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BOLD THE MAGAZINE No.39

LEIDENSCHAFT SPECIAL TOPIC: CAR | BERLIN INSIGHTS: 2. TEIL | EXKLUSIV IM GESPRÄCH: CHRISTOPH WALTZ | ADVENTURE: SPIRIT OF AMAROK | IM INTERVIEW: JULIA ROBERTS | MIT DER SEA CLOUD IN DER KARIBIK

LEIDENSCHAFT

SPECIAL TOPIC: CAR | BERLIN INSIGHTS: 2. TEIL | EXKLUSIV IM GESPRÄCH: CHRISTOPH WALTZ | ADVENTURE: SPIRIT OF AMAROK | IM INTERVIEW: JULIA ROBERTS | MIT DER SEA CLOUD IN DER KARIBIK

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LIFESTYLE | FASHION | DESIGN | MOTION | TRAVEL | ART D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF No. 39<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

LEIDENSCHAFT<br />

SPECIAL TOPIC: CAR | BERLIN INSIGHTS: 2. TEIL | EXKLUSIV IM GESPRÄCH: CHRISTOPH WALTZ<br />

ADVENTURE: SPIRIT OF AMAROK | IM INTERVIEW: JULIA ROBERTS | MIT DER SEA CLOUD IN DER KARIBIK


BLOG.CG.FASHION


4 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

INHALT<br />

THINK <strong>BOLD</strong><br />

NEVER REGULAR<br />

INHALT<br />

LIFESTYLE | FASHION | DESIGN | MOTION | TRAVEL | ART D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF No. 39<br />

EINSTIEG<br />

TRAVEL<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

Leidenschaft<br />

Moderner Humbug oder<br />

Mit der Sea Cloud<br />

in der Karibik<br />

42<br />

zielstrebiger Eifer<br />

7<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Istanbul:<br />

LIFESTYLE<br />

Metropole der Vielfalt<br />

50<br />

Im Gespräch:<br />

DESIGN<br />

Christoph Waltz<br />

8<br />

Back to the Origin:<br />

Berlin Insights<br />

Audi TTS<br />

64<br />

2. Teil<br />

22<br />

LEIDENSCHAFT<br />

SPECIAL TOPIC: CAR | BERLIN INSIGHTS: 2. TEIL | EXKLUSIV IM GESPRÄCH: CHRISTOPH WALTZ<br />

ADVENTURE: SPIRIT OF AMAROK | IM INTERVIEW: JULIA ROBERTS | MIT DER SEA CLOUD IN DER KARIBIK<br />

FASHION<br />

MOTION<br />

On the Road:<br />

Four pieces of you:<br />

Mit dem Škoda Felicia<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 39<br />

Fashion for Women<br />

14<br />

auf der HBK 2018<br />

58<br />

Fotograf: T. Adler<br />

ART<br />

Sternennacht:<br />

Mit dem Mazda CX-5<br />

Fahrzeug: SEAT Arona Beats<br />

„I have a Dream“<br />

am Lac de Moiry<br />

68<br />

www.seat.de<br />

Martin Luther King<br />

(siehe auch ab Seite 22)<br />

Historie voller Leidenschaft<br />

32<br />

Offroad:<br />

Spirit of Amarok<br />

Vorschau<br />

in Südafrika<br />

74<br />

Ausstellungen<br />

37<br />

DIE LETZTE SEITE<br />

Im Interview:<br />

Julia Roberts<br />

38<br />

Impressum<br />

82


Mehr Zeit. Mehr Galaxy.<br />

Die Galaxy Watch sieht aus wie eine klassische Armbanduhr,<br />

ist aber eine Smartwatch mit vielen praktischen Funktionen.<br />

Mehr Informationen unter samsung.de/galaxy-watch


STATION BERLIN — WWW.PREMIUMEXHIBITIONS.COM<br />

15–17 JANUARY 2019<br />

P R E M I U M<br />

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CONTEMPORARY FASHION<br />

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EINSTIEG | LEIDENSCHAFT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 7<br />

EINSTIEG<br />

LEIDENSCHAFT<br />

AUTOR: J. M. BRAIN<br />

Ein Gefühl, eine Emotion oder ein<br />

Ausdruck vollendeten Verlangens: Die<br />

Leidenschaft ist der emotionalste Höhepunkt<br />

menschlichen Verhaltens. Eine<br />

wahre Leidenschaft kann wie eine heiße<br />

Flamme lodern. „Große Leidenschaften<br />

sind Krankheiten ohne Hoffnung. Was sie<br />

heilen könnte, macht sie erst recht gefährlich“,<br />

so drastische Worte dichtete Johann<br />

Wolfgang von Goethe zum Thema.<br />

Auch die stärkste Form von Liebe wird<br />

mit Leidenschaft verbunden, wobei im<br />

Ursprung das Leidenschaftliche sowohl<br />

mit den Formen der Liebe als auch mit<br />

denen des Hasses zu tun hat. Der Leidenschaft,<br />

als unbedingter und kompromissloser<br />

Ausdruck des Gefühls, steht die<br />

Rationalität mit einem kalkulierten<br />

Handeln entgegen. „Die Anwandlungen<br />

der Leidenschaft sind das Glatteis der<br />

Klugheit, und hier liegt die Gefahr, sich<br />

ins Verderben zu stürzen“, warnte im 17.<br />

Jahrhundert der spanische Moralphilosoph<br />

Baltasar Gracián y Morales.<br />

Der zweifache Oscar-Gewinner, Schauspieler<br />

Christoph Waltz, den wir nachfolgend<br />

auch exklusiv in Berlin zum<br />

Gespräch baten, sieht die Sache mit<br />

der Leidenschaft indes etwas pragmatischer:<br />

„Damit wird irrsinnig viel Schindluder<br />

getrieben und die Leidenschaft<br />

wird zur Handelsware erklärt. Alles muss<br />

mit Leidenschaft gemacht werden, und<br />

allen wird vorgegaukelt, dass das Leben<br />

sinnvoller und erfüllter werden könnte,<br />

wenn man seine Leidenschaft lebt. Aber<br />

letzten Endes geht es wieder nur darum,<br />

den Menschen irgendetwas zu verkaufen.<br />

Lebe Deine Leidenschaft! Verwirkliche<br />

Dich! Das ist völliger Humbug.“ Ein<br />

Thema, das zu polarisieren scheint: Damit<br />

ist es bestens geeignet als Leitthema für<br />

diese Ausgabe.<br />

In der <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 39<br />

sprechen wir mit Christoph Waltz neben<br />

der Leidenschaft auch über seinen neuen<br />

Film „Alita: Battle Angel“, der im Februar<br />

in die Kinos kommt. Superstar Julia<br />

Roberts spricht mit uns im Interview<br />

über ihre neuen Projekte, und der 2. Teil<br />

unserer „Berlin Insights“ gibt wertvolle<br />

Tipps für Ihren nächsten Besuch in der<br />

Spree-Metropole. Zudem reisen wir unter<br />

anderem mit der Sea Cloud in die Karibik,<br />

nach Istanbul, verbringen eine Nacht<br />

unter den Sternen und berichten von der<br />

Spirit of Amarok 2018 in Südafrika.


CHRISTOPH<br />

WALTZ<br />

IM GESPRÄCH<br />

INTERVIEW: P. HEIDMANN<br />

Christoph Waltz kann nicht nur Tarantino und Bond-Bösewicht, sondern auch<br />

Science Fiction. Zu sehen ist das ab dem 14. Februar 2019 in „Alita: Battle Angel“<br />

von Robert Rodriguez, einer Graphic Novel-Verfilmung, in der er als Wissenschaftler<br />

einen Cyborg vom Schrottplatz rettet. Für <strong>BOLD</strong> eine gute Gelegenheit,<br />

den zweifachen, längst in Los Angeles lebenden Oscar-Gewinner zu einem<br />

ausführlichen Gespräch im Berliner Adlon Hotel zu treffen.


10 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH | CHRISTOPH WALTZ<br />

Willkommen in Berlin, Herr Waltz.<br />

Spüren Sie noch ein Gefühl des Nach-<br />

Hause-Kommens, wenn Sie in Berlin<br />

ankommen?<br />

Nein, aber das habe ich nie. Ich habe hier<br />

zwar mal gelebt, aber Wohnen und zu<br />

Hause sein, das sind zwei verschiedene<br />

Angelegenheiten. Aber natürlich gibt es<br />

noch eine Art von Vertrautheit, wenn ich<br />

nach Berlin komme.<br />

Ihr neuer Film „Alita – Battle Angel“<br />

wurde von Robert Rodriguez inszeniert,<br />

der genau wie Sie ein Freund<br />

und Wegbegleiter von Quentin Tarantino<br />

ist. Kannten Sie sich also schon vor<br />

diesem Film?<br />

Da liegen Sie falsch, wir kannten uns<br />

nicht. Es gibt viele Freunde von Tarantino,<br />

die ich nicht kenne.<br />

Was hat Sie denn an diesem Film<br />

interessiert?<br />

Das ist völlig irrelevant. Wichtig ist,<br />

was den Zuschauer daran interessiert.<br />

Sicherlich nehme ich keine Rollen an, die<br />

mich nicht interessieren und in denen<br />

ich nichts für mich finde. Aber ich rede<br />

ungern darüber. Wenn man in einem<br />

hervorragenden Restaurant gerade eine<br />

wunderbare Mahlzeit kredenzt bekommt,<br />

dann muss man doch auch nicht wissen,<br />

was der Koch empfunden hat, als er auf<br />

dem Markt das Gemüse ausgesucht hat.<br />

Ich habe immer das Gefühl, ich würde<br />

mir selber den Teppich unter den Füßen<br />

wegziehen, wenn ich über die Hintergründe<br />

meiner Arbeit spreche. Mit<br />

meinen Erklärungen komme ich doch<br />

dem, wofür ein Film gemacht wird,<br />

nämlich dem Erleben des Zuschauers, ins<br />

Gehege – und das möchte ich nicht.<br />

Aber war es zumindest ein Anreiz,<br />

dass Sie dieses Mal keinen Bösewicht<br />

spielen?<br />

Darüber denke ich gar nicht nach. Ob<br />

jemand ein Bösewicht ist oder nicht, auch<br />

das muss das Publikum entscheiden,<br />

nicht ich. Manchmal ist es auch interessant,<br />

mit Menschen zu sprechen, die eine<br />

Rolle ganz anders wahrgenommen haben<br />

und gar nicht verstehen, warum sie von<br />

anderen als „böse“ bezeichnet wird.<br />

Kann man es sich denn in Hollywood<br />

erlauben, nicht über sein Image nachzudenken?<br />

letzten Endes geht es wieder nur darum,<br />

den Menschen irgendetwas zu verkaufen.<br />

„Lebe Deine Leidenschaft! Verwirkliche<br />

Dich!“ Das ist völliger Humbug.<br />

Das müssen Sie erklären ...<br />

Erstens hält es nicht jeder aus, seine<br />

Leidenschaft zu leben. Zweitens ist überhaupt<br />

gar nicht alles leidenschaftlich<br />

behaftet. Drittens existieren vielleicht<br />

gar nicht bei jedem solche Leidenschaften<br />

und können also auch nicht einfach aus<br />

der Luft gegriffen werden. Und am wichtigsten<br />

ist doch, dass es gar keinen zwingenden<br />

Hinweis, geschweige denn einen<br />

Grund gibt, dass dadurch, dass man<br />

seine Leidenschaft lebt, sich irgendetwas<br />

verbessert. Nur weil man nicht leidenschaftlich<br />

für seinen Beruf brennt, fehlt<br />

einem nicht automatisch etwas. Das ist<br />

Mumpitz!<br />

Keine Ahnung. Kann gut sein, dass man<br />

sich das eigentlich nicht leisten kann.<br />

Aber dann ist das eben ein Luxus, den ich<br />

mir gönne.<br />

Kommen wir mal vom Luxus zur<br />

Leidenschaft, die das Thema unserer<br />

aktuellen Ausgabe ist. Was fällt Ihnen<br />

zu dem Wort als erstes ein?<br />

Dass damit irrsinnig viel Schindluder<br />

getrieben wird und dass es gerade zur<br />

Handelsware erklärt wird. Alles muss<br />

mit Leidenschaft gemacht werden, und<br />

allen wird vorgegaukelt, dass das Leben<br />

sinnvoller und erfüllter werden könnte,<br />

wenn man seine Leidenschaft lebt. Aber<br />

Für Sie ist doch aber sicherlich die<br />

Schauspielerei eine Leidenschaft, oder?<br />

Überhaupt nicht! Das ist mein Beruf, und<br />

das ist bei uns nicht anders als in anderen<br />

Pflegeberufen auch. In der Medizin ist<br />

das Pflegepersonal am besten, das ohne<br />

Leidenschaft bei der Sache ist. Ärzte, die<br />

leidenschaftlich Ärzte sind, machen oft<br />

ganz schwerwiegende Fehler.<br />

Welche Fehler würden Sie denn<br />

machen, wenn Sie ein leidenschaftlicher<br />

Schauspieler wären?<br />

Den größten Fehler überhaupt, nämlich<br />

Ihnen vermitteln zu wollen, wie


IM GESPRÄCH | CHRISTOPH WALTZ<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11


