbewusst und ist auch<br />
ein ganz bekannter Sneaker-Sammler.<br />
Dann haben wir noch den Rapper, den Skater, den Abenteurer<br />
und dürfen den großen Sektor der Outdoor-Mode<br />
nicht vergessen.<br />
Meurer: Die wird mittlerweile als eigenständige Gruppe<br />
oder Richtung aufgebrochen und mit anderen Elementen,<br />
Jacken und Schuhen, kombiniert. Die Leute möchten<br />
sich besonders darstellen. Individualität wird ganz großgeschrieben.<br />
Aus dem Fächer der Möglichkeiten wird<br />
ausgewählt, die Mode wird individuell ausgelebt. Wenn<br />
es jemand schafft, das in einen eigenen Stil umzusetzen<br />
und zu sagen, das bin ich und nicht alle zwei, drei Monate<br />
wechselt, der präsentiert sich richtig. Persönlichkeit, Individualität,<br />
Stil.<br />
Jo Meurer<br />
Foto: © Wilvorst<br />
ZUR PERSON<br />
Der Modedesigner Jo Meurer feiert in diesem Jahr ein<br />
Jubiläum: Seit 25 Jahren unterrichtet er Studierende im<br />
Fach Modedesign an der Hochschule in Trier. Der Professor<br />
ist Fachmann für Herrenmode und arbeitet für Unternehmen<br />
in der Modeindustrie. Seit vielen Jahren ist<br />
er Designer beim Herrenausstatter Wilvorst. Viermal hat<br />
Meurer die Kleidung deutscher Olympia-Mannschaften<br />
designt und die Berufskleidung für die Beamten im Forstwesen<br />
Rheinland-Pfalz und anschließend für weitere<br />
Bundesländer entworfen. Der gebürtige Cochemer lebt<br />
und arbeitet in Trier und München.
Für Ihn. Mode von Digel, Marc<br />
O‘Polo, Olymp. Montags bis freitags<br />
von 9.30 bis 18.30 Uhr und samstags<br />
von 9.30 bis 18 Uhr im Herrenhaus<br />
am Marktplatz von Bernkastel.<br />
gar nicht geben. Die Vernetzung ist weltweit und alle<br />
Trends gibt es rund um die Uhr jederzeit zu sehen und<br />
abzurufen, ob das Drucke aus Afrika oder ein Thema aus<br />
Südamerika ist. Die Designer müssen da mithalten und<br />
schauen, was gewollt wird und sehen, wie sie das, was<br />
die Kunden möchten, in ihren Kollektionen platzieren.<br />
Mode ist also bunt und passt nicht zu den Abgrenzungswünschen<br />
von Globalisierungsgegnern und Populisten?<br />
Mode ist wie die Bildende Kunst zum Beispiel inter -<br />
national.<br />
Meurer: Selbstverständlich. Abgrenzung funktioniert<br />
nicht. Ich habe gerade einen Bericht über eine Ausstellung<br />
mit afrikanischer Malerei gelesen. In Südafrika und<br />
anderen afrikanischen Ländern gibt es ganz tolle angesagte<br />
Künstler. Daraus entstehen wieder Einflüsse für<br />
Bekleidung, Drucke oder auch Materialien. Es ist immer<br />
alles im Fluss, es gibt keinen Stopp, nach dem Motto,<br />
das hält jetzt mal für drei Jahre.<br />
130JahreModein<br />
Bernkastel-Kues<br />
Die Renaissance gilt als eine Epoche, in der sich die<br />
Männer geschmückt und „gestylt“ haben. Ist es gewagt<br />
zu sagen, dass wir wieder in einer Art Renaissance sind,<br />
was die Lust der Männer am Schmücken betrifft?<br />
Meurer: Ja das könnte man so sagen, wir sind nicht im<br />
Biedermeier.<br />
Es fehlen noch die „Normalos“, die am liebsten irgendeine<br />
Jeans tragen, ein kariertes Hemd und die Jugendlichen,<br />
die sich bewusst „spießig“ kleiden, um sich von<br />
ihren „jugendlichen“ Eltern abzusetzen.<br />
Meurer: Das gibt es auch: Ein Teil der Jungen will wieder<br />
anders aussehen. Sie verweigern sich vielleicht nicht,<br />
definieren sich aber anders und zelebrieren das sehr bewusst,<br />
sonst würden sie einfach etwas anziehen und heraus<br />
käme ein Mix. Das gehört auch zur Demokratisierung<br />
dazu, auch diese Gruppe entwickelt ihren eigenen Stil.<br />
Tragen die Männer heute ihre Geisteshaltung eher vor<br />
sich her?<br />
Meurer: Ja, das drückt sich partiell, sicher nicht insgesamt,<br />
in der Wahl des Kleidungsstils mit aus. Man möchte<br />
zeigen: Ich bin so und deshalb kleide ich mich auch so.<br />
Die Fragen stellte Birgit Markwitan<br />
ww . t est
82 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
EINE KLEINE GESCHICHTE DER ZEIT<br />
… am Handgelenk: (Armband-)Uhren sind der Männer bester Freund – mechanisch oder auch nicht<br />
In der langen Geschichte der Uhr ist die am Arm getragene<br />
ein eher spätes Phänomen. Turmuhren schlagen schon seit<br />
Jahrhunderten. Jeder größere Ort hat seine eigene lokale<br />
Zeit. Das reicht für den Alltag. Doch die Seefahrer brauchen<br />
es genauer: Kapitäne müssen wissen, was die Uhr<br />
geschlagen hat. Erst präzise Chronometer ermöglichen im<br />
18. Jahrhundert die Bestimmung des Längengrades – Zeit<br />
wird global.<br />
Der Siegeszug der Eisenbahn ändert dann an Land alles. An<br />
der Schwelle zur Industrialisierung ruft diese Veränderung<br />
findige Mechaniker und Techniker auf den Plan. Zeit und damit<br />
Pünktlichkeit werden verbindlich. Mechanische, später<br />
elektrisch gesteuerte Zeitgeber – Sklaven einer behördlich<br />
betriebenen Zentraluhr – gewährleisten die Synchronisation<br />
der Welt. Und die offizielle Zeit kann bald jedermann mitnehmen.<br />
Die moderne Taschenuhr, an filigraner Kette gesichert
<strong>glanzvoll</strong> STIL 83<br />
in Weste oder Taschen dem Nutzer zu Diensten, trägt die offizielle<br />
Zeit – je nach Laufzeit – mit geringer Abweichung mit<br />
sich: Für das tägliche Leben, geschäftliche Verabredungen,<br />
betriebliche Abläufe, landwirtschaftliche Notwendigkeiten.<br />
Geld lassen sich Uhren produzieren, die als Minicomputer<br />
rein technisch genauer „ticken“, als es das hochwertigste<br />
mechanische Werk jemals leisten kann. Die klassische Uhr<br />
scheint – im Wortsinn – aus der Zeit gefallen.<br />
Technisch ist die Herausforderung<br />
grundsätzlich gelöst. Zeit ist jetzt<br />
mobil. Dann der Erste Weltkrieg.<br />
Soldaten im Schützengraben und<br />
Piloten improvisieren und binden<br />
sich die umständlich zu handhabende<br />
Taschenuhr ans Handgelenk.<br />
Die Armbanduhr ist in der<br />
Welt. Ein paar Kleinigkeiten kommen<br />
im Lauf der Jahre noch hinzu:<br />
Rolex erfindet die „Oyster“ (1926).<br />
Die Uhr wird nass, und nichts passiert:<br />
Die geschlossene „Auster“<br />
ist die erste wirklich wasserdichte<br />
Armbanduhr. Zur gleichen Zeit kommt die erste Automatik-<br />
Armbanduhr auf den Markt. Sie bezieht die Energie zum<br />
Spannen ihrer Feder aus den Armbewegungen des Trägers.<br />
Das Werk zieht sich selbst auf: kein Perpetuum mobile,<br />
aber nahe dran.<br />
Der Erfindungsreichtum der Hersteller ist frappierend: Manche<br />
der kleinen Apparaturen bergen technische Wunderwerke.<br />
Die findigen Uhrmacher ersinnen Zusatzfunktionen,<br />
sogenannte Komplikationen: Messung von Stopp- und<br />
Zwischenzeiten, Anzeige der Mondphasen, Zeiger für eine<br />
zweite Zeitzone, akustische Schlagwerke für Stunden und<br />
Minuten, ewige Kalender mit Berücksichtigung von Schalttagen<br />
und -jahren, alles ausgeführt in winziger, aber zuverlässiger<br />
Mechanik, mit filigranen Rädern, Lagern, Hebeln,<br />
