Weilroder Gazette Weihnachten/Januar/Februar 2019
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26. Jahrgang · Ausgabe Nr. 1 <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
ZEITSCHRIFT FÜR WEILROD UND SEINE BÜRGER<br />
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6 5<br />
Frohe <strong>Weihnachten</strong><br />
und<br />
einen guten Rutsch<br />
ins Jahr <strong>2019</strong>
2 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Liebe <strong>Weilroder</strong>, auf ein Wort …<br />
...bei vielen von uns sind die<br />
Augen bereits auf die Weihnachtsfeiertage<br />
gerichtet, auf<br />
das Fest der Familie, auf ein<br />
paar Tage Entspannung und<br />
Besinnlichkeit. Allenthalben<br />
wird sich vor den Festtagen<br />
langsam die Hektik der Vorweihnachtszeit<br />
legen und<br />
wir haben hoffentlich wieder<br />
ein Ohr für die alte und<br />
doch aktuelle Botschaft des<br />
Weihnachtsfestes. Friede auf<br />
Erden! <strong>Weihnachten</strong> ist die<br />
Zeit der Besinnung auf die<br />
zentralen Werte des Lebens.<br />
Sie führt zu der Erkenntnis,<br />
dass sich die schönen Dinge<br />
nicht nur auf materielle Werte<br />
beschränken.<br />
<strong>Weihnachten</strong> ist für viele<br />
Menschen in dieser Welt das<br />
wichtigste und schönste Fest<br />
des Jahres. Es gibt uns die<br />
Gelegenheit, über unseren<br />
alltäglichen Horizont hinauszublicken,<br />
auf die Dinge, die<br />
wirklich wichtig sind.<br />
So lässt sich Gesundheit<br />
nicht in Geschenkpapier<br />
einwickeln und unter den<br />
Christbaum legen. Auch<br />
Glück kann man nicht kaufen,<br />
hat man auch noch so<br />
viel Geld. Dennoch sind Gesundheit,<br />
Glück, Zufriedenheit<br />
und ein Leben in Frieden<br />
Geschenke, für die wir<br />
selbst nicht dankbar genug<br />
sein können.<br />
Oft fragen wir uns in dieser<br />
Zeit „zwischen den Jahren“,<br />
was das alte Jahr gebracht hat<br />
und was das neue wohl bringen<br />
wird. Auch in Weilrod ist<br />
2018 wieder viel passiert, oft<br />
im Kleinen, fast unbemerkt,<br />
aber auch im Großen, mitten<br />
in der Gemeinde.<br />
Jeder wird seine eigene Jahresbilanz<br />
ziehen. Für den einen<br />
werden Dankbarkeit und<br />
schöne Erinnerungen, z.B. an<br />
den Urlaub oder die Geburt<br />
des Enkels, wichtig sein. Bei<br />
anderen aber stehen Kummer,<br />
Leid und Angst im Vordergrund.<br />
Gerade jetzt dürfen<br />
wir diese Personen nicht<br />
vergessen. Wir sollten sie bei<br />
der Hand nehmen und das<br />
Licht der Weihnacht auch in<br />
ihre Herzen tragen.<br />
Liebe Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger, <strong>Weihnachten</strong><br />
hat eine Botschaft und diese<br />
Botschaft kann den Menschen<br />
nach wie vor viel geben<br />
und sagen. <strong>Weihnachten</strong><br />
spricht vom Miteinander,<br />
vom Mitgefühl und von der<br />
Gemeinschaft. <strong>Weihnachten</strong><br />
ist nach wie vor das Fest der<br />
Liebe. <strong>Weihnachten</strong> spaltet<br />
nicht, <strong>Weihnachten</strong> führt die<br />
Menschen zusammen, ohne<br />
Vorgabe und ohne Unterschied.<br />
Denn Menschen sind<br />
überall aufeinander angewiesen,<br />
um gut zu leben.<br />
Eine Gesellschaft, eine Gemeinde<br />
funktioniert nur<br />
dann gut, wenn sich ihre<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
einbringen, sich dabei auch<br />
um andere und nicht nur um<br />
sich selbst kümmern. Eine<br />
solche Gemeinschaft macht<br />
die Gemeinde aktiver, attraktiver<br />
und menschlicher. Menschen,<br />
die so leben, machen<br />
das gewisse Etwas aus. Sie<br />
bringen Wärme, Lebensqualität<br />
und ein Gemeinschaftsgefühl<br />
in unsere Gemeinde.<br />
<strong>Weihnachten</strong> und den nahenden<br />
Jahreswechsel möchten<br />
ich auch im Namen der<br />
Belegschaft der Gemeindeverwaltung,<br />
der Kindergärten<br />
und des Bauhofs zum Anlass<br />
nehmen, allen zu danken,<br />
die sich 2018 zum Wohl von<br />
Weilrod eingesetzt haben.<br />
Ich danke auch jenen, die im<br />
Verborgenen Dienst für die<br />
Gemeinschaft verrichten, im<br />
Ehrenamt, in Hilfsorganisationen<br />
und Vereinen.<br />
Vor uns liegt nun das Jahr<br />
<strong>2019</strong> mit vielen neuen Hoffnungen,<br />
guten Vorsätzen<br />
und vielen Wünschen. Ich<br />
persönlich hoffe, dass es uns<br />
auch <strong>2019</strong> gelingt, zum Wohle<br />
der Bürgerinnen und Bürger<br />
wirken zu können.<br />
Schließen möchte ich mit<br />
einem besonderen Gruß an<br />
die Kranken, Behinderten,<br />
Einsamen, Älteren und Trauernden.<br />
Ihnen gelten unsere<br />
besonderen Wünsche.<br />
Ich wünschen Ihnen allen<br />
von Herzen besinnliche<br />
Stunden, ein friedliches, segensreiches<br />
Fest sowie für<br />
das neue Jahr Gesundheit,<br />
Frieden und ganz persönliches<br />
Glück.<br />
Ihr<br />
Götz Esser<br />
Bürgermeister<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos<br />
übernimmt die Redaktion<br />
keine Haftung.<br />
ZEITSCHRIFT FÜR WEILROD UND SEINE BÜRGER<br />
Herausgeber:<br />
Esser Druck & Medien GmbH<br />
Redaktion:<br />
Gudrun Eßer<br />
Produktion:<br />
Alexander Schneider<br />
Druck und Vertrieb:<br />
Esser Druck & Medien GmbH<br />
Weilblick 16<br />
61276 Weilrod-Neuweilnau<br />
Telefon (0 60 83) 95 98 23-0<br />
Telefax (0 60 83) 95 98 23-23<br />
gazette@druckerei-esser.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
sechs mal jährlich,<br />
zweimonatlich.<br />
Gedruckt auf chlorfrei<br />
gebleicht Offset.<br />
Die mit Namen oder Kürzel<br />
gekennzeichneten Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion oder<br />
des Herausgebers wie der!<br />
Einsender von Bei trä gen erklären<br />
sich mit einer eventuellen<br />
redaktionellen Bearbeitung<br />
einverstanden.
3<br />
Editorial<br />
Liebe Freunde der <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong>,<br />
„<strong>Weihnachten</strong>“ kaum Einer kann sich der Faszination, die mit<br />
diesem Fest einhergeht, entziehen. Manche können nicht genug<br />
von <strong>Weihnachten</strong> bekommen, mit schmücken, backen,<br />
Geschenke kaufen, Weihnachtsmärkte besuchen, Konzerte<br />
hören, eben das ganze Programm. Andere sagen: „Das ist mir<br />
alles zuviel. Zuviel <strong>Weihnachten</strong> geht das? Ja es geht“. Wenn<br />
in Einkaufszentren aus mehreren Lautsprechern Weihnachtslieder<br />
dudeln, wenn in der Werbung jeder Artikel als Weihnachtsschlager<br />
angepriesen wird und vieles andere mehr.<br />
Und dennoch, diese Zeit weckt in der Gesellschaft immer<br />
wieder die Bereitschaft zu spenden, Gutes zu tun und sich den<br />
Menschen zuzuwenden und das macht <strong>Weihnachten</strong> aus.<br />
Viele Firmen feiern mit ihrern Mitarbeitern und laden auch<br />
ihre Pensionäre ein, in Vereinen, Schulen und Kindergärten<br />
sind die Weihnachtsfeiern im festen Jahresprogramm und<br />
werden genutzt um Danke zu sagen, Engagement zu bennenen<br />
und Ehrungen auszusprechen. Und damit sind wir<br />
auch schon bei den Beiträgen in dieser <strong>Gazette</strong>.<br />
Zum ersten Ehrenbürger Weilrods wurde Ottomar Löhr für<br />
sein langjähriges Engagement in vielen Wirkungskreisen ernannt,<br />
andere verdiente <strong>Weilroder</strong> Bürger erhielten den Ehrenbrief<br />
der Gemeinde Seite 6 – 7<br />
Bei der Ü80-Feier des Seniorenbeirates der Gemeinde Weilrod<br />
konnten sieben über 90jährige auf der Bühne begrüßt<br />
werden Seite 9<br />
Viele Firmen grüßen die Leser der <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> zu<br />
<strong>Weihnachten</strong> Seite 17 – 23<br />
Klaus-Peter Stamm hilft wieder in Kenia und Äthiopien<br />
Seite 27<br />
Auch in der frohen Weihnachtszeit gibt es viele Menschen<br />
in der Krankheit, Trauer und Einsamkeit.<br />
Hilfe bietet Anette Peschke an Seite 30<br />
In unserer Serie die „Wappen von Weilrod“ ist heute Finsternthal<br />
an der Reihe und das „dolle Dorf “ Cratzenbach finden<br />
Sie auf Seite 38 – 39<br />
Und so sind wir schon im Jahr <strong>2019</strong> angekommen.<br />
Einen frohen Jahrewechsel und ein gutes neues Jahr unter<br />
Gottes Schutz und Segen wünscht Ihnen<br />
Gudrun Eßer<br />
Herausgeberin<br />
Inhalt<br />
Ausgabe 1 / <strong>2019</strong><br />
Außenwasserhähne müssen<br />
vor dem Frost geschützt werden“...............................................4<br />
„Ich wünsche mir ein zentrales JuZ, in dem<br />
ich noch näher an der Jugend dran sein kann.......................... 5<br />
In Altweilnau geht niemand verloren, wenn<br />
doch, wird er von den Mantrailern gefunden........................ 10<br />
„Alle Jahre wieder“ ist <strong>Weihnachten</strong>, aber nur<br />
alle zwei Jahre Weihnachtsmarkt in Altweilnau..................... 11<br />
2400 Kilometer Nordic-Walking: <strong>Weilroder</strong><br />
Senioren wären bis nach Moskau gekommen.........................12<br />
„Wundervolles Konzert“ mit dem<br />
Posaunenchor Weilnau/Merzhausen.......................................13<br />
Veranstaltungskalender.......................................................14<br />
<strong>Gazette</strong> gratuliert ................................................................... 1<br />
Den Neuweilnauer Weihnachtsmarkt wirft<br />
auch Nieselregen nicht aus der Erfolgsspur........................... 16<br />
Der Roder Weihnachtsmarkt<br />
wird von Jahr zu Jahr beliebter..................................................24<br />
Generationsübergreifendes Basteln schafft<br />
Kommunikation zwischen Jung und Alt................................. 25<br />
Ausstellung im Heimatmuseum: Der<br />
1. Weltkrieg hat auch in Gemünden gewütet..........................26<br />
Waldweihnacht der Gemündener Landfrauen......................26<br />
Björn Meurer:Keine Angst vorm „großen<br />
Wagen“, aber auch nicht vor Helene Fischer..........................28<br />
Weihnachtslieder können weit mehr sein<br />
als nur Orgelmusik mit feierlichen Texten.............................29<br />
Von der Gemeindewiese zum Fußballplatz............................29<br />
Mundharmonisches Wunschkonzert<br />
beim „Erzähl-Café“ der Senioren............................................. 33<br />
10. Adventsbasar der Niederlaukener Aerobic-Gruppe - Der<br />
Gesteckverkauf finanziert den Trainingsbetrieb...................34<br />
Niederlaukens Weihnachtsmarkt<br />
am neuen Domizil angekommen............................................. 35<br />
Wenn die Insekten sterben,<br />
sterben auch die Insektenfresser...............................................36<br />
Super Beteiligung beim „1. Tag des<br />
Kinderturnens“ in der Schulturnhalle..................................... 37<br />
Finsternthal und seine gräfliche Herrschaft:<br />
Wie das Geschenk zum Schenker zurückkam....................... 38<br />
Termine Sondermüllabholung............................................39<br />
Die nächste <strong>Gazette</strong> erscheint im März <strong>2019</strong>. Redaktionsschluss ist am 20. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>
4 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
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Außenwasserhähne müssen<br />
vor dem Frost geschützt werden“<br />
Wasserwerk der Gemeinde gibt wertvolle Tipps<br />
Außenwasserhähne sollten bevor es richtig kalt wird abgedreht<br />
und sicherheitshalber auch entleert werden. Ins Mauerwerk einziehender<br />
Frost kann dazu führen, dass in der Leitung stehendes<br />
Wasser gefriert und das Rohr platzen lässt. Das Malheur wird<br />
dann erst im Frühjahr sichtbar. <br />
Foto: as<br />
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Weilrod. Die Bevölkerung<br />
von Weilrod wird gebeten,<br />
während der Frostperiode<br />
alle frostgefährdeten Wasserleitungen<br />
und Wasserzähler<br />
so zu schützen, dass Rohrbrüche<br />
und nur mit hohem<br />
finanziellem Aufwand zu<br />
beseitigende Schäden am<br />
Leitungsnetz vermieden werden.<br />
Die Schächte - auch in Gartenanlagen<br />
- sind mit frostsicherem<br />
Material zu füllen,<br />
die Leitungen sollten gegebenenfalls<br />
entleert werden.<br />
Dadurch wird verhindert,<br />
dass in den Leitungen zurückbleibendes<br />
Wasser diese<br />
zum Platzen bringt.<br />
Insbesondere werden Baufirmen<br />
und Bauherren auf<br />
die ungeschützten Behelfsleitungen,<br />
Standrohre und<br />
Wasserzähler bei Neu- und<br />
Umbauten hingewiesen, die<br />
frostsicher geschützt oder,<br />
besser noch, ausgebaut werden<br />
müssen.<br />
Die Gemeinde Weilrod weist<br />
vorsorglich auf diese Verpflichtung<br />
hin, da Zähler,<br />
die durch Frost beschädigt<br />
wurden, auf Kosten der Anschlussnehmer<br />
ausgetauscht<br />
werden müssen. Das kann<br />
ordentlich ins Geld gehen.<br />
Sind die Leitungen erst einmal<br />
eingefroren, können<br />
dadurch große Schäden entstehen.<br />
Wenn ein Rohr dennoch<br />
eingefroren ist, sollte<br />
man es keinesfalls selbst auftauen,<br />
hierfür sind besondere<br />
Fachkenntnisse erforderlich.<br />
Ein Fachinstallateur wird die<br />
schlimmsten Schäden vermeiden.<br />
Aus diesem Grund sollten<br />
diese anempfohlenen Vorsichtsmaßnahmen<br />
während<br />
der Frostperiode getroffen<br />
werden: Wasserhähne im Außenbereich<br />
sollten abgedreht<br />
und bis zum Absperrventil<br />
entleert werden. Zudem<br />
sollte der Außenwasserhahn<br />
geöffnet bleiben, damit Wasser,<br />
das sich beim Gefrieren<br />
ausdehnt, entweichen kann..<br />
Türen und Fenster von unbeheizten<br />
Räumen und Garagen<br />
sollten im Winter fest<br />
verschlossen bleiben.<br />
In frostgefährdeten Räumen<br />
sind die Wasserzähler und<br />
frei liegende Rohre zu dämmen.<br />
Im Interesse des sorgsamen<br />
Umganges mit Trinkwasser<br />
und der Schonung der<br />
Ressourcen wird um Beachtung<br />
gebeten. gw
„Ich wünsche mir ein zentrales JuZ, in dem<br />
ich noch näher an der Jugend dran sein kann<br />
Anna Reinhardt ist die neue <strong>Weilroder</strong> Jugendpflegerin - Sie bringt Ideen mit, setzt aber auch auf Bewährtes<br />
Weilrod. Weilrod hat eine<br />
neue Jugendpflegerin. Anna<br />
Reinhardt hat die Nachfolge<br />
von Matias Ghaznavi angetreten,<br />
der nach Oberursel<br />
gewechselt ist. Die <strong>Weilroder</strong><br />
<strong>Gazette</strong> sprach mit Anna<br />
Reinhardt über ihre Arbeit,<br />
Ziele und Vorstellungen.<br />
Frau Reinhardt, ist „Jugendpflegerin“<br />
der richtige<br />
Begriff? Muss man Jugendliche<br />
überhaupt „pflegen“?<br />
Anna Reinhardt: Man sollte<br />
vor allem Beziehungen und<br />
Kontakte pflegen, das ist mir<br />
sehr wichtig. Hier gilt es vor<br />
allem zuerst Beziehungen<br />
mit den Jugendlichen aufund<br />
auszubauen und die<br />
Kontakte mit den wichtigen<br />
Partnern und Kollegen zu<br />
knüpfen bzw. aufrechtzuerhalten.<br />
So gesehen ist es nicht<br />
nötig die Jugendlichen zu<br />
„pflegen“. Ich glaube, ich bin<br />
eher Jugendarbeiterin.<br />
Was sind Ihre Aufgaben?<br />
Reinhardt: Ich möchte den<br />
Jugendlichen gerne verschiedene<br />
Angebote in der Freizeit<br />
und den Ferien machen,<br />
sie organisieren und koordinieren.<br />
Sehr wichtig fände<br />
ich ein Beratungsangebot für<br />
Jugendliche und deren Familien.<br />
Ich möchte Ansprechpartnerin<br />
für Probleme aller<br />
Art, die Jugendliche betreffend,<br />
sein. Deshalb werde<br />
ich bei den Veranstaltungen<br />
der Gemeinde vertreten sein,<br />
um Kontakte zu knüpfen. Ich<br />
möchte Mittlerin und Ansprechpartnerin<br />
zwischen Jugendlichen,<br />
Verwaltung und<br />
Gremien sein.<br />
Anna Reinhardt ist die neue Jugendpflegerin.<br />
Foto:as<br />
Wie fremd oder vertraut ist<br />
Ihnen die <strong>Weilroder</strong> Jugend<br />
noch, bzw. schon?<br />
Reinhardt: Als „Kind der<br />
Region“ habe ich eine gute<br />
Vorstellung vom Leben der<br />
Jugend auf dem Land. Ich<br />
konnte bereits einige Jugendliche,<br />
Jugendzentren und<br />
Ortsteile kennenlernen.<br />
Warum Weilrod?<br />
Reinhardt: Während des Studiums<br />
ist mir klar geworden,<br />
dass ich mit der Jugend arbeiten<br />
würde. Mich hat die Stelle<br />
sofort angesprochen vor<br />
allem, weil mir die offene Jugendarbeit<br />
viel Spaß macht.<br />
Haben Sie Erfahrung?<br />
Reinhardt: Im Studium habe<br />
ich ein Praktikum in Jugendarbeit<br />
gemacht. Auch habe<br />
ich lange Nachhilfe für Kinder<br />
und Jugendliche gegeben<br />
und war im Turnverein für<br />
eine Gruppe verantwortlich.<br />
Gab es bereits Kontakte mit<br />
<strong>Weilroder</strong> Jugendlichen, ?<br />
Reinhardt: Ich habe schon einige<br />
Jugendzentren besucht.<br />
Cool fand ich auch die Weihnachtsmärkte,<br />
wo ich viele<br />
Jugendliche getroffen habe.<br />
Haben Sie bereits einen<br />
Überblick über die Interessen<br />
der <strong>Weilroder</strong> Jugend?<br />
Die <strong>Weilroder</strong> Jugendlichen<br />
sind nicht anders als andere<br />
Jugendliche, in ihren Interessen<br />
unterscheiden sie sich<br />
kaum. Speziell ist eher die<br />
Weitläufigkeit der Gemeinde.<br />
Im Fokus stehen auch in<br />
Weilrod die Medien, gemeinsames<br />
Zocken und Zusammensein.<br />
Ich glaube, die JuZ<br />
sind gute Treffpunkte in den<br />
Orten. Mehr ist immer gut,<br />
es gibt aber auch Jugendfeuerwehren<br />
und Vereine, sehr<br />
wichtige Kooperationspartner.<br />
Was läuft bereits gut in der<br />
<strong>Weilroder</strong> Jugendarbeit?<br />
Reinhardt: Gut ist, dass die<br />
Stelle geschaffen wurde, dass<br />
mein Vorgänger gute Vorarbeit<br />
geleistet hat und dass<br />
mich der Hochtaunuskreis<br />
mit zwei Teamern unterstützt.<br />
Sehr dankbar bin ich<br />
für die Arbeit des Fördervereins.<br />
Super ist, dass die Gemeinde<br />
die JuZ-Räumlichkeiten<br />
bereithält.<br />
Gibt es Nachholbedarf?<br />
Reinhardt: Für die Zukunft<br />
der Jugendarbeit in Weilrod<br />
wäre es gut und wichtig,<br />
wenn es ein zentrales JuZ mit<br />
einem Beratungsraum gäbe,<br />
in dem ich präsent sein kann.<br />
Damit wäre ich näher an den<br />
Jugendlichen, ihren Sorgen,<br />
Wünschen und Ideen.<br />
5<br />
Sind Jugendzentren heute<br />
noch das Maß der Dinge?<br />
Unsere JuZ werden gerne genutzt.<br />
Sie sind für die Jugendlichen<br />
geschützte Räume, die<br />
sie selbst verwalten und gestalten<br />
können. Oft sind sie<br />
die einzige kostenlose Alternative<br />
zu Kneipe und Disco.<br />
Gibt es bereits Vorstellungen<br />
über Angebote?<br />
Reinhardt: Ja, im <strong>Januar</strong><br />
die Skifreizeit mit Usingen,<br />
Wehrheim und Neu-Anspach.<br />
Auch am Weiltalsonntag<br />
werde ich vertreten sein.<br />
In den Sommerferien plane<br />
ich wieder ein Angebot wie<br />
das „JUZ Outside“. Auch<br />
Ausflüge mit Übernachtung,<br />
sind vorstellbar .<br />
Werden Sie das Rad in Weilrod<br />
neu erfinden?<br />
Reinhardt: Mein Vorgänger<br />
hat gute Arbeit geleistet. Sein<br />
Konzept werde ich in großen<br />
Teilen so übernehmen und<br />
fortführen. Die Zeit wird<br />
aber auch Veränderungen<br />
bringen. Wir müssen gemeinsam<br />
sehen. was sich ergibt.<br />
Ist es ein Unterschied, ob<br />
der/die Jugendpfleger/-in<br />
ein Mann oder eine Frau ist?<br />
Reinhardt: Grundsätzlich ist<br />
das egal wenn man den Job<br />
gut und gerne macht und<br />
sich damit identifiziert. Ich<br />
bin mir aber auch sicher, dass<br />
es für Jugendliche, je nach<br />
Anliegen, einen Unterschied<br />
macht, ob sie einen Mann<br />
oder eine Frau als Ansprechpartner<br />
haben. as
6 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Ehrenbürgerwürde für einen Wurzelbürger...<br />
Beim <strong>Weilroder</strong> Ehrenamtsempfang wurde Ottomar Löhr als erstem <strong>Weilroder</strong> das Ehrenbürgerrecht verliehen<br />
Weilrod. Für Dr. Ottomar<br />
Löhr ist ein Herzenswunsch<br />
in Erfüllung gegangen. Die<br />
Gemeindevertretung hatte<br />
einstimmig beschlossen,<br />
Löhr für sein politisches und<br />
ehrenamtliches Lebenswerk<br />
mit der höchsten Auszeichnung,<br />
die Kommunen nach<br />
der Hessischen Gemeindeordnung<br />
zu vergeben haben,<br />
zu ehren und ihn zum Ehrenbürger<br />
zu ernennen. Die<br />
Auszeichnung wurde dem<br />
von Krankheit gezeichneten<br />
