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obacht Familienmagazin Dezember 2018/Januar 2019

Mensch ärgere dich nicht - Weihnachten, Babyzeit - Die erste Zeitnach der Geburt - Hebamme - Kinderarzt - Verlosung für Mamas, Winterspaß im Schnee, Weihnachtszeit in Memmingen, Kindermuseum Neu-Ulm, Die Schöne und das Biest Musical, Advent im Landestheater Schwaben, Räuber Hotzenplotz in Kempten, Klausentreiben, Weihnachtsgeschenke, Kindergeburtstag, Basteltipp, Kinoprogramm, Medien, Bücher, obacht schreibt Geschichten, Terminkalender, Gewinnspiel

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DIE ERSTE ZEIT NACH<br />

DER GEBURT<br />

Babyzeit<br />

Hurra, das Baby ist da! Nach monatelangem Warten und Vorbereiten ist es nun<br />

endlich soweit. Bestenfalls erblickt der neue Erdenbürger zum errechneten Zeitpunkt<br />

das Licht der Welt, und die Eltern hatten Zeit, Bettchen und Kleidung vorzubereiten<br />

und die richtige Windelgröße zu besorgen.<br />

Doch erst einmal geht es neben dem Kind auch um die Mutter, die sehr viel<br />

geleistet hat. Nach der Schwangerschaft bedeutet die Geburt wieder einen Umbruch<br />