Fotos: Twentieth Century Fox<br />

12 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH | CHRISTOPH WALTZ


IM GESPRÄCH | CHRISTOPH WALTZ<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 13<br />

leidenschaftlich ich bin! Tatsächlich<br />

geht es mir nur um die Geschichte. Dass<br />

da mal Leidenschaft drin ist oder man<br />

selbst bestimmten leidenschaftlichen<br />

Tendenzen nicht entkommt – das kann ja<br />

sein. Aber das hat nichts mit dem Beruf<br />

an sich zu tun.<br />

Sie haben früher auch lange Durststrecken<br />

in diesem Beruf erlebt, Sie waren<br />

lange Jahre nicht so erfolgreich wie<br />

heute. Braucht man in solchen Phasen<br />

nicht eine Art von Leidenschaft, um<br />

überhaupt weiterzumachen?<br />

Überhaupt nicht. Was einen weitermachen<br />

lässt, ist Sturheit, ökonomische<br />

Notwendigkeit oder einfach Durchhaltevermögen.<br />

Leidenschaft verhilft einem<br />

höchstens zu größerer Frustration, aber<br />

nicht zum Durchhalten. Dafür braucht<br />

man keine Leidenschaft, sondern Insistenz.<br />

Haben Sie also damals die Schauspielerei<br />

nicht an den Nagel gehängt, weil<br />

Sie ein sturer Bock sind oder weil Sie<br />

schlicht nichts anderes konnten?<br />

Genau diese ganze Palette von Gründen.<br />

Weil ich nicht wusste, wie ich sonst meinen<br />

Lebensunterhalt verdienen würde. Und<br />

weil mir nichts anderes eingefallen ist.<br />

Im Übrigen ist das in jedem Beruf so, in<br />

jeder Beziehung, selbst bei einem Hobby,<br />

das man nur zum Vergnügen betreibt:<br />

Irgendwann kommt man an einen<br />

Punkt, wo Durchhaltevermögen gefragt<br />

ist, nicht Leidenschaft, wenn man weiterkommen<br />

will.<br />

Kann man Durchhaltevermögen lernen,<br />

das letztlich ja auch eine Form von<br />

Leidenschaft beinhaltet?<br />

Ja, kann man. Einfach dabeibleiben. Aber<br />

das muss man üben. Vielen fällt das nicht<br />

leicht, sie sind nicht gut darin. Doch<br />

wenn sie trotzdem weitermachen, dann<br />

ist das das wahre Durchhaltevermögen.<br />

Pflegen Sie denn, um das Thema dann<br />

auch abzuschließen, überhaupt irgendwelche<br />

Leidenschaften?<br />

Ich habe schon eine Leidenschaft für gute<br />

Filme. Von denen gibt es nicht viele, aber<br />

wenn sie gut sind, dann sind sie richtig<br />

gut. Die sehe ich, wie man so sagt, leidenschaftlich<br />

gerne.<br />

Was haben Sie denn – jenseits Ihrer<br />

eigenen Arbeiten – zuletzt gesehen, was<br />

Ihnen gut gefallen hat?<br />

Meine eigenen Sachen sehe ich mir<br />

ohnehin nicht an. Es gibt so viel Interessantes<br />

zu sehen, da brauche ich nicht<br />

noch etwas, das ich sowieso schon gut<br />

kenne. Ich sehe bestimmte Genres gerne,<br />

das Film Noir zum Beispiel. Und italienische<br />

Komödien aus den fünfziger<br />

und sechziger Jahren. Zuletzt habe ich<br />

außerdem viele Filme von Hal Ashby<br />

geschaut, weil die eine Art der Betrachtung<br />

haben, die ich sehr vermisse.<br />

In welchem Sinne?<br />

Das sind Geschichten, die unser Leben in<br />

unserer Welt betreffen. Sie sind mit einem<br />

liebevollen, wenn auch kritischen Auge<br />

beobachtet und auf leichte, amüsante Art<br />

erzählt.<br />

Als zweifacher Oscar-Gewinner sind<br />

Sie natürlich Mitglied der Academy of<br />

Motion Picture Arts and Sciences und<br />

bekommen jedes Jahr dutzende Filme<br />

geschickt, um über die nächsten Nominierungen<br />

abzustimmen. Sehen Sie sich<br />

die alle an?<br />

Das ist gar nicht zu machen, das müsste<br />

man hauptberuflich tun. Aber ich<br />

versuche natürlich, vieles anzuschauen.<br />

Ich muss allerdings auch gestehen, dass<br />

mich nicht alles interessiert. Ich kann das<br />

nicht zur Verpflichtung werden lassen,<br />

die meine ganze Zeit in Anspruch nimmt.<br />

Für das Gremium, das über die Kategorie<br />

Bester fremdsprachiger Film entscheidet,<br />

kann man sich freiwillig melden, und<br />

eigentlich täte ich das gern. Aber dafür<br />

müsste man eigentlich vier Monate lang<br />

exklusiv zur Verfügung stehen, sonst<br />

kann man die vielen Filme gar nicht<br />

bewältigen. Und um nur mal so hinein zu<br />

riechen, ist das in meinen Augen zu viel<br />

Verantwortung.<br />

Also stimmen Sie gar nicht mit ab?<br />

Ich wähle nur ausgewählt, als Überzeugungstäter.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.alitabattleangel-derfilm.de


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15<br />

FOUR<br />

PIECES OF YOU<br />

FASHION<br />

FOTOGRAF: H. MAASS<br />

Mantel: Edited<br />

Hoodie: Yves Saint Laurent<br />

Hose: Zara<br />

Link zum Fotografen:<br />

www.studio-maass.de<br />

Assistenz: L. Brunel-Geuder, M. Stelmakh<br />

Make-Up & Hair: E. Reischl | Styling: C. Schobert (Phoenix)<br />

Model: Valentina (Most Wanted Models)


linke Seite<br />

Bluse: Edited<br />

Hose: Zara<br />

Jacke: American Vintage<br />

Armband: Attico & Blessed Sons<br />

Tasche: Madeleine Claire Müller<br />

rechte Seite<br />

Bomberjacke: Alpha Industries<br />

Hoodie (Strick): Zara<br />

Hose: American Vintage<br />

Schifferkappe: H&M


Bluse: Edited<br />

Hose: Zara<br />

Jacke & T-Shirt: American Vintage<br />

Tasche: Madeleine Claire Müller


linke Seite<br />

Rollkragenpullover: Acne Studio<br />

Hose: Lala Berlin<br />

rechte Seite<br />

Pullover: Givenchy<br />

Rock: Maryam Nasser Zadeh<br />

Schuhe: Madeleine Claire Müller<br />

Ring: Patrick Muff<br />

Ketten: Catarina Clonfero<br />

Tasche: Madeleine Claire Müller


BERLIN<br />

INSIGHTS<br />

2. TEIL<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: T. ADLER<br />

„Dickes B, oben an der Spree. Im Sommer tust du gut und im Winter<br />

tut's weh. Mama Berlin mag Stein und Benzin – wir lieben deinen Duft,<br />

wenn wir um die Häuser ziehen …“, heißt es in einem Songtext der Band<br />

Seeed, die, lyrisch ausgefeilt und auf den Punkt gebracht, die Hauptstadt<br />

Deutschlands beschreibt.<br />

<strong>BOLD</strong> zeigt die schönsten Orte, besten Clubs und Lokalitäten der Metropole<br />

Berlin in zwei Teilen (1. Teil: <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 38), und erkundet<br />

den Sound der Stadt gemeinsam mit dem SEAT Arona Beats, denn genau<br />

wie Berlin steht das neue Modell des spanischen Automobilherstellers für<br />

Musik, Kultur und einen ausgeprägten urbanen Lifestyle.


Fotos: Warner Music, <strong>BOLD</strong> Archiv, Quasimodo, Bar Tausend, Kater Blau, U. Brothagen


BERLIN INSIGHTS | 2. TEIL<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25<br />

Der Teufelsberg ist ein Trümmerberg im<br />

Westen Berlins und nach Messungen<br />

aus dem Jahr 2013 mit 120,1 Metern,<br />

nach den Arkenbergen, die zweithöchste<br />

Erhebung des Stadtgebiets. Der Berg<br />

– mit Aussicht über das Naturschutzgebiet<br />

Grunewald und die Havel – liegt<br />

im Ortsteil Grunewald an der Teufelsseechaussee<br />

zwischen den S-Bahnhöfen<br />

Grunewald und Heerstraße. Er hat<br />

seinen Namen vom nahe gelegenen<br />

Teufelssee. Auf dem Berg befinden sich<br />

die markanten Bauten einer Flugüberwachungs-<br />

und Abhörstation der US-amerikanischen<br />

Streitkräfte, die heute auch als<br />

Event-Location genutzt wird.<br />

Am Teufelsberg treffen historisch Interessierte<br />

auf Spaziergänger, Sportler,<br />

Musikliebhaber und Graffiti-Künstler aller<br />

Couleur. Jeden Samstag und Sonntag<br />

startet jeweils um 13 Uhr die deutschund<br />

jeweils um 15 Uhr die englischsprachige<br />

historische Führung.<br />

Zu dem denkmalgeschützten Areal<br />

Bikini Berlin gehören das Bikinihaus<br />

gegenüber der Gedächtniskirche, das<br />

Große Hochhaus am Hardenbergplatz,<br />

das Kino Zoo Palast, das kleine Hochhaus<br />

mit dem 25hours Hotel und das<br />

Parkhaus am Aquarium. Das 1957 durch<br />

Paul Schwebes und Hans Schoszberger<br />

fertig gestellte „Zentrum am Zoo“ ist<br />

ein Symbol des Stadtbildes der Berliner<br />

City West und einer der wenigen noch<br />

erhaltenen Zeitzeugen der bewegten<br />

Geschichte der Berliner Nachkriegszeit.<br />

Bis Ende der 1960er Jahre waren hier<br />

mehr als 60 Modefirmen ansässig. Mit<br />

dem Bau der Mauer verfiel das Gebäudeensemble<br />

in einen Dornröschenschlaf<br />

und wurde in den letzten Jahren<br />

behutsam wieder zu neuem Leben<br />

erweckt. Heute ist das Bikini Berlin eine<br />

einzigartige Kombination aus Shopping,<br />

Kulinarik, Arbeiten, Kino, Erholung und<br />

Rückzug – und ein Must-have für jeden<br />

Berlin-Besucher.<br />

An Häuserwänden und Laternenmasten,<br />

in U-Bahnhöfen und auf Bauzäunen –<br />

Urban Contemporary Art begegnet dem<br />

aufmerksamen Beobachter in Berlin<br />

auf Schritt und Tritt. Street-Art polarisiert,<br />

bekommt in Berlin aber ein festes<br />

Zuhause und eine dauerhafte Anlaufstelle:<br />

Das Urban Nation Museum stellt<br />

die stadtbildprägende Streetart und die<br />

Urban Contemporary Art in den Mittelpunkt.<br />

Aufstrebende und lokal, national<br />

bzw. international anerkannte Künstler<br />

erhalten hier den Raum, sich in Berliner<br />

Quartieren zu verwirklichen und das<br />

Stadtbild aktiv mitzugestalten.<br />

Das Herz der Urban Nation sind die<br />

Künstler, die hier anders denken, Neues<br />

erschaffen und einen kreativen Austausch<br />

finden. Sie sind Inspiration und Wissensquelle.<br />

Urbane Kunst wird hier diskutiert<br />

und in hochkarätigen Museumsschauen<br />

sowie auf den Fassaden im öffentlichen<br />

Raum präsentiert.<br />

Teufelsberg<br />

Bikini Berlin<br />

Urban Nation<br />

Teufelsseechaussee 10, 14193 Berlin<br />

www.teufelsberg-berlin.de<br />

Budapester Str. 40, 10787 Berlin<br />

www.pantry-berlin.com<br />

Bülowstraße 97, 10783 Berlin<br />

www.urban-nation.com


26 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> BERLIN INSIGHTS | 2. TEIL<br />