Löhr im Rahmen des Ehrenamtsempfangs<br />
der Gemeinde<br />
im Saalbau Felsenkeller<br />
unter großem Applaus übergeben.<br />
Der 86-Jährige, der<br />
sich selbst gerne einen „<strong>Weilroder</strong><br />
Wurzelbürger“ nennt,<br />
ist der erste <strong>Weilroder</strong>, der<br />
in dieser Art für seine Verdienste<br />
geehrt wird.<br />
Während Ehre heute für<br />
viele ein „altmodischer, verstaubter<br />
Begriff “ sei, setze<br />
die Gemeinde mit der Auszeichnung<br />
Löhrs bewusst ein<br />
Zeichen dafür, wie wichtig es<br />
sei, sich ehrenamtlich zu engagieren,<br />
Verantwortung zu<br />
übernehmen und so selbst<br />
zu einem Teil einer lebendigen,<br />
vom politischen Diskurs<br />
lebenden Demokratie<br />
Bürgermeister Götz Esser und Parlamentschef Mario Lauth (hi.<br />
v.li.) ernannten Ottomar Löhr zum Ehrenbürger. Für Gattin Isolde<br />
gab es Blumen<br />
Foto: as<br />
zu werden, sagte Parlamentsvorsteher<br />
Mario Lauth. Was<br />
Löhr seiner Heimat Weilrod<br />
in den letzten 50 Jahren mit<br />
seinem ehrenamtlichen Wirken<br />
gegeben habe, sei der<br />
„Kitt, der unsere Gesellschaft<br />
zusammenhält“. Löhr habe<br />
stets für praktizierten Gemeinsinn,<br />
die politische Auseinandersetzung<br />
ohne verletzende<br />
Grabenkämpfe bei<br />
gleichzeitiger Achtung Andersdenkender<br />
und für eine<br />
Kultur des Miteinanders und<br />
des Mitmachens gestanden.<br />
Was ihn außerdem auszeichne,<br />
sei seine Beharrlichkeit,<br />
in der schweren Zeit der<br />
sprichwörtlichen „<strong>Weilroder</strong><br />
Verhältnisse“ mit ruhiger<br />
Hand und Umsicht Kurs zu<br />
halten, sagte Lauth.<br />
Löhr ist unter anderem Träger<br />
des Bundesverdienstkreuzes,<br />
des Ehrenbriefs des<br />
Landes Hessen, Inhaber der<br />
Ehrenplakette des Hochtaunuskreises<br />
sowie der Johann<br />
Gottfried Frey-Medaille des<br />
Hessischen Städte- und Gemeindebundes.<br />
Ottomar<br />
Löhr ist seit 1968 ununterbrochen<br />
im Mandat für die<br />
SPD. Er stand von 1981 bis<br />
2006 der Gemeindevertretung<br />
als Vorsitzender vor.<br />
Seit 2011 vertritt Löhr die<br />
SPD im Gemeindevorstand.<br />
Von 1968 bis 2011 gehörte<br />
er dem Kreistag als Abgeordneter<br />
und Mitglied des<br />
Kreisausschusses an. Ferner<br />
engagiert er sich in vielen<br />
Vereinen. Er gehört seit 65<br />
Jahren der „Sängervereinigung<br />
Rod an der Weil“ an, an<br />
der Spitze des DRK-Ortsverbandes<br />
stand er 23 Jahre.<br />
Götz Esser, der bis zu seiner<br />
Wahl zum Bürgermeister<br />
Nachfolger Löhrs im Parlamentsvorsitz<br />
war, sagte, er<br />
habe viel von Löhr gelernt<br />
und stets versucht, die großen<br />
Fußstapfen, die er hinterlassen<br />
habe, auszufüllen.<br />
Karl-Christian Schelzke,<br />
Geschäftsführer des Hessischen<br />
Städte- und Gemeindebundes,<br />
nannte Löhrs<br />
Lebenswerk „unglaublich“,<br />
nicht nur weil er im hohen<br />
Alter ein Studium absolviert<br />
und promoviert habe. Er erfahre<br />
die Auszeichnung zu<br />
Recht, ebenso wie er die Johann<br />
Gottfried Frey-Medaille<br />
zu Recht erhalten habe.<br />
Löhrs Engagement habe<br />
zur Gründung der Arbeitsgruppe<br />
der hessischen Parlamentsvorsteher<br />
beigetragen.<br />
Damit werde das Gewicht<br />
der Politik vor Ort gestärkt.<br />
Löhr selbst bedankte sich mit<br />
sehr kurzen Worten. Dass<br />
das Parlament auf Antrag der<br />
SPD seiner Ernennung zum<br />
Ehrenbürger zugestimmt<br />
hat, mache ihn sehr froh. Er<br />
schloss sichtlich bewegt mit<br />
den drei Worten, die jeder im<br />
Saal von ihm erwartet hatte:<br />
„Weilrod, Glück auf!“as
...und Ehrenbriefe für verdiente <strong>Weilroder</strong><br />
Acht engagierte <strong>Weilroder</strong> sind jetzt Träger des „<strong>Weilroder</strong> Ehrenbriefs“ - Umweltpreis wurde verliehen<br />
Weilrod. Parlamentschef<br />
Mario Lauth konnte neben<br />
vielen Bürgern und Vereinsrepräsentanten<br />
zum<br />
Ehrenamtsempfang im Felsenkeller<br />
unter anderem die<br />
Bundes- und Landtagsabgeordneten<br />
Markus Koob<br />
und Elke Barth sowie die<br />
Kreisbeigeordnete Kathrin<br />
Hechler begrüßen. Der Posaunenchor<br />
Rod an der Weil<br />
hatte die musikalische Umrahmung<br />
übernommen.<br />
Nicht nur das Wetter werde<br />
ungemütlicher, auch das Klima<br />
in der Gesellschaft, sagte<br />
Bürgermeister Götz Esser.<br />
Beispielhaft sei die Debatte<br />
um den Mindestlohn. Er<br />
gönne Fußballer Robert Lewandowski<br />
einen Stundenlohn<br />
von 5200 Euro zwar,<br />
Polizisten oder Krankenschwestern<br />
aber noch mehr<br />
einen Lohn, von dem sie<br />
auch leben können. Ungemütlicher<br />
sei es auch für die<br />
geworden, die sich im Ehrenamt<br />
engagieren und die sich<br />
dafür anpöbeln und angreifen<br />
lassen müssen, bloß weil<br />
sie in ihrer Freizeit anderen<br />
helfen. Er sei froh, dass es<br />
Menschen gibt, die sich auch<br />
für solche Nörgler einsetzen,<br />
so Esser. Ehrenamtliches<br />
Ehrenbriefträger und Zusteller: Bürgermeister Götz Esser, Wilhelm<br />
Messinger, Herbert Wischmann, Erika Günther, Reinhard<br />
Wissig, Ulrich Moses, Armin Klimmek, Ilse-Marie Buffo, Roland<br />
Pietzonka und Parlamentschef Mario Lauth (v.li.). Fotos: as<br />
Engagement werde leider<br />
immer mehr als Selbstverständlichkeit<br />
betrachtet. Oft<br />
werde der Einsatz ehrenamtlich<br />
Tätiger erst dann<br />
gewürdigt, wenn diese nach<br />
jahrelangem Engagement<br />
ihre Tätigkeit beenden und<br />
sich keine Nachfolge findet.<br />
Mit dem Empfang wolle die<br />
Gemeinde einmal im Jahr<br />
Menschen, die Menschen<br />
zusammen und Weilrod voranbringen<br />
danken, so Esser.<br />
Der Umweltpreis ging an die<br />
Fledermausschule und die Kita<br />
EigenSinn.<br />
„Willst du froh und glücklich<br />
leben, lass kein Ehrenamt dir<br />
geben“, reimte einst Wilhelm<br />
Busch. Der Chef des Hessischen<br />
Städte- und Gemeindebundes,<br />
Karl-Christian<br />
Schelzke, widerspricht Literaten<br />
nur ungern, in diesem<br />
Fall aber schon. Wertschätzung<br />
für das Ehrenamt gerate<br />
häufig in Vergessenheit,<br />
sagte er und begrüßte, dass<br />
Weilrod mit ihrem Empfang<br />
ein Podium dafür schaffe.<br />
Esser und Lauth konnten<br />
acht <strong>Weilroder</strong> Ehrenbriefe<br />
verleihen. Armin Klimmek<br />
erhielt ihn für sein langjähriges<br />
Engagement im TuS<br />
Weilnau, im Parlament und<br />
im Ortsbeirat. Erika Günther<br />
bekam den Ehrenbrief<br />
für ihre Mitarbeit im<br />
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7<br />
Erzähl-Café und ihre 25-jährige<br />
Vorstandsarbeit im Diakonieverein.<br />
Auch Ilse-Marie<br />
Buffo wurde geehrt, weil<br />
sie viele Jahre im Kultur- und<br />
Förderkreises Burg Altweilnau<br />
als Organisatorin und<br />
Ideengeberin mitarbeitete.<br />
Wilhelm Messinger wurde<br />
geehrt, weil er 70 Jahre lang<br />
dem MGV Eintracht Hasselbach<br />
die Treue hält, lange<br />
Leiter der Theatergruppe<br />
und 30 Jahre lang stellvertretender<br />
Vorsitzender war.<br />
Für Roland Pietzonka gab<br />
es den Ehrenbrief, weil er 25<br />
Jahre Wehrführer der Wehr<br />
Niederlauken, 35 Jahre lang<br />
deren Vorsitzender war und<br />
seit 2006 Ortsvorsteher ist.<br />
Auch Reinhard Wissig wurde<br />
für sein Wirken in der<br />
Feuerwehr geehrt: 25 Jahre<br />
Chef, zehn Jahre Kassierer,<br />
außerdem Ortsvorsteher in<br />
Gemünden. Uli Moses gab<br />
bisher 57 Zeitungen für die<br />
SG Niederlauken heraus<br />
und kümmert sich seit 50<br />
Jahren als Trainer und Jugendleiter<br />
um den Jugendfußball.<br />
Herbert Wischmann<br />
wurde als Finsternthäler<br />
Ortshistoriker, Autor der<br />
„<strong>Weilroder</strong> Hefte“, Referent<br />
bei historischen Vorträgen<br />
sowie Herausgeber des „Geschichtsblättchen“<br />
geehrt.<br />
Beim Ehrenamtsempfang<br />
wurde auch der <strong>Weilroder</strong><br />
Umweltpreis vergeben. Er<br />
ging an die „Fledermausgruppe“<br />
der Grundschule<br />
Riedelbacher, die die Schule<br />
zur „Fledermausfreundlichen<br />
Schule“ gemacht hat,<br />
und an die Kindertagesstätte<br />
Eigensinn. Diese hat die Initiative<br />
„Plastikfreie Brotdose“<br />
gestartet, mit der Plastikmüll<br />
reduziert werden soll.<br />
as
8 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Christoph<br />
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<strong>Weilroder</strong> Narren eroberten<br />
„Burg Esser“ im Handstreich<br />
Trotz Gegenwehr: Am Ende half nur die Kapitulation<br />
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Zu spät, die Narren kommen: Nach hartem Kampf ums Rathaus<br />
blieb am Ende doch nur die Kapitulation.<br />
Foto: as<br />
Weilrod. Selbst mit absoluter<br />
Mehrheit gegen heranstürmende<br />
Horden böser<br />
Mächte gesicherte Bastionen<br />
können einmal in die Situation<br />
aufgeben zu müssen,<br />
kommen. Einmal im Jahr,<br />
beim Rathaussturm am 11. 11,<br />
so gegen 11.11 Uhr. Buchstäblich<br />
bis zur letzten Kamelle<br />
versuchten Bürgermeister<br />
Götz Esser und seine Getreuen<br />
das Unabwendbare<br />
abzuwenden, was trotz markiger<br />
Abmahnungen der in<br />
einer roten Gardeuniform<br />
dem Anlass entsprechend<br />
gewandeten Rathausherrschaft<br />
aber schief ging. Zu<br />
groß war die Übermacht der<br />
mit Geschrei und Konfetti<br />
speienden Handkanonen<br />
über die Treppe heraufstürmenden<br />
Truppen. Selbst<br />
die vor lauter Verzweiflung<br />
aufgestiegene Luftwaffe<br />
mit Markus Hammer im<br />
Cockpit, der in schlichtes<br />
Fledermausschwarz gehüllt<br />
war und den Batman gab,<br />
konnte den Niedergang<br />
nicht verhindern und ergab<br />
sich kräppelschmausend<br />
den Siegermächten. Dass<br />
der 1. Beigeordnete Peter<br />
Michel um Gnade bittend<br />
vom Balkon die weiße Fahne<br />
schwenkte, konnte die längst<br />
verlorene Schlacht ums Rathaus<br />
auch nicht mehr zum<br />
Sieg ummünzen. Doch der<br />
Bürgermeister wäre nicht<br />
der Bürgermeister, hätte er<br />
den Schlüssel nicht bis zum<br />
bitteren, aber mit Knollen<br />
versüßten Ende mit Zähnen<br />
und Klauen verteidigt. Aber<br />
alles Zerren und Zetern half<br />
nichts, am Ende saß „Ritter<br />
Abu“ alias Axel Buhlmann<br />
am längeren Hebel.<br />
Derweil skandierten vor dem<br />
Rathaus, das längst zu einem<br />
Käfig voller Narren geworden<br />
war – was für manchen,<br />
der außerhalb der 5. Jahreszeit<br />
dort unbehelligt seinem<br />
Broterwerb nachgeht, keine<br />
Neuigkeit war – die Horden<br />
des Frohsinns „Weilrod, Helau!“,<br />
solange, bis der Bürgermeister<br />
auch den letzten Widerstandswillen<br />
fahren ließ<br />
und die Kasse öffnete. Geld<br />
war keins drin, dafür aber 111<br />
lecker gefüllte, mit Konfetti<br />
belegte Kräppel. An denen<br />
stärkten sich die närrischen<br />
Kohorten der Emmershäuser<br />
Feuerwehr, die Krankenschwestern<br />
der „Laats Eeser“<br />
aus Altweilnau und die Hasselbacher<br />
Gardetanzgruppe<br />
bis nichts mehr da war, außer<br />
von den Weiltalrehlein gegrillte<br />
Bratwurst. as
Ehrgeizige Generation „Ü80“:Alle wollen<br />
irgendwann als „Ü90-er“ auf die Bühne<br />
Gute Stimmung beim Seniorennachmittag der ältesten <strong>Weilroder</strong> - 120 verbrachten drei kurzweilige Stunden<br />
Weilrod. Die Brauchtumsgruppe<br />
Fejo aus Grävenwiesbach<br />
weiß genau, dass<br />
man mit Speck Mäuse fängt<br />
und mit zeitgenössischem<br />
Liedgut Zeitgenossen. Irgendwann<br />
würden sie schon<br />
anfangen mitzusingen. Als<br />
Gitte mit ihrem Rex 1963<br />
von der Geburtstagsparty<br />
der kleinen Jane, die gerade<br />
18 geworden war, kommend,<br />
turtelnd durch den<br />
dunklen Stadtpark ging, wo<br />
die Laternen bereits ausgegangen<br />
waren, wippte schon<br />
der eine oder andere Fuß<br />
unterm Tisch und viele zur<br />
<strong>Weilroder</strong> „Ü-80“-Party ins<br />
Kulturforum gekommene<br />
Senioren erwiesen sich auch<br />
recht textsicher, denn zu Beginn<br />
der goldenen Schlager-<br />
60er dürften die meisten der<br />
im Saal versammelten, mindestens<br />
80-Jährigen bereits<br />
im bossanovafähigen Alter<br />
gewesen sein.<br />
Die Musik stand im Mittelpunkt<br />
des traditionellen<br />
Altennachmittags, der nach<br />
Jahren adventlicher Prägung<br />
nun im Herbst angekommen<br />
ist, der ja auch seine<br />
schönen Tage hat. Einen<br />
solchen verbrachten die<br />
120 Gäste am Samstag bei<br />
Die Laubacher Alphornbläser begeisterten ihr betagtes Publikum<br />
mit ungewöhnlichen Klängen.<br />
Traditionell werden bei der „Ü80-Party“ die Besucher „90plus“ besonders geehrt. Sieben waren gekommen,<br />
der achte nicht, da er daheim selbst seinen 90. Geburtstag feiern musste. Fotos: as<br />
allerbester Stimmung und<br />
leckerem Kuchen. Wenn<br />
man einmal von einem Altersdurchschnitt<br />
von 84 Jahren<br />
ausgeht, saßen da locker<br />
10000 Jahre ganz locker und<br />
fröhlich über alte Zeiten<br />
plauschend beisammen. Das<br />
Rezept ist eigentlich ganz<br />
einfach, wie die Cratzenbacherin<br />
Irene Holl meinte.<br />
Sie ist gerade im erlauchten<br />
Kreis der „Ü90“-Gruppe angekommen<br />
und weiß auch<br />
warum: „Es kommt nicht darauf<br />
an, wie alt du bist, sondern<br />
darauf, wie du alt bist.“<br />
Sieben Super-Oldies mit<br />
der Neun vorne waren von<br />
Erika Schmitt, Chefin des<br />
Seniorenbeirates, und Parlamentsvorsteher<br />
Mario Lauth<br />
zur besonderen Ehrung auf<br />
die Bühne geleitet worden.<br />
Die ist immer wieder ein Höhepunkt<br />
des Nachmittags.<br />
Diesmal erhielten Präsente<br />
Irene Holl (90, Cratzenbach),<br />
Gertrud Müller (90,<br />
Hasselbach), Gertrud Uhrig<br />
(92, Niederlauken), Karl<br />
Bös (93, Hasselbach), Heinz<br />
Laubner (93, Finsternthal),<br />
Ella Jäger (96, Altweilnau)<br />
und Johanna Rühl (96, Rod<br />
an der Weil). Auf der Bühne<br />
wäre auch noch ein Stuhl für<br />
Willi Stamm frei gewesen,<br />
der aber entschuldigt war,<br />
er wurde nämlich gerade 90<br />
und feierte daheim in Niederlauken<br />
selbst.<br />
Im Zuge des dreistündigen<br />
Programms jagte ein Höhepunkt<br />
den nächsten. Die<br />
Laubacher Alphornbläser<br />
hatten den Reigen der musikalischen<br />
Darbietungen eröffnet,<br />
dann sang die Gruppe<br />
Fejo Schlager und von „der<br />
Köhler-Bärbel ihr’m Herd“<br />
und auch der im Kulturforum<br />
gastgebende MGV Liederkranz<br />
erfreute mit einer<br />
9<br />
Mischung seniorengerechten<br />
Liedgutes. Ganz andere<br />
Töne schlugen die beiden<br />
afghanischen Musiker Ustad<br />
Ghulan Hussein auf seiner<br />
Robab, einem afghanischen<br />
Saiteninstrument aus Maulbeerholz,<br />
und Mirwas Neda<br />
mit seinem Tabla genannten<br />
Trommelset an. Die beiden<br />
von Pfarrer i.R. Heinrich<br />
Siebert vermittelten Musiker<br />
zählen zu den besten ihrer<br />
Zunft in Deutschland, Ustad<br />
Ghulan Hussein sogar weltweit.<br />
Unterstützt wurde ihr<br />
Auftritt von einer spontan<br />
improvisierten Tanzdarbietung<br />
der afghanischen Gebrüder<br />
Mohammed, Sabor,<br />
Hammed und Chaled Amiri.<br />
Die vier, teils in Ausbildung,<br />
arbeiten im Usinger Land als<br />
Schreiner, Elektriker, Bäcker<br />
und Schneider und sind, wie<br />
Siebert erklärte, hervorragend<br />
integriert, suchen aber<br />
ein Haus oder eine Wohnung.<br />
Vielleicht, so Sieberts<br />
Hoffnung, finde sich ja im<br />
Publikum jemand, der da<br />
helfen könne. Etwas Werbung<br />
in eigener Sache sei da<br />
wohl erlaubt.<br />
as
10 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
In Altweilnau geht niemand verloren, wenn<br />
doch, wird er von den Mantrailern gefunden<br />
Der Verein „Mantrailer Hochtaunus“ hat Altweilnau für sich als perfekt geeignetes Übungsterrain entdeckt<br />
Altweilnau. Die Altweilnauer<br />
werden sich vielleicht<br />
gewundert haben, dass in<br />
letzter Zeit vermehrt Menschen<br />
in gelben Jacken mit<br />
Hunden an langer Leine vorneweg,<br />
unterwegs sind.<br />
Die Erklärung: Bei den<br />
Herrchen und Frauchen<br />
handelt es sich um Mitglieder<br />
des Vereins „Mantrailer<br />
Hochtaunus“, die mit ihren<br />
Hunden die Fährtenarbeit in<br />
bewohntem Gebiet trainieren.<br />
Mantrailing kommt aus<br />
dem Englischen und bedeutet:<br />
Menschensuche. „Wir<br />
sind nicht von Polizei sondern<br />
betreiben es sportlich,<br />
sind aber dennoch jederzeit<br />
bereit zu helfen, wenn Not<br />
am Mann ist. Wir müssen<br />
mit den Hunden viel üben,<br />
damit sie im Notfall ihre hervorragende<br />
Nase gut einsetzen<br />
und vermisste Personen<br />
auch finden können“, sagt<br />
Heike Fedorov. Meistens<br />
können die Hunde das sehr<br />
gut, auch noch nach einem<br />
Tag. Nur Menschen, die<br />
Führer der Hunde, können<br />
sie nicht so richtig lesen. Oft<br />
schubsen sie den Hund weiter,<br />
obwohl der sagt: „Nein,<br />
hier geht es nicht entlang“.<br />
Suche beendet - die Zielperson ist gefunden. Gleich wird der Hund<br />
zur Belohnung ein „Leckerli“ bekommn. <br />
Foto: hf<br />
Die Mantrailer benötigen<br />
Wege, Gassen, Einfahrten,<br />
Abzweigungen, Waldwege,<br />
alles, wo Hund und Führer<br />
gefordert sind. Das alles finden<br />
sie in Altweilnau.<br />
Und so funktioniert es: Bevor<br />
es los geht, versteckt der<br />
Trainer eine Person. Der<br />
Hund wird in der Zeit für<br />
seinen Arbeitseinsatz vorbereitet,<br />
um auf die Spur der<br />
vermissten Person angesetzt<br />
zu werden. Er bekommt ein<br />
Geschirr angelegt, seinen<br />
Arbeitsanzug, der nur für<br />
das Suchen benutzt wird; er<br />
weiß dann: „Jetzt fängt die<br />
Arbeit an“.<br />
Von der zu suchenden Person<br />
bekommt er nun einen<br />
„Geruch“ vor die Nase gehalten,<br />
dass kann eine Mütze,<br />
ein Schal, der Autoschlüssel<br />
oder ein Taschentuch sein<br />
und an langer Leine geht die<br />
Suche los. Die Kommandos,<br />
die er beim Riechen und Loslaufen<br />
bekommt, sind nur für<br />
diese Arbeit einzusetzen. Die<br />
Suchlänge liegt je nach Ausbildungsstand<br />
des Hundes<br />
bei 300 bis 700 Metern. Hat<br />
der Hund seine Person gefunden,<br />
wird er gelobt und<br />
bekommt als Belohnung ein<br />
Leckerli, sein Lieblingsfutter.<br />
Der Hund geht dann glücklich<br />
und entspannt zurück<br />
zum Ausgangspunkt. Irritiert<br />
sind die Hunde, wenn sie in<br />
Altweilnau bei der „Bettelfrau“<br />
vorbeikommen. „Da<br />
sitzt doch jemand mit Kopftuch“,<br />
also hin. Aber schnell<br />
merken sie: „Fehlalarm!“<br />
Heike Fedorov sagt: „Hervorragende<br />
Voraussetzungen<br />
für unsere Arbeit finden wir<br />
in Altweilnau Die Menschen<br />
sind den Hunden und uns<br />
gegenüber aufgeschlossen,<br />
das freut uns. Sie bringen<br />
der versteckten Person auch<br />
mal einen Kaffee, lassen uns<br />
in ihre Höfe rein und dieses<br />
Jahr im März, am Reinigungstag<br />
des Ortes, bekamen<br />
wir gleich einen Müllsack in<br />
die Hand gedrückt, weil wir<br />
ja auch in die unwegsamen<br />
Ecken kommen.“ Der Müllsack<br />
wurde dann am Ende<br />
des Aufenthalts der Mantrailer<br />
am Alten Rathaus abgestellt…<br />
Die Gruppe geht mit den<br />
Hunden auch in die Schulen,<br />
Kindergärten, zu Geburtstagsfeiern<br />
und in Altersheime.<br />
„Das nimmt vielen<br />
Kindern die Angst vor Hunden<br />
und die ältere Generation<br />
ist auch glücklich über die<br />
Hundebesuche“, so Fedorov.<br />
Sie hofft, dass sie mit diesem<br />
kleinen Einblick ein wenig<br />
über ihre Arbeit geben konnte,<br />
damit sich niemand wundert,<br />
wenn wieder mal gelbe<br />
Jacken im Ort unterwegs<br />
sind. <br />
mht<br />
„Laats Eeser“ geben den Herren einen Korb<br />
Kartenverkauf für die „Aaleweiler Weiberfassenacht“am 28. <strong>Februar</strong> beginnt am 14. <strong>Januar</strong> online<br />
Altweilnau. Das Jahr neigt<br />
sich dem Ende. Kein Narr ist,<br />
wer nicht jetzt schon an die<br />
kommende Fastnachtssaison<br />
denkt, oder anders ausgedrückt:<br />
Wer ein rechter Narr<br />
ist, denkt am Beginn der 4.<br />
schon an die „5. Jahreszeit“.<br />
Sie naht mit Riesenschritten<br />