für Körper und Seele. Wieder kommt sie in „andere Umstände“ und muss sich<br />

darauf einstellen.<br />

Foto: Tina Boyadjieva für Lansinoh<br />

Ambulant entbinden<br />

oder Rundum-Service<br />

im Krankenhaus<br />

besucht die Eltern nach individueller Absprache.<br />

Sollte es keine konkreten Hinweise auf einen<br />

pathologischen Verlauf geben, wie Wundinfekte,<br />

Brust- oder Gebärmutterentzündungen,<br />

starke Blutungen, so sollte eine ärztliche<br />

Kontrolle der Mutter bei Frauenärztin/<br />

Frauenarzt nach dem Wochenbett, also erst<br />

nach 6-8 Wochen erfolgen.<br />

8 9<br />

Die meisten Geburten finden im Krankenhaus<br />

statt. Es gibt die Möglichkeit einer<br />

ambulanten Geburt, das bedeutet, die<br />

Klinik nach wenigen Stunden wieder zu<br />

verlassen. Mutter und Kind können jedoch<br />

auch einige Tage im Krankenhaus bleiben.<br />

Dr. med. Alexander Puhl, leitender Oberarzt<br />

für Geburtshilfe und Pränataldiagnostik<br />

am Klinikum Kempten, hat für <strong>obacht</strong> hier<br />

aus ärztlicher Sicht Auskunft gegeben:<br />

„Grundsätzlich gibt es bei unkompliziertem<br />

Geburtsverlauf jederzeit die Möglichkeit<br />

der ambulanten Entbindung, sodass<br />

die Eltern nach frühestens sechs Stunden<br />

die Klinik verlassen können. Hierzu sollte<br />

der mütterliche Kreislauf stabil sein, es<br />

keine übermäßigen Nachblutungen nach<br />

der Geburt geben und die Mutter vielleicht<br />

einmal Wasser gelassen haben nach<br />

der Entbindung. Wünschenswert zum<br />

lückenlosen Übergang wäre schon das<br />

Vorhandensein einer Nachsorgehebamme<br />

sowie eines Kinderarztes, die dann<br />

gemeinsam im Anschluss die weitere<br />

kompetente Versorgung von Mutter und<br />

Kind übernehmen. Diese Möglichkeit<br />

nehmen geschätzt ca. 2-3% der Eltern wahr.<br />

Die allgemeine Empfehlung lautet<br />

allerdings, um der frischgebackenen<br />

Mutter etwas mehr Sicherheit im Umgang<br />

mit dem Neugeborenen zu geben und<br />

dessen erste Untersuchungen als „Service-<br />

Leistungen“ in der Klinik zu übernehmen,<br />

dass die Mutter nach einer normalen Geburt<br />

2-3 Tage und nach einem Kaiserschnitt<br />

3-4 Tage in der Klinik verbleibt. Dann<br />

können die ersten wichtigen Schritte und<br />

Interaktionen zwischen Eltern und Neugeborenem<br />

besser begleitet und unterstützt<br />

werden. Dies führt im Allgemeinen zu<br />

einem deutlichen Zugewinn an Sicherheit<br />

im Umgang mit der neuen Situation. Im<br />

Übrigen können die Rückbildung, die<br />

adäquate Heilung von Geburtsverletzungen<br />

kontrolliert, Stilltechniken vermittelt sowie<br />

Stoffwechsel- und Vorsorgeuntersuchungen<br />

beim Baby durchgeführt und die Blutwerte<br />

der Mutter nach der Geburt kontrolliert<br />

werden.“<br />

Dringend gebraucht:<br />

Hebammenversorgung<br />

Was passiert in den ersten Tagen,<br />

Wochen nach der Geburt im Körper der<br />

Mutter? Was sollte man wissen, um<br />

seinen eigenen Zustand zu verstehen?<br />

Durch eine Vielfalt an Anforderungen,<br />

Umstellungen und Ansprüchen stellt das<br />

Wochenbett wahrscheinlich einen der<br />

sensibelsten Zeitabschnitte im Leben einer<br />

Frau dar. Um nur einige zu nennen: Die<br />

körperlichen Umstellungen sind geprägt von der<br />

Rückbildung und Heilung der Geburtswege,<br />

gleichzeitig werden vom Säugling durch das<br />

Stillen Höchstanforderungen an den mütterlichen<br />

Körper gestellt. Mit der Entfernung des<br />

Mutterkuchens setzt eine exzessive Hormonumstellung<br />

durch Abfall der Schwangerschaftshormone<br />

und Anstieg der Stillhormone ein.<br />

Zusammen mit den Anforderungen an die<br />

Mutter aus dem familiären Umfeld, den<br />

Ansprüchen an die eigene Person bezüglich<br />

der Bindung zum Kind und den daraus häufig<br />

entstehenden Unsicherheiten führt dies nicht<br />

selten zur ernsthaften depressiven Verstimmung.<br />

Aus u.a. diesen genannten Gründen ist eine<br />

professionelle Begleitung im Wochenbett<br />

durch eine Hebamme dringend zu empfehlen.<br />

Gibt es Unterschiede hierbei zwischen einer<br />

Spontangeburt und einem Kaiserschnitt?<br />

Rein medizinisch unterscheiden sich die<br />

6-8 Wochen dauernden Wochenbettverläufe<br />

nach Spontangeburt oder Kaiserschnitt nicht<br />

wesentlich. Im Speziellen muss nach einem<br />

Kaiserschnitt nur auf die Bauchwunde<br />

geachtet und diese entsprechend versorgt<br />

werden. Es darf zumindest ein leicht höherer<br />

Schmerzmittelbedarf nach operativer Geburt<br />

angenommen werden. Die physiologischen<br />

Rückbildungsvorgänge sind nach beiden<br />

Entbindungsmodalitäten sehr ähnlich.<br />

Das Baby hat gleich nach der Geburt die<br />

ersten festgelegten Arzttermine U2, U3<br />

etc. Gibt es auch für die frischgebackene<br />

Mama Termine, die sie danach einhalten<br />

sollte?<br />

Im Wochenbett übernimmt normalerweise<br />

die Nachsorgehebamme die Betreuung und<br />

Wie lange dauert es, bis der Körper der<br />

Frau wieder auf „Normalzustand“ ist?<br />

Die physiologischen Rückbildungsvorgänge<br />

auf hormoneller und körperlicher Ebene<br />

finden in aller Regel nach 8 Wochen ein<br />

Ende. Ebenso haben sich die in der Schwangerschaft<br />

deutlich vermehrt gebildeten<br />

Gerinnungsfaktoren meist normalisiert,<br />

sodass das erhöhte Thromboserisiko<br />

wieder auf Normalniveau sinkt.<br />

Es bleibt dann die Empfehlung, zur definitiven<br />

Rückbildung des Beckenbodens einen<br />

professionellen Kurs zu belegen und wieder<br />

auf sein altes körperliches und sportliches<br />

Leistungsniveau zurückzufinden.<br />

Vom „Normalzustand“ kann wahrscheinlich<br />

allerdings erst nach abgeschlossener<br />

Hormon umstellung nach der Stillzeit<br />

gesprochen werden. Diese gestaltet sich je<br />

nach mütterlichen und kindlichen Bedürfnissen<br />

zeitlich stark variabel.

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