Die Bar ist schwer zu finden, und das ist<br />

auch so beabsichtigt. Nichts weist von<br />

außen auf den luxuriösen und doch<br />

schlichten Kosmos hin, der den Gast<br />

drinnen erwartet. Wenn er Einlass findet.<br />

Denn hier ist, wie sonst sehr oft in Berlin,<br />

cool nicht gleich lässig oder gar ranzig.<br />

Schöne, stilsichere Menschen füllen die<br />

Kulisse mit der langen Bar und dem magischen<br />

Lichtkreis. Die Musik ist fast immer<br />

live, immer erstklassig und abwechslungsreich.<br />

Der Türsteher späht erstmal durch<br />

eine kleine Luke: „Heute ist eine geschlossene<br />

Veranstaltung“, kann es heißen,<br />

denn die Tür gilt als die härteste von<br />

ganz Berlin. Die Bar war auch einer der<br />

Drehorte der ARD-Fernsehserie „Babylon<br />

Berlin“, hier entstanden alle Aufnahmen<br />

zur fiktiven Travestie-Bar „Der Holländer“.<br />

Die Serie erzählt die Geschichte des<br />

Kriminalbeamten Gereon Rath (Volker<br />

Bruch), der die „Goldenen Zwanziger“ in<br />

Berlin erlebt und dort allen Facetten des<br />

damaligen Sünden-Babels begegnet.<br />

Das Kater Blau öffnet wie viele andere<br />

Berliner Clubs in der Nacht von Freitag auf<br />

Samstag gegen Mitternacht und schließt<br />

am Samstagnachmittag. In der Nacht auf<br />

Sonntag öffnet der Club erneut gegen<br />

Mitternacht und hat dann durchgehend<br />

bis Montagabend geöffnet. Mitunter<br />

gehen die Partys aber auch länger.<br />

Musikalisch steht eine breite Palette von<br />

House- und Techno auf dem Programm.<br />

Je nach Jahreszeit, Uhrzeit und Programm<br />

bilden sich vor der Einlasstür kürzere<br />

oder längere Warteschlangen, wobei<br />

die Türsteher für eine vergleichsweise<br />

strenge Auswahl der Gäste bekannt sind.<br />

Im Innern der Gebäude gibt es zwei Tanzflächen,<br />

den Heinz Hopper Floor, der die<br />

ganze Zeit über bespielt wird, und den<br />

etwas kleineren Acid Bogen. Das weitläufige<br />

Außengelände beinhaltet auch das<br />

Deck eines dauerhaft angelegten Bootes.<br />

Hier legen tagsüber und bei gutem<br />

Wetter ebenfalls DJs auf.<br />

Das Quasimodo gehört seit 1975 zu den<br />

ältesten Clubs der Berliner Kulturlandschaft<br />

und zu den renommiertesten Livemusik-Clubs<br />

in Europa. Der anfängliche<br />

Jazzkeller, im wahrsten Sinne des Wortes,<br />

wurde zur musikalischen Heimat für viele<br />

internationale Künstler der unterschiedlichsten<br />

Genres. Unter dem Delphi-Filmpalast<br />

und dem Quasimodo Restaurant<br />

gelegen, entwickelte sich diese musikalische<br />

Kultstätte zu einem beliebten Schauplatz<br />

für Jazz-, Blues-, Rock-, Latin-, Soulund<br />

Funk-Konzerte und Musik mit Qualität.<br />

Seit jeher kommen im Quasimodo Jung<br />

und Alt zusammen. Musikfans aus aller<br />

Welt begegnen sich wie alte Freunde im<br />

lauschigen Ambiente irgendwo zwischen<br />

Tradition und Moderne, geeint durch<br />

die Musik und den Geist des Rock’n’Roll.<br />

Wer sich einmal im Licht der unvergleichlichen<br />

Atmosphäre gesonnt und<br />

den familiären Charme des Quasimodos<br />

verinnerlicht hat, wird immer wieder<br />

seinen Weg zu diesem Ort finden.<br />

Bar Tausend<br />

Kater Blau<br />

Quasimodo<br />

Schiffbauerdamm 11, 10117 Berlin<br />

www.tausendberlin.com<br />

Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin<br />

www.katerblau.de<br />

Kantstraße 12A, 10623 Berlin<br />

www.quasimodo.de


„Der Asphaltboden zitterte, es wummerte im Ohr, als ich an einen dicken<br />

Beat mein junges Herz verlor. Seit damals gefällt mir die Stadt besser<br />

als zuvor, wenn ich durch Berlin-City cruise ...“, singt Seeed im Song und<br />

beschreibt so auf gekonnte Art und Weise auch den neuen SEAT Arona<br />

Beats – mit dem wir die Stadt erkunden.<br />

Der SEAT Arona ist der kompakte Crossover-SUV für jedes Abenteuer,<br />

und im SEAT Arona Beats sieht man die Welt nun auch mit neuen Ohren,<br />

denn er verfügt über ein herausragendes Beats Audio-Soundsystem: Ein<br />

300-Watt-Verstärker mit acht Kanälen, ein digitaler Signalprozessor und<br />

sieben High-End-Lautsprecher sorgen für den „dicken Beat“. Mit zwei<br />

Hochtönern in der A-Säule und zwei Tieftönern in den vorderen Türen,<br />

zwei Breitbandlautsprechern hinten sowie einem in der Reserverad-<br />

Mulde eingebauten Subwoofer lässt das Audiosystem von Beats by<br />

Dr. Dre keine Wünsche offen.


Zur Serienausstattung des SEAT Arona Beats gehört auch das Full Link-<br />

System (MirrorLink, Android Auto und CarPlay) zur schnellen und einfachen<br />

Vernetzung des Smartphones mit dem Fahrzeug. Das Sondermodell<br />

verfügt zudem über das neue SEAT Virtual Cockpit. Das Design der hochauflösenden<br />

virtuellen Anzeigeninstrumente ist nicht nur moderner<br />

und vielfältiger, sondern auch funktionaler als herkömmliche Cockpit-<br />

Konzepte, so dass der Fahrer jederzeit alle für ihn relevanten Anzeigen<br />

im Blick hat. Darüber hinaus ist der Arona Beats mit LED-Tagfahrlicht,<br />

Voll-LED-Scheinwerfern und exklusiv designten Sportsitzen, integrierten<br />

Nebelscheinwerfern sowie mit Chrom-Fensterleisten und beleuchteten<br />

Einstiegsleisten ausgestattet, die speziell für das Sondermodell entworfen<br />

wurden (www.seat.de).<br />

Wir beenden unsere Tour durch die Spree-Metropole und hören ein letztes<br />

Mal unseren Lieblingssong: „Dickes B, oben an der Spree. Im Sommer tust<br />

du gut und im Winter tut's weh …“.


I HAVE A DREAM<br />

MARTIN LU<strong>THE</strong>R KING<br />

HISTORIE VOLLER LEIDENSCHAFT<br />

AUTOR: H. G. TEINER


Fotos: B. J. Fernandez<br />

34 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART | SEHENSWERT


ART | SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35<br />

Dr. Martin Luther King war immer von<br />

einem überzeugt: „Wir müssen der<br />

Gewalt mit Gewaltlosigkeit begegnen“.<br />

Und er begründete dies: „Ich habe zu<br />

viel Hass gesehen, als dass ich selber<br />

hassen möchte“. Die Hauptstadt<br />

Atlanta im US-Bundesstaat Georgia<br />

war M. L. Kings Geburtsstadt und gilt<br />

als Wiege der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.<br />

Von dort erklang<br />

M. L. Kings Ruf nach Gerechtigkeit –<br />

er führte in den 1960er Jahren einen<br />

langen, gewaltfreien Kampf gegen<br />

Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit<br />

gegenüber den afroamerikanischen<br />

Bürgern in den<br />

USA. 1964 wurde M. L. King mit dem<br />

Friedensnobelpreis geehrt und am<br />

4. April 1968, er war 39 Jahre alt, bei<br />

einem Attentat erschossen.<br />

In der Mitte der sechziger Jahre fotografierte<br />

Benedict J. Fernandez in den<br />

Straßen von US-Städten und wurde im<br />

Folgenden zu einem der bedeutendsten<br />

Street-Fotografen seiner Zeit. Seine<br />

Bilder der Protestaktionen in den USA<br />

wurden zum fotografischen Tagebuch<br />

der Protestbewegung der 1960er Jahre.<br />

Die ausdrucksstarken Fotografien aus<br />

dem letzten Lebensjahr von M. L. King<br />

fanden ihre Würdigung in den Sammlungen<br />

vieler internationaler Museen.<br />

Die Wanderausstellung, „Countdown to<br />

Eternity“, bestehend aus 80 Schwarz-<br />

Weiß-Prints, reist seit 1990 um die Welt.<br />

Die Leica Galerie Salzburg zeigt jetzt, in<br />

Zusammenarbeit mit der Galerie Weithorn<br />

aus Düsseldorf, einen wesentlichen<br />

Teil dieser Werke. Fernandez' Foto-<br />

grafien sind außergewöhnliche visuelle<br />

Zeugnisse eines engagierten Fotojournalisten,<br />

der eine besondere Zeit der<br />

Geschichte festhielt: 40 Jahre später<br />

sprechen sie immer noch mit derselben<br />

Botschaft – dem Ruf nach Gerechtigkeit.<br />

Zum Höhepunkt der damaligen<br />

Bürgerrechtsbewegung wurden<br />

der Marsch für Arbeit und Freiheit auf<br />

Washington und die bis heute beeindruckende,<br />

leidenschaftliche Rede M. L.<br />

Kings 1963. Ein Auszug daraus: „I have a<br />

Dream ... that my four little children will<br />

one day live in a nation where they will<br />

not be judged by the color of their skin<br />

but by the content of their character ...“,<br />

ist heute nicht weniger aktuell als vor<br />

50 Jahren.<br />

M. L. King glaubte an die Kraft der<br />

Liebe, welche alle Menschen verbindet,<br />

und er forderte: „Wenn wir nicht lernen,<br />

miteinander als Brüder zu leben, werden<br />

wir als Narren miteinander untergehen“.<br />

Sein Ausspruch „Wir müssen erkennen,<br />

dass das Morgen in unserem Heute<br />

liegt“, macht die Rückschau aktueller<br />

denn je.<br />

Wer die Spuren der Bürgerrechtsbewegung<br />

nachverfolgen möchte,<br />

findet dazu in Downtown Atlanta die<br />

Gelegenheit, im Center for Civil and<br />

Human Rights. Eine Zeitreise in Atlantas<br />

Vergangenheit ist auf einer Civil<br />

Rights Tour mit Tom Houck möglich:<br />

Der frühere Fahrer und Assistent von<br />

M. L. King berichtet von seiner Zeit<br />

als aktives Mitglied der Bürgerrechtsbewegung<br />

und steuert dazu geschichts-<br />

trächtige Orte an. Dazu gehören das<br />

Morehouse College, das ausschließlich<br />

Afro-Amerikanern vorbehalten war und<br />

auch von M. L. King besucht wurde,<br />

ebenso Paschal’s Restaurant, ein Treffpunkt<br />

der Bürgerrechtler. Weitere<br />

Stopps befinden sich in den Vierteln Old<br />

4th Ward und Sweet Auburn, in denen<br />

King aufwuchs und bis zu seinem Tod<br />

lebte. Sein Wohnhaus, das Büro sowie<br />

die Ebenezer Baptist Church, in der er<br />

predigte, sind bis heute als wichtige<br />

Zeugnisse seines Wirkens erhalten.<br />

Sämtliche Fotografien können nach<br />

Abschluss der Ausstellung über die<br />

Galerie Weithorn erworben werden.<br />

Ergänzend werden in der Ausstellung<br />

die Arbeiten des Fotografen Jürgen<br />

Wassmuth gezeigt: eine Auswahl seiner<br />

Arbeiten aus dem Projekt „Moments<br />

for Eternity“. Wassmuth fotografiert<br />

ebenfalls aktuelle Zeitgeschichte, zum<br />

Beispiel den Putsch in Moskau, die<br />

Atom-Katastrophe in Tschernobyl und<br />

das unfassbare Geschehen um Ground<br />

Zero. Beiden Fotografen ist so etwas<br />

wie ein humanistischer Blick auf das<br />

Besondere im Alltäglichen eigen, und<br />

beide Fotografen pflegen seit Jahrzehnten<br />

einen regen persönlichen<br />

Austausch.<br />

Countdown to Eternity<br />

Bis: 12. Januar 2019<br />

Leica Galerie Salzburg<br />

Gaisbergstraße 12, 5020 Salzburg<br />

www.leica-galerie-salzburg.com


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ART | SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 37<br />

Foto: Gewerbemuseum Winterthur<br />

Bild: Metulczki<br />

Foto: H. Levitt<br />

Was und wie wollen wir in Zukunft<br />

essen? Braucht die Welt eine weltweite<br />

Ernährungsdemokratie oder gar eine<br />

globale Food Revolution? Wie wird im<br />

Zeichen von Klimawandel, stetig wachsender<br />

Weltbevölkerung und zunehmender<br />

Verstädterung die Versorgung<br />

der Menschheit sichergestellt? Essen,<br />

Ernährung und Nahrungsmittel berühren<br />

wichtige Themen unserer Gesellschaft,<br />

erfreuliche wie auch beunruhigende.<br />

Das sind zum einen Wohlbefinden und<br />

Gesundheit, kulturelle Identität und<br />

soziale Zugehörigkeit. Demgegenüber<br />

stehen globale Herausforderungen und<br />

Krisenszenarien: Klimawandel und Treibhauseffekt,<br />

Endlichkeit der natürlichen<br />

Ressourcen.<br />

Die Ausstellung „Food Revolution 5.0“<br />

widmet sich allumfassend diesem Thema<br />

und sollte in keinem Terminplan fehlen.<br />

Trinkgedächtnisse – ist eine poetische<br />

wie humorvolle Wortschöpfung des<br />

Leipziger Künstlers Metulczki und seit<br />

einigen Jahren in der Welt.<br />

Die so bezeichneten kleinformatigen,<br />

feinen Malereien stellen eine ganz eigene<br />

und im besten Sinne sonderbare Position<br />

in der aktuellen Kunstszene dar. Metulczkis<br />

Trinkgedächtnisse sind sowohl<br />

romantische wie triste Erinnerungen an<br />

kleine Bierstuben, Arbeiterkneipen, an<br />

vernachlässigte Ratskeller und ländliche<br />

Wirtshäuser. Er malt diese Refugien in<br />

zärtlichen Pinselstrichen, eleganten Farbverläufen<br />

und reizvollen Hell-Dunkel-<br />

Kontrasten. Als ein melancholischer und<br />

keinesfalls neutraler Archivar kreiert der<br />

Künstler Metulczki seine Kunstwerke –<br />

und zeigt mit Acrylfarben und Schellack<br />

kleine Welten, die dabei immer auch ein<br />

ganzes Universum öffnen.<br />

Helen Levitt (1913 - 2009) ist eine der<br />

wichtigsten Vertreterinnen der Street-<br />

Photography. Als leidenschaftliche Beobachterin<br />

und Chronistin des New Yorker<br />

Straßenlebens fotografiert sie ab den<br />

1930er-Jahren die Bewohner der armen<br />

Stadtviertel, wie etwa Lower East Side,<br />

Bronx und Harlem. Mit einem Blick für<br />

surreale und ironische Details hält sie<br />

über viele Jahrzehnte die Menschen in<br />

dynamischen Kompositionen fest: Spielende<br />

Kinder, posierende Passantinnen<br />

und diskutierende Paare. Ihre unsentimentale<br />

Bildsprache eröffnet ein humorvolles<br />

und theatralisches Schauspiel,<br />

abseits moralischer und sozial-dokumentarischer<br />

Klischees.<br />

Die Albertina widmet der amerikanischen<br />

Fotografin eine Retrospektive und<br />

führt rund 130 ihrer ikonischen Werke<br />

zusammen.<br />

Food Revolution 5.0<br />

Bis: 28. April 2019<br />

Metulczki – Blaue Phase<br />

Bis: 22. Dezember 2018<br />

Helen Levitt<br />

Bis: 27. Januar 2019<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Kirchplatz 14, 8400 Winterthur<br />

www.gewerbemuseum.ch<br />

Galerie ARTAe<br />

Menckestraße 3, 04155 Leipzig<br />

www.artae.de<br />

Albertina<br />

Albertinaplatz 1, 1010 Wien<br />

www.albertina.at


Foto: Amazon Prime „Homecoming“


JULIA ROBERTS<br />

IM INTERVIEW<br />

INTERVIEW & AUTOR: J. FINK<br />

Seit 30 Jahren schon ist Julia Roberts ein Superstar – und bis heute gibt es in<br />

Hollywood kaum jemanden, der es in Sachen Ruhm und Beliebtheit mit ihr<br />

aufnehmen kann. Gerade ist sie in gleich zwei Rollen zu sehen: im Kino in<br />

dem Familiendrama „Ben Is Back“, und bei Amazon Prime in der spannenden<br />

Serie „Homecoming“.