und am Donnerstag, 28.<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, ist es für die<br />
Laats-Eeser allerhöchste<br />
Zeit, das Sportlerheim für<br />
die „Aaleweiler Weiberfastnacht“<br />
zu öffnen. Es wird<br />
wieder eine Party, bei der die<br />
Wände wackeln. DJ Richie<br />
wird schon dafür sorgen. Der<br />
Mann erfährt eine Sonderbehandlung,<br />
er darf rein, aber<br />
ansonsten ist die Weiberfassenacht,<br />
der Name sagt es ja<br />
schon, nur etwas für Mädels.<br />
Auf die warten neben fetziger<br />
Mucke jede Menge Überraschungen.<br />
Die Kartenreservierung<br />
ist online bereits ab<br />
14. <strong>Januar</strong> unter laats.eeser@<br />
web.de möglich. Reservierte<br />
Karten müssen am Samstag,<br />
2. <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>, am Eeser-<br />
Mobil in der Weilnauer Str.<br />
5a (vor dem Gerätehaus der<br />
Feuerwehr) abgeholt werden.<br />
Nicht abgeholte Karten<br />
gelangen wieder zurück in<br />
den freien Verkauf, der ab<br />
dem 4. <strong>Februar</strong> im Blumen-/<br />
Geschenkeladen Goll in Altweilnau<br />
stattfindet. as
„Alle Jahre wieder“ ist <strong>Weihnachten</strong>, aber nur<br />
alle zwei Jahre Weihnachtsmarkt in Altweilnau<br />
Die festlich beleuchtete Burg bot wieder eine prächtige Kulisse für das vorweihnachtliche Treiben zu ihren Füßen<br />
Altweilnau. In den schmalen<br />
Gassen des Altweilnauer<br />
Ortskernes konnten die<br />
Besucher des Weihnachtsmarktes<br />
auf Entdeckungsreise<br />
gehen. In den Garagen<br />
und Scheunen unterhalb<br />
des beleuchteten Burgfrieds<br />
hatten die Altweilnauer<br />
Vereine, Gruppen und Privatpersonen<br />
ihre Angebote<br />
aufgebaut. Zum ersten Mal<br />
dabei waren auch Eva Holdefer<br />
und Sonja Breucker mit<br />
ihrer Weihnachtswerkstatt.<br />
Hier konnten die Kinder mit<br />
Filz und Papier Weihnachtliches<br />
basteln. Leo (8) und<br />
Enna (3) ließen sich von<br />
Breucker Sterne und Weihnachtsbäume<br />
auf Metallfolie<br />
vorzeichnen, um sie dann<br />
auszuschneiden und Muster<br />
hineinzuprickeln. Andere<br />
Kinder bastelten unter Anleitung<br />
von Holdefer aus mit<br />
Aquarellfarben eingefärbten<br />
Der Posaunenchor Weilnau/Merzhausen stimmt mit Weihnachtsliedern<br />
auf die Adventszeit ein.<br />
Foto: sns<br />
geölten Papier bunte, kleine<br />
Lampenschirmchen für<br />
Lichterketten. Mit dabei war<br />
auch wieder Sabine Preusser,<br />
die im Alten Rathaus weihnachtliche<br />
Geschichten um<br />
den Raben Krax vorlas. Ein<br />
Stückchen weiter lockten die<br />
„Laats Eeser“ auf ihrer ganz<br />
in Pink gehaltenen „Alm“<br />
mit Hochprozentigem und<br />
leckeren Mix-Getränken.<br />
Gegenüber bei Steffi Weber<br />
und Alice Messinger konnte<br />
man Dekoratives für die<br />
Adventszeit erwerben. Die<br />
Jugendfeuerwehr hatte Schokofrüchte<br />
im Angebot. Aber<br />
auch Kaffee und Kuchen,<br />
Wurstwaren, Gestricktes und<br />
Burgförderverein möchte sich verjüngen<br />
11<br />
Wärmendes, Waffeln und<br />
Gegrilltes fehlten nicht. Als<br />
dann die Dämmerung einsetzte,<br />
kam die stimmungsvolle<br />
Beleuchtung besonders<br />
zur Wirkung. Aber nicht nur<br />
für die Augen und den Geschmack,<br />
auch für die Ohren<br />
wurde Weihnachtliches<br />
geboten. Der Altweilnauer<br />
Frauenchor stimmte Weihnachtslieder<br />
an und die<br />
vier Jungbläser des Posaunenchores<br />
Weilnau/Merzhausen<br />
intonierten „Jingle<br />
Bells“, „Morgen kommt der<br />
Weihnachtmann“ und „Kling<br />
Glöckchen“. Später kamen<br />
dann die erwachsenen Bläser<br />
unter Leitung von Erhard<br />
Reuter an die Reihe. Denn<br />
„Alle Jahre wieder“ ist Weihnachtszeit.<br />
Aber nur alle zwei<br />
Jahre Weihnachtsmarkt in<br />
Altweilnau. Im kommenden<br />
Jahr ist dann wieder Finsternthal<br />
an der Reihe. sn<br />
Vorstand zog positive Jahresbilanz - Neues Burgfest soll wiederholt werden- Müller bleibt 1. Vorsitzende<br />
Altweilnau. Der Kultur- &<br />
Förderkreis Burg Altweilnau<br />
will seinen Altersdurchschnitt,<br />
derzeit 67 Jahre, senken.<br />
Der Vorschlag, Schülern,<br />
Studenten und Auszubildenden<br />
Beitragsfreiheit anzubieten,<br />
fand Zustimmung.<br />
Der Verein zog eine positive<br />
Jahresbilanz. Höhepunkte<br />
waren das Fest zum 20. Jubiläum<br />
im September und das<br />
erstmals zweitägige Burgfest<br />
als Erbe des Pflasterfestes<br />
gemeinsam mit .Sportverein<br />
und Feuerwehr. <strong>2019</strong><br />
soll es am 17. und 18. August<br />
stattfinden. Die Zukunft der<br />
„Hofoper“, bleibt ungeklärt.<br />
Der verstorbene Initiator<br />
Rolf Umbach hat zwar eine<br />
fertige Oper hinterlassen.<br />
Im Einvernehmen mit seiner<br />
Witwe will man die aber<br />
nicht aufführen. Auf große<br />
Resonanz gestoßen sind die<br />
Lesungen und Konzerte. Bei<br />
den Wahlen konnten nicht<br />
alle Posten besetzt werden.<br />
Vorsitzende ist weiterhin Karin<br />
Müller. Der Posten des<br />
zweiten Vorsitzenden bleibt<br />
unbesetzt. Als Kassierer wurde<br />
Ralf Preußer, als Schriftführerin<br />
Sabine Preußer wiedergewählt.<br />
Thomas Götz,<br />
Heidi Friedrich, Ulrich Graf<br />
und Sylvia Knickmann sind<br />
Beisitzer. Mit großem Dank<br />
verabschiedet wurden Marlene<br />
Böff, 15 Jahre 2. Vorsitzende,<br />
Ilse-Marie Buffo, seit 20<br />
Jahren im Vorstand und der<br />
kreative Kopf des Vereins, sowie<br />
Dorothea Demandt, die<br />
nicht mehr kandidierte, aber<br />
als kooptiertes Vorstandsmitglied<br />
bereit stehen will.<br />
Der Verein hat für <strong>2019</strong> viel<br />
vor: Ostermontag, 22. April,<br />
wird es „Spiele rund ums Osterei“<br />
auf der Burg geben. Am<br />
Sonntag, 5. Mai, liest Gisela<br />
Stumm im Gemeindehaus<br />
aus ihrem Lyrik-Buch „Ein<br />
Fenster hast du mir geöffnet“.<br />
Michael Quast konnte für<br />
eine Lesung am Mittwoch,<br />
29. Mai, in der evangelischen<br />
Kirche gewonnen werden.<br />
Die Nachwanderung zum<br />
Bayrhoffer-Brunnen ist am<br />
Freitag, 28. Juli. Beim Autofreien<br />
Weiltal-Sonntag,<br />
4. August, ist der Verein<br />
mit Kinderspielen auf dem<br />
Rewe-Parkplatz in Rod vertreten.<br />
Der Tag des offenen<br />
Denkmals ist am, 8. September,<br />
es folgt am Samstag, 22.<br />
September, ein Improvisations-Theater<br />
im Keller von<br />
Schloss Neuweilnau und am<br />
Samstag, 26. Oktober, ein<br />
Puppentheater für Kinder im<br />
Gemeindehaus. as
12 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
2400 Kilometer Nordic-Walking: <strong>Weilroder</strong><br />
Senioren wären bis nach Moskau gekommen<br />
300 Touren seit Oktober 2012: Jubiläumswanderung rund um Gemünden bei allerschönstem Herbstwetter<br />
Weilrod. Wenn in Weilrod<br />
jemand gut zu Fuß ist, dann<br />
sind es die Senioren. Die<br />
schaffen es locker bis Moskau,<br />
nicht am Stück, aber in<br />
Etappen. Bis zur russischen<br />
Hauptstadt sind es jene<br />
knapp 2400 Kilometer, die<br />
die Nordic-Walking-Gruppe<br />
der Senioren per pedes seit<br />
dem 24. Oktober 2012 zurückgelegt<br />
hat. In genau 300<br />
wöchentlichen Etappen zu<br />
rund acht Kilometern. Zwei<br />
Stunden waren die älteren<br />
Herrschaften jeweils unterwegs,<br />
zusammengenommen<br />
also 600 Stunden, rund 25<br />
Tage rund um die Uhr. Das<br />
musste gefeiert werden, mit<br />
einer Jubiläumstour, bei<br />
der mit 15 Wanderern etwas<br />
mehr Betrieb war als sonst.<br />
„Meist sind wir so um die<br />
zwölf “, sagt Horst Kaunzner<br />
beim Abmarsch in Gemünden.<br />
Er organisiert die<br />
Touren und bemüht sich,<br />
meist neue oder teilweise<br />
neue Routen zu finden.<br />
Kaunzner könnte man in<br />
stockfinsterer Nacht selbst<br />
Bei der 300. Nordic-Walking-Tour der <strong>Weilroder</strong> Senioren fiel die<br />
Strecke, trotz besten Wetters etwas kürzer aus. Foto: as<br />
im Umkreis von Weilrod<br />
überall aussetzen – er würde<br />
immer nach Hause finden...<br />
Das trifft auch auf viele<br />
Stammwanderer zu. Zwar<br />
gibt es niemanden, der alle<br />
300 Touren mitgemacht hat.<br />
Viele sind aber oft am Start.<br />
Bei der Jubeltour waren Gerlinde<br />
Eucker und Christel<br />
Stiebeling dabei, beide hatten<br />
auch die Auftakttour am<br />
24. Oktober 2012 gebucht.<br />
Ausgefallen ist das Nordic<br />
Walking nie: „Wir gehen jeden<br />
Mittwoch, bei jedem<br />
Wetter, das Jahr durch, immer<br />
ab 10 Uhr“, so Kaunzner.<br />
Vergnügungssteuerpflichtig<br />
dürfte das Wetter nicht<br />
immer gewesen sein, bei<br />
der 300. Wanderung aber<br />
schon: „Besser geht es<br />
kaum, wir laufen bei Sonne<br />
durch den bunten Herbstwald“,<br />
schwärmt die Chefin<br />
des Seniorenbeirates, Erika<br />
Schmitt. Sie gehört zu den<br />
eifrigsten Wanderern und<br />
ist durch das Nordic Walking<br />
überhaupt erst auf den<br />
Seniorenbeirat aufmerksam<br />
geworden. Dass die Gruppe<br />
nicht nur sportlich modern<br />
drauf ist, zeigt sich auch<br />
daran, dass sie sich in ihrer<br />
Hochtaunuskreis erfüllt kleine Wünsche<br />
WhatsApp-Gruppe verabredet,<br />
denn die Treffpunkte<br />
sind immer andere.<br />
Trotz besten Wetters fiel die<br />
Jubiläumstour rund um Gemünden<br />
etwas kürzer aus,<br />
denn man wollte die 300.<br />
Tour mit einem Mittagessen<br />
in der „Linde“ feiern. Dort<br />
ließen die Wanderer die letzten<br />
sechs Jahre Revue passieren.<br />
Nicht immer wurde<br />
in Weilrod gewandert. Horst<br />
Kaunzner hatte sich zur Abwechslung<br />
häufig auch Touren<br />
in der Nachbarschaft<br />
ausgedacht, etwa zum Kransberger<br />
Schloss, den Eschbacher<br />
Klippen oder zum<br />
Muna-Lager bei Hundstadt.<br />
„Anfangs hat man uns belächelt,<br />
wenn wir mit unseren<br />
Stöcken losgezogen sind,<br />
aber das hat sich bald gelegt,<br />
als bekannt geworden war,<br />
wie gesund Nordic Walking<br />
ist, gerade im Alter“, freut<br />
sich Schmitt, auf dem richtigen<br />
Weg zu sein und nicht<br />
mehr als „Schiläufer, die ihre<br />
Bretter vergessen haben“ verspottet<br />
zu werden.as<br />
Weihnachtsbeihilfe für bedürftige Kinder und Jugendliche wurde von 25 auf 30 Euro aufgestockt<br />
Hochtaunuskreis. Eine Jahr eine kleine Unterstützung<br />
2018 erhalten rund 3700 Kin-<br />
werden. Dieser entscheidet<br />
Weihnachtsbeihilfe in<br />
für das Weihnachtsfest der und Jugendliche eine dann über die Auszahlung.<br />
Höhe von 30 Euro lässt der geben können und wünsche Weihnachtsbeihilfe.<br />
Die Weihnachtsbeihilfe ist<br />
Hochtaunuskreis im Dezember<br />
eine schöne Vorweihnachts-<br />
Als Familien mit geringem eine freiwillige Leistung, ge-<br />
allen Kindern und zeit“, sagte Kreisbeigeord-<br />
Einkommen gelten diejenisetzliche<br />
Regelungen oder<br />
Jugendlichen bis zum 16. Lebensjahr<br />
zukommen, die sich<br />
im Hilfebezug des Jobcenters<br />
(SGB II) befinden, Leistungen<br />
nete und Sozialdezernentin<br />
Katrin Hechler.<br />
Der Kreistag stellt 112000<br />
Euro zur Verfügung und hat<br />
gen, deren Einkommen nicht<br />
ausreicht, den normalen Lebensunterhalt<br />
zu bestreiten<br />
und unter dem Existenzmini-<br />
ein Anspruch leiten sich hieraus<br />
nicht ab.<br />
Die einmalige Beihilfe in<br />
Höhe von 30 Euro pro Kind<br />
zur Grundsicherung oder der Betrag pro Kind oder mum liegt.<br />
und Jugendlichem wurde<br />
Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />
erhalten.<br />
„Ich freue mich sehr,<br />
dass wir allen Kindern und<br />
Jugendlichem ist in diesem<br />
Jahr um fünf auf nun 30 Euro<br />
erhöht. Das Geld soll helfen,<br />
einen kleinen Wunsch zum<br />
Die Weihnachtsbeihilfe muss<br />
jedes Jahr gemeinsam von der<br />
Ausländerbehörde und dem<br />
Jobcenter Hochtaunus beim<br />
für 2018 genehmigt und wird<br />
entweder zusammen mit der<br />
regulären Sozialleistung in<br />
bar ausbezahlt oder per Bank<br />
Jugendlichen auch in diesem Weihnachtsfest zu erfüllen. Kreisausschuss beantragt überwiesen. htk
13<br />
„Wundervolles Konzert“ mit dem<br />
Posaunenchor Weilnau/Merzhausen<br />
Evangelische Kirche Altweilnau war vollbesetzt<br />
KFZ-Meisterbetrieb<br />
Martin Esser<br />
Der Posaunenchor begeisterte mit seinem Repertoire.<br />
Foto: sn<br />
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und Austausch<br />
• Reifenservice<br />
• Inspektion<br />
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Altweilnau. Beim Herbstkonzert<br />
des Posaunenchors<br />
Weilnau und Merzhausen<br />
war die Altweilnauer Kirche<br />
kein freier Platz mehr übrig..<br />
Der Titel des Abends „What<br />
an wonderful world“ bewies<br />
angesichts Farbenpracht des<br />
Herbstes seine Berechtigung.<br />
Die „Raindrops“, die auf den<br />
Kopf fallen, eine Melodie von<br />
Burt Bacharach, das Lied der<br />
Berge „La Montanara“, Cat<br />
Stevens „Father and Son“, erfüllten<br />
die Erwartungen voll<br />
und ganz. Zu jedem Song gab<br />
das Orchester eine Erklärung<br />
ab, die mal schmunzeln, dann<br />
wieder lachen oder auch<br />
nachdenklich werden ließ.<br />
Die Bilder dazu auf der Leinwand<br />
passten. Sie gaben der<br />
Musik den Rahmen.<br />
So spürte ein jeder Zuhörer<br />
Herzenswärme in sich, als zur<br />
Titelmelodie „What a wonderful<br />
World“ ein neuer Erdenbürger<br />
als Bild erschien.<br />
„Wir wollen heute die Schönheiten<br />
der Natur zeigen und<br />
uns der Schöpfung besinnen“,<br />
erklärte Erhard Reuter,<br />
während auf der Leinwand<br />
eine alte Hand die Weltkugel<br />
in eine junge Hand übergab.<br />
Reuter regte an, die Vielfältigkeit<br />
des Lebens bei einem<br />
Spaziergang zu ergründen,<br />
vor Freude dabei zu singen.<br />
Ja und weil singen nunmal in<br />
der Gemeinschaft viel mehr<br />
Freude macht, hoffte er, dass<br />
die Zuhörer mitsingen.<br />
So laut wie es die Bläser vorgaben,<br />
hätte keiner mithalten<br />
können. Dennoch stimmten<br />
immer mehr in den gemeinsamen<br />
Gesang ein. Was<br />
bei „Oh happy Day“ nicht<br />
schwer fiel. Mit dem Lied der<br />
Beatles „When I‘m sixty four“<br />
blickte der Posaunenchor in<br />
die Zukunft und überlegte,<br />
ob er in späteren Jahren auch<br />
noch gebraucht werde. „Es ist<br />
wichtig, einen Menschen zu<br />
haben, der uns braucht“, erklärte<br />
ein Chormitglied dazu.<br />
Anders, aber keinesfalls leise<br />
kam Karl Heinz Gausepohl,<br />
bekannt als „Carlos“ mit der<br />
Gitarre daher. Wenn, er die<br />
Saiten zupft und dazu noch<br />
singt, ist Gänsehaut angesagt,<br />
vor allem wenn er dafür emotionsgeladene<br />
Lieder wie<br />
„Imagine“ von John Lennon<br />
und „Wind of change“ von<br />
den Scorpiens aussucht. Eine<br />
Welt ohne Hass und Hunger,<br />
das ist nach wie vor ein<br />
Menschentraum, genau wie<br />
der Wind, der die Veränderungen<br />
in die Welt weht. So<br />
empfanden es auch die vielen<br />
Zuhörer, die dieses „Wonderful-Konzert“<br />
als wunderbares<br />
Gefühl in sich aufnahmen<br />
und mit nach Hause in ihren<br />
Alltag nahmen.msc<br />
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14 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Veranstaltungskalender<br />
Veranstaltungen im <strong>Januar</strong><br />
05.01.<strong>2019</strong> Neujahrswanderung <strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr DGH Gemünden, FFW Weilrod-Gemünden<br />
05.01.<strong>2019</strong> Trauerkaffee<br />
15:00 Uhr Schlosscafé Keth, Fr. Peschke<br />
05.01.<strong>2019</strong> Vorderlader Neujahrsschießen<br />
15:00 Uhr Schützenhaus - Riedelbach<br />
Neujahrsempfang FFW Cratzenbach<br />
06.01.<strong>2019</strong><br />
Feuerwehrgerätehaus Cratzenbach<br />
08.01.<strong>2019</strong> Seniorengymnastik<br />
10:00 Uhr DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
08.01.<strong>2019</strong> Spielenachmittag Senioren<br />
15:00 Uhr EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
09.01.<strong>2019</strong> Senioren Nordic-Walking<br />
10:00 Uhr Seniorenbeirat Weilrod<br />
10.01.<strong>2019</strong> Seniorengymnastik<br />
10:30 Uhr Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Weihnachtsbaumabholung in Cratzenbach<br />
11.01.<strong>2019</strong><br />
Ortsteil Cratzenbach, FFW Cratzenbach<br />
Jahreshauptversammlung Hasselbach<br />
11.01.<strong>2019</strong><br />
Hasselbach - Alte Schule<br />
20:00 Uhr<br />
Frauensingkreis Hasselbach<br />
12.01.<strong>2019</strong><br />
20:00 Uhr<br />
15.01.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
16.01.<strong>2019</strong><br />
09:30 Uhr<br />
16.01.<strong>2019</strong><br />
10:00Uhr<br />
7.01.<strong>2019</strong><br />
10:30 Uhr<br />
18.01.<strong>2019</strong><br />
20:00 Uhr<br />
19.01.<strong>2019</strong><br />
8:00 Uhr<br />
22.01.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
22.01.<strong>2019</strong><br />
15:00 Uhr<br />
22.01.<strong>2019</strong><br />
16:00 Uhr<br />
23.01.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Feuerwehrgerätehaus Hasselbach,<br />
Freiwillige Feuerwehr Hasselbach<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Elterncafe Weilrod<br />
Pfarrscheune Weilrod<br />
Aktivitätenhaus / Familienzentrum Weilrod<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Jahreshauptversammlung FFW Riedelbach<br />
Feuerwehrgerätehaus - Riedelbach,<br />
FFW Riedelbach<br />
Weihnachtsbaumabholung in Hasselbach<br />
Ortsteil Hasselbach,<br />
JugendFeuerWehr Hasselbach<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Spielenachmittag Senioren<br />
EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
Literaturkreistreffen<br />
DGH Niederlauken<br />
Aktivitätenhaus / Familienzentrum Weilrod<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
24.01.<strong>2019</strong><br />
10:30 Uhr<br />
25.01.<strong>2019</strong><br />
20:00 Uhr<br />
26.01.<strong>2019</strong><br />
17:00 Uhr<br />
04.02.<strong>2019</strong><br />
15:00 Uhr<br />
29.01.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
30.01.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
31.01.<strong>2019</strong><br />
10:30 Uhr<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Jahreshauptversammlung Feuerwehr<br />
Feuerwehr Niederlauken<br />
Lesung Ursula Flacke "Der goldene Palast"<br />
Evangelisches Gemeindehaus - Altweilnau<br />
Kultur & Förderkreis Burg Altweilnau<br />
Erzähl-Kaffee<br />
DGH Niederlauken, Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Veranstaltungen im <strong>Februar</strong><br />
01.02.<strong>2019</strong><br />
14:00 Uhr<br />
01.02.<strong>2019</strong><br />
19:30 Uhr<br />
01.02.<strong>2019</strong><br />
20:00 Uhr<br />
02.02.<strong>2019</strong><br />
15:00 Uhr<br />
05.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
06.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
07.02.<strong>2019</strong><br />
10:30 Uhr<br />
09.02.<strong>2019</strong><br />
14:30 Uhr<br />
10.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
10.02.<strong>2019</strong><br />
10:33 Uhr<br />
12.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
12.02.<strong>2019</strong><br />
15:00 Uhr<br />
13.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
14.02.<strong>2019</strong><br />
10:30 Uhr<br />
15.02.<strong>2019</strong><br />
19:51 Uhr<br />
16.02.<strong>2019</strong><br />
14:00 Uhr<br />
Öffnung des <strong>Weilroder</strong> Archivs<br />
DGH Emmershausen, Geschichtsverein Weilrod<br />
Wie alt ist Altweilnau wirklich?<br />
Branko´s Golfrestaurant<br />
Geschichtsverein Weilrod e.V.<br />
Generalversammlung FFW Oberlauken<br />
Feuerwehrgerätehaus Oberlauken<br />
Trauerkaffee<br />
Schlosscafé Keth, Fr. Peschke<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
20. Altweilnauer Waldcrosslauf<br />
Sportlerheim Altweilnau<br />
Lauf & Triathlon Abteilung des TuS Weilnau<br />
Kartenvorverkauf Faschingsveranstaltungen<br />
Kulturforum Hochtaunus, Liederkranz<br />
Kartenvorverkauf Fasching Emmershausen<br />
Feuerwehrgerätehaus, FFW Emmershausen<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Spielenachmittag Senioren<br />
EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Fremdensitzung Altweilnau<br />
Sportlerheim Altweilnau<br />
Öffnung des <strong>Weilroder</strong> Archivs<br />
DGH Emmershausen<br />
Geschichtsverein Weilrod e.V.