Federn und sogar Antriebsketten, die nur unter der Lupe<br />
zu erkennen sind.<br />
In den späten 1960er Jahren zeichnet sich ein gravierender<br />
Umbruch ab. Zwar kontrollieren die Astronauten der Apollo-<br />
Missionen – zur Sicherheit – heikle Zeitpunkte ihrer Unternehmungen<br />
im All wie die Zündung von Triebwerken immer<br />
noch mit hochwertigen Chronometern. Doch die elektronische<br />
Definition von Zeitintervallen übernimmt unaufhaltsam<br />
das Regiment. In den 1980er Jahren trifft die technische<br />
Innovation die Uhrenbranche mit Wucht. Für kleines<br />
„Eine Schraube hat sich von<br />
der Hauptplatine gelöst.“<br />
„Und?“<br />
„Kein Ding. Hat sich nichts<br />
verklemmt. Ist fixiert.<br />
Darf ich die Uhr noch ein<br />
oder zwei Tage bei mir<br />
behalten und einregulieren?“<br />
„Oh, ja, Sie dürfen. Gern!“<br />
(Am Telefon der Uhrmacher-Meister.)<br />
Das Ende der Geschichte? Die<br />
mechanische Armbanduhr hat<br />
sich vom Firmensterben während<br />
der „Quarz-Krise“ erholt, lebt und<br />
ist begehrt wie nie zuvor. Uhren,<br />
in konservativen Kreisen für Männer<br />
(neben Manschettenknöpfen,<br />
Ehe- und Siegelring) das einzige<br />
tragbare individuelle Schmuckstück,<br />
sind in ihrer mannigfaltigen<br />
Ausprägung ein persönliches<br />
Statement. Und die Auswahlmöglichkeiten<br />
sind Legion. Robust, filigran,<br />
dezent, Aufmerksamkeit heischend,<br />
Wohlstand demonstrierend (oder suggerierend),<br />
innere Werte bergend, als Erbstück früheren Trägern Respekt<br />
zollend – das alles kann eine Armbanduhr sein. Seit Jahr -<br />
zehnten lautet der Wahlspruch einer alten Schweizer Manufaktur:<br />
„Eine Patek Philippe gehört einem nie ganz allein.<br />
Man erfreut sich ein Leben lang an ihr, aber eigentlich bewahrt<br />
man sie schon für die nächste Generation.“ Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass das für eine Quarz- oder gar Smartwatch<br />
gilt, ist: null.<br />
Ralf H. Jakobs<br />
Tissot Heritage<br />
Petite Seconde<br />
Foto: Tissot
84 <strong>glanzvoll</strong> STIL<br />
WAS MÄNNER ZU IHREN UHREN SAGEN<br />
„Ich habe keine soo teuren Uhren. Es sind insgesamt<br />
sechs, die ich immer wechsele. Sie haben alle so um die<br />
600 bis 700 Euro gekostet. Für meine Generation waren<br />
Swatch-Uhren der Einstieg. Ich bevorzuge Automatikuhren,<br />
auch wenn sie nicht so genau gehen. Da kann<br />
es schon mal passieren, dass man fünf Minuten zu spät<br />
kommt, wenn die Uhr drei Tage gelegen hat. Kürzlich ist<br />
mir das Glas aus einer herausgefallen. Der Uhrmacher<br />
hat dann mit wenigen Handgriffen das Gehäuse geöffnet<br />
und in Windeseile alles wieder repariert. Das ging ganz<br />
schnell, ich habe gestaunt.“<br />
Seiko<br />
Presage Automatic<br />
Power Reserve<br />
Foto: Seiko<br />
„Mein Sohnemann hat meine Tissot-Uhr von mir geschenkt<br />
bekommen. Ich trage jetzt eine Garmin Fenix<br />
3 Sport-Uhr, weil man damit hervorragend Sport treiben<br />
kann. Ich liebäugele mit einer Apple Watch 4, damit könnte<br />
ich dann auch telefonieren.“<br />
„Früher gehörten Uhren zum Männer-Code, ein Blick auf<br />
das Handgelenk verriet, wer das Gegenüber ist. Heute<br />
ist das anders. Uhren sind uniformer, funktional, messen<br />
Fitness, meckern bei Trägheit, zeigen WhatsApp-Nachrichten,<br />
die Temperatur und den Börsenkurs, manchmal<br />
auch ein Spiel. Meine Wahl: die Smartwatch. Sie kann<br />
alles, was ein Fitness-Tracker kann und noch mehr. Teilweise<br />
brauche ich beim Sport kein Handy mehr mitzunehmen<br />
und kann trotzdem im Notfall telefonieren. Wie<br />
damals Michael Knight, der sein Auto mit der Uhr rufen<br />
konnte. Mein Auto antwortet zwar nicht, aber das ist nur<br />
eine Frage der Zeit.“<br />
Omega<br />
Seamaster<br />
Diver 300M<br />
Foto: Omega<br />
Nomos Glashütte, Metro neomatik<br />
Foto: © NOMOS Glashütte<br />
„Ich mag die Nomos Tangente und die Junghans Max<br />
Bill. Sie sind schlicht, reduziert, klassisch und dennoch<br />
avantgardistisch – in der Tradition des Bauhauses. Analoge<br />
Uhren mit Handaufzug sind wie ein Statement gegen<br />
die Beschleunigung des Lebens, setzen dem digitalen,<br />
vernetzten Schnickschnack etwas entgegen. Wenn ich<br />
möchte, ,vergesse‘ ich, die Uhren aufzuziehen und halte<br />
symbolisch die Zeit an.“
<strong>glanzvoll</strong> STIL 85<br />
Glashütte Original,<br />
Senator Cosmopolite<br />
Foto: Glashütte Original<br />
„Ich trage eine Tissot. Sie ist schon einige Jahre alt, aber<br />
ich liebe ihre wertige Verarbeitung. Das Saphirglas zerkratzt<br />
nicht. Ich trage sie jeden Tag und würde mich ohne<br />
sie nackt fühlen. Ich habe noch zwei billigere Uhren, aber<br />
die bleiben eigentlich immer im Schrank.“<br />
Junghans<br />
Max Bill MEGA<br />
Foto: Junghans
86 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
MUSIC WAS MY FIRST LOVE …<br />
Das richtige Geschenk für Musikfreaks: Ein Buch voller Wissen<br />
Wer kennt die Ballade „Music“ (1976)<br />
von John Miles nicht? Er besingt darin<br />
die nicht endende Liebe zur Musik.<br />
Wer sich außer an ihren Klängen<br />
auch gerne an Details und Wissen<br />
aus diesem Gebiet berauscht, liegt<br />
mit dem Buch „Musicology“ richtig:<br />
Darin wird viel Information – sehr zeitgemäß<br />
– in opulenten Grafi ken geliefert.<br />
Es lässt sich großartig darin abtauchen<br />
– in sehr Naheliegendes, aber<br />
auch eher Abwegiges. Welche Nebenjobs<br />
hatten Musiker, als sie noch<br />
nicht von ihrer Musik leben konnten?<br />
Jack White war demnach zum Beispiel<br />
im Möbelhandel, Art Garfunkel<br />
Lehrer und Rod Stewart Toten grä -<br />
ber (!). In der Liste der größten Festivals<br />
rund um den Erdball fehlen Rock<br />
am Ring und das Rock-A-Field-Festival<br />
in Luxemburg nicht. Überraschend<br />
die Übersichten über die Entwicklung<br />
der verschiedenen Instrumentengattungen<br />
– Blockflöten-Anfänger<br />
mal trätierten ihre Umgebung schon<br />
ab 1500. Es gibt Wissen über Wellen,<br />
Klänge und Technik, Bestenlisten<br />
des legendären Radio-Discjockeys<br />
John Peel mit einem Näschen für<br />
Entdeckungen, eine Übersicht über<br />
Indieplattenlabels, Piratensender auf<br />
Schiffen, Todesarten von Künstlern,<br />
literarische Einfl üsse auf Bandnamen,<br />
Hidden Trecks (Geheime Botschaften)<br />
auf Platten, wer starb in welcher Oper<br />
und durch wen? … Das ist nur ein Vorgeschmack,<br />
in diesem Buch steckt<br />
ganz schön was drin, und manche<br />
Grafi ken sind sehr komplex! Braucht<br />
man das alles? Musikfreaks sagen:<br />
„Ja, großartig!“ „… and it will be my<br />
last!“<br />
mar<br />
Es kommt einem zwar so vor, aber „Driving Home for Christmas“ von Chris Rea<br />
und „Last Christmas“ von George Michael sind nicht in allen Hitlisten überall und immer vorne dabei.<br />
Illustration: Robin Richards, aus dem Buch „Musi cology" von Daniel Tatarsky und Ian Preece, Prestel Verlag.
<strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
87<br />
BUCHTIPP<br />
Daniel Tatarsky, Ian Preece:<br />
Musicology –<br />
Die Welt der Musik in Infografiken.<br />
Illustrationen von Robin Richards.<br />
Prestel Verlag, München,<br />
176 Seiten,<br />
29,95 Euro<br />
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(auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, andere als die hier angegebenen (auch) auf Werte den CO2-Ausstoß gelten. abstellen, andere als di
88 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
KOCHEN AUF OFFENEM FEUER<br />
„Die Grillbibel für Profi s“ – ein schönes Buch für Fortgeschrittene<br />
Liebe Männer, die nächste Herausforderung wartet! Mit dem<br />
feudalen Grill hantieren war gestern: Der wahre Held kocht<br />
auf offener Flamme – und zwar alles. Nicht nur Fleisch und<br />
Fisch, sondern auch Gemüse und Desserts. Aber gleich<br />
mehr dazu.<br />
Der Callwey Verlag aus München hat ein Buch mit dem Titel<br />
„Feuer & Flamme“ herausgebracht und nennt es „Die Grill -<br />
bibel für Profi s“. Es ist in einer Reihe mit dem Buch „Bar<br />
Bibel“ und „Burger Unser“ erschienen, das wir schon in<br />
<strong>glanzvoll</strong> vorgestellt haben. Jetzt lassen die (Verlags-)Experten<br />
für die schönen, hippen Dinge Lennox Hastie zu Wort<br />
kommen. Lennox Hastie arbeitete erfolgreich in Sterne-Restaurants<br />
in England und Frankreich, bevor er durch einen<br />
Zufall im Baskenland mit dem offenen Feuer in Berührung<br />
kam und dafür brannte. Sorry für das Bild. Aber so war es.<br />
Der Brite erzählt sehr spannend in „Feuer & Flamme“, wie<br />
er zufällig in den baskischen Bergen in der Nähe von San<br />
Sebastian das Restaurant Asador Etxebarri im Dorf Axpe<br />
besuchte und blieb. Aus einem Jahr wurden fünf, in denen<br />
mit dem Restaurantbesitzer Victor Arguinzoniz seine Kunst<br />
des Kochens auf offener Flamme perfektionierte und seither<br />
Mit Leib und Seele dabei: Lennox Hastie beim Zubereiten einer mehr als 200 Tage<br />
trocken gereiften Rinderhochrippe auf Rebholz mit intensiver Glut.<br />
Foto: © Nikki To 2017/ „Feuer & Flamme“, Callwey Verlag
<strong>glanzvoll</strong> TIPPS 89<br />
nichts anderes mehr macht. Lennox Hastie hat mittlerweile<br />
sein eigenes Restaurant in Australien mit zwei Holzöfen, drei<br />
Grills und einem mit Holz befeuerten Herd, das „Firedoor“.<br />
Die Faszination des Spitzenkochs für diese archaische Art<br />
des Zubereitens strömt aus jeder Zeile. Dass Holz nicht<br />
gleich Holz ist, weiß zum Beispiel der Hunsrücker, der seinen<br />
Spießbraten über Buche-Glut gart, schon seit jeher. Aber wie<br />
viele Holzsorten und Aromen speziell in Australien zur Verfügung<br />
stehen, ist atemberaubend. Dazu gibt es Holzsorten-<br />
Tabellen mit den entsprechenden Eigenschaften. Hastie erklärt<br />
verschiedene Grills, Halterungen und die sechs Phasen<br />
des Feuers und viele weitere Basics. Aber jeder Feuer-Koch<br />
muss letztendlich ein Gefühl für den richtigen Garzeitpunkt<br />
entwickeln. Für Entenherzen, allerlei Meerbewohner, Salatherzen,<br />
Kaviar, Blaubeeren, für gegrillte Markknochen und<br />
rauchiges Buttermilcheis, ganze Ziege, Ananas oder Käse in<br />
der Glut gegart … Rezepte von Hastie gibt es in dem Buch<br />
reichlich – im „Firedoor“ gibt es mehr Fisch als Fleisch und<br />
der Leser lernt in den gut geschriebenen Texten viel über die<br />
Kochkultur Australiens und mehr.<br />
BUCHTIPP<br />
Lennox Hastie:<br />
Feuer & Flamme.<br />
Die Grillbibel für Profis.<br />
Callwey Verlag München,<br />
Übersetzung aus dem<br />
Englischen von Heinrich Degen<br />
und Jochen Stremmel,<br />
Illustrationen Emily O’Neill,<br />
circa 110 Fotos, 176 Seiten,<br />
39,95 Euro<br />
Die Fotos von Gerichten, Flammen und Zutaten sind ästhetisch<br />
und verfehlen ihre Wirkung nicht: „Feuer & Flamme“<br />
macht Lust, einmal wie früher einzuheizen und ohne stufenlos<br />
regelbare Hitze etwas Köstliches zu zaubern. Das kann<br />
schließlich jeder.<br />
Hier einige Fotos aus dem Buch und<br />
ein Rezept auf der folgenden Seite.<br />
Foto: © Nikki To 2017, „Feuer & Flamme“, Callwey Verlag
90 <strong>glanzvoll</strong> TIPPS<br />
Rezept<br />
SCHWEINEKOTELETT<br />
MIT SPITZKOHL UND KOMBUCHA-APFEL<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
Rezept aus dem Buch „Feuer & Flamme“ von Lennox<br />
Hastie: Auch Schweinefleisch kann von der Trockenreifung<br />
profitieren. Unser Fleischer lässt für uns Rücken vom Kurobuta-Schwein<br />
zehn Tage am Knochen reifen. So wird das<br />
natür liche Aroma intensiviert, und auf dem Grill schmilzt<br />
das Fett wie Butter. Die Kombination von Schweinefleisch<br />
und Äpfeln ist in Großbritannien ein Klassiker, den ich aus<br />
meiner Kindheit kenne. Im Herbst sammelten wir Äpfel von<br />
unserem Baum, und meine Mutter kochte sie dann mit ein<br />
bisschen Zucker ein, das ergab die perfekte Ergänzung zum<br />
Schweine braten. Ich setze hier zudem auf die Säure von<br />
natürlich vergorenem Kombucha.<br />
1. Die Glut vorbereiten und einen Grillrost direkt darübersetzen.<br />
2. Kombucha und Zucker mit 1 l gekühltem Wasser in einem<br />
großen Topf zum Kochen bringen und rühren, um den<br />
Zucker aufzulösen.<br />
3. Die Äpfel hinzugeben und 8-10 Minuten köcheln lassen,<br />
bis sie weich sind. Den Topf vom Herd nehmen und die<br />
Äpfel in der Flüssigkeit abkühlen lassen.<br />
4. Das Fett der Schweinekoteletts mit einem scharfen Messer<br />
im Abstand von 1 cm einschneiden.<br />
5. Die mittlere bis intensive Glut verschieben und so aufhäufen,<br />
dass sie parallel zum Grill verläuft. Die Koteletts<br />
mit der Hautseite nach unten 10 –15 cm von der Glut<br />
entfernt nebeneinander auf den Grill legen. Die Rippenseite<br />
salzen.<br />
6. Das Fett 8 Minuten langsam abschmelzen lassen, bis<br />
sich an der Oberfläche kleine Blasen bilden und die<br />
Haut goldfarben und knusprig ist. Die Koteletts auf die<br />
Knochenseite drehen und weitere 8 Minuten garen. Vom<br />
Rost nehmen.<br />
7. Die Glut direkt unter den Rost schieben und den Grillrost<br />
15 cm darüber anbringen. Die Koteletts flach auf<br />
den Rost legen und gut salzen. Notfalls die Höhe des<br />
