KUNSTINVESTOR AUSGABE DEZEMBER 2018
KUNSTINVESTOR Kunst als Kapitalanlage AUSGABE DEZEMBER 2018 Chefredakteur: Michael Minassian
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Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE DEZEMBER 2018
Chefredakteur: Michael Minassian
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BÖRSE EXPRESS<br />
FINANCIAL LITERACY<br />
02.12.<strong>2018</strong> Seite 10<br />
schüttungsentscheidungen.” Alles, klar? Zugegeben, die Definition<br />
klingt kompliziert. Im Grunde geht es - vereinfacht<br />
dargestellt - darum festzustellen, wie viel Geld ins Unternehmen<br />
eingezahlt wurde (von Kunden, etc.) und wie viel Geld<br />
das Unternehmen ausgegeben hat (zur Begleichung von<br />
Rechnungen, etc.). Das Ergebnis dieser Gegenüberstellung<br />
nennt man Cash Flow oder auch cashflow, kommt ja aus dem<br />
Englischen und bedeutet so viel wie “Geldfluss, Kapitalfluss,<br />
oder Kassenzufluss”. Weil das Geld aber auf mehreren Ebenen<br />
“fließt” unterscheidet man zwischen dem Net Operating<br />
Cashflow - zu Deutsch auch Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
-, dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
und jenem aus der Finanzierungstätigkeit.<br />
Die am Anfang stehende Definition stammt übrigens aus<br />
dem Gabler Wirtschaftslexikon. Sie ist zwar kurz, aber leider<br />
eben auch ein wenig trocken: 45 Wörter oder 396 Zeichen, inklusive<br />
Leerzeichen. Es geht auch umfangreicher: Auf der Internetseite<br />
wirtschaftslexikon24.com wird das Thema Cash<br />
Flow mit Hilfe von 4.591 Wörtern, oder 38.703 Zeichen (inkl.<br />
Leerzeichen) erläutert. Umgerechnet auf Seiten lassen sich<br />
mit den fast 5000 Wörtern ganze dreizehn A4-Seiten füllen.<br />
Sie sehen also: Man kann das Thema Cash Flow durchaus<br />
abendfüllend behandeln.<br />
Cash Flow geht in Berichterstattung unter. Was Wunder<br />
also, dass die meisten Wirtschafts- und auch zahlreiche Finanzjournalisten<br />
der Kapitalflussrechnung, dem dritten großen<br />
tabellarischen Teil eines Jahresabschlusses, wenig bis gar<br />
keine Aufmerksamkeit schenken. Zu Unrecht eigentlich,<br />
denn hier geht es, wie der Name schon sagt, ums Geld - oder<br />
genauer gesagt um die liquiden Mitteln eines Unternehmens.<br />
Geld, das bei börsenotierten Unternehmen wie der A1 Telekom<br />
Austria Group dafür eingesetzt “werden kann”, um den<br />
Aktionären eine Dividende zukommen zu lassen. Warum<br />
“werden kann”? Nun ja, man muss seinen Aktionären keine<br />
Dividende zahlen. In Zeiten, als die “New Economy” hip war<br />
(um die Jahrtausendwende), galten Unternehmen, die eine<br />
Dividende ausgeschüttet haben, sogar als heillos veraltet.<br />
Geld wurde schließlich gebraucht, um schnelles Wachstum<br />
zu finanzieren. Und solange die Aktienkurse stiegen war alles<br />
in Ordnung, die Aktionäre konnten sich ja an ihren ständig<br />
steigenden Depotwerten ergötzen. Erst als die Kurse einbrachen<br />
und die Börsen crashten war die Dividende wieder in<br />
aller Munde. Frei nach dem Motto “lieber den Spatz in der<br />
Hand, als die Taube am Dach” schielten die Investoren wieder<br />
auf die Dividende bzw. machten sich ans Ausrechnen der entsprechenden<br />
Dividendenrendite (davon mehr im nächsten<br />
Teil unserer Serie).<br />
Drei Arten von Cash Flow. Doch das ist lange her, deshalb<br />
zurück zu unserem eigentlichen Thema: dem “Cash Flow”<br />
bzw. wie er sich ermitteln lässt. Prinzipiell unterscheidet man<br />