40 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM INTERVIEW | JULIA ROBERTS<br />

Der Mythos des Superstars hat, das muss<br />

man wohl so sagen, ziemlich gelitten<br />

in den letzten Jahren. Ein paar Millionen<br />

Follower auf Instagram reichen<br />

manchmal schon aus, um jemandem<br />

diesen Titel zu verpassen. Im Musikgeschäft<br />

braucht es kaum noch verkaufte<br />

Tonträger, um als heißes Eisen zu gelten.<br />

Und im Kino gelten heutzutage – siehe<br />

Chris Evans oder Chris Hemsworth –<br />

meistens Superhelden als Superstars,<br />

auch wenn die jenseits ihrer Comicbuchverfilmungen<br />

kaum Zuschauer<br />

anlocken. Doch das war nicht immer so.<br />

Julia Roberts jedenfalls ist noch ein<br />

ganz anderer Schlag Weltstar, man<br />

könnte auch sagen: sie stammt aus einer<br />

anderen Ära. Drei Jahrzehnte ist es<br />

kommenden Herbst her, dass ihr – nach<br />

Gastauftritten etwa in „Miami Vice“<br />

oder kleinen Filmen wie „Mystic Pizza“<br />

– mit „Magnolien aus Stahl“ der Durchbruch<br />

gelang. Ein Jahr später schon<br />

folgte der Sensationserfolg „Pretty<br />

Woman“, der bis heute trotz des eigentlich<br />

fragwürdigen Plots (reicher Freier<br />

verliebt sich in mittellose Prostituierte)<br />

als ultimative romantische Komödie<br />

gilt. Für beide Filme wurde die Amerikanerin<br />

für den Oscar nominiert und<br />

mit dem Golden Globe ausgezeichnet.<br />

In den Neunziger Jahren führte an<br />

Roberts, die aus einer Schauspieler-<br />

Familie stammt (ihre Eltern leiteten<br />

diverse Theater-Workshops, Bruder<br />

Eric und Nichte Emma sind ebenfalls in<br />

Film und Fernsehen erfolgreich) dann<br />

kein Weg mehr vorbei. Eine Hauptrolle<br />

reihte sich an die nächste, darunter<br />

in so erfolgreichen Filmen wie „Der<br />

Feind in meinem Bett“, „Die Akte“, „Die<br />

Hochzeit meines besten Freundes“ oder<br />

„Notting Hill“. Sie strich Rekordgagen<br />

von 15 bis 20 Millionen Dollar pro Film<br />

ein, und wenn sie für eine Folge der<br />

Sitcom „Friends“ vor der Kamera stand,<br />

wurde das zum Fernsehereignis. Nicht<br />

zuletzt dank ihres ansteckend herzlichen<br />

Lachens galt sie als America’s<br />

Sweetheart, und nicht einmal ein turbulentes<br />

Privatleben – von Kiefer Sutherland<br />

trennte sie sich wenige Tage vor<br />

der Hochzeit, die Ehe mit Musiker Lyle<br />

Lovett hielt keine zwei Jahre – konnte<br />

dem Image etwas anhaben. Zum Ende<br />

des Jahrzehnts dann die Krönung: Für<br />

das Drama „Erin Brokovich“ gewann<br />

Roberts endlich den Oscar.<br />

Mit dem neuen Jahrtausend und der<br />

Ankunft des Internets veränderten<br />

sich die Filmbranche (statt um Stars<br />

ging es plötzlich um Computereffekte)<br />

und die Art und Weise, wie wir Promis<br />

wahrnehmen (Gossip statt Glamour),<br />

aber auch Roberts’ Karriere. Sie drehte<br />

weniger und spielte häufiger auch mal<br />

Nebenrollen, etwa in „Ocean’s Eleven“,<br />

„Larry Crowne“ oder „Valentinstag“.<br />

Zwischendurch lockte sie mit aufwändigen<br />

Großproduktionen wie „Eat,<br />

Pray, Love“. Doch mehr als Millionengagen<br />

interessierten sie schauspielerische<br />

Herausforderungen. Und nicht<br />

zuletzt das Familienleben: Beim Dreh<br />

zum Film „The Mexican“ verliebte sie<br />

sich in Kameramann Danny Moder. Die<br />

beiden sind seit 2002 verheiratet und<br />

haben gemeinsam nicht nur die Zwillinge<br />

Hazel und Finn, sondern auch<br />

Sohn Henry.<br />

Inzwischen ist Roberts 51 Jahre alt<br />

und dreht selten mehr als einen Film<br />

pro Jahr, doch ein größerer weiblicher<br />

Hollywood-Star lässt sich in der Traumfabrik<br />

trotzdem kaum finden. Und das<br />

nicht nur, weil bis heute jedes Jahr<br />

Millionen von Fans einschalten, wenn<br />

irgendwo „Pretty Woman“ im Fernsehen<br />

läuft. Auch als Werbegesicht von<br />

Lancôme steht sie nach wie vor hoch im<br />

Kurs, und auch das Kinopublikum hält<br />

ihr die Treue, wie zuletzt die Bestsellerverfilmung<br />

„Wunder“ bewies. Aktuell<br />

ist sie sogar so präsent wie nie. Während<br />

sie im Kino in „Ben Is Back“ (ab 10.1.<br />

im Kino) als Mutter eines Drogensüchtigen<br />

um dessen Leben kämpft, spielt sie<br />

gleichzeitig die Hauptrolle in der Serie<br />

„Homecoming“, die seit November auf<br />

Amazon Prime zu sehen ist (ab 22.2.<br />

auch auf Deutsch). Zum alten Eisen<br />

gehört Julia Roberts also noch lange<br />

nicht. Wir trafen sie beim Filmfestival<br />

in Toronto zum Interview.<br />

Miss Roberts, Ihr Regisseur Peter<br />

Hedges hat gesagt, er habe bei „Ben Is<br />

Back“ mit der besten Schauspielerin der<br />

Welt zusammengearbeitet ...<br />

Oh, wie reizend. Kann mir das bitte<br />

jemand auf ein Kissen sticken? So einen<br />

großartigen Satz hätte ich gerne jeden<br />

Tag griffbereit (lacht). Ich freue mich sehr,<br />

dass er so etwas Nettes über mich sagt.<br />

Auch wenn er maßlos übertreibt.


IM INTERVIEW | JULIA ROBERTS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 41<br />

Sind Sie insgesamt gut darin, Komplimente<br />

anzunehmen?<br />

Ich glaube das bin ich! Und finde, wir<br />

sollten darin alle etwas besser werden.<br />

Schließlich bekommt man doch relativ<br />

selten wirklich schöne Komplimente. Ist<br />

doch schade, wenn man sich dann in<br />

diesen seltenen Momenten auch noch<br />

ziert.<br />

man Geschichten, in denen eigentlich nur<br />

zwei Personen im Zentrum stehen und<br />

alle anderen drum herum nur Dekoration<br />

sind. Hier dagegen spielt wirklich jedes<br />

einzelne Familienmitglied eine entscheidende<br />

Rolle. Ganz abgesehen davon<br />

natürlich, dass das Thema Drogensucht<br />

unter Jugendlichen ein enorm wichtiges<br />

ist, das für die amerikanische Gesellschaft<br />

ein wirkliches Problem ist.<br />

des Drehs ist dafür bei einem so kleinen<br />

Film keine Zeit. Insgesamt aber war viel<br />

wichtiger, was im Drehbuch stand, also<br />

die unmittelbare Situation dieser Familie,<br />

nicht ihre Vergangenheit.<br />

Zum Schluss noch zur Amazon-Serie<br />

„Homecoming“, in der Sie aktuell auch<br />

zu sehen sind. War es ein Einschnitt,<br />

mal nicht fürs Kino zu drehen?<br />

Regisseur Peter Hedges und Ihr Kollege<br />

Lucas Hedges, der in „Ben Is Back“ die<br />

männliche Hauptrolle spielt, sind Vater<br />

und Sohn. Sorgte das für eine besondere<br />

Dynamik am Set?<br />

Ehrlich gesagt habe ich die meiste Zeit vollkommen<br />

vergessen, dass die beiden Vater<br />

und Sohn sind. Was vermutlich auch nur<br />

fair war, vor allem Lucas gegenüber. Denn<br />

schließlich spiele ich seine Mutter und es<br />

ging darum, dass wir beide eine besondere<br />

Beziehung zueinander aufbauen. Wie<br />

hätte ich ihn als meinen eigenen Sohn<br />

betrachten können, wenn ich gleichzeitig<br />

die ganze Zeit im Kopf habe, dass er in<br />

Wirklichkeit der Sohn des Regisseurs ist?<br />

Abgesehen davon hat Lucas es verdient,<br />

dass man ihn als erwachsenen Mann und<br />

tollen Schauspieler wahrnimmt!<br />

Sie sind als sehr wählerisch bekannt,<br />

wenn es um Ihre Filmrollen geht. Was<br />

interessierte Sie an „Ben Is Back“?<br />

Was mich besonders an dem Drehbuch<br />

begeisterte, war gar nicht so sehr meine<br />

Rolle an sich, sondern das gesamte Arrangement<br />

der Figuren. Viel zu häufig liest<br />

Allerdings auch kein neues, oder?<br />

Im Gegenteil, es scheint längst ein fester<br />

Bestandteil unserer Kultur zu sein. Das<br />

ist eine Epidemie, und wir haben uns<br />

so sehr daran gewöhnt, dass wir kaum<br />

mehr darüber sprechen. Deswegen finde<br />

ich es so wichtig, mit diesem Film vielleicht<br />

wieder eine Auseinandersetzung<br />

auszulösen. Das geht natürlich im Kino<br />

besser als mit trockenen Statistiken in der<br />

Zeitung, weil hier jeder eine betroffene<br />

Figur für sich findet, mit der er oder sie<br />

sich identifizieren kann.<br />

Die Handlung des Films erstreckt sich<br />

über gerade einmal 24 Stunden, über<br />

die Vergangenheit von Ben und seiner<br />

Familie erfährt man eher en passant.<br />

Denken Sie sich in einem solchen Fall<br />

eine komplette Biografie für Ihre Figur<br />

aus?<br />

Nicht prinzipiell und nicht unbedingt in<br />

aller Konsequenz. In diesem Fall hatten<br />

wir alle mit dem Regisseur zusammen<br />

eine kleine Probenphase, in der wir ein<br />

wenig die Familiendynamik ausgearbeitet<br />

haben. Das war wichtig, denn während<br />

Eigentlich nicht. Vor 20 Jahren wäre das<br />

vielleicht anders gewesen. Aber heutzutage<br />

leben wir doch in Zeiten, in denen<br />

das Format einer Geschichte und vor<br />

allem die Art und Weise, wie sie konsumiert<br />

werden kann, mindestens zweitrangig<br />

sind. Was zählt, ist nur noch die<br />

Geschichte selbst, also die Kreativität,<br />

die in sie hineingesteckt wurde. Und für<br />

mich als Darstellerin ist es ohnehin nicht<br />

relevant, in welchem Medium oder auf<br />

welcher Plattform das Ergebnis am Ende<br />

zu sehen ist.<br />

Und wo wir gerade beim Thema Serien<br />

sind: Welche gucken Sie selbst denn<br />

gerne?<br />

Ich bin alles andere als Serienexpertin.<br />

Fernsehen spielt in meinem Leben keine<br />

allzu große Rolle, einfach weil ich leider<br />

nicht so viel Zeit dafür habe. Auch<br />

jenseits der Arbeit, denn wenn der Familienalltag<br />

mit den Kindern rum ist, bin<br />

ich meistens zu müde, um noch lange<br />

etwas zu gucken. Aber „Ozark“ hat mir<br />

gut gefallen, „The Handmaid’s Tale“ auch.<br />

Oh, und natürlich „Big Little Lies“! Was<br />

für eine tolle Serie!


