Reisebericht - Sonderausgabe

Vom mystischen Rufen und fieser Realität
Laut Tante Google darf man in Europa nur in
Skandinavien und Schottland wild campen
und da ich ja schon in Schweden war, durchstöbere
ich nun also die schottischen Wege.
Die Auswahl ist groß und ich merke, wie mich
der Ehrgeiz packt. „Whiskey Trail… Nur 70
Kilometer? Das ist doch viel zu wenig!“
Und dann sehe ich ihn.
154 Kilometer.
Der West Highland Way.
Die Bilder sind atemberaubend.
Es verschlägt mir die Sprache und ich weiß:
Der ist es.
Der und kein anderer.
Im Nu habe ich bei Amazon Unmengen von
Reiseführern, Karten und Bildbänden geordert.
Und einen ordentlichen Schwung Trekkingund
Outdoorbücher, weil ein kleines Stimmchen
in meinem Inneren mir sagt, dass der
Schulausflug auf den Brocken und die kleine
schwedische Insel-Tour mich vermutlich
noch nicht so richtig zum Outdoor-Experten
qualifizieren - auch wenn ich mich mit
meinen super Wanderschuhen schon fühle
wie ein Profi…
Als ich durch die Bildbände blättere,
durchströmt mich ein regelrecht elektrisches
Kribbeln.
Ja, das ist mein Weg, da muss ich hin.
Ich höre ihn förmlich nach mir rufen.
Ich weiß, dass ich ihn allein gehen werde.
Das ist Teil des Rufs.
Das wird eine Reise zu mir selbst.
Nur für mich.
Lars ist skeptisch, würde aber auch nicht mit
wollen. Aber er glaubt ja auch, wir hätten
keine Probleme.