Weilroder Gazette Weihnachten/Januar/Februar 2019

34 Weilroder Gazette · Weihnachten / Januar / Februar 2019
Rot, weiß, braun, pistazie oder pink - bei
den Kerzenfarben scheiden sich die Geister
10. Adventsbasar der Niederlaukener Aerobic-Gruppe - Der Gesteckverkauf finanziert den Trainingsbetrieb
Niederlauken. Wenn die
Kelkheimer Angelika und
Klaus Schneider in Niederlauken
einfallen, kann das
zwei Gründe haben: Sie
besuchen die Familie Jäger
oder den Basar der Aerobic-
Gruppe Niederlauken, um
einen Adventskranz zu besorgen.
Oder beides. „Das
machen wir seit zehn Jahren
so, Advent ohne Kranz aus
Laake geht gar nicht“, sagt
Angelika, während Gatte
Klaus das besonders üppig
geschmückte Stück mit den
roten Kerzen stolz präsentiert.
„Rote Kerzen müssen
sein, sonst ist es kein richtiger
Adventskranz“, legt sich
Angelika auf die Kerzenfarbe
fest. Die Damen hinter der
Theke sehen das anders: „Bei
den Farben gibt es Trends,
mal geht rot super, dann
weiß oder braun – in diesem
Jahr ist pink gefragt“, sagt
Yvonne Bauer vom Verkaufsteam.
Überhaupt machen
die Aerobic-Damen – es sind
nur Damen, wobei durchaus
auch Herren erlaubt wären,
sie müssten sich nur trauen
– die Trends mit. „Je nachdem
wie der 4. Advent liegt,
Sportlich, kreativ, teamfähig: Karola Maurer, Evelyn-Schloss-
Sturm, Gritt Hübner, Hannelore Lieth, Yvonne Bauer und Kristina
Schreier haben Spaß am Basteln.
Foto: as
brennt das vierte Lichtlein
oft nur kurz, während die
anderen schon heruntergebrannt
sind. Viele Kunden
wollen deshalb unterschiedlich
lange Kerzen“, sagt Kristina
Schreier.
Wie es zu der Idee kam?
„Wir basteln und dekorieren
alle gern. Und irgendwie
mussten wir ja auch unsere
Trainerin bezahlen“, erzählt
Hannelore Lieth von der
Premiere 2008. Die Trainerin
ist Gritt Hübner. Sie hat
ebenfalls Spaß am Basteln
und finanziert ihr Salär sogesehen
auch noch selbst mit.
Im Oktober geht es meistens
los. Da fahren die Damen
dann zusammen zum
Einkaufen: Kerzen, Tüll,
Schleifen, Unterbauten für
Gestecke, Teller, Strohringe,
Bindedraht – was man so
braucht, um Dutzende Gestecke
kreativ zu gestalten.
„50 Kränze waren es diesmal
bestimmt wieder“, sagt
Schreier. Der Einkaufszettel
kann da recht lang werden.
Die Damen sind bescheiden,
aber auch selbstbewusst:
„Wir sind keine Floristinnen,
aber unsere Kränze können
mit Profigestecken mithalten,
vor allem sind sie viel
günstiger“, betont Schreier.
Der Renner beim Basar in
diesem Jahr waren mit Kerzen,
Schleifen und Tannengrün
dekorierte knorrige
Marion Wiegand
Ambulante Krankenpflege
Rebwurzeln aus dem Rheingau.
„Man muss nur Ideen haben
und etwas kreativ sein“,
beschreibt Evelyn Schloss-
Sturm das Erfolgsrezept der
Gruppe. Mit Ideen, Kreativität
und Geschick allein
ist es aber nicht getan. Das
Wochenende vor dem Basar
ist immer Arbeit angesagt.
Dann treffen sich die Damen
in einer Doppelgarage
zum Basteln. „Freitagmorgen
geht’s los, Samstagabend
muss alles fertig sein,“,
erzählt Carola Maurer. Die
Gruppe besteht aus etwa 20
bewegungsfreudigen Damen,
die nicht alle zum Basteln
kommen, „einige von
uns ziehen es vor, beim Basar
Thekendienst zu schieben,
zu grillen oder Waffeln zu backen,
das muss ja auch alles
gemacht werden“, sagt Gritt
Hübner und verweist auf die
Jubiläumsaktion: „Wer etwas
gekauft hat, bekommt eine
Waffel umsonst.“ Bei dem
Duft, der am Samstag durch
die Straße Am Krämer zog,
war es schon sehr schwer,
ja fast unmöglich, nichts zu
kaufen.
as
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