GEGEN DEN WIND<br />

MIT DER SEA CLOUD<br />

IN DER KARIBIK<br />

AUTOR: M. WINCKLER


44 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | KARIBIK


TRAVEL | KARIBIK<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />

Da wir schon eine Weile auf Barbados sind,<br />

treffen wir frühzeitig im Kreuzfahrthafen<br />

der Hauptstadt Bridgetown ein, um gleich<br />

nachmittags zu Beginn des Einschiffens an<br />

Bord der Sea Cloud zu gehen. Eine Mitarbeiterin<br />

der Viermastbark hat uns bereits<br />

im Terminal begrüßt und unser Gepäck in<br />

Empfang genommen, das Seeleute in unsere<br />

Kabine mit zwei großen viereckigen Fenstern<br />

bringen, während wir Champagner zur Begrüßung<br />

auf der Kaimauer trinken. Wir sind die<br />

ersten Passagiere, die übrigen Gäste trudeln<br />

nach und nach ein. Einige kommen an<br />

diesem Tag mit dem Flugzeug aus Deutschland<br />

abends verspätet an, verpassen die<br />

Begrüßungsansprache des Kapitäns, Kaviar<br />

und Champagner sowie ein hervorragendes<br />

Buffet aus Meeresfrüchten, frischem Fisch<br />

und Spanferkel, treffen aber immerhin gerade<br />

noch rechtzeitig ein, bevor das Schiff unter<br />

funkelndem Sternenhimmel ablegt und Kurs<br />

auf Tobago nimmt - 130 Seemeilen südlich<br />

von Barbados vor der Küste Venezuelas.<br />

Vor uns verlassen nacheinander zwei mittelgroße<br />

Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität<br />

von vermutlich jeweils rund 3000 Passagieren<br />

den Hafen. Diese schwimmenden<br />

Vergnügungszentren mit Swimmingpools<br />

und Wasserrutschen, einem Casino, Musical-<br />

Bühne, mehreren Restaurants, Imbissen, Bars<br />

und Boutiquen, hoch wie ein mehrgeschossiges<br />

Mietshaus, liegen unmittelbar links und<br />

rechts der Sea Cloud vor Anker, keilen sie<br />

regelrecht ein und lassen den Windjammer<br />

so verwundbar und zerbrechlich erscheinen.<br />

Und die internationale Mannschaft, rund 60<br />

Frauen und Männer, verfolgt das Ausschiffen<br />

der beiden Ozeanriesen genau, denn wehe,<br />

die Diva kriegt auch nur einen Kratzer ab!<br />

Das knapp 110 Meter lange und 15 Meter<br />

breite Schiff wurde 1931 auf der Germaniawerft<br />

in Kiel gebaut. In Auftrag gegeben<br />

hatte den letzten Neubau einer Viermastbark<br />

der Wall Street Broker Edward Francis<br />

Hutton. Seine Ehefrau, Marjorie Merriweather<br />

Post, Erbin eines Vermögens aus der<br />

Lebensmittelbranche und selbst erfolgreiche<br />

Geschäftsfrau, ließ acht Suiten standesgemäß<br />

einrichten mit Antiquitäten, Kaminen, edlen<br />

Hölzern, schweren Teppichen, Marmor und<br />

vergoldeten Schwänen als Wasserspender in<br />

den Bädern.<br />

Das Schiff blickt auf eine wechselvolle<br />

Geschichte zurück. Im Zweiten Weltkrieg<br />

diente es den USA als schwimmende Wetterstation<br />

in Europa, dann übernahm sie Trujillo,<br />

Schreckensherrscher der Dominikanischen<br />

Republik. Nach seinem gewaltsamen Tod<br />

1961 drohte das Schiff zu verrotten und<br />

wurde schließlich 1978 von einer Gruppe<br />

Hamburger Reeder und Kaufleute gerettet.<br />

Seit 1979 kreuzt es wieder auf den Weltmeeren,<br />

zurzeit in der Karibik und im Mittelmeer.<br />

Der Windjammer hat 30 Segel mit einer<br />

Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern. 32<br />

Außenkabinen bieten Platz für 64 Gäste. Auf<br />

dem Promenadendeck gibt es ein aus Eiche<br />

getäfeltes Restaurant und eine Lounge mit<br />

Bibliothek. In den beiden Räumen wird auch<br />

das Frühstück serviert. Auf dem höheren,<br />

von einem Zeltdach teilweise überspannten<br />

Lidodeck mit Bar gibt es bei gutem Wetter<br />

ausgezeichnete Mittags- und Abendbuffets,<br />

im Restaurant wird abends ein Vier-Gänge-<br />

Menü serviert. Frischen Fisch bringen Fischer<br />

der jeweiligen Inseln, welche die Sea Cloud<br />

ansteuert, an Bord und liefern sich mitunter<br />

mit Hotel Manager Simon Kwinta harte


46 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

TRAVEL | KARIBIK<br />

Preisverhandlungen. Es geht zu wie auf einem<br />

Basar. Ein Segel-Törn mit der Sea Cloud ist<br />

auch ein kulinarisches Ereignis, sieht man von<br />

kleinen Ausreißern ab, die aber insgesamt<br />

nicht ins Gewicht fallen.<br />

Wer sich auf eine stilvolle Zeitreise begeben<br />

und nachempfinden möchte, wie es sich<br />

Frau Post und ihre feine Gesellschaft auf der<br />

größten Privatyacht aller Zeiten haben gut<br />

gehen lassen, der kann heute eine der acht<br />

originalgetreu eingerichteten und ausgestatteten<br />

Kabinen buchen. Die Gäste dieser<br />

Suiten auf unserer Fahrt sind so freundlich,<br />

den übrigen Passagieren an einem Nachmittag<br />

einen Einblick in diese Räume zu<br />

gewähren. Und schon damals war die Crew<br />

ungefähr so stark wie heute. Auf jeden Passagier<br />

kommt etwa ein Besatzungsmitglied.<br />

Auf unserer Fahrt ist die Sea Cloud knapp<br />

ausgebucht. Zwei allein reisende Frauen<br />

sind an Bord, sonst Eheleute ab Mitte fünfzig<br />

aufwärts. Unternehmer, Juristen, die meisten<br />

Passagiere sind Akademiker und kommen aus<br />

Deutschland und der Schweiz. Es spricht sich<br />

natürlich in einer so überschaubaren Gruppe<br />

schnell herum, dass ein Reporter an Bord ist.<br />

Ein Passagier fragt mich etwas besorgt, ob<br />

er sich denn wiederfinden würde in meiner<br />

Reportage, worauf ich antworte, er müsse<br />

sich keine Gedanken machen, ich würde<br />

seinen wohlverdienten Urlaub nicht trüben<br />

durch irgendwelche Indiskretionen, die Gäste<br />

seien nicht mein Thema. Irgendwie erleichtert<br />

trinkt er fortan gerne ein Glas Wein mit mir. Ich<br />

gebe ihm noch den Tipp, er möge doch mal<br />

das Buch von David Foster Wallace: „Schrecklich<br />

amüsant – aber in Zukunft ohne mich“,<br />

lesen. Wallace beschreibt brüllend komisch<br />

eine Luxuskreuzfahrt in der Karibik auf einem<br />

Ozeanriesen und nimmt auch den ein oder<br />

anderen Reisegenossen aufs Korn.<br />

Unsere Kreuzfahrt dauert zehn Tage. Wir<br />

lernen vor allem die Grenadinen wie Tobago,<br />

Grenada und Bequia kennen, die zu den<br />

Kleinen Antillen zählen. Die Inselkette umfasst<br />

etwa zwei Dutzend Hauptinseln, die mit ihren<br />

vielen teilweise unbewohnten Nebeninseln<br />

einen Bogen beschreibt, der vorwiegend in<br />

Nord-Süd-Richtung verläuft. Er reicht von<br />

den kleinen Eilanden der Jungferninseln im<br />

Norden bis hin zu Trinidad vor der Küste Venezuelas<br />

im Süden, von Barbados im Osten bis<br />

Aruba im Westen.<br />

Die Fahrt während der ersten Nacht ist<br />

unruhig. Es herrscht kein Sturm, aber wohl<br />

starker Wellengang. Einige Passagiere lassen<br />

sich nach dieser Nacht erst am Abend blicken.<br />

Dann ist das Meer drei Tage später tagsüber<br />

nochmal so bewegt, dass eine geplante Katamarantour<br />

ausfällt. Ansonsten gleitet die Sea<br />

Cloud bei wolkenlosem Himmel sanft auf den<br />

Wellen dahin. Kaum jemand verbringt tagsüber<br />

Zeit in seiner Kabine. Für jeden Gast ist<br />

ein Liegestuhl da, und wenn kein Landausflug<br />

auf dem Programm steht, döst man<br />

zwischen den Mahlzeiten in der Sonne oder<br />

liest ein Buch und hört sich die sehr guten<br />

Vorträge eines Lektors an, der über die Karibik<br />

informiert, über die einzelnen Inseln, die wir<br />

ansteuern, über Bevölkerung, Geschichte,<br />

Politik und Wirtschaft und die Piraterie im 17.<br />

und frühen 18. Jahrhundert.<br />

Am ersten Morgen versammeln sich die<br />

Gäste auf dem Lidodeck, um den Seeleuten<br />

zuzuschauen, wie sie hoch ins Rigg aufsteigen<br />

und die Segel per Hand setzen. Wann immer<br />

die Windverhältnisse es erlauben, fährt die<br />

Sea Cloud unter Segeln. Das Schiff zeichne<br />

sich durch eine ruhige Fahrweise aus und<br />

habe hervorragende See-Eigenschaften, sagt<br />

Kapitän Sergey Komakin aus der Ukraine. Bei<br />

weniger als sechs Meter Tiefgang, aber über<br />

55 Meter Mastenhöhe, wirkten die riesigen<br />

Hebelarme bei gesetzten Segeln wie Stabilisatoren,<br />

wodurch die Schiffsbewegungen<br />

stark gedämpft würden.<br />

Bald darauf erreichen wir die Man-O-War<br />

Bay von Tobago, der kleinen Schwesterinsel<br />

von Trinidad. Tobago sei ungefährlicher als<br />

Trinidad, wo Gewalt ein großes Problem sei,<br />

sagt Hotelchef Simon, der seit mehr als 30<br />

Jahren auf der Sea Cloud arbeitet. In diese<br />

kleine, geschützte Bucht fährt kein großes<br />

Kreuzfahrtschiff. Wir lassen uns am späten<br />

Nachmittag mit einem Tender übersetzen<br />

und erkunden den kleinen Ort Charlotteville.<br />

Eingeschossige Wohnhäuser, eine Kneipe mit<br />

Veranda, ein Fischmarkt, ein kleiner Laden<br />

mit Getränken, Obst und Gemüse, Fischern,<br />

Rastas und drei Hippies. Ein verträumtes<br />

karibisches Nest.<br />

Am nächsten Morgen fahren wir wieder in<br />

den Ort. Eine Gruppe macht eine Fahrt mit<br />

einem Glasbodenboot über Korallenriffe. Ich<br />

schließe mich der anderen Gruppe an, die<br />

etwa eine Stunde durch einen Regenwald<br />

zu einem dreistufigen Wasserfall wandert, wo<br />

wir ein erfrischendes Bad nehmen. Danach<br />

geht es zurück aufs Schiff, wo schon das<br />

Mittagsbuffet auf die Gäste wartet. Nachmittags<br />

gibt es Kuchen, Eis oder Waffeln.<br />

Und nach dem Abendessen um 22:30 Uhr<br />

einen kleinen Imbiss für die, die schon


TRAVEL | KARIBIK<br />

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48 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

