Norden-Norddeich Reisejournal 2019

Marcus Baar Vormann Seenotretter
Wenn die See leuchtet
„Auch als erfahrener Seemann beeindruckt mich das Lichtund
Farbenspiel zwischen Wolken und Meer jedes Mal aufs
Neue. Wenn die Wolkendecke unerwartet aufreißt und sich
die Abendsonne im Watt widerspiegelt
geht mir das Herz auf. Doch auch das Festland
hält tolle Plätze bereit, um besondere
Himmelsmomente an der Nordseeküste zu
erleben.”
Vier Jahreszeiten – eine Liebe
Ein Spaziergang am Strand macht jeden Kurzurlaub
zum echten Laune-Heber – und das an 365 Tagen im
Jahr. Schließlich ist die Einzige, die sich in Norddeich
keine Auszeit gönnt, die Natur selbst. Auch die ruhige
Jahreszeit zeigt Leise-Tretern nur auf den ersten Blick
die kalte Schulter: Zu verlockend ist es, zwischen frostigglitzernden
Wiesen und Feldern und der aufbrausenden
See durch den ostfriesischen Winter zu stapfen.
Auf ein leises „brrr” folgt dabei schnell ein lautes „aaah” –
wenn der Kandis in der Tasse auf sprudelnd heißen
Ostfriesentee trifft, schmeckt nicht nur der Winter
schließlich gleich nochmal so gut.
So verwöhnt und energiegeladen geht es in einen
herrlichen Frühling. Die frische Farbe der neuen Gräser
macht den endlos langen Deich zum Laufsteg für die
ersten Gehversuche von ein paar ganz besonderen
Frühlingsboten: Beim Anblick unserer niedlichen Osterlämmer
hat der Alltagsblues garantiert Sendepause –
und auch das Herz macht vor Freude wahre Luftsprünge.
Stürmisch und reizvoll zugleich hält der Herbst nach
langen sonnigen Sommertagen Einzug in Norddeich.
Prima! – schließlich können wir Auszeitsucher nun
wieder in aller Seelenruhe das UNESCO-Weltnaturerbe
Wattenmeer für uns erobern. Die See holt ungestüm
ihre weißen Schaumkronen zurück, hoch über
den Köpfen stimmt ein Vogel das Lied vom Meer an –
der Alltag verschwindet ganz weit hinten am wolkenumspielten
Horizont.
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