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Z-kompakt bringt Kommentare zum aktuellen Gesellschaftsentwicklungen aus christlicher Perspektive. Ein Denkvorschlag als Möglichkeit neben dem Mainstream. Impuls für Christen, die wissen, das Gebet Wirkung hat.

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<strong>kompakt</strong><br />

Macron will Kulturraub<br />

zurückgeben<br />

Keine schlechte Idee – das könnte uns<br />

allen in Europa sehr zugutekommen.<br />

Der französische Präsident Emmanuel<br />

Macron hat die Kunsthistorikerin Bénédicte<br />

Savoy und den Wirtschaftsprofessor<br />

Felwine Sarr (Senegal) mit einer Studie<br />

beauftragt – sie sollten die Artefakte aus<br />

früheren Kolonien in den Museen Frankreichs<br />

erfassen. In dem „Bericht zur Restitution“<br />

heißt es u. a.:<br />

„Dieser Begriff der Restitution erinnert<br />

daran, dass die Aneignung des Werks, das<br />

man zurückgibt, auf einer moralisch zu verurteilenden<br />

Tat beruht, z. B. Raub, Plünderung,<br />

erzwungenes Einverständnis und so weiter.“<br />

Hier geht es also um viel mehr als um bloße<br />

Kunst-Gegenstände. In den Herkunfts-Kulturen<br />

waren viele davon weit mehr als bloße<br />

Dekoration. Den „aufgeklärten“ Europäern<br />

war kaum bewusst, dass es Gegenstände der<br />

Anbetung waren, gewissermaßen materialisierte<br />

Dämonen-Götter, die sie da exilierten<br />

und in Europas Museen aufstellten. Nun wurden<br />

sie hier verehrt, ja angebetet von Schulkindern<br />

und den gebildeten Weißen.<br />

Die Studie enthält eine genaue Auflistung<br />

solcher Exponate in französischen Museen<br />

und deren Depots – insgesamt etwa 90 000<br />

Werke aus Afrika, davon um die 70 000 allein<br />

im Musée du quai Branly in Paris.<br />

Sexueller Missbrauch<br />

durch Priester – nicht<br />

verwunderlich<br />

Foto © Wikipedia<br />

Rakshasa: Demon Bois, Quai-Branly-Museum, Paris.<br />

Rakshasa (m., „Beschädiger”) sind Dämonen aus der indischen<br />

Mythologie. Mit der Verbreitung des Buddhismus<br />

fanden sie Eingang in viele ostasiatische Kulturen. Sie gelten<br />

als Feinde des Menschen. Sie sind Nachtgeister und<br />

treten häufig als Tier auf, als Geier, Eule oder Hund zum<br />

Beispiel, aber auch in Gestalt furchterregender Menschen.<br />

Auch als unsichtbare Geister drangsalieren sie Menschen.<br />

Ihnen wird nachgesagt, dass sie Blut trinken und Menschenfleisch<br />

verzehren. Nach gängiger Vorstellung halten<br />

sie sich häufig in der Nähe von Leichenverbrennungsplätzen<br />

auf. Auch können sie als Menschen unter Menschen<br />

wohnen. (Wikipedia; redaktionell bearbeitet.)<br />

Für die Ursprsprungskultur sind diese Dämonen Realität;<br />

aufgeklärte Westeuropäer lachen erhaben darüber: Dämonen<br />

gibt es ja nicht. Aber an deren Kraftwirkungen leiden<br />

sie sehr wohl; man konsultiert dann Psychiater, doch der<br />

kann das Leiden meist nicht lindern. Die Rückführung<br />

eines solchen Gegenstandes und damit des Dämons, der<br />

ihn durchaus kontaminiert haben kann, würde sich durchaus<br />

heilsam auswirken.<br />

Foto © Montage, Agentur PJI<br />

„Haben wir nicht in deinem Namen das<br />

Zölibat eingeführt?” 1 – Hat Gott dazu den<br />

Auftrag erteilt? Gott hat vielmehr gesagt: „Es<br />

ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.” 2<br />

Ein missbrauchtes Kind ist in der Regel für<br />