TRAVEL | KARIBIK<br />

Fotos: Sea Cloud Cruises


TRAVEL | KARIBIK<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 49<br />

wieder Hunger haben, was eigentlich kaum<br />

vorstellbar ist.<br />

Das Schiff steuert auf dieser Reise nur kleine,<br />

vom Massentourismus unberührte Buchten<br />

an, wo die Gäste sich unter mehreren Angeboten<br />

einen Landgang auswählen können.<br />

Nächstes Ziel ist St. George, die Hauptstadt<br />

von Grenada. „Sie ist eine der schönsten<br />

Hafenstädte in der Karibik“, sagt Simon. Von<br />

Fort Frederick habe ich einen wundervollen<br />

Panoramablick über die roten Hausdächer<br />

auf die türkisfarbene Bucht. Wir besuchen<br />

anschließend einen Kräuter- und Gewürzgarten,<br />

wo es nach Zimt, Vanille, Muskat und<br />

Nelken duftet. Schade, dass anschließend an<br />

der Grand Anse Bucht kaum Zeit für ein Bad<br />

im Meer bleibt. Der letzte Tender fährt bald,<br />

und das Schiff darf nicht über die vereinbarte<br />

Zeit hinaus in der Bucht ankern.<br />

Am nächsten Tag erreichen wir die Tobago<br />

Cays, eine Gruppe von vier sehr kleinen,<br />

unbewohnten Inseln, müssen aber wegen<br />

zu starken Seegangs auf eine Katamaranfahrt<br />

verzichten. Dafür gibt es ein Spitzen-Barbecue<br />

am schönen Strand der Chatam Bay, in der die<br />

Sea Cloud ankert.<br />

Am Abend erreichen wir Bequia, für mich die<br />

schönste Insel der Grenadinen. Port Elizabeth<br />

mit seinen schönen kleinen Cafés, Restaurants,<br />

Buchläden sowie Obst- und Gemüsemarkt<br />

strahlt Ruhe aus, die Bewohner sind gelassen.<br />

Nur die Obsthändler, Rastas, die ihre lange<br />

Haarpracht unter farbigen Hüten bändigen,<br />

werden etwas ungehalten, als unser Koch sich<br />

nicht entscheiden kann, viel Obst zu kaufen.<br />

Ich gehe zum Strand, springe ins klare Wasser<br />

und genieße die Zeit an diesem wunderbaren<br />

Ort. Die Sea Cloud nimmt nun Kurs auf Iles<br />

de Saint, einen ganzen Tag verbringen wir<br />

auf dem Meer. Dann ankert das Schiff vor der<br />

Insel Terre-de-Haut. Wir setzen mit dem<br />

Tender über nach Bourg des Saintes, einem<br />

kleinen, verschlafenen Nest mit weiß oder<br />

in Bonbonfarben gestrichenen Häusern<br />

mit roten Ziegeldächern. Es gibt Cafés und<br />

Geschäfte mit lokalem Kunsthandwerk. Die<br />

Strände sind traumhaft.<br />

Am nächsten Tag künden schon von Weitem<br />

die beiden zuckerhutförmigen, grünen Berge<br />

Gros Piton (789 Meter) und Petit Piton (736<br />

Meter) von unserer baldigen Ankunft auf<br />

St. Lucia. Die beiden Berge, die sich steil aus<br />

dem Meer erheben, sind einst durch vulkanische<br />

Aktivitäten entstanden. Den Vormittag<br />

verbringen wir entspannt am Strand eines<br />

Luxushotels, bevor die Sea Cloud nach<br />

Barbados aufbricht, wo unser Segeltörn leider<br />

bereits endet.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.seacloud.com<br />

EINREISE:<br />

Der Reisepass muss für die Einreise<br />

in Barbados noch mindestens sechs<br />

Monate gültig sein.<br />

EMPFEHLUNG HOTEL:<br />

Buttrefly Beach Hotel<br />

www.butterflybeach.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNGEN:<br />

www.condor.com


ISTANBUL<br />

METROPOLE DER VIELFALT<br />

UND KONTRASTE<br />

AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER


52 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | ISTANBUL<br />

Der Bosporus verbindet das Schwarze<br />

Meer mit dem Marmara Meer, hier treffen<br />

sich Europa und Asien. Genau hier liegt<br />

die Metropole Istanbul, die mit zahlreichen<br />

Sehenswürdigkeiten wie der Blauen<br />

Moschee Sultan-Ahmed, der Süleymaniye-Moschee,<br />

der Haghia Sophia aus<br />

byzantinischer Zeit, dem hoch über der<br />

Stadt thronenden Galata Turm sowie dem<br />

Topkapi Palast, der osmanischen Sultane<br />

zu beeindrucken weiß. Nicht zu vergessen<br />

– zum Ausgleich für so viele kulturelle<br />

Highlights – die berühmte Shopping<br />

Meile der İstiklal Caddesi in Beyoğlu.<br />

Eine spürbar lebendige Geschäftigkeit<br />

empfängt die Besucher, die Offenheit der<br />

Weltmetropole wirkt inspirierend. Eine<br />

gute Basis für die Istanbul-Exkursionen<br />

ist das zentral gelegene Hotel Mövenpick<br />

Istanbul.<br />

Es ist Freitag, bei der Fahrt vom Atatürk-<br />

Airport über das Goldene Horn auf die<br />

andere Seite, nach Pera, herrscht zäher<br />

Autoverkehr. Faruk ist unser Guide von<br />

Idee Travel, er hat an der Bosporus-Uni<br />

studiert und längere Zeit in Deutschland<br />

gearbeitet. „Istanbul ist seit 2.700 Jahren<br />

eine prosperierende Handelsmetropole<br />

mit rasanten Entwicklungsmöglichkeiten“,<br />

erklärt er. Als Trend der letzten Jahre ist zu<br />

verzeichnen, dass sich die einheimischen<br />

Szenelokale aus dem Zentrum in andere<br />

Stadtviertel verlagern und beispielsweise<br />

vermehrt in Kadiköy, Besiktas oder Şişli zu<br />

finden sind. Es muss auch nicht immer<br />

Bauchtanz sein, Istanbul hat eine lebendige,<br />

bunte und vielschichtige kulturelle<br />

Szene zu bieten. Ein Besuch in der Travestie<br />

Bar Harbiye Sahne im Stadtteil Şişli, mit<br />

der herzerfrischenden Gesangsshow von<br />

Ayta Sözeri, geboren 1976, zeigt, dass<br />

im Schmelztiegel der Stadt aktuell Toleranz<br />

und Lebensfreude gelebt werden.<br />

Wir genießen die prickelnde Live-Club-<br />

Atmosphäre mit dem gut gemischten<br />

Publikum und das entspannte Konzert<br />

mit Arabesque-Live-Musik: Die faszinierende<br />

Stimme der Sängerin Ayta Sözeris<br />

singt von Herz, Schmerz und Drama –<br />

eine Übersetzung brauchen wir nicht, und<br />

das Publikum ist nicht auf den Stühlen zu<br />

halten. „Du willst für die Liebe sterben –<br />

dann ist das wirklich Liebe“, bekommen<br />

wir dann doch eine Liedzeile übersetzt.<br />

Ayta Sözeri ist eigentlich aus Nürnberg,<br />

lebt aber schon so lange in Istanbul, und<br />

sagt: „Ich fühle mich hier am Bosporus zu<br />

einhundert Prozent zu Hause“. Ihre besondere<br />

Leidenschaft trifft hier auf besonders<br />

herzliche Menschen, eine zwischenmenschliche<br />

Magie entsteht, führt sie<br />

weiter aus und ergänzt: „Je mehr mir das<br />

Publikum gibt, desto mehr bekommt es<br />

von mir!“ Und zum Abschluss bekennt die<br />

Wahl-Istanbulerin: „Ich liebe diese offene<br />

Lebendigkeit der Menschen hier und die<br />

ständige Veränderung der Stadt.“<br />

Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung<br />

im Stadtgebiet von Istanbul sind<br />

7.000 Jahre alt. Die erste große Siedlung<br />

errichteten die Griechen mit dem<br />

Namen Byzantion, im heutigen Stadtkern<br />

von Istanbul. Den großen Aufstieg<br />

zu einer Metropole erlebte Istanbul aber<br />

erst, als Kaiser Konstantin die Hauptstadt<br />

des Römischen Reichs von Rom an den<br />

Bosporus verlegte. Er gründete auf der<br />

Halbinsel auf der sich heute die Altstadt<br />

von Istanbul befindet, die Stadt Konstantinopel.<br />

Der Osmanische Sultan Mehmet<br />

I. eroberte im Jahr 1453 die Stadt und<br />

markiert für viele Historiker, damit das<br />

Ende des Mittelalters in Europa. Nach der<br />

Auflösung des Osmanischen Reichs verlagerte<br />

der türkische Staatsgründer Mustafa<br />

Kemal Atatürk die Hauptstadt der Türkei<br />

nach Ankara. Dadurch sank die Einwohnerzahl<br />

Istanbuls in den folgenden Jahren<br />

auf unter eine Million Menschen ab. Erst<br />

nach 1950 wuchs Istanbul wieder und ist,<br />

mit mehr als 15 Millionen Einwohnern,<br />

das soziale, wirtschaftliche und kulturelle<br />

Zentrum der Türkei – und damit die heimliche<br />

Hauptstadt des Landes.<br />

Istanbul, das ist Geschichte „zum<br />

Anfassen“ – die Zeugnisse aus den Zeiten,<br />

als es hier das Byzantinische Reich und<br />

später Konstantinopel als Hauptstadt<br />

Ostroms gab, sind vielfach zu sehen.<br />

Hier ist der Wandel der Kulturen an den<br />

historischen Gebäuden nachvollziehbar.<br />

Oft ein Erbe aus byzantinischer, christlich-orthodoxer<br />

Zeit, mit italienischen,<br />

genuesischen und venezianischen,<br />

Einflüssen, mit griechischen Bewohnern<br />

und schließlich unter osmanischer Herrschaft.<br />

Die Geschichte zeigt, dass nichts<br />

so bleibt, wie es ist. Ein Gegeneinander,<br />

Nebeneinander und Miteinander der<br />

Kulturen bildete die Vergangenheit und<br />

gestaltet die Gegenwart. Zur Frage nach<br />

der türkischen Küche erklärt Faruk: „Das<br />

sind eigentlich viele Küchen, mit unterschiedlichen<br />

Einflüssen der Kulturen<br />

über die Jahrhunderte“ und er rät uns,<br />

„die Vorspeisen (Mezeler) arabischgriechischen<br />

Ursprungs zu probieren“


TRAVEL | ISTANBUL<br />

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56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | ISTANBUL


TRAVEL | ISTANBUL<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />

und unbedingt „die nach osmanischen<br />

Rezepten zubereiteten Tagesgerichte<br />

in den kleinen ‚Kepçe‘, den Kochlöffel-<br />

Restaurants, zu kosten“.<br />

Der berühmte byzantinische Kirchenbau<br />

der Hagia Sophia zeigt den Wandel der<br />

Zeiten: Der Name geht auf das Griechische<br />

zurück und bedeutet „heilige Weisheit“.<br />

Im Jahre 537 nach Christus eingeweiht,<br />

wurde diese Kirche im Laufe der<br />

Geschichte in eine Moschee verwandelt<br />

und schließlich auf Bestreben Atatürks,<br />

des ersten Präsidenten der Türkei, vom<br />

Ministerrat im Jahre 1934 zum Museum<br />

erklärt. Die besondere Konstruktion der<br />

zentralen Kuppel – der Hagia Sophia –<br />

ist mit ihren 32 Metern Spannweite ein<br />

Höhepunkt der Baukunst und bis zum<br />

heutigen Tage einzigartig. Im Innenraum<br />

sind außergewöhnlich kostbare christlich-orthodoxe<br />

Mosaike zu bewundern,<br />

welche in den vergangenen Jahrzehnten<br />

unter dem Putz aus Staub und Zeit<br />

wieder zum Vorschein kamen. Die vier<br />

christlichen Seraphen und die sechsflügeligen<br />

Engelsfiguren auf goldenem<br />

Grund an den Säulen des Kuppelbaus,<br />

wurden erst vor Kurzem wieder entdeckt.<br />

Die ehemalige Kathedrale Konstantinopels<br />

mit Zeugnissen aus der Zeit als<br />

Moschee, ist heute ein Anziehungspunkt<br />

für Touristen und eines der Wahrzeichen<br />

Istanbuls.<br />

Drei große Brücken führen über den<br />

Bosporus: Die erste Bosporusbrücke<br />

verbindet mit ihren 1.500 Metern Länge<br />

seit 1973 zwei Kontinente. Mit dem Auto<br />

ist man eigentlich in nur zwei Minuten<br />

über den Bosporus und damit von Europa<br />

nach Asien gereist. Durch zunehmenden<br />

Verkehr dauert es allerdings meist länger,<br />

und deshalb wurde 1988 eine weitere<br />

und schließlich, im Jahr 2016, ein drittes<br />

Brückenbauwerk eröffnet, die Yavuz-<br />

Sultan-Selim-Brücke. Der am nördlichen<br />

Ufer des Goldenen Hornes weithin sichtbare,<br />

fast siebzig Meter hohe, Galataturm<br />

war einst die Hauptbastion der genuesischen<br />

Siedlung Galata und wurde im<br />

14. Jahrhundert ursprünglich als Christus-<br />

Turm errichtet. Heute thront das imposante<br />

Bauwerk über dem Stadtteil<br />

Beyoğlu. Oben gibt es ein Restaurant und<br />

ein Café, die Treppenstufen zur obersten<br />

Plattform des Turms lohnen in jedem Fall,<br />

man wird mit einem sensationellen Panoramablick<br />

über Beyoğlu und über das<br />

Goldene Horn belohnt.<br />

Eine Bootstour mit von Mövenpick Chef-<br />

Koch Giovanni Terraciano frisch zubereiteten<br />

Mezeler rundet den Tag ab.<br />

Giovannis italienisches Temperament<br />

passt perfekt zur reichen Vielfalt der orientalischen<br />

Küche. Auf dem Boot treffen wir<br />

eine Schauspielerin, die, hier in der Türkei,<br />

eine sagenhafte Karriere hingelegt und<br />

einen extrem hohen Bekanntheitsgrad<br />

erreicht hat. 2010 bekam Wilma Elles<br />

eine Hauptrolle in der türkischen TV-Serie<br />

„Öyle Bir Geçer Zaman Ki“ („So wie die Zeit<br />

vergeht“). Zu Beginn sprach sie kein Wort<br />

Türkisch – aber heute ist sie voll integriert.<br />

Die Serie entwickelte sich zum Quotenhit<br />

mit bis zu 30 Millionen Zuschauern. Elles<br />

arbeitete auch als Model auf internationalen<br />

Fashion Weeks, von Istanbul über<br />

Berlin bis New York. Wilma Elles hat deutsche<br />

Wurzeln – 1986 in Köln geboren –<br />

erzählt sie uns, warum sie im Grunde hier<br />

ist und auch gerne bleibt: „Ich liebe die<br />

Atmosphäre voller Spannung an Istanbul<br />

und die gelebte Leichtigkeit, man kann<br />

einfach mal mit dem Boot rausfahren<br />

und zum Baden an einer Bucht ankern<br />

…“ Wilma Elles ist heute, am Sonntag,<br />

mit ihrer Familie, ihrem Ehemann und<br />

den zwei Kindern unterwegs, und ist<br />

offensichtlich in Istanbul angekommen.<br />

Sie erklärt: „Hier interessieren sich die<br />

Menschen füreinander und kreisen nicht<br />

um ihren eigenen Bauchnabel“.<br />

Zum Abschied bekommen wir ein türkisches<br />

Sprichwort mit auf den Weg: „Gönü<br />

ferman dinlemez“ – was bedeutet: „Das<br />

Herz möchte, was es möchte“, und wir<br />

möchten bald wieder zurückkehren in<br />

diese spannende, sich immer wieder<br />

erneuernde Metropole mit der besonderen<br />

Mischung aus Herzlichkeit und<br />

Tatkraft.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.istanbul-tourist.com<br />