15<br />
16.02.<strong>2019</strong><br />
15:00 Uhr<br />
16.02.<strong>2019</strong><br />
19:51 Uhr<br />
17.02.<strong>2019</strong><br />
14:01 Uhr<br />
19.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
20.02.<strong>2019</strong><br />
9:30 Uhr<br />
23.02.<strong>2019</strong><br />
19:11 Uhr<br />
23.02.<strong>2019</strong><br />
14:11 Uhr<br />
Unterhebelrepetiererschießen<br />
Schützenhaus - Riedelbach<br />
Fremdensitzung Altweilnau<br />
Sportlerheim Altweilnau<br />
TuS Weilnau und FFW Altweilnau<br />
T<br />
Kinderfasching Emmershausen<br />
DGH Emmershausen<br />
SV Frisch auf Emmershausen<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Elterncafe Weilrod<br />
Pfarrscheune Weilrod<br />
Aktivitätenhaus / Familienzentrum Weilrod<br />
Faschingssitzung "Backes goes to Hollywood"<br />
Kulturforum Hochtaunus<br />
Liederkranz Hasselbach<br />
Kinderfasching Altweilnau<br />
Sportlerheim Altweilnau, TuS Weilnau<br />
23.02.<strong>2019</strong><br />
20:11 Uhr<br />
24.02.<strong>2019</strong><br />
15:11 Uhr<br />
26.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uh<br />
26.02.<strong>2019</strong><br />
16:00 Uhr<br />
27.02.<strong>2019</strong><br />
10:00 Uhr<br />
Fremdensitzung Emmershausen<br />
DGH Emmershausen, FFW Emmershausen<br />
Kräppel-Kaffee "Backes goes to Hollywood"<br />
Kulturforum Hochtaunus<br />
Liederkranz Hasselbach<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Literaturkreistreffen<br />
DGH Niederlauken<br />
Aktivitätenhaus / Familienzentrum Weilrod<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Geburtstage im<br />
<strong>Januar</strong><br />
Reinhilde Mohr<br />
90. Jahre, 04.01.<br />
Riedelbach<br />
Lotti Schmidt<br />
85. Jahre, 04.01.<br />
Rod an der Weil<br />
Irmtraud Sommer<br />
85. Jahre, 04.01.<br />
Rod an der Weil<br />
Rainer Wissig<br />
70. Jahre, 05.01.<br />
Finsternthal<br />
Elsbeth Uhrig<br />
80. Jahre, 07.01.<br />
Gemünden<br />
Dieter Stotz<br />
80. Jahre, 10.01.<br />
Altweilnau<br />
Isolde Löhr<br />
80. Jahre, *10.01.<br />
Rod an der Weil<br />
Renate Pospischil<br />
75. Jahre, 11.01.<br />
Altweilnau<br />
Lieselotte Zimmer<br />
70. Jahre, *11.01.<br />
Riedelbach<br />
Irmtraud Müller<br />
70. Jahre, 19.01.<br />
Rod an der Weil<br />
Inge Klenk<br />
70. Jahre, 21.01.<br />
Riedelbach<br />
Ursula Anschütz<br />
70. Jahre, 24.01.<br />
Mauloff<br />
Margarete Kretschmer<br />
90. Jahre, 28.01.<br />
Neuweilnau<br />
Waltraud Sohn<br />
70. Jahre, 28.01.<br />
Hasselbach<br />
Georg Zosel<br />
70. Jahre, 29.01.<br />
Emmershausen<br />
Geburtstage im<br />
<strong>Februar</strong><br />
Werner Eisner<br />
70. Jahre, 04.02.<br />
Hasselbach<br />
Erhard Zimmer<br />
70. Jahre, 04.02.<br />
Niederlauken<br />
Evelyne Murowski<br />
70. Jahre, 04.02.<br />
Mauloff<br />
Liesa Weber<br />
80. Jahre,10.02.<br />
Niederlauken<br />
Jürgen Faulhaber<br />
70. Jahre, 10.02.<br />
Riedelbach<br />
Sigrid Daniel<br />
75. Jahre, 11.02.<br />
Niederlauken<br />
Dr. Bernd Joachim Scriba<br />
75. Jahre, 14.02.<br />
Mauloff<br />
Horst Keimerl<br />
85. Jahre, 15.02.<br />
Altweilnau<br />
Elke Herrmann<br />
70. Jahre, 15.02.<br />
Altweilnau<br />
Lydia Velte<br />
95. Jahre, 20.02.<br />
Cratzenbach<br />
Ursula Hartmann<br />
80. Jahre, 20.02.<br />
Gemünden<br />
Inge Baumann<br />
80. Jahre, 20.02.<br />
Riedelbach<br />
Emil Schmidt<br />
80. Jahre, 23.02.<br />
Niederlauken<br />
Hagen von Bloh<br />
70. Jahre, 23.02.<br />
Niederlauken<br />
GSiegfried Hellstern<br />
75. Jahre, 27.02.<br />
Neuweilnau
16 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Den Neuweilnauer Weihnachtsmarkt wirft<br />
auch Nieselregen nicht aus der Erfolgsspur<br />
Auch in fünfter Auflage entfaltete der Adventsmarkt auf Schloss Neuweilnau überregionale Anziehungskraft<br />
Neuweilnau. Die ersten<br />
vier Weihnachtsmärkte auf<br />
Schloss Neuweilnau fanden<br />
bei meist gutem Wetter statt.<br />
Der fünfte am Samstag vor<br />
dem 2. Advent nicht. Zeitweise<br />
fiel kalter Nieselregen.<br />
Und dennoch erbrachte auch<br />
dieser Weihnachtsmarkt den<br />
Beweis, dass das vorweihnachtliche<br />
Getümmel im<br />
Schloss bei jedem Wetter seinen<br />
Reiz hat: Es war „voll wie<br />
immer“.<br />
Erst tröpfelte es etwas von<br />
oben. Und von unten, denn<br />
wer am frühen Samstagnachmittag<br />
im schütteren<br />
Besucherstrom den Berg<br />
zum Neuweilnauer Weihnachtsmarkt<br />
im Schloss<br />
hinauf stapfte, hatte genug<br />
Zeit, darüber nachzudenken,<br />
ob es sich bei diesem<br />
Schmuddelwetter überhaupt<br />
lohnt, den Aufstieg fortzusetzen.<br />
Manch einer dachte<br />
schon so bei sich „Schnell e<br />
Bratworscht, und dann ab<br />
ins Warme“, blieb dann aber<br />
doch länger, denn zumindest<br />
ums Herz wurde es einem<br />
dort oben ganz schnell, wenn<br />
man erst einmal im Schlosshof<br />
stand. Um es kurz zu<br />
machen: Es hat sich gelohnt,<br />
wie immer. Als sich dann die<br />
Dämmerung auf das Schloss<br />
herabsenkte, war drunten im<br />
Tal auch der letzte halbwegs<br />
akzeptable Parkplatz belegt<br />
und Zuspätkommende mussten<br />
die Hoffnung darauf, dass<br />
sicher bald jemand wegfahren<br />
würde, schnell aufgeben.<br />
Wie in den letzten Jahren war<br />
auch wieder ein Shuttle-Bus<br />
im Einsatz, der vor allem den<br />
älteren Marktbesuchern die<br />
Mühe des Aufstiegs abnahm.<br />
Der Markt ist längst zu einer<br />
überregionaler Attraktion in<br />
Kunsthandwerk und Adventsdekoration gab es wie immer in<br />
Hülle und Fülle im Gewölbekeller, der bei dem Schmuddelwetter,<br />
dass droben im Schlosshof zeitweise herrschte, auch eine gute Gelegenheit<br />
zum Aufwärmen bot.<br />
Fotos: as<br />
Der Präsident des Partnerschaftskomitees von Billy Berclau, Alain<br />
Vermote, greift unter Beobachtung durch Ehefrau Genevieve und<br />
Mario Lauth, Vorsitzender der Gemeindevertretung, tief in den<br />
Geschenkesack des Nikolauses. <br />
Fotos: as<br />
der Adventszeit geworden.<br />
Die <strong>Weilroder</strong> wissen das<br />
schon lange und die Gäste<br />
lernten es gleich bei Durchschreiten<br />
des Torbogens:<br />
Das Schloss mit seinem heimeligen<br />
Ambiente ist für<br />
den Weihnachtsmarkt wie<br />
geschaffen. Das stellten auch<br />
Alain und Genevieve Vermote<br />
aus Weilrods bretonischer<br />
Partnerstadt Billy Berclau<br />
fest. Alain ist Präsident des<br />
Partnerschaftskomitees und<br />
hatte sich mit seiner Frau<br />
erstmals aufgemacht, um den<br />
Neuweilnauer Weihnachtsmarkt<br />
zu besuchen. Die beiden<br />
wohnen bei Martina und<br />
Wolf Liebhold und haben<br />
mit ihnen gemeinsam zuvor<br />
schon die Adventsmärkte in<br />
Michelstadt und Erbach besucht<br />
– „kein Vergleich mit<br />
Neuweilnau...“ Dicker konnte<br />
das Kompliment für Neuweilnau<br />
kaum sein.<br />
Das neue Organisationsteam<br />
um Silvia John, Martin Brück<br />
und Tatjana Später-Esser<br />
hatte im Hof, im Torhaus,<br />
im Gewölbekeller und im<br />
Erdgeschoss des Schlosses<br />
Platz für 41 Stände gefunden,<br />
einige mehr als sonst.<br />
Entsprechend groß war das<br />
Angebot an Ess- und Trink-,<br />
sowie Verschenkbarem, aber<br />
auch Wohltätigem, denn an<br />
einigen Ständen wurde nicht<br />
in die eigene Vereinstasche<br />
gewirtschaftet, sondern für<br />
gute Zwecke.<br />
Wärmendes fand in flüssiger<br />
und fester Form reißenden<br />
Absatz, egal ob es knusprige<br />
Flammkuchen waren,<br />
Bratwurst, Matjesbrötchen<br />
mit und ohne selbstgemachten<br />
Kümmel, Kuchen oder,<br />
oder, oder... Es war, als hätten<br />
die Besucher tagelang<br />
gehungert, so rasch gingen<br />
die Vorräte zur Neige. Immer<br />
wieder musste Jörn Eßer,<br />
Vizechef der Feuerwehr, die<br />
mit der Dorfgemeinschaft<br />
Veranstalter des Marktes war,<br />
Nachschub ordern. Auch<br />
beim Kinderpunsch, der<br />
längst nicht nur durch junge<br />
Kehlen rann, klar, viele Besucher<br />
mussten hinterher ja<br />
noch ans Steuer. Auch der<br />
Nikolaus, der unermüdlich<br />
im Schlosshof seine Runden<br />
drehte, hatte gegen 17 Uhr<br />
„schon den dritten Sack leer“.<br />
Seine Geschenke waren begehrt<br />
bei den Kindern, und<br />
ob sich jedes wirklich nur<br />
einmal angestellt hat – wer<br />
will das schon überprüfen...<br />
Aus einem Extrasack durften<br />
auch die Großen sich kleine<br />
„Wärmfläschchen“ ziehen.<br />
Äußerst Stimmungsvoll im<br />
höfischen Ambiente war<br />
auch der Auftritt des Posaunenchors<br />
Weilnau/Merzhausen<br />
unter der Leitung von<br />
Erhard Reuter, mit Weihnachtsliedern<br />
zum Zuhören<br />
und Mitsingen. <br />
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14:00 - 17:00 Uhr.<br />
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Neu-Anspacher und<br />
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wünschen Ihnen<br />
frohe <strong>Weihnachten</strong><br />
und ein erfolgreiches,<br />
gesundes neues Jahr.<br />
Wir wünschen allen<br />
ein frohes und besinnliches<br />
Weihnachtsfest<br />
sowie einen guten Rutsch<br />
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Frohe <strong>Weihnachten</strong><br />
und einen guten Rutsch<br />
ins neue Jahr.<br />
Danke<br />
für die gute<br />
Zusammenarbeit<br />
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Fröhliche <strong>Weihnachten</strong> und ein<br />
gesundes, erfolgreiches Neues Jahr<br />
wünscht die Steuerberatung<br />
Jochen Maurer und Mitarbeiter.<br />
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Danke für die gute Zusammenarbeit<br />
im vergangenen Jahr und das<br />
erwiesene Vertrauen.<br />
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Jochen Maurer<br />
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ein wundervolles und<br />
gemütliches Weihnachtsfest.<br />
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Kommen Sie alle gut<br />
in das Jahr <strong>2019</strong>!<br />
Wir danken unseren Kunden für die angenehme<br />
Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und wünschen Ihnen sowie allen<br />
Bekannten und Freunden eine frohe Weihnacht und viel Glück<br />
und Erfolg im neuen Jahr.<br />
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Das Team der Esser Druck & Medien GmbH bedankt sich<br />
für die gute Zusammenarbeit und wünscht allen ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches Jahr <strong>2019</strong>.<br />
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Christof<br />
Stiebeling<br />
Wir möchten uns auf diesem Wege<br />
recht herzlich für das<br />
entgegen gebrachte Vertrauen<br />
des vergangenen Jahres bedanken.<br />
Wir alle wünschen Ihnen ein frohes<br />
und ein gutes, vor allem aber<br />
ein gesundes Neues Jahr.<br />
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Christof Stiebeling<br />
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Vertrauen und freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
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für das bisher entgegengebrachte Vertrauen.<br />
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Wir wünschen Ihnen zu <strong>Weihnachten</strong><br />
besinnliche Stunden<br />
für das neue Jahr<br />
Glück, Gesundheit und Erfolg<br />
und bedanken uns herzlichst für Ihr<br />
Vertrauen und Ihre Treue.<br />
23. und 24. Dezember geschlossen<br />
25. Dezember geöffnet bis 16:00 Uhr<br />
26. Dezember ganztags geöffnet<br />
27. Dezember geschlossen<br />
28. bis 30. Dezember ganztags geöffnet<br />
31. Dezember ab 18:00 Uhr geöffnet<br />
Wir gönnen uns ein wenig Ruhe und somit ist<br />
unser Landgasthof vom 01. bis 14.01.<strong>2019</strong> geschlossen.<br />
Wir wünschen unseren Kunden eine besinnliche und friedvolle<br />
Weihnachtszeit und möchten uns ganz herzlich für das uns<br />
entgegengebrachte Vertrauen im vergangenen Jahr bedanken.<br />
Wir freuen uns, auch im kommenden Jahr weiterhin mit Ihnen<br />
zusammenarbeiten und gemeinsame Ziele erreichen zu können.<br />
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Wir wünschen frohe <strong>Weihnachten</strong> verbunden<br />
mit bestem Dank für die gute Zusammenarbeit<br />
und allen guten Wünschen für das neue Jahr!<br />
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24 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Der Roder Weihnachtsmarkt<br />
wird von Jahr zu Jahr beliebter<br />
21 Stände im Hof der alten Försterei sorgten für ein breites Angebot<br />
Rod an der Weil. Der Roder<br />
Weihnachtsmarkt ist sehr<br />
beliebt bei Besuchern, wie<br />
auch bei den Anbietern. Rekordverdächtige<br />
21 Stände<br />
haben sich im Hof des Alten<br />
Forsthauses in Rod an der<br />
Weil gruppiert und damit ein<br />
noch größeres Angebot geschaffen<br />
als in den Vorjahren.<br />
Mit beim Roder Weihnachtsmarkt<br />
dabei waren einige<br />
neue Anbieter, wie Marktmeisterin<br />
Carola Mörsch<br />
von der Sängervereinigung<br />
Rod an der Weil berichtete.<br />
Erstmals dabei war die<br />
<strong>Weilroder</strong> Pfadfindergruppe.<br />
Hier konnten sich Kinder<br />
oder auch Erwachsene ihre<br />
eigene Kerze gestalten. Unter<br />
Aufsicht und Anleitung<br />
von Günter Hafeneger tauchten<br />
die Mädchen und Jungs<br />
einen weißen Kerzenrohling<br />
je nach Geschmack abwechselnd<br />
in flüssiges rotes,<br />
grünes oder gelbes Wachs<br />
und ließen so verschiedene<br />
Streifenmuster entstehen.<br />
Der dafür entrichtete Obolus<br />
fließt zur Hälfte an die afrikanische<br />
Partnerschule der<br />
Grundschule im Weiltal. An<br />
Der Nikolaus verteilte Präsente an die Kinder der Kindergartens<br />
EigenSinn, die sie zur Markteröffnung gesungen haben. Foto: sn<br />
den anderen Ständen konnten<br />
die Besucher weihnachtliche<br />
Dekoration oder Geschenke<br />
erwerben: Genähtes<br />
und Gestricktes, Florales und<br />
Schmuck, Liköre und Marmeladen,<br />
Honig und Kerzen,<br />
Kunsthandwerk rund um<br />
Katze und Hund.<br />
Für die Versorgung der Besucher<br />
mit Essen und Getränken<br />
waren vor allem die<br />
Roder Vereine zuständig.<br />
Gesangverein, Freiwillige<br />
Feuerwehr, Heimat- und<br />
Brauchtumsverein sowie die<br />
Sportgemeinschaft Weilrod<br />
hatten Süßes und Herzhaftes,<br />
Kaltes und Warmes im Angebot.<br />
Zum Auftakt des<br />
Weihnachtmarktes hatte<br />
Pfarrer Peter Lehwalder eine<br />
kleine Andacht gehalten. Er<br />
betonte, wie wichtig Schokolade<br />
im Adventskalender<br />
sei, nicht nur für Kinder.<br />
Die Mädchen und Jungs der<br />
Kindertagesstätte EigenSinn<br />
aus Rod hatten Weihnachtslieder<br />
einstudiert, die sie zum<br />
Besten gaben. Anschließend<br />
belohnte sie der Nikolaus mit<br />
kleinen Präsenten. Auch der<br />
Posaunenchor Rod an der<br />
Weil stimmte musikalisch auf<br />
die Adventszeit ein. sn<br />
Niederlaukener<br />
Wehr wandert<br />
Niederlauken. Etwas Bewegung<br />
tut nach den Festtagen<br />
gut. Die Jahresabschlusswanderung<br />
der Feuerwehr<br />
Niederlauken findet in diesem<br />
Jahr am 29. Dezember,<br />
statt. Treffpunkt ist um 14<br />
Uhr am Gerätehaus. Das Ziel<br />
wird erst dann verraten.as<br />
Pokalschießen<br />
der Ortsvereine<br />
Riedelbach. Kurz vor Jahresschluss<br />
lassen es die Riedelbacher<br />
Ortsvereine noch<br />
einmal so richtig krachen.<br />
Das Pokalschießen, der Vereine<br />
findet in diesem Jahr am<br />
28. Dezember ab 15.30 Uhr im<br />
Riedelbacher Schützenhaus<br />
statt. <br />
as<br />
Schützen laufen<br />
ins Blaue<br />
Winden. Auch in Winden ist<br />
ein Jahreswechsel ohne Wanderung<br />
kein richtiger Jahreswechsel.<br />
Der Schützenverein<br />
Winden erwartet alle Wanderfreunde<br />
am 28. Dezember,<br />
17.15 Uhr abmarschbereit und<br />
mit geschnürten Wanderstiefeln<br />
am Schützenhaus. Wo es<br />
hingeht, wird vorerst nicht<br />
verraten.as<br />
Brettl-Jausen und Brez'n für den Brandschutz<br />
Roder Hüttengaudi trägt mit ihrem Erlös dazu bei, dass Ausrüstung für die Feuerwehr gekauft werden kann<br />
Rod an der Weil. Die<br />
„Hüttengaudi“ der Roder<br />
Feuerwehr gehört zum Jahresprogramm<br />
der Wehr. Bis<br />
tief in die Nacht wurde im<br />
Spritzenhaus gefeiert, die<br />
Tische waren weiß-blau dekoriert<br />
und auch die Speisen<br />
waren eher bayerisch.<br />
Gut 50 Besucher waren gekommen,<br />
das war schon mal<br />
mehr, aber viel mehr hätten<br />
auch nicht in den Schulungsraum<br />
und die Disco-Bar mit<br />
DJ „Webster“ hineingepasst.<br />
Die Feuerwehr konnte wieder<br />
viele Stammgäste willkommen<br />
heißen. Die Besucher<br />
griffen die bei frischen<br />
Laugenbrezel und mit bayerischen<br />
Schmankerl belegter<br />
Brettl-Jause tüchtig zu, wohlwissend,<br />
dass mehr Verzehr<br />
auch mehr Erlös bedeutet.<br />
Und mehr Erlös heißt mehr<br />
Brandschutz im Dorf, denn<br />
was die Wehr bei der Hüttengaudi<br />
übrig behält, fließt<br />
in die Anschaffung von Ausrüstung.<br />
Mit Speck, Käse<br />
und Gewürzgurken hatte die<br />
Feuerwehr den Geschmack<br />
der Gäste getroffen. Wer „etwas<br />
Warmes“ brauchte, griff<br />
zur Bockwurst. Einige Gäste<br />
kamen zünftig in Lederhose<br />
oder Dirndl. Man rückte<br />
gerne zusammen oder stand<br />
in Dreierreihen an der Bar.<br />
Raum ist in der kleinsten<br />
Hütte und: Eng ist gemütlich!<br />
Gut, dass sich die Musikberieselung<br />
auf die Bar<br />
beschränkte, so konnten man<br />
sich im großen Schulungsraum<br />
gemütlich unterhalten<br />
und musste sich nicht anschreien.<br />
as
Generationsübergreifendes Basteln schafft<br />
Kommunikation zwischen Jung und Alt<br />
Gemündener Vorschulkinder und Senioren frühstückten, sangen und bastelten im <strong>Weilroder</strong> Familienzentrum<br />
