Reisebericht - Sonderausgabe
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“Keine Besonderen Schwierigkeiten”<br />
Mit der Aussicht auf eine warme Dusche und<br />
ein richtiges Frühstück klettere ich recht gut<br />
gelaunt aus dem Zelt und staune nicht schlecht,<br />
als ich die Wolke von kleinen Blutsaugern sehe,<br />
die draußen auf mich wartet.<br />
„The Midges arrived last night“ hatte ich<br />
am Abend zuvor noch gehört, aber da ich<br />
bisher nicht von den kleinen Biestern belästigt<br />
worden war, dachte ich, man würde sich<br />
hier wohl ein bisschen mehr anstellen als<br />
anderswo. Das war ein Irrtum.<br />
Midges sind kleine Blutsauger von der Größe<br />
einer Eintagsfliege. Ihre Bisse jucken ähnlich<br />
wie ein Mückenstich. Da sollte man meinen,<br />
dass sie grundsätzlich auch nicht lästiger<br />
wären. Dummerweise habe diese kleinen<br />
Biester aber ein „Special-Feature“:<br />
Hat eine von Ihnen ein Opfer gesichtet, sendet<br />
sie Pheromone aus, die den restlichen<br />
Schwarm zum Essen rufen. Und dann ist man<br />
besser schnell weg.<br />
Selbst die Dusche ist bereits von den kleinen<br />
Vampiren besetzt und ich so muss ich das<br />
herrliche Frischegefühl schnell wieder gegen<br />
eine dicke Ballistol-Schicht tauschen, die aber<br />
bemerkenswert gut gegen Midges zu wirken<br />
scheint.<br />
Was leider so überhaupt nicht wirken will,<br />
ist mein Super-Öko-Trekking-Shampoo. Das<br />
belastet zwar die Gewässer und die Umwelt<br />
nicht, hilft aber auch keinen Deut gegen<br />
fettige Haare. Tatsächlich sehe ich nach dem<br />
Haarewaschen schlimmer aus als vorher.<br />
Also verstecke ich die strähnige Pracht unter<br />
meinem Multifunktionstuch und mache mich<br />
auf zum Frühstück.<br />
Für fast 7 Pfund erwartet mich ein Frühstücksbüffet,<br />
das fast ausschließlich aus Toast<br />
und Marmelade besteht. Das bisschen Obst,