sein ganzes Leben in der Seele geschädigt, in<br />

der Persönlichkeit extrem verunsichert und<br />

total anfällig für jede Manipulation. Paulus<br />

empfiehlt: „Gebt dem Teufel keinen Raum.” 3<br />

Aber der Zwangszölibat gibt ihm viel Raum,<br />

ja ganze Paläste. Es ist nachvollziehbar, dass<br />

auf diesem Wege der Homosexualität und der<br />

Pädophilie unter Priestern Tür und Tor geöffnet<br />

wurde; auch Priester sind nur Menschen<br />

und auf Zweisamkeit ausgelegt (ausgenommen<br />

die wenigen, die Gott ausdrücklich zur<br />

Ehelosigkeit berufen 4 hat).<br />

Vor tausend Jahren kamen in der Diözese<br />

Konstanz 3600 Geistliche aufgebracht zu<br />

einer Synode – Grund: das neue Zölibatgesetz.<br />

Bischof Ulrich von Augsburg damals:<br />

Der erzwungene Zölibat sei schriftwidrig<br />

und die Sittenlosigkeit der Geistlichen könne<br />

nur durch kirchliche Heirat beendet werden.<br />

Einer der Gründe für den Zwangszölibat:<br />

In Berlin werden 2<strong>01</strong>9 Teile des Stadtschlosses<br />

eingeweiht. Darin untergebracht<br />

ist ein Museum, das die Kulturen der außereuropäischen<br />

Welt zeigen soll, ähnlich dem<br />

Musée du quai Branly, namens Humboldt-<br />

Forum; zu dessen wissenschaftlichem<br />

Beirat gehört auch Frau Savoy. Genauer<br />

gesagt: gehörte – nach einigen Sitzungen<br />

sprach sie von einem kulturellen Tschernobyl,<br />

bei dem viel Geschichte unter den<br />

Teppich gekehrt wird: „An diesen Objekten<br />

klebt Blut!“ Ihr Rückzug aus dem Vorstand<br />

sorgte für Aufsehen und könnte Macrons<br />

Initiative angeregt haben.<br />

Dass auch Deutschland Kolonialmacht<br />

war, ist uns weniger geläufig; doch auch<br />

wir haben fremdes Kulturgut angesammelt.<br />

Natürlich nicht alles davon ist Raub; auch<br />

Forscher haben ihren Beitrag geleistet und<br />

z. B. aus der Türkei „Schätze“ mitgebracht.<br />

So befindet sich (mit Zustimmung der damaligen<br />

türkischen Regierung) seit 1930 der<br />

Pergamonaltar auf der Museumsinsel in Berlin<br />

– eine Nachbildung mit originalen Wandfriesen.<br />

Die Bibel bezeichnet diesen Altar als<br />

Thron Satans: „Ich weiß, wo du wohnst: wo<br />

der Thron des Satans ist …“ (Offenb.2,13) Bei<br />

solchen Objekten ist nicht nur Holz und Stein<br />

im Spiel; ohne es zu wissen, rief man damit<br />

auch die mit ihm verbundenen Geister herbei<br />

– und wie Goethes Zauberlehrling sind wir<br />

sie nicht mehr losgeworden.<br />

Wie wäre es, wenn wir diesen „Schatz“<br />

auch zurückgäben? X<br />

Bis dahin vererbten verheiratete Kleriker<br />

ihren Besitz an ihre Kinder (nicht selten<br />

auch ihr Amt); der Nachlass der zölibatären<br />

Kleriker hingegen geht an die Kirche.<br />

Martin Luther hat ja das von Jesus<br />

eingeführte allgemeinen Priestertum<br />

wiederentdeckt. „Christus, der uns von<br />

unseren Sünden erlöst hat ... und uns zu<br />

königlichen Priestern gemacht hat …“ 5<br />

Um weiteren sexuellen Missbrauch in<br />

der Kirche zu verhindern, wäre es sinnvoll,<br />

die Einfallstore zu schließen: Wer die<br />

Ehelosigkeit nicht erträgt, weil er nicht<br />

dafür geschaffen ist, der sollte auch als<br />

Priester nicht dazu gezwungen werden. X<br />

1 Frei nach Matthäus 7,22.<br />

2 1. Mose 2,18. 3 Epheser 4,27.<br />

4 1. Korinther 7,17. 5 Offenbarung 1,5–6.<br />

Z-<strong>kompakt</strong> 5

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