Weilrod. Ein paar Berührungsängste<br />
gab es anfangs<br />
schon: Die Senioren saßen<br />
in der einen Ecke, die Vorschulkinder<br />
in der anderen.<br />
Doch allmählich kamen<br />
immer mehr Senioren ins<br />
Gemündener Dorfgemeinschaftshaus,<br />
sodass doch<br />
zusammengerückt werden<br />
musste. Der Erfolg des von<br />
Kathrin Ehrmann, der Leiterin<br />
des <strong>Weilroder</strong> Familienzentrums,<br />
angestoßenen<br />
generationsübergreifenden<br />
Vormittags war gesichert. Es<br />
dauerte nicht lange, bis alle<br />
Tische altersgemischt besetzt<br />
waren und ein buntes<br />
Stimmengewirr herrschte.<br />
Zuerst wurde gefrühstückt,<br />
wobei sowohl die Senioren,<br />
als auch die fünf Vorschulkinder<br />
des Gemündener<br />
Kindergartens tüchtig zulangten.<br />
„Normalerweise<br />
sind es sieben Vorschulkinder,<br />
zwei sind aber krank“,<br />
sagte Erzieherin Simone<br />
Schild, die mit Andrea Körber<br />
und den „Schlaumäusen“,<br />
so nennt sich die Gruppe, ins<br />
Dorfgemeinschaftshaus gekommen<br />
war.<br />
Es war bereits das dritte Treffen<br />
dieser Art und diesmal<br />
Bunte Pappe, Kleber und Watte – mehr ist nicht nötig, um lustige<br />
Wichtel und Weihnachtsmänner zu basteln. <br />
Foto: as<br />
war es Kathrin Ehrmann<br />
darum gegangen, ältere<br />
und jüngere Menschen zusammen<br />
basteln zu lassen,<br />
schließlich naht die Weihnachtszeit.<br />
„Wir basteln viel<br />
in der Kita, besonders vor<br />
<strong>Weihnachten</strong>“, sagte Schild,<br />
während ihre Kollegin Arbeitsproben<br />
präsentierte:<br />
Aus buntem Karton waren<br />
die Handabdrücke der Kinder<br />
ausgeschnitten oder<br />
mit Nadeln ausgestochen,<br />
„gepickelt“, worden – etwas<br />
Farbe, Klebstoff und Watte<br />
dazu, und fertig sind die kleinen<br />
Wichtel und Nikoläuse.<br />
Die früher weit verbreiteten<br />
Zwetschgenmännchen, bei<br />
denen getrocknete Obststücke<br />
auf ein Drahtgestell<br />
gesteckt und ans Fenster gestellt<br />
wurden, sind etwas aus<br />
der Mode gekommen.<br />
Am Basteln hatten nach dem<br />
Frühstück und dem Singen<br />
von adventlichen Liedern<br />
auch die Senioren Spaß.<br />
„Lasst uns froh und munter<br />
sein“ kannten alle noch.<br />
Je nach Fingerfertigkeit halfen<br />
beim Basteln die Alten<br />
den Jungen oder umgekehrt.<br />
Genau auf diese generationsübergreifende<br />
Interaktion<br />
Im Trauerfall immer für Sie da<br />
Tel: 06083 - 959 05 40<br />
25<br />
war es Ehrmann und den<br />
beiden Erzieherinnen angekommen.<br />
„Viele Kinder<br />
haben heute keine Großeltern<br />
mehr oder sie wohnen<br />
zu weit entfernt, wie<br />
bei den vielen Kindern von<br />
Asylbewerbern, da ist dieser<br />
Kontakt ungemein wichtig“,<br />
freut sich Kathrin Ehrmann,<br />
die die leise Hoffnung hat,<br />
dass sich daraus engere Beziehungen<br />
entwickeln, „vielleicht<br />
ist hier heute ja auch<br />
eine künftige Leihoma dabei...“<br />
Den Kindern hat es jedenfalls<br />
großen Spaß gemacht,<br />
aber auch die Senioren – mit<br />
einer Ausnahme waren es<br />
ältere Damen – bereuten es<br />
nicht, zum Plausch gekommen<br />
zu sein. Christel Nickel<br />
(79) kann sich noch gut erinnern,<br />
wie sie früher mit ihren<br />
Kindern Stroh- und Papiersterne<br />
gebastelt hat, die dann<br />
an den Tannenbaum gehängt<br />
wurden. Als Kind haben sie<br />
und Anneliese Zierath (88)<br />
selbst aber nicht gebastelt.<br />
„Ich bin 1939 geboren, im<br />
Krieg war dafür keine Zeit<br />
und meine Eltern hatten andere<br />
Sorgen“, erzählte Anneliese<br />
Zierath.as<br />
Geprüfter Bestatter<br />
Mitglied im Bundesfachverband<br />
Familiengeführtes Unternehmen seit<br />
über 55 Jahren in Ihrer Nähe.<br />
Erd-, Feuer-, See und Waldbestattungen<br />
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26 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Ausstellung im Heimatmuseum: Der<br />
1. Weltkrieg hat auch in Gemünden gewütet<br />
Bruno Rühl hat zahlreiche Dokumente zusammengetragen, darunter auch Fotos der gefallenen Soldaten<br />
Gemünden. 1914 hatte Gemünden<br />
195 Einwohner. Vier<br />
Jahre später, 1918, waren es<br />
nur noch 107 - 88 weniger,<br />
einerseits wegen der vergleichsweisen<br />
hohen Zahl<br />
der gefallenen, jungen Soldaten,<br />
andererseits aber auch<br />
weil es in den Kriegsjahren<br />
in Gemünden demzufolge<br />
auch nur sehr wenige Geburten<br />
gab und zudem ältere<br />
Bürger starben. Der 1. Weltkrieg<br />
hat also auch in dem<br />
beschaulichen Taunusdörfchen<br />
fürchterlich gewütet<br />
und tiefe Spuren des Leids<br />
hinterlassen. Diese Spuren<br />
versucht Lokalhistoriker<br />
Bruno Rühl in einer dem<br />
Ende des 1. Weltkrieges gewidmeten<br />
Ausstellung im<br />
Heimatmuseum aufzuarbeiten.<br />
Auf den Tag genau<br />
100 Jahre nachdem auf einer<br />
Waldlichtung nördlich von<br />
Paris im „Salonwagen von<br />
Compiègne“ am 11. November<br />
1918 der Waffenstillstand<br />
für die Westfront und das<br />
Ende des Krieges besiegelt<br />
worden war, hatte Rühl ins<br />
alte Gemündener Rathauses<br />
zur Ausstellungseröffnung<br />
eingeladen. Etwa 70 Interessierte<br />
waren gekommen.<br />
Bruno Rühl hatte zuvor vier<br />
Jahre lang in Archiven recherchiert.<br />
Ursprünglich war<br />
Bruno Rühl hat für die Ausstellung zahlreiche Dokumente zusammengetragen.<br />
Hier erläutert er das in einer Vitrine gezeigte Eiserne<br />
Kreuz, mit dem ein Gemündener Soldat im 1. Weltkrieg ausgezeichnet<br />
worden war. <br />
Foto: as<br />
an eine Ausstellung 100 Jahre<br />
nach Ausbruch des Krieges<br />
gedacht, diese Pläne hatten<br />
sich dann aber zerschlagen.<br />
Er wollte sich nun des Endes<br />
des Kriegs widmen. Rühl hat<br />
dazu eine ganze Reihe von<br />
Dokumenten zusammengetragen,<br />
aber auch die Chronologie<br />
des Krieges und<br />
der Ereignisse im 18. und 19.<br />
Jahrhundert, die mit ihren<br />
weitreichenden Folgen dazu<br />
geführt hatten, dass jener<br />
fürchterliche Krieg ausbrechen<br />
und praktisch die ganze<br />
Welt in Brand setzen konnte.<br />
Anfangs sei noch Mann gegen<br />
Mann gekämpft worden.<br />
Dann aber habe der rasante<br />
Fortschritt in der Waffentechnik<br />
mit Panzern, Maschinengewehren,<br />
U-Booten,<br />
Luftwaffe und Giftgas<br />
zu einer entsetzlich brutalen<br />
Eskalation geführt, sagte<br />
Rühl. Er erinnerte an die<br />
Zeit der Mobilmachung im<br />
Sommer 1914, als in Gemünden<br />
die Ernte eingefahren<br />
werden musste und die Männer<br />
zu den Waffen gerufen<br />
wurden, aber auch daran,<br />
dass es zwischen 1900 und<br />
1918 in Gemünden 17 Jugendliche<br />
gegeben hat. 30 Gemündener<br />
seien in den Krieg<br />
gezogen, elf, hauptsächlicht<br />
junge Landser seien gefallen.<br />
Die genaue Zahl der kriegsversehrten<br />
und schwer traumatisierten<br />
Heimkehrer sei<br />
nicht zu ermitteln gewesen,<br />
sagte Rühl.<br />
Die Ausstellung zeigt in bedrückender<br />
Schonungslosigkeit<br />
die Fotos aller Gefallener<br />
und ihre Todesdaten:<br />
Heinrich Stroh (gefallen 5.<br />
November 1918), Friedrich<br />
Nöll (vermisst 3. Oktober<br />
1918), Wilhelm Uhrig (gef.<br />
3. Oktober 1918), Adolf Roth<br />
(gef. 7. Juli 1918), Karl Retter<br />
(gef. 24. April 1918), Wilhelm<br />
Sorg (gef. 14. September<br />
1918), Adolf Nöll (gef. 3. Mai<br />
1918), Karl Raabe (gef. 22.<br />
April 1916), Wilhelm Rieck<br />
(gef. 7. November 1915),<br />
Theodor Rühl (gef. 12. März<br />
1915) und Karl Pauli (gef. 28.<br />
August 1914).<br />
Zu sehen sind in der Ausstellung<br />
auch einige Notenblätter<br />
von Liedern, die der<br />
damalige Gemündener Chor<br />
„Arion“ in seinem Repertoire<br />
hatte und die den Krieg<br />
zum Inhalt hatten: „Soldatenabschied“,<br />
„Das Heldengrab“<br />
und „Gebet vor der<br />
Schlacht“.<br />
Die Ausstellung ist nach Anmeldung<br />
bei Bruno Rühl,<br />
Tel. 06083-1060 oder 0175-<br />
3470465 zu sehen.as<br />
Waldweihnacht der Gemündener Landfrauen<br />
Am Donnerstag, 20. Dezember, treffen sich die Teilnehmer um 17 Uhr zum Abmarsch am Heimatmuseum<br />
Gemünden. In diesem Jahr<br />
veranstalten die Gemündener<br />
Landfrauen ihre 16.<br />
Waldweihnacht. Die vorweihnachtliche<br />
Feier mitten<br />
im Wald wird in jedem Jahr<br />
von vielen älteren Bürgern,<br />
aber auch Familien mit Kindern<br />
besucht und wegen<br />
ihrer Gemütlichkeit geliebt.<br />
.Am Donnerstag, 20. Dezember<br />
treffen sich die Gemündener<br />
wieder an der<br />
weihnachtlich geschmückten<br />
Tanne am „Lehnchen“ hoch<br />
über dem Dorf. Beginn ist<br />
um 18 Uhr. Treffpunkt ist<br />
um 17 Uhr am Heimatmuseum<br />
. Jeder bringt wie immer<br />
etwas zum Trinken und<br />
Weihnachtsgebäck mit. Auch<br />
Ortsunkundige müssen nicht<br />
fürchten, sich zu verlaufen.<br />
Der Weg zum „Lehnchen“<br />
auf dem Höhenrücken zwischen<br />
Rod und Gemünden<br />
ist mit Hunderten kleinen<br />
Laternen beleuchtet as
Fische und Fliesen sind für Klaus-Peter<br />
Stamm von tiefergehender Bestimmung<br />
Der Gemündener Handwerksmeister hat sein eigenes Entwicklungshilfeprojekt in Kenia und Äthiopien gestartet<br />
Gemünden. Wer einem<br />
Mann einen Fisch gibt, hilft<br />
ihm einmal, wer ihn das Fischen<br />
lehrt, hilft ihm ein<br />
Leben lang. Dieser Satz des<br />
chinesischen Philosophen<br />
Konfuzius lieferte rund 500<br />
Jahre vor Christi eine Art<br />
Blaupause für Entwicklungshilfe.<br />
Der <strong>Weilroder</strong> Klaus-<br />
Peter Stamm macht genau<br />
das, allerdings nicht mit Fischen,<br />
sondern mit Fliesen.<br />
Klaus-Peter Stamm ist ein<br />
Mann, der nicht nur vom<br />
Helfen redet, er tut es einfach<br />
und hat so etwas wie ein eigenes<br />
Entwicklungshilfeprogramm<br />
gestartet, das gerade<br />
in die zweite Runde geht. Seit<br />
1. Dezember bis zum 20. Dezember<br />
sind bei dem 58-jährigen<br />
selbstständigen Fliesenlegermeister<br />
zwar daheim<br />
in Gemünden Betriebsferien.<br />
Der Chef arbeitet aber trotzdem<br />
weiter in Afrika. Fliesenlegen...<br />
„Mir geht es privat<br />
und wirtschaftlich prima, da<br />
möchte ich etwas abgeben“,<br />
begründet er seine Reise ans<br />
Horn von Afrika, nach Äthiopien.<br />
Wie jeder Handwerker<br />
hat er zwei rechte Hände und<br />
kann vieles, was andere gerne<br />
könnten. Am besten kann<br />
er aber Fliesenlegen. 2014<br />
fiel Stamm bei einem Fest<br />
in der Roder Grundschule<br />
Hans Meisemann, dem Initiator<br />
der Partnerschaft mit<br />
einer Grundschule in Kenia,<br />
in die Hände. Ihn fragte er,<br />
ob er helfen könne und wurde<br />
sofort „verhaftet“ . Also<br />
hat Stamm dann mit seinem<br />
Gesellen David Quandt in<br />
Kenia eine Schultoilette mit<br />
13 Kabinen gefliest. Drei Wochen<br />
dauerte der Arbeitseinsatz<br />
bei extremer Hitze, bei<br />
Klaus-Peter Stamm (oben) und sein Geselle David Quandt (re.)<br />
zeigen, wie Fliesen geht, und bilden zwei afrikanische Helfer im<br />
Handwerk aus, damit sie, wie der junge Mann im Bild unten es<br />
nach ihrer Abreise selbstständig kann. Dazu gehört auch, dass das<br />
„Bohren“ von Löchern in Kacheln auch mit dem Hammer geht,<br />
wenn gerade kein Strom zur Verfügung steht. Fotos: as<br />
dem nicht nur Böden und<br />
Wände gekachelt wurden.<br />
Stamm hat auch noch zwei<br />
jungen Männern das Fliesen<br />
und andere handwerkliche<br />
Fähigkeiten beigebracht, damit<br />
sie, wenn er das Land<br />
wieder verlassen hat, als<br />
Hausmeister in der Schule<br />
arbeiten können. Das nötige<br />
Werkzeug hatte Stamm<br />
(„100 kg Übergepäck,“) mitgebracht<br />
und es blieb auch<br />
in Kenia. Für die private Entwicklungshilfe<br />
wurde Stamm<br />
2014 von der Stiftung der<br />
Taunus Sparkasse mit dem<br />
Bürgerpreis ausgezeichnet.<br />
Jetzt hatte Stamm aber schon<br />
wieder Flüge für sich und<br />
den Gesellen Quandt gebucht.<br />
Diesmal ging es nach<br />
Äthiopien. In einem Buschkrankenhaus<br />
in der Nähe der<br />
Hauptstadt Addis Abeba ist<br />
der Anbau eines Operationssaals<br />
zu fliesen. Wieder werden<br />
Klaus-Peter Stamm und<br />
David Quandt drei Wochen<br />
für Gotteslohn arbeiten, wieder<br />
werden sie Einheimische,<br />
die ihnen zur Hand gehen,<br />
handwerklich ausbilden und<br />
wieder werden sie ihnen das<br />
Werkzeug – diesmal nur 80<br />
Kilo Übergepäck, für das<br />
27<br />
Ethiopian Airlines die Kosten<br />
übernimmt – schenken.<br />
Warum erst Kenia und nun<br />
Äthiopien? „Ganz einfach,<br />
die Welt ist ein Dorf “, sagt<br />
Stamm. Im Souterrain seines<br />
Hauses lebt seit einiger<br />
Zeit ein junger Äthiopier<br />
mit seiner Familie. Er ist so<br />
etwas wie ein Langzeitpraktikant<br />
in Stamms Betrieb.<br />
„Sie haben hier ihre Hochzeit<br />
mit 20 Leuten gefeiert,<br />
gigantisch“, erinnert er<br />
sich gerne an das Fest. Wie<br />
sein Dauergast genau heißt,<br />
weiß er nicht, „Der Name ist<br />
kompliziert, wir nennen ihn<br />
Tower, warum weiß keiner,<br />
aber er hört darauf...“ Towers<br />
Frau kennt den letzten<br />
äthiopischen Botschafter der<br />
DDR, der sich dort gut auskennt<br />
und humanitär aktiv<br />
ist. Er berichtete Stamm von<br />
dem OP-Anbau, gar nicht<br />
einmal so sehr in der Hoffnung,<br />
dass Stamm spontan<br />
sagt „Okay, ich mach’s“. Hat<br />
er aber. Und auch David ist<br />
wieder mit dabei, auch wenn<br />
er drei Wochen lang nichts<br />
verdient. Dafür übernimmt<br />
sein Chef die Flüge und die<br />
Unterkunft. Und vielleicht<br />
bleiben ja auch noch ein paar<br />
Tage Kurzurlaub übrig.<br />
Warum Klaus-Peter Stamm<br />
das tut? „Ich helfe gerne. ich<br />
reise aber auch gerne. Man<br />
lernt ein Land und seine Leute<br />
erst dann richtig kennen,<br />
wenn man mit ihnen arbeitet,<br />
man merkt dann, was man<br />
zum Leben wirklich braucht“,<br />
sagt er. Ebenso wichtig ist es<br />
für ihn aber auch, Hilfe zur<br />
Selbsthilfe zu leisten. Und<br />
da ist er wieder ganz eins mit<br />
Konfuzius.<br />
<br />
as
28 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Björn Meurer:Keine Angst vorm „großen<br />
Wagen“, aber auch nicht vor Helene Fischer<br />
Der junge <strong>Weilroder</strong> ist der erste Busfahrer-Auszubildende im Hochtaunuskreis - Er ist familiär vorbelastet<br />
Weilrod. Busfahren will<br />
gelernt sein, ist sogar ein<br />
Ausbildungsberuf und nennt<br />
sich „Berufskraftfahrer mit<br />
Schwerpunkt Personenbeförderung“.<br />
Björn Meurer<br />
aus Rod an der Weil ist der<br />
erste Busfahrer-Azubi im<br />
Hochtaunuskreis. Zunächst<br />
hatte er eine Lehre als Maler-<br />
und Lackierer begonnen,<br />
musste die Ausbildung aber<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
quittieren. Ihm wurde<br />
dann aber bewusst, dass er so<br />
etwas wie der Apfel ist, der<br />
nicht weit vom Stamm fällt:<br />
„Mein Papa fährt Bus, mein<br />
Opa war Busfahrer und mein<br />
Großvater auch“, begründet<br />
er die Wahl des Ausbildungsplatzes,<br />
den er im Betrieb von<br />
Michael Gutacker in Oberreifenberg<br />
bekommen hat.<br />
In dem 1932 von Adam Gutacker<br />
gegründeten und heute<br />
von Michael Gutacker in<br />
dritter Generation geführten<br />
Unternehmen ist Platz für<br />
Nachwuchs. Unter dem<br />
Gutacker-Logo sind heute 13<br />
Busse im Linien.- und Reisedienst<br />
unterwegs. „Es wird<br />
immer schwerer, Fahrer zu<br />
finden“, sagt Michael Gutacker,<br />
froh, mit dem 21-jährigen<br />
<strong>Weilroder</strong> seinen ersten<br />
Azubi gefunden zu haben.<br />
Er will nun jedes Jahr einen<br />
Auszubildenden einstellen,<br />
„die sind dann hinterher so,<br />
wie wir sie brauchen.“<br />
Björn Meurers dreijährige<br />
Ausbildung ist dual: Zwei<br />
Wochen im Meisterbetrieb<br />
seines Chefs, zwei Wochen<br />
in der Berufsschule in Wetzlar,<br />
der einzigen in Hessen,<br />
die Berufskraftfahrer ausbildet.<br />
Björn Meurer kennt<br />
sich schon ein wenig aus.<br />
Etwas Geduld muss Björn Meurer (li) noch haben, erst wollen 120 Fahrstunden absolviert werden.<br />
Gleichwohl fühlt er sich am Steuer eines Busses schon recht wohl, und sei es auch probeweise in der<br />
Halle mit Vater Oliver (Mitte) und Chef Michael Gutacker an der Seite. Foto: as<br />
Als Jugendlicher hat er Vater<br />
Oliver oft begleitet. Dennoch<br />
hat er natürlich ordentlich<br />
Respekt vor einem so<br />
großen, bei entsprechender<br />
Motorisierung und Ausstattung<br />
weit über 300000 Euro<br />
teuren Auto und er ist sich<br />
auch der besonderen Verantwortung<br />
bewusst, nicht nur<br />
fürs rollende Material, sondern<br />
in erster Linie auch für<br />
die Fahrgäste. Noch dauert<br />
es aber eine Weile, bis er die<br />
„heilige Kuh“, wie Gutacker<br />
sein 4-Sterne-Topmodell,<br />
den 516 HD Setra mit drei<br />
Achsen nennt, pilotieren<br />
darf. Busfahren ist aber nicht<br />
nur Busfahren. Es gehört viel<br />
technisches Wissen dazu und<br />
am Ende seiner Ausbildung<br />
wird Björn Meurer ein halber<br />
KFZ-Mechantroniker sein,<br />
der auch schon mal leichte<br />
Liegenbleiber im fernen<br />
Ausland selbst wieder mobil<br />
machen kann. Zur Ausbildung<br />
gehört aber auch die<br />
Vermittlung von betriebswirtschaftlichem<br />
Denken,<br />
Fuhrparkmanagement, Disposition<br />
und Fahrgastrecht.<br />
Doch damit ist der Busfahrer<br />
immer noch nicht fertig. Er<br />
braucht auch noch eine Fahrlizenz.<br />
Björn Meurer muss<br />
sich auf 120 Fahrstunden in<br />
Vollzeit einstellen. Für ihn ist<br />
das umsonst, die Gebühr von<br />
10000 Euro trägt der Chef...<br />
Wenn Björn dann seinen<br />
Führerschein erhält, muss er<br />
gleich ran. Etwas Rangieren<br />
hat er zwar schon auf dem<br />