AKTIVITÄTEN:<br />

www.ideetravel.com<br />

EMPFEHLUNG HOTEL:<br />

Hotel Mövenpick Istanbul<br />

www.movenpick.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.turkishairlines.com


ON <strong>THE</strong> ROAD<br />

MIT DEM ŠKODA FELICIA<br />

AUF DER HBK 2018<br />

AUTOR: N. DEXTER | FOTOGRAF: U. SONNTAG


60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | ON <strong>THE</strong> ROAD<br />

Rund 180 Klassiker-Raritäten mischen<br />

im September 2018 die Hansestadt<br />

Bremen auf. Vom Vorkriegs-Oldie bis<br />

zum schrillen Youngtimer – das Teilnehmerfeld<br />

der elften Hamburg-Berlin-<br />

Klassik ist eine wilde Reise durch die<br />

Automobilgeschichte. Eine Ausfahrt der<br />

Extraklasse für klassische Autos, vom<br />

Kleinwagen bis zum Straßenkreuzer.<br />

Die renommierte Oldtimer-Rallye ist<br />

seit über einer Dekade Anziehungspunkt<br />

für Oldtimer-Enthusiasten, -Liebhaber,<br />

-Eigentümer und -Begeisterte.<br />

Hier geht es weder um Besitz, noch ums<br />

Ego, sondern vielmehr um das Auge fürs<br />

Detail und eine tiefe Leidenschaft für<br />

die historischen Schätze. <strong>BOLD</strong> nahm<br />

teil und machte sich mit einem himmelblauen<br />

Škoda Felicia Super aus dem<br />

Jahre 1960 auf den Weg.<br />

Vorweg wäre anzumerken, dass die<br />

diesjährige Route der Tour ihrem Namen<br />

etwas kontrovers entgegensteht, denn<br />

von Berlin ist diesmal nicht die Rede.<br />

Die Veranstalter haben sich entschieden,<br />

dem Spannungsbogen zuliebe, den<br />

Teilnehmern ein wenig mehr Abwechslung<br />

zu präsentieren, und so ging es für<br />

die rund 180 Klassiker über drei Tage<br />

und 700 Kilometer vom Bremer Umland<br />

bis an die Nordsee und schließlich<br />

weiter nach Hamburg.<br />

Erster Treffpunkt ist das Dock Eins<br />

in Bremen. Ein beliebter Hotspot für<br />

Oldtimer-Begeisterte, denn hier sind<br />

permanente Klassik–Werkstätten und<br />

Automobilausstellungen ansässig. Ein<br />

idealer Ort also für den Start der Rallye.<br />

Oldtimer von BMW, Bentley, Daimler,<br />

Ford, VW bis Porsche stehen für den<br />

Start, gut aufgereiht auf dem Gelände,<br />

bereit. Allesamt aus Baujahren vom<br />

Anfang bis Ende des vergangenen<br />

Jahrhunderts. Eine emotionale Achterbahnfahrt<br />

für Jeden, der hier vor Ort<br />

ist. Mittendrin stehen wir mit unserem<br />

schicken Škoda Cabrio und der Startnummer<br />

43. Wir werfen einen ersten<br />

Blick in das umfangreiche Roadbook, um<br />

die Strecke der nächsten Tage einmal<br />

genau unter die Lupe zu nehmen.<br />

Das Roadbook hat es in sich. Wer denkt,<br />

dass es sich hierbei ausschließlich<br />

um viele Seiten mit einzelnen kleinen<br />

Karten zur Richtungsangabe handelt,<br />

liegt falsch, denn wie jedes Jahr haben<br />

sich die Organisatoren der Rallye eine<br />

Vielzahl von Prüfungen ausgedacht, bei<br />

denen man zum Beispiel 100 Meter in<br />

13 Sekunden fahren muss. Hier muss<br />

man ausrechnen, wie die zugehörige<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit zu sein<br />

hat, damit man zwischen den Lichtschranken<br />

an Start und Ziel möglichst<br />

nicht mehr, aber auch nicht weniger<br />

Zeit fährt, als vorgegeben. Sonst gibt<br />

es Strafpunkte, die die Tageswertung<br />

und somit natürlich auch die Gesamtwertung<br />

beeinflussen, was die letztendliche<br />

Platzierung gut oder schlecht<br />

beeinflusst. Zudem sollte man den<br />

Streckenverlauf genau beachten, denn<br />

auch die Abweichung vom vorgegebenen<br />

Weg wird bestraft. Wir merken<br />

schnell, dass diese Tour weitaus mehr<br />

ist, als eine gemütliche Ausfahrt, und<br />

hoffen auf sonniges Cabrio-Wetter.


MOTION | ON <strong>THE</strong> ROAD<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61


62 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | ON <strong>THE</strong> ROAD


MOTION | ON <strong>THE</strong> ROAD<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 63<br />

Angefüllt mit reichlich Informationen,<br />

geht es für uns und unseren 55 PSstarken<br />

tschechischen Oldtimer-Traum<br />

um so aufgeregter los ins Bremer<br />

Umland. Die Basis des Felicia, der,<br />

wenn man ihn nett fragt, auch schon<br />

mal ganze 120 km/h leistet, stammt im<br />

Übrigen vom Škoda 440. Ende der 50er<br />

Jahre entwickelte man den 440 weiter,<br />

erhöhte seine Leistung und schenkte<br />

ihm ein Stoffverdeck und den schönen<br />

Namen Felicia. Später war der Felicia<br />

auch mit Hardtop erhältlich, was langfristig<br />

das Cabrio ersetzte, da er durch<br />

seine Allwettertauglichkeit überzeugte.<br />

Vor allem der 1,2 Liter Felicia Super, den<br />

auch wir auf der Tour fahren, ist sportlich,<br />

hat einen satten Motorensound<br />

und macht mit seinen über eintausend<br />

Kubikzentimetern Hubraum viel Spaß<br />

beim dynamischen Fahren. Der Kraftstoffverbrauch<br />

des von 1961 bis 1964<br />

gebauten Osteuropäers ist moderat.<br />

Mit einer Länge von etwas mehr als vier<br />

Metern lässt er sich gut durch die vielen<br />

Dörfer und Ortschaften navigieren – in<br />

denen man das Gefühl hat, dass es hoch<br />

im Norden mehr Kühe als Einwohner zu<br />

geben scheint. Doch die Menschen, die<br />

wir treffen, rufen uns ein freundliches<br />

„Moin" zu, und unser blauer Flitzer<br />

erntet reichlich Zuspruch. Nicht zuletzt<br />

vielleicht, da er im Gegensatz zu den<br />

schönen und bewundernswerten Fahrzeugen<br />

der anderen Teilnehmer vor<br />

allem eines ist – erreichbar. Man muss<br />

keine Millionen investieren, um sich mit<br />

dem Škoda Felicia den Traum von einem<br />

Oldtimer zu erfüllen. Was man aber bei<br />

diesen schönen, alten, mechanischen<br />

Meisterwerken unbedingt mitbringen<br />

sollte, ist ein ausgeprägtes handwerkliches<br />

Geschick, denn andernfalls wird<br />

man schnell der beste Freund der Autowerkstatt<br />

um die Ecke.<br />

Vorbei an großen Gehöften, Schlössern,<br />

tausenden Schaulustigen, die<br />

die Straßenränder säumen, Wäldern,<br />

Feldern, Flüssen und einer Natur, die<br />

zum Verweilen einlädt, kommen wir<br />

an der Nordsee an und fahren in dem<br />

schönen Küstenort Hagermarsch eine<br />

Ehrenrunde durch den kleinen Hafen,<br />

wo uns, wie schon oft zuvor, hunderte<br />

von begeisterten und applaudierenden<br />

Menschen begrüßen. Die Streckenführung<br />

führt das Feld weiter über die<br />

schönsten Nebenstraßen Norddeutschlands:<br />

vom Bremer Umland durch<br />

Ostfriesland und entlang der Nordseeküste<br />

über die Lüneburger Heide<br />

bis nach Hamburg – und nach drei<br />

erlebnisreichen Rallyetagen endet die<br />

Rallye erstmalig seit 2015 wieder auf<br />

dem Hamburger Fischmarkt, mit Blick<br />

auf den Hafen. Wir freuen uns über<br />

einen nennenswerten 32. Platz, der<br />

für zwei Rallye-Rookies ein wirklich<br />

äußerst erfreuliches Ergebnis darstellt –<br />

und nehmen uns fest vor, dem Thema<br />

Oldtimer noch wesentlich länger treu<br />

zu bleiben.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.skoda.de


BACK TO<br />

<strong>THE</strong> ORIGIN<br />

ISLE OF MAN<br />

AUDI TTS<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. SCHAPER


66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN | AUDI TTS<br />

Zwei Buchstaben, die für Emotion,<br />

Leidenschaft und Sportlichkeit stehen:<br />

Seit dem Debüt der ersten Generation<br />

ist der Audi TT ein moderner Klassiker.<br />

Über drei Modellgenerationen hat er sich<br />

von der Design-Ikone zu einem weltweit<br />

geschätzten Sportwagen entwickelt.<br />

Seine sportlichen Gene bekam der Audi<br />

TT bereits in die Wiege gelegt und trägt<br />

diese auch im Namen: Die Isle of Man<br />

Tourist Trophy (TT), das älteste Motorradrennen<br />

der Welt, zieht jährlich tausende<br />

Rennsportfans in ihren Bann und ist<br />

Namenspate für den bekanntesten<br />

Sportwagen aus dem Hause Audi. Wir<br />

testen den neuen Audi TTS, an seinem<br />

namensgebenden Ort, und die dynamischen<br />

Straßen – in der spektakulären<br />

Landschaft der Isle of Man – liefern uns<br />

dazu die perfekte Szenerie.<br />

Pünktlich zum 20. Jubiläum des ersten<br />

Audi TT setzt die Marke den Sportwagen-<br />

Charakter des neuen Modells besonders<br />

in Szene: So hat Audi das Design des<br />

neuen TT geschärft, seine Performance<br />

gesteigert und die Serienausstattung<br />

erweitert. Neben dem fahrerorientierten<br />

Audi Virtual Cockpit beinhaltet das neue<br />

Modell in der Basisversion nun auch das<br />

Fahrdynamik system Audi Drive Select,<br />

einen Licht- und Regensensor, beheizbare<br />

Außenspiegel sowie das Multifunktionslenkrad<br />

plus – mit dem sich<br />

Infotainment- und Sprachdialogsystem<br />

komplett am Lenkrad steuern lassen.<br />

Ebenfalls serienmäßig sind die beleuchtete<br />

USB-Anschlussbuchse und Bluetooth<br />

für die kabellose Kopplung von<br />

Endgeräten. Maskuliner, progressiver<br />

und noch sportiver präsentiert sich das<br />

Exterieur-Design des neuen TT. Die Front<br />

mit dem Singleframe-Grill trägt ein dreidimensionales<br />

Kühlerschutzgitter. Bereits<br />

in der Basisversion betonen große, seitliche<br />

Lufteinlässe den breiten Stand.<br />

Auch am Heck unterstreichen horizontale<br />

Linien die Breite des neuen Audi<br />

TT. Unter der Tankklappe im klassischen<br />

TT-Design gibt es keinen Deckel, der<br />

Fahrer kann die Zapfpistole direkt in<br />

den Stutzen einführen – ein typisches<br />

Sportwagen-Feature. Auf Wunsch sind<br />

Scheinwerfer in LED- oder in Matrix-<br />

LED-Technologie erhältlich. Das dynamische<br />

Blinklicht ist dabei ein optisches<br />

Highlight. Das neu gestaltete, optionale<br />

S-Line-Exterieurpaket hebt den sportlichen<br />

Charakter des Audi TT noch stärker<br />

hervor. Es enthält einen durchgängigen<br />

Frontsplitter, vertikale Lufteinlässe,<br />

ein Kühlerschutzgitter in Titanschwarz,<br />

spezifische Seitenschweller mit Einsätzen<br />

sowie einen sportiven Heckabschluss.<br />

Dazu zählen ein verbreiterter Diffusor<br />

und unterhalb der Rückleuchten angedeutete,<br />

vertikale Luftauslässe mit je drei<br />

horizontalen Stegen.<br />

Wir drücken den Startknopf, treten<br />

beherzt aufs Gas und cruisen durch die<br />

schroff-neblige Landschaft. Kann es was<br />

Schöneres geben?<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.audi.de


DESIGN | AUDI TTS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67


ROADTRIP<br />

STERNENNACHT AM<br />

LAC DE MOIRY<br />

MIT DEM MAZDA CX-5<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY | FOTOGRAF: C. PAUL