Rosts anpassen, damit das Fleisch von den Flammen<br />
nur beleckt wird. Grillen, bis das Fleisch mahagonifarben<br />
karamellisiert ist. Die Koteletts umdrehen, salzen und<br />
den Vorgang wiederholen.<br />
8. Herunternehmen und an einem warmen Ort 5 Minuten<br />
ruhen lassen.<br />
Text: © Lennie Hastie 2017<br />
Foto: © Nikki To 2017/“Feuer & Flamme“, Callwey Verlag<br />
9. Die Äpfel aus der Garflüssigkeit nehmen, das Kerngehäuse<br />
entfernen. Die Apfelhälften mit der Schnittseite nach<br />
unten 8 Minuten grillen, bis sie leicht karamellisiert sind.<br />
10. Die Kohlviertel sparsam mit Olivenöl besprühen und etwa<br />
4 Minuten auf jeder Seite grillen, bis sie stark gebräunt<br />
sind. Herunternehmen, salzen und mit Olivenöl und Apfelessig<br />
beträufeln.<br />
11. Den Knochen der Kotelettstücke mit einem scharfen<br />
Messer entfernen und das Fleisch in 8 mm dicke Scheiben<br />
schneiden. Sofort mit den Äpfeln und dem Kohl<br />
servieren.<br />
KATEGORIE: Herzhaft<br />
HOLZ: Kirsche oder Kastanie<br />
TEMPERATUR: mittlere bis intensive Glut, indirekt<br />
AUSRÜSTUNG: Grillrost<br />
ZUTATEN:<br />
100 ml Kombucha<br />
100 g Zucker<br />
4 Äpfel (Sorte Pink Lady), halbiert<br />
4 Schweinekoteletts von 250 g, mit Knochen und Schwarte<br />
Meersalz<br />
1 Spitzkohl, geviertelt<br />
60 ml Olivenöl<br />
30 ml Apfelessig<br />
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kaufen, ein Kotelettstück mit Knochen, bei dem das<br />
Rückgrat entfernt ist, und selbst zerteilen.
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92 <strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP<br />
HOROSKOP 2019<br />
››WIDDER‹‹<br />
21.03. – 20.04.<br />
››STIER‹‹<br />
21.04. – 20.05.<br />
››ZWILLINGE‹‹<br />
21.05. – 21.06.<br />
Liebe<br />
Die Liebe auf den ersten Blick ist am<br />
Jahresanfang noch nicht in Sicht. Das<br />
ändert sich, wenn Unruhestifter Uranus<br />
Ihr Sternzeichen im März verlässt. Ab<br />
Mai kümmern sich die Sterne um Liebesdinge<br />
und Sie können sich auf einen<br />
Sommer zu zweit freuen – das gilt auch<br />
für Widder in einer festen Partnerschaft.<br />
Ende Dezember könnte Venus für Turbulenzen<br />
sorgen, die am Ende aber die<br />
Liebe stärken werden.<br />
Liebe<br />
Aufgepasst: Im Frühling besucht Uranus<br />
Ihr Zeichen – Turbulenzen nicht auszuschließen.<br />
Bei Stieren in festen Beziehungen<br />
könnten sich schwere Gewitter<br />
entladen. Da heißt es nichts übers Knie<br />
brechen. Für Singles bringt Uranus das<br />
Herz zum Hüpfen – Sie sind bereit, sich<br />
auf das Abenteuer Liebe einzulassen. Im<br />
<strong>Winter</strong> sorgt Glücksplanet Jupiter für einen<br />
harmonischen Jahresausklang – zu<br />
zweit.<br />
Liebe<br />
2019 ist ein Merkurjahr – und das ist Ihr<br />
Planet. Singles werden durch einen Wirbelsturm<br />
der Emotionen gehen – aber:<br />
Glücksplanet Jupiter sorgt für ein Happy<br />
End. Zwillinge in fester Beziehung könnten<br />
von Jupiter zu Leichtsinn verführt<br />
werden. Werden Sie nicht übermütig.<br />
Spätestens Ende August haben Sie die<br />
kritische Phase überstanden und genießen<br />
eine harmonische zweite Jahreshälfte.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Sobald Querulant Uranus von dannen<br />
gezogen ist, können Sie voll durchstarten.<br />
Sie sind beharrlich, fl eißig und konsequent<br />
– das bleibt nicht länger unbemerkt.<br />
Der Sprung auf der Karriereleiter<br />
ist in greifbarer Nähe, Sie müssen die<br />
Chance nutzen. Im Sommer ziehen Sie<br />
die Geschwindigkeit nochmals an. Jupiter<br />
im Schützen hält Sie auf Erfolgskurs<br />
und Sie können dem Rest des Jahres<br />
gelassen entgegensehen.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Man kann Sie zu diesem Jahr beglückwünschen:<br />
Jupiter befl ügelt Sie aus dem<br />
Schützen heraus in der ersten Jahreshälfte<br />
– Sie sprühen nur so vor Ideen.<br />
Ihre Zuversicht und gute Laune übertragen<br />
sich auf die Kollegen. Saturn sorgt<br />
aus dem Steinbock heraus dafür, dass<br />
es Ihnen weder an Ausdauer noch an<br />
Konzentration mangelt. So können Sie<br />
noch vor dem Herbst Ihre Ziele erreichen.<br />
Packen Sie es an!<br />
Beruf und Finanzen<br />
Dass Merkur an der Macht ist, wirkt sich<br />
schon zu Jahresanfang positiv auf Ihre<br />
Karriere aus. Sie arbeiten konzentriert<br />
und gewissenhaft. Im Team überzeugen<br />
Sie mit Charme und Leistung. In diesem<br />
Jahr können Sie mit Ihrer Kommunikationsfähigkeit<br />
auch Kritiker überzeugen<br />
und für Ihre Ziele gewinnen. Im Sommer<br />
wird Jupiter Ihnen neue Impulse geben.<br />
Wenn Sie über Veränderungen nachdenken,<br />
sollten Sie aktiv werden.<br />
Gesundheit<br />
Sie starten fi t, ausgeruht und voller Tatendrang<br />
ins neue Jahr. Mars ist in Ihrer<br />
Nähe und verleiht Ihnen die Power, die<br />
Sie benötigen, um Ihren inneren Schweinehund<br />
zu überwinden. Sorgen Sie für<br />
ausreichend Bewegung. Im Sommer<br />
könnte Merkur versuchen, Sie nervös zu<br />
machen. Eigensinnige Aktionen wären<br />
hier die gefährlichste Folge, aber dank<br />
Jupiter haben Sie diese Phase schnell<br />
wieder im Griff.<br />
Gesundheit<br />
Das Jahr beginnt für den Stier wie immer:<br />
Die Feiertage haben nur allzu deutlich<br />
ihre Spuren hinterlassen und die Motivation,<br />
aktiv dagegen anzugehen, ist im<br />
Keller. Jetzt ist mehr denn je eine starke<br />
Disziplin gefragt. Mit Merkur im Löwen<br />
können Sie es schaffen, im Frühjahr Ihren<br />
inneren Schweinehund zu überwinden.<br />
Der Jahresregent hilft Ihnen, sich wieder<br />
in Form zu bringen – Sie müssen es nur<br />
anpacken.<br />
Gesundheit<br />
Auch wenn in diesem Jahr alles rund zu<br />
laufen scheint – übertreiben Sie nicht,<br />
sonst könnte es schnell passieren,<br />
dass Sie die Grenzen Ihrer Belastbarkeit<br />
überschreiten. Gesunde Ernährung und<br />
ausreichend Schlaf sorgen dafür, dass<br />
Ihnen weder die Luft ausgeht. Ab Juni<br />
geht es bergauf. Ihre Form steigert sich<br />
und wenn Venus im Dezember in den<br />
Schützen wandert, macht Ihnen Sport<br />
Spaß. Dann können Sie richtig ins Training<br />
einsteigen.
<strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP 93<br />
››KREBS‹‹<br />
22.06. – 22.07.<br />
››LÖWE‹‹<br />
23.07. – 23.08.<br />
››JUNGFRAU‹‹<br />
24.08. – 23.09.<br />
Liebe<br />
Das neue Jahr beginnt aufregend: Liebesgöttin<br />
Venus sorgt für Leidenschaft<br />
und Sinnlichkeit. Selbstbewusst verlassen<br />
Sie Ihren Panzer und stürzen sich<br />
in Gefühls-Abenteuer. Krebse in fester<br />
Beziehung begeistern ihre Partner mit<br />
Fantasie und Kreativität. Auch wenn zum<br />
Juli der Mond leichte Unstimmigkeiten<br />
erzeugt – die Sonne sorgt dafür, dass die<br />
Harmonie schnell da ist. Und so bleibt es<br />
bis zum Jahresende.<br />
Liebe<br />
Ihr Planet ist die Sonne – Sie strahlen<br />
Wärme, Mut und Lebensfreude aus.<br />
Gleich zu Jahresbeginn kommt eine Zeit<br />
voller großer, ehrlicher Gefühle. Beziehungen<br />
laufen harmonisch. Singles können<br />
sich auf eine Menge Spaß und nette<br />
Flirts freuen. Im Sommer sorgt Jahresregent<br />
Merkur für eine starke Bindung an<br />
Ihren Partner. Jupiter sorgt in der zweiten<br />
Jahreshälfte für schöne Momente zu<br />
zweit.<br />
Liebe<br />
Jahresregent Merkur ist Ihr Planet: Das<br />
wird Ihr Jahr in allen Lebensbereichen.<br />
Singles entwickeln enormen Kampfgeist<br />
und haben kein Problem, die Initiative<br />
zu ergreifen. Schauen Sie aber zweimal<br />
hin und nehmen die rosarote Brille ab.<br />
Für alle Jungfrau geborenen gilt: Uranus<br />
versorgt Sie aus dem Stier heraus mit<br />
Erotik und Leidenschaft. Ab dem Sommer<br />
intensiviert Venus Ihre Gefühle und<br />
Sie genießen die Tiefe Ihrer Beziehung.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Das Merkurjahr hat es in sich: Auch<br />
wenn der Jahresanfang für Sie berufl ich<br />
schleppend beginnt und Sie nur schwer<br />
aus den Puschen kommen, spätestens<br />
im Mai zeigt Merkur aus dem Widder heraus,<br />
was er drauf hat. Sie beweisen Ihr<br />
Können und fahren mit Vollgas auf der<br />
Überholspur an Ihrer Konkurrenz vorbei.<br />
Sie machen sich unentbehrlich. Das zahlt<br />
sich spätestens im November aus.<br />
Gesundheit<br />
Auch wenn dieses Jahr ziemlich rund<br />
läuft, sollten Sie Ihre Gesundheit nicht<br />
vernachlässigen. Dazu gehört auch, dass<br />
Sie Ihre Vorsorgetermine einhalten und<br />
Sport treiben. Sie werden merken, dass<br />
sich sportliche Betätigung auch positiv<br />
auf Ihr Wohlbefi nden auswirkt. Im August<br />
sorgt die Sonne aus dem Löwen heraus<br />
für gesundheitliches Wohlbefi nden und<br />
motiviert zu Außenaktivitäten. Bleiben<br />
Sie dran.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Nutzen Sie die Kraft der Sonne gleich im<br />
ersten Jahresquartal. Ihr selbstbewusstes<br />
Auftreten und Ihr Charme überzeugen.<br />
Wenn im Sommer Merkur in Ihr<br />
Zeichen tritt, kann Ihnen alles gelingen,<br />
mutig genug sind Sie sowieso. Achtung<br />
im Spätsommer: Sie neigen zu Überheblichkeit.<br />
Zum Glück greift Saturn ein. Im<br />
letzten Jahresdrittel punkten Sie bei den<br />
Kollegen, denn die Sonne verleiht Ihnen<br />
ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.<br />
Gesundheit<br />
Engagement, Zielstrebigkeit und Ehrgeiz<br />
können anstrengend sein. Doch weil Ihnen<br />
nichts verhasster ist als Stagnation,<br />
treiben Sie sich selbst immer wieder an.<br />
Achten Sie aber auf Ihren Kräftehaushalt<br />
und laden Sie Ihre Akkus auf, gönnen Sie<br />
sich Ruhepausen. Ausdauersport hilft,<br />
fi t zu bleiben und die Konzentration zu<br />
steigern. Im Juli steht Mars in Ihrem Zeichen<br />
– nutzen Sie seine Vitalität für Ihr<br />
Wohlbefi nden.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Verstand, Rationalität und logisches Denken<br />
– im Merkurjahr hat Ihr Planet das<br />
Bündel für Sie geschnürt. Ausdauernd,<br />
hartnäckig und konzentriert verfolgen Sie<br />
Ihre Ziele. Probleme gehen Sie mit Leichtigkeit<br />
an. Merkur verleiht Ihnen die nötige<br />
Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermögen.<br />
Das gefällt Kollegen und Vorgesetzten.<br />
Zögern Sie nicht, wenn man<br />
Ihnen im Herbst eine bessere Position<br />
anbietet.<br />
Gesundheit<br />
Achten Sie bei all den geplanten Aktivitäten<br />
immer auf die richtige Bewegung und<br />
einen ausgewogenen Speiseplan. Ein<br />
entspannender Strandurlaub hilft Ihnen,<br />
Ihr Seelenleben und Ihre Gesundheit im<br />
Gleichgewicht zu halten. In aufregenden<br />
Zeiten bewahren Sie einen kühlen Kopf,<br />
wenn Sie im Schwimmbad lange Bahnen<br />
ziehen. Viel Obst und Gemüse sorgen für<br />
ein stabiles Immunsystem und bringen<br />
Sie gut durch die feuchtkalte Jahreszeit.