- wie bereits erwähnt - drei Arten von Cash Flow. Beim ersten,<br />
dem operativen Cash Flow, oder auch dem Cash Flow aus<br />
3. Telekom Austria AG - Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
in Tsd. Euro 2017 2016<br />
Ergebnis vor Steuern – EBT 348.474 359.690<br />
Zahlungsunwirksame und sonstige Überleitungsposten:<br />
Abschreibung Sachanlagen 532.354 546.732<br />
Abschreibung immaterielle Vermögenswerte 421.082 318.538<br />
Wertminderung immaterieller Vermögenswerte 0 2.319<br />
Ergebnis aus Beteilig. an assoziierten Unternehmen 678 – 1.427<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Finanzinvestitionen – 76 – 3.851<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen 5.684 – 2.743<br />
Nettoaufwand Personal- und<br />
Restrukturierungsrückstellungen – 5.511 23.050<br />
Wechselkursdifferenzen, netto 2.594 – 10.013<br />
Zinsertrag – 14.329 – 13.841<br />
Zinsaufwand 99.100 144.679<br />
Sonstige Anpassungen – 10.807 – 1.927<br />
Veränderung Bilanzposten:<br />
Forderungen: Kunden, Händler und sonstige<br />
abzüglich Wertberichtigungen – 40.049 – 12.201<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 6.696 5.536<br />
Forderungen an nahestehende Unternehmen – 19 – 46<br />
Vorräte – 5.919 – 3.640<br />
Sonstige Vermögenswerte – 15.772 – 16.111<br />
Personal- und Restrukturierungsrückstellungen – 108.450 – 111.476<br />
Verbindlichkeiten und Rückstellungen – 264 2.900<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
nahestehenden Unternehmen – 5.864 4.590<br />
Kurzfristige passive Rechnungsabgrenzungen – 6.629 – 517<br />
Erhaltene Zinsen 14.329 13.841<br />
Bezahlte Ertragsteuern – 42.491 – 48.550<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.174.810 1.195.531<br />
Sachanlagen und immat. Vermögenswerte, bezahlt – 705.422 – 816.463<br />
Dividenden von assoziierten Unternehmen – 0 1.264<br />
Abgang von Sachanlagen 15.141 18.944<br />
Erwerb von Finanzinvestitionen – 45 – 7.285<br />
Abgang von Finanzinvestitionen 2.620 6.017<br />
Erwerb von Tochtergesellschaften, netto – 86.731 – 26.024<br />
Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen 4.052 0<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 770.386 – 823.546<br />
Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten 248.762 494.248<br />
Tilgung langfristiger Finanzverbindlichkeiten – 522.000 – 1.083.305<br />
Bezahlte Zinsen – 99.841 – 166.047<br />
Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten 1.857 – 1.944<br />
Dividendenausschüttung – 166.885 – 67.242<br />
Erwerb nicht beherrschender Anteile – 1.235 0<br />
Zahlung ausstehender Kaufpreis für<br />
Unternehmenszusammenschlüsse – 120.000 0<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 659.342 – 824.290<br />
Auswirkungen von Wechselkursschwankungen – 152 589<br />
Nettoveränderung der liquiden Mittel – 255.070 – 451.716<br />
Liquide Mittel am Beginn des Jahres 457.460 909.176<br />
Liquide Mittel am Ende des Jahres 202.390 457.460<br />
Quelle: A1 Telekom Austria Group Kombinierter Jahresbericht 2017; Rudungsdifferenzen möglich.<br />
der laufenden Geschäftstätigkeit geht es darum zu ermitteln,<br />
ob das Unternehmen in der abgelaufenen Periode einen Zahlungsmittelüberschuss<br />
erzielt hat, und wenn ja in welcher<br />
Höhe. Zu diesem Zweck wird der Jahresüberschuss (oder auch<br />
das EBT) um alle Größen bereinigt, die nicht zu Zahlungsströmen<br />
geführt haben bzw. nicht dem operativen Geschäft<br />
zuzuordnen sind (siehe Tabelle 1 Musterrechnung). Deshalb<br />
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