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | MAZDA CX-5


MOTION | MAZDA CX-5<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 71<br />

Es gibt Erlebnisse, die man im Leben<br />

nicht so schnell vergisst. Unser Roadtrip<br />

von Zürich zum Lac de Moiry, mit einer<br />

sternenklaren Nacht am Gletschersee,<br />

ist ein solches Erlebnis – aber beginnen<br />

wir von vorn.<br />

Mit dem Mazda CX-5 geht es von Zürich,<br />

an Luzern vorbei, über den Oberalppass.<br />

Er verbindet die beiden Schweizer<br />

Ortschaften Disentis und Mustér in der<br />

Surselva (Kanton Graubünden) mit Andermatt<br />

im Urserental (Kanton Uri). Abgelöst<br />

wird er vom einzigartigen Furkapass, der,<br />

neben der einzigartigen Landschaft – die<br />

sich, bei sonnig-warmem Wetter, von ihrer<br />

schönsten Seite zeigt und bereits Teil der<br />

Magie unserer Reise ist. Der Pass verbindet<br />

das Urserental (Kanton Uri) mit dem Wallis,<br />

und zählt für uns zu den Imposantesten<br />

Pässen der Schweiz – auch James Bond<br />

jagte hier bereits, in „Goldfinger“, über<br />

die Pass-Straße. Der Aufstieg beginnt<br />

im Urserental beim Dorf Realp. Auf der<br />

Walliser Seite öffnet sich, drei Kilometer<br />

unterhalb der Passhöhe, der grandiose<br />

Ausblick auf den Rhonegletscher. Unser<br />

CX-5 überwindet die über 2.000 Höhenmeter<br />

spielend und fährt souverän die<br />

kurvenreichen Straßen bergauf und<br />

bergab. Gut zwei Stunden später erreichen<br />

wir den Lac de Moiry. Die Zufahrt<br />

zum Gletschersee führt durch einen<br />

langen Tunnel – der wie aus einer anderen<br />

Zeit zu sein scheint. Von oben tropft<br />

das Bergwasser auf das Autodach, und<br />

kleines Geröll auf der morbiden Straße<br />

lässt vermuten, dass hier ab und an auch<br />

mehr als ein paar Tropfen herunterfallen.<br />

Am Ende des Tunnels öffnet sich das Tor<br />

zu einer anderen Welt: Vor uns entfaltet<br />

der angestaute Geltschersee seine ganze<br />

Pracht; eingebettet zwischen dem Garde<br />

de Bordon (3.310 Meter über dem Meeresspiegel),<br />

dem Corne de Sorebois (2.896<br />

Meter ü. M.) und dem Sasseneire (3.254<br />

Meter ü. M.), spiegeln sich die Berge im<br />

kristallklarem Wasser. Die letzten Wanderer<br />

haben das Areal bereits verlassen, und<br />

so können wir den Anblick exklusiv und<br />

ganz allein genießen. Wir kommen uns<br />

vor wie die Entdecker einer neuen Welt,<br />

doch es ist bereits kurz vor 17 Uhr, und<br />

der sonnige Oktobertag neigt sich seinem<br />

Ende entgegen. In gut zwei Stunden wird<br />

es Nacht und es ist höchste Zeit, unsere<br />

Unterkunft für die Nacht zu finden.<br />

Ein Glas-Container mitten in der Natur,<br />

aufgestellt von MyRoadtrip und Mazda,<br />

ist unser Zuhause für die Nacht. Ein unaufdringlicher<br />

Ort, der unsere magische Reise<br />

komplettiert. Voll ausgestattet, bietet<br />

er, mit Dusche, WC, Bett und Heizung,<br />

einen unvergleichlichen Luxus in dieser<br />

schöner aber rauen Natur, und wird für<br />

eine unvergessliche Nacht unter den<br />

Sternen sorgen – mit Rundumsicht vom<br />

Bett aus. Wir kommen kaum zur Ruhe,<br />

lassen den eindrucksvollen Tag Revue<br />

passieren, genießen die unendliche Weite<br />

des Sternenhimmels und zählen die Sternschnuppen<br />

die über uns hinweg schießen.<br />

Danke für dieses großartige Erlebnis!<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.mazda.de


OFFROAD<br />

SPIRIT OF AMAROK<br />

IN SÜDAFRIKA<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAFEN: S. LINDLOFF & C. PAUL


MOTION | SPIRIT OF AMAROK<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77<br />

Der Spirit of Amarok ist die einzige 4x4<br />

Offroad-Challenge für Amateure mit internationalem<br />

Status – und sie wird jedes<br />

Jahr größer. Australien, Botswana, Dänemark,<br />

Deutschland, Namibia, Russland und<br />

Südafrika: In diesem Jahr treten 20 internationale<br />

Teams gegeneinander an, um in<br />

Südafrika ihre Offroad-Skills unter Beweis<br />

zu stellen.<br />

Mehr Teams, mehr Staub, mehr Herausforderungen<br />

– Adrenalin pur! Sarel van der<br />

Merwe ist Gründervater der Spirit of Amarok<br />

Challenge und die lebende Motorsportlegende<br />

Südafrikas. Seit 2004 treten jährlich<br />

die besten Amateur-Fahrer gegeneinander<br />

an. Vier Tage dauert der Ritt durch<br />

die unberührten Landschaften Afrikas – das<br />

Adrenalin pumpt, die Sonne brennt, und<br />

ganz oben auf dem Treppchen stehen am<br />

Ende die Länderteams, die sich mit ihrem<br />

Können und Geschick gegen die anderen<br />

Fahrer durchsetzen konnten. 2011 taucht im<br />

Staub der Savanne der Amarok beim Spirit<br />

of Africa auf – und van der Merwe ist so<br />

beeindruckt vom Debüt des neuen Teilnehmers,<br />

dass der Amarok fortan als offizieller<br />

Partner dabei ist und offizielles Wettkampf-<br />

Fahrzeug wird. Die Spirit of Amarok Trophy<br />

ist geboren, und die Teilnehmer gehen<br />

mit einem Auto an den Start, das auch im<br />

härtesten Gelände der beste Partner ist.<br />

2018 nehmen erstmals Teams aus zehn<br />

verschiedenen Nationen am Wettbewerb in<br />

Südafrika teil. Online berichteten wir bereits<br />

vom Qualifying der deutschen Teams (auf<br />

www.bold-magazine.eu). Zusammen mit je<br />

zwei weiteren Teams aus Südafrika, Australien,<br />

Russland, Taiwan, Dänemark, Schweden,<br />

der Tschechischen Republik sowie Namibia<br />

und Botswana kämpfen die zwei deutschen<br />

Zweier-Teams in Alkmaar, nahe der<br />

südafrikanischen Stadt Mbombela, rund 80<br />

Kilometer westlich vom Kruger Nationalpark,<br />

um die Offroad-Krone.<br />

Doch bevor es zur 4x4 Offroad-Challenge<br />

geht, machen wir einen Abstecher in den<br />

Kruger Nationalpark (deutsch häufig falsch<br />

Krüger-Nationalpark genannt), das größte<br />

Wildschutzgebiet Südafrikas. Der Park liegt<br />

im Nordosten des Landes auf dem Gebiet<br />

der Provinz Limpopo sowie des östlichen<br />

Abschnitts von Mpumalanga. Seine Fläche<br />

erstreckt sich vom Crocodile-River im<br />

Süden bis zum Limpopo, dem Grenzfluss<br />

zu Simbabwe, im Norden. Die Nord-Süd-<br />

Ausdehnung beträgt etwa 350 Kilometer, in<br />

Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich<br />

54 Kilometer breit und umfasst eine<br />

Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern.<br />

Damit gehört er zu den größten Nationalparks<br />

in Afrika. Das Schutzgebiet wurde am<br />

26. März 1898 unter dem Präsidenten Paul<br />

Kruger als „Sabie Game Reserve“ zum Schutz<br />

der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das<br />

Gebiet den Status Nationalpark und wurde<br />

in seinen heutigen Namen umbenannt. Im<br />

Park leben 147 Säugetierarten inklusive der<br />

„Big Five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe<br />

und Leopard), außerdem etwa 507 Vogelund<br />

114 Reptilienarten, 49 Fisch- und 34<br />

Amphibienarten. Verteilt im Park befindet<br />

sich eine Reihe von Camps und Rastplätzen,<br />

an denen man sich erholen und etwas essen<br />

kann oder in denen man gleich übernachtet.<br />

Insgesamt existieren im Park 21 sogenannte<br />

Rest Camps mit Übernachtungsmöglichkeiten<br />

sowie 11 Privat-Lodges<br />

der gehobenen Klasse. Tagesbesucher


80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

MOTION | SPIRIT OF AMAROK<br />

sollten früh aufstehen (der Park öffnet um<br />

6 Uhr und schließt 17.30 Uhr), um lange<br />

Wartezeiten zu vermeiden, zudem sind<br />

die frühen Morgenstunden am besten<br />

geeignet, um möglichst viele Tiere zu sehen.<br />

Wir fahren mit unserem Amarok gemächlich<br />

durch das Reservat und stoppen, als sich<br />

ein Afrikanischer Steppenelefant drohend<br />

vor uns aufbaut. Ein imposanter Anblick,<br />

denken wir, als sich aus dem Dickicht eine<br />

Giraffe vor uns erhebt. Nun denn, dann hat<br />

sich der Ausflug doch schon gelohnt, denn<br />

neben den üblichen Verdächtigen wie Antilopen,<br />

Kudus, Impalas, Affen und Büffel<br />

haben wir genau nach diesen gesucht.<br />

Löwen bleiben uns leider verwehrt, doch<br />

dafür konnten wir Flusspferde (Hippos)<br />

beobachten und sind vollends zufrieden mit<br />

unserer Ausbeute für den Tag.<br />

Doch zurück zum Wettbewerb: Auch der<br />

diesjährige Spirit of Amarok wurde unter<br />

Wettkampf-Bedingungen ausgefahren und<br />

ist die ultimative Offroad-Challenge. An vier<br />

Tagen mussten die Zweier-Teams diverse<br />

Trials und Offroad–Rallyes in Alkmaar nahe<br />

Mbombela bestehen. Entscheidend für den<br />

Sieg: Welche Teams besitzen die stärksten<br />

Nerven, vermeiden Fahrfehler und können<br />

Bestzeiten abliefern?<br />

Die beiden deutschen Teams sichern sich<br />

in Südafrika Platz 9 (Sebastian Orgis und<br />

Martin Straßburger aus Stuttgart) und Platz<br />

15 (Attila Burk und Mischa Hageloch aus<br />

Leipzig) in den Einzelwertungen der Weltmeisterschaft.<br />

2017 waren die erstmals teilnehmenden<br />

drei deutschen Teams noch<br />

weit abgeschlagen auf den Plätzen 15, 20<br />

und 21 von 21 Teams gelandet. Diesmal<br />

gingen „die roten Laternen“ in der Einzelwertung<br />

an die zwei Teams aus Taiwan (erstmals<br />

dabei) und an Russland, auch weil eins<br />

der beiden russischen Teams als einzige<br />

Wettbewerber disqualifiziert wurde. In der<br />

Nationenwertung kamen die beiden südafrikanischen<br />

Teams zusammen auf 4.069<br />

Punkte und damit ebenfalls auf Platz eins,<br />

gefolgt von den zwei Zweier-Teams aus<br />

Australien (3.518) und Botswana (3., 3.247<br />

Punkte), beide also mit deutlich über 3.000<br />

Punkten. Nach Namibia (4., 2.807 Punkte)<br />

und Schweden (5. mit 2.589 Punkten)<br />

landeten die deutschen Teams auf Platz 6<br />

von 10 Nationen (2.535 Punkte), deutlich<br />

besser als 2017. Dem guten Abschneiden<br />

des einzig verbliebenen russischen Teams<br />

(Andrei Lamteshkin und Vitaly Shulzhenko),<br />

das wegen kreativer Verkleidungen am<br />

Ende die Sonderwertung als „Most Spirited<br />

Team“ gewann, ist es zu verdanken, dass<br />

die erstmals startenden zwei Teams der<br />

Taiwanesen (10. Platz mit zusammen 1.098<br />

Punkten) die Russen (9. Position, 1.972<br />

Punkte) in der Nationenwertung nicht noch<br />

überholen konnten.<br />

Der Volkswagen Amarok ist übrigens in<br />

der zweiten Generation seit Mitte 2018 bei<br />

VWN-Händlern verfügbar: Mit neuer Top-<br />

Motorisierung, mit 190 KW (kurzzeitig auch<br />

mit 200 KW dank Overboost-Funktion) und<br />

580 Nm Drehmoment.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.spirit-of-amarok.de<br />

www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de


82 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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Z. Khawary<br />

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H. G. Teiner, E. Briest<br />

BILDREDAKTION<br />

S. Schuster<br />

TITELBILD<br />

T. Adler<br />

J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter,<br />

C. Paul, Z. Khawary, C. Streng, J. Fink,<br />

K. Specht, E. Briest, D. Schaper,<br />

P. Heidmann, M. Winckler, M. Mai<br />

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Preisliste: 22 | 2019<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

6-mal jährlich (2-monatlich)<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

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Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal<br />

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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Texte, Illustrationen und Bilder wird keine<br />

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21. – 26. MÄRZ<br />

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