Reisebericht - Sonderausgabe
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“hochalpines Gelände”<br />
Endlich ist es soweit. „Millarochy Bay Campsite“<br />
verkündet ein großes Schild und ich<br />
wandere mit einem Seufzer ob des Anblicks<br />
der zahllosen klassischen Klischee-Wohnwagen<br />
zur Rezeption. „Der Rucksack muss<br />
draußen bleiben!“ lautet der wenig begeisterte<br />
Empfang und ich ahne: Auch hier sind Backpacker<br />
offenbar nur ein notwendiges touristisches<br />
Übel.<br />
Alle Backpacker müssen auf einer Wiese<br />
zwischen Rezeption und Wohnwagen campieren.<br />
Die Plätze am Wasser sind schließlich<br />
den erwünschteren Gästen vorbehalten.<br />
Wo denn wohl der Zugang zu Badestelle sei,<br />
frage ich. „Ein paar 100 Meter zurück von da<br />
wo Sie gekommen sind.“ Fuck.Meine Füße sind<br />
in keinster Weise diskussionbereit. Das steht<br />
auf gar keinen Fall zur Debatte. Mein Kopf beschwichtigt.<br />
Bauen wir erst mal das Zelt auf<br />
und sehen dann weiter.<br />
In der Tat, ohne die 20 kg Gepäck und mit<br />
dem Wissen um einen sicheren Schlafplatz<br />
erscheint die kleine Wanderung zurück gar<br />
nicht mehr so abwegig – gäbe es da nicht ein<br />
Problem: Wenn ich jetzt ohne mein Gepäck<br />
zum See wandere, liegt quasi mein kompletter<br />
Hausstand unbewacht und für jedermann<br />
zugänglich in der Gegend rum. Selbst wenn<br />
ich die Wertsachen mitnehme, das ist keine<br />
Option. Machte sich jemand mit Isomatte,<br />
Schlafsack oder gar dem kompletten Rucksack<br />
von dannen, wäre der Trip gelaufen. Vom<br />
Materialwert der Karibikreise, den ich da mit<br />
mir führe, ganz zu schweigen.<br />
Damit ist es nun also klar:<br />
Meine erste Nacht am Loch Lomond verbringe<br />
ich frustriert zwischen einem Haufen<br />
unfreundlicher Camper und komme nicht<br />
einmal zu baden.