Betriebshof geübt, aber vor<br />
seiner ersten Ausfahrt mit<br />
dem Chef nebendran hat er<br />
schon Respekt. Und die erste<br />
Alleinfahrt ist dann noch<br />
eine andere Nummer.<br />
Bei Vater Oliver gibt es außerschulische<br />
Tipps. „Wichtig<br />
ist, dass sich die Passagiere<br />
wohlfühlen, da darf<br />
nichts ruckeln. Mir haben sie<br />
damals eine Tasse Kaffee ins<br />
Heck gestellt und mich damit<br />
losgeschickt. Wenn ich nichts<br />
verschüttet habe, war’s gut...“,<br />
lacht der Mann, der von Beruf<br />
Feuerwehrmann ist.<br />
Mit einer Horde Schüler<br />
im Rücken – Björn Meurer<br />
wird wohl erst im Schülerverkehr<br />
eingesetzt – kommt<br />
es auf Kommunikation im<br />
Bus noch nicht so sehr an.<br />
Geht es dann aber mit Touristen<br />
auf Tour, muss man als<br />
Busfahrer nicht nur den Weg<br />
kennen und darf sich auch<br />
nicht durch gute Ratschläge<br />
von den hinteren Rängen<br />
vom Kurs abbringen lassen.<br />
Und noch etwas geben Vater<br />
und Ausbilder dem Azubi<br />
mit auf den Weg: Busfahrer<br />
müssen nicht jede Witz-CD<br />
auswendig kennen, aber sie<br />
sollten ihren Passagieren<br />
den Musikgeschmack von<br />
den Ohren ablesen können.<br />
Das kann dann AC-DC sein,<br />
aber auch Helene Fischer. Da<br />
muss Björn dann eben auch<br />
durch. <br />
as
Weihnachtslieder können weit mehr sein<br />
als nur Orgelmusik mit feierlichen Texten<br />
Der Musikpädagoge und Künstler Darius Rossol gastierte in Altweilnau mit experimenteller Festtagsmusik<br />
Altweilnau. Charmant,<br />
witzig, charismatisch –<br />
schneller können in der<br />
Altweilnauer Kirche versammelte,<br />
vorweihnachtlich<br />
gestimmte Menschen wohl<br />
kaum zu Wachs werden, als<br />
in den Händen von Darius<br />
Rossol. Der braucht nur mit<br />
dem Finger zu schnippen<br />
und schon schnippen alle<br />
mit, umso mehr, wenn er<br />
damit den Takt für die bekanntesten<br />
aller bekannten<br />
Weihnachtslieder vorgibt.<br />
Und wenn er sein Auditorium,<br />
wie beim Weihnachtsliedersingen<br />
in der Kirche,<br />
beauftragt, zum Text „Kommet,<br />
Ihr Hirten“, mit den Füßen<br />
zu trampeln und mitzusingen,<br />
während er kraftvoll<br />
sein Keyboard zum tosenden<br />
Orchester werden lässt, dann<br />
bebt die Kirche. Vorsichtshalber<br />
hat er den vielleicht<br />
nicht mehr jedem präsenten<br />
Liedtext auf die Leinwand<br />
projiziert - Karaoke mal<br />
Von der Gemeindewiese zum Fußballplatz<br />
Autor Wolfgang Ettig blickt in die Historie zurück: Nach Kinos und Badeanstalten geht es nun um König Fußball<br />
Usinger Land. Heimatforscher<br />
Wolfgang Ettig legt ein<br />
neues Buch über die Anfänge<br />
des aus England kommenden<br />
Fußballsports Usinger Land<br />
vor. „Fußball, ein unästhetisches,<br />
gesundheitsgefährdendes<br />
‚Spiel‘, es erniedrigt<br />
den Menschen zum Affen!“<br />
Dies war die Meinung deutscher<br />
Pädagogen Ende des<br />
19. Jahrhunderts. Man nannte<br />
es sogar die „englische<br />
Krankheit“. Doch Prof. Dr.<br />
Konrad Koch, Gymnasiallehrer<br />
in Braunschweig, erkannte<br />
das Potenzial dieser<br />
Darius Rossol und sein Emmershäuser Gospel-Chor. <br />
anders. Rossol nimmt sich<br />
das Recht heraus, den 2017<br />
im Lutherjahr promoteten<br />
Liedtext des Reformators<br />
„Verleih uns Frieden gnädiglich“<br />
aus dem Jahr 1529<br />
mal eben modern zu vertonen.<br />
Er machte Luther<br />
damit fast zum Popstar. In<br />
Weihnachtsklassikern wie<br />
„Oh du fröhliche“ und „Ihr<br />
Kinderlein, kommet“ steckt<br />
enormes, weit über Orgelbegleitung<br />
hinausgehendes<br />
musikalisches Potenzial.<br />
Bewegungsform früh und<br />
initiierte im Herbst 1874 unter<br />
den Schülern ein Fußballspiel.<br />
Der Siegeszug war<br />
nicht mehr aufzuhalten. Ettig<br />
verfolgt die Anfänge des<br />
Fußballs im Usinger Land bis<br />
ins Jahr 1908. 1912 gründete<br />
sich in Rod an der Weil ein<br />
„Turn- und Spielverein“ mit<br />
einer Fußball- und einer Radfahrabteilung.<br />
1919 folgten<br />
die Fußballclubs „Osingia“<br />
(Usingen) und „Wisingia“<br />
(Grävenwiesbach). An einen<br />
geregelten Spielbetrieb war<br />
aber nicht zu denken, zur<br />
Foto: as<br />
Wenn es denn von Rossol<br />
frei und teils frech gehoben<br />
wird. Auch wenn er das wohl<br />
feierlichste Weihnachtslied<br />
„Macht hoch die Tür, die<br />
Tor macht weit“ mit seinem<br />
Ein-Mann-Orchester-mit E-<br />
Gitarre vergospelt vorträgt,<br />
dann geht das dem Publikum<br />
durch Mark und Bein. Die<br />
begeistert an seinen Lippen<br />
hängenden Besucher haben<br />
richtig verhört: „Ihr Kinderlein,<br />
kommet“ hat das Zeug<br />
zum Rap. Man muss dem vor<br />
Zeit der Inflation hatte die<br />
Bevölkerung andere Sorgen.<br />
Am 25. März 1928 vermeldete<br />
der Usinger Anzeiger dann:<br />
„Nach langer Pause sehen wir<br />
wieder ein Fußballspiel!“ Die<br />
Elf aus Usingen traf auf Friedrichsthal<br />
und gewann 11:0.<br />
Ettig fand auch Kurioses:<br />
„Die Spieler klagten über<br />
ihr zu kleines, abschüssiges<br />
Sportgelände, auf dem zu<br />
allem Übel zwei mächtige<br />
Eichen standen, in deren<br />
Geäst sich der Ball verfing.“<br />
Das war das Ende eines unter<br />
Naturschutz stehenden<br />
29<br />
dem Altar groovenden Musiklehrer<br />
nur vertrauen. Auf<br />
Textsicherheit kam es nicht<br />
an, wenn am Ende des Textes<br />
noch Musik übrig war, tat es<br />
auch „lalalala“, Hauptsache<br />
der Rhythmus stimmte. Rossol,<br />
der auf Einladung des<br />
Förderkreises Burg Altweilnau<br />
gekommen war, fühlt<br />
sich pudelwohl, auch weil<br />
er viele Teilnehmer seines<br />
letzten Gospel-Workshops<br />
in Emmershausen entdeckte<br />
und zu einer kleinen Session<br />
bitten konnte. Mit Freude<br />
hörte er, dass sie das Erlernte<br />
noch drauf hatten. Auch die<br />
Begeisterung der Zuhörer<br />
trug dazu bei, dass Rossol zu<br />
immer größerer Form auflief.<br />
Gemeinsam Weihnachtslieder<br />
singen, vielleicht<br />
etwas anders als sonst,<br />
zwei Stunden lang mal nichts<br />
anderes machen als singen<br />
und einander das Herz öffnen,<br />
das sei Advent nach seinem<br />
Geschmack, sagt er.as<br />
Habitats im Usinger Schlossgarten.<br />
Kaum hatte sich der<br />
Fußball etabliert, wurde er<br />
ab 1933 instrumentalisiert. Ettig<br />
widmet diesem dunklen<br />
Abschnitt ein Kapitel. Nach<br />
dem Zusammenbruch des<br />
„Tausendjährigen Reiches“<br />
stand Deutschland am Abgrund.<br />
Dennoch rollte das<br />
runde Leder bald wieder.<br />
1946 hatte sich Fußball im<br />
Usinger Land mit 14 Vereinen<br />
neu etabliert. Das Buch<br />
(ISBN 978-3-924862-50-3)<br />
kostet im örtlichen Buchhandel<br />
19,80 Euro. as
30 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Auch wenn es niemand tun will, es muss<br />
sein: Sterben ist schwer und will gelernt sein<br />
Anette Peschke will Sterbenden, aber auch ihren Hinterbliebenen die Angst vor den letzten Stunden nehmen<br />
Altweilnau. Der Tod gehört<br />
zum Leben – für Anette<br />
Peschke ist das keine das<br />
Unausweichliche verdrängende<br />
Floskel, sondern Philosophie.<br />
Die 67-Jährige will<br />
Menschen den Blick auf einen<br />
natürlichen Umgang mit<br />
dem Tod öffnen. Sie sagt, sie<br />
sei Sterbebegleiterin, nicht<br />
Sterbehelferin, dieser Begriff<br />
hat für sie eine andere, sehr<br />
schwierige Bedeutung. Dabei<br />
tut sie genau das: Sie hilft<br />
Menschen beim Sterben, indem<br />
sie ihnen bis zum Ende<br />
ihre Würde lässt, mit Zuwendung<br />
und Empathie. Sie<br />
versucht, denen, die zurückbleiben,<br />
Halt zu geben und<br />
hilft, das Leid bewältigen,<br />
was jeder auf seine Weise tun<br />
müsse. Sie nennt das Trauerbegleitung.<br />
Die Menschen begreifen<br />
zwar, dass das Leben endlich<br />
ist, verdrängen diesen Moment<br />
aber meist so lange bis<br />
er da ist und sie nicht wissen,<br />
wie sie damit umgehen sollen.<br />
Dabei helfe es, mit Menschen,<br />
die sich „auf den Weg<br />
gemacht haben“, zu kommunizieren,<br />
mit Worten, aber<br />
auch mit Schweigen, Berühren,<br />
einem Lächeln. „Der<br />
Kopf stirbt zuletzt“, sagt sie,<br />
„Sterbende nehmen alles<br />
wahr, sie haben letzte Wünsche“.<br />
Die gelte es zu erfüllen.<br />
Sie selbst will in ihrer letzten<br />
Stunde am Fenster sitzen, in<br />
die Natur schauen.<br />
Oft offenbarten Menschen,<br />
an deren Sterbebett sie sitze,<br />
ihr Schicksale, unbewältigte<br />
Konflikte, Schuldgefühle, die<br />
ihnen auf der Seele liegen.<br />
Wenn es ihr gelinge, durch<br />
Zuhören oder auch Interaktion<br />
mit den Verwandten<br />
Anette Peschke schöpft die Kraft mit der sie Menschen beim Sterben<br />
hilft, aus der Lehre Buddhas.<br />
Foto: as<br />
Seelenfrieden, Verzeihen,<br />
wieder herzustellen, sei sie<br />
sehr glücklich.<br />
Peschkes Dienst als Sterbebegleiterin<br />
ist ehrenamtlich.<br />
„Gotteslohn“ bedeutet für<br />
sie: „Wenn mir auf dem Sterbebett<br />
ein Mensch sagt, dass<br />
ich ihm die Angst vor dem<br />
Tod genommen habe, ist<br />
das Lohn genug.“ Dass Menschen<br />
das Sterben so schwer<br />
falle, liege an der Angst vor<br />
dem Unbekannten, oft auch<br />
daran, dass sie sich festklammern:<br />
„Wir müssen lernen,<br />
loszulassen, das erleichtert<br />
den Umgang mit dem Tod.“<br />
Peschke weiß wie sterben<br />
geht, obwohl sie mitten im<br />
Leben steht und mit einem<br />
gesunden Humor gesegnet<br />
ist. Von Kindesbeinen an<br />
hat sie sich damit befassen<br />
müssen oder auch dürfen.<br />
Sie erinnert sich: „Als unser<br />
Opa starb, war er tagelang im<br />
Haus aufgebahrt, wir Kinder<br />
sind morgens zu ihm, haben<br />
ihn gestreichelt und gefragt,<br />
ob er gut geschlafen hat.“ Sie<br />
habe so bewusst Abschied<br />
nehmen können, was heute<br />
kaum noch möglich sei.<br />
Dabei sei es sogar gesetzlich<br />
geregelt, dass Verstorbene 36<br />
Stunden lang zuhause aufgebahrt<br />
werden dürfen, um Abschiednehmen<br />
in gewohnter<br />
Umgebung zu ermöglichen.<br />
Das sei aber kaum bekannt.<br />
Hautnah mit dem Tod zu<br />
tun hatte Peschke erstmals<br />
als Neunjährige. Ihre beste<br />
Freundin war gestorben und<br />
sie hat sie in ihren letzten<br />
Stunden begleitet, ihre Hand<br />
gehalten, mit ihr gesungen<br />
und gebetet. Doch auch persönlich<br />
hat Anette Peschke<br />
eine Ahnung davon, wie es<br />
ist wenn es soweit ist: „Ich<br />
war schwer krank und habe<br />
bewusst erlebt, wie ich mich<br />
auf den Weg gemacht habe,<br />
ich war schon im Tunnel – es<br />
war schön, nichts, vor dem<br />
man Angst haben muss“, erzählt<br />
sie von ihrem Nahtoderlebnis.<br />
Diese Angst will sie<br />
Sterbenden, aber auch Hinterbliebenen,<br />
nehmen.<br />
Schon als Kind habe sie bei<br />
sich eine Begabung, heute<br />
spricht sie von Berufung,<br />
gespürt, die dazu geführt<br />
habe, „dass sich Menschen<br />
mir gegenüber öffnen und<br />
mir alles erzählen und dass<br />
es ihnen danach besser<br />
geht“. Daraus habe sich mit<br />
der Zeit bei ihr das Bedürfnis<br />
entwickelt, „alle Menschen<br />
mit Liebe, Respekt<br />
und Würde zu behandeln,<br />
bis in den Tod“. Peschke ist<br />
zwar gläubige Protestantin,<br />
in diesem Punkt aber sehr<br />
nahe an Buddha und seiner<br />
Lehre. Deshalb hängt in ihrem<br />
Wohnzimmer auch ein<br />
großes Bild des Religionsstifters,<br />
zu dem sie gerne aufschaut.<br />
„Es klingt komisch,<br />
aber irgendwie scheine ich<br />
den Menschen gut zu tun,<br />
das macht mich glücklich“,<br />
ist sie mit sich, dem Leben<br />
und dem Tod im Reinen. Da<br />
wundert es nicht, dass sie<br />
selbst keine Angst vorm Sterben<br />
hat: „Meine Kiste ist gepackt,<br />
alles drin, was meine<br />
Kinder wissen müssen, auch<br />
ein Paar Söckchen - ich habe<br />
immer kalte Füße“, lacht sie.<br />
Da ist er wieder, ihr Humor,<br />
mit dem sie das Leben, aber<br />
auch das Sterben meistert...<br />
In Schlosscafé Keth in Usingen<br />
gibt es ein von Peschke<br />
geleitetes Trauercafé, jeden<br />
ersten Samstag im Monat<br />
ab 15 Uhr. Dort wird Trauerbewältigung<br />
in der Gruppe<br />
vollzogen, egal, wie lange ein<br />
Sterbefall zurückliegt.<br />
Über die ehrenamtliche<br />
Sterbe- und Trauerbegleitung<br />
hinaus, arbeitet Anette<br />
Peschke auch als zertifizierte<br />
Trauerrednerin, um Verstorbenen,<br />
die aus der Kirche<br />
ausgetreten sind, und ihren<br />
Angehörigen ein würdevolles<br />
Begräbnis zu ermöglichen.<br />
Kontakt: Anette Peschke,<br />
61276 Weilrod; Tel. 0172-<br />
6929090, Email anette@<br />
a-pra.de <br />
as
„Eingeschlossene Handwerker“ mussten<br />
über Leitern vom Balkon befreit werden<br />
Jahresabschlussübung der Hasselbacher Feuerwehr hielt für die Einsatzkräfte einige Überraschungen bereit<br />
Hasselbach. Wo Rauch<br />
ist, ist auch Feuer, heißt es.<br />
Meistens stimmt das ja auch.<br />
Sind aber Feuerwehrleute<br />
am Üben tut es zur Schonung<br />
des Übungsobjektes<br />
auch Rauch alleine aus dem<br />
Generator. Das sieht immer<br />
recht echt aus. Bei der Jahresabschlussübung<br />
der Hasselbacher<br />
Feuerwehr war<br />
es aber noch etwas komplizierter:<br />
Anlieger hatten laut<br />
Drehbuch gemeldet, dass<br />
ein vor einem Haus in der<br />
Feldbergstraße stehendes<br />
Handwerkerauto Feuer gefangen<br />
und dieses bereits auf<br />
das Haus übergegriffen habe.<br />
Was aber eine optische Täuschung<br />
war, denn der Rauch<br />
zog durchs Flurfenster ins<br />
Treppenhaus und von dort<br />
in alle Räume, richtete außer<br />
Gestank aber keinen<br />
Schaden an. Das wussten<br />
Rettung naht: Feuerwehrleute versuchen hier einen auf dem Balkon<br />
gefangenen Handwerker über Leitern zu bergen. . Foto: as<br />
die Feuerwehrleute aber zunächst<br />
nicht und auch den<br />
drei Handwerkern im Haus<br />
war es mulmig, sahen sie sich<br />
doch bereits von Flammen<br />
umzingelt. Sie retteten sich<br />
auf den Balkon. Was die Sache<br />
etwas brenzlig machte:<br />
Im Haus sollten „Dachdecker“<br />
mit gasbetriebenen<br />
Flammenwerfern Dachpappe<br />
aufbringen, wobei es zu<br />
einer Verpuffung gekommen<br />
ist. Als erstes brachten die<br />
Retter die Gasflaschen in Sicherheit.<br />
Dann ging es unter<br />
schwerem Atemschutz ins<br />
Haus, während ein zweiter<br />
Angriffstrupp von außen Leitern<br />
an den Balkon anlegte,<br />
um eine Handwerkerin vor<br />
dem Flammentod zu retten.<br />
Die Wehr war mit ihrem neuen<br />
LF10KatS sowie einem<br />
31<br />
Mannschaftsbus erschienenund<br />
die Windener Kollegen<br />
hatten, als hätten sie’s geahnt,<br />
dass sie gebraucht werden,<br />
vor den Toren Hasselbachs<br />
in einem Waldweg auf ihren<br />
Marschbefehl gewartet.<br />
20 Brandschützer waren<br />
schließlich am Einsatzort.<br />
Ausgedacht hatte sich all das<br />
Wehrführer Jürgen Mühle.<br />
Das Besondere an der Übung<br />
sei, dass das neue Katastrophenschutzfahrzeug<br />
sein<br />
ganzes Potenzial ausspielen<br />
konnte: Es hatte genügend<br />
Wasser dabei, das wegen der<br />
nach wie vor herrschenden<br />
Trockenheit aber nur bis zum<br />
Schlauchverteiler und nicht<br />
bis zum Strahlrohr geleitet<br />
wurde, der Stromerzeuger<br />
war im Einsatz und die ausgefahrenen<br />
Scheinwerfer<br />
tauchten die Einsatzstelle in<br />
taghelles Licht. <br />
as<br />
„Frau Holle“ erwies sich als Publikumsmagnet<br />
Männergesangverein Liederkranz hatte ins Grimm'sche Märchentheater eingeladen und zweimal volles Haus<br />
Hasselbach. „Wird die<br />
Stiefmutter „Herzenskind“ aus Oberursel wissen, als<br />
böse Frau jetzt im Ofen verbrannt?“<br />
Mariechen dagegen in Pech... sich beide Mädels zur Ber-<br />
Der Dreikäsehoch<br />
Zweimal fast ausverkauft, gung der Spindel nacheinan-<br />
aus Reihe 2 hatte da wohl<br />
das gab es bei Märchenaufführungen<br />
der in den Brunnen stürzten<br />
etwas verwechselt. Das mit<br />
des MGV Lie-<br />
und die Tontechnik kein<br />
dem Ofen war die Hexe in<br />
derkranz noch nie. Bei „Pipi „Platsch“, sondern nur ein<br />
„Hänsel und Gretel“. Bei<br />
Langstrumpf “, „Hänsel und „Plumps“ hören ließ.<br />
„Frau Holle“ kommt die<br />
Gretel“, „Räuber Hotzenplotz“<br />
und „Pettersson und halb einige junge Zuschauer<br />
Die Antwort blieb offen, wes-<br />
Das faule Mariechen ist neidisch<br />
auf das goldene Kleid ih-<br />
böse Stiefmutter glimpflich<br />
davon, nur die „Pechmarie“<br />
Findus“ in den Vorjahren ihr Smartphone zückten und<br />
rer fleißigen Schwester.<br />
sieht für ihr weiteres Leben<br />
war es mit jeweils einer Aufführung<br />
den Ausgang des Märchens<br />
schwarz, weil sie das Pech,<br />
das statt des erhofften Goldes<br />
von Frau Holle über ihr ausgekippt<br />
Grimm-Bestseller ging es um<br />
zwei Schwestern, von denen<br />
die eine fleißig bis tief in die<br />
getan. Der Andrang<br />
auf „Frau Holle“ war aber so<br />
groß, dass das Stück gleich<br />
schon mal googelten... Derweil<br />
zerriss ein keinen Aufschub<br />
duldender Aufschrei<br />
wurde, einfach nicht Nacht arbeitete, während zweimal gezeigt werden die Stille: „Ich muss Pippi!“<br />
mehr los wird. Sperlichs die andere, stinkfaul und musste. Die auf Kindergartenstühlchen<br />
Und eine Mami sprintete<br />
Märchentheater hat es verstanden,<br />
sein längst nicht nur<br />
auf Kindesbeinen ins Kulturforum<br />
aufsässig, arbeiten ließ. Das<br />
Ergebnis ist bekannt: Fleiß<br />
und Güte der Marie wurden<br />
herumzappeln-<br />
de Schar war meist voll bei<br />
der Sache und ging dieser<br />
geröteten Kopfes in die erste<br />
Reihe, das Malheur in letzter<br />
Sekunde noch abzuwenden.<br />
