Berlin to go, Ausgabe 4.2018
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Über 600 unverpackte Artikel bietet Milena<br />
Glimbovski in ihrem Supermarkt an.<br />
Fo<strong>to</strong>s: © Christian Kielmann, © Original & unverpackt<br />
Wer kennt das nicht? Die Familie kommt<br />
am Samstag mit dem Wocheneinkauf aus<br />
dem Supermarkt nach Hause und bereitet<br />
am Abend ein leckeres Essen zu. Übrig<br />
bleiben neben leeren Tellern auch gefüllte<br />
Müllbeutel: darin das Plastiknetz, in dem<br />
zuvor die Kar<strong>to</strong>ffeln transportiert wurden,<br />
die Folie, mit der die Gurke umwickelt<br />
war, oder die Plastiktüte, die die Walnüsse<br />
zusammengehalten hat. Bei dem Anblick<br />
gesellt sich zum zufriedenen Sättigungsgefühl<br />
schnell das schlechte Gewissen.<br />
Dieses schlechte Gewissen kennt Milena Glimbovski<br />
gut. Und sie kennt die Konsequenzen<br />
wie verschmutzte Weltmeere und und überquellende<br />
Mülldeponien und Studien, die zeigen,<br />
dass Plastik krank macht. Als sie mit Anfang<br />
zwanzig während ihres Studiums abends mit<br />
einer Freundin zusammensitzt, haben sie<br />
gerade gegessen. Ihre Freundin hat gekocht,<br />
Milena sich wieder über den vollen Müllbeutel<br />
geärgert. An diesem Abend entsteht die Idee,<br />
einen Supermarkt zu eröffnen, der ohne Verpackungen<br />
auskommt. Die beiden malen sich<br />
aus, wie sie Nüsse, Reis und Gummibärchen in<br />
großen Gefäßen anbieten. Ihre Kunden bringen<br />
zum Einkauf Einmachgläser und S<strong>to</strong>ffbeutel mit<br />
und füllen sich die Lebensmittel in gewünschten<br />
Mengen aus den Spendern ab.<br />
Heute, Milena ist inzwischen 28 Jahre alt, ist<br />
ihre Idee Realität. 2014 eröffnete sie den ersten<br />
Supermarkt „Original Unverpackt“ in <strong>Berlin</strong>, der<br />
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