Norden-Norddeich Reisejournal 2019

Heiner Tholen Küstenfischer
„Die Weite und die frische Luft – das macht meinen Beruf so
besonders. Seit 2007 bin ich Kapitän eines Krabbenkutters
und fahre seit 26 Jahren täglich vom Norddeicher Osthafen
raus auf die See. Vorbei an den Seehundbänken zum Nordseekrabben-Showfischen
können mich Besucher jeweils freitags,
samstags und sonntags begleiten. Nach
dem gemeinsamen Pulen der Krabben
folgt das Essen in toller Atmosphäre auf
der „Nordmeer", einem echten Nostalgie-
Fischkutter."
Zwischen Kutter, Kunst und Kanne
„Ptschsch” macht der Intercity beim Halten an der Endstation
Norddeich Mole. Schon beim Öffnen der Türen
und der ersten Prise reiner Nordseeluft ist klar: Wir
haben alles richtig gemacht! Kribbelnd, salzig – und mit
diesem verlockenden Versprechen: Hier beginnt Meer!
Die ersten Schritte suchen wie von selbst ihr Ziel:
Schiffegucken – hier, am nordwestlichsten Festlandspunkt
Deutschlands. Bunte Kutter, schneeweiße Fähren
und ein historischer Segler geben sich ganz nah
im glitzernden Sonnenlicht ein Stelldichein. Dabei
ist Norden-Norddeich viel mehr als nur Seetang und
Sehnsucht. In dem alten Küstenstädtchen Norden gehen
über tausend Jahre Stadtgeschichte und typisch norddeutsche
Lebensart eine ganz eigene Beziehung ein.
Auf dem Tisch: Ostfrieslands kandisgezuckerte Seele
in einer zierlichen Teetasse. Vor den Augen: Die stolze
Ludgerikirche mit ihrer weltberühmten Arp-Schnitger-
Orgel, der größte baumbestandene Marktplatz Norddeutschlands
und über 300 weitere historische
Baudenkmäler.
Da wird gebummelt und gekostet zwischen dicht aneinandergeschmiegten
Altstadtspeichern, gestaunt
und entdeckt in den beiden Teemuseen der Stadt
Norden und den vielen weiteren spannenden kulturellen
Sammlungen und Ausstellungen. Und wer
glaubt schon alles gesehen zu haben, der findet in
zahllosen Zielen im weiten ostfriesischen Umland
sein blau-grün-backsteinrotes Wunder …
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