geeiltes Publikum zu in Gold aufgewogen, die auch auf den Grund: „Ist da Eineinhalb Stunden sind<br />
begeistern. In dem Gebrüder Faulheit und Arglist von der Wasser drin?“, wollte Carina aber auch lang.<br />
as
32 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Diese Wehr wirft so schnell nichts um, kein<br />
Kirchturmbrand und kein Getriebeschaden<br />
Feuerwehr Emmershausen feierte den 50. Geburtstag des Wasserwerfers und hatte Jahresabschlussübung<br />
Emmershausen. Die Emmershäuser<br />
Feuerwehr weiß<br />
jetzt, wo die Drehleiter der<br />
Usinger Kollegen ausgefahren<br />
werden kann wenn<br />
es im Glockenturm der Kirche<br />
wieder einmal brennen<br />
sollte. Das tat es bei der<br />
Jahresabschlussübung zum<br />
Glück nur optisch durch den<br />
Einsatz eines Rauchgenerators.<br />
Es qualmte aus allen<br />
Knopflöchern.<br />
Rund 30 Brandbekämpfer<br />
waren auf Anordnung von<br />
Feuerwehrchef Stefan Jochetz<br />
ausgerückt: Rauchentwicklung<br />
nach Montagearbeiten<br />
im Glockenturm...<br />
Die Wehr war mit 18 Kräften<br />
zur Stelle. Mit dabei waren<br />
auch 13 Kameraden der<br />
Usinger Feuerwehr, die über<br />
die „Gruppe 5“ seit Jahren<br />
eng mit den Emmershäusern<br />
verbandelt ist. Die Usinger<br />
waren mit einem LF 16 und<br />
der Drehleiter gekommen.<br />
Nachdem die für die Leiter<br />
vorgesehene Stelle wegen<br />
eines Stromkabels nicht<br />
funktionierte, fand sich später<br />
in der Dorfstraße unterhalb<br />
der Kirche doch ein<br />
Platz, von dem aus man die<br />
Leiter im Notfall bis an den<br />
Glockenturm heranbugsieren<br />
kann. Wegen Wassernot<br />
hatte Wehrchef Stefan Jochetz<br />
angeordnet, „trocken“<br />
zu löschen: „Wir können<br />
nicht die Bürger zum Wassersparen<br />
anhalten und selbst<br />
die Kirche nass spritzen.“<br />
Der Einsatz ging flott. Zwei<br />
Atemschutztrupps drangen<br />
in das Objekt ein und bargen<br />
die „verletzten Handwerker“,<br />
dargestellt von Nico Engländer<br />
und Felix Bernbeck.<br />
Zwei Wochen zuvor hat die<br />
Einer der „Verletzten“ wird unter schwerem Atemschutz aus der<br />
verrauchten Kirche geborgen.<br />
Foto: as<br />
Emmershäuser Feuerwehr<br />
ihren Wasserwerfer, der das<br />
für Feuerwehrautos biblische<br />
Alter von 50 Jahren erreicht<br />
hat, gefeiert. Die Feuerwehr<br />
war fast vollständig zur Geburtstagsgala<br />
angetreten und<br />
konnte Gratulanten aus allen<br />
Ortsteilwehren begrüßen.<br />
Das Auto, ein Kurzhauber<br />
Typ Daimler LAF 1113, hieß<br />
bei seiner Erstzulassung 1968<br />
„WI-7785“, war grün und gehörte<br />
der Hessischen Polizei.<br />
Beruf: Wasserwerfer. Dort<br />
tat der Studentenschreck<br />
bis zu seiner ersten Pensionierung<br />
1985 Dienst und<br />
kam dann für 6000 Mark in<br />
den Besitz der Feuerwehr<br />
Emmershausen. Als Spielzeug<br />
war der hochbetagte<br />
Löschwagen nie gedacht.<br />
„Emmershausen hat viel<br />
Wald und auch das Wochenendgebiet<br />
musste geschützt<br />
werden“, erläutert Jochetz<br />
die damalige Entscheidung,<br />
ein Feuerwehrauto mit 4000<br />
Liter Wasser zu kaufen. Die<br />
Indienststellung war am 12.<br />
März 1986.<br />
Das Umspritzen in Feuerwehrrot<br />
war noch das Geringste.<br />
Hunderte Arbeitsstunden<br />
waren nötig, um das<br />
Auto umzuschulen. Damit<br />
der 110 PS-Wagen für <strong>Weilroder</strong><br />
Steigungen gerüstet war,<br />
musste er abspecken: „Als<br />
Polizeiauto war er gepanzert,<br />
die Stahlplatten mussten<br />
raus, hier schießt niemand<br />
auf uns“, erzählt Jochetz.<br />
Irgendwann hieß er „HG-<br />
2540“ und war stets dann im<br />
Einsatz, wenn zum Löschen<br />
viel Wasser nötig war.<br />
Peter Pehr, gebürtiger Emmershäuser,<br />
heute Chef der<br />
Mauloffer Feuerwehr, erinnert<br />
sich: „Ich kam gerade<br />
von der Jugendwehr in die<br />
Einsatzabteilung, hatte den<br />
Zweier-Führerschein und<br />
war einer der Ersten, die das<br />
große Auto fahren durften.“<br />
1999 wurde der Oldie vom<br />
TüV aus dem Verkehr gezogen.<br />
Doch am Tag nach<br />
der Zwangspensionierung<br />
brannte in Rod eine Scheune,<br />
nichts wurde mehr gebraucht<br />
als Wasser. Man<br />
fackelte nicht lange und<br />
schickte den „Weilrod 25“, ins<br />
Rennen. Es sollte der Beginn<br />
einer dritten Karriere sein.<br />
Der Wagen wurde saniert.<br />
Scheunenbrände säumen<br />
den Weg des „Weilrod 25“.<br />
2014 brannte wieder eine,<br />
diesmal in Usingen. Auch<br />
war der Wasserwerfer gebeten.<br />
Doch beim Niederlaukener<br />
Sportplatz quittierte<br />
das Getriebe seinen Dienst.<br />
Kein Problem, es fand sich<br />
ein gebrauchtes Getriebe -<br />
der Oldie lief wieder.<br />
Der nächste Schlag ins Kontor<br />
ereilte ihn in diesem<br />
Frühjahr, als er wegen eines<br />
technischen Defekts in Altweilnau<br />
bei einer Übung<br />
das vor ihm stehende TSF<br />
schrottete. Zum Glück gab<br />
es keine Verletzte Doch auch<br />
dieser Schock wich bald<br />
Erleichterung. Der Alte ist<br />
längst wieder fitas<br />
Drei Oldie-Fans: Gemeindebrandinspektor Thomas Jeck, Emmershausens<br />
Feuerwehrchef Stefan Jochetz und Peter Pehr einer<br />
der ersten Fahrer den Wasserwerfers (v.li.).<br />
Foto: as
33<br />
Mundharmonisches Wunschkonzert<br />
beim „Erzähl-Café“ der Senioren<br />
Lothar Rühl findet den richtigen Ton, meistens...<br />
Präsentiert von der Handballabteilung der SG Anspach und dem Usinger Anzeiger<br />
17. Neujahrskonzert<br />
mit dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt<br />
und den Solisten Katja Bördner und Reto Rosin<br />
Von allem etwas - von allen das Beste<br />
Lothar Rühl unterhält sein Publikum im „Erzähl-Café“ regelmäßig<br />
mit Volksliedern auf seiner Mundharmonika. Foto: as<br />
Niederlauken. Lothar<br />
Rühl ist ein mutiger Mann.<br />
Nicht genug, dass er für seine<br />
Alterskameraden im Erzähl-<br />
Café des Seniorenbeirates<br />
an Fasching kalauernd in die<br />
Bütt steigt oder in der Vorweihnachtszeit<br />
den gütigen<br />
Mann im roten Bademantel<br />
mit dem Wattebart gibt – er<br />
ist auch, der Vergleich sei an<br />
dieser Stelle mal erlaubt, so<br />
etwas wie eine lebendige Musikbox.<br />
Bei ihm muss man<br />
keinen Zehner einwerfen<br />
und Knöpfe drücken, damit<br />
er spielt, es reicht schon, Geburtstag<br />
zu haben und sich<br />
ein Lied zu wünschen.<br />
Bei Rühl wird das Orchester<br />
am Mann getragen, seine<br />
Mundharmonika passt in die<br />
Hosentasche. So gern er darauf<br />
auch aus seinem riesigen<br />
Repertoir für sein in der<br />
Regel dankbares Publikum<br />
spielt, etwas Sorge treibt ihn<br />
trotzdem immer wieder um,<br />
wenn er zum Dorfgemeinschaftshaus<br />
geht und dort<br />
wieder einmal „heiteres Liederwünschen“<br />
auf dem Programm<br />
steht. Er hat Angst.<br />
Vor Halbtönen. „Halbtöne<br />
geh’n mit dem Ding nämlich<br />
net“, verrät er, wohlwissend,<br />
dass große Teile des<br />
deutschen Volksliedgutes<br />
ohne Halbtöne einfach nicht<br />
funktionieren. Probiert er es<br />
trotzdem auf seiner Harmonika,<br />
hört es sich grausig an.<br />
Deshalb hofft er immer, dass<br />
sich niemand im Saal aus diesem<br />
Fundus etwas aussucht.<br />
Beim letzten Kaffee- und Kuchennachmittag<br />
hatte Lothar<br />
jedoch Glück, alle Wünsche<br />
ohne Halbtöne. Mit „Kein<br />
schöner Land“ ging’s los und<br />
auch die anderen Tondichtungen<br />
gingen ihm flott von<br />
der Harmonika. Das Risiko,<br />
Musikwünsche wegen der<br />
Unzulänglichkeit des Materials<br />
ablehnen zu müssen,<br />
drückt Lothar Rühl seit langem,<br />
er sinnt deshalb auf<br />
Abhilfe. Derzeit überlegt er<br />
sich nämlich, in einen Kreuzwender<br />
zu investieren: Dabei<br />
handelt es sich um eine<br />
Mundharmonika, bei der bis<br />
zu sechs Einzelinstrumente,<br />
jedes mit einer eigenen Tonart,<br />
an einen Metallstern befestigt<br />
sind. Durch die radförmige<br />
Anordnung kann das<br />
Zauberinstrument je nach<br />
benötigter Tonart in die entsprechende<br />
Position gedreht<br />
werden. Allerdings kostet ein<br />
guter Kreuzwender neu an<br />
die 600 Euro. Das ist Lothar<br />
Rühl zu viel. Er sucht jetzt<br />
nach einem gutgebrauchten<br />
Exemplar. Man wird sicher<br />
davon hören. <br />
as<br />
Samstag, 26. <strong>Januar</strong> <strong>2019</strong><br />
um 18:00 Uhr<br />
im Bürgerhaus Neu-Anspach<br />
Eintritt: 22,– € Vorverkauf • 25,– € Abendkasse<br />
Saaleinlass: ab 17:30 Uhr<br />
Vorverkaufstellen:<br />
Neu-Anspach: Süsse Ecke, Schuhhaus Weidner (Gustav-Heinemann-Straße),<br />
Wörner & Schmitt, Lotto Toto Götz<br />
Usingen: The Schuh Effekt, Usinger Anzeiger<br />
Plakate_Neujahrskonzert_<strong>2019</strong>_A3.indd 1 08.11.18 11:36<br />
Restaurant, Bowling, Kegeln<br />
Tanzbar, Spielothek<br />
Bürgerliche Küche,<br />
Bierstube, Biergarten,<br />
Hallenbad, Sauna, Solarium.<br />
Familienfeiern / Party’s für alle Anlässe<br />
Camberger Weg 6<br />
info@hotel-sonnenberg.de<br />
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Veranstaltungen 2018 / <strong>2019</strong><br />
24. Dezember Heiligabend mit Festlichem Buffet<br />
29. Dezember Schlager/Oldieparty<br />
31. Dezember Silvesterparty mit Schlemmer Buffet<br />
12. <strong>Januar</strong> <strong>2019</strong> Oldienight mit New Year Knoblauchmenu<br />
Tischreservierungen erforderlich !
34 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Rot, weiß, braun, pistazie oder pink - bei<br />
den Kerzenfarben scheiden sich die Geister<br />
10. Adventsbasar der Niederlaukener Aerobic-Gruppe - Der Gesteckverkauf finanziert den Trainingsbetrieb<br />
Niederlauken. Wenn die<br />
Kelkheimer Angelika und<br />
Klaus Schneider in Niederlauken<br />
einfallen, kann das<br />
zwei Gründe haben: Sie<br />
besuchen die Familie Jäger<br />
oder den Basar der Aerobic-<br />
Gruppe Niederlauken, um<br />
einen Adventskranz zu besorgen.<br />
Oder beides. „Das<br />
machen wir seit zehn Jahren<br />
so, Advent ohne Kranz aus<br />
Laake geht gar nicht“, sagt<br />
Angelika, während Gatte<br />
Klaus das besonders üppig<br />
geschmückte Stück mit den<br />
roten Kerzen stolz präsentiert.<br />
„Rote Kerzen müssen<br />
sein, sonst ist es kein richtiger<br />
Adventskranz“, legt sich<br />
Angelika auf die Kerzenfarbe<br />
fest. Die Damen hinter der<br />
Theke sehen das anders: „Bei<br />
den Farben gibt es Trends,<br />
mal geht rot super, dann<br />
weiß oder braun – in diesem<br />
Jahr ist pink gefragt“, sagt<br />
Yvonne Bauer vom Verkaufsteam.<br />
Überhaupt machen<br />
die Aerobic-Damen – es sind<br />
nur Damen, wobei durchaus<br />
auch Herren erlaubt wären,<br />
sie müssten sich nur trauen<br />
– die Trends mit. „Je nachdem<br />
wie der 4. Advent liegt,<br />
Sportlich, kreativ, teamfähig: Karola Maurer, Evelyn-Schloss-<br />
Sturm, Gritt Hübner, Hannelore Lieth, Yvonne Bauer und Kristina<br />
Schreier haben Spaß am Basteln. <br />
Foto: as<br />
brennt das vierte Lichtlein<br />
oft nur kurz, während die<br />
anderen schon heruntergebrannt<br />
sind. Viele Kunden<br />
wollen deshalb unterschiedlich<br />
lange Kerzen“, sagt Kristina<br />
Schreier.<br />
Wie es zu der Idee kam?<br />
„Wir basteln und dekorieren<br />
alle gern. Und irgendwie<br />
mussten wir ja auch unsere<br />
Trainerin bezahlen“, erzählt<br />
Hannelore Lieth von der<br />
Premiere 2008. Die Trainerin<br />
ist Gritt Hübner. Sie hat<br />
ebenfalls Spaß am Basteln<br />
und finanziert ihr Salär sogesehen<br />
auch noch selbst mit.<br />
Im Oktober geht es meistens<br />
los. Da fahren die Damen<br />
dann zusammen zum<br />
Einkaufen: Kerzen, Tüll,<br />
Schleifen, Unterbauten für<br />
Gestecke, Teller, Strohringe,<br />
Bindedraht – was man so<br />
braucht, um Dutzende Gestecke<br />
kreativ zu gestalten.<br />
„50 Kränze waren es diesmal<br />
bestimmt wieder“, sagt<br />
Schreier. Der Einkaufszettel<br />
kann da recht lang werden.<br />
Die Damen sind bescheiden,<br />
aber auch selbstbewusst:<br />
„Wir sind keine Floristinnen,<br />
aber unsere Kränze können<br />
mit Profigestecken mithalten,<br />
vor allem sind sie viel<br />
günstiger“, betont Schreier.<br />
Der Renner beim Basar in<br />
diesem Jahr waren mit Kerzen,<br />
Schleifen und Tannengrün<br />
dekorierte knorrige<br />
Marion Wiegand<br />
Ambulante Krankenpflege<br />
Rebwurzeln aus dem Rheingau.<br />
„Man muss nur Ideen haben<br />
und etwas kreativ sein“,<br />
beschreibt Evelyn Schloss-<br />
Sturm das Erfolgsrezept der<br />
Gruppe. Mit Ideen, Kreativität<br />
und Geschick allein<br />
ist es aber nicht getan. Das<br />
Wochenende vor dem Basar<br />
ist immer Arbeit angesagt.<br />
Dann treffen sich die Damen<br />
in einer Doppelgarage<br />
zum Basteln. „Freitagmorgen<br />
geht’s los, Samstagabend<br />
muss alles fertig sein,“,<br />
erzählt Carola Maurer. Die<br />
Gruppe besteht aus etwa 20<br />
bewegungsfreudigen Damen,<br />
die nicht alle zum Basteln<br />
kommen, „einige von<br />
uns ziehen es vor, beim Basar<br />
Thekendienst zu schieben,<br />
zu grillen oder Waffeln zu backen,<br />
das muss ja auch alles<br />
gemacht werden“, sagt Gritt<br />
Hübner und verweist auf die<br />
Jubiläumsaktion: „Wer etwas<br />
gekauft hat, bekommt eine<br />
Waffel umsonst.“ Bei dem<br />
Duft, der am Samstag durch<br />
die Straße Am Krämer zog,<br />
war es schon sehr schwer,<br />
ja fast unmöglich, nichts zu<br />
kaufen.<br />
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35<br />
Niederlaukens Weihnachtsmarkt<br />
am neuen Domizil angekommen<br />
Umzug in den Hof der Familie Wehr hat sich gelohnt<br />
Im Hof von Günther Wehr hat der kleine, aber sehr gemütliche<br />
Niederlaukener Weihnachtsmarkt offenbar seinen Platz gefunden.<br />
<br />
Foto: as<br />
Niederlauken. Wärmendes<br />
gab es reichlich auf<br />
dem traditionellen Weihnachtsmarkt<br />
in Niederlauken,<br />
ob von außen oder innen.<br />
Dabei war es in diesem<br />
Jahr gar nicht sonderlich kalt.<br />
Günther Wehr, Vorsitzender<br />
der Sportgemeinschaft Niederlauken,<br />
hatte wieder seinen<br />
Hof geöffnet. Im vergangenen<br />
Jahr fand dort erstmals<br />
der von der Ortsmitte verlegte<br />
Weihnachtsmarkt statt,<br />
was von vielen Besuchern als<br />
äußerst gemütliche Alternative<br />
empfunden worden war.<br />
Dieses Jahr nun die zweite<br />
Auflage des Marktes im neuen<br />
Gewand. Auch diesmal<br />
gefiel es den Besuchern ausgesprochen<br />
gut, den großen<br />
wie den kleinen. Günther<br />
Wehr hatte einen Gartenkamin<br />
aufgestellt, in dem ein<br />
lustiges Feuerchen brannte.<br />
Hier durften die Kinder, die<br />
ja meist fasziniert vom Feuer<br />
sind, bereit gestelltes Holz<br />
nachlegen und auch Stockbrot<br />
backen, süß oder salzig,<br />
ganz nach Geschmack.<br />
Wem trotzdem zu kalt wurde,<br />
der konnte sich im geöffneten<br />
Wintergarten aufwärmen.<br />
Für Wärme von innen<br />
sorgten heiße Getränke, aber<br />
auch Hochprozentiges von<br />
Markus Distler, der immer<br />
mal etwas Neues ausprobiert<br />
und selbst brennt oder ansetzt.<br />
Wie den Apfelbrand<br />
aus dem Eichenfass, Bratapfel-<br />
oder Pflaumenlikör.<br />
In Garage, Scheune und unter<br />
dem Vordach hatten einige<br />
Kunsthandwerker ihr<br />
Domizil aufgeschlagen. Hier<br />
gab es bei Jutta Giebel weihnachtliches<br />
Dekorationsmaterial<br />
aus Holz: Eichhörnchen,<br />
Schneemänner, Sterne,<br />
Weihnachtsmänner, Kerzen<br />
und so genannte Glückswächter.<br />
Aber auch ein stilisierter<br />
Weihnachtsbaum<br />
mit 24 Säckchen daran als<br />
Adventskalender wartete auf<br />
Abnehmer.<br />
Nebenan hatte die Niederlaukener<br />
Aerobicgruppe Adventsgestecke<br />
im Angebot.<br />
Aber auch Getöpfertes und<br />
russisches Kunsthandwerk,<br />
Futterglöckchen für Meisen<br />
und Windlichter in Serviettentechnik<br />
geschmückt<br />
konnten erworben werden.<br />
Nach einem gemächlichen<br />
Start am Nachmittag füllte<br />
sich der Hof gegen Abend.<br />
Und der „harte Kern“ an Besuchern<br />
hielt es bis in die tiefe<br />
Nacht aus. <br />
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36 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Weihnachtsnacht<br />
Draußen leuchten Sterne der heiligen Nacht,<br />
Und drinnen glänzt der Weihnachtsbaum in<br />
strahlender Pracht.<br />
Der Weihnachtsbraten ist aus dem Ofen ganz<br />
frisch, man stellt ihn gerade auf den Tisch.<br />
Die Kinder packen fröhlich die Geschenke aus,<br />
Drum wünsch' ich euch 'nen schönen<br />
Weihnachtsrausch.<br />
6<br />
66<br />
Wenn die Insekten sterben,<br />
sterben auch die Insektenfresser<br />
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Die <strong>Weilroder</strong> Agenda-Gruppe wirbt für mehr Blütenwiesen. Sie<br />
schaffen Lebensräume für Insekten.<br />
Foto: Agenda<br />
Weilrod. Mit dem Insektensterben.<br />
verringern sich<br />
auch die Bestände der insektenfressenden<br />
Tiere wie Igel<br />
und Vögel. Wer einen Garten<br />
oder andere Freiflächen hat,<br />
kann dafür sorgen, dass Insekten<br />
Brutstätten, Nahrung<br />
und Lebensraum finden. So<br />
wären einheimische Blütengehölze<br />
Kirschlorbeer und<br />
Thuja vorzuziehen, sollte es<br />
auch mal eine Wiese statt<br />
eines englischen Rasens sein,<br />
und auch das Tolerieren von<br />
Wildkräutern, Blütenstände<br />
von Stauden über den Winter<br />
auf den Beeten wären eine<br />
Hilfe für die Insekten. Auch<br />
wer das Laub unter Bäumen<br />
und Sträuchern liegen<br />
lässt, und den Garten „nicht<br />
besenrein“ in den Winter<br />
verabschiedet, schafft Rückzugsflächen<br />
für Tiere. Natürlich<br />
ist auch der Verzicht auf<br />
chemische Unkrautbekämpfungsmittel,<br />
Salz und Essig<br />