94 <strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP<br />
››WAAGE‹‹<br />
24.09. – 23.10.<br />
››SKORPION‹‹<br />
24.10. – 22.11.<br />
››SCHÜTZE‹‹<br />
23.11. – 21.12.<br />
Liebe<br />
Ihre Venus befi ndet sich zu Jahresanfang<br />
im Schützen. Singles werden von starker<br />
Sehnsucht nach der idealen Liebe getrieben.<br />
Große Emotionen gefolgt von kurzlebigen<br />
Beziehungen – diese Phase ist<br />
nur kurz. Schon im März lenkt Jupiter aus<br />
dem Schützen ein und Ihre Venus wandert<br />
in den Wassermann – die perfekte<br />
Konstellation für harmonische Liebe. Im<br />
Herbst tanzen Sie auf dem Vulkan – Leidenschaft<br />
pur –, da staunt Ihr Partner.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Der Jahresanfang gestaltet sich nicht besonders<br />
aufregend. Sie haben das Gefühl,<br />
mit angezogener Handbremse zu<br />
fahren. Der Wendepunkt tritt im Sommer<br />
ein, dann stärkt Mars aus dem Löwen<br />
heraus Ihr Selbstbewusstsein und verleiht<br />
Ihnen die Antriebskraft, durchzustarten.<br />
Sie stellen sich neuen Herausforderungen.<br />
Zum Jahresende verleiht Ihnen<br />
Merkur Konzentration für die Zielgerade:<br />
Geschafft – die Lorbeeren gehören Ihnen.<br />
Gesundheit<br />
Dieses Jahr wird es zur Herausforderung,<br />
einen kühlen Kopf zu bewahren –<br />
die Planeteneinfl üsse sorgen für heftige<br />
Turbulenzen. Yogaübungen könnten Ihnen<br />
dabei helfen, den Dingen ausgeglichener<br />
gegenüberzutreten. Und wenn<br />
Ihnen das zu wenig ist, entdecken Sie<br />
einfach eine anstrengende Sportart für<br />
sich. So überstehen Sie die Phase größerer<br />
Anspannung und können sich auf<br />
das Wesentliche konzentrieren.<br />
Liebe<br />
Im Frühling zieht Uranus in Ihr Gegenzeichen<br />
Stier. Ab jetzt wird es leidenschaftlich<br />
– da kann vernunftorientiertes<br />
Denken schon mal auf der Strecke<br />
bleiben. Das Gute daran: Sie nutzen Ihre<br />
Gemütslage und wandeln sie in positive<br />
Energie um. Dadurch fällt es Ihnen viel<br />
leichter als sonst, sich auf Ihr Gegenüber<br />
einzulassen. Für Singles könnte daraus<br />
im November sogar eine feste Beziehung<br />
werden – spätere Ehe möglich.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Dieses Jahr wird Ihnen viel Erfolg einbringen.<br />
Spätestens im Sommer können<br />
Sie zeigen, was Sie drauf haben. Sie<br />
ent wickeln sich mit Instinkt für lukrative<br />
Geschäfte für Ihre Vorgesetzten zu einem<br />
unentbehrlichen Mitarbeiter. Ihre Auffassungsgabe<br />
und das für Ihr Sternzeichen<br />
ungewöhnliche diplomatische Geschick<br />
zahlen sich zum Jahresende aus, auch<br />
wenn Merkur Sie aus der Waage heraus<br />
entschleunigt – das Jahr endet positiv.<br />
Gesundheit<br />
Zu Jahresbeginn machen Ihnen die kalten<br />
Monate ganz schön zu schaffen.<br />
Jetzt ist es ratsam, dass Sie Ihr Immunsystem<br />
mit vitaminreicher Kost stärken<br />
und genügend trinken. Gehen Sie niemals<br />
ohne Schal vor die Tür. Wechselduschen<br />
kurbeln die Durchblutung an.<br />
Bis Mitte des Jahres sollten Sie mit Ihren<br />
Energien haushalten. Im Juli lädt die<br />
Sonne aus dem Krebs heraus Ihre Akkus<br />
endgültig wieder auf.<br />
Liebe<br />
Mit Glücksplanet Jupiter in Ihrem Zeichen<br />
– was soll da noch schiefgehen? Trotzdem<br />
sollten Sie nicht zu selbstsicher sein.<br />
Jupiter sorgt zwar dafür, dass Ihr Charme<br />
umwerfend ist, macht Sie aber auch risikobereit.<br />
Da könnten bei Schützen in<br />
fester Beziehung schnell Gewitterwolken<br />
aufziehen. Ende August sorgt Venus aus<br />
der Jungfrau heraus für Harmonie, Verständnis<br />
und eine wunderbare Zeit.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Sie denken schon eine Weile über Veränderungen<br />
in Ihrem Job nach? Dann<br />
nutzen Sie die erste Jahreshälfte, um Ihre<br />
Pläne in die Tat umzusetzen. Denn Jupiter<br />
kurbelt Ihre Karriere mächtig an. Zum<br />
Herbst könnte Neptun Ihre Motivation etwas<br />
dämpfen. Bleiben Sie hartnäckig.<br />
Der Mond sorgt aus dem Schützen heraus<br />
für eine stimmige Kommunikation mit<br />
Kollegen und Vorgesetzten – Sie bleiben<br />
auf der Gewinnerspur.<br />
Gesundheit<br />
Auch wenn Sie in allen Lebensbereichen<br />
auf der Erfolgswelle reiten – verlieren Sie<br />
nicht Ihre Gesundheit aus den Augen.<br />
Eine tropfende Nase kann auch eine<br />
psychosomatische Reaktion auf ein tiefer<br />
liegendes Problem sein. In diesem Fall<br />
ist es wichtig, die Ursache ausfi ndig zu<br />
machen und die Situation zu klären. Machen<br />
Sie, wenn nötig, einen Schnitt und<br />
vertrauen Sie auf einen Neustart.