ein wichtiger Schritt. Künftig<br />
möchte auch die Gemeinde<br />
Weilrod in Zusammenarbeit<br />
mit der Umweltgruppe der<br />
Lokalen Agenda eigene Flächen<br />
insektenfreundlicher<br />
gestalten. Die Nutzbarkeit<br />
der Flächen steht dabei weiterhin<br />
im Vordergrund, aber<br />
besonders Randflächen können<br />
durch weniger intensive<br />
Pflege für Insekten attraktiver<br />
werden. Ein Beispiel ist die<br />
Wiese hinter der Riedelbacher<br />
Kirche. Dort tummeln<br />
sich im Sommer Schmetterlinge.<br />
Gärtnerisch angelegte<br />
Flächen können mit<br />
modernen, blütenreichen<br />
Staudenmischungen oder<br />
bodendeckenden Stauden,<br />
Blütensträuchern und Rosen<br />
bepflanzt werden. Diese<br />
bieten Insekten ebenfalls<br />
Nahrung und im Winter Verstecke.<br />
Blütenhecken in Parkanlagen<br />
können ebenfalls mit<br />
einheimischen Blütensträuchern<br />
bepflanzt werden. Diese<br />
Gehölze sind auch nicht<br />
pflegeintensiver als andere<br />
Anlagen, sie müssen jedoch<br />
alle paar Jahre auf den Stock<br />
gesetzt oder ausgelichtet werden.<br />
Die Umweltgruppe bietet<br />
Ortsbeiräten gerne Beratungen<br />
zur ökologisch besseren<br />
Gestaltung von Grünflächen<br />
an. <br />
Agenda
Super Beteiligung beim „1. Tag des<br />
Kinderturnens“ in der Schulturnhalle<br />
100 Kinder, erwarben in der Riedelbacher Sporthalle das „Deutsche Kinderturnabzeichen“<br />
Riedelbach. Die Veranstalter<br />
des Kinderturnens<br />
beim TuS-Weilnau haben<br />
noch nie unter Einsamkeit<br />
gelitten. Es ist dort stets „die<br />
Hölle los“. Und auch jetzt<br />
wurde der RuS in der Riedelbacher<br />
Turnhalle förmlich<br />
überrannt. Rund 100 Kinder<br />
waren mit Eltern zum „1. Tag<br />
des Kinderturnens“ gekommen.<br />
„In Kooperation mit<br />
dem Deutschen Turnerbund<br />
ist es eine Premiere, eigene<br />
Kinderturntage hatten wir<br />
aber schon etliche“, sagte<br />
Anna Habermann. Sie saß<br />
am Eingang und registrierte<br />
die Teilnehmer. „Eigentlich<br />
ist das Angebot für Ein- bis<br />
Zehnjährige gedacht, aber<br />
wenn ein Kind 11 oder 12<br />
Jahre alt ist, geht das auch,<br />
Hauptsache, sie haben Spaß<br />
Elise (3) ist stolz auf ihre Stempel, für die es von Anna Habermann<br />
(li.) die Urkunde gab. Mama Yvonne Pauli ahnt, dass bald<br />
auch Sofie, noch im Tragetuch, an den Start gehen wird. Foto: as<br />
an der Bewegung“, freut sich<br />
Habermann. In der Halle<br />
waren zwölf Stationen zum<br />
Klettern, Rutschen, Springen,<br />
Schwingen und Kugeln<br />
nach den Vorgaben des<br />
Deutschen Turnerbundes<br />
aufgebaut. Das musste so<br />
sein, denn jeder Absolvent<br />
des Parcours, der mindestens<br />
sechs Aufgaben erledigt hat,<br />
bekam eine Urkunde, die ihn<br />
als Inhaber des Deutschen<br />
Kinderturnabzeichens ausweist.<br />
Dazu gab es noch Obst<br />
und ein Geschenk. An jeder<br />
Station gab es Stempel auf<br />
die Laufkarte. Da dort aber<br />
37<br />
Platz für weit mehr als sechs<br />
Stempel war, arbeiteten viele<br />
den ganzen Parcours ab. Die<br />
ganz cleveren kamen dann<br />
zu Anna Habermann und<br />
wollten zwei Geschenke,<br />
weil sie ja zweimal sechs<br />
Übungen gemacht hätten.<br />
Auch in der Halle herrschte<br />
ein buntes Gewusel, auch bei<br />
den Nationalitäten der kleinen<br />
Sportler. Margit Jancik<br />
ist in der Flüchtlingshilfe aktiv<br />
und hat in der Erbismühle<br />
so laut für den Kinderturntag<br />
getrommelt, dass von dort<br />
20 Asylbewerber-Kinder gekommen<br />
waren und die Veranstaltung<br />
zu einem Multi-<br />
Kulti-Event gemacht haben.<br />
„Toll, dass sie alle da sind“,<br />
freute sich Habermann über<br />
ein Stück gelungene Integration<br />
durch den Sport. as<br />
Gemütliche Runde bei heimeliger Stimmung<br />
Umgebauter Ochsenstallplatz mit der neuen Hütte bot die perfekte Kulisse für den Riedelbacher Nikolausmarkt<br />
Riedelbach. In der Weihnachtsbäckerei<br />
mochte, konnte am Stand<br />
auf dem<br />
der Kindertagesstätte Lö-<br />
Ochsenstallplatz gab es zwar<br />
beim Nikolausmarkt keine<br />
Kleckerei, denn der Plätzchenteig<br />
war schon fertig.<br />
Aber die Finger der Kinder<br />
waren bald klebrig, rollten sie<br />
doch den Teig aus und stachen<br />
Herzen, Sterne, Monde,<br />
Tannenbäume, und andere<br />
Figuren aus. Diese verzierten<br />
sie mit Streuseln aus Zucker,<br />
Krokant oder Schokolade.<br />
Gespannt warteten die Kinder<br />
Rüdiger und Norbert Schneider weihten in der neuen Hütte den<br />
wenzahn frische Waffeln und<br />
bei den „Heidebube“ heiße<br />
und kalte Getränke erstehen.<br />
Der Posaunenchor Weilnau/<br />
Merzhausen sorgte für die<br />
weihnachtlich-musikalische<br />
Einstimmung und der Nikolaus<br />
bedachte die Kinder mit<br />
kleinen Präsenten. Eine Oma<br />
mischte sich frech unter die<br />
Kinder, machte sich klein<br />
und gab sich Mühe kindlich<br />
zu wirken. Tatsächlich bekam<br />
vor dem Sichtfenster des Grill ein.<br />
Foto: sn auch sie vom Nikolaus ein<br />
mobilen Backofens. Und<br />
Päckchen. Die vielen Kinder<br />
dann waren manche Plätzchen<br />
dann mit nach Hause. In vom Motorsportclub am wuselten zwischen den Bei-<br />
doch verbrannt. Aber der erst kürzlich aufgestell-<br />
Werk. Mit Hilfe eines grönen<br />
der Erwachsenen herum,<br />
die meisten kamen goldbraun<br />
ten Grillhütte auf dem neu ßeren Grillrostes schwenkten<br />
die sich um die Stehtische<br />
und lecker duftend<br />
aus dem Ofen und durften<br />
gestalteten Platz waren Rüdiger<br />
und Norbert Schneider sie die Würstchen über<br />
der Glut. Wer lieber Süßes<br />
scharten und dort in gemütlicher<br />
Runde plauschten. sn
38 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Weihnachten</strong> / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />
Finsternthal und seine gräfliche Herrschaft:<br />
Wie das Geschenk zum Schenker zurückkam<br />
Die Geschichte um die Ersterwähnung von Finsterhal -anfangs „Vindringdale“ genannt, ist äußerst wechselvoll<br />
Finsternthal. In den bisherigen<br />
Folgen dieser Reihe<br />
zu den <strong>Weilroder</strong> Ersterwähnungen<br />
sind uns schon<br />
viele hohe Herrschaften<br />
begegnet: Das Altmünsterkloster<br />
in Mainz, das Kloster<br />
Walsdorf, das Kloster<br />
Seligenstatt und die Grafen<br />
von Diez bzw. Weilnau. Von<br />
Nassau jedoch war bisher<br />
noch keine Rede, obwohl die<br />
Grafen, Fürsten und Herzöge<br />
von Nassau die längste<br />
Zeit der hiesigen Geschichte<br />
bestimmt hatten. Das ist<br />
nicht verwunderlich, denn<br />
der Aufstieg dieses Grafenhauses<br />
zur Regionalmacht<br />
begann erst im 13. Jahrhundert.<br />
Bei der Ersterwähnung<br />
von Finsternthal, um die es<br />
hier geht, begegnen uns nun<br />
erstmals die Grafen von Nassau<br />
als Herren im Taunus.<br />
Konkret begegnet uns als erster<br />
Herr über Finsternthal<br />
Graf Heinrich II. von Nassau,<br />
auch „Heinrich der<br />
Reiche“ genannt, was die<br />
Bedeutung seiner Persönlichkeit<br />
unterstreicht. Reich<br />
war Heinrich, weil er als letzter<br />
Graf von Nassau alle Besitzungen<br />
des Hauses hatte.<br />
Nach seinem Tod teilten 1255<br />
die Söhne Walram und Otto<br />
den Besitz und begründeten<br />
die bis heute bestehenden<br />
nassauischen Hauptlinien:<br />
die Ottonische Linie, zu der<br />
das niederländische Königshaus<br />
gehört, und die Walramische<br />
Linie, die heute über<br />
das Großherzogtum Luxemburg<br />
regiert. Der Reichtum<br />
des Grafen Heinrich, der in<br />
seiner langen Regierungszeit<br />
die Nassauische Herrschaft<br />
ausbaute, bildete auch eine<br />
Grundlage dafür, dass später<br />
Finsternthal, hier das offizielle<br />
Wappen, hieß bei seiner Ersterwähnung<br />
noch „Vinsdrindale“.<br />
sein Enkel Adolf sogar nach<br />
der römisch-deutschen Königskrone<br />
greifen konnte.<br />
Bei der Ersterwähnung von<br />
Finsternthal begegnet uns<br />
Heinrich der Reiche nicht<br />
als Erwerber, sondern als<br />
Schenker. Der Ortsname<br />
Finsternthal taucht in einer<br />
langen Reihe von Besitzungen<br />
auf, die er verschenkte:<br />
Frickhofen, Mühlbach<br />
und Thalheim im heutigen<br />
Landkreis Limburg-Weilburg;<br />
Hambach, Ober- und<br />
Niederauroff, Wörsdorf,<br />
Nieder- oder Steinfischbach<br />
und Walsdorf im Rheingau-<br />
Taunus-Kreis; Dotzheim bei<br />
Wiesbaden; Breitscheid und<br />
Erdbach im Lahn-Dill-Kreis<br />
und eben „Vinstrindale“ –<br />
Finsternthal. Die Abgaben<br />
aus diesen Orten erhielt das<br />
„Spital der seligen Jungfrau<br />
Maria des Deutschen Hauses<br />
in Jerusalem“, der „Deutsche<br />
Orden“. Der Deutsche Orden<br />
war 1190 bei der Belagerung<br />
von Akkon im Heiligen<br />
Land zur Pflege von Kranken<br />
und Verwundeten entstanden<br />
und bald in einen Ritterorden<br />
umgewandelt worden.<br />
Der Orden traf den Geist der<br />
Zeit, denn schon seit Beginn<br />
des 13. Jahrhunderts konnte<br />
er sich um zahlreiche Schenkungen<br />
und Stiftungen freuen,<br />
mit denen seine Arbeit<br />
unterstützt wurde. In unserer<br />
Region war der Orden prominent<br />
vertreten. 1221 erhielt<br />
er das Spital in Sachsenhausen<br />
– eine Anlage, die dem<br />
Orden bis heute gehört; und<br />
nach dem Tod der heiligen<br />
Elisabeth von Thüringen 1231<br />
übernahmen die Ritter auch<br />
das von ihr gegründete Spital<br />
in Marburg, wo sie die Elisabethkirche<br />
erbauen ließen.<br />
Was die Grafen von Nassau<br />
angeht, fanden im Engagement<br />
für den Deutschen<br />
Orden Frömmigkeit und Politik<br />
zusammen. Zu Beginn<br />
des 13. Jahrhunderts musste<br />
sich Heinrich der Reiche die<br />
Regierung noch mit seinem<br />
Bruder Ruprecht teilen. Beide<br />
standen dem Deutschen<br />
Orden nahe, jedenfalls übertrugen<br />
sie ihm im Jahr 1215<br />
das Patronatsrecht über die<br />
Kirche zu Wiesbaden. Als<br />
Ruprecht Witwer geworden<br />
war, entschloss er sich sogar,<br />
dem Orden selbst beizutreten<br />
und künftig ein Leben<br />
als Ordensritter zu führen.<br />
Das mag zum einen aus tiefer<br />
Frömmigkeit heraus geschehen<br />
sein; zum anderen bot es<br />
für Heinrich die Chance, seinen<br />
Bruder als Mitregenten<br />
loszuwerden. Mit dem Eintritt<br />
in den Deutschen Orden<br />
verzichtete Ruprecht auf alle<br />
Herrschafts- und Besitzansprüche,<br />
Die reichen Schenkungen,<br />
die Heinrich an den<br />
Deutschen Orden tätigte,<br />
sind daher auch als Abfindung<br />
zu verstehen, ein „Goldener<br />
Handschlag“, der dem<br />
Bruder innerhalb des Deutschen<br />
Ordens weiterhin ein<br />
standesgemäßes Leben ermöglichte<br />
und künftige Ansprüche<br />
unterbinden sollte.<br />
In der Finsternthaler Ersterwähnungs-Urkunde,<br />
deren<br />
Original im Hauptstaatsarchiv<br />
in Wiesbaden liegt, wird<br />
der Eintritt des Grafen Ruprecht<br />
in den Deutschen Orden<br />
als Anlass für die Schenkung<br />
genannt. Leider trägt<br />
die Urkunde kein Datum –<br />
ein immer wiederkehrendes<br />
Problem bei Ersterwähnungsfragen.<br />
Aber: Es gibt<br />
noch zwei weitere Deutschordens-Urkunden<br />
des Grafen<br />
Heinrich, die glücklicherweise<br />
datiert sind. 1231<br />
schenkte er dem Orden das<br />
Patronatsrecht zu Herborn,<br />
und im selben Jahr die Kirchen<br />
von Bleseberg und<br />
Zeuzheim (beide im Landkreis<br />
Limburg-Weilburg).<br />
Wir können davon ausgehen,<br />
dass die Schenkung von Finsternthal<br />
im selben Zusammenhang<br />
steht, weshalb ihre<br />
Datierung meist mit „um<br />
1230/31“ angegeben wird.<br />
Wie es den Finsternthalern<br />
unter Deutschordensherrschaft<br />
ergangen ist, wissen<br />
wir nicht – denn aus den<br />
folgenden 200 Jahren gibt es<br />
keine Urkunden zur Dorfgeschichte.<br />
Der Orden scheint<br />
Finsternthal jedoch nicht allzu<br />
lange besessen zu haben.<br />
Im Spätmittelalter gehörte<br />
Finsternthal zum Treisberger<br />
Gericht rund um den<br />
Landstein – und mit diesem<br />
gelangte es schließlich wieder<br />
zurück an die Nachfahren<br />
Heinrichs des Reichen.<br />
Das Geschenk kam an den<br />
Schenker zurück. gm
Dass sie in einem so „dollen Dorf “ leben,<br />
hat selbst viele Cratzenbacher überrascht<br />
Hessenschau-Team fand mit Hilfe der Bürger viele interessante und originelle Drehorte für sein Dorfporträt<br />
Cratzenbach. Siegfried<br />
Klein wusste es gleich: Er<br />
hatte die Hessenschau eingeschaltet<br />
und gesehen, wie<br />
Reporterin Nora Enns in der<br />
Lostrommel mit den „dollen<br />
Dörfern“ verschwand, und<br />
mit „Cratzenbach“ wieder<br />
herauskam. Wie ein Lauffeuer<br />
verbreitete sich die Nachricht<br />
vom bevorstehenden<br />
Fernsehruhm des Dorfes.<br />
Bei Andreas Nau vom Ortsbeirat,<br />
der eigentlich Fußball<br />
gucken wollte, klingelte das<br />
Telefon. Das HR-Team kündigte<br />
sich an: „Wir sind unterwegs!“<br />
Bis in die Sitzung<br />
des Haupt- und Finanzausschusses<br />
drang die Kunde.<br />
Bürgermeister Götz Esser<br />
und der Erste Beigeordnete<br />
Peter Michel bekamen<br />
es gleichzeitig aus verschiedenen<br />
Quellen zugetwittert.<br />
Jetzt aber dalli, denn die<br />
HR-Leute setzten sich gleich<br />
nach der Ziehung ins Auto,<br />
um das „dolle Dorf “ zu erkunden.<br />
Es war 20 Uhr, als es im Feuerwehrgerätehaus<br />
plötzlich<br />
immer voller wurde, von<br />
allen Seiten strömten die<br />
Cratzenbacher herbei. Ihnen<br />
war klar, dass sie sich schnell<br />
etwas einfallen lassen mussten,<br />
woraus das HR-Team<br />
ein Dorfporträt zaubern<br />
kann, das aber auch nicht<br />
länger als fünf Minuten sein<br />
darf. Dass die Dorfreportagen<br />
nur so kurz sind, hatte<br />
sich herumgesprochen. Und<br />
doch hieß es: „Um Gottes<br />
Willen, was sollen wir denen<br />
denn zeigen, hier ist<br />
doch nix los...!“ Und dann<br />
war der Zettel plötzlich doch<br />
fast voll. Jeder wusste etwas,<br />
vom Laubmännchen bis zum<br />
Der Steinbruch musste unbedingt Teil des Dorfporträts sein, schon<br />
weil hier einmal ein Tatort gedreht worden war. Foto: as<br />
Eierschibbeln. Und von den<br />
Brieftauben von Anke Pitz<br />
war es auch nicht mehr weit<br />
zum Wüstenbussard von<br />
Hobbyfalknerin Viola Sode.<br />
Ja und dann erinnerte man<br />
sich, dass 1973 im Steinbruch<br />
eine Szene für den HR-Tatort<br />
„Eine todsichere Sache“,<br />
noch mit Klaus Höhne als<br />
Kommissar, gedreht wurde.<br />
„Der Traktor, der damals<br />
durchs Bild fuhr, läuft noch,<br />
hat zwar nur zwei Gänge,<br />
aber egal“, wusste Steffi Rühl.<br />
Um 21.30 Uhr stand dann das<br />
Fernsehteam plötzlich im<br />
Feuerwehrdepot und staunte<br />
über die vielen, offenbar sehr<br />
kreativen Dörfler. Reporterin<br />
Nora Enns, die Chefin<br />
des Teams, war begeistert<br />
von der Fülle der Ideen,<br />
aber auch in Sorge, wie sie<br />
das alles in fünf Minuten<br />
unterbringen sollte: „Eigentlich<br />
habt Ihr nur Knaller.“<br />
Das mit dem Eierschibbeln<br />
fanden auch Jens Meffert<br />
(Kamera), Desan Kucan<br />
(Ton) und Herwig Höhn<br />
(Licht) toll, es sollte sich<br />
wie ein roter Faden durch<br />
den Film ziehen. Derweil<br />
organisierte Bürgermeister<br />
Esser per Telefon nicht nur,<br />
dass Bauhofmitarbeiter den<br />
Schibbelberg für den Dreh<br />
herrichten, er erbot sich<br />
auch, Kindern Entschuldigungen<br />
für die Schule zu<br />
schreiben, damit sie beim<br />
Eierschibbeln auftreten<br />
können und er zitierte Hobbyalpinist<br />
Mirco Buhlmann<br />
aus Rod in den Steinbruch<br />
zum Klettern. Denn dass der<br />
Steinbruch als Tatort-Set<br />
eine Rolle in der Reportage<br />
spielen würde, war Nora<br />
Enns gleich klar. Interessant<br />
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fand sie aber auch, dass die<br />
Metzgerei Rühl einer der<br />
letzten fleischverarbeitenden<br />
Betriebe in der Region mit<br />
eigener Schlachtung ist und<br />
den örtlichen Koch Andreas<br />
Nau vom Partyservice „Tafelträume“<br />
versorgt, damit<br />
er die Kindergärten bekochen<br />
kann. „Prima, passt alles<br />
noch rein, fünf Minuten<br />
sind länger als man denkt“,<br />
beruhigte Enns die Cratzenbacher<br />
und freute sich auf<br />
die Mittagspause, die, welcher<br />
Zufall, in der Metzgerei<br />
eingelegt wurde. „Wurst ist<br />
mein Kuchen“, lachte sie.<br />
Den ganzen Freitag über<br />
wurde gedreht und Samstagabend<br />
war das Dorfporträt<br />
dann in der Hessenschau zu<br />
sehen, exakt fünf Minuten<br />
lang und proppenvoll mit<br />
dem prallen Cratzenbacher<br />
Leben. Etwas anderes als<br />
„Dolles Dorf “ flimmerte an<br />
diesem Abend in Cratzenbach<br />
bestimmt nicht überden<br />
Bildschirm . as<br />
Termine Sondermüllabholung<br />
Mittwoch, 13.02.<strong>2019</strong><br />
Neuweilnau, Parkstr.<br />
Riedelbach, In den Ensterwiesen<br />
Hasselbach, Festplatz<br />
Emmershausen, Gemündener Straße<br />
Mittwoch, 20.02.<strong>2019</strong><br />
Altweilnau, Sportlerheim<br />
Oberlauken, Ortsmitte<br />
Niederlauken, Festplatz<br />
Samstag, 09.03.<strong>2019</strong><br />
Rod an der Weil, Festplatz<br />
11.30 – 12.30 Uhr<br />
13.00 – 14.00 Uhr<br />
14.30 – 15.30 Uhr<br />
16.00 – 17.00 Uhr<br />
09.00 – 09.30 Uhr<br />
10.00 – 11.00 Uhr<br />
11.30 – 12.30 Uhr<br />
08.00 – 09.00 Uhr
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3 6 5<br />
Wir sagen Danke für das entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Allen <strong>Weilroder</strong> Bürgern wünschen wir ein friedvolles Weihnachtsfest<br />
und einen gesundes <strong>2019</strong>.<br />
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5<br />
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