<strong>glanzvoll</strong> HOROSKOP 95<br />
››STEINBOCK‹‹<br />
22.12. – 20.01.<br />
››WASSERMANN‹‹<br />
21.01. – 19.02.<br />
››FISCHE‹‹<br />
20.02. – 20.03.<br />
Liebe<br />
Der Jahresanfang verläuft alles andere<br />
als langweilig. Uranus entfacht aus dem<br />
Stier heraus die Leidenschaft und bringt<br />
Ihr Liebesleben mächtig auf Touren. Singles<br />
fl irten, was das Zeug hält. Auch in<br />
Beziehungen knistert und funkt es. Im<br />
Frühsommer könnte es unter dem Einfl<br />
uss von Saturn zu Unstimmigkeiten<br />
kommen. Keine Sorge: Im September<br />
lösen Sie jedes Problem. Dann kehrt<br />
Ruhe ein.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Gleich zu Jahresanfang halten die Sterne<br />
ein ganzes Füllhorn voller Überraschungen<br />
für Sie bereit. Jupiter macht Sie<br />
selbstbewusst, Sie agieren mit Gründlichkeit<br />
und Disziplin. Trotzdem sollten<br />
Sie genau hinschauen, denn zwischen<br />
Erfolgsaussichten stecken auch Nieten.<br />
Auch wenn Sie als Steinbock eher Einzelkämpfer<br />
sind: Jupiter im Schützen macht<br />
Sie zu einem ausgezeichneten Teamplayer.<br />
Eine neue Geschäftsidee könnte sich<br />
als lukrativ erweisen.<br />
Gesundheit<br />
In den ersten Monaten des neuen Jahres<br />
könnte unter dem Einfl uss von Pluto<br />
und Uranus eine gelegentliche Instabilität<br />
auftreten. Einmal möchten Sie Bäume<br />
ausreißen, dann fühlen Sie sich plötzlich<br />
schlapp. Hören Sie in diesen Phasen auf<br />
Ihren Körper und gönnen Sie ihm die<br />
Pausen, die er einfordert. Danach sind<br />
Ihre Reserven wieder aufgeladen und<br />
Sie können die zweite Jahreshälfte unbeschwert<br />
und voller Tatendrang genießen.<br />
Liebe<br />
Wenn die Venus im März Ihr Sternzeichen<br />
betritt, erwacht in Ihnen eine unglaubliche<br />
Energie. Singles machen sich auf<br />
die Suche nach dem großen Abenteuer<br />
Liebe. Augen auf, Sie könnten in dieser<br />
Zeit Ihren Seelenverwandten treffen.<br />
Auch Wassermänner in fester Bindung<br />
fühlen sich wie frisch verliebt. Vorsicht ist<br />
im Herbst geboten. Tauchen Sie bei Unstimmigkeiten<br />
nicht ab, sondern suchen<br />
Sie das Gespräch.<br />
Beruf und Finanzen<br />
In den ersten Monaten des Jahres haben<br />
Sie Zeit, Altlasten abzuarbeiten. Denn soweit<br />
das Auge reicht sind keine spannenden<br />
Aufgaben oder interessanten Aufstiegsmöglichkeiten<br />
in Sicht. Das ändert<br />
sich im April. Merkur versorgt Sie aus den<br />
Fischen heraus mit diplomatischem Geschick<br />
und Überzeugungskraft. Bei einer<br />
schwierigen Aufgabe verschaffen Sie sich<br />
Respekt. Schon im Herbst haben Sie die<br />
Ziellinie überschritten.<br />
Gesundheit<br />
Lange Spaziergänge an der frischen Luft<br />
wirken sich positiv auf Ihren Herrscherplaneten,<br />
den unruhigen Uranus, aus.<br />
Glücksplanet Jupiter ist immer in Ihrer<br />
Nähe, sodass es Ihnen leichter fällt, sich<br />
ausreichend Zeit für Ihr Wohlbefi nden<br />
zu nehmen. So sind Sie im Herbst noch<br />
nicht voll ausgelastet und können sich<br />
getrost einen Aktivurlaub gönnen. Achten<br />
Sie aber unbedingt auf Ihre Sprunggelenke.<br />
Liebe<br />
Im Januar müssen Fische in einer festen<br />
Beziehung aufpassen: Der Mond befi n-<br />
det sich in der Jungfrau und ist auf Krawall<br />
aus. Nehmen Sie sich zurück und<br />
bleiben Ihrem Partner gegenüber fair.<br />
Nach wenigen Tagen wechselt der Mond<br />
in die Waage und Harmonie kehrt ein.<br />
Singles dürfen sich auf den Mai freuen,<br />
dann schickt Venus Amor auf den Weg.<br />
Bis zum Jahresende verspricht Ihnen der<br />
Kosmos großes Kino: Leidenschaft und<br />
viel Gefühl.<br />
Beruf und Finanzen<br />
Im ersten Quartal haben Sie viel Kopfarbeit<br />
zu leisten: Zum Glück haben wir ein<br />
Merkurjahr, der Planet wird Sie bei kniffeligen<br />
Aufgaben unterstützen. Im Team<br />
sind Sie der gute Zuhörer und überzeugen<br />
mit Gerechtigkeitssinn. Der größte<br />
Teil des Jahres verläuft entspannt, bis im<br />
November Mars in den Skorpion wechselt.<br />
Mit seiner Energie trauen Sie sich<br />
an neue Aufgaben heran. Ihr Konto lässt<br />
am Jahresende größere Investitionen zu.<br />
Gesundheit<br />
Lassen Sie sich in den ersten Monaten<br />
des neuen Jahres von Jupiter aus dem<br />
Schützen heraus nicht unter Druck setzen.<br />
Bei zu viel Stress könnte Ihr Magen<br />
empfi ndlich reagieren. Setzen Sie auf<br />
Ausgeglichenheit. Trinken Sie regelmäßig<br />
Tee und nehmen Sie sich ausreichend<br />
Zeit für Ihre Mahlzeiten. Auch wenn Sie<br />
ab August schon wieder topfi t sind: Behalten<br />
Sie vorerst den Schongang bei.
96 <strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />
SOMMER- UND HERBSTEVENTS<br />
FEIER UNTER BÄUMEN<br />
Das Sommerfest des Marketing Clubs Trier-Luxemburg (MCTL) in der Klosterschenke in Trier-Pfalzel hatte das Motto<br />
„Eat, Drink, Talk & Repeat“.<br />
Fotos: Willy Speicher<br />
1<br />
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3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
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1 Michael Mühlhahn (Bankenimpuls), Solange Mühlhahn (Geschäftsführerin MCTL), Verena Kürsten (Rechtsanwälte Thomas B. Schmidt) 2 Thomas Stiren (rdts AG und<br />
Präsident MCTL), Joachim Heideler (Steuerberatung, Trier), Robert Mehrpahl 3 Hiltrud Zock (Agenturhaus), Sylvia Laurich (Luxemburger Wort), Alexander Laurich (DZ Bank,<br />
Luxemburg) 4 Willi Hubor und Monika Kotz (Hubor & Hubor), Eike Dubois (Phormat), Jürgen Stuhlträger (Hubor & Hubor) 5 Ralf Britten (Trifolion Echternach), Katja und<br />
Winfried Kornberg (Pro Musik) 6 Klaus und Ulrike Krier (Bürosysteme Krier) 7 Corinna Engelmann (Leder Kubach), Martin Pott und Petra Pott Zemanová (MPS Sägen)<br />
8 Michael Mühlhahn (Bankenimpuls), Karin Kaltenkirchen (Modehaus Marx) 9 Sänger Myk Sno’ 10 Ole Seidel (alta4), Kerstin Seidel (Communication Consulting Seidel)<br />
11 Ulrike Krier (Bürosysteme Krier), Barbara Hense (Nestwärme e.V.) 12 Stefan Kutscheid (Faco Immobilien), Nina Bröcker (Bitburger Braugruppe)
<strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />
97<br />
TREFFEN IN TRIER-NORD<br />
Beim Sommerfest der Trierer Industrie- und Handelskammer (IHK) treten Politik und Wirtschaft in einen Dialog: IHK-Präsident<br />
Peter Adrian begrüßte in diesem Jahr rund 300 Gäste im IHK-Zentrum in Triers Norden – darunter war auch die rheinlandpfälzische<br />
Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die dem Mittelstand ein gutes Zeugnis ausstellte. Fotos: Friedemann Vetter<br />
2<br />
3<br />
1 4<br />
5<br />
6 7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11 12 13<br />
1 Birgit Steil (Steil Kranarbeiten, Trier), Wolfram Leibe (Oberbürgermeister Trier), Silvia Menzel (Sparkasse Trier) 2 Josef Ludwig (Ludwig & Kollegen, Trier), Katarina Barley<br />
(Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, SPD), Dörte Ludwig (Ludwig & Kollegen, Trier) 3 Peter Rotthaus (Bundesverband deutscher Weinkellereien), Gertrud<br />
Rotthaus, Jürgen Stoffel (Westnetz Trier), Marie-Theres Stoffel, Christiane Weber, Joachim Weber (Bürgermeister Stadt und Verbandsgemeinde Konz, CDU) 4 Rudolf Berg<br />
(Polizeipräsident Trier), Peter Bleser (Mitglied des Bundestags, CDU), Werner Langen (Mitglied des Europäischen Parlaments, CDU) 5 Heinz-Helmut Kühn (Rechtsanwalt<br />
Köln), Tobias Scharfenberger (Intendant Mosel Musikfestival) 6 Andrea Meyer (Deutsche Richterakademie Trier), Hiltrud Zock (Agenturhaus Trier) 7 Sven Teuber (Mitglied<br />
des Landtags, SPD), Katrin Werner (Mitglied des Bundestags, Die Linke) 8 Thomas Simon (IT-Haus, Föhren), Sandra Heck (Universität Koblenz-Landau), Harald Raskop<br />
(Kreis Junger Unternehmer Trier) 9 Michael Billen (Mitglied des Landtags, CDU), Juliane Petry, Moritz Petry (Bürgermeister Verbandsgemeinde Südeifel, CDU) 10 Peter<br />
Leyendecker (Firma Leyendecker, Trier), Karin Kaltenkirchen (Modehaus Marx), Andreas Hess (Autohaus Hess), Brigitte Leyendecker 11 Gerd Guillaume (Guillaume, Trier),<br />
Frank Peuckmann (Mentor AG, Trier) 12 Anja Natus, Hanns Rendenbach (Vizepräsident IHK, Leder Rendenbach) 13 Jan Glockauer (IHK Trier), Katarina Barley (Bundesjustizministerin,<br />
SPD), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz, SPD), Klaus Jensen (Honorarkonsul Luxemburg), Peter Adrian (IHK Trier)
98 <strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />
SOMMER- UND HERBSTEVENTS<br />
DIE NÄCHSTE GENERATION<br />
Ein Fest für die Augen und eine riesige Leistungsschau: Die Modenschau „Crovement“ des Faches Modedesign der Hochschule<br />
Trier war ein Höhepunkt der Kultur- und Designtage <strong>2018</strong>. In der Arena Trier zeigten die Bachelor- und Master-Absolventen<br />
ihre Arbeiten. Hervorragend, vielfältig, innovativ und attraktiv. Zwischendurch zeigten die Models (ausgezeichnete) Semesterarbeiten<br />
– Impressionen eines rundum gelungenen Abends im Zeichen der Mode. Übrigens: „Crovement“ setzt sich zusammen<br />
aus Charakter und Movement und bezieht sich auf ein Zitat von Karl Marx: „Jede Bewegung verändert ihren Charakter, wenn<br />
sie von der Utopie zur Realität übergeht.“<br />
Fotos: Clemens Sarholz
<strong>glanzvoll</strong> EVENTS 99
100 <strong>glanzvoll</strong> EVENTS<br />
SOMMER- UND HERBSTEVENTS<br />
DER PREIS DES WEINES<br />
250 Gäste aus 48 Ländern, Weine auf Weltklasse-Niveau und viele Bieter: Bei der 131. Prädikatsweinversteigerung Großer<br />
Ring im Four Side Plaza Hotel Trier erzielte in diesem Herbst mit 200 Euro netto ein Scharzhofberger „Alte Rebe“ des Weinguts<br />
Egon Müller aus Wiltingen einen neuen Weltrekord für einen Kabinett-Wein. Es wurden Weine für fast 1,5 Millionen Euro<br />
versteigert. Auktionator war Max von Kunow (3. Zeile, 3. Foto, links). „Man kann einen solchen Wein noch in 20 bis 30 Jahren<br />
mit Gewinn verkaufen“, sagte Carl von Schubert (3. Zeile, 3. Foto, rechts), Vorsitzender des Großen Rings. Impressionen vom<br />
Tag mit Günther Jauch (1. Spalte, 3. Bild; Weingut van Othegraven, Kanzem).<br />
Fotos: Rainer Neubert
IMPRESSUM<br />
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Das Magazin für Menschen mit Stil<br />
Die Sonderpublikation wird herausgegeben<br />
vom Trierischen Volksfreund<br />
VERLAG:<br />
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0651 7199-0<br />
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GESCHÄFTSFÜHRER:<br />
Thomas Marx<br />
REDAKTION:<br />
Thomas Roth (verantwortlich),<br />
Birgit Markwitan<br />
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Wolfgang Sturges (verantwortlich)<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier<br />
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102 <strong>glanzvoll</strong> GLORIA<br />
gloria <strong>glanzvoll</strong><br />
SCHÖN, SCHÖNER, AM SCHÖNSTEN?<br />
Liebe Frauen, liebe Männer,<br />
wenn der Tag morgens beim Friseur<br />
so beginnt: Eine junge, sichtlich mitgenommene<br />
Frau im Jogginganzug<br />
kommt rein, und meine Friseurin, ich<br />
nenne sie hier Bettina, entschuldigt<br />
sich bei mir und eilt ihr entgegen. Terminabsprache<br />
vermute ich und liege<br />
völlig daneben. Das Brautfrisuren-<br />
Probestecken mit einer von Bettinas<br />
Kolleginnen ist schiefgelaufen. Für die<br />
Braut eine Tragödie. Weil unglückliche<br />
Menschen immer wieder die gleichen<br />
Sätze sagen, kürze ich hier ab …<br />
… die ganze Nacht kein Auge zugemacht<br />
… kein Vertrauen … gleich gespürt,<br />
dass sie nicht … nicht zugehört<br />
… ungutes Gefühl … Hochsteckfrisur<br />
… möchte nicht mehr von …<br />
Aber die Kollegin hat ihre Version vom<br />
misslungenen Vorabend schon längst<br />
herausgehauen. Die vorgewarnte Bettina<br />
hört zu, entwirrt, bleibt loyal und<br />
führt die Kuh gelassen vom Eis. Eine<br />
gute Friseurin ist eben auch eine gute<br />
Psychologin und so was von diskret.<br />
Von Hochsteckfrisurendramen, Tränen<br />
und Verzweiflung kurz vor der Hochzeit<br />
dringt nichts aus der feuchtwarmen<br />
Salonluft nach draußen.<br />
Am schönsten Tag im Leben muss<br />
eben alles stimmen. Alles! Monatelang<br />
ist geplant, entschieden und gerackert<br />
worden; bis zum krönenden Abschluss<br />
die Haare endlich einvernehmlich zu<br />
Kunstwerken gewunden sind, liegen<br />
die Nerven blank. Location erkämpft.<br />
Rundungen fürs Traumkleid runtergehungert.<br />
Das Menü zusammengestellt,<br />
wenn auch mit kleinen Einschränkungen<br />
– das Budget, Sie verstehen? Blumen<br />
arrangiert. Tischordnung durch.<br />
Alles proper. Alles optimal. Die Gäste<br />
bleiben natürlich auch nicht verschont.<br />
Ich hörte von einem Hochzeitspaar,<br />
das der Festschar sogar diktiert hat,<br />
welche Farbe ihre Kleider haben sollten.<br />
Nein, es waren keine Royals, und<br />
ich weiß nicht, ob Amal Clooney in ihrem<br />
satt-gelben Meghan-Harry-Kleid<br />
durchgegangen wäre …<br />
Der schönste Tag im Leben …? Wer<br />
hat das bloß in die Welt gesetzt? Gilt<br />
der Spruch nur für Frauen oder auch<br />
für Männer? Nicht auszu denken,<br />
wenn nicht – schnell weg damit auf<br />
die Müllhalde. Ein Superlativ lässt<br />
sich nicht steigern und was bliebe<br />
denn noch, wenn die letzte Klammer<br />
der Hochsteckfrisur gelöst, das letzte<br />
Hochzeitsfoto geschossen, das letzte<br />
Glas geleert ist …? Dann kommt der<br />
Absturz in den Alltag, das Traumkleid<br />
wird ganz unromantisch auf Ebay vertickt<br />
und die Normalfigur wiederhergestellt.<br />
Mindestens.<br />
Lasst uns die Ansprüche an den<br />
Hochzeitstag drosseln und die Für -<br />
sorge für alle Tage im Leben hochfahren!<br />
Lieber immer ein warmes Licht<br />
statt einmal grelle Scheinwerfer – ob<br />
mit oder ohne Trauschein.<br />
Herzlich<br />
Ihre gloria <strong>glanzvoll</strong>,<br />
die Ihnen unendlich viele schöne Tage<br />
und ein herrliches Jahr 2019